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— Internet: www.bpb.de/themenblaetter — Erste Auflage: Oktober 2015 — Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge — Autorin: Nadine Ritzi Jetzt mit Spicker! Der Bundes- präsident Themenblätter im Unterricht / Nr. 109 Flüchtlinge — Doppelseitiges Arbeitsblatt im Abreißblock (30 Stück) und Hinweise für den Einsatz im Unterricht

Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

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Page 1: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Internet: www.bpb.de/themenblaetter— Erste Auflage: Oktober 2015 — Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Autorin: Nadine Ritzi

Jetzt mit Spicker!

Der Bundes- präsident

Themenblätter im Unterricht / Nr. 109

Flüchtlinge

— Doppelseitiges Arbeitsblatt im Abreißblock (30 Stück) und Hinweise für den Einsatz im Unterricht

Page 2: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com

— Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Autorin: Nadine Ritzi — Internet: www.bpb.de/themenblaetter— Erste Auflage: Oktober 2015

VORAB

„Inhalt

Vorab: Zur Autorin, Impressum, Lieferbare Themenblätter im Unterricht Spicker: Faltanleitung und Spicker „Der Bundespräsident“ Lehrerblatt 01– 06: Anmerkungen für die Lehrkraft und Kopiervorlage Arbeitsblätter: Doppelseitiges Arbeitsblatt im Abreißblock (30 Stück) zum Thema „Flüchtlinge“ Hinweise: Weiterführende Literatur und Internetadressen Rückseite: Fax-Bestellblatt

— Tipp: Eine Liste sämtlicher Ausgaben (auch der vergriffenen) finden Sie im Internet. Jede Themenblätter-Ausgabe kann dort als Farb- oder Schwarz-Weiß-PDF heruntergeladen werden: www.bpb.de/themenblaetter

— Neu: Verschiedene Wandplakate im DIN-A0-Format fürs Klassen zimmer zu aktuellen oder zeitgeschichtlichen Themen (kostenlos). Zu bestellen unter: www.bpb.de/falter

— Lieferbare Themenblätter im Unterricht

Nr. 10: Wer macht was in Europa? Bestell-Nr. 5360 (neu 2006)Nr. 37: 20. Juli 1944 – Attentat auf Hitler. Bestell-Nr. 5387 (neu 2008)Nr. 46: Europa in guter Verfassung? Bestell-Nr. 5396Nr. 48: Politische Streitkultur. Bestell-Nr. 5941Nr. 54: Entscheiden in der Demokratie. Bestell-Nr. 5947 (neu 2008)Nr. 55: Baukultur und Schlossgespenster. Bestell-Nr. 5948Nr. 63: Akteure in der Politik. Bestell-Nr. 5956 (neu 2009)Nr. 66: Mitmischen: Neue Partizipationsformen. Bestell-Nr. 5959Nr. 68: Unternehmensethik. Eigentum verpflichtet. Bestell-Nr. 5961Nr. 69: Olympialand China. Bestell-Nr. 5962Nr. 70: US-Präsidentschaftswahl 2008. Bestell-Nr. 5963Nr. 71: Mobilität und Umwelt. Bestell-Nr. 5964Nr. 74: Terrorabwehr und Datenschutz. Bestell-Nr. 5967Nr. 75: Bedrohte Vielfalt – Biodiversität. Bestell-Nr. 5968Nr. 76: Wasser – für alle!? Bestell-Nr. 5969 (neu 2009)Nr. 77: Armut – hier und weltweit. Bestell-Nr. 5970 (neu 2010)Nr. 78: Der Bundestag – Ansichten und Fakten. Bestell-Nr. 5971 (neu 2009) Nr. 79: Herbst ’89 in der DDR. Bestell-Nr. 5972 (neu 2011)Nr. 81: Demokratie – was ist das? Bestell-Nr. 5974Nr. 83: Meilensteine der Deutschen Einheit. Bestell-Nr. 5976Nr. 84: Afghanistan kontrovers. Bestell-Nr. 5977Nr. 86: Konjunktur – Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Bestell-Nr. 5979 (neu 2013)Nr. 88: Direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung. Bestell-Nr. 5981 (neu 2013)Nr. 89: Mitte der Gesellschaft. Bestell-Nr. 5982Nr. 90: Vorurteile. Bestell-Nr. 5983 (neu 2013)Nr. 91: Sprache und Politik. Bestell-Nr. 5984 Nr. 92: Wachstum ohne Ende? Bestell-Nr. 5985 (neu 2013) Nr. 93: Antisemitismus. Bestell-Nr. 5986 (neu 2014) Nr. 94: Lust auf Lernen? Bestell-Nr. 5987 (neu 2013) Nr. 95: Medien und Politik. Bestell-Nr. 5988 (neu 2014) Nr. 96: Gerechter Klimaschutz. Bestell-Nr. 5989 (Restauflage) Nr. 97: Mobbing in der Schule. Bestell-Nr. 5990 (neu 2014) Nr. 98: Was denken Nazis? Bestell-Nr. 5991 (neu 2014) Nr. 99: Bevölkerungsentwicklung und Renten. Bestell-Nr. 5992Nr. 100: Bildungsgerechtigkeit. Bestell-Nr. 5993 Nr. 101: Frieden und Sicherheit. Bestell-Nr. 5994 Nr. 102: Soziale Gerechtigkeit. Bestell-Nr. 5995 Nr. 103: Mahnmal Erster Weltkrieg. Bestell-Nr. 5996 Nr. 104: Unterschicht = abgehängt? Bestell-Nr. 5997 Nr. 105: Minderheiten und Toleranz. Bestell-Nr. 5998 Nr. 106: Wer hat die Macht in Europa? Bestell-Nr. 5400 Nr. 107: Medien – die „vierte Gewalt“? Bestell-Nr. 5401 Nr. 108: Zivilcourage. Bestell-Nr. 5402 Nr. 109: Flüchtlinge. Bestell-Nr. 5403

— Impressum

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb, Adenauerallee 86, 53113 Bonn, www.bpb.de — E-Mail der Redaktion: [email protected] (keine Bestellungen!)

— Autorin: Nadine Ritzi — Redaktion: Iris Möckel (verantwortlich), Simone Albrecht

— Gestaltung: Leitwerk. Büro für Kommu nikation, Köln, www.leitwerk.com — Titelbild: Aleppo (Syrien), Juli 2012. Foto: Mehmet Guldas, picture alliance / abaca — Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn — Papier: 100 % Recyclingpapier

— Urheberrechte: Text und Illustrationen sind urheberrechtlich geschützt. Der Text kann in Schulen zu Unterrichts zwecken vergütungs-frei vervielfältigt werden. Bei allen gesondert bezeichneten Fotos, Grafiken und Karika turen liegen die Rechte nicht bei uns, sondern bei den Agenturen.

— Haftungsausschluss: Die bpb ist für den Inhalt der aufgeführten Internetseiten nicht verantwortlich.

— Erste Auflage: Oktober 2015, Bestell-Nr. 5403, ISSN 0944-8357 (siehe Bestellcoupon auf der letzten Seite)

— Zu den Fotos auf Arbeitsblatt A:

A) Kathmandu (Nepal): Exiltibeterinnen protestieren gegen chinesische Politik — B) IS-Kämpfer und Jungen in Kunar (Afghanistan) — C) Ver triebene muslimische Familie in Zentralafrika — D) Malaki (Süd-sudan): einer von 350.000 Flüchtlingen — E) Eforie (Rumänien): Romafamilie vor dem Abtransport in ein Container- dorf — F) Damaskus (Syrien) nach einem Militär angriff

— Zur Autorin

Nadine Ritzi, geb. 1983, M.A. Politikwissenschaft und Erziehungs-wissenschaft; seit 2008 als Projekt-

managerin bei der Berghof Foun dation im Programmbereich „Friedenspäda-gogik und Globales Lernen“ tätig. Redakteurin des Kinder-Internetportals www.frieden-fragen.de

Arbeitsschwerpunkte: Friedenspäda-gogik und Globales Lernen in der Schule, Kinderfragen zu Krieg und Frieden, Zivile Konfliktbearbeitung.

Veröffentlichungen bei der bpb: Thema im Unterricht / Extra: Was heißt hier Demokratie?; Falter / Aktuell Nr. 1: Fußballerinnen weltweit

Page 3: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Internet: www.bpb.de/themenblaetter

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com

— Erste Auflage: Oktober 2015 — Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Autorin: Nadine Ritzi

SPICKER

„— Liebe Lehrerin, lieber Lehrer!

Auf der Rückseite finden Sie ein Muster der Reihe „Spicker Politik“. Alle Ausgaben werden auch unter www.bpb.de/spicker zum Ausdrucken veröffentlicht. Man kann die Seite so falten, dass man ein Büchlein im DIN A7-Format erhält. Die Spicker kann man z.B. in einem Kartei-Kästchen sammeln. Dazu gibt es unter www.bpb.de/spicker ebenfalls eine Faltanleitung.

Bisher sind erschienen: Spicker Politik Nr. 1: Der Deutsche Bundestag Nr. 2: Europäische Union Nr. 3: Gesetzgebung Nr. 4: 7 aktuelle Fragen an die Politik Nr. 5: Verstehen wir uns richtig? Nr. 6: Bundestagswahl 2013 kurzgefasst Nr. 7: Wie aus Stimmen Sitze werden

Viel Spaß damit! Ihre Redaktion Themenblätter im Unterricht

Nr. 8: Das Grundgesetz (GG) Nr. 9: Parlamentarische Besonderheiten Nr. 10: 7 Vorurteile gegen die Europäische Union (EU) Nr. 11: Der Bundespräsident Nr. 12: Die Bundesregierung Spicker aktuell Nr. 1: Mauerbau: 13. August 1961

— Faltanleitung

1. Kopiere oder drucke den Spicker auf ein DIN-A4-Blatt aus.

2. Falte das Blatt quer in der Mitte, mit der bedruckten Seite nach außen.

3. Falte den einen Rand zurück bis zur Mittelfalte.

4. Falte den anderen Rand zurück bis zur Mittelfalte.

5. Entfalte das Blatt und falte es längs in der Mitte, bedruckte Seite nach außen.

6. Falte es jetzt wieder quer und schneide mit einer Schere entlang der dicken Linie.

Schneide entlang dieser Linie durch beide Schichten des gefalteten Papiers.

8. Drücke jetzt bis zum Anschlag. 9. Falte den Ausdruck jetzt von links so zusammen, dass das Titelblatt oben ist. Jetzt ist es ein Buch!

7. Drücke das Blatt von beiden Enden so zusammen, dass die eingeschnittene Mitte auseinandergeht.

Page 4: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— R

olle im politischen System

- D

er Bundespräsident#

(P) ist das S

taatsoberhaupt D

eutschlands. Seine H

auptaufgabe: Er steht für die E

inheit des S

taates und vertritt die Bundesrepublik in D

eutschland und der W

elt, z.B. bei öffentlichen Veranstaltungen, R

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mpfängen oder S

taatsbesuchen. Zudem gilt er als S

taats-notar: O

hne seine Unterschrift treten vom

Bundestag verab-

schiedete Gesetze nicht in K

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Formell sind dem

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tellungnahmen nicht ver-

boten. Dennoch: E

r hält sich üblicherweise m

it Äußerungen

zu tagesaktuellen Themen zurück. E

s wird von ihm

politische N

eutralität erwartet.

- Jeder P

hat bis heute sein Am

t je nach Persönlichkeit

ganz unterschiedlich geprägt.

— W

ichtigste Aufgaben

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ölkerrechtliche Vertretung des Bundes: P

unterzeichnet Verträge m

it ausländischen Staaten; beglaubigt /

empfängt

diplomatische Vertreter#

(Art.59 (1) G

G)

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egierungsbildung: schlägt Bundes-

kanzler# zur W

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G); ernennt / entlässt B

undes-kanzler#

(Art. 63 und 67 G

G); ernennt / entlässt B

undes-m

inister# (A

rt. 64 GG

); löst Bundestag auf (A

rt. 63 (4) und 68 G

G; s.u. „P

olitische Reservefunktionen“)

- M

itwirkung an der G

esetzgebung: unterzeichnet und ver-kündet vom

Bundestag beschlossene G

esetze nach Gegen-

zeichnung duch zuständige Regierungsm

itglieder (Art. 82 G

G);

darf Gesetzesausfertigung nur aus R

echtsgründen verweigern;

- E

rnennung/Entlassung von B

undesbeamten#

und B

undesrichtern#

: Gegenzeichnung durch zuständige

Regierungsm

itglieder nötig (Art. 60 (1) G

G)

- B

egnadigungsrecht für den Bund: M

öglichkeit des S

traf erlasses im E

inzelfall (Art. 60 (2) G

G)

- O

rdensrecht des Bundes: verleiht O

rden und Ehrenzeichen

an verdiente Persönlichkeiten, z.B

. den Verdienstorden der B

undesrepublik Deutschland

— Spicker Politik N

r. 11

— Spicker Politik Nr. 11: Der Bundespräsident

Der B

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— H

erausgeberin: Bundeszentrale für politische B

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w.bpb.de /

Autorin: C

laudia Kölbl / R

edaktion: Simone A

lbrecht / G

estaltung: Leitw

erk.com / R

edaktionsschluss: Juli 2015

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itreden: Der B

undespräsident und die politische D

ebatte

Wie stark darf und soll sich der P

in die tagesaktuelle Politik

einbringen? Diese Frage w

ird imm

er wieder diskutiert. M

it öffentlichen R

eden, Äußerungen oder H

andlungen regten die bisherigen P

imm

er wieder gesellschaftliche D

ebatten an:

- R

ichard von Weizsäcker: In seiner R

ede zum 40. Jahrestag

des Kriegsendes erklärte er, der 8. M

ai 1945 sei nicht „ein Tag der N

iederlage“ sondern ein „Tag der Befreiung“.

- Johannes R

au: Als erster deutscher P

sprach er vor der K

nesset, dem israelischen P

arlament, und bat das jüdische

Volk und Israel um Vergebung für den H

olocaust.-

Horst K

öhler: Er lehnte 2007 das G

nadengesuch des R

AF-Terroristen C

hristian Klar ab. D

ieser war w

egen neun-fachen, gem

einschaftlich begangenen Mordes verurteilt.

- C

hristian Wulff: In seiner R

ede zum 20. Jahrestag der D

eut-schen E

inheit erklärte er: „Der Islam

gehört inzwischen auch

zu Deutschland.“

- Joachim

Gauck: B

ei einem ökum

enischen Gedenkgottes-

dienst bezeichnete er die Massaker an den A

rmeniern im

O

smanischen R

eich als „Völkermord“.

— Streber-W

issen: Seit 1949 verw

eigerten die bisher elf P

acht Mal die U

nterzeichnung eines Gesetzes, z.B

. wegen

Verstößen gegen das Grundgesetz. In anderen Fällen

unterzeichneten P die G

esetze, betonten aber verfassungs-rechtliche B

edenken und stießen eine Prüfung durch das

Bundesverfassungsgericht an.

— Streber-W

issen: Bis heute sind drei P

zurückgetreten. (1) H

einrich Lübke (1969): nach Beschuldigungen, als Ingenieur

im „D

ritten Reich“ am

Bau von K

Z-Baracken m

itgewirkt zu

haben; (2) Horst K

öhler (2010): nach Kritik an einer Ä

ußerung über die N

otwendigkeit von A

uslands-Bundesw

ehreinsätzen; (3) C

hristian Wulff (2012): nach einer K

redit- und Medienaffäre

— Streber-W

issen: Seinen ersten A

mtssitz hat der P

seit 1994 im

Berliner S

chloss Bellevue nahe des B

undes-tages. S

einen zweiten A

mtssitz hat er in B

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steht für die weib liche Form

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Page 5: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Internet: www.bpb.de/themenblaetter

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com

— Erste Auflage: Oktober 2015 — Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Autorin: Nadine Ritzi

LEHRERBLATT

01Flüchtlinge

Weltweit befinden sich knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht oder leben in einer „flüchtlingsähnlichen“ Situation – mehr als jemals zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Das schätzt der UNHCR, das Hohe Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen. Weiter ist beim UNHCR zu lesen, „wenn alle Men-schen, die sich auf der Flucht befinden und vertrieben wurden, eine Nation bilden würden, wären sie auf Platz 24 weltweit“.

80 bis 85 % der Flüchtlinge bleiben im selben Land oder in der Herkunftsregion. Solche Menschen nennt man Binnenvertrie-bene. 2014 galten geschätzte 38,2 Millionen Menschen als binnen-vertrieben. Flüchtlinge, die in anderen Ländern Schutz suchen, leben weit überwiegend außerhalb Europas. „Neun von zehn Flüchtlingen (86 %) leben in Entwicklungsländern, da die meisten Flüchtlinge in ein angrenzendes Nachbarland fliehen.“ UNHCR

— Ziel dieser Ausgabe: Die wachsende Zahl von Flüchtlingen in Deutschland verändert das Zusammenleben in Schulen und Gemeinden und wird in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Hier setzt diese Ausgabe der Themenblätter im Unterricht an: Sie gibt Schülern# die Möglichkeit, sich mit Fluchtbewegungen und der Aufnahme von Flüchtlingen in unterschiedlichen Ländern und Weltregi-onen auseinanderzusetzen, Flüchtlingsströme weltweit auf mögliche Ursachen hin zu überprüfen, Diskurse zur europä-ischen Flüchtlingspolitik zu analysieren und abschließend das

„Alle vier Sekunden ist ein Mensch gezwungen zu fliehen, seine Heimat und sein Zuhause zurückzulassen.“ UNHCR

2 steht für die weibliche Form des vorangegangenen Begriffs

Thema mit ihrer eigenen Lebenswelt zu verknüpfen. Im Früh-jahr 2016 soll zur Ergänzung eine Ausgabe der Themenblätter im Unterricht zu „Asyl in Deutschland“ erscheinen.

Flucht nach Europa

2014 wurden in der gesamten EU rund eine halbe Million Asyl-anträge gestellt. Innerhalb der EU stellen die meisten Flüchtlinge ihren Erstantrag auf Asyl in Deutschland. 2014 waren dies 172.945. Deutschland nimmt in absoluten Zahlen zwar die meisten Flüchtlinge auf, nicht aber in Bezug zur Einwohnerzahl. Schweden, Dänemark oder die Schweiz nehmen deutlich mehr Asylbewerber# pro Einwohner# auf als Deutschland.

2014 kamen 44 % mehr Asylsuchende nach Europa als im Jahr davor. Trotzdem ging in Frankreich beispielsweise die Zahl der Asylbewerber# sogar um ein Prozent zurück. In Deutschland hingegen wurden 59 % mehr Anträge gestellt, in Italien sogar 154 %. Für 2015 erwartet die Bundesregierung 800.000 Asyl-bewerber#. Eine Grafik zum Thema „Asylbewerber# in Europa“ findet sich auf Lehrerblatt 05.

— Quellen: UNHCR, www.unhcr.de, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, www.bamf.de

— Flüchtlingszahlen weltweit 2014

— Quelle: UNHCR (alle Zahlen bis Ende 2014), © Leitwerk

Die acht größten Aufnahmeländer - Türkei : . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,59 Mio. - Pakistan: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,51 Mio. - Libanon: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,15 Mio. - Iran: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,98 Mio. - Äthiopien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,66 Mio. - Jordanien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,65 Mio. - Kenia: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,55 Mio. - Tschad: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,45 Mio.

Länder mit den meisten Binnenvertriebenen - Syrien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 7,60 Mio. - Kolumbien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 6,00 Mio. - Irak: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 3,60 Mio. - Demokratische Republik Kongo: ca. 2,80 Mio. - Sudan: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 2,10 Mio. - Südsudan: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 1,50 Mio. - Somalia: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 1,10 Mio.

Die acht größten Herkunftsländer - Syrien: . . . . . . . . . 3,88 Mio. - Südsudan: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,62 Mio. - Afghanistan: . . . 2,53 Mio. - Demokratische Republik Kongo: . 0,52 Mio.

- Somalia: . . . . . . . 1,11 Mio. - Myanmar: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,48 Mio.- Sudan: . . . . . . . . . 0,66 Mio. - Zentralafrikanische Republik: . . . . 0,41 Mio.

Page 6: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com

— Autorin: Nadine Ritzi — Internet: www.bpb.de/themenblaetter— Erste Auflage: Oktober 2015

LEHRERBLATT

02

Hinweise zum Einsatz der Arbeitsblätter und der Kopiervorlage

Die beiden Arbeitsblätter geben Schülern# die Möglichkeit, sich in unterschiedlicher Weise mit aktuellen Debatten und Diskus sionen zum Thema „Flüchtlingspolitik“ auseinanderzusetzen. Bei Arbeitsblatt A geht es um Fluchtursachen und Grundzüge der EU-Flüchtlingspolitik. Das Arbeitsblatt B gibt die Möglichkeit, die eigene Haltung zu hinterfragen. Auf den Lehrerblättern sind weitreichende Hintergrundinfor mationen enthalten, die eine Einführung und Einordnung in das Thema erleichtern. Auf der Kopier-

vorlage 01 werden wichtige Begriffe in einem Glossar erläutert.

1 Warum fliehen Menschen?

„Müssen Menschen ihre Heimat verlassen, weil sie dort wegen ihrer Rasse, ihrer Religion, ihrer Art zu leben oder ihrer politischen Meinung bedroht werden, sind sie politische Flüchtlinge. Sie alle haben das Recht, so lange in einem anderen Land zu leben, bis sie in ihre Heimat zurückkehren können.“ Pro Asyl

Menschen verlassen ihre Heimat aus unterschiedlichsten Gründen: Krieg, Verfolgung, Naturkatastrophen oder auch der Wunsch nach einem besseren Leben. Aus völkerrechtlicher Sicht muss man jedoch zwischen jenen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten und jenen, die „freiwillig“ in ein anderes Land reisen, unterscheiden.

Mit Hilfe des Asylverfahrens wird fest gestellt, wer Flüchtling ist. Nationale Asylverfahren entscheiden, welche Asylbewer-ber# internationalen Schutz bekommen und damit als Flücht-linge gelten. Der UNHCR berät und überwacht die Asyl-behörden, um gemäß seinem Mandat das Flüchtlingsrecht zu fördern, Flüchtlinge zu schützen und die Umsetzung der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 zu sichern. Die Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) von 1951 erkennt als legitime Flucht ursachen die wohlbegründete Furcht vor Verfolgung auf Grund von Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen politischer Überzeugung an.

— Gründe für Flucht und Auswanderung

BevölkerungswachstumBevölkerungs- entwicklung

Bevölkerungsstagnation bzw. -rückgang

Arbeitslosigkeit, Niedriglöhne, niedriger Konsum- und Lebensstandard

Wirtschaftliche Faktoren

Arbeitskräftemangel, hohe Löhne, hohes Wohlstands- und Konsumniveau,

hoher Lebensstandard

Mangelnde Bildungs- und Gesundheits- versorgung, fehlende soziale Sicherung,

kein Wohnraum

Soziale Faktoren

Bildungsmöglichkeiten, Gesundheits- versorgung, soziale Sicherung

Diktaturen, Folter, Bürgerkriege, Völkermord

Politische Faktoren

Demokratische Systeme, Garantie der Menschen- und Bürgerrechte

Benachteiligung wegen Religion, Volks- und Kultur- gruppe, Minderheitenverfolgung,

Verbot der Religions- und Sprachausübung

Religiös-ethnische Faktoren

Keine religiös-ethnische Diskriminierung, Minderheitenschutz,

Garantie der Religionsausübung

„Legalisierte“ Diskriminierung, legaler Rassismus, administrative Überwachung

Rechtliche Faktoren

Einwanderungsmöglichkeiten, Rechtssicherheit, Diskriminierungsverbot

Umweltkatastrophen, Wüstenbildung, Brennholz- und Wassermangel,

Bodenerosion, fehlende Umweltpolitik

Ökologische Faktoren

Intaktere Umwelt, Ressourcen- und Umweltschutzmaßnahmen

„Push-Faktoren“ der Herkunftsländer „Pull-Faktoren“ der Aufnahmeländer

GLOBALE WERTINTEGRATION DER MIGRANTEN

FAKTORENGRUPPEN

— Quelle: Braun / Topan 1998, zitiert nach www.bamf.de, © Leitwerk Braun / Topan liefern eine Weiterentwicklung des klassischen Ansatzes von Lee. Sie diversifizieren die Faktoren in den Herkunfts- und Zielgebieten.

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— Erste Auflage: Oktober 2015 — Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Autorin: Nadine Ritzi

LEHRERBLATT

03

Über ein halbes Jahrhundert später sind neben den zuvor ge-nannten „legitimen Fluchtursachen“ zahlreiche weitere Gründe getreten, die jährlich mehrere hunderttausend Menschen zwingen, ihre Heimatländer zu verlassen. Dazu zählen Konflikte und allgemeine Gewaltsituationen wie Bürgerkriege, aber auch Naturkatastrophen, Klimawandel oder Hunger.

Die GFK, das wichtigste Instrument des internationalen Flücht-lingsrechts, bezieht sich jedoch nicht explizit auf Menschen, die deshalb fliehen. Als die internationale Gemeinschaft die GFK verabschiedete, hatte sie die Fluchtbewegungen im Zuge des Zweiten Weltkriegs im Blick. Damals waren weder Klimawandel noch Bürgerkriege relevante Fluchtursachen.

Unterschiedliche Rechtslage

Verschiedene neuere regionale Instrumente, wie die Konvention der Organisation für Afrikanische Einheit (Organisation of African Unity, OAU) von 1969 erkennen Konflikte und allgemeine Ge-waltsituationen explizit als legitime Fluchtgründe an. Auch die internationale Praxis passt sich zum Teil den veränderten Bedin-gungen an. So vertritt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) den Standpunkt, dass Personen, die aus diesen Grün-den fliehen und deren Staat sie nicht schützen kann oder will, als Flüchtlinge anzusehen sind. Einige Staaten wie z. B. Deutschland gewähren Personen, die weder die Kriterien der Flüchtlingsdefinition erfüllen noch Schutz durch das Asylrecht genießen, sogenannten subsidiären Schutz. Es gibt jedoch auch Länder, die die Definition sehr eng auslegen. Das heißt, Menschen, die vor Kriegsgeschehen fliehen oder Verfolgung durch nichtstaatliche Akteure wie Rebellen fürchten, erhalten keinen Flüchtlingsstatus. In Fachkreisen wird heute kontrovers diskutiert, ob die GFK noch zeitgemäß ist.

— Quellen: GFK und www.unhcr.ch/service/fragen-antworten/fluechtling.html

2 Woher kommen die Flüchtlinge?

Aktuelle Zahlen zu Asyl – Tabellen, Diagramme, Erläuterungen siehe hier: www.bamf.de > Suche: Aktuelle Zahlen > „Aktuelle Zahlen zu Asyl“.

„Auf der Suche nach Schutz in einem anderen Land müssen Flüchtlinge häufig gefährliche Wege in Kauf nehmen. Weil sie ihre Heimat überstürzt verlassen mussten oder die entspre-chenden Behörden im Land fehlen, haben Flüchtlinge oft keine Reisedokumente bei sich. Deshalb bleibt ihnen meist keine andere Möglichkeit, als sich skrupellosen Schleppern anzuver-trauen, die sie über die Grenze bringen. Viele bezahlen für die Reise in eine bessere Zukunft nicht nur viel Geld, sondern auch mit ihrem Leben.“ UNHCR

3 EU-Flüchtlingspolitik

Siehe hierzu auch das Glossar auf Kopiervorlage 01.

— Zehn-Punkte-Plan der EU

Nach den jüngsten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer wurde die EU aufgefordert, sich mit dem Thema „Flüchtlinge“ dringend auseinanderzusetzen. Ein Zehn-Punkte-Plan der EU-Kommission schlägt Folgendes vor:

1. Mehr Seenothilfe: Die Grenzüberwachungsprojekte „Triton“ und „Poseidon“ sollen mehr Geld bekommen. Zudem könnte das Gebiet, auf dem die Schiffe unterwegs sind, vergrößert werden.

2. Vernichtung von Schleuser-Booten: Die Boote von Schleusern sollen beschlagnahmt und zerstört werden.

3. Zusammenarbeit: Die Polizeibehörde Europol, die Grenzschutzagentur Frontex und die Justizbehörde Eurojust sollen stärker bei ihren Ermittlungen gegen Schleuser zusammenarbeiten.

4. Bearbeitung von Asylanträgen: Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) soll Teams in Italien und Griechenland bereitstellen, um Asylanträge schnell zu bearbeiten.

5. Fingerabdrücke: Die EU-Staaten sollen sicherstellen, dass alle Flüchtlinge mit Fingerabdrücken erfasst werden.

6. Notfälle: Es sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, ob Flüchtlinge im Notfall über ein Sonderverfahren verteilt werden können.

7. Pilotprojekt: Angedacht ist ein EU-weites, freiwilliges Pilot-projekt zur Verteilung von Flüchtlingen. In einem ersten Schritt könnte es 5.000 Plätze für schutzbedürftige Personen geben.

8. Schnelle Abschiebung: Ein neues Programm unter der Koordination von Frontex soll dafür sorgen, dass illegale Einwanderer zügig wieder in ihre Heimatländer zurück-geschickt werden.

9. Libyen und nordafrikanische Nachbarn: Die Kommission schlägt eine Zusammenarbeit mit Ländern rund um Libyen vor – der Staat gilt nämlich als wichtigstes Transitland für Bootsflüchtlinge.

10. Verbindungsbeamte: In wichtigen Drittstaaten könnten sogenannte Verbindungsbeamte für Immigrationsfragen eingesetzt werden, die zum Beispiel Informationen zu Flücht-lingsbewegungen sammeln.

— Quelle: www.tagesschau.de, Wortlaut unter: http://europa.eu/ rapid/press-release_IP-15-4813_de.htm

Page 8: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

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LEHRERBLATT

04

Aktuell (Juni 2015): Quotenregel

„Auf europäischer Ebene wird derzeit über ein Quotenmodell nachgedacht - Flüchtlinge würden dann nach Faktoren wie Wirtschaftskraft, Bevölkerungszahl und Arbeitslosenquote auf die einzelnen europäischen Länder verteilt. Insbe-sondere Italien und Griechenland hoffen dabei auf Entlastung, denn nach den geltenden Dublin-Regeln müssen die Länder das Asylgesuch bearbeiten, in dem der Flüchtling erstmals die EU betreten hat. Und da die meisten Flüchtlinge über das Mittelmeer ankommen, sind die beiden Länder besonders betroffen. Mit Hilfe eines Schlüssels sollen Flüchtlinge und Asylbewerber den Mitglieds-ländern zugewiesen werden. Dieser Vorschlag stößt bei einigen EU-Staaten auf Widerstand.

Beim EU-Gipfel im Juni 2015 wurde eine verbindliche Quote abgelehnt. So werden in Zukunft die Flüchtlinge zwar auf die 28 EU-Mitgliedsstaaten verteilt, allerdings auf freiwilliger Basis. Besonders die osteuropäischen Staaten hatten sich gegen die Quote gewehrt.“ ZEITonline vom 26. Juni 2015

Zum Arbeitsblatt B

Fakten zur Diskussion:

- Humanitäre Aspekte / Asylrecht / Historische Erfahrungen - Deutschland ist die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. - Deutschland hat 2014 0,4% der weltweiten Flüchtlinge aufgenommen. - Drei Viertel aller Asylverfahren in der EU werden in Deutschland, Schweden, Italien, Frankreich und Großbritannien durchgeführt. - 2015 wird nach aktuellen Prognosen (August 2105) in Deutschland ein Asylbewerber# pro hundert Einwohner# gezählt werden. - Pro Bundesbürger# entfallen rechnerisch rund 20 Euro für alle Asyl-bewerber# im Jahr. - Demografischer Wandel (Überalterung) / Chance für die Wirtschaft: „Deutschland hat nur als Zuwanderungsland eine Chance, wirtschaftlich weiter hin erfolgreich zu sein“, sagt der Direktor des Instituts für die Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus Zimmermann. DIE WELT Online vom 5. Januar 2014, www.diewelt.de > Suche: „Warum Einwanderer ein Segen für Deutschland sind“ - „Deutschland stehe vor einer großen Herausforderung“, sagte der Innen minister. „Wir sind alle gefordert, aber Deutschland ist nicht überfordert. Wir kriegen das hin.“ heute-Nachrichten vom 19. August 2015, www.heute.de

Wer wird als Flüchtling anerkannt?

Nach § 3 Abs. 1 AsylVfG wird ein Ausländer# als Flüchtling anerkannt, wenn er# sich aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen seiner Rasse, Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe außerhalb seines Herkunftslandes befindet, dessen Schutz er# nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Furcht nicht in Anspruch nehmen will.

Nach Artikel 16a des Grundgesetzes (GG) der Bundesrepublik Deutschland genießen politisch Verfolgte Asyl. Das Asylrecht wird in Deutschland nicht nur – wie in vielen anderen Staaten – auf Grund der völkerrechtlichen Verpflichtung

— Europäisches Asylsystem: Eine Presseschau

Heribert Prantl, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, April 2015

„Die EU muss legale Einreisewege schaffen. Die EU muss die Visumspflicht für gewisse Zeit aufheben. Die EU muss Asylanträge schon in den Herkunftsländern entgegennehmen. Flüchtlinge aus den Höllenstaaten müssen in EU-Staaten angesiedelt werden. Die EU ist Träger des Friedens-nobelpreises. Einer EU, die dem Sterben zuschaut, sollte der Preis wieder weggenommen werden.“

Angela Merkel, Bundeskanzlerin, November 2014

„Es ist vielleicht noch weniger christlich, wenn wir zu viele aufnehmen und dann keinen Platz mehr finden für die, die wirklich verfolgt sind.“

Hugo Müller-Vogg, freier Journalist, April 2015

„Mit jeder Rettung eines Flüchtlings vor dem Er-trinken wird das ‚Geschäftsmodell‘ der kriminellen Schleuser stabilisiert und mit dem Geld der Steuer-zahler eine schmutzige Milliarden-schwere Branche subventioniert. Denn diese Menschenhändler, die Schutzsuchende auf seeuntauglichen Schiffen auf die Reise schicken, können dies nur tun, weil sie die Rettungsmaßnahmen der Europäer kühl einkalkulieren. Je mehr Flüchtlinge gerettet werden, umso besser fürs Geschäft.“

Europäischer Rat, Oktober 1999

„Es stünde im Widerspruch zu den Traditionen Europas, wenn diese Freiheit den Menschen verweigert würde, die wegen ihrer Lebens-umstände aus berechtigten Gründen in unser Gebiet einreisen wollen.“

Christoph Strässer, Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung, April 2015

„[…] es gibt diese zwei Dinge: Erstens mittel- und langfristig die Lebensumstände in den Herkunfts-ländern positiv zu beeinflussen. Aber solange das nicht funktioniert, müssen wir dafür sorgen, dass diese Menschen nicht im Mittelmeer sterben.“

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— Autorin: Nadine Ritzi

aus der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) von 1951 gewährt, sondern hat als Grundrecht Verfassungsrang. Es ist das einzige Grundrecht, das nur Aus-ländern# zusteht.

Berücksichtigt wird grundsätzlich nur staatliche Verfolgung, also Verfolgung, die vom Staat ausgeht. Ausnahmen gelten, wenn die nichtstaatliche Verfolgung dem Staat zuzurechnen ist oder der nichtstaatliche Verfolger selbst an die Stelle des Staates getreten ist (quasistaatliche Verfolgung). Allgemeine Notsituationen wie Armut, Bürgerkriege, Naturkatastrophen oder Perspektivlosigkeit sind damit als Gründe für eine Asylgewährung grundsätzlich ausgeschlossen. Hier kommt unter Umständen die Gewährung von subsidiärem Schutz in Betracht.

Auf subsidiären Schutz kann ein Drittstaatsangehöriger# oder Staatenloser# Anspruch haben, dem# weder durch die Zuerkennung der Flüchtlingseigen-schaft noch durch das Asylrecht Schutz gewährt werden kann. Er# wird als subsidiär Schutzberechtigter# anerkannt, wenn er# stichhaltige Gründe für die Annahme vorgebracht hat, dass ihm# in seinem# Herkunftsland ein ernst-hafter Schaden droht. Als ernsthafter Schaden gilt: die Verhängung oder Voll-streckung der Todesstrafe, Folter oder unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung oder eine ernsthafte individuelle Bedrohung des Lebens oder der Unversehrtheit einer Zivilperson infolge willkürlicher Gewalt im Rahmen eines internationalen oder innerstaatlichen bewaffneten Konflikts.

— Siehe auch: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, www.bamf.de > Migration nach Deutschland > Asyl und Flüchtlingsschutz

LEHRERBLATT

05

— Flüchtlingspolitik in Deutschland

Thomas de Maizière, Bundesinnenminister, Oktober 2014

„Wer als politisch Verfolgter in Deutschland Schutz sucht, wird Schutz erhalten. Richtig ist aber auch, dass Deutschland mit Abstand die meisten Asylbewerber im EU-Vergleich hat. Wir müssen zwei Gruppen unterscheiden: Einerseits Bürgerkriegsflüchtlinge und Men-schen, die aus religiösen oder politischen Gründen verfolgt werden – denen wollen und müssen wir helfen. Andererseits Armutsflücht-linge. Die können wir selbst als reiches Land nicht alle aufnehmen. Das würde die Integra-tionsbereitschaft der Menschen hier über-fordern und es wäre auch nicht richtig. Man kann wirtschaftliche Probleme nicht durch den Export von Menschen, sondern durch einen Beitrag zur Verbesserung der Situa tion in den Herkunftsländern lösen.“

Pro Asyl

„Deutschland zählt rund 80 Millionen Einwoh-ner und ist ein großes Land. Wenn im Laufe eines Jahres mehrere hundert Schutzsuchen-

de in einer Stadt ankommen, die eine Unter-kunft brauchen, kann das eine Herausforde-rung sein, aber es ist kein Grund zur Panik. Mit vernünftiger Planung könnten wir viel mehr Menschen aufnehmen.“

Joachim Gauck, Bundespräsident, Juni 2014

„‚Tun wir alles, was wir tun könnten?‘ Eine Antwort liegt – nach den genannten Zahlen – nahe: Wir, das heißt Deutschland und auch Europa, tun viel. Aber nicht so viel, wie es selbst manchmal scheint. Nun hat sich Politik leider nie allein am humanitär Gebotenen zu messen, sondern immer auch am politisch Machbaren. In diesem Satz steckt so etwas wie eine doppelte Abgrenzung: Abgrenzung gegenüber denen, die wünschen, wir sollten unsere Tore weit aufmachen für alle Müh-seligen und Beladenen. Aber auch gegenüber denen, die meinen, die Grenze des Mach-baren sei doch längst erreicht und wir müssten uns noch viel besser abschotten, als wir es bisher getan haben.

Insgesamt geht es meines Erachtens darum, die Verfahren für die Flüchtlinge gerechter und effektiver zu gestalten. Schnellere Prüfungen, wie sie im Koalitionsvertrag verabredet wurden, bringen, wenn sie fair bleiben, allen Seiten schneller Klarheit. Zu einer effektiveren Flücht-lingspolitik gehört aber auch, dass wir die-jenigen auf humane Weise zurückweisen, die nach den gültigen Kriterien keine Fluchtgründe haben, die zur Aufnahme, jedenfalls bei uns in der Bundesrepublik, berechtigen würden.

Grundsätzlich sollten wir überlegen, wie mehr Durchlässigkeit zwischen den Zugangswegen „Asyl“ und „Arbeitsmigration“ geschaffen wer-den kann. Denn wer einmal vergeblich um Asyl gebeten hat, wird kaum noch durch ein anderes Tor Einlass finden, auch wenn er oder sie Qualifikationen hat, die hierzulande durch-aus gebraucht werden. Viele der Flüchtlinge, die es bis nach Deutschland geschafft haben, sind hochmobil, flexibel, mehrsprachig, leis-tungs- und risikobereit.“

— Asylbewerber# in Europa

je 1.000 Einwohner# im Jahr 2014

Schweden 8,4 Ungarn 4,3 Österreich 3,3 Malta 3,2 Schweiz 2,9 Dänemark 2,6 Norwegen 2,6 Deutschland 2,5 Luxemburg 2,1 Belgien 2,1 Zypern 2,0 Niederlande 1,6 Bulgarien 1,5 Italien 1,1 Frankreich 1,0 Griechenland 0,9 Finnland 0,7 Großbritannien 0,5 Island 0,5 Irland 0,3

— Weitere Länder: 0,2 = Polen, Slowenien, Lettland, Litauen / 0,1 = Tschechien, Estland, Spanien, Kroatien, Slowakei, Rumänien / 0,0 = Portugal

— Quelle: www.bamf.de (Das Bundesamt in Zahlen 2014, S. 30); Zahlen: Eurostat 2014, © Leitwerk

— Zum Vergleich:

Im Libanon gibt es 257 Flüchtlinge

auf 1.000 Einwohner#

Page 10: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com

— Autorin: Nadine Ritzi — Internet: www.bpb.de/themenblaetter— Erste Auflage: Oktober 2015

GlossarKOPIERVORLAGE

01

Asyl Zufluchtsort, von dem man nicht gewaltsam weggeholt wird. Das Grundgesetz gewährt politischen Flüchtlingen Asyl ( Art. 16 a GG ), wenn eine Prüfung ergibt, dass der Asyl-suchende# politisch verfolgt wird und deshalb seine Heimat verlassen musste. bpb

Asylbewerber # Person, die in einem fremden Land um Asyl, also Aufnahme und um Schutz vor Verfolgung bittet, und deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist. UNHCR

Anerkannte Flüchtlinge erhalten eine Aufent-haltserlaubnis für drei Jahre und auch eine Ar-beitserlaubnis. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kann in dieser Zeit die Schutz-berechtigung widerrufen, etwa wenn dem Flüchtling im Heimatland keine Verfolgung mehr droht. Wird der Schutzstatus nicht widerrufen, kann ihm# nach drei Jahren eine unbefristete Niederlassungserlaubnis gewährt werden. Diese kann nicht widerrufen werden. rbb

Asylverfahren Menschen, die in Deutschland Asyl suchen, stellen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ( BAMF ) einen Antrag auf Asyl. Dort werden die Personalien aufgenommen und der Flüchtling erhält eine Aufenthaltsgestattung. Das BAMF nimmt den Asylantrag auf und der Asylbewerber# erhält einen Termin zu einer sogenannten Anhörung, wo er# die Gründe für die Flucht aus der Heimat vorträgt. Dann wird darüber entschieden, ob (…) Asyl ge-währt wird. Dieser Prozess kann viele Monate – teilweise sogar Jahre – dauern. rbb

Bleiberecht In Deutschland wird Ausländern#, die seit Jahren hier leben, ein Bleiberecht gewährt, wenn sie nachweisen können, dass sie sich durch eigene Arbeit ernähren. bpb

Boat-People Flüchtlinge, die oft nur mit behelfsmäßigen und überfüllten Booten das Meer überqueren, um in ein anderes Land zu fliehen. N.R.

Dublin-Verfahren Das Dublin-Verfahren regelt anhand diverser Kriterien, welcher EU-Mitgliedstaat – normaler-weise das Land der so genannten Ersteinreise – für das Asylverfahren verantwortlich ist.

— Verordnungstext im Original: http://eur-lex.europa.eu/ LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:180:0031:0059:DE:PDF

Geduldeter # / Duldung Eine Duldung erhalten Menschen, die grund-sätzlich Deutschland verlassen müssen, deren Ausreise oder Abschiebung jedoch zurzeit nicht möglich ist. Mögliche Gründe: Verlust des Passes, Reiseunfähigkeit wegen einer Erkrankung, instabile politische Verhältnisse im Zielland oder eine fehlende Verkehrs-verbindung in ein vom Krieg zerstörtes Land. Manche Menschen leben über Jahrzehnte in Duldung d.h. in großer Ungewissheit darüber, wann sie Deutschland tatsächlich verlassen müssen. Nur selten folgt einer Duldung eine Aufenthaltserlaubnis. Pro Asyl

Gemeinsames Europäisches Asylsystem (GEAS) Das GEAS legt europaweit geltende Kriterien fest, wann jemand als verfolgt oder schutz-berechtigt gilt. Für die soziale Versorgung (Unterkunft, Verpflegung etc.) gelten gewisse Mindeststandards. Allerdings legen verschie-dene Länder diese Verordnung unterschiedlich aus, wodurch es weiterhin zu enormen Abweichungen in der Behandlung von Flücht-lingen kommt.

— Volltext: http://ec.europa.eu/dgs/home-affairs/e-library/docs/ceas-fact-sheets/ceas_factsheet_de.pdf

Genfer Flüchtlingskonvention Mehr als 140 Staaten haben sie unterschrieben und sich damit dazu verpflichtet, Flüchtlinge in ihrem Land aufzunehmen.

— Quelle: www.unhcr.de/mandat/ genfer-fluechtlingskonvention.html

Flüchtling Ein Flüchtling ist eine Person, die „ … aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörig-keit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staats-angehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will.“ Genfer Flüchtlings-konvention von 1951

Frontex Grenzschutzagentur der Europäischen Union, die dazu beitragen soll, die Außengrenzen der EU zu schützen.

— Weitere Informationen: www.bpb.de/gesellschaft/ migration/kurzdossiers/179679/frontex-fragen-und-antworten

Kirchenasyl Das Kirchenasyl gilt als letzter, legitimer Ver-such einer Kirchengemeinde, Flüchtlingen durch zeitlich befristete Schutzgewährung beizustehen, um auf eine erneute sorgfältige Überprüfung ihres staatlich garantierten Schutzanspruches hinzuwirken. Die betrof-fenen Menschen werden in Kirchen oder anderen kirchlichen Räumen aufgenommen und dort betreut. www.kirchenasyl.de

Mare Nostrum Italienische humanitäre Militär- und Seenot-rettungsoperation zur Rettung von Boots-flüchtlingen vor der italienischen Küste. Ende 2014 wurde sie eingestellt. Aktuell wird über eine Neuauflage diskutiert. N.R.

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) Als UMF werden Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren) bezeichnet, die ohne Eltern oder andere sorgeberechtigte Erwachsene flüchten mussten. UNHCR

Schlepper / Schleuser Schlepper sind Personen, die wissentlich und meistens für Geld Menschen ohne gültige Reisedokumente bei der Ein- oder Durchreise in andere Länder helfen, weil sie diese nicht auf legalem Weg erreichen können. Um von Schleppern über die Grenzen geschmuggelt zu werden, bezahlen die meisten viel Geld und nicht wenige auch mit ihrem Leben. UNHCR

Subsidiärer Schutz Subsidiärer Schutz wird beispielsweise gewährt, wenn einer Person Folter oder unmenschliche Behandlung, die Todesstrafe oder eine konkrete Gefahr für Leben, Leib oder Freiheit drohen, etwa infolge willkürlicher Gewalt in einem bewaffneten Konflikt oder aufgrund einer im Herkunftsland nicht behandelbaren schweren Krankheit. rbb

Willkommenskultur Haltung der Offenheit gegenüber Migranten#, die auf Teilhabe und Inklusion zielt: Sie umfasst individuelle, organisatorische und gesamt-gesellschaftliche Aspekte und manifestiert sich in bestimmten Regelungen und Praktiken. Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2014

2 steht für die weibliche Form des

vorangegangenen Begriffs

Page 11: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Internet: www.bpb.de/themenblaetter

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com

— Erste Auflage: Oktober 2015 — Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Autorin: Nadine Ritzi

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1 Warum fliehen Menschen?

➼ 1. Bildbetrachtung: Notiert, welche Fluchtursachen auf den Fotos gezeigt werden.

➼ 2. Rollenspiel: Eine Flucht aus der Heimat ist immer eine Entscheidung in einer Notlage. Bildet Zweiergruppen: Eine Person übernimmt die Rolle des Familienvaters, der das Land ver-lassen will, weil er sich um seine Familie sorgt. Die andere Person spielt die Mutter, die ihre Heimat nicht verlassen will. Notiert euch im ersten Schritt Argumente für eure jeweilige Rolle und führt anschließend das Streitgespräch. Überlegt am Ende: Wie würde sich die Familie entscheiden?

3 EU-Flüchtlingspolitik

➼ 1. Hausaufgabe / Referat / Plakat: Teilt die Klasse in fünf Gruppen.

a) Jede Gruppe referiert zu einem Thema: Genfer Flüchtlingskonvention / Dublin-Verfahren / Gemeinsames Europäisches Asylsystem (GEAS) / „Free-Choice“-Modell / Frontex b) Erstellt ein Plakat / eine Wandzeitung zu „eurem“ Thema mit den 10 wichtigsten Punkten und stellt eure Ergebnisse der Klasse vor.

➼ 2. Pro und Contra-Debatte: Diskutiert anschließend Folgendes:

Seit einigen Jahren gibt es bereits die Idee zentraler Aufnahmelager, so genannte „Willkommenszentren“ (v.a. in Nordafrika), in welchen Flücht-linge Asylanträge stellen können, die von europäischen Richtern# geprüft werden. Pro: Dies soll zum einen das Geschäft der Schlepper und die illegale Einreise von Flüchtlingen nach Europa eindämmen. Außerdem sollen damit die Abschiebungen aus europäischen Staaten in die Heimatländer verringert werden. Contra: Die Kritik daran bezieht sich vor allem auf die Instabilität der Länder vor Ort. Auch könne dadurch illegale Einreise nicht gestoppt werden, weil die Verfahren evtl. nicht erfolgreich sind oder zu lange dauern.

2 steht für die weibliche Form des vorangegangenen Begriffs

„Fluchtursachen bekämpfen, nicht die Flüchtlinge“: Leichter gesagt als getan?

Flüchtlinge weltweit

2 Woher kommen die Flüchtlinge?

➼ 1. Analyse: Die Karte zeigt die Länder, die im Jahr 2014 die meisten Flüchtlinge aufnahmen. Betrachtet sie zu zweit: Was fällt euch auf? Was überrascht euch?

➼ 2. Internetrecherche: Recherchiert anschließend in Kleingruppen mögliche Flucht-ursachen in den jeweiligen Herkunftsländern.

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— Flüchtlinge weltweit 2014 (in Millionen)*

* Länder, die im Jahr 2014 die meisten Flüchtlinge aufnahmen— Quelle: UN-Flüchtlingsbericht; nach Globus 10380; © Leitwerk

Deutschland

Ägypten

Sudan

Südsudan

Frankreich

Afghanistan

Uganda

Tschad

Kenia0,55

0,45

Jordanien

0,66 Äthiopien

Iran

0,98Libanon

1,51

Pakistan

0,39

Türkei

China0,30

0,28Irak0,27

USA0,27 Mio.

Jemen0,26

0,25

0,24

0,25

0,24

Russland0,24

Kamerun 0,23

0,22

1,59Mio.

1,15

0,65

Page 12: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com

— Autorin: Nadine Ritzi — Internet: www.bpb.de/themenblaetter— Erste Auflage: Oktober 2015

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4 Könnten und sollten wir alle aufnehmen, die kommen wollen?

„Nun hat sich Politik leider nie allein am humanitär Gebotenen zu messen, sondern immer auch am politisch Machbaren.“ Bundespräsident Joachim Gauck

➼ 1. Meinungsbildung: Wie stehst du zu den einzelnen Aussagen?

➼ 2. Perspektivenwechsel: Fühle dich in die Situation eines Flüchtlings ein, der in Deutschland angekommen ist. Wie würde er auf die Argumente reagieren?

Ist das Boot voll?

„Tun wir alles, was wir tun könnten? (…) Wir, das heißt Deutschland und auch Europa, tun viel. Aber nicht so viel, wie es selbst manchmal scheint.“ Bundespräsident Joachim Gauck

„Alle aufzunehmen, die kommen wollen,

übersteigt Deutschlands Ressourcen: Nicht nur die finan ziellen

Ressourcen, sondern insbesondere auch

die Integrations fähigkeit einer Gesellschaft.“

„Auf hundert Deutsche kommt 2015 ein Asylbewerber#. Deutschland könnte weitere Flüchtlinge aufnehmen.“

„Man darf Flüchtlinge nicht kategorisieren und politischen und Kriegsflüchtlingen ein Asylrecht

einräumen, während es ‚Flüchtlinge zweiter Klasse‘ gibt, die so genannten Armutsflüchtlinge.“

„Durch die Flucht ihrer Bürger# verlieren die Heimatländer Fach-

und Arbeitskräfte, die wichtig für die Zivilgesellschaft und Sicherung

der Infrastruktur in Kriegszeiten und vor allem für den Aufbau

des Friedens nach Kriegsende sind.“

„Derzeit wird ein Großteil der Integration von Ehren- amtlichen vor Ort übernommen. Wenn nicht ausreichend

Geld vorhanden ist, um den Flüchtlingen ein menschen würdiges Leben in Deutschland zu ermöglichen,

können wir nicht so viele aufnehmen.“

5 Integrations-Dilemma

In einem Nobel-Stadtteil Hamburgs sollen im ehemaligen Kreiswehrersatzamt 200 Flüchtlinge untergebracht werden.

➼ 1. Teilt die Klasse in zwei gleichgroße Gruppen.

a) Diskussion: Gruppe 1: Sammelt Argumente für die Unterbringung der 200 Flüchtlinge. Gruppe 2: Sammelt Argumente, warum die Flüchtlinge nicht in diesem Hamburger Stadtteil untergebracht werden sollten. Die Argumente müssen dabei nicht eurer tatsächlichen Überzeugung entsprechen.

b) Positionenspiel: Wählt aus eurer Gruppe einen Sprecher#. Dieser# stellt sich auf einen Stuhl in einer Ecke des Raumes, auf der diagonal gegenüberliegenden Seite steht der Sprecher# der anderen Gruppe. Alle anderen stehen in der Mitte des Raumes. Nun tragen die Sprecher# abwechselnd je ein Argument vor. Die Zuhörer# verändern je nach Zustimmung oder Ablehnung ihren Standort. Sich auf den Sprecher# zuzubewegen bedeutet Zustimmung, sich wegzubewegen Ablehnung. Reagiert wird dabei auf jedes einzelne Argument.

c) Reflexion: Besprecht abschließend das Erarbeitete in der Klasse anhand der Beispielfragen: - War es schwer, Argumente zu finden? - Wie empfindet der Sprecher# die Reaktionen - Was sind immer wiederkehrende Argumente? auf seine# Argumente (Hin- / bzw. Wegbewegen)? - Wie ist es, eine Position zu verteidigen, - Welche Position ist leichter zu vertreten? die nicht der eigenen entspricht? Könnt ihr euch auf eine gemeinsame Position einigen?

Page 13: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

— Internet: www.bpb.de/themenblaetter— Erste Auflage: Oktober 2015 — Themenblätter im Unterricht Nr. 109: Flüchtlinge

— Autorin: Nadine Ritzi

HINWEISE

„Weiterführende Hinweise

— Angebote aus der Bundeszentrale für politische Bildung

— Aus Politik und Zeitgeschichte

Nr. 25 / 2015: Flucht und Asyl — Bestell-Nr. 7525

Nr. 47 / 2013: Europas Grenzen — nur noch online: www.bpb.de > Shop > Zeitschriften > APuZ > Ausgaben des Jahres 2013 > APuZ 47 / 2013

— fluter

Nr. 55: Flucht, Bonn 2015 — Bestell-Nr. 5855

— Schriftenreihe

Band 1.554: Über das Meer. Mit Syrern auf der Flucht nach Europa. Eine Reportage. Bauer, Wolfgang, Bonn 2015 — Bestell-Nr. 1554

— Themenblätter im Unterricht

— Tipp: Im Frühjahr 2016 soll erscheinen: Nr. 110: Asyl in Deutschland.

Inhalt: Flüchtlingspolitik in der Bundesrepublik, hier vor allem aus der Sicht des Auf-nahmelandes.

— Online-Dossiers und Themen auf www.bpb.de

www.bpb.de > Gesellschaft > Migration > Kurzdossiers Kurzdossiers „Zuwanderung, Flucht und Asyl“: Artikel und aktuelle Themen zu Migration und Flucht, EU-Asylsystem, Integration etc.

www.bpb.de > Gesellschaft > Migration > Länderprofile Länderprofile „Migration: 34 verschiedene Profile von Ländern mit Einwanderungs-geschichte

www.bpb.de > Internationales > Weltweit > Menschenrechte > Aktuell > Festung Europa Dossier Menschenrechte: Überblicksartikel zur Flücht-lingspolitik der EU

www.bamf.de Seite des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge

www.unhcr.de/recht/ internat-fluechtlingsrecht.html Internationales Flüchtlingsrecht

www.imap-migration.org Interaktive Weltkarte (englisch) zur Migration. Online-Plattform, vor allem auch für den Aus-tausch beteiligter Staaten und Organisationen.

www.frieden-fragen.de Interviews mit Kindern und Jugendlichen, die nach Deutschland geflohen sind

www.brot-fuer-die-welt.de/ jugend-schule/brot-fuer-die- welt-im-unterricht/zeitschrift-global-lernen.html Global Lernen: Flüchtlinge, Ausgabe 1 / 2015 Berlin

http://info.arte.tv/de/refugees Online Newsgame von Arte und Süddeutsche Zeitung. Vier Flüchtlingscamps: unterschiedliche Akteure kennenlernen und Abläufe verstehen lernen

— Internetadressen

— bpb-Angebote

Bestellmöglichkeiten und weitere Infor mationen zu den Angeboten der Bundeszentrale für politische Bildung unter:

www.bpb.de/shop

— Erde – Bastelglobus Bastelbogen aus Pappe im DIN-A3-Format — Bestell-Nr. 5446

— Kniffbox Politik Sammlung mit allen „…für Einsteiger“- Mappen — Bestell-Nr. 5630

— Weitere Materialien

— Logbuch Politik 36 verschiedene aktivierende Arbeitsblätter — Bestell-Nr. 5339

— Thema im Unterricht Nadine Ritzi u.a.: Was heißt hier Demokratie? — Bestell-Nr. 5399

— Zur Liste der LändernamenDie Ziffern entsprechen der Nummerierung auf dem Globus. — LegendeDie Länder sind nach Kontinenten sortiert:

Amerika Afrika Ozeanien Europa Asien

— Sonderfälle Die folgenden Inseln, Inselgruppen und Länder gehören geografisch zu den voranstehenden Kontinenten, politisch aber zu den in Klammern angegebenen Ländern.

Amerika: Grönland (zu 32: Dänemark) / Falklandinseln (zu 33: Vereinigtes Königreich) / Guyana (zu 37: Frankreich)Afrika: Kanaren (zu 36: Spanien) / Réunion (zu 37: Frankreich)Ozeanien: Neukaledonien (zu 37: Frank- reich) / West-Papua (zu 161: Indonesien)

— Quelle der Länderliste: Ständiger Ausschuss für geographische Namen (StAGN) im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG), Stand: Januar 2014: http://141.74.33.52/stagn/Portals/0/140408_ STAATENNAMEN_13_ol.pdf

In Klammern hat die Redaktion die eventuell geläufigeren Namen oder Ergänzungen eingefügt.

— Impressum

— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb, Adenauerallee 86, 53113 Bonn, www.bpb.de

— E-Mail der Redaktion (keine Bestellungen!): [email protected] — Redaktion: Iris Möckel (verantwortlich), Simone Albrecht, beide bpb — Lektorat: Benjamin Dresen

— Gestaltung: Leitwerk, Köln, www.leitwerk.com — Kartografie: Manfred Müller, mr-kartographie, Gotha — Druck: Werbedruck GmbH Schreckhase, Spangenberg

— 3. Auflage: März 2015 Bestell-Nr. 5446

— Anregungen für den Gebrauch des GlobusMan kann den Globus auf verschiedene Weisen beschriften (siehe Länderliste unten rechts) oder farbig ausmalen.

— Tipps für die Datenzusammenstellung:

1. The World Factbook, über Suchmaschinen: CIA factbook > Guide to country comparisons

Aktuellstes Zahlenmaterial des amerikanischen Auslandsnachrichten- dienstes CIA (Central Intelligence Agency)

2. Die übersichtlichen Zusammenstellungen „MinMax“, die jeweils höchsten und niedrigsten Daten von ca. 190 Ländern der Erde, findet man hier: www.welt-in-zahlen.de

Daten beruhen auf denen der CIA, letzte Aktualisierung 2007.

— LegendeMuster für farbliche Kennzeichnungen von den höchsten bis zu den niedrigsten Werten:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

— GebrauchsanleitungZuerst den Globus beschriften. Ideen dazu findest du in den fünf Tabellen weiter rechts und unter www.bpb.de/falter.

Dann den Globus aus den Stanzungen lösen, eventuell an den blauen Kanten von Pappresten befreien. Nun müssen alle genuteten Linien innerhalb des Globus und entlang der weißen Klebelaschen vorgefalzt werden, indem man sie leicht nach innen knickt.

Doppelseitiges Klebeband (oder auch: Klebestift) bereithalten. Am Indischen Ozean angefangen immer die Dreiecke nach innen falten und dann die Laschen von innen festkleben. Ganz am Schluss den Globus mit dem letzten Dreieck (mit dem Atlantischen Ozean) schließen. Wer Schwierigkeiten hat, kann auch von außen mit einfachem Klebeband arbeiten.

Thema im Unterricht / Extra

Erde – Bastelglobus (nach Buckminster Fuller)Dymaxion-Weltkarte von Buckminster Fuller, 1954Der Bastelglobus nach Fuller ist ein Globus der etwas anderen Art. Er stellt die Erde nicht als Kugel, sondern als Ikosaeder (Polyeder mit 12 Ecken) dar. Lagebeziehungen auf der Erde lassen sich mit ihm trotz der ungewöhnlichen Form gut visualisieren.

— Internet: www.bpb.de/thema-im-unterricht — Bestell-Nr. 5630

— Zweite Auflage: Juli 2015 — Thema im Unterricht / Extra: Kniffbox Politik

— Autoren2: Mark Arenhövel, Anja Besand, Robby Geyer u. a.

Rundum-

Versorgung

und Ideen

Thema im Unterricht / Extra

Kniffbox Politik— Inhalt: Einstiegsmaterial für den Politik-, SoWi- oder Gemeinschaftskunde-Unterricht

www.bpb.de/thema-im-unterricht— Internet: www.bpb.de/thema-im-unterricht— Erste Auflage: Januar 2014 — Thema im Unterricht / Extra:Logbuch Politik

— Autoren#: Anja Besand,Mark Arenhövel

Du hast einen

Auftrag!

— Internet: www.bpb.de/thema-im-unterricht— Zweite Auflage: November 2012 — Thema im Unterricht / Extra:Was heißt hier Demokratie?

— Autoren2: Günther Gugel, Uli Jäger, Nadine Ritzi

— Bestell-Nr. 5.332 — ISBN 978-3-8389-7023-3

Thema im Unterricht / ExtraArbeitsmappe

Was heißt hier Demokratie?— Bestell-Nr. 5.399 — ISBN 978-3-8389-7068-4

3 6Arbeitsblätter

ab Klasse 8

— Gesellschaft für Einsteiger das Kartenspiel

jetzt mal ehrlich 1Was würdest du tun? 60 heikle Situationen

— Aktualisierte Neuauflage! Kartenspiel „jetzt mal ehrlich 1“

Ein Spieler2 ent scheidet sich, wie er2 in der Situation auf der Spielkarte handeln würde, und überlegt, wie ihn2 die anderen einschätzen. Ein Spiel für Menschen-kenner2 und solche, die es werden wollen.

60 farbig illustrierte Spielkarten

— Kartenspiel „jetzt mal ehrlich 1“ — Bestell-Nr. 1924 (1,50 Euro)

Tipp: Im Winter 2015 erscheint „jetzt mal ehrlich 2“ (60 Ergänzungskarten)

http://mylifeasarefugee.org/game.html UNHCR Serious Game „My Life as a refugee“ (Auf deutsch: „Mein Leben als Flüchtling“)

www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/user_upload/ Emnid_Willkommenskultur_ 2015_BST.pdf Umfrage der Bertelsmann Stiftung zur Willkommenskultur in Deutschland

www.bpb.de/politik/ extremismus/rechtsextremismus/ 209488/eine-stimme-fuer-fluechtlinge Initiativenblog der Bundeszen-trale für politische Bildung: Ein junges Filmteam aus Köln dreht eine Dokumentation über das Leben von Flücht-lingen in Deutschland.

www.mediendienst- integration.de Wesentliche Informationen zu den Themen Asyl, Migration und Integration

Page 14: Themenblätter im Unterricht/Nr. 109

Bitte senden Sie mir:

— Thema im Unterricht / Extra: Arbeitsmappen

Bestell-Nr. 5339 Ex. Logbuch Politik (2013) Bestell-Nr. 5338 Ex. Zeitgeschichte für Einsteiger (2013) Bestell-Nr. 5399 Ex. Was heißt hier Demokratie? (2012) Bestell-Nr. 5630 Ex. Kniffbox Politik (neu 2015) Bestell-Nr. 5336 Ex. Wirtschaft für Einsteiger (neu 2011) Bestell-Nr. 5333 Ex. Gesellschaft für Einsteiger (neu 2014) Bestell-Nr. 5332 Ex. Politik für Einsteiger (neu 2013)

— Versandbedingungen im Inland:

Sendungen bis 1 kg sind versandkostenfrei. Bei Paketsendungen innerhalb Deutschlands entstehen dem Besteller# Versandkosten in Höhe von 4,60 Euro pro Paket (max. 20 kg pro Paket). Großbestellungen ab 100 kg werden per Spedition ausgeliefert. Verbraucher haben ein vierzehntägiges Widerrufsrecht. Machen Sie von Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch, so tragen Sie die unmittelbaren Kosten der Rücksendung der Medien. Detaillierte Informationen z.B. bei Versand ins Ausland, Speditionskosten, zu den Zahlungsbedingungen (nur Über-weisung möglich!), den Lieferzeiten und dem Widerrufsrecht erhalten Sie in unserem Online-Shop unter www.bpb.de/shop sowie telefonisch unter +49 (0)228-99515-0.

An den: Publikationsversand der Bundeszentrale für politische Bildung / bpb Postfach 501055

18155 Rostock

— Neu! Kniffbox Politik (Papp-Tragekoffer)

Rundumversorgung und Ideen für den Politik-unterricht! Alle Arbeitsmappen aus der „… für Einsteiger“-Reihe mit fertigen Arbeitsblättern plus „Logbuch Politik“, „Methoden-Kiste“, „Bastelglobus“, „Timer“ sowie Vorschläge zum unmittelbaren Einsatz im Unterricht.

Kniffbox Politik Bestell-Nr. 5630 (siehe unten)

— Internet: www.bpb.de/thema-im-unterricht— Bestell-Nr. 5629

— Erste Auflage: Dezember 2014 — Thema im Unterricht / Extra:Kniffbox Politik – Hinweise und Methoden

— Autor: Robby Geyer

Thema im Unterricht / Extra

Kniffbox Politik— Hinweise und Methoden

Wie man

die Kniffbox

verwendet

— Themenblätter im Unterricht (siehe Seite 2)

Bestell-Nr. 5402 Ex. Zivilcourage (Nr. 108) neu! Bestell-Nr. 5403 Ex. Flüchtlinge (Nr. 109) neu! Bestell-Nr. / Ex.

Bestell-Nr. / Ex. Bestell-Nr. / Ex.

— pocket (1,00 Euro pro Exemplar)

Bestell-Nr. 2557 Ex. pocket recht Bestell-Nr. 2553 Ex. pocket global Bestell-Nr. 2551 Ex. pocket politik (4. Auflage 2011)

— Kartenspiele (1,50 Euro pro Exemplar)

Bestell-Nr. 1928 Ex. machtprobe Bestell-Nr. 1927 Ex. pi mal daumen 2 Bestell-Nr. 1925 Ex. max 5 Bestell-Nr. 1924 Ex. jetzt mal ehrlich 1 neu! Bestell-Nr. 1923 Ex. irre genug Bestell-Nr. 1922 Ex. wahlzeit! warum wählen? Bestell-Nr. 1921 Ex. früher oder später

Fax-Bestellblatt (03 82 04) 6 62 73 E-Mail: [email protected]

Das Bestellblatt kann auch in einem Fensterumschlag per Post verschickt werden. Bitte ausreichend frankieren!

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