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The Australian Philatelist Nr. 1 / Oktober 2014 Auch King George V war ein Philatelist

The Australian Philatelist

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The Australian Philatelist; this is the first issue of the publication for members of community of collectors of Australian stamps, founded end of 2014 in Germany; currently all members are German, so this issue is in German but could be translated, if community will become international

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The Australian Philatelist

Nr. 1 / Oktober 2014

Auch King George V war ein Philatelist

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Forschungsgemeinschaft Australien (FGA) 1/2014 Inhalt (1)

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Inhalt: Ausgabe 01 / 2014

Verein (1) Forschungs-Gemeinschaft Australien (FGA) Ein Portrait des Vereins und eine Beschreibung unserer grundsätzlichen Konzeption (Manfred Klimmeck) Verein (2) Territoriale Abgrenzung: Was gehört in unser Sammelgebiet? (Manfred Klimmeck) Mitglieder (1) Mitglieder stellen sich vor : Arno Drefke (Arno Drefke) Internet (1) Vorstellung der Seite: www.forge-australien.de (Manfred Klimmeck) Känguru & King George V (1) Besonderheiten zu den Känguru- und King George V Ausgaben Darstellung des Sammelns über den Basis-Katalog hinaus Wo beginnt der Schwierigkeitsgrad einer Sammlung? (Franz Sommerfeld) Markt (1) Marktpreise QLD Railways Railways, Newspapers and Parcels 1966 - 1976 (Manfred Klimmeck) Verein (3) The Australian Philatelist Darstellung von der Struktur und der dahinter stehenden Konzeption (Manfred Klimmeck) Sonderausgaben (1) Ungeliebte Wohltätigkeits-Marken „Charity  Issues“  in  den Australischen Kolonien (Manfred Klimmeck) Redaktions-Schluss der Ausgabe 02/2015 ist der 1. April 2015

Impressum THE AUSTRALIAN PHILATELIST Ist die Mitglieder-Zeitschrift für die Forschungs-Gemeinschaft Australien und erscheint zweimal im Jahr; jeweils im Oktober und April. Namentlich gekennzeichnet Beiträge vertreten die Auffassung des jeweiligen Autors. Redaktion: Manfred Klimmeck Höhenstr. 4a 61137 Schöneck [email protected] Damit ein einheitliches Bild entstehen kann, bitten wir die Beiträge in editierbarer Form als WORD, OPEN OFFICE oder PAGES einzureichen. Sie erhalten vor der Veröffentlichung eine PDF- Datei zur Prüfung und Genehmigung

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Forschungs-Gemeinschaft Australien (FGA):

Ein Portrait des Vereins und eine Beschreibung unserer grundsätzlichen Konzeptionen

Als zwei meiner Sammler-freunde und ich uns nach dem Besuch der Jahreshauptver-sammlung unseres bisherigen Vereins Ende Mai diesen Jahres entschieden hatten, einen eigenen Verein zu gründen, hatten wir noch keine genaue Vorstellung davon, wie dieser neue Verein denn nun "ticken" sollte. Ganz klar war: der Verein sollte zwingend anders sein und auch wir wollten anders innerhalb des Vereins agieren. Australien ist derart interessant und vielfältig, dass es bereits dort schon schwierig wird, Überschneidungen mit Sammel-gebieten von anderen Austra-lien-Sammlern zu finden. Daher war die erste Vorgabe, dass Australien das zentrale Schwerpunktthema darstellen sollte. Natürlich ist es viel einfacher, effektiver und zielführender, einem bestehenden Verein beizutreten, als etwas Neues zu gründen.

Analysen haben aber gezeigt, dass es zwar viele tolle Vereine in Deutschland gibt mit benei-denswert guten Publikationen. Wenn dort auch Australien zur Zielgruppe gehört, dann halt aber nur "auch". Einen Verein mit ausreichend aktiven Teilnehmern, die innerhalb dieses Vereins als Schwerpunkt Australien sam-meln, haben wir dagegen nicht gefunden. Zunächst war es erstaunlich, dass auch im BDPh noch keine Arbeitsgruppe zu diesem Thema existierte. Auf den zweiten Blick, ist dies aber auch verständlich, wenn man sich den Markt in Deutschland zu diesem Gebiet ansieht. Schauen Sie einfach mal in die gängigen Publikationen, Auk-tionskataloge oder die Ange-bote bei eBay & Co. und es wird schnell klar, dass ein großer Verein mit einem entsprechend breitem und tiefem Angebot gar nicht entstehen konnte.

Was macht man nun in einer solchen Situation in der freien Wirtschaft? Man fokussiert sich auf das Kern-Geschäft, besetzt Markt- Nischen und stellt die eigenen Einzigartigkeiten heraus. Freundlicher Weise wurde für uns das Thema innerhalb des BDPh und VPhA für die Zeit von drei Monaten von der ersten Idee bis zur konkreten Gründung reserviert. Meine - zugegebener Weise recht schmale - Erfahrung mit Briefmarkenvereinen ist, dass sich die sichtbaren Aktivitäten auf sehr wenige Mitglieder konzentrieren. Nur wenige schreiben in den Publikationen und nur wenige beteiligen sich an der Organisation und der strategischen Positionierung.

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Bei uns besteht die ganz klare Ausrichtung und Fokussierung auf die aktiven Mitglieder. Wenn 10 von 15 Mitgliedern ständig aktiv sind und für sich und die anderen Mitglieder einen Mehrwert bringen, ist uns dies lieber, als wenn von 100 Mitgliedern 80 nur ihren Beitrag zahlen. In manchen Foren wurde dies bereits von mir pointiert dargestellt und ich stieß hierbei i.d.R. auf intensives Unver-ständnis und klare Ablehnung.

Forschungs-Gemeinschaft: Wir nennen uns nicht ohne Grund "Forschungs-Gemein-schaft Australien" und nicht z.B. "Freizeit-Verein Hessen Süd". Diese Vereine haben wahr-scheinlich eine größere Exis-tenzberechtigung aber sie zielen auf eine völlig andere Art von Mitgliedern.

Neben dem Zentral-Begriff "Australien" steht bei uns der Begriff "Gemeinschaft"ebenfalls im Mittelpunkt. Ein zentrales Anliegen von uns ist - und wurde so auch sehr detailliert in der Satzung verankert –, dass sich alle Entscheidungen und Aktivi-täten darauf ausrichten, einen größtmöglichen, Mehrwert für die aktiven Mitglieder zu schaffen

Dies beginnt z.B. mit der „virtuellen   Organisation“   von  Mitgliederversammlungen. Wenn die drei Gründer sich in der Mitte ihrer Wohnorte treffen wollten, müsste jeder ca. 450 km weit anreisen. Dies wäre ein K.O.-Kriterium für die Gründung gewesen und hat uns nicht blockiert sondern inspiriert. Die meisten Briefmarken-sammler sind weit über 60 Jahre alt.

Wenn man dann nicht durch Zufall eine lokale Konzentration der Mitglieder erreicht hat, werden nur ganz wenige zu den einzelnen zentralen Versamm-lungen kommen. Sie nehmen nicht an der Ausgestaltung und den Entscheidungen teil, sind somit nicht eingebunden und sondern sich faktisch ab. Bei uns gibt es zudem eine klare Struktur und Tagesordnung für die jährliche Mitgliederver-sammlung. Die Vorstände sind nicht die Herrscher sondern sie sind Dienstleister gegenüber den Mitgliedern. Daher gibt es auch eine, in der Satzung verankerte, Berichtspflicht mit festen Minimal-Themen. Anstehende Entscheidungen werden – vergleichbar mit Aktionärsversammlungen - vorher versandt. Themen können von allen Mitgliedern vorher eingereicht werden.

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Man kann seine Stimme über alle denkbaren Kanäle (Brief oder eMail, aber auch bei einer „elektronischen“   Sitzungsteil-nahme z.B. Per Skype etc.) abgeben. Hierdurch versprechen wir uns eine erheblich höhere Beteiligung und Identifikation mit dem Verein.

Die Budgetverwendung für das nächste Jahr wird gemeinsam in der Mitgliederversammlung entschieden. D.h. es gibt einen festen abzuarbeitenden Aktionsplan für den Vorstand und ggf. weitere für gesonderte Arbeitsgruppen.

Die Publikationen werden nur auf Anfrage postalisch versandt, standardmäßig verteilen wir nur elektronisch. Die hierdurch frei werdenden Mittel fließen dann z.B. in Regionaltreffen, Unterstützung bei Ausstellungen, Ausrichtung von Vorträgen etc. Im Internet kann sich jedes Mitglied kostenlos auf personalisierten Seiten selber vorstellen, auch zu Themen außerhalb von Australien. Alternativ zum üblichen Rundsendezirkel gibt es eine Internet-Auktions-Plattform etc. etc. Wir haben uns bemüht, die ersten Ideen bereits ins Internet zu stellen unter www.forge-australien.de Dort finden Sie auch die Ansprechpartner, die Satzung, der Aufnahmeantrag und was man sonst noch so benötigt.

<Startseite>

<Mitglieder-Seiten>

<Vereins-Auktionen>

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Was fasziniert uns denn jetzt so, gerade an Australien? Bekanntermaßen waren die ersten Siedlungen räumlich ausgelagerte Gefängnisse des Commonwealth.

Als am 18. Januar 1788 knapp 1.000 Menschen an Bord der ersten Flotte unter Kapitän Arthur Phillip die Botany Bay erreichten, waren drei Viertel hiervon Strafgefangene.

Über die aktuelle Verteilung liegen mir leider keine Zahlen vor. Ich gehe allerdings von intensiven strukturellen Veränderungen in den letzten 230 Jahren aus zu Gunsten der nicht-straffälligen Bevölkerung aus. Die einzelnen Bundesstaaten haben bis zur Föderation ihre eigenen Briefmarken produziert. Hier gibt es eine enorme Vielfalt an Variationen zu entdecken, die zum Teil der Experimentier-Freude zum großen Teil aber auch der Verwaltung des Mangels geschuldet waren.

Die Papier-Lieferanten und oft auch die Druckereien befanden sich in England Entsprechend lange waren die Lieferzeiten für Neuausgaben und Nachbestellungen. So wurde dann schon mal Wasserzeichen-Papier von einer anderen Wertstufe oder sogar von einem anderen Bundesland verwendet. Jede unscheinbare Massen-Marke kann ein Geheimnis enthalten, welches sich extrem im Wert widerspiegelt. Für das Sammeln der Marken aus dieser Zeit ist Wissen Macht oder schlichter ausgedrückt: Grund-Voraussetzung. Zum Glück gibt es eine sehr große Vielzahl an Literatur, die jeglichen Anspruch an Detaillierung befriedigt. Die Zentren in den einzelnen Ländern an den Küsten gewannen recht schnell eine ansehnliche Anzahl an Einwohnern; die Besiedelung des Inlandes dauerte aber sehr lange. Post-Geschichte, Entwicklung der Transportwege und Niederlassungen sind sehr gut dokumentiert und auch über Belege und Stempel belegbar.

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Zwei Bildpostkarten an Oskar Miller, der auf seinem Schiff S.M.S. Cormoran wohl viel herum kam. Der   verdeckte   Text   stammte   offensichtlich   von   einer   „persönlichen   Beziehung“,   da   in   einem  englischen Text der Deutsche Begriff „Abschieds-Brief“  verwendet  wurde Es sind vollständige Einwohner-Register mit Namen und Herkunft verfügbar, Familien- und Sterbe-Register, Schiffsregister mit Namen der Passagiere etc. Mit einer schön gestempelten Postkarte kann man somit lange auf eine interessante Forschungsreise gehen. Zum Teil hielten sich Poststationen nur einzelne Wochen (z.B. auf Goldfeldern) und hatten trotzdem eigene Stempel. Die meisten Bundesstaaten hatten Nummernstempel im Einsatz, für die Zuordnung der Poststationen. Es gibt wunderbare Bücher, die jede einzelne Station mit ihrer Lebensdauer und somit der Seltenheit der einzelnen Nummern beschreiben.

Aber auch heute ist das Land in den meisten Regionen derart dünn besiedelt, dass auch noch aktuell verwendete Stempel eine hohe Seltenheit aufweisen können.

Gerade die Mitte des Landes von Alice Springs (Uluru) bis zur Nordküste (Darwin), welche immer noch unter dem Namen Northern Territory geführt wird ist ein El Dorado für den Stempel-Sucher. Diese Gegend macht 1/6 der gesamten Landfläche aus, beherbergt aber nur 250.000 Einwohner. Und wenn Seltenheit auf Nachfrage trifft, steigt der Preis.

Gestempelte Marken aus Orten mit ca. 500 Einwohnern erzielen oft ein Vielfaches des Verkaufserlöses von Marken aus dichter besiedelten Orten. Eine sehr große Vielfalt von Marken wurden für die Staats-Kasse herausgegeben. Von Abgaben fürs Bier-Brauen über Schweine-Zucht und Steuern für die Jagd ist alles dabei.

Lange vor anderen Staaten hat man dort auch mit der Ausgabe von Wohltätigkeits-marken den Aufbau von Krankenhäusern finanzieren wollen. (Siehe Brief unter Artikel über Arno Drefke und Artikel am Ende dieser Ausgabe)

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Am 30. April 1912 wurden auf dieser Postkarte Marken von drei Bundesstaaten verwendet Von 1901 bis 1913 gab es dann die nächste hochinteressante Periode für Philatelisten. Das Commonwealth of Australia war gegründet aber parallel zu den neuen Ausgaben wurden die Ausgaben der Bundesländer noch verwendet; teilweise sogar in Ländern, die diese Marken gar nicht verausgabt hatten. Jetzt beginnt die Periode für weitere Spezialsammlungen. Das Känguru vor der Landkarte und King George V gibt es in einer Variationen-Vielfalt die den Machins aus Großbritannien in nichts nachstehen. Zu beiden gibt es jeweils vielfältige Spezialliteratur und sie sind auf sehr vielen Ausstellungen vertreten.

Jede Auktion, die Australien berücksichtigt, zeigt hierzu Besonderheiten, die sich natürlich auch im Preis widerspiegeln. Für den "Neu-Zeiten"-Sammler ist Australien auf Grund seiner thematisch weit gestreuten Ausgaben ebenfalls ein sehr interessantes Land.

Das Land ist reich an Motiven aus Flora, Fauna, fantastische Landschaften, Gebäude etc. etc. so dass für jeden Motiv-Sammler und für die reinen Ästheten alles dabei ist, was man sucht.

Auch für die neueren Jahrgänge gibt es Spezial-Kataloge, da auch hier ausreichend Abarten und Besonderheiten am Markt verfügbar sind.

Seit einiger Zeit sind auch "amüsante" Darstellungen und Cartoons in Verwendung.

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Wenn man Australien sammelt, sollte man allerdings der englischen Sprache rudimentär mächtig sein. Die Literatur ist fast nur auf Englisch verfügbar und für Ein- und Verkauf bieten Internet-Börsen in Australien einfach 100-fach mehr Auswahl. I.d.R. erzielt man dort auch bessere Preise. Aber auch mit nur mäßigem Englisch muss man keine Hemmungen haben und kommt bestens klar.

Kleine Schwächen werfen Sie schon nicht um; wenn man sich bemüht

Zusammengefasst kann man sagen: Australien hat als Sammelgebiet all das, was auch jedes andere interessante Gebiet hat, nur mehr davon, detaillierter, Varianten-reicher und auf eine kurze Zeitspanne konzentriert. Australien ist ein Sammelgebiet, welches eher in die Tiefe, denn in die Breite geht Daher haben wir auch bewusst eine Forschungs-Gemeinschaft gegründet und uns auf dieses Thema fokussiert. Gerne nehmen wir auch jeden "Anfänger" mit und holen ihn dort ab, wo er philatelistisch gerade steht. Jedes Mal, wenn wir jemand anderem etwas erklären, gewinnen wir selber neue Erkenntnisse.

Auf unserer Internetseite www.forge-australien.de finden Sie weitere Informa-tionen. Gerne dürfen Sie jeden der dort aufgeführten Vorstände auch persönlich ansprechen. Wir befinden uns im Aufbau; so kann jeder noch von Anfang an die wesentlichen Weichen für die Zukunft mit beeinflussen. Ich freue mich auf Sie. Ihr Sammlerfreund Manfred Klimmeck

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Territoriale Abgrenzung:

Was gehört in unser Sammelgebiet?

An vielen Stellen haben wir erwähnt, dass wird uns auf Australien konzentrieren wollen. Ein Territorium mit diesem Namen ist über die Jahrzehnte oft verändert worden und daher gar nicht so eindeutig, wie es zunächst erscheint. Wie so oft, findet man auch hier auf Wikipedia die passende schriftliche Zusammenfassung. Wir beziehen uns hier auf http://de.wikipedia.org/wiki/ Staaten_und_Territorien_ Australiens

Demnach besteht Australien aus den sechs Bundesstaaten:

x New South Wales x Queensland x South Australia x Tasmania x Victoria x Western Australia

Aus drei Territorien:

x Australian Capital Territory (um Canberra)

x Jervis Bay Territory (1989 gebildet)

x Northern Territory Sowie verschiedenen Außen-bezirken:

x Ashmore und Cartier Islands

x Australian Antarctic Territory

x Weihnachtsinsel x Kokosinsel x Coral Sea Island x Heard and McDonald

Inseln x Norfolkinsel

Neuseeland gehört nicht dazu, obwohl es bis 1841 (und somit vor der ersten Briefmarke) Teil von New South Wales war. Papua wurde 1902 unter die Verwaltung von Australien gestellt. 1945 wurden die Regionen Papua und Neuguinea dann administrativ verbunden und von Australien regiert, bis sie 1975 die Unabhängigkeit erhielten. Aus diesem Grunde gehört auch das Gebiet Papua-Neuguinea nicht zu unserem Kerngebiet, obwohl es sicherlich viele Mitglieder geben wird, die sich auch für dieses Gebiet interessieren. Die entsprechenden Karten (Quelle: Wikipedia) finden Sie auf der nächsten Seite Beste Sammlergrüße Manfred Klimmeck

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Mitglieder stellen sich vor: In dieser Kategorie werden in loser Folge Mitglieder über ihre besonderen Interessen, ihre Ideen und viel-leicht auch etwas über sich selber erzählen.

Arno Drefke

Alles woran ich durch Tauschen heran kam habe ich genommen und in ein großes Heft geklebt Es war im Jahr 1948. Durch die Währungsreform war das Geld knapp und so habe ich aus einer Kleberolle mir meine Klebefalze geschnitten und ver-wendet. Dieses hätte durch eine Anlei-tung natürlich nicht geschehen dürfen. Im Jahre 1948 begann ich als 14jähriger meine Lehrzeit mit dem Ergebnis, dass meine Briefmarken für eine Ewigkeit weit weggelegt wurden. Diese Ewigkeit dauerte bis zum Jahre 1964. Ich hatte geheiratet und so stellte sich in unserer jungen Ehe eine Tochter ein, dann noch eine Tochter und als die dritte Toch-ter unsere Familie erreicht hatte kam für uns Eltern eine ganz neue Einteilung in unser Frei-zeit-geschehen. Wenn unsere Arbeitszeiten be-endet waren, dann wurden die Kinder aus dem Kindergarten abgeholt und wir hatten dann bis zum Abendbrot und dem Zubett-bringen der Kinder voll zu tun.

Mich hat die Sammel-leidenschaft der Briefmarken voll gepackt und deshalb ist der Sinnspruch des Bildes voll bei mir eingetreten. Wie kam es dazu?

Als Schuljunge habe ich mit dem Sammeln begonnen! Jedoch habe ich nicht kon-zentriert gesammelt, also kein bestimmtes Land oder ein be-stimmter Zeitbereich.

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Wenn dann alles geschafft war mit dem Aufräumen, dann hatte meine Frau als Lehrerin mit der Unterrichtsvorbereitung und der Heftkorrekturen am Abend zu tun. Der Fernseher oder das Radio schwieg dann und ich hatte mir als Hobby das Fernschach aus-gesucht. Zuerst bekam ich als Neuein-steiger fast nur Partner aus der DDR zugeteilt. Später änderte sich dieses, da ich in Europaturniere startete und damit kamen herrliche Kon-takte zustande. Sehr viele Partner waren zu-gleich Briefmarkensammler und so begann mein gezieltes Sam-meln, denn ich wünschte mir dann fehlende Marken für meine Sätze.

Die Art des Schachspieles per Post habe ich so von 1965 bis 1989 gemacht. Dann merkte ich, dass meine Partner derart stark aufspielten und ich die Benutzung von Schachcomputern vermutete. Außerdem geschah ja 1989 in der DDR die politische Revolu-tion und das Ergebnis war, dass ich für das Schachspiel und auch für das Briefmarkensammeln keine Zeit mehr hatte. Mit Erreichen meines Rent-neralters habe ich aber meine alte Leidenschaft wieder ent-deckt und habe die Briefmarken hervor geholt.

Nun kann ich abends in der Wohnstube sitzen, meine Frau schaltet den Fernseher an und ich sitze am großen Tisch und kann mich mit großer Freude bei meinen Briefmarken alles um mich herum vergessen. Es macht mir riesigen Spaß. Meine Sammelgebiete: Australi-en, Neuseeland, USA, Kanada, Frankreich, Schweiz, Österreich, Niederlande, Skandinavien, Großbritannien und Deutsch-land. In einem späteren Bericht werde ich schildern wie ich meine Sammlungen gestalte und meine Gedanken dazu.

Ein besonderer Brief aus der Sammlung von Arno Drefke: Die Firma P. Schreiterer hat hier offensichtlich einen Brief an sich selber versandt. Die Marke wurde am 28.06.1897 in Umlauf ge-bracht. Die hier gezeigte Ver-wendung vom 6. Juli dürfte somit zu einer der ersten gehö-ren. Der Frankatur-Wert betrug 2,5Pence, bezahlt wurde aber 2Shilling 6 Pence. Die Diffe-renz ging als Spende für den Aufbau eines Krankenhauses für Tuberkulose-Patienten.

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Internet:

Neues zu unserem Internet-Auftritt und interessante Links und Web-Seiten

Auch wenn das Internet in-zwischen zur Standard-Ausstattung von Haushalten gehört, wie Telefon oder Fernseher, ist die Nutzung noch nicht für alle gängige Praxis. Unter   der   Rubrik   „Internet“  werde ich daher immer mal wieder Tipps und Tricks für den Umgang geben, wobei ich hier auf Ihre Fragen angewiesen bin. Ich werde interessante und hilfreiche Seiten vorstellen und deren Inhalte kommentieren. In dieser ersten Ausgabe geht es natürlich um unsere eigene Seite: www.forge-australien.de .

Ich möchte ein wenig durch die aktuellen Inhalte führen und auch mitteilen, wo in Zukunft noch weitere Inhalte geplant sind. Wie alles, was der Vorstand so macht, ist auch der Internet-Auftritt eine Dienstleistung den Mitgliedern gegenüber. Ich freue mich daher über Ideen, Anregungen, Wünsche und jegliche Form von Kritik.

HomePage / Index Wenn man die Adresse aufruft kommt man auf das zentrale Einstiegsbild. Im schwarzen Balken am oberen Rand befindet sich die sogenannte Navigations-Leiste. Es handelt sich um die Struktur des Ganzen, quasi um Unter-kapitel in einem gemeinsamen Buch. Durch einen Klick auf die einzelnen Texte erhält man entweder weitere Auswahl-Möglichkeiten (wie z.B. bei Kontakte) oder kommt direkt auf eine Seite mit anderem Inhalt. Über <Startseite> kommt man immer wieder zum Einstieg zurück. Startseite

An Hand dieser Seite möchte ich einige grundsätzliche Mecha-nismen darstellen. Viele Bilder – so wie die drei Briefe - werden vergrößert dargestellt, wenn darauf einen Klick ausführt.

Nach einem weiteren Klick wird das Bild wieder in der ursprünglichen Größe ange-zeigt. Bei anderen Bildern, wie hier bei denen auf der rechten Seite, gelangt man durch einen Klick auf eine andere Internet-Seite. (Dies nennt man einen <Link>, das englische Wort für Verbindung.)

Wir sind als Arbeitsgemein-schaft im VPhA organisiert. Über diesen Link gelangt man auf die Verbandsseite und kann dort u.a. die Kontaktdaten und Interessensgebiete der über 150 anderen Arbeitsgemeinschaften ansehen.

Über den VPhA sind wir Mitglied im BDPh, welcher ja ein Verband ist und somit eine Dachorganisation der philatelis-tischen Vereine.

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Da jedes Mitglied in der For-schungs-Gemeinschaft Australi-en bereits vorher Mitglied im BDPh war oder diese Mitglied-schaft über uns erworben hat, können natürliche alle dieses interessante Angebot an Infor-mationen nutzen.

Ein Klick auf die Sydney Harbour Bridge öffnet eine Internet-Seite die an einer so-genannten Web-Cam ange-schlossen ist. Eine Kamera, die auf die Brücke mit Blick auf das Opern-Haus ausgerichtet ist, erstellt alle Paar Minuten ein neues Bild und veröffentlicht dies im Internet. Besonders beeindruckend finde ich es, wenn man sich als letzte Aktion des Tages noch den Sonnenaufgang in Sydney ansehen kann. Dann ist man sich ganz sicher, dass es einen neuen Tag gibt und dieser auch schon begonnen hat.

Die 5 Pence Railways Marke steht als Platzhalter für die speziellen Sammelgebiete Rail-ways, Revenues, Stamp Duties etc.

Man wird verbunden mit der Seite von Dave Elsmore, der einen Online-Katalog für all diese Themen für Australien und Neuseeland im Internet pflegt. Hier findet man nicht nur alle Marken gelistet und mit ihren Besonderheiten beschrieben, sondern sogar eine Preis-Indikation.

Dies ist Ihr Platz auf der Titelseite: wenn Sie wollen. Ggf. haben Sie bereits einen eigenen Internet-Auftritt, den Sie   nicht   nur   „versteckt“   unter  <Kontakte> zur Verfügung stellen wollen, sondern bereits hier auf der ersten Seite. Senden Sie uns bitte ein Foto von sich und die Internet- Adresse, mit der wir eine Verbindung herstellen sollen. Nach einen Monat wird ge- wechselt; in der Reihenfolge der Anmeldungen.

Dieses Gemälde von Chalon ist die grafische Basis für die meisten Abbildungen der Queen. Hierüber kommt man auf die ursprünglich für den Verein vorgesehene Internet-Seite www.australienstamps.de . Hier haben wir den internationalen Auftritt geplant. Außerdem findet man dort meine Online-Sammlung zu Queensland und vieles mehr. Diese Seite wird in einer der nächsten Ausgaben detailliert besprochen (nachdem ich sie an die aktuellen Gegebenheiten angepasst habe.) Im Text in der Mitte finden Sie Basis-Überlegungen zu unserer Philosophie und unten links den Besucher-Zähler. (Wer innerhalb einer bestimm-ten Zeitspanne mehrfach diese Seite aufruft, wird trotzdem nur einmal gezählt.) Begonnen hatten wir am 1.9.2014 mit der Zahl 1.000. Jeder der diese Homepage aufruft, wird auch mit Google Analytics ausgewertet. D.h. ich kann sehen, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit wie viele Zugriffe auf die Seite erfolgt sind. „Leider“   erlaubt   es   der  Datenschutz nicht, dass ich die einzelne Person erkennen kann. Genaueres steht unter <Datenschutz> im Reiter <Rechtliches>.

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Über uns Auf dieser Seite werden die drei Vorstandsmitglieder vorgestellt, mit Photo und durch einen

Klick auf das @-Symbol wird zur Erfassung eines eMails an die jeweils gewählte Person verzweigt. Im Text werden einige der in der Satzung verankerten Grundsätze für das Leben in unserem Verein beschrieben. Kontakte

Hier gibt es eines der oben beschriebenen Untermenues mit der Auswahl:

x Vorstand x Sammlergruppen x Seiten der Mitglieder x Literatur-Liste

Unter <Vorstand> gelangt man erneut auf die eben beschriebene Seite <über uns>.

Sammlergruppen Auch wenn wir uns schon auf Australien spezialisiert haben, gibt es auch dort viele Gebiete, für die sich Sammler ggf. ganz besonders interessieren und mit anderen Sammlern der gleichen Intention in die Tiefen und die Forschung einsteigen wollen. Die Anzahl der Gruppen ist beliebig. Wenn sich eine Gruppe gebildet hat und ihre speziellen Themen und Inhalte konzentriert präsentieren will, wird auf Anfrage hin ein entsprechendes Bild mit einer Verbindung zu den entsprechenden Seiten eingestellt. Die aktuell präsentierten Themen gelten nur als Anregung. Hier liegen noch keine Informationen und konkreten Mitglieder dahinter. Seiten der Mitglieder Über ein erneutes Untermenu wird angezeigt, für welche Mitglieder es bereits individu-alisierte Seiten gibt. Jedes Mitglied hat ein in der Satzung explizit verankertes Recht, sich eine solche Seite angelegen zu lassen. Die Einstiegs-Seite hat einen festen Aufbau und wird vom Verein aus gepflegt. Weitere Seiten der Mitglieder können hinzu verbunden werden.

Wenn dem Mitglied hierzu die technischen Mittel oder Kenntnisse fehlen, helfen wir gerne. Der Umfang der Hilfe richtet sich natürlich nach der Anzahl der zu betreuenden Mitglieder, da auch der Vorstand noch Briefmarken sammeln möchte. Neben Kontakt-Daten können Verbindungen zu den üblichen sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook, XING, etc. erstellt werden. Hier kann man neben seinen Schwerpunkten zur Australien Philatelie auch andere Gebiete, Motive und Themen platzieren. Ihre absoluten Lieblings-Links können verknüpft werden. In einem beliebig langen Text kann dann die eigene Interessenslage, Wunsch nach Tausch oder Treffen etc. beschrieben werden. Hier können auch weitere Links eingebunden werden; z.B. zu befreundeten Vereinen oder Interessens-Gruppen etc. Literatur-Liste Erfahrungen mit anderen Vereinen haben gezeigt, dass die Literatur-Ausleihe aus einer Vereins-Bibliothek nur ganz selten genutzt wird und nur unnötiges Kapital bindet.

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Wenn ausreichend Mitglieder beigetreten sind, werden wir – entsprechend unserer demokra-tischen Ausrichtung – dieses Thema zu Diskussion stellen. Ggf. werden zumindest die Standard-Kataloge beschafft. Gerade im Bereich einer Forschungs-Gemeinschaft ist Literatur aber die unverzicht-bare Basis jeglichen Wissens. Daher werden alle Mitglieder gebeten, die bei Ihnen privat vorhandene Literatur dem Webmaster (aktuell ist dies Manfred Klimmeck) mitzutei-len, damit eine zentrale Literatur-Liste gepflegt werden kann. Die Liste über die Literatur der aktuellen Mitglieder kann bereits als PDF-Dokument geladen, gedruckt und lokal gespeichert werden. Der jeweilige Besitzer ist aufgeführt und könnte privat um eine konkrete Information oder die leihweise Überlassung angesprochen werden. Links Diese Seite sollte später einmal der zentrale Anlaufpunkt werden, für alle, die irgendetwas zum Thema Australien Philatelie suchen.

Daher möchten wir hier alle Verbindungen zu interessanten Internet-Seiten strukturieren, speichern und somit zur Verfügung stellen. Jeder, der sich für das Thema interessiert soll seine Informationen finden, wenn er auf diese Seite kommt; auch dann, wenn er – noch (!!!!) – nicht Mitglied in unserem Verein ist. Die aktuellen Kategorien sind zunächst Vorschläge und Denk-Anstöße. Wollen wir in Zukunft Werbebanner aufnehmen oder nicht? Wollen wir Links zu anderen Vereinen? All dies ist variabel und kann von den Mitgliedern neu entschieden und dann auch wieder geändert werden. Im ersten Schritt sollte jeder seine interessanten Links mitteilen, damit sie hier zentral gespeichert werden können.

FGA Auktion Der klassische Rundsende- Dienst hat im Internet eine bessere Alternative gefunden. Jeder sieht alle Angebote sofort. Die Marken müssen nicht mit

einer Falz befestigt werden und vom ständigen Transport werden sie auch nicht besser. Entgegen dem Rundsende- Dienst bleibt die Marke solange beim Besitzer, bis man sich über den Preis geeinigt hat. Wir vermeiden unnötige Verpackung, Porto etc. etc. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass auch größere Sammlungen, ganze Alben, Bücher, Wasserzeichen-Sucher etc. etc. angeboten werden könnten.

Bei einer Auktion besteht zusätzlich die Möglichkeit, dass mehrere gleichzeitige Inte-ressenten den Preis hochtreiben könnten. Dies ist dann interessant für den Anbieter und für den Verein, der ja einen Prozentsatz vom Zuschlag erhält. Auch hier sind die Angebots- Kategorien vielfältig und zunächst nur als Idee gedacht.

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Forschungsgemeinschaft Australien (FGA) 1/2014 Internet (1)

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Wenn man auf <Angebote> klickt, kann man per eMail sein Gebot für ein spezielles Los einreichen. In der Spalte ganz rechts werden die Regeln und Ansprechpartner für diese Form der Auktion mitgeteilt. Jeder muss die Regeln vorher kennen und akzeptieren. Man muss sich anmelden und erhält eine Kenn-Nummer zur Anonymisierung der Angebote. Über <Download> unten rechts kann man die Regeln und Formulare laden und/oder drucken. The Australian Philatelist Diese Zeitschrift wurde 1894 bis 1924 von einem australischen Briefmarkenverein herausge-geben. Dann wurde sie eingestellt und heute von uns wieder zum Leben erweckt. Unter <Historische Ausgaben> kann man sich einige alte Ausgaben ansehen. Diese befinden sich im Original in meinem Besitz und wurden von mir gescannt. Wenn man auf das jeweilige Erscheinungs-Datum klickt wird die entsprechende PDF-Datei geöffnet.

Unter <The Australian Philatelist> kommt dann zu den aktuellen Ausgaben. Natürlich ist aktuell nur die erste Ausgabe vom Oktober 2014 verfügbar. Für alle späteren Ausgaben wird nur das Titelbild und das Inhaltsverzeichnis dargestellt. Es wird noch geprüft, ob die Artikel mit Kennwort verschlüsselt werden können und wie eine ungewollte Verteilung verhindert wird. Wenn die Autoren über eine personaliserte Seite verfügen, ist der Name unterstrichen und verzweigt nach einem Klick auf den Namen auf diese jeweilige Seite.

Rechtliches Keine Internet-Seite kommt ohne gewisse Minimalangaben aus. So findet man hier das Impressum und die Hinweise zum Datenschutz.

Aufnahme-Antrag

Das Wichtigste für den interessierten Leser ist natürlich der Aufnahme-Antrag. Zum Einen kann ihn hier lesen und zum Anderen auch als PDF herunterladen und drucken. Gleiches gilt für die Satzung

Alles wurde in relativ kurzer Zeit erstellt, damit mit Gründung des Vereins bereits Informationen nachgelesen werden können. Ich bitte daher auch darum, mir Fehler oder Fehlfunktionen mitzuteilen oder interessantes Material wie z.B. Links beizutragen. Viel Spaß mit unserer Seite Euer Webmaster Manfred Klimmeck

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Besonderheiten zu den Känguru und King George V Ausgaben:

Darstellung des Sammelns über den Basis-Katalog hinaus

Wo beginnt der Schwierigkeitsgrad einer Sammlung? Ist es der Wert einer Marke / Satz oder ist es eine Abart? Wer das entsprechende Portemonnaie zur Verfügung hat, wird sich jede Marke leisten können und somit recht bald sein angestrebtes Ziel der Komplettierung, erreichen. Wer sich aber zum Ziel setzt, die Farbnuancen und Plattenfehler zu einer Sammlung zu finden, die mit Sicherheit nicht alle im Katalog zu finden sind, dem nützt auch das entsprechende Portemonnaie nichts sehr viel. Vor etlichen Jahren begann ich, Australien, als ein weiteres Sammelgebiet auszusuchen und habe zunächst, wie es nahezu jeder tut, die einzelnen Marken des Landes zusammen zusammenzutragen. Dies war nach einiger Zeit geschehen, bis auf ein paar wenige Marken. Also musste ich etwas anderes beginnen, damit mein Sammlerherz zufrieden gestellt wird. Was tun? In der Philatelie gibt es unendlich viele Möglichkeiten ein entsprechendes Gebiet auf- und auszubauen. Ich begann damit von jeder Ausgabe zwischen 1913 und 2000 die Marken in größeren Einheiten gestempelt und jeweils auch auf Brief zu sammeln. Auch hier stagniert die Sammlung etwas und ich suchte erneut eine neue Herausforderung in der Form, die Ausgaben der Kängurus und King George V, aus der Zeit zwischen 1913 und 1935, nach Farbunterschieden und Plattenfehlern zu untersuchen. Wer sich auf dieses Gebiet begibt, wird feststellen, dass es genau so spannen ist wie ein guter Kriminalroman, dessen Buch man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Zur Auffindung entsprechender Plattenfehler und Farbunterschiede benutze ich den australischen Spezialkatalog von Brusden White. Zusätzlich dazu habe ich eine Menge Marken mit kleinen Fehlern gefunden, die es Wert sind wie ich meine, in die Sammlung aufgenommen zu werden. Meine Sammlung, zu dem vorgenannten Themen, habe ich jeweils nach den entsprechenden Wasserzeichen erstellt, um so schneller die Lücke zu finden, die noch nicht mit einer Marke bestückt ist. Damit der Interessent einen kleinen Einblick in meine Sammlung bekommt, habe ich auf den Folgeseiten Einige Ablichtungen mit entsprechenden Kommentaren vorgenommen. Wenn es Gleichgesinnte gibt, oder Sammler die in dieser Richtung ihre Sammlung ausbauen möchten, dann bin ich gerne bereit, meine bis hierher gewonnenen Erkenntnisse, weiter zu geben. Wenn jemand etwas in dieser Richtung zu meinem Sammelgebiet anzubieten hat, das Material aber nicht in seine Sammlung aufnehmen möchte, dann ist mir sein Angebot sehr Willkommen. Franz Sommerfeld

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Abb. 1 - One Penny red, DIE I mit unterschiedlichen Abb. 2 - One Penny red, DIE II mit unterschiedlichen Schattierungen Schattierungen

Abb. 3 - DIE II in größeren Einheiten Abb. 4 - ebenso größere Einheiten für DIE IIA

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Abb. 5 - 3d DIE I + II mit Farbunterschiede Abb. 6 - 1/- mit Farbunterschiede und größeren Einheiten

Abb. 7 - Pärchen zu erstem Wasserzeichen Abb. 8 - Farbunterschiede der 5/- , zweites Wasserzeichen Alle hier genannten Bezeichnungen sind nach dem australischen Spezialkatalog Brusden White ausgerichtet

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Abb. 9 Zwei Viererblöcke mit Zwischensteg und 6d Abb. 10 Die 6d als 12er-Block, sowie darunter auf dem auf Brief 5er-Block ein nahezu kompl. Paketstempel

Abb. 11 2/- als 12er-Block, sicher kein alltägliches Abb. 12 Am Ende eines jeden Wasserzeichens versuche Stück ich die jeweilige Marke als Pärchen zu bekommen

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Abb. 13, 1d red King George V in Linien- und Abb. 14, Plattenfehler der 1d red King George V, sowohl Kammzähnung und Farbunterschiede, ermittelt gemäß Spezialkatalog als auch zusätzlich von mir nach dem Spezialkatalog Brusden White ermittelt. Möglich einige davon sind Zufälligkeiten, aber sie sind es für mich Wert in die Sammlung aufgenommen zu werden.

Abb. 15, Fortsetzung der Plattenfehler such auf der 1d Abb 16, Plattenfehler sowohl lt. Katalog als auch zu- Red King George V sätzlich ermittelte bei der 1 ½ d grün, zweites Wasserzeichen (lt. Brusden White)

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Abb. 17, 1/2 d orange mit kleiner Krone Wasserzeichen Abb. 18, größere Einheiten der 1 ½ d rot ebenfalls mit als größere Einheiten auf Brief Wasserzeichen kleine Krone

Abb. 19, Weiter größere Einheiten zu gleicher Marke Abb. 20, Ein Sechserstreifen oder wie zuvor ein 8er- mit selbem Wasserzeichen wie unter 17/18 Block ist zu bekommen, aber nicht ganz alltäglich beschrieben. Im Kopf der Albenblätter habe ich auf die Ablichtung des Wasserzeichen verzichtet, um mehr Platz für die Anordnung der größeren Einheiten zu haben

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Abb. 21, 4d Streifen und 8er-block KG V mit kleinem Abb. 22, Die Sammelleidenschaft kennt keine Grenze, Wasserzeichen und auf Brief. Der Block einen deshalb suche ich von allen Ausgaben jeweils Paketrollenstempel auf, der nur in Sydney ein Pärchen. Verwendung fand.

Abb. 23, 1d grün des Wasserzeichens C of A mit Abb. 24, 1 d grün als Block und Pärchen, sowie mit Plattenfehlern lt. Katalog und wiederum Zwischensteg und Druckvermerk, solche Zusätzliche Vermerke findet man nicht, wenn man nur Die Einzelmarke sammelt.

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Forschungsgemeinschaft Australien (FGA) 1/2014 Markt (1)

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Marktpreise QLD Railways:

Railways, Newspapers and Parcels 1966 - 1976

Vor Kurzem habe ich angefangen, Railways und Revenues zu sammeln. Zu den Railways habe ich bisher weder einen Katalog noch Preislisten gefunden – mit Ausnahme der Seiten von Dave Elsmore (siehe Link auf unserer Homepage). Also wollte und werde ich selber feststellen, welche Preise am Markt erzielt wurden und welche Kriterien für die Preisbildung eine Rolle spielen. Ich beginne auf eBay in Australien und in Deutsch-land und werde Auktions-Ergebnisse etc. hinzufügen. Alle Mitglieder werden herzlichst gebeten, mich hier mit Informationen zu versorgen. Es werden nur tatsächliche erfolgte Zuschläge berück-sichtigt, für die mindestens zwei unterschiedliche Bieter geboten haben. Der jeweilige Wechselkurs wird natürlich auch (grob) eingerechnet.

Es werden nur Verkäufe der letzten 5 Jahre verwendet und die Preise mit der Anzahl der jeweiligen Gebote und Zuschläge gewichtet. Beginnen wollte ich mit den quadratischen Railways aus Queensland mit dem Wert in Cent und Dollar in einem Oval in der Mitte und im Textfeld oben, sowie den Namen der Station im Textfeld unten. Es sind alles ein-farbige Marken aus 1976, die daher auch als   „monocolour“  bezeichnet werden.

Penny und Shilling-Werte sowie zwei-farbige Darstel-lungen stammen aus früheren Perioden und werden gesondert bewertet. Enger Markt Nachdem ich auf eBay Deutschland nichts Passendes gefunden hatte, ahnte ich schon, dass der Markt sehr eng sein könnte.

Das dann tatsächlich ermittelte Ausmaß führt eigentlich dazu, dass dieser Artikel wenig Sinn macht. Aber auch eine solche Aussage könnte für andere Sammler hilfreich sein. In der Zeit vom 26. Juni bis zum 20. September in diesem Jahr wurden gerade einmal 28 Marken verkauft, die die oben genannten Kriterien erfüllten. Mit Ausnahme von 3 Zuschlägen gingen alle (!!!) Zuschläge an zwei Bieter, die – wenn sie nicht selber den Zuschlag erhielten – jeweils das zweithöchste Gebot abgaben. Insgesamt waren nur fünf unterschiedliche Bieter beteiligt. Ob hierbei ein regulärer Marktpreis basierend auf Angebot und Nachfrage entsteht, ist fraglich.

Aber aktuell ist dies nun einmal der „sichtbare“  Markt für diese Marken.

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Bei  den  „Monocolours“  wird  der Wert in derselben Farbe darge-stellt, wie die übrige Marke. Unabhängig von der Hauptfarbe erfolgt der Eindruck des Stations-Namens dann aber in Rot.

5 Cent Bei Dave Elsmore postfrisch mit 2  AUD  bewertet  (1,4  €) Auf eBay gab es drei Zuschläge (2,9€,  5,2€  und  5,9€). Wie oben bereits beschrieben, könnte es sich um willkürliche Preise handelt. Es könnte aber auch Gründe geben, weil sich offensichtlich gleichartige Marken dann doch unter-scheiden. Wasserzeichen Die Ausgaben von 1966 mit dem Wasserzeichen QR an Stelle   von   „Blue   Security  Unterprint“   in   1973   und   1976  haben bei Elsmore bis zur 20C keine Preisunterschiede ausge-wiesen. Aber nur hier gibt es die auffallenden Unterschiede. Die Einwohnerzahl beeinflusst den Preis ? Über die unterschiedliche Bevölkerungsdichte des eingedruckten Ortes und somit Häufigkeit der Ausgabe, wäre dies auch nachvollziehbar.

Die Einwohner-Anzahl ist jetzt und im Folgenden in der Klammer hinter dem Preis vermerkt. Stanthorpe (2,90€ / 4.271) Wyandra (5,20€ / 116) Wooroolin (5,90€ / 164) Hier ist zumindest eine Korrelation zwischen Ein-wohner-Zahl und erhöhtem Zuschlags-Preis zu erkennen.

10 Cent Bei Dave Elsmore postfrisch mit 2  AUD  bewertet  (1,4  €) Es gab sechs Zuschläge mit jeweils 2-3 Geboten. Auch hier waren nur zwei Bieter beteiligt. Trotzdem variieren die Preise von  1,75€  bis  10,8€. Wyandra  (1,75€  / 116) Sandgate (2,90€  /  4.626) Richmond  (3,60€  /  554) Torbanlea  (4,50€  /  871) Wamuran  (7,30€  /  2.850) Wondai  (10,80€  /  1.402) Hier ist die oben angedachte oder vermutete Logik fast schon wieder auf den Kopf gestellt. Ggf. gibt es zusätzliche oder andere Kriterien, wie möglicherweise die Dauer, die eine Bahnstation geöffnet war.

Ein Preis pro Ort und Wertstufe sollte mindestens dreimal bestätigt worden sein, damit er als relevant betrachtet werden darf.

20 Cent Bei Dave Elsmore postfrisch mit 2  AUD  bewertet  (1,4  €) Es gab drei Zuschläge mit Preisen  von  3,90€  bis  4,50€. D.h. hier ist die Spanne relativ gering. Stanthorpe  (3,90€  /  4.271) Wamuran  (4,20€  /  2.850) Toogoolawah  (4,50€  /  961)

25 Cent Bei Dave Elsmore postfrisch mit 2  AUD  bewertet  (1,4  €)- Hierzu gab es neun Zuschläge. Trotz dieser relativ großen Zahl war aber kein Ort zweimal dabei.

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Forschungsgemeinschaft Australien (FGA) 1/2014 Markt (1)

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Die Preise variiertem im engen  Rahmen  von  2,20€  bis  4,50€. Auch hier betrachte ich die Orte und deren Einwohner-Zahlen. Yuleba  (2,20€  /  183) Wumalgi  (2,90€  /  2.100) Rosedale (3,60€  /  1.077) Pialba  (3,90€  /  3.164) Theebine  (3,90€  /  183) Wooroolin  (4,20€  /  317) Theodore  (4,50€  /  452) Yelarbon  (4,50€  /  448) So langsam bezweifele ich meine Theorie, wonach Seltenheit zwingend den Preis beeinflusst. Allerdings muss man bedenken, dass nur 2-3 Marktteilnehmer aktiv waren und noch keiner der Preise jemals bestätigt wurde.

1 AUD Hierzu gab es nur einen Zuschlag mit einem Preis von 2,50€,  der  allerdings  entgegen  allen anderen Werten nicht 50 oder 100% über Dave Elsmore liegt, sondern 10% darunter.

Ggf. war dies ein Schnäppchen. Ich bin mir sicher, dass dies ein Schnäppchen war. Torrens Creek liegt im sehr dünn besiedelten Northern Territory und zählte bei der Volkszählung 2006 gerade einmal 64 Einwohner.

5 AUD Zum Schluss noch die 5 AUD für die es ebenfalls nur einen Zuschlag   gab   zu   2,30€   und  somit 55% unter der Elsmore-Notierung  von  4,20€. Die Einwohner-Zahl für den Ort Zillmore lag bei 8.105, im Vergleich zu den anderen schon  fast  eine  „Großstadt“. Zusammenfassung Wie schon mehrfach erwähnt, sind die Zahlen auf Grund der Marktenge nicht repräsentativ. Nur bei zwei Zuschlägen lagen die erzielten Preise knapp unter den Ansätzen von Dave Elsmore.

Im Schnitt wurde aber ein Preis in 3-facher Höhe gezahlt. Am Häufigsten lag der Faktor um 2,5. Es hat den Anschein, dass Ausgaben von kleineren Orten einen höheren Preis erzielen. Es gibt aber auch genug Gegenteiliges, wobei ich nicht beurteilen kann, was dem Markt entspricht oder was ein Schnäppchen war. Eine Besonderheit gilt es aber noch zu beachten:

Firmenname (aus früherer Serie, mit unterschiedlichen Farben) Firmenstempelung Diese werden bei Dave Elsmore mit dem 4-fachen bewertet. Für eine 25 C wurden beim Spitzenwert von 5 unter-schiedlichen Bietern ein Preis von  14,60€  erzielt,  wo  Dave  Elsmore  nur  2,80€  ansetzte. Bitte informiert mich mit Preisen aus anderen Verkäu-fen und ich freue mich auch über entsprechende Marken. Beste Sammlergrüße Manfred Klimmeck

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Forschungsgemeinschaft Australien (FGA) 1/2014 Verein (3)

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The Australian Philatelist:

Darstellung von der Struktur und der dahinter stehender Konzeption.

Zunächst fällt auf, dass wir einen Englisch-sprachigen Titel gewählt hatten. Wie – hoffentlich alles andere bei uns auch – ist dies bewusst entschieden worden und kein Zufall. Der   „Markt“   in   Deutschland   ist  eindeutig zu klein, um langfristig eine ausreichende Größe zu er- und behalten, damit jeder im Verein einen ausreichenden Nutzen, auch in Spezial-Gebieten, erhält. In naher Zukunft werden wir daher auch international aktiv werden. Bereits jetzt ist die Internet-Adresse www.australianstamps.de reserviert. Ursprünglich sollte auch bereits in der Satzung der für den internationalen Auftritt geplante Vereinsname CCAS (Collectors Community Australian Stamps) verankert werden. Sobald es ausreichend internationale Mitglieder gibt werden wir dieses Thema erneut aufnehmen.

The Australian Philatelist ist jetzt ein Titel, den auch jeder versteht, der der englischen Sprache nicht mächtig ist. Für einen gewissen Zeitraum (bis 1924) gab es diese Zeitschrift bereits als Vereinszeitschrift in Australien. Auf unserer Internet-Seite gibt es einige gescannte Exemplare zum Download. Da diese Zeitschrift aber bereits vor Jahrzehnten eingestellt wurde, dürfen wir diesen Namen wieder verwenden. Die Zeitschrift wird aufgebaut als Loseblattsammlung für Australische Philatelie. Grundsätzlich wird nur einseitig gedruckt. (Da ein Ausdruck nur auf spezielle Anfrage hin erfolgt und i.d.R. nur PDF-Dateien zur Verfügung gestellt werden, ist dies auch nicht so wichtig.) Jeder Artikel wird einer Kategorie zugeordnet und innerhalb dieser Kategorie durchnummeriert. Die Seitennummer beginnt je Artikel neu bei 1. Dies ändert sich natürlich, falls ein Artikel über verschiedene Ausgaben geht.

Im Internet wird ein zentrales Inhaltsverzeichnis mit Stichwortsuche eingestellt. Damit Artikel, die zum gleichen Thema gehören auch gemeinsam abgelegt werden können, werden auf einer Seite nie gemeinsame Artikel vermischt. Entstehende Lücken werden durch schöne Abbildungen von Postkarten,  „Kleinanzeigen“  von  Mitgliedern oder ähnlichem gefüllt. Es wird auch immer Seiten geben, auf denen Grundsätzliches zur Philatelie erläutert wird; Perforation, Druck-Verfahren, Aufbau von Sammlungen etc. Vereins-Internas werden per eMail verteilt und nicht hier veröffentlicht. Um die TAP so interessant wie möglich zu gestalten, benötige ich nicht nur Eure Artikel sondern auch die Themen, die Ihr gerne behandelt sehen würdet. Euer Sammlerfreund Manfred Klimmeck

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Forschungsgemeinschaft Australien (FGA) 1/2014 Sonderausgaben (1)

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Ungeliebte Wohltätigkeits-Marken „Charity  Issues“  in  den  Australischen  Kolonien

In der Ausgabe der Zeitschrift „The  Australian  Philatelist“  vom  24. Dezember 1897 (damals war dies noch die Vereins-Zeitschrift des „Sydney   Philatelic   Club“)  fand ich einen Leserbrief von A.J.Derrick, (Präsident der Philatelistischen Gesellschaft von   Victoria)   zu   den   „Hospital  Stamps“. Massiv wurde dagegen argu-mentiert, dass die Philatelie für Spendenaufrufe instrumentali-siert wurde. Die Marken wurden im Oktober 1897 herausgegeben und waren somit zum Zeitpunkt des Artikels gerade einmal zwei Monate am Markt. Im Rahmen der Recherche fand ich dann, dass dies nicht die ersten Charity-Ausgaben der Australischen Staaten waren und weitere Staaten ebenfalls zwischen 1897 und 1900 entsprechende Marken in Umlauf gebracht hatten.

Den ersten Ärger gab es ebenfalls in Queensland und dort sogar schon vor dem Tag der Erstausgabe. Im Sydney Morning Herold vom 21. Juni beschwerte sich ein Vater über den viel zu hohen Preis, da sich sein Sohn diese Marken jetzt nicht leisten kann. http://trove.nla.gov.au/ndp/del/article/14117427 Die ersten Deutschen Wohlfahrtsmarken wurden übrigens am 1. Mai 1919 in den Handel gebracht. Im Internet konnte ich keine vergleichbaren Proteste aus Deutschland finden, obwohl die Logik ja die gleiche wäre.

Ganz im Gegenteil zu Australischen Sammlern wurde dort die Auffassung vertreten, dass diese Marken philatelistisch interessant sind, da sie nur einen begrenzten Zeitraum ausgege-ben wurden und selten für eine normale Frankatur verwendet werden. In Australien sah man dies wohl anders. Diese Marken waren dann auch die Vorreiter für ähnliche Anlässe wie die New Zealand Health stamps (seit 1929), die Anti-Tuberculose-Ausgaben von Belgien (ab 1922) und die schweizer Pro-Juvenate-Ausga-ben aus dem gleichen Jahr. Die  „Consumptive  Homes“,  für  die gesammelt wurde waren ebenfalls quasi Isolier-Stationen für Tuberkulose-Erkrankte.

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Victoria

Im Gegensatz zu den Ausgaben der anderen Australischen Kolonien wurde hier nur der postalisch nutzbare Wert aufgedruckt und nicht der Preis, den man diese Marken zu zahlen hatte. Die Marken wurden in Bögen von 7x6 = 42 Einheiten gedruckt. Zu zahlen war der aufgedruckte Penny-Betrag in Shilling. Die Differenz ging in einen Krankenhaus-Fond.

Zusätzlich zu den Farben Blau und Rot-Braun gibt es Druckversuche in Grün und Schwarz, die sich in der Purves-Sammlung befinden. Ebenfalls gibt es die 1d in Rot als Specimen.

Im Auktionskatalog von Robin Linke (24. August 2008) habe ich diese Marke auf einem Brief von Mai 1949 gefunden. Da der Absender auch noch ein Briefmarken-Händler war, gab es im Katalog den netten Kommentar, dass die Geschäfte wohl ganz besonders gut oder ganz besonders schlecht gehen müssten, wenn man sich einen solchen Luxus leisten könnte. Postalisch war er aber korrekt frankiert. Der Brief wurde für 150 AUD angeboten.

Im  Buch  „The  Stamps  of  Victoria“  von  Geoff  Kellow widmet sich der Autor in einem ganzen Kapitel den Charity-Issues.

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Die ersten Charity-Ausgaben gab es im Juni 1897 in New South Wales. Die Marken waren mehrfarbig und viermal so groß, wie die bis dahin üblichen Marken. (Siehe nächstes Kapitel) Trotz aller Proteste von Philatelisten (sowohl lokal aber auch in Übersee), wie diese beispielhaft oben zitiert wurden und der Weigerung von Katalog-Herausgebern, diese mit aufzunehmen, haben sie sich hervorragend verkauft. (Zumindest die ersten Ausgaben, als die Idee noch neu war.) Victoria hat dieses Konzept von N.S.W. dann in allen Aspekten übernommen. Obwohl es auch dort erhebliche Proteste gab, waren die Marken hier sehr schnell ausverkauft. Im Jahre 1900 gab es dann den zweiten Versuch zu Gunsten des Boer War Patriotic Funds. In der Regel wurden all diese Marken nur von Sammlern erworben. Der Reiz des Neuen war jetzt vorbei und die Marken verkauften sich sehr schlecht. Auch hier muss der Penny-Betrag in Shilling bezahlt werden.

Die Differenz ging jetzt hierbei an den Boer War Patriotic Fund (für den übrigens auch in anderen Kolonien, mit einer Vielzahl von Aktionen und über sehr viele Jahre hinweg gesammelt wurde.

Neben den üblichen Farben Olive-Braun bzw. Emerald gibt es in der Purves-Sammlung und in anderen Sammlungen hiervon diverse Farb-Variationen. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Verwendung des Wortes „POSTAGE“ allen vier Charity-Ausgaben. Es bestand die ganz klare Absicht, dass über diese Marken Spenden eingesammelt werden sollten. Diese Marken sollten nur für postalische Zwecke verwendet werden dürfen, nicht jedoch für steuerliche Zwecke. Liest man sich aber die Regeln des „Post  Office  Act“ aus dem Jahre 1883 durch, wurde dort festgelegt  das  „POSTAGE“  und „DUTY“   stamps   ausgetauscht  eingesetzt werden dürfen. Da es für diese Charity-Ausgaben keinen Zusatz zu dieser Regelung gab, waren diese Marken somit auch für steuerliche Zwecke verwendbar. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass so eine Verwendung jemals dokumentiert werden konnte. Diese Charity-Ausgabe wird auch   oft   als   „Jubilee“-Stamp bezeichnet. Dies liegt aber nur daran, dass sie im Jahr des Diamant-Jubiläums verausgabt wurde.

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Das Design war das Ergebnis eines Design-Wettbewerbs Es gibt auch verschiedene Proofs in unterschiedlichen Farben und auf unterschied-lichem Papier.

Dies wäre mein Favorit für die 1897-Ausgabe gewesen, von einem bis heute unbekannten Künstler. Im September 1897 wurden dann 44.520 (1d) bzw. 14.280 (2 ½ d) Exemplare gedruckt. Am 7. Oktober wurden aber tatsächlich nur 40.026 (1d) bzw. 10.038 (2 ½ d) Exemplare eingelagert. Die Differenz wurde als Ausschuss vernichtet. Die offizielle Ausgabe erfolgte am 22. Oktober 1897. Es soll zumindest einen einzigen FDC (First Day Cover) gegeben haben. Trotz der hohen Zuschläge war diese Ausgabe sehr beliebt. Die 2 ½ d musste sogar rationiert werden. Schriftlich wurde verkündet, dass Privat-Sammler vorrangig vor Händlern beliefert werden sollten

Für einen einzelnen Kunden wurden maximal 8 Exemplare verkauft. Dies wirkt sich bis heute auf die bei Auktionen erzielbaren Ergebnisse aus. Wie in Leserbriefen des The Australian Philatelist dokumen-tiert, gab es massive Proteste der Philatelistischen Gesellschaft. Die Reaktion aus Übersee war aber noch vehementer. Diese Ausgabe folgt so kurz nach der Ausgabe von N.S.W. So dass man vermutete, dass diese Art des Spenden-Sammelns jetzt die Regel wird. Es gibt einige postfrische Einheiten dieser Marken. Von der 1d besteht die größte Einheit aus 21 Marken. Die 2 ½ d ist natürlich viel seltener, auch wegen der oben beschriebenen Rationierung. Ein Block von 6 ist hier die größte bekannte Einheit. Für die Ausgabe von 1900 für den Patriotic Funds gab es ebenfalls eine Designer-Wettbewerb, durch den 120 Vorschläge vorgelegt wurden. Das   „Gewinner-Design“   war  eigentlich für die 2d gezeichnet, wurde dann aber für die 1d verwendet. Wie man oben geschrieben sieht, war dies der zweite Preis; aber das Design kam offensichtlich für die 1d zum Einsatz. Am 21. Mai 1900 wurden 40.026 (1d) und 20.034 (2d) eingelagert. Der offizielle Verkauf begann am nächsten Tag (22. Mai). Es gab auch hier zumindest ein FDC-Exemplar. Auch hier wurde protestiert. Aber wie bereits oben beschrie-ben war das Interesse eher gering und der Verkauf schlecht.

1897 gab es ein spekulatives Interesse. Bis 1900 konnte man aber feststellen, dass dies nicht gerechtfertigt war. Bis zum 10. Juli waren nur 6.000 Sets verkauft worden. 1902 wurde dann 650 BPF an den Fond überwiesen. Bei den Ausgaben von 1897 kamen im Vergleich immerhin 3.000 BPF an Spenden zusammen. Laut Richard Breckon waren dies dann auch die letzten Wohlfahrtsmarken von Australien überhaupt. (Diese Aussage ist seit 2011 nicht mehr korrekt; weiteres unter Queensland.) Dieses geringere Interesse führte auch dazu, dass größere Einheiten erheblich seltener zu finden sind. Es gibt einige postfrische 4-er Blöcke der 1d-Marke aber von der 2d höchstens ein Paar. Im Australia Post Archive gibt es größere, allerdings „künstliche“,     Einheiten  (cancelled-to-order).

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New South Wales

In New South Wales gab es die ersten Wohlfahrtsmarken der Australischen Kolonien. (Ich hatte nur mit Victoria begonnen, da sich der auslösende Artikel darauf bezog und ich dort mehr passende Literatur hatte.) Laut  „Australian  Postal  History“  von Richard Breckon waren dies sogar weltweit die ersten Wohlfahrtsmarken, die es überhaupt gab.

Die Marken wurden in Bögen zu je 30 Exemplaren 5x6 bzw. 6x5 gedruckt. Bezahlt wurde damit ein Porto in Höhe von 1d (22.06.1897) bzw. 2,5d (28.06.1897). Die Auflage betrug 40.000 (1d) bzw. 10.000 (2.5d). Ich habe einige ältere Auktionskataloge durchgesehen und so gut wie keine Marken auf Brief in postalischer Verwendung gefunden.

Wie der Auktionskatalog von Robin Linke (24. August 2008) hierzu bemerkte, zeigt dieser Brief eine besondere patriotische Einstellung, da an Stelle von 5d ein Betrag von 5/- bezahlt wurde. Ob die Frankatur für ein Einschreiben innerhalb von N.S.W. Korrekt, habe ich allerdings nicht geprüft. Dieser Brief wurde mit 450AUD ausgerufen. Der Zuschlagspreis ist mir leider nicht bekannt.

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Queensland

Queensland hat sich 1897 noch zurückgehalten und nur die Idee mit   dem   „PATRIOTIC   FUND  1900“  ebenfalls  umgesetzt. Wie bei Victoria diente auch dieser Fond der Unterstützung der Familien der Freiwilligen im Boer War. Wer richtig tief einsteigen will, dem sei die folgende Internet-Seite der verantwortlichen Behörden empfohlen. http://www.archivessearch.qld.gov.au/Search/AgencyDetails.aspx?AgencyId=2381#bookmarkDescription Der Fond wurde am 8. Januar 1900 gegründet und erst 1989 in einen anderen Fonds überführt.

Die Werte wurden am 19. Juni 1900 ausgegeben und der „Spenden-Beitrag“   fiel   hier  erheblich moderater aus. Für 1d bezahlte man 6d und für 2d nur 1s. Entsprechend des Buches „Queensland   Postal   History“  (Campbell) durften diese Marken nicht für Übersee-Post verwendet werden. Die Marken wurden im „Zincograph-Prozess“  (Lithographie unter Verwendung von Zinkplatten) erstellt und in Bögen zu 60 Einheiten (10x6 oder 6x10) gedruckt.

Laut der Enzyklopädie von Robson Lowe wurde hier noch nicht einmal die gesamte Auflage verkauft, obwohl sie relativ preiswert war und in geringere Anzahl angeboten wurde als vergleichbare Ausgaben in anderen Staaten. Von der 1d wurden 6.500 Exemplare gedruckt, aber nur 4.000 verkauft; bei der 2d waren es von 4.020 Exemplaren nur 3.000 verkaufte. Wen es interessiert; hier ist der Artikel vom 20. Januar 1900 in dem die Verausgabung öffentlich mitgeteilt wurde. http://trove.nla.gov.au/ndp/del/article/19032135

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Queensland Fluthilfe

2011

Obwohl es sich um Ausgaben der Australischen Post handelt, möchte ich dies bei Queensland einordnen. Nach der großen Flutkatastrophe wurden am 27. Januar 2011 die ersten Charity Stamps der Australischen Post herausgegeben. Es handelt sich um 6 unterschiedliche Motive zu je 60 Cent (SG 3541 – 3545). Der Bogen mit je 10 Stück wurde dann zu $8 verkauft. Initial wurden 250.000 Bögen gedruckt, allerdings mit dem Versprechen, die Nachfrage auf jeden Fall zu decken. Details findet man auf der Seite des Ministeriums: http://statements.qld.gov.au/Statement/Id/73409 Leider besitze ich keinen aktuellen Katalog, aber auch hier hilft das Internet: http://www.stampboards.com/viewtopic.php?f=13&t=24884

Die Flut und die Wirbelstürme haben damals 75% des gesamten Bundesstaates betroffen; das Gesamtgebiet ist somit größer als Deutschland und Frankreich zusammen.

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South Australia, Tasmania und Western-Australia Ich habe hier nichts gefunden, weder für Krankenhäuser noch für Kriegsteilnehmer. Weitere Auktionshinweise Das größte Angebot habe ich bei einem amerikanischen Auktionshaus in Pasadena gefunden. http://www.bennettstamps.com/test/chap_auc.php?site=1&lang=1&sale=256&chapter=13&page=1 Von der N.S.W. 1897 2s6d wurde ein Block von 12 Einheiten zu $2,200 verkauft. Einzelmarken auf Ganzsachen erzielten Werte von $286 bis $660.

Auf Queensland-Brief gab es ein Paar der 1d von 1900. Nach einem Schätzpreis von $400-$500 wurden $800 realisiert. Ein Brief mit einem 3er-Streifen erreichte $605. Briefe mit Einzelmarken QLD 1d von 1900 erzielten $286 - $440. Es fällt auf, dass die frühen Briefe (zweiter oder dritter Tag) höhere Ergebnisse erreichten. Zu Victoria gibt es dort ebenfalls Ergebnisse. Ein horizontales Paar der 2 ½ d von 1897 brachte $385. Besonders ist ein Brief am Ersttag mit beiden Ausgaben von 1900. Nach einem Schätzpreis von $400-$500 wurde der Zuschlag erst bei $2.310 erteilt.

Es gibt sicherlich noch sehr viel mehr zu diesem Thema zu entdecken. Für ergänzende Angaben und natürlich für Korrekturen bin ich immer sehr dankbar. Euer Sammlerfreund Manfred Klimmeck

Quellenangaben:

x Diverse Internet-Adressen (siehe Text) x Diverse Auktions-Kataloge (siehe Text) x The Australian Philatelist; Ausgabe 24. Dezember 1897 x Geoff Kellow, The Stamps of Victoria, 1990 x Richard Breckon, Australian Postal History x H.M. Campbell, Queensland Postal History, (aus der J.R.W. Purves Memorial Series), 1990 x