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1 Themenfelder Am Seminar für Genossenschaftswesen und an der Professur für Sozialpolitik und Methoden der qualitativen Sozialforschung Stand: 26.04.2017 Dr. Ingrid Schmale Darüber hinaus können Themen zu weiteren Fragestellungen zu Genossenschaften in ande- ren Ländern abgesprochen werden. Gerne werden Abschlussarbeiten zu konkreten Fallbeispielen vergeben. Derzeit geht es um das Themenfeld „bürgerschaftliches Engagement in und durch Genossenschaf- ten“: Einerseits werden genossenschaftliche Wirtschaftsformen als Konkretisierung eines bürgerschaftlichen Engagements, z.B. im Rahmen der Sicherstellung der regionalen/ lokalen Daseinsvorsorge (Dorfläden, Kino-, Gaststättengenossenschaften) analysiert (Stichwort: Gemeinwesenarbeit; Rolle des Ehrenamtes in Genossenschaften). Andereseits entdecken etablierte Genossenschaften selber „Corporate Citizenship“ und gründen z.B. Stiftungen, die sich einer gemeinnützigen Aufgabe in der Region widmen oder animieren ihre Mitglieder, gemeinnützig tätig zu sein (Beispiel die Stif- tung der Kölner Bank „miteinander für einander“). Hier geht es um wissenschaftliche Begleitforschung und Evaluationen. das Themenfeld Gründungsprozesse von Genossenschaften/ von kooperativen Netzwerken: Dieses Themenfeld thematisiert die Gründung von neuen Genossenschaften, die z.B.

Themenfelder - genosem.uni-koeln.de€¦ · Erfolgsfaktoren von Genossenschaftsgründungen Stellung und Funktionen der Genossenschaftsverbände im Gründungsprozess ... Crowdinvesting

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Themenfelder

Am Seminar für Genossenschaftswesen und an der Professur für Sozialpolitik und

Methoden der qualitativen Sozialforschung Stand: 26.04.2017

Dr. Ingrid Schmale

Darüber hinaus können Themen zu weiteren Fragestellungen zu Genossenschaften in ande-

ren Ländern abgesprochen werden.

Gerne werden Abschlussarbeiten zu konkreten Fallbeispielen vergeben.

Derzeit geht es um

das Themenfeld „bürgerschaftliches Engagement in und durch Genossenschaf-

ten“:

Einerseits werden genossenschaftliche Wirtschaftsformen als Konkretisierung eines

bürgerschaftlichen Engagements, z.B. im Rahmen der Sicherstellung der regionalen/

lokalen Daseinsvorsorge (Dorfläden, Kino-, Gaststättengenossenschaften) analysiert

(Stichwort: Gemeinwesenarbeit; Rolle des Ehrenamtes in Genossenschaften).

Andereseits entdecken etablierte Genossenschaften selber „Corporate Citizenship“

und gründen z.B. Stiftungen, die sich einer gemeinnützigen Aufgabe in der Region

widmen oder animieren ihre Mitglieder, gemeinnützig tätig zu sein (Beispiel die Stif-

tung der Kölner Bank „miteinander für einander“). Hier geht es um wissenschaftliche

Begleitforschung und Evaluationen.

das Themenfeld Gründungsprozesse von Genossenschaften/ von kooperativen

Netzwerken:

Dieses Themenfeld thematisiert die Gründung von neuen Genossenschaften, die z.B.

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als sog. „Sozialgenossenschaft“ sozialpolitische Dienstleistungen für die Mitglieder

(neue Wohnprojekte, Assistenz von Behinderten, Arbeitslosengenossenschaften bis

hin zu Dorfläden, etc.) oder durch die Mitglieder für andere (Professionsgenossen-

schaft) erbringen (Voraussetzungen, förderliche oder hinderliche Rahmenbedingun-

gen etc.).

Darüber hinaus sollen solche Gründungsprozesse analysiert werden, die zur Netz-

werkbildung verschiedener Akteure in einer Region beitragen. Hier geht es um Frage,

wie sich solche regionalen Netzwerke unter Beteiligung von Genossenschaften bilden

und stabilisieren, um die endogenen Ressourcen der Region zu nutzen zur Weiterent-

wicklung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Infrastruktur in einer Region.

Transformationsprozesse in und durch Genossenschaften

Einerseits interessieren hier die Transformationsprozesse in einer Genossenschaft, die

diese während ihres Bestehens durchläuft (Lebenszyklen), andererseits werden hier

auch Transformationspotenziale angesprochen, die durch die Genossenschaft auf ihre

Umwelt wirken (Stichwort: Postwachstumsökonomie, Gemeinwesenökonomie; Zivil-

gesellschaft).

„Innerbetriebliches“: hier geht es um betriebswirtschaftliche Fragestellungen der

speziellen Unternehmensform „Genossenschaft“, die einer besonderen Betrachtung

und Analyse bedürfen. Gedacht ist an Fragen der Mitgliederförderung, der Willensbil-

dung, Auswirkungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Genossenschaften

(z.B. Regulatorik und Kreditgenossenschaften; soziale Stadt und Wohnungsgenos-

senschaften etc.).

Daneben besteht Interesse an der Betreuung von Abschlussarbeiten, die die Anwen-

dung einer wissenschaftlichen Konzeption auf die wissenschaftliche Analyse von

Genossenschaften vorsehen: wie z.B. common pool resources, Netzwerkanalyse, An-

sätze der (Neuen) Institutionenökonomik, etc. Ebenso sind Aufarbeitungen histori-

scher Prozesse rund um Genossenschaften von Interesse.

Aktuell sieht der Beginenhof in Köln ein Problem in der bilanziellen Behandlung von

Dauerwohnrechten. Dazu steht diese Wohnungsgenossenschaft zwar in ständigem

Austausch mit dem Genossenschaftsverband, aber letztendlich ist die Bewertung ei-

nes Dauerwohnrechtes nicht abgeschlossen. Gesucht wird ein/e Studierende, die In-

teresse an dieser eher juristisch/ betriebswirtschaftlichen Analyse hat.

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Dr. Johannes Blome-Drees

Themen innerhalb des Feldes „BWL/Management/Führung“:

Unternehmensstrategien von Genossenschaften

Geschäftsmodelle von Genossenschaften

Genossenschaftliche Governancemodelle

Genossenschaftliches Markenmanagement

Strategisches Management von Genossenschaften

Genossenschaftliche Unternehmenskulturen/-philosophien

Stakeholdermanagement von Genossenschaften

Controlling/Erfolgsermittlung und –berichterstattung

Innovations- und Wissensmanagement

Themen innerhalb des Feldes „Wirtschafts- und Unternehmensethik“:

Genossenschaftliche Unternehmensethik

Genossenschaftliche Wirtschaftsethik

Genossenschaftlicher Wirtschaftsstil

Genossenschaftliche Governanceethik

Genossenschaftliche Tugendethik

Genossenschaftliche Führungs- und Managementethik

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Genossenschaftliches Wertemanagement

Themen innerhalb des Feldes „Zivilgesellschaft und Nachhaltiges Wirtschaften“:

Genossenschaften und bürgerschaftliche Verantwortung

Corporate-Responsibility-Strategien von Genossenschaften

Genossenschaften als Akteure der Zivilgesellschaft

Nachhaltigkeit genossenschaftlicher Geschäftsmodelle

Genossenschaftliches Verantwortungsmanagement

Nachhaltigkeitsberichterstattung von Genossenschaften

Themen innerhalb des Feldes „Unternehmensgründung“:

Wie werden Genossenschaften gegründet? (Fallstudien zum Gründungsprozess)

Erfolgsfaktoren von Genossenschaftsgründungen

Stellung und Funktionen der Genossenschaftsverbände im Gründungsprozess

Neue Genossenschaften und innovative Aktionsfelder – Energiegenossenschaften, Sozialgenossenschaften, Gesundheitsgenossenschaften, kommunale Genossen-schaften, Produktivgenossenschaften, genossenschaftlich verfasste Wohnprojekte… (Fallstudien)

Themen innerhalb des Feldes „Genossenschaftsverbund/Genossenschaftsverbände“:

Corporate Governance genossenschaftlicher Verbundsysteme

Strategische Führung genossenschaftlicher Verbundsysteme

Fusionsstrategien von Genossenschaftsverbänden

Strategische Führung von Genossenschaftsverbänden

Entwicklungsperspektiven von Genossenschaftsverbänden

Politische Strategien von Genossenschaftsverbänden

Corporate Governance von Genossenschaftsverbänden

Anwendungsbezogene Themenvorschläge der VR-Bonn-Rhein-Sieg

Crowdinvesting - Erarbeitung eines möglichen Geschäftsmodells für die Volks-bank Bonn Rhein-Sieg eG

− Marktstudie, Trends, erweiterte Konkurrenzanalyse relevanter Platformen

− Arten und Unterscheidungsformen des Crowdfundings/-investings

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− Einordnung des Crowdinvestings als Finanzierungsform unter besonderer Würdigung des genossenschaftlichen Förderauftrages

− Bedürfnisanalyse (z.B. Interviews mit potentiellen Investoren und Start-ups)

− regulatorische Herausforderungen

− Erstellung einer Grobkonzeption zur Implementierung einer Crowdinvesting-Plattform

− Aufbau eines Netzwerks und Einbindung von Kooperationspartnern (Stake-holder-Management)

− Vermarktung

Entwicklung eines werteorientierten Geschäftsmodells unter dem Fokus des ge-nossenschaftlichen Förderauftrags

− empirische Studie zum Bedarf, Erwartungen und Vorstellungen der Mitglieder und Kunden sowie sonstiger Stakeholder

− Konzeptualisierung und Verankerung in einer Genossenschaftsbank unter be-sonderer Würdigung der genossenschaftlichen Geschäftsstrategie

Bank der Zukunft – Zur Entwicklung des genossenschaftlichen Förderauftrags in einem sich wandelnden Bankenmarkt

− Herausforderungen und Entwicklung des Bankenmarktes bis 2020

− Maßnahmen im Trendmanagement - Wie gut sind Banken - am Beispiel der VB Bonn Rhein-Sieg - auf Trends vorbereitet?

Umsetzung des genossenschaftlichen Förderauftrages für den gewerblichen Mit-telstand

− Wie kann die Mitgliedschaft für Firmenkunden der Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG positiv erlebbar gemacht werden?

− Messbarkeit der Kundenzufriedenheit im Kontext des genossenschaftlichen Förderauftrages

Generation Y – Eine differenzierte Betrachtung der Generation Y im Kontext des genossenschaftlichen Förderauftrages

− Unterscheidungsmerkmale der Generation Y und ihre Auswirkungen auf das Geschäftsmodell einer regionalen Genossenschaftsbank

− Erlebbarkeit des genossenschaftlichen Förderauftrages für die verschiedenen Segmente der Generation Y

− Handlungsempfehlungen für das Geschäftsmodell der Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG

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Sarah-Lena Böning, M. Sc. Ges.-Ök.

Digitalisierung und Gesundheitsmonitoring

Der mit Computerisierung verbundene technische Wandel beeinflusst alle unsere Lebensbe-

reiche. Mit der digitalen Revolution verändert sich auch die Handhabung des Gesundheits-

monitorings. Wearables und Health Apps werden seit kurzer Zeit in wachsender Zahl auf dem

Markt angeboten und bieten vielfältige Möglichkeiten der Überwachung von gesundheitsbe-

zogenen Parametern. Diesbezüglich entfaltet sich derzeit ein Diskurs hinsichtlich der Rele-

vanz für die zukünftige Gesundheitsversorgung und -prävention.

Abschlussarbeiten zu diesem Gebiet können theoretischer (literaturbasierte) oder empiri-

scher (qualitativ) Art sein und verschiedene Perspektiven einnehmen. Hierfür bieten sich fol-

gende Themenschwerpunkte im Kontext von mHealth (mobile Health) an:

Akteure und Verbraucherschutz

Verbrauchertypen und –motive, Anbieterverhalten

Verhaltensökonomie, Meritorik und potentielle Fragen des Verbraucherschutzes

Interdependenzen mit Arzt-Patienten-Beziehung, Arzt-Patienten-Kommunikation, Arzt- und Patienten/Krankenrolle

Forderung, Förderung und Bedarf bzw. Zusammenspiel von Eigenverantwortung, Au-tonomie, Adhärenz und/oder Gesundheitskompetenz

Metapräferenzen, Selbstbestimmung, Lebensstile

Versorgungsstrukturen

Neue Versorgungsmodelle und Organisationsstrukturen

Individualisierung und Privatisierung der Gesundheitsversorgung und –vorsorge

Angebot und Nutzung von mHealth durch gesetzliche und private Krankenversiche-rungen

Gesellschaftliche und politische Strukturen

Rechtliche Rahmenbedingungen, Steuerungsbedarf und Zukunftsszenarien

Bedeutung für die gesetzliche Krankenversicherung, Entwicklung und Akzeptanz des Sozialstaates, Mögliche Interdependenzen mit Solidarität

Gesundheitsgesellschaft, Moralisierung von Gesundheit, Medikalisierung

Soziale und gesundheitliche Ungleichheit

Weitere Themenfelder, zu denen Vorschläge für Abschlussarbeiten eingebracht werden können:

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Individuelle Gesundheitsleistungen

Internationale Gesundheitssysteme im Vergleich

Internationale/europäische Gesundheitspolitik

Versorgungsstärkungsgesetz

Patientensicherheit, Patientenrechte

Themenfeld Generationenwechsel in der außerklinischen Geburtshilfe

(Sarah-Lena Böning und Benjamin Haas)

Die außerklinische Geburtshilfe, also die Arbeit von Geburtshaus- und Hausgeburtshebam-

men, die oft freiberuflich – genossenschaftsähnlich – zusammengeschlossen sind, sieht sich

derzeit in mehrerlei Hinsicht mit Wandlungsprozessen konfrontiert. Neben einer sich (poli-

tisch) verändernden finanziellen Lage stehen die Geburtshäuser vor einem Generationen-

wechsel. Bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der intensiven Betreuungsstrukturen der

Schwangeren ist es zusehends schwer, die Attraktivität des Berufsfeldes für junge Hebamme

in der außerklinischen Geburtshilfe zu vermitteln. Der Frage nach den Gründen können bis-

her nur Vermutungen gegenübergestellt werden, wie etwa das durch politische Verhandlun-

gen entstandene Bild, dass freiberufliche Hebammen sich finanziell kaum mehr über Wasser

halten können, welches der Realität nicht entspricht. Für die Geburtshäuser gehen mit der

Frage nach der Attraktivität des Berufsfeldes aber auch Fragen der Teamorganisation (Ruf-

bereitschaft, Vertretungsmodelle etc.) und Betreuungsstrukturen der Klient_innen (eine o-

der mehrere Hebammen für eine Frau etc.) einher.

In diesem Zusammenhang können in Kooperation mit dem Geburtshaus Bonn (ggf. auch Ge-

burtshäuser anderer Orte) und dem bundesweiten Netzwerk der Geburtshäuser, das als Inte-

ressensvertreter direkt in die laufenden politischen Verhandlungen eingebunden ist, praxis-

relevante qualitative Abschlussarbeiten verfasst werden. Sie werden Zugang zu Inter-

viewpartner_innen, Informationen und Dokumenten herstellen. Die übergeordneten Frage-

stellungen lauten:

1) Welches Bild haben angehende Hebammen von der Arbeit im Geburtshaus und welche

Berufsperspektiven sehen sie für sich in der außerklinischen Geburtshilfe?

2) Welches Arbeitssytem und welche Struktur eines Geburtshauses gewährleistet, dass

junge Hebammen weiterhin außerklinisch arbeiten möchten und sich die Klient_innen

gut betreut fühlen?

Diese Hauptfragen können anhand diverser Teilfragestellungen bzw. anhand unterschiedli-

cher Zugänge behandelt werden, wie:

Welche Arbeitsmodelle/Teamstrukturen gibt es an Geburtshäusern in Deutschland

und wie werden diese bewertet (bspw. 1 Hebamme für 1 Frau, mehrere Hebammen

für eine Frau, Groß-Team/Klein-Team, angestellte Hebammen etc.); Abgleich der an

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Geburtshäusern in Deutschland existierenden Modelle mit den Erwartungen von „jun-

gen“ Hebammen und/oder Klientinnen/Schwangeren anhand qualitativer Interviews.

Erwartungen und Bedürfnisse „älterer“ und „jüngerer“ Hebammen im Vergleich.

Attraktivität des Berufsfeldes außerklinische Geburtshilfe für Berufseinsteigerinnen

(was wollen die Hebammen in Bezug auf ihre Arbeit und Einkommen? Welche Wün-

sche haben die Frauen/Familien in Bezug auf die Betreuung? Sind die Bedürfnisse

komplementär oder konträr?)

Mapping und Typologie-Entwicklung: Welche Strukturen/Trägerschaften gibt es für

Geburtshäuser in Deutschland? (Verein, GmbH, Einzelträger etc.); Welche zusätzli-

chen Angebote bieten Geburtshäuser bspw. als Familienzentrum?; Welches Abrech-

nungssystem passt? (Pool-Abrechnung, wie werden die Einkommen verteilt? etc.).

Das Themenfeld ist auch für die Bearbeitung mehrerer Teilaspekte im Rahmen einer

Gruppenarbeit geeignet.

Anne Bruns (geb. Wulff), M. A. Pol.-Wiss.

(Rechtliche) Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf im Alltag

Ein großer Forschungsschwerpunkt ist die Rechtliche Betreuung. Ist eine volljährige Person

auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Be-

hinderung nicht in der Lage, seine Angelegenheiten ganz oder teilweise zu besorgen, so be-

stellt das Betreuungsgericht für ihn eine/n BetreuerIn. Die Intention des im Jahre 1992 neu

eingeführten Betreuungsgesetzes bestand darin, einen Wandel hin zu einer auf Persönlich-

keit beruhenden Betreuung zu bewirken. Damit sollte das gesichtslose „Verwalten“ der Le-

ben von hilfsbedürftigen Menschen (damals benannt als Vormundschaft) beendet werden.

Ein Großteil der Rechtlichen Betreuungen übernimmt die Familie, in den anderen Fällen sind

es selbständige BerufsbetreuerInnen, Betreuungsvereine oder auch im Einzelfall Betreuungs-

behörden. Das Augenmerk liegt hier vor allem auf der selbständigen Berufsbetreuung und

das Verständnis über die Rechtliche Betreuung sowie auf der Frage, wie sozial die Rechtliche

Betreuung sein sollte bzw. kann (Stichwort: Soziale Betreuung).

Beispiele:

Selbstbestimmungsrecht im nationalen und internationalen Kontext von Menschen

mit Behinderungen und älteren Menschen

Gesellschaftlicher Wandel hinsichtlich der Einstellung gegenüber Menschen mit Be-

einträchtigungen (Erwachsenenschutz)

Potenzial der ehrenamtlichen Übernahme von Rechtlichen Betreuungen

Rechtliche Betreuung/ Soziale Betreuung

Rechtliche Betreuung von Menschen mit Behinderungen

Alter, Altern und Pflege

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Zu dem Themengebiet Pflege und Alter(n) ist es ebenso möglich eine Abschlussarbeit zu

schreiben. Das Feld der Alternsforschung ist sehr breit angelegt. Nachfolgend finden Sie eine

Auflistung möglicher Themen (Sie können auch gerne weitere Themen vorschlagen):

Resilienz und Kohärenz im Alter

Potenziale im Alter

Statuspassage Pflegebedürftigkeit

Alter, Altern und Altersbilder

Lebenslage Hochaltrigkeit

Lebenslage von Pflegenden (Angehörige, Pflegepersonal)

Wohnen im Alter

Pflegerische Versorgung in ländlichen Räumen

Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz

Zukünftige Entwicklung der Pflegeversicherung

Komplexe Beziehungsverhältnisse in der Pflege und (Rechtlichen) Betreuung von älteren Menschen

In Pflegeheimen, ambulanten Wohneinrichtungen, in Krankenhäusern oder auch in der Rechtlichen Betreuung treffen verschiedene Personen/Professionen aufeinander. Es bilden sich komplexe Beziehungsverhältnisse, die im Rahmen einer Abschlussarbeit näher betrachtet werden können. Des Weiteren ist es möglich, sich mit den Konzepten des Case Managements und Betreuungsmanagements zu beschäftigen. Bei Case Management handelt es sich um eine Verfahrensweise in Humandiensten mit dem Ziel, bedarfsentsprechend im Einzelfall eine notwendige Unterstützung, Behandlung, Begleitung, Förderung und Versorgung von Men-schen angemessen zu handhaben. Auch im Hinblick auf die Rechtliche Betreuung gewinnt das Fallmanagement mehr und mehr an Bedeutung.

Anwendung der Prinzipal-Agent-Theorie auf verschiedene Beziehungsgefüge (z. B.

Krankenhäuser, Ärzte, Pflegeeinrichtungen, Ambulante Dienste, Soziale Dienste,

Pflegende Angehörige, Rechtliche Betreuer etc.)

Case Management/ Betreuungsmanagement

Hochschulpolitik und die Lebenslage von Studierenden

Ein letztes Themenfeld umfasst die Lebenslage von Studierenden und dem Hochschulwesen

im Allgemeinen; z. B.:

Betrachtung der Lebenslage von Studierenden mit Kindern, Studierenden mit Behin-

derungen, BildungsausländerInnen etc.

Studierfähigkeit

Wandel der Hochschullandschaft

Zu allen Themenfeldern können auch empirische Abschlussarbeiten (Methoden der qualita-

tiven Sozialforschung) geschrieben werden.

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Dipl.-Soz. Nicole Vetter

Themenfeld Dritter Sektor, Bürgerschaftliches Engagement und Bildung

Diskurse um die Bedeutung der Bildung im Allgemeinen und um soziale Bildungsungleich-heit, werden national aber auch international geführt. Aufgrund der Virulenz der Thematik fühlen sich auch Akteure des Dritten Sektors für die Verbesserung und Bereicherung des öf-fentlichen Bildungswesens mitverantwortlich. Sie widmen sich in Deutschland auf lokaler, re-gionaler und bundesweiter Ebene jeweils spezifischen bildungs- und ungleichheitsbezoge-nen Themenfeldern. Abschlussarbeiten zu diesem Gebiet können verschiedene Perspektiven einnehmen, die sich entlang der Themenschwerpunkte Dritter Sektor, Formen zivilgesell-schaftlichen Engagements, sozialer Ungleichheit und Bildung ergeben. Grundsätzlich sind dabei theoretische (literaturbasierte) oder empirische (qualitative) Abschlussarbeiten mög-lich.

Mögliche Themen sind:

Das Verhältnis von Staat (bzw. staatlichen Institutionen) und Zivilgesellschaft im Kon-text Bildung

Studentisches Bildungsengagement in Deutschland – eine Bestandaufnahme

bürgerschaftliches Bildungsengagement (Bspw. Entstehung, Entwicklung, Bedeu-tung des Engagementfeldes lokal, regional, national, international)

Eine Diskursanalyse zur Bildungsungleichheit in Deutschland (bspw. über die Selbst-darstellung von Vereinen, Stiftungen, Think Thanks etc.)

Aktuell zu vergeben: Anwendungsbezogene Abschlussarbeiten zum Themenfeld Bil-dungsengagement (in Zusammenarbeit mit Prof. Schulz-Nieswandt und Dr. Ursula Köst-ler)

Das studentische Forum für Integration und Bildung e. V. (FIB) ist ein von Studierenden 2009 gegründeter Verein, der an der Universität zu Köln angesiedelt ist und in Kooperation mit unterschiedlichen Partnerschulen auf ehrenamtlicher Basis kostenfreie Nachhilfe für Schüler-Innen der Sekundarstufe I anbietet. Im Zuge der anwendungsbezogenen Abschlussarbeiten soll das Engagement des Vereins un-ter spezifischen Gesichtspunkten beleuchtet werden.

Themenfeld Wissen und soziale Ungleichheit

Soziale Ungleichheit ist eine von Menschen gemachte und deshalb auch eine durch sie ver-änderbare soziale Tatsache. Um dauerhaft aufrechterhalten zu werden, bedarf sie der gesell-schaftlichen Legitimation. Die wissenssoziologische Ungleichheitsforschung richtet ihren Fo-kus auf die Gleichheits- und Gerechtigkeitsvorstellungen, die dieser zugrunde liegen. Wis-senssoziologische Ansätze beschäftigen sich mit jenen Wissensformen, die auf der gesell-schaftlichen Ebene angeordnet sind und aus subjektiven Deutungen, Handlungslogiken und

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Legitimierungen heraus entstehen. Zugleich greifen Personen auf diese überindividuellen Wissensvorräte zurück, um ihre soziale Realität einzuordnen und zu interpretieren. Innerhalb dieses Themenfeldes können theoretische, d. h. literaturbasierte Arbeiten verfasst werden. Empirische Arbeiten sind ebenso möglich, diese können sich zum Beispiel auch in Verbindung mit dem Themenfeld „Dritter Sektor, Bürgerschaftliches Engagement und Bildung“, dem Feld der Sozialpolitik oder dem Themenfeld „qualitative Sozialforschung“ ergeben.

Theoretische Abschlussarbeiten, können bspw.

literaturbasiert empirische Ergebnisse (qualitativ und quantitativ) zur Wahrnehmung sozialer Ungleichheit (allgemein oder in Bezug auf Bildung, andere Themenfelder sind auch möglich) sammeln und bewerten

sich mit Ansätzen zur sozialen Konstruktion des Wissens befassen:

− Berger/Luckmann: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit

− Ulrich Oevermann: Objektive Hermeneutik und Deutungsmusteranalyse

− Hans-Georg Soeffner: Hermeneutische Wissenssoziologie

− Reiner Keller: Wissenssoziologische Diskursanalyse

− Michael Schetsche: wissenssoziologische Deutungstheorie

Themenfeld qualitative Sozialforschung

Innerhalb dieses Themenfeldes können Abschlussarbeiten geschrieben werden, die sich aus einer reflexiven Perspektive mit dem qualitativen Paradigma als solchem befassen.

Möglich sind bspw. Arbeiten die sich mit folgenden Aspekten beschäftigen:

Interviewführung

Auswertung und Interpretation von qualitativen Interviews

Benjamin Haas, M. A. Kult. Anth.

Themenfeld Freiwilligendienste & besondere Formen Bürgerschaftlichen Engagements

Freiwilligendienste (FWD) spielen eine wachsende Rolle in den Lebensentwürfen immer mehr junger, aber auch älterer Menschen. Eine Vielzahl staatlicher Programme auf europäi-scher, Bundes- und Länderebene fördert FWD im In- und Ausland (EFD, BFD, IJFD, FSJ/FÖJ,

kulturweit, weltwärts). Während diese besondere Form des Bürgerschaftlichen Engagements positive Bildungswirkungen auf Seiten der Freiwilligen verbuchen kann und als Politikfeld im-mer relevanter wurde, wuchs auch die Kritik an der Gestaltung dieser Formate. So wird z.B. dem Bundesfreiwilligendienst vorgeworfen eher Arbeitsmarktinstrument als Engage-mentförderung zu sein. Und entwicklungsbezogene Programme wie weltwärts sehen sich mit der Kritik konfrontiert, neokoloniale Strukturen zu reproduzieren.

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Arbeiten können sich mit diversen Fragestellungen zu diesen Dienstformaten und anderen besonderen Formen Bürgerschaftlichen Engagements (wie Voluntourism oder ASA-Pro-gramm) empirisch oder theoriegleitet aus anthropologischer, politikwissenschaftlicher, sozi-ologischer, kulturwissenschaftlicher sowie interdisziplinärer Perspektive beschäftigen.

Mögliche Themen sind:

Freiwilligendienste und/oder Voluntourism im Dritten Sektor: Funktionen, Verortung, Abgrenzung.

Governance-Strukturen von FWD-Programmen (Verhältnis Staat und Zivilgesellschaft in un-

terschiedlichen Programmen, Subsidiaritätsprinzip, politische Verantwortung, Korporatismus, Gründe unterschiedlicher Steuerungsidiosynkrasien der verschiedenen Bundesressorts).

Freiwilligendienste als Politikfeld (Staatliche Förderung, Ziele der Freiwilligendienstpolitik der

Bundesregierung, allgemeine politische Relevanz von FWD, Selbstverständnis und Interessen von zi-vilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren).

Freiwilligendienste als Lerndienste (Globales Lernen, Inhalte und Methoden pädagogischer Be-

gleitung, Grenzen pädagogischer Begleitung, Inklusion).

Geschichte der Freiwilligendienste (Ursachen für die Fragmentierung der Freiwilligendienstar-

ten in Deutschland, Entstehungsgeschichte des FWD-Sektors anderer Länder).

Postkoloniale Perspektiven auf internationale/entwicklungspolitische Freiwilligen-dienste und Austauschformate sowie postkoloniale Analysen zu Globalem Lernen.

Internationale Freiwilligendienste aus Sicht der Einsatzstellen und Partnerorganisati-onen in den Empfängerländern.

Relevanz, Funktion und Potentiale von Incoming-Freiwilligendiensten.

Freiwilligendienste im internationalen Vergleich (Unterschiede der Durchführung, Gover-

nance und sozialpolitischen Relevanz; aber auch Unterschiede im (entwicklungs)politischen Diskurs etc.).

Theoretische Fundierung von Freiwilligendiensten (Welche theoretischen Ansätze sind viel-

versprechend für FWD? Welche Theorie ist am besten geeignet, FWD zu erklären? Bspw. Gabeanthro-pologische Aspekte von FWD).

Für herausragende Abschlussarbeiten in diesem Themenfeld besteht die Möglichkeit ei-ner Veröffentlichung der Ergebnisse in Voluntaris – Zeitschrift für Freiwilligendienste (www.voluntaris-zff.de).

Themenfeld private Verschuldung, insbesondere im globalen Süden

Kredite und Schulden sind bei weitem nicht nur ein ökonomisches Phänomen. Um die Prak-tiken, Logiken und (Aus)Wirkungen privater Verschuldung zu verstehen, müssen sie soziolo-gisch und anthropologisch (sowie historisch, philosophisch, psychologisch etc.) untersucht wer-den. Kredit und Schuld wurde in der Anthropologie und Soziologie in den vergangenen Jahren

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wieder verstärkt ins Zentrum wissenschaftlicher Betrachtungen gerückt (bspw. Schulz-Nies-

wandt/Kurscheid 2007; Shipton 2010; Peebles 2010; Hull 2012; Graeber 2013; Hart and Ortiz 2014; James 2012; 2014 – gleiches gilt auch für Geld).

Grundsätzlich konstituieren Kredite und Schulden Gegenseitigkeitsverhältnisse, die in ihrer Ausprägung von vertikalen Ausbeutungsbeziehungen bis hin zu horizontalen Kooperations- und Solidaritätsbeziehungen reichen. Es ist ein Anliegen der qualitativen Sozialforschung die diversen lokalen Realitäten und kulturellen Partikularitäten von Kredit und Schuld zu analy-sieren. Die Instabilität des globalen Finanzsektors hat besondere Auswirkungen auf Länder des globalen Südens (sog. Entwicklungsländer). Der Kreditsektor bspw. in Westafrika oder in La-teinamerika diversifizierte sich in den vergangenen zehn Jahren zusehends und breitet sich immer weiter auch in ländliche Gebiete aus.

Betreute Abschlussarbeiten können sich mit unterschiedlichen Aspekten von privater Ver-schuldung aus soziologischer, anthropologischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive befassen. Möglich sind auch Fallstudien, insbesondere zu Ländern/ Regionen/ Gesellschaf-ten/ Phänomenen im globalen Süden, literaturbasiert oder auf Basis eigener empirischer Er-hebungen.

Mögliche Themen sind:

Verschuldung und Moral (moralische Dimension von Kredit/Schulden in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten, bspw. „gute“ vs. „schlechte“ Schulden)

Verschuldung und Religion (bspw. die Rolle von Kredit und Schulden im Wohlstandsevan-gelium von Pfingstkirchen in Lateinamerika, Afrika oder Europa).

Verschuldung und Zukunft/Zeit (Social Embeddedness von Schulden; Verschuldung im Zu-sammenhang von Lebensplanungen und Zukunftsvorstellungen; Schulden und die Anthro-pologie der Zukunft in Anlehnung an Appdurai, Abbott und Guyer).

Verschuldung und Konsum (Konsumkredite in Lateinamerika aus sozialer und kultureller

Perspektive, Konsumkredite vs. produktive Kredite).

Landwirtschaftliche Kredite und Verschuldung in kleinbäuerlichen Strukturen (insbe-sondere in Lateinamerika).

Selbstverständnis, Diskurs, Funktion und Relevanz von Kreditkooperativen im globa-len Süden und in der sog. Entwicklungszusammenarbeit (im Gegensatz zu Mikrofinanz-

und anderen Kreditinstituten).

„Traditionelle” Spar- und Kreditformen in Westafrika und Lateinamerika (rotating savings and credit association, bspw. Susu in Ghana) im Wandel (Formalisierung von tra-ditionellen Kreditformen, Profitorientierung von kooperativen Kreditverhältnissen).

Diskursanalytische Zugänge (Schuld und Kredit in verschiedenen Ländern oder sozialen Milieus; Financial Education Programme im globalen Süden und/oder im Vergleich zu

Deutschland, Diskurs von Krediten in der Entwicklungszusammenarbeit).

Marcel Mauss` „Die Gabe“ als fundamentaler Text zu Schuld in der Anthropologie.

Remmitances/Remesas (dieses Thema eignet sich insbesondere für empirische Arbeiten in Deutschland zu Diaspora- und Migrant_innen Communities).

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Bitte beachten Sie: Diese Übersicht der Themenfelder wird regelmäßig aktualisiert.

Darüber hinaus können auf Anfrage Abschlussarbeiten zu weiteren Themen im Bereich

der sog. Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik betreut werden.

Themenfeld globale Sozialpolitik / Sustainable Development Goals - SDGs

(Benjamin Haas und Nicole Vetter)

Die Millennium Development Goals (MDG) beschreiben in erster Linie Armutsbekämpfungs-

ziele für Entwicklungsländer, der Einbezug aller Regionen findet nur partiell statt. Die neu

verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDG) stellen hier einen Wendepunkt dar.

Sie wurden von den Vereinten Nationen mit der Staatengemeinschaft ausgehandelt. Die

SDGs bilden MDGS weiterhin ab, allerdings werden die Industrienationen nun nicht mehr

ausschließlich als Geberländer in den Blick genommen, sondern stehen umfassender in die

Verantwortung, was sich bspw. in den Forderungen nach nachhaltigem Konsum und nach-

haltiger Industrialisierung ausdrückt. Ebenfalls steht nicht mehr ausschließlich die Reduzie-

rung von Ungleichheit innerhalb von Ländern, sondern auch die zwischen Ländern im Fokus.

Es ergeben sich in diesem Themenkontext somit vielfältige sozialpolitische Implikationen,

die auch im Zuge von Abschlussarbeiten beleuchtet werden können.

Mögliche Herangehensweisen sind:

Vergleichende Betrachtung (MDGs vs. SDGs) Analyse ausgewählter Ziele mit sozialpolitischer „Brille“ Analyse des oben angerissenen Wandels mittels einer reziproken oder diskursiven Be-

trachtungsweise Umsetzung der SDGs auf lokaler/kommunalpolitischer Ebene

Feldforschung/Forschungsaufenthalt in Nicaragua (Benjamin Haas)

Benjamin Haas befindet sich zwischen September 2017 und März 2018 zu einem For-

schungsaufenthalt in Nicaragua. In dieser Zeit können empirische Abschlussarbeiten zu sei-

nen Themengebieten (Freiwilligendienste, Verschuldung, Entwicklungspolitik, SDGs) aber

auch anderen Themen der qualitativen Sozialforschung im mittelamerikanischen/nicaragua-

nischen Kontext vor Ort betreut werden. Kontakte zu Universitäten, NGOs, lokalen Organi-

sationen etc. können hergestellt sowie methodische Trainings vor Ort angeboten werden.

Ggf. ist eine Kooperation in Rahmen seines Forschungsprojektes möglich. Die Finanzierung

muss selbst organisiert werden – die Suche nach passenden Möglichkeiten wird unterstützt.