69
THEMENSCHWERPUNKT INDUSTRIE 4.0 Visionen - Use Cases - Lösungen www.it-production.com Bild: © kzenon/Fotolia.com E-PAPER SONDERTEILE, BRANCHENSPECIALS, THEMENSCHWERPUNKTE

THEMENSCHWERPUNKT INDUSTRIE 4 - it-production.com · Sensorik, Aktorik und Bild-verarbeitung übernehmen im autonomen Fahrzeug die Aufgabe der Sinne – ihre Bedeutung wächst. Es

  • Upload
    dinhbao

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • THEMENSCHWERPUNKT

    INDUSTRIE 4.0

    Visionen - Use Cases - Lösungen

    www.it-production.com

    Bild: © kzenon/Fotolia.com

    E-PAPERSONDERTEILE, BRANCHENSPECIALS, THEMENSCHWERPUNKTE

    https://www.it-production.com/

  • Bild: BMW Group

    INDUSTRIE 4.0 |

    Die deutsche Automobilindustrie

    zeigt sich immer wieder als Im-

    puls- und Taktgeber für viele

    weitere produzierende Segmente. Die In-

    dustrie 4.0 bringt nicht nur die digitale

    Produktion, sondern völlig neue digitale

    Geschäfts modelle. Besonders in der Auto-

    motive-Branche stehen tiefgreifende Um-

    wälzungen an. Neue, eigentlich branchen-

    fremde, Player wie Tesla, Apple oder

    Google treten in den Markt, ent wickeln

    eigene Fahrzeuge und machen den klassi-

    schen Automobilherstellern Konkurrenz.

    Nicht mehr die Komplexität von Verbren-

    nungsmotor und Getriebe ist gefragt,

    sondern das Knowhow hinsichtlich elek-

    tronischem Antrieb, Vernetzung im Fahr-

    zeug und autonomem Fahren. Durch digi-

    tale Services, auch während der Fahrt,

    tritt auch das klassische Service-Ge-

    schäftsmodell in den Hintergrund: Over-

    the-Air-Updates versorgen den Kunden

    beispielswesie automatisch mit neuen

    Software-Versionen, die zur Verbesse-

    rung der Per formance des Fahrzeuges

    beitragen und neue Funktionalitäten bie-

    ten. Somit könnten mittelfristig regelmä-

    ßige Werkstattbesuche entfallen. Zugleich

    geht ein nicht unerheblicher Teil des ein-

    träglichen Ersatzteilgeschäfts verloren.

    Immer online

    Neue Fahrzeuge werden zukünftig stan-

    dardmäßig permanent online sein, wo-

    durch neue Möglichkeiten entstehen: Das

    Fahrzeug wird zum mobilen Büro und zur

    Entertainment-Zone. Etablierte Automo-

    bilunternehmen müssen bereits jetzt mit

    Das Auto wird zunehmend zum rollenden Datencenter. Wollen die klassischen Automobil-

    hersteller mit den neuen aufstrebenden Playern mithalten, müssen sie schnell handlungs-,

    wand lungs- und innovationsfähig sein. Große Bedeutung fällt dabei der automatisierten

    Vorher sage und Steuerung in den Fertigungs- und Logistikprozessketten zu.

    AUTOMOBILINDUSTRIE

    IT&Production 5/2019

    Autos als rollende DatencenterPredictive Process Control

    078_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:28 Seite 78

  • www.festo-didactic.de

    den Tech-Riesen kooperieren und so notgedrungen ihre künftigen

    Mitbewerber in den angestammten Markt einführen.

    Investitionen in autonomes Fahren

    Große Technologiekonzerne haben zudem das Potenzial erkannt,

    dass im autonomen Fahren liegt. Google, Amazon oder IBM arbei-

    ten massiv daran, die jüngsten Durchbrüche in der KI-Forschung in

    alltägliche Anwendungen zu überführen. Sensorik, Aktorik und Bild-

    verarbeitung übernehmen im autonomen Fahrzeug die Aufgabe der

    Sinne – ihre Bedeutung wächst. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis

    das autonome Fahren in Deutschland Realität wird. Dies stellt die

    Automobilhersteller vor große Herausforderungen und es werden

    bereits Milliarden in die Entwicklung investiert.

    Produktkonzepte umsetzen

    All diese Einflussfaktoren führen dazu, dass der Markt für neue Player

    attraktiver wird und die Eintrittsbarrieren für innovationsstarke An-

    bieter sinken. Es mangelt nicht an innovativen Produktkonzepten –

    ein Schlüsselfaktor wird es daher die Fähigkeit sein, diese Produkte

    schnell und effizient in hoher Qualität und Stückzahl zu produzieren.

    Etablierte Hersteller müssen sich also mit der Zukunft der Produktion

    intensiv beschäftigen: Soll die Fahrzeugproduktion auch weiterhin

    Kerngeschäft sein, muss konsequent und zeitnah in die digitale

    Transformation der bestehenden Werke investiert werden. Auch bis-

    herige Zulieferer verfügen über das Potenzial, unter den neuen di-

    gitalen Gegebenheiten selbst zum Hersteller zu werden. Auch die

    Internationalisierung und das Wachstum der Modellvielfalt mit einer

    entsprechend gestiegenen Teilekomplexität sowie immer kürzere

    Innovationszyklen gehören zu den Herausforderungen.

    Schnellere Taktraten

    Innovationen kommen heute mit erheblich schnelleren Taktraten

    daher. In der Consumer-Elektronik liegt die Zeitspanne bis zur

    nächsten Produktgeneration bereits unter einem Jahr. Tesla liefert

    beispielsweise bereits im Monatsrhythmus mit Software-Updates

    neue, wesentliche Kunden funktionen. Für die etablierten Hersteller

    ist dies ein ernstzunehmender Fingerzeig, wohin die Entwicklung

    geht. Für sie gilt es, das Rad in Bezug auf Innovations- und Produk-

    tionsentwicklungszyklen schneller zu drehen und im Wettlauf mit

    der Zeit eine effektive ‘Produktion 4.0’ aufzubauen – ein neues IoT-

    basiertes Gesamtkonzept wird erforderlich.

    Vorausschauend Warten

    Bereits heute werden immense Datenmengen erhoben, um verläss-

    liche Vorhersagen über den Zustand von Maschinen und Anlagen

    sowie eventuell zu erwartende Störungen zu treffen. ‘Predictive

    Maintenance’, also die vorausschauende Wartung, ist eine der Kern-

    komponenten von Industrie 4.0. Ziel ist es, Maschinen und Anlagen

    proaktiv zu warten und Ausfallzeiten zu minimieren, indem Störun-

    gen erkannt werden, bevor diese auftreten. Das Verfahren nutzt

    dafür von Sensoren erfasste Messwerte und Daten. Der Fertigungs-

    und Instandhaltungsprozess werden intelligent miteinander ver-

    knüpft, die Effizienz und die Qualität im Ablauf werden gesteigert.

    079_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:28 Seite 79

    https://www.festo-didactic.de

  • Predictive Process Control

    Die vorausschauende Wartung ist eine

    entscheidende Entwicklung – auf sie

    folgt jedoch ein Konzept, das deutlich

    weiter geht: ‘Predictive Process Control’:

    Anstatt die Daten nur von isolierten Ma-

    schinen vorausschauend zu analysieren,

    wird dabei der Zustand kompletter Ferti-

    gungs- und Logistikprozessketten auto-

    matisiert vorhergesagt und gesteuert.

    Auf Basis von Daten lassen sich Prozess-

    anomalien frühzeitig erkennen. Tritt ein

    solcher Fall auf, kann proaktiv und auto-

    matisiert gegengesteuert werden.

    Alles über eine Plattform

    Bei der Predictive Process Control ver-

    netzt der IoT-Spezialist Nextlap alles,

    was am Produktionsprozess beteiligt ist

    über eine Plattform. Das gilt für Maschi-

    nen, Werk zeuge, Roboter, autonome

    Transportsysteme, Pick-by-Light-Regale,

    Behälter, Drohnen und natürlich die Mit-

    arbeiter, die Informationen über entspre-

    chende Interfaces erhalten. Nextlap hat

    dafür die cloudbasierte Produktions -

    prozess-Plattform IP/1 entwickelt, die als

    Fundament für die Pla nung, Ge staltung,

    Steuerung und Überwachung von Pro -

    zessen fungiert. Die Software erstellt auf

    der ent sprechenden Datenbasis ein digi-

    tales Echtzeitbild der Produktions- und

    Logistik prozesse. An die Plattform wer-

    den korrespondierende IoT-Technologien

    von Nextlap wie Mini-PCs und intelli-

    gente Devices angebunden. Algorithmen

    treffen eigenständig Optimierungsent-

    scheidungen, die in den Prozess zurück-

    gesteuert werden können. Die Produkti-

    onsprozess-Platt form erkennt sofort

    Auffälligkeiten, ermittelt autonom mög-

    liche Szenarien zur Problemlösung und

    steuert gegen, bevor die Störung real

    eintreten kann.

    Eigenständige Optimierungsentscheidungen

    Die Plattform kommt bereits bei einigen

    Auto mobilherstellern zum Einstaz. Sie

    sammelt aus der Fertigung und Logistik

    unterschiedliche Prozessparameter – bei-

    spielsweise, wann und wo ein Teil verbaut

    wurde, Maschinen durchsatz oder Standort

    eines LKWs, der Teile zum Werk liefert.

    Auf Basis dieser Echt zeitdaten und daraus

    resultierender Erfahrungswerte, die auf

    der Produktions prozess-Plattform zusam-

    mengeführt und in den Kontext zueinan-

    der gestellt werden, werden Algorithmen

    entwickelt die in der Lage sind, selbst Op-

    timierungsentscheidungen zu treffen und

    diese in den Prozess zurückzusteuern.

    Pickprozesse automatisieren

    Automobilhersteller gehen außerdem zu-

    nehmend dazu über, ihre Pickprozesse zu

    optimieren. Dafür bietet Nextlap die Lö-

    sung Smart-Shelf an, mit der Pickprozesse

    Prozesse automatisiert bzw. digitalisiert

    werden können. Nach erfolgreichem Pi-

    lotprojekt startet bei BMW aktuell der

    Rollout der Lösung für den pro duktiven

    Betrieb im Werk am Standort Leipzig. Das

    Programm ist in der Lage, Material flüsse,

    Ergonomie und Be stände – basierend auf

    Echtzeitdaten – zu verbessern. Somit kön-

    nen Automobilhersteller die Qualität der

    Pickpro zesse umfassend absichern und

    u.a. Ein sparungen der regulären Kosten für

    die Pick-Pro zesse wie Laufwege, Ergono-

    mie und Pro zesszeiten erzielen.

    Ein Paradigmenwechsel

    „Der Paradigmenwechsel in der Automo-

    bilbranche ist in vollem Gange – und zwar

    auf unterschiedlichen Ebenen. Der klassi-

    sche Automobilbauer muss das Digitali-

    sierungstempo hoch fahren – sowohl in

    der Produktion als auch in den Produkten.

    Er kommt nicht drumherum, eine im-

    mense Innovationskraft zu entwickeln

    sowie hochgradig agil sein, um im Markt

    langfristig eine starke Rolle ein nehmen zu

    können“, sagt André Ziemke. ■

    Der Autor Mark Berger ist Redakteur bei der

    Punctum Pr-agentur GmbH.

    www.nextlap.de

    INDUSTRIE 4.0 | AUTOMOBILINDUSTRIE

    IT&Production 5/2019

    Bei der ‘Predictive Process Control’ wird der Zustand kompletter Fertigungs- und Logistikprozessketten automatisiert vorhergesagt und gesteuert.

    Bild

    : Nex

    tlap

    Gm

    bH

    080_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:28 Seite 80

  • IT&Production 5/2019

    Die Digitalisierung der Supply Chain birgt umfangreiche

    Ver besserungspotenziale für die chemische und pharma -

    zeutische Industrie. Mit unserem ConnectedLab steht eine

    Lösung bereit, die eine notwendige Voraussetzung für weitere

    Digitalisierungs initiativen auf Basis einer vollumfänglichen

    IoT-Technologie bereitstellt.

    Die gemeinschaftliche Lösung der enowa AG, iCD. und

    SpiraTec AG – das ConnectedLab – macht die Digitalisierung

    erlebbar. „Das vernetzte Labor spielt dabei eine herausragende

    Rolle. Hier werden Kontrollen im Wareneingang, dem

    eigentlichen Produktionsprozess sowie beim Warenausgang

    durchgeführt. Eine Herausforderung ist es, diese Informationen

    digital, überall abrufbar zur Verfügung zu stellen“ so Thomas

    Haendly, CDO bei der enowa AG.

    Komplexe Vernetzung – Zentrale Qualitätssicherung Das ConnectedLab, das auf der

    Middleware LABS/QM der LABS

    Suite von iCD. und der SAP IoT

    Plattform „Leonardo“ basiert,

    schließt Anbindungslücken und

    schafft zusätzliche Möglich -

    keiten der vertikalen Integration

    und Auswert barkeit von Labor-

    sowie Produktionsdaten. Dabei

    werden diese Daten in strukturierter und auswertbarer Form

    als Digital Twin zur Verfügung gestellt. „Mit der Integration

    von Daten aus der Produktion können wir Korrelationen

    herstellen und den Wert der Analytik bzw. Steuerungsmöglich-

    keiten nochmals steigern“ so Michael Henter, Head of

    Digital Manufacturing bei SpiraTec.

    Alle Produktionsschritte können somit nachverfolgt, Fehler iden-

    tifiziert und für die Zukunft vermieden werden. Unser IoT-Proto-

    typ dient also nicht nur der Vernetzung der Daten aus Produktion

    und Labor: Er ermöglicht auch eine zentrale Qualitätssicherung.

    Analytik auf Basis einer beliebig skalier- und erweiterbaren IoT-LösungDarüber hinaus können die Daten neben der vertikalen Integra-

    tion von Labor- und Produktionsdaten auch mit denjenigen

    anderer Bereiche wie z.B. der Logistik vernetzt werden. Dazu wird

    die SAP Cloud Platform (SCP) eingesetzt, die uns als offene

    Plattform zur Verfügung steht.

    Die SAP Cloud Platform S/4 HANA ermöglicht es unseren Kunden,

    Daten-verarbeitung und Analysen durchzuführen. Voraus -

    schauende Analysen bis hin zu maschinellem Lernen sind

    weiterführende Möglichkeiten der Plattform, für die wir mit

    unserer Lösung den Weg bereiten.

    Kontakt

    enowa AG • www.enowa.ag SpiraTec AG • www.spiratec.com iCD. Vertriebs GmbH • www.icd.eu

    Bild: enowa AG

    ConnectedLab – Unser IoT-Prototyp zur Digitalisierung entlang der Supply Chain

    Das ConnectedLab ist die gemeinschaftliche Lösung folgender Unternehmen:

    Die enowa AG ist ein mittelständisches Unternehmen, das sich auf

    Dienstleistungen rund um die digitale Transformation spezialisiert

    hat. Zu unseren Kunden zählen KMUs und Großkonzerne aus der

    Prozessindustrie. Als langjähriger Partner von SAP betreuen wir

    (SAP-)Implementierungsprojekte  und entwickeln für unsere

    Kunden neue Anwendungen und Lösungen.

    enowa AG | Thomas Haendly

    E-Mail: [email protected] | Web: www.enowa.ag

    SpiraTec – Ihr Partner für die digitale Transformation in der

    Prozessindustrie.

    Wir sind ein global agierendes Unternehmen für Industrial

    Engineering und Solutions in der Prozessindustrie mit Kern -

    kompetenzen in den Bereichen:

    DIGITALIZATION • IT • AUTOMATION • PROCESS • PIPING • CIVIL • EPCM

    Im Umfeld der Systemintegration bietet SpiraTec durchgängige

    Lösungen über alle Ebenen der Produktion hinweg, die wir als

    SAP Partner mithilfe von SAP Lösungen umsetzen.

    SpiraTec AG | Michael Henter

    E-Mail: [email protected] | Web: www.spiratec.com

    Die iCD. ist ein nach ISO 9001 (Stand 2015) zertifiziertes Unter nehmen

    und seit 1986 ein führender Hersteller von Software zur Laborauto-

    mation. Weltweit mehr als 400 setzen unsere Softwarelösungen be-

    reits langjährig und erfolgreich in F&E, Produktion (IPC), QA/QC

    sowie Hygienemonitoring, Stabilitäten und Umweltschutz ein. Zu

    unseren Kernprodukten zählt die LABS Suite mit dem LIMS LABS/Q,

    der Software zur Optimierung von chemischen Synthesen und

    galenischen Formulierungen LABS/R sowie - als SAP Silver Partner -

    die SAP Middleware LABS/QM zum Geräteanschluss an SAP/QM.

    iCD. Vertriebs GmbH | Dr. Olaf Dombrowsky

    E-Mail: [email protected] | www.icd.eu

    - Anzeige - enowa AG • SpiraTec AG • iCD. Vertriebs GmbH | INDUSTRIE 4.0

    081_ITP_Mai_2019.pdf 26.04.2019 13:19 Seite 81

    https://www.enowa.aghttps://www.enowa.aghttps://www.enowa.aghttps://www.enowa.aghttps://www.spiratec.comhttps://www.spiratec.comhttps://www.spiratec.comhttps://www.icd.euhttps://www.icd.euhttps://www.icd.eu

  • INDUSTRIE 4.0 |

    Wie wichtig sind die Anregungen für

    Ihre Arbeit, die Sie auf der Hannover

    Messe erhalten?

    Professor Dr.-Ing. Martin Ruskowski:

    Das Feedback auf der Hannover Messe ist

    für uns essenziell, weil wir im Labor mit un-

    seren Partnern Konzepte ausarbeiten. Hier

    zeigen wir sie der Öffentlichkeit und dem

    gesamten Markt. In den Diskussionen mit

    Besuchern erhalten wir Feedback, ob un-

    sere Ideen die richtigen sind, ob die Zeit für

    sie reif ist und wenn nicht, wann der pas-

    sende Zeitpunkt zu erwarten ist. Außerdem

    bauen wir neue Kontakte auf, um die

    nächsten Schritte mit den richtigen Part-

    nern anzugehen. Die SmartFactory Kaisers-

    lautern verkauft ja keine Produkte. Wir

    leben von unserem Netzwerk. Wir präsen-

    tieren die Zukunft von Industrie 4.0 und

    wollen immer einen Schritt weiter sein.

    Dafür benötigen wir ein stabiles Netzwerk.

    Es heißt, Ihr Demonstrator hier auf

    der Messe werde bald komplett neu

    auf gebaut.

    Ruskowski: Die SmartFactory-KL ist 2014

    mit dieser Anlage auf die Hannover

    Messe gekommen und hat sie über meh-

    rere Jahre weiterentwickelt. Als einer

    der ersten Industrie-4.0-Demonstratoren

    überhaupt hat er das Prinzip der modu-

    laren Produktion gezeigt – aber mit

    Komponenten aus der Zeit 2013 und

    2014. Die neue Steuerungsgeneration

    hat beispielsweise OPC UA meist sehr

    tief integriert. An unserer Anlage muss-

    ten wir das teils schon nachrüsten, weil

    die Steuerungen das im Jahr 2013 noch

    nicht an Bord hatten.

    Ist die Integration von OPC UA in

    aktuelle Steuerungen ein Ergebnis Ihrer

    Arbeit?

    Ruskowski: Eines der Ergebnisse. Die

    SmartFactory-KL hat ihre Partner schon

    zu neuen Produkten geführt. Jetzt geht

    es darum, die Struktur komplett zu über-

    denken und die Anlage für die Anforde-

    rungen der nächsten fünf Jahre fit zu

    machen. Als Leitbild für das Jahr 2025

    haben wir uns den Oberbegriff der 'auto-

    nomen Produktion' gegeben, was nicht

    gleichbedeutend mit menschenleerer

    Produktion ist. Aus unserer Sicht besteht

    die autonome Produktion aus einem ge-

    sunden Gemisch von automatisierten

    Maschinen und menschlichen Arbeits-

    plätzen. Die Anforderungen der Konsu-

    menten gehen in die Richtung individua-

    lisierter Produkte mit möglichst kurzer

    Lieferzeit. Das bedeutet eine hohe Vari-

    antenvielfalt, die mit Robotik und Auto-

    matisierungstechnik nur sehr schwer ab-

    zubilden ist. Die Variabilität der Program-

    Seit der Hannover Messe

    2014 steht der Demonstrator

    der SmartFactory-KL für

    Industrie 4.0 und die Bereit-

    schaft von Unternehmen, in

    Punkto Interoperabilität an

    einem Strang zu ziehen. Wir

    haben auf der Hannover

    Messe mit dem Forschungs-

    bereichsleiter Professor Mar-

    tin Ruskowski über die Vision

    gesprochen, in Zukunft eine

    Maschine in der Fabrik so

    einfach an zubinden, wie

    Nutzer zuhause eine Maus

    in den PC einstecken.

    KONSORTIEN

    IT&Production 5/2019

    „Im Hochlohnland kostengerecht produzieren”

    SmartFactory-KL und die autonome Produktion

    Bild

    : Tec

    hnol

    ogie

    -Init

    iati

    ve S

    mar

    tFac

    tory

    KL

    e.V

    .

    Professor Dr.-Ing. Martin Ruskowski ist Forschungsbereichsleiter Innovative Fabriksysteme am Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz.

    082_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:32 Seite 82

  • mierung wäre schlicht sehr aufwendig.

    Wenn man Produkte jedoch so entwi-

    ckelt, dass sie aus standardisierten Bau-

    steinen bestehen, die man automatisiert

    vorfertigen und in die Endmontage brin-

    gen kann, sind beide Ziele erreicht.

    Der Werker montiert also weiterhin?

    Ruskowski: Unsere Vision ist tatsächlich,

    die Endfertigung – aber auch komplexe

    Zwischenstufen – von Menschen ausfüh-

    ren zu lassen. Variable Randbedingungen

    beherrscht der Mensch besser. Dann

    haben wir aber die Herausforderung, dies

    mit möglichst wenig Planungsaufgaben

    zu erledigen. Es können ja nicht Horden

    von Menschen in der Arbeitsvorberei-

    tung jedes Werkstück einzeln planen. Wir

    werden Produktionsplanungssysteme

    brauchen, die mit Losgröße 1 wirklich

    umgehen können.

    Wie sehen die aus? Es gibt bereits ela-

    borierte Advanced Planning & Schedu-

    ling-Lösungen, die mit teils schmerzlich

    genauen Taktzeiten planen.

    Ruskowski: Genau das ist das Problem.

    Diese Systeme sind Top-Down entwi-

    ckelt. Das sind nominelle Schedulings,

    die nominelle Taktzeiten ablesen. Wenn

    eine Maschine aus dem Tritt kommt,

    kommt der gesamte Plan durcheinander.

    Bei der autonomen Produktion sehen wir

    keine Top-Down-Planung, sondern eine

    Bottom-Up-Planung. Es soll jede Ma-

    schine und jeder Arbeitsplatz Dienstleis-

    tungen im Sinne einer serviceorientier-

    ten Produktion anbieten. Dafür zerlege

    ich meine Produktion in einzelne, stan-

    dardisierte Produktionsschritte, die dann

    mit der Stückliste korrelieren muss. Also

    muss schon zu der Konstruktionsphase

    eines Produkts die Fertigung mitgedacht

    werden. In Zukunft werden wir auch die

    Intralogistik nicht mehr von der Produk-

    tion trennen können. Wir betrachten das

    heute als zwei Systeme, die aber mittel-

    oder langfristig zusammenwachsen müs-

    sen. Die wesentlichen Ausgaben in der

    Produktion machen nicht unbedingt die

    Löhne der Arbeiter aus, sondern die ver-

    steckten Kosten der Produktionsplanung.

    Wenn ich dort eine Optimierung hinbe-

    komme, kann ich auch im Hochlohnland

    Deutschland kostengerecht produzieren.

    Viele dieser Themen sind in der IT-

    Welt angesiedelt. Wird die SmartFactory-

    KL zum Softwareprojekt?

    Ruskowski: Nein, die SmartFactory-KL

    wird immer die Brücke zwischen der Soft-

    ware und der Hardware darstellen. Wir

    werden kein reines Softwareprojekt.

    Was muss sich bei der Automatisie-

    rungshardware tun?

    Ruskowski: Der entscheidende Schritt

    ist, dass wir den gemeinsamen Kommu-

    nikationsstandard OPC UA haben und

    uns darauf einigen konnten, dass auch im

    Echtzeitbereich OPC UA und TSN oder

    5G im drahtlosen Bereich die Zukunft ist.

    Doch OPC UA ist eigentlich nur das Al-

    phabet. Die Sätze und Wörter, die wir

    daraus bilden, müssen noch definiert

    werden, um eine gemeinsame Sprache

    zu sprechen. Wir brauchen eine überge-

    ordnete, eine semantische Darstellung

    der Produktionseigenschaften. Ein mo-

    derne Steuerung, die heute normaler-

    weise PC-basiert arbeitet und OPC UA

    beherrscht, muss in der richtigen Art und

    Weise programmiert werden. Dieses Pro-

    grammierkonzept wird die SmartFactory-

    KL erarbeiten. Die IT schließlich kommt

    von der anderen Seite, und muss an

    genau diese Stellen andocken können.

    In Ihrer Darstellung betrachten Sie IT

    und OT getrennt voneinander. Wird das

    künftig überhaupt noch möglich sein?

    Ruskowski: Wenn die Sprache dieselbe

    ist, werden beide Ebenen ineinander

    wachsen. Aber sie haben grundsätzlich

    zwei verschiedene Verantwortungsbe-

    reiche. Sie haben den Maschinenbauer

    oder den Systemintegrator, der Ihnen die

    Maschine baut. Diese muss als abge-

    schlossene Einheit funktionieren und

    nicht von irgendeiner IT oder einem

    Clouddienstleister abhängig sein. Hier

    geht es um Sicherheit und Funktionssi-

    cherheit, um Echtzeit und Taktzeit. Doch

    diese Maschinen brauchen ein Interface,

    das sich an die Produktionsplanungssys-

    teme andocken lässt. Diese Verbindung

    über einen einheitlichen Maschinenste-

    cker herstellen zu können, ist tatsächlich

    unser Traum. Damit sie eine Maschine in

    der Fabrik genauso einfach anschließen

    können, wie heute eine Maus oder einen

    Drucker an den PC. (ppr) ■

    www.smartfactory.de

    | INDUSTRIE 4.0KONSORTIEN

    www.noax.com

    Absolut Industrie 4.0

    - Anzeige -

    Die wesentlichen Ausgaben in der Produktion

    machen nicht unbedingt die Löhne der

    Arbeiter aus, sondern die versteckten

    Kosten der Produktionsplanung.”

    Wir brauchen eine übergeordnete,

    eine semantische Darstellung der

    Produktionseigenschaften. “

    156622_Technologie-Initiative SmartFactoryKL e.V._RSPI_I40_ITP 30.04.2019 10:09 Seite 83

    https://www.noax.com

  • INDUSTRIE 4.0 |

    Angenommen jemand betritt erst-

    mals eine industrielle Fertigungs-

    stätte. Das erste, was derjenige

    sieht, ist eine gelb-schwarz markierte Ab-

    grenzung auf dem Fußboden. Innerhalb

    dieser Abgrenzung dürfen sich Menschen

    bewegen. Die übrige Halle, etwa 98 Pro-

    zent der Fläche, sind den Robotern und

    Maschinen vorbehalten. Das nächste was

    er sieht ist ein AGV, ein ‘Automated Guided

    Vehicle’, ein fahrerloser Zug mit Anhängern.

    Dieser ist mit verschiedenen Werkstücken

    und Werkzeugen beladen. Der Zug stoppt

    an einer verglasten Bearbeitungszelle, ein

    Roboterarm nimmt ein größeres Werkstück

    von einem Anhänger, und der Zug fährt

    weiter zur nächsten Bearbeitungszelle. In

    der Zelle, einem Areal mit ca. 8x8m Fläche,

    wird das Werkstück von Robotern weiter-

    bearbeitet. Alles, was in der dort geschieht,

    wurde zuvor exakt geplant, berechnet und

    in seinem virtuellen Einsatzraum simuliert.

    Bei Kuka nennt man dies ‘rechnergestützte

    Planungswerkzeuge’ (Kuka-Sim). Am Ende

    der Berechnung haben die Ergebnisse der

    Simulation gegenüber dem Realbetrieb

    eine Abweichung von weniger als einem

    Prozent – sie ist also sehr genau.

    Ein Schritt pro Zelle

    In der Bearbeitungszelle wird nur der erste

    Bearbeitungsschritt ausgeführt. Eine Ferti-

    gungsstraße benötigt somit mehrere Bear-

    beitungszellen, von denen jede individuell

    mit unterschiedlichen Robotern und Werk-

    zeugen ausgestattet ist. Diese liegen in Li-

    nien nebeneinander und innerhalb einer

    Linie hintereinander. Jede Zelle hat in ihrer

    Grundausstattung etwa zehn fest defi-

    nierte Fähigkeiten, wie z.B. Heben, Fräsen,

    Bohren, Schweißen, etc. Je nach Produkt

    werden die benötigten Werkzeuge an den

    verschiedenen Bearbeitungszellen bereit-

    gestellt. Diese Aufgabe übernehmen die

    angesprochenen AGVs. Dieses fertige Ge-

    bilde aus Bearbeitungszellen und automa-

    tisch gesteuerten Fahrzeugen wird auch

    Matrixproduktion genannt. Vor noch nicht

    allzu langer Zeit war die Auflösung einer

    Stückliste in ihre Einzelteile und deren Zu-

    ordnung zu Arbeitsplätzen und Arbeits-

    gängen die hohe Kunst der ‘Produktions-IT’.

    Damals kam die Produktions-Planungs-

    und Steuerungs-Software (PPS-Software)

    ins Spiel. Die Mitarbeiter waren nun dazu

    angehalten, das zu tun, was der Computer

    vorgab. Eine große Umstellung, denn über

    lange Zeit war es der Mensch gewohnt,

    die höchste Entscheidungsinstanz zu sein.

    Stellt man sich nun den vergleichsweise

    simplen Algorithmus einer Stücklistenauf-

    lösung der Steuerung des Materialflusses

    und des Werkzeugeinsatzes in einer Ma-

    trixproduktion gegenüber, ist dieses Pro-

    gramm sicher um einiges komplexer. Spe-

    ziell unter Berücksichtigung alternativer

    Fertigungsabläufe im Falles eines Maschi-

    nenausfalls. Auch das muss vorausgeplant

    sein, ohne zu wissen, welche Maschine in

    welcher Bearbeitungszelle ausfällt. Es ent-

    stehen große Datenmengen.

    Von Big Data zu Smart Data

    Weltweit installierte Roboter, Maschinen

    und auch ganze Anlagen senden Daten in

    die Cloud. Dann beginnt die Suche nach

    Regelmäßigkeiten und Auffälligkeiten – so

    wird aus Big Data Smart Data. Auch wer-

    den Umgebungsbedingungen und -para-

    meter aufgezeichnet und ausgewertet,

    Roboter, die Roboter produzieren – diese Vision hat

    Kuka bereits weitreichend umgesetzt. Das Ulmer Soft-

    warehaus GPS hat untersucht, wie es um das Industrie

    4.0-Konzept in der Fertigungsstätte des Augsburger Un-

    ternehmens bestellt ist.

    ROBOTIK

    IT&Production 5/2019

    Roboter bauen mit Masterplan

    Fachartikelserie GPS Digital, Teil 2: Industrie 4.0 in der Praxis

    Bild

    : Kuk

    a A

    G

    Fertigungszelle mit AGV in einer Matrix-Produktion

    156386_GPS Gesellschaft zur Prüfung von Software mbH_RAUR_AIT_ITP 30.04.2019 10:09 Seite 84

  • Die Reise zum Mittelpunkt der Industrie 4.0

    Im Zusammenhang mit dem Begriff Industrie 4.0 hört man oft Schlagworte wie intelligent, digital vernetzt, selbstorgani-

    sierende Produktion und gar Digitalisierung der Wirtschaft. Was Digitalisierung eigentlich ist, und wie eine sich selbstor-

    ganisierende Produktion funktioniert, wird kaum näher erläutert. An einem Beispiel lässt sich hervorragend veranschauli-

    chen, was mit aktueller Technologie möglich ist: Angenommen man steht vor der Aufgabe, die maximale Arbeitsge-

    schwindigkeit eines Palettier-Roboters herauszufinden, der mittels Unterdrucks einzelne Packstücke anhebt und auf eine

    Palette setzt. Der Lösungsansatz besteht darin, alle Parameter zu messen, die auf die Arbeitsgeschwindigkeit Einfluss

    haben könnten, unter anderem Gewicht der Packstücke, Qualität des Vakuums in den Saugnäpfen, Raumtemperatur, Luft-

    feuchtigkeit, Rauheit der Oberfläche des Kartons bis zum Alter und der Nutzungszahl der Saugnäpfe. Das muss natürlich

    in unterschiedlichen Messreihen mit veränderten Parametern mehrmals gemessen werden. Alle Messwerte kommen in die

    Cloud und bilden dort einen kleinen Teil der vielzitierten Big Data.

    Dann kommt der zweite Teil, die Datenanalyse. Mit den Methoden des Data Mining versucht man Korrelationen zwischen

    den verschiedenen Parametern, also den Einflussgrößen auf die Arbeitsgeschwindigkeit, zu finden. Hat man diese Korre-

    lation gefunden, dann weiß man mit hinreichender Sicherheit, dass die maximale Arbeitsgeschwindigkeit eines Palettier-

    Roboters dann erreicht wird, wenn das Gewicht gleich oder kleiner ‘g’ ist, die Luftfeuchtigkeit mindestens ‘rF’, das Vakuum

    in den Saugnäpfen mindestens ‘Va’ ist und, und, und – also die Werte weiterer Parameter.

    Diese Werte werden nun im Roboter beziehungsweise im Steuerrechner des Roboters gespeichert. Der Roboter misst stän-

    dig – vielleicht nicht alle, aber einige wesentliche Parameter, z.B. den Unterdruck in den Saugnäpfen – und vergleicht sie mit seinen gespeicherten Optimalwerten. Weicht

    ein Parameter davon ab, kommuniziert der Roboter mit seiner Umgebung, das heißt er gibt die Abweichung an die Vakuumpumpe weiter, um bei dem Beispiel zu bleiben,

    die daraufhin den Unterdruck erhöht. Wären dies Menschen, würde man sagen: schlau. Da es sich um Maschinen handelt, nennt man das künstliche Intelligenz.

    immer auf der Suche nach möglichen Ein-

    flussfaktoren auf die Produktivität. Auch die

    subjektiven Entscheidungen der Kunden,

    wie und wie häufig sie in welchem Fall

    agieren werden festgehalten.

    Daten auswerten

    Die Auswertung dieser Daten überneh-

    men Spezialisten, die durch weltweiten

    Erfahrungs- und Wissensaustausch spe-

    zielle Kompetenzen über die Planung

    und Gestaltung flexibler Fertigungsstra-

    ßen aufbauen. Unterstützt werden sie

    dabei von Data-Scientists. Sie alle entwi-

    ckeln in einem agilen Prozess nach einer

    Zieldefinition. Nach wiederum definier-

    ten Meilensteinen in der Entwicklung er-

    folgt eine Kontrolle und gegebenenfalls

    eine Korrektur. Ziele des Unternehmens

    sind einerseits der Aufbau von flexiblen

    Fertigungsstraßen und andererseits der

    Bau von Robotern für die Mensch-Ma-

    schine-Kommunikation.

    Was kommt danach?

    Sind flexible Fertigungsstraßen für die

    Herstellung unterschiedlicher, individua-

    lisierter Produkte aus heutiger Sicht die

    Zukunft, kann man bereits fragen, was

    danach kommt? In den 1960er Jahren gab

    es die Vision einer Fabrik, die ganze Fa-

    briken herstellen konnte. Möglicher weise

    ist dies der übernächste Schritt: Vielleicht

    ist es dann möglich, nicht nur Produkte,

    sondern auch ganze Fertigungsstraßen

    nach einem Masterplan zu bauen.

    Roboter und Mensch

    Aktuell werden Roboter werden immer

    handsamer. Beispielsweise können Robo-

    terarme eine sensitive Hülle haben, die

    bei der feinsten Berührung zum Stopp

    IT&Production 5/2019

    | INDUSTRIE 4.0ROBOTIK

    der Bewegungen führt. Überhaupt

    scheint die Nähe des Menschen zum Ro-

    boter unabdingbar zu sein. Für die Pro-

    grammierung, Inbetriebnahme und Be-

    dienung von Robotern werden weltweit

    immer mehr Menschen benötigt. ■

    Die Autoren: Werner Schmid ist der Gründer und

    Andreas Wachter der Senior Consultant der GPS

    Gesellschaft zur Prüfung von Software mbH.

    www.gps-ulm.de

    Bild

    : Kuk

    a AG

    Bearbeitungszellen mit definierten Grundfähigkeiten. Die Bestückung mit Werkzeugen und der Transport von Werkstücken erfolgt völlig automatisiert durch AGVs.

    Bild

    : Kuk

    a AG

    156386_GPS Gesellschaft zur Prüfung von Software mbH_RAUR_AIT_ITP 29.04.2019 14:53 Seite 85

  • INDUSTRIE 4.0 | COSMO CONSULT Gruppe - Anzeigen -

    Neue Ideen für Ihr digitales Unternehmen

    Die Digitalisierung ist nicht nur ein Zukunftstrend, sondern ein

    Prozess, der bereits heute über die Zukunfts- und Wettbewerbs-

    fähigkeit von Unternehmen entscheidet. Mit der Digitalisierung ist

    auch ein Perspektivwechsel verbunden – von Einzellösungen für

    separate Aufgabenbereiche hin zu Gesamtlösungen, die Unterneh-

    mensprozesse intelligent unterstützen und miteinander vernetzen.

    Beispielhaft hierfür ist das mit dem INNOVATIONSPREIS-IT aus-

    gezeichnete COSMO CONSULT-Industrie-4.0-Lösungszenario aus

    dem Schiffbau, wo unser Kunde mit modernen Technologieplatt-

    formen die Zusammenarbeit mit Projektdienstleistern optimiert

    und wie Internet of Things (IoT)-Technologien helfen, den Projekt-

    fortschritt im Blick zu behalten, Qualitätsberichte mobil zu erstellen

    und deren Kunden mit zusätzlichen Servicedienstleistungen

    während des Produktlebenszyklus zu unterstützen.

    IT auf AugenhöheCOSMO CONSULT hat über 20 Jahre Erfahrung mit nationalen und

    internationalen Projekten zur Einführung und Betreuung von

    Unternehmenslösungen. Unser Produktspektrum reicht von ERP-

    und Branchenlösungen über Business-Intelligence- und Customer-

    Relationship-Management-Systeme bis hin zu Office- und Portal-

    lösungen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Digitalisierung der

    Arbeitsplätze und Unternehmensprozesse unter der Voraussetzung

    einer menschlichen Technologie zu verwirklichen. COSMO

    CONSULT setzt dabei sowohl auf die marktführenden Microsoft

    Dynamics-Systeme als auch auf Zukunftslösungen wie das Internet

    of Things oder die Cloud als Instrument, Informationstechnologie

    einfacher, flexibler und wirtschaftlicher zur Verfügung zu stellen.

    Standorte: Berlin | Bielefeld | Dresden | Hamburg | Köln | Leipzig |

    Magdeburg | Münster | München | Neumark | Nürnberg | Stuttgart |

    Würzburg

    Kontakt

    COSMO CONSULT Gruppe Schöneberger Straße 15 10963 Berlin Telefon +49 30 343815-0 www.cosmoconsult.com • [email protected]

    [email protected] • www. it-production.comTel.: +49 6421 3086-0 • Fax: +49 6421 3086-380

    Das ganze KNOW-HOW industrieller IT-Lösungen auf einen Blick

    Weitere Produktinformationen finden Sie auf:

    www.it-production.com

    086_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 07:48 Seite 86

    https://www.cosmoconsult.com

  • - Anzeige - Moxa Europe GmbH | INDUSTRIE 4.0

    IT&Production 5/2019

    MXview Netzwerkmanagementsoftware steigert Interoperabilität und Skalierbarkeit

    Das neueste Softwareupdate für

    Moxas industrielle Netzwerkverwal-

    tungssoftware MXview ermöglicht

    nun die einfache Integration in IT- und

    OT-Systeme und die Verwaltung

    großer Netzwerke an mehreren

    Standorten. Darüber hinaus verfügt

    MXview über eine benutzer -

    freundliche Oberfläche, mit der sich

    der Netzwerk status schnell und

    bequem einsehen lässt.

    Einfache Integration in IT- und OT-Systeme

    MXview unterstützt ein Web-Widget

    mit einer URL, über die Benutzer

    MXview in SCADA-Systeme und

    andere web basierte Anwendungen

    integrieren können. Neben der Integration von MXview in

    OT-Anwendungen unterstützt MXview jetzt auch die RESTful-

    API, die IT-Ingenieuren mehr Möglichkeiten bietet, ihre

    industriellen Netzwerke über ein eigenes Dashboard zu verwal-

    ten und zu steuern, um den Wartungsaufwand zu reduzieren.

    Unterstützt die Verwaltung mehrerer Standorte

    MXview bietet jetzt einen zentralen Überwachungsansatz für

    bis zu 10 verschiedene Standorte mit maximal 2.000 Netzwerk-

    geräten pro Standort. „MXview ist ein skalierbares Netzwerk-

    management-Tool, das entwickelt wurde, um den wachsenden

    Anforderungen des IIoT für industrielle Netzwerke gerecht zu

    werden“, so Theo Lai, Produktmanager bei Moxa.

    Anwenderfreundliches Bedienfeld

    Um die Netzwerkverwaltung zu vereinfachen, können

    Anwender mit MXview die benötigten Informationen über das

    Hauptsteuerungs-Dashboard abrufen. „Wir haben die neueste

    Version von MXview mit zwei Zielen entwickelt: Um die

    Netzwerk verwaltung zu vereinfachen und um sicherzustellen,

    dass die Software einfach zu verwenden ist“, erläutert Theo

    Lai. MXview bietet ein einseitiges Dashboard, mit dem

    Benutzer den Status des Netzwerks schnell überprüfen können,

    und verwendet ein webbasiertes Softwaredesign, mit dem

    Geräte in industriellen Netzwerken über einen Webbrowser

    überwacht werden können. Darüber hinaus unterstützt

    die Benutzer oberfläche von MXview sechs Sprachen: Englisch,

    vereinfachtes und traditionelles Chinesisch, Französisch,

    Deutsch und Japanisch.

    Kontakt

    Moxa Europe GmbH Einsteinstr. 7 85716 Unterschleissheim Tel.: +49 8937 00399-0 • Fax: +49 8937 00399-99 [email protected] • de.moxa.com

    Funktionen der Netzwerkmanagementsoftware

    Einfache Integration in Anwendungen von Drittanbietern mit•

    einem Web-Widget und einer RESTful-API-Schnittstelle.

    Zentrale Verwaltung der Geräteüberwachung, Konfigurationen•

    und Firmware für 10 verschiedene Standorte mit bis zu 20.000

    Geräten.

    Über das Netzwerk-Dashboard lässt sich der Netzwerkstatus•

    bequem überprüfen.

    Erkennt und visualisiert Netzwerkgeräte und physische Verbin-•

    dungen automatisch.

    Mehrere Optionen für Ereignisse und Benachrichtigungen mit•

    selbst definierten Schwellenwerten und Dauern.

    Die kostenlose Version von MXview kann auf Moxas Internetseite

    heruntergeladen werden:

    http://event.moxa.com/spotlight/industrial-ethernet/down-load-mxview-new/index.htm

    Bild

    : Mox

    a Eu

    rope

    Gm

    bH

    087_ITP_Mai_2019.pdf 26.04.2019 09:04 Seite 87

    https://www.de.moxa.comhttp://event.moxa.com/spotlight/industrial-ethernet/download-mxview-new/index.htmhttps://www.de.moxa.comhttps://www.de.moxa.com

  • Bild

    : Visc

    opic

    Gm

    bH

    INDUSTRIE 4.0 |

    Digitalisierung, Nachhaltigkeit

    und Elektromobilität stellen die

    Automobilindustrie vor Heraus-

    forderungen. Die damit einhergehenden

    Veränderungen betreffen auch die Qua-

    litätssicherung. Der Autobauer Audi setzt

    in diesem Bereich auf neue Technolo-

    gien, um Aufgaben und Anforderungen

    mit einer zukunftsfähigen Herangehens-

    weise zu begegnen. In einem gemeinsa-

    men Projekt mit Viscopic zeigt Audi,

    welchen Nutzen der Einsatz einer Aug-

    mented Reality-Lösung in der Automo-

    bilbranche liefern kann.

    Qualitätssicherung bei Audi

    In der Qualitätssicherung müssen viele

    Aspekte beachtet werden. Vorgaben wie

    Maßinformationen, die Beschaffenheit

    AUGMENTED REALITY

    IT&Production 4/2019

    Erweiterte Realität, verbesserte Qualität

    Mixed Reality für Qualitätssicherung und Training

    Die Qualitätssicherung in der Automobilindustrie ist ein oft sicherheitsrelevanter Vorgang, für den allerdings nur wenige Minuten zur Verfügung stehen. Damit die ent-sprechenden Prüfpläne eingehalten werden, kommt bei Audi eine Augmented Reality-Lösung zum Einsatz, die dem Anwender die nötigen Prüfschritte einblendet.

    von Bauteilen oder Abstände müssen

    immer abrufbereit sein und in möglichst

    kurzer Zeit überprüft werden können.

    Keine leichte Aufgabe, wenn für die Qua-

    litätskontrolle eines Autos nur wenige

    Minuten zur Verfügung stehen – zumal

    der Vorgang zusätzlich von größter Be-

    deutung für die Sicherheit eines Fahrzeu-

    ges ist. Schon kleine Abweichungen von

    den Normalwerten müssen erkannt wer-

    den, um die gefahrenfreie Einführung des

    Produktes auf dem Markt sicherzustellen.

    Um all diese Daten für unterschiedliche

    Fahrzeugtypen im Kopf zu behalten, be-

    dürfte es eines fotografischen Gedächt-

    nisses. Konventionelle Papierdokumenta-

    tionen mit den wichtigsten Daten bieten

    sich ebenfalls nicht an, da diese zu um-

    ständlich sind und das Finden und Ausle-

    sen von Daten zu viel Zeit in Anspruch

    Mitarbeiter bekommen die digitalen Informationen punktgenau am realen Objekt ange-zeigt, mittels Augmented Reality über die Microsoft HoloLens.

  • nimmt. Augmented Reality kann für diese

    Aufgaben bereits genutzte Digitaltechnik

    hervorragend unterstützen.

    Prüfschritte im Blick

    Anhand von Hologrammen, die auf AR-

    Brillen, sogenannten Head-Mounted-Dis-

    plays, zu sehen sind, können die wichti-

    gen Informationen zu Prüfschritten und

    Vorgängen im Sichtfeld des Benutzers an-

    gezeigt werden. In der bei Audi einge-

    setzten Applikation werden zu prüfende

    Bauteile markiert und die passenden Prüf-

    maße angezeigt. So soll sichergestellt

    werden, dass kein Prüfschritt ausgelassen

    wird. Die angezeigten interaktiven Inhalte

    visualisieren Prüfmerkmale, Prüfsymboli-

    ken und Zusatzinformationen. Ein weite-

    rer Effekt des Systems bei Audi: Mit der

    Applikation ließen sich die Prüfprozesse

    und Systematiken in allen Werken stan-

    dardisieren, waren so leichter nachzuvoll-

    ziehen und zu kontrollieren.

    Für Anwender ohne Programmierkenntnisse

    Der Programmieraufwand für die Inbe-

    triebnahme der Lösung ist trotz zahlrei-

    cher unterschiedlicher Fahrzeugmodelle

    relativ gering. Denn die Software von Vis-

    copic erlaubt das Erstellen von AR-Inhal-

    ten selbst Anwendern ohne Program-

    mierkenntnisse. Viscopic Pins unterstützt

    sowohl schnelles Prototyping einer AR-

    App als auch die Erstellung skalierbarer

    Inhalte. Mit der Applikation lassen sich

    zudem AR-Inhalte für verschiedene End-

    geräte gestalten. Die generierten Arbeits-

    und Anleitungsschritte können auf reale

    Projekte projiziert werden. In der Wind-

    ows-Applikation wird zuerst eine virtu-

    elle 3D-Abbildung eines Umfelds oder

    Produkts erzeugt. Dies kann beispiels-

    weise auf Basis von CAD-Daten erfolgen.

    Anschließend können unterschiedliche

    Arbeitsschritte und Checklisten -soge-

    nannte Pins- an virtuelle Objekte gehef-

    tet werden. Diese lassen sich mit Infor-

    mationen anreichern. Die als Datei abge-

    speicherten Arbeitsschritte können über

    AR-Brillen geöffnet und auf das reale Um-

    feld projiziert werden. Inhalte wie Bau-

    teilmarkierungen, Maßinformationen oder

    Dokumentationsvideos sind immer und

    überall für den Techniker sichtbar. Auch

    in den Trainingscentern der Qualitätssi-

    cherung bei Audi wird Augmented Rea-

    lity zur Schulung von neuen Mitarbeitern

    eingesetzt. Deren Anlernphase wurde

    dabei deutlich reduziert.

    | INDUSTRIE 4.0AUGMENTED REALITY

    IT&Production 4/2019

    Bild: Viscopic GmbH

    Erstellung per Drag&Drop

    Die Augmented Reality-Prüfpläne selbst

    werden jetzt per Drag&Drop erstellt. Durch

    Platzieren von Pins am virtuellen Fahrzeug

    werden Inhalte positioniert und editiert.

    Über die Microsoft Hololens wird der Prüf-

    plan dann am realen Fahrzeug visualisiert.

    Nach der erfolgreichen Pilotierung soll die

    Hololens weltweit in den Trainingscentern

    der Qualitätssicherung als Standardqualifi-

    zierung eingeführt werden. Die Audi-QS

    steht bereits mit weiteren Fachbereichen

    im Unternehmen und im Volkswagen-Kon-

    zern im Austausch, um zusätzliche Einsatz-

    möglichkeiten zu ermitteln. „Unser Ziel ist

    es, Komplexität durch digitale Werkzeuge

    zu vereinfachen“, sagt Peter Mück, Leiter

    Qualitätssicherung Innenmeisterbock bei

    Audi. „Die Mixed Reality unterstützt einen

    interaktiven Lernprozess, ohne die mensch-

    lichen Sinne zu beeinträchtigen. Das er-

    leichtert das Erlernen komplexer Arbeits-

    prozesse und zeigt, wie Digitalisierung uns

    unterstützen kann.“ ■

    Der Autor Marco Maier ist Managing Director

    bei der Viscopic GmbH.

    www.viscopic.com www.audi.de

    Erstellen der virtuellen Informationen über sogenannte ‘Pins’ am CAD-Modell.

  • Guardus ist nun Teil der Zeiss-Gruppe.

    Welche Strategie verfolgt ein Weltmarkt-

    führer der industriellen Messtechnik mit

    dem Kauf eines MES-Herstellers?

    Christoph Grieser: Der strategische Zeiss-

    Geschäftsbereich ‘Industrial Quality Soluti-

    ons’ hat ein klares Ziel vor Augen: Wir wol-

    len ein noch umfassenderer Lösungsanbie-

    ter für die smarte Fertigung sein, indem

    wir unsere Kunden aus der diskreten Ferti-

    gung mit integrierten, maßgeschneiderten

    Hard- und Softwarelösungen versorgen.

    Die Integration von Zeiss Guardus ist dabei

    ein wichtiger Schritt. Durch die Verbindung

    unserer bestehenden Shopfloor-Angebote

    mit dem Manufacturing Execution System

    vereinheitlichen wir die Datenströme im

    Qualitäts- und Produktionsmanagement.

    Diese Verschmelzung ist entscheidend,

    wenn wir über die Zukunft industrieller

    Software nachdenken. Denn nur durch

    eine integrierte Datenstruktur erreichen

    unsere Kunden die notwendige Agilität in

    der Planung, Produktion und Steuerung,

    wie sie die digitale Transformation erfor-

    dert. Zeiss bietet nun die gesamte Produk-

    tionsintelligenz und -produktivität aus

    einer Hand – von der Messtechnik bis hin

    zur Überwachung, Steuerung und Analyse.

    Was versteht Zeiss unter smarter Ferti-

    gung?

    Grieser: Mit den Qualitätsdaten von Zeiss

    waren Kunden bislang in der Lage, die be-

    stehende Bauteilgüte exakt zu bestimmen

    und zu visualisieren. In Verbindung mit

    Zeiss Guardus erhalten die einzelnen Mess-

    werte nun weiterführende Kontext-Intelli-

    genz. Sprich: Das MES liefert Informationen

    zum umgebenden Produktionsprozess.

    Dazu gehören erweiterte Qualitätsdaten,

    beispielsweise hinsichtlich Prüfplanung, Re-

    klamations- oder Maßnahmenmanage-

    ment. Zudem ‘schildert’ das MES den Zu-

    sammenhang eines Messwertes mit der

    tatsächlichen Fertigungssituation: Welche

    Rohstoffe wurden eingesetzt? Auf welchen

    Maschinen wurde mit welchen Parametern

    und Werkzeugen produziert? Welche Mit-

    arbeiter waren der Schicht zugeteilt?

    Waren diese für ihre Tätigkeit ausreichend

    qualifiziert? Diese Datenintelligenz ist nicht

    nur die Grundlage für Analysen und Rück-

    schlüsse auf einem völlig neuen Niveau. Sie

    bietet ganz neue, smarte Qualitätsansätze

    rund um selbstlernende Systeme und auto-

    nome Prüfmethoden.

    Wie wird sich das neue Angebot vom be-

    stehenden MES-Markt unterscheiden?

    Schließlich ist die Anbieterlandschaft

    schon heute groß und vielfältig.

    Simone Cronjäger: Der MES-Markt ist sehr

    heterogen und besteht aus vielen mittel-

    ständischen Anbietern. Durch den Zusam-

    menschluss von Guardus und Zeiss entsteht

    ein internationaler Lösungsanbieter mit

    Mit dem Closing ist die Akquisition der Guardus Solutions AG durch die Zeiss-Gruppe abgeschlossen. Der Ulmer Anbieter von CAQ- und MES-Lösungen firmiert künftig als Carl Zeiss MES Solutions GmbH. Das Kundengeschäft soll nun gemein-sam weltweit ausgebaut werden. Welche Rolle MES-Lösungen für die Zeiss-Gruppe künftig genau spielen, berichten Chris-toph Grieser,  Head of BU Software & Quality Intelligence Industrial Quality Solutions der Carl Zeiss Industrielle Mess-technik GmbH und Simone Cronjäger, Geschäftsführerin Carl Zeiss MES Solutions GmbH.

    IT&Production 4/2019

    INDUSTRIE 4.0 | INTERVIEW

    „Die Zukunft liegt in Smart Services”

    Aus Guardus wird Zeiss

    Bild

    : Car

    l Zei

    ss M

    ES S

    olut

    ions

    Gm

    bH

    Denn nur durch eine integrierte Datenstruktur erreichen unsere Kunden die notwendige Agilität

    in der Planung, Produktion und Steuerung.

    Simone Cronjäger, Carl Zeiss MES Solutions GmbH

    Bild

    : Car

    l Zei

    ss In

    dust

    rielle

    Mes

    stec

    hnik

    Gm

    bH

    Halle 4 Stand 4301

    https://www.zeiss.de/messtechnik/veranstaltungen/control.html

  • - Anzeige - CERTA Systems GmbH | INDUSTRIE 4.0

    IT&Production 4/2019

    Zeitaufwendige Planung Die Planung wurde bei ALPLA in zeitaufwendig in Excel erstellt,

    was jedes Mal sehr viel Kopfarbeit und Abstimmung notwendig

    machte. Gerade bei Terminkonflikten oder terminlichen Engpäs-

    sen waren viele aufwendige Iterationsschleifen notwendig.

    Echtzeit PlanungNach einer Evaluierungs- und der sich daran anschließenden

    intensiven Testphase beschloss die Unternehmensführung,

    PlanTool von der pro-PlanTool GmbH einzuführen. Unter anderem

    war die nahtlose Integration in das bestehende MES-System von

    CERTA Systems ein wichtiges Kriterium. Damit fließen nun die

    Informationen von der Konstruktion über die Arbeitsvorbereitung

    direkt zur Produktion und zurück – alles digital. Zeitaufwendige

    und unproduktive Ausdrucke via Papier gehören somit der

    Vergangenheit an. PlanTool erkennt Terminkonflikte basierend auf

    Prioritäten und den notwendigen Kapazitäten über alle laufenden

    Aufträge, auf die nun frühzeitig gezielt reagiert werden kann.

    Alle Arbeitsgänge mit allen Abhängigkeiten werden dann ent-

    sprechend neu eingeplant. Ganz ohne menschlichen Einsatz geht

    es aber dennoch nicht – hierzu ist immer noch das Fertigungs-

    und Prozesswissen des Facharbeiters gefragt.

    Automatisierte und transparente ProduktionIn der Produktionslinie von ALPLA befinden sich heute insgesamt

    vier exeron EDM 313 Erodier- und eine exeron HSC 600 Fräs -

    maschine, zwei ZEISS CONTURA 3D-Koordinanten-Mess- sowie

    eine MAFAC Waschmaschine. In den fünf EROWA Rack-Magazinen

    werden die Werkstücke und –zeuge gelagert. Die gesamte

    Prozess-Steuerung übernimmt dabei JMS© 4.0 MoldLine und der

    EROWA Robot System Linear (ERSL) führt sämtliche Transport-

    Aufgaben durch. Mit der nahtlosen Integration von PlanTool wird

    nun der komplette Auftrag per Knopfdruck an JMS© 4.0 Mold-

    Line von CERTA übergeben. Auch die NC-Programme werden

    aus der CAM-Abteilung in JMS© 4.0 MoldLine automatisch

    importiert. Alle tatsächlich benötigten Arbeits- bzw. Prozess -

    zeiten werden automatisiert für eine auftragsbezogene Nach -

    kalkulation von der Maschine an PlanTool übertragen.

    Optimierte LogistikMit dem Einsatz von PlanTool wurden aber auch die internen

    Logistik-Prozesse optimiert. Bei der Materialanlieferung werden

    die Rohmaterialien direkt in internen Transportkisten gelagert.

    Durch einen einfachen Barcode auf der Kiste ist zu jeder Zeit der

    Bezug zum Auftrag vorhanden und so während des gesamten

    Herstellungsprozesses transparent nachvollziehbar. Während

    früher oftmals die Übersichtlichkeit in der Fertigung fehlte und

    nach Bauteilen, aber auch Zeichnungen und Arbeitsplänen ge-

    sucht werden musste, stehen nun zu jeder Zeit für jeden Mitarbei-

    ter alle relevanten Informationen auf Knopfdruck zur Verfügung.

    Ausblick Industrie 4.0Der Schritt zu PlanTool war mit Blick auf die Anforderungen in der

    Welt der Industrie 4.0 von hoher Bedeutung. Mit der nahtlosen

    Integration von PlanTool in JMS© 4.0 MoldLine wurden die

    Planungsprozesse beschleunigt und Durchlaufzeiten, gerade

    durch die Reduzierung von Liegezeiten und dem digitalen Daten-

    transfer, deutlich reduziert. Neben der Transparenz der Prozesse

    hat sich auch die Produktivität und Sicherheit erhöht. So ist

    ALPLA nun in der Lage, auch mehr Aufträge pro Jahr umzusetzen.

    Kontakt

    CERTA Systems GmbH Roßendorfer Str. 1 90556 Cadolzburg Tel.: +49 9103 71550-0 [email protected] • www.certa-systems.com

    Bild

    : CER

    TA S

    yste

    ms G

    mbH

    Um in der Industrie 4.0 Welt die

    Fertigung einer Losgröße 1 in

    Echtzeit zu steuern, kommt der

    Fertigungsplanung eine immer

    wichtiger werdende Bedeutung

    zu. ALPLA hat sich für den Um-

    stieg von einer Excel-basierten

    Planung auf die professionelle An-

    wendung PlanTool entschieden.

    Mit intelligenten Algorithmen und Köpfchen zur Industrie 4.0 Echtzeit-Fertigung

    https://www.certa-systems.com/referenzen/alpla

  • IT&Production 4/2019

    einem durchgängigen Shopfloor-Portfolio

    und großen Kapazitäten für Business Deve-

    lopment und Vertrieb, Entwicklung und Be-

    ratung – aber auch natürlich den 24/7-Sup-

    port. Dank der sehr großen Kundenbasis

    sowie den gemeinsamen Zielgruppen und

    Märkten profitieren wir von einer hohen

    Marktdurchdringung und können neue Kun-

    denanforderungen und Trends frühzeitig

    aufnehmen. Gleichzeitig ist die gesamte

    Zeiss-Organisation kundenzentrisch aufge-

    stellt. Wir sind ganz nah bei unseren An-

    wendern und tragen die Verantwortung,

    dass sie genau die Lösungen bekommen,

    die sie für ihren Erfolg brauchen.

    Was sind die ersten Leuchtturm-Integra-

    tionen beziehungsweise -Anwendungen,

    die wir in der Praxis erleben werden?

    Cronjäger: In einem ersten Schritt realisie-

    ren wir die Integration von Zeiss Guardus

    mit den Daten und Funktionen des Ana-

    lyse- und Reporting-Tools Zeiss PiWeb. Für

    PiWeb-Kunden eröffnet die Integration ein

    neues Level an Kontext- und Detailanalyse.

    Die Qualitätsdaten sind ab sofort in das

    umgebende MES-Produkt- und Prozess-

    wissen eingebettet, wodurch sich ein lü-

    ckenloses Bild zur aktuellen Qualitäts- und

    Produktionslage ergibt. Ein Beispiel: Die so

    erzeugte umfassende Datenstruktur des zu

    produzierenden Produktes ist somit kom-

    plett systemisch im MES nachvollziehbar –

    diese Datenbasis wird auch als digital twin

    bezeichnet. Anhand dieses digitalen Zwil-

    lings des Produktionsgutes lassen sich Vor-

    hersagen und Analysen bezüglich der Si-

    cherheit und Stabilität des Herstellungs-

    prozesses ableiten. PiWeb ist hier die per-

    fekte Ergänzung mit seiner besonderen

    Stärke in der Analyse und Visualisierung

    von Daten. Ein weiteres, eher mittelfristi-

    ges Ziel, ist der Aufbau von ‘Closed-Qua-

    lity-Loops’ durch den Einsatz selbstlernen-

    der Algorithmen. Weitere erste Integrati-

    onspunkte liegen darüber hinaus in den

    Modulen des Qualitätsmanagements

    (CAQ) wie Maßnahmenmanagement und

    Instandhaltung sowie den Business Apps.

    Wo liegen die größten Nutzenpotenziale

    für die Anwender?

    Grieser: Zukunftssicherheit ist hier sicher

    auf Platz Eins. Als Stiftungsunternehmen

    steht Zeiss für Langfristigkeit und Sicher-

    heit. Diese Werte sind ein Garant dafür,

    dass wir die MES-Lösung auch in Zukunft

    mit großem Engagement vorantreiben

    werden. Wir investieren zudem jährlich

    rund zehn Prozent des Umsatzes in For-

    schung und Weiterentwicklung. Das zeigt

    sich zum einen in zahlreichen Neueinstel-

    lungen bei Entwicklung, Consulting und

    Support rund um Zeiss Guardus. Zum an-

    deren liefern unsere Think Tanks ‘Global

    Technology Network’ und die ‘Digital Inno-

    vation Partners’ kontinuierliche Expertise

    in Innovationsfeldern wie Web-Applikatio-

    nen, Digital Services oder Big Data. Im All-

    tag profitieren Kunden von der bereits er-

    wähnten weltweiten Vertriebs- und Ser-

    viceorganisation. Zeiss Guardus ist nun in

    40 Ländern mit lokalen Ansprechpartnern

    zuhause und bietet eine weltumspan-

    nende Support-Struktur.

    Gibt es bereits erste Kandidaten für

    gemeinsame Projekte?

    Cronjäger: Dank der großen Installations-

    basis sind die ersten gemeinsamen Pro-

    jekte schon in der Pipeline – etwa zu den

    Themen Data Analytics oder Maßnah-

    menmanagement. Die Ideen sprudeln nur

    so. Schließlich sind wir bei einer Vielzahl

    an Unternehmen aus dem Automobil-

    und Medizintechniksektor sowohl mit

    Messtechnik als auch mit Analyse- und

    MES-Lösungen vertreten, wodurch mög-

    liche Leuchtturmprojekte auf sehr frucht-

    baren Boden fallen.

    Welche Bedeutung hat die hinzugewon-

    nene MES-Kompetenz für das IOT-Netz-

    werk Adamos?

    Grieser: Unsere dazugewonnene MES-

    Kompetenz ist für die Adamos-Strategie

    ein wichtiger Baustein – etwa im Bereich

    Maschinendatenintegration (MDE, BDE).

    Gemeinsam mit den Adamos-Partnern

    werden wir in der Lage sein, Daten und

    Wissen aus den unterschiedlichsten Dis-

    ziplinen zusammenzuführen. Ziel ist eine

    Datenplattform, die den Analyse- und

    Prognose-Fähigkeiten von Big Data in

    nichts nachsteht und unsere Kunden auf

    eine neue Stufe der Entscheidungs-Intelli-

    genz und Wandlungsfähigkeit hebt.

    Wie wird die Shopfloor-IT der Zukunft aus-

    sehen?

    Grieser: Software muss sich genauso agil

    verhalten wie die Produktionssphären,

    die sie unterstützen. Deshalb liegt für uns

    die Zukunft der Shopfloor-IT in flexibel

    kombinierbaren Smart Services. Es ist wie

    ein Baukastensystem: Auf den Funda-

    menten einer hochintegrierten (Big Data)

    Datenbasis stellt sich der Kunde seine

    Dienste und Module so zusammen, wie

    es den Bedürfnissen seiner Produktion

    entspricht. Die Modularität und Prozess-

    orientierung von Zeiss Guardus sowie

    seine Integrationsfähigkeit bieten hierbei

    die perfekte Ausgangslage.

    Wie sehen nach der Integration von Guar-

    dus die weiteren Schritte aus?

    Grieser: Wir schaffen dort Integrationen, wo

    es für den nachhaltigen Erfolg unserer Kun-

    den notwendig ist. Sprich: Wir werden auf

    der einen Seite die Stärken der Guardus-

    Kultur erhalten und fördern – vom Techno-

    logie- und Expertenwissen über das große

    Engagement bis hin zur gelebten Kunden-

    nähe. Auf der anderen Seite gilt es, struktu-

    relle Defizite durch die Einbindung in die

    Zeiss-Organisation auszugleichen. Dazu ge-

    hören beispielsweise die Integration in die

    internationale Vertriebs- und Support-

    Struktur oder die Verknüpfung mit unseren

    Think Tanks. Von den organisatorischen

    Grundlagen losgelöst, legen wir das Funda-

    ment für eine gemeinsame, dynamische

    Entwicklungskultur und Marktbearbeitung.

    Wovon hängt der Erfolg eines Shopfloor-

    IT-Anbieters ab?

    Cronjäger: Nachhaltige Strategien werden

    aus unserer Sicht aus vier Elementen mo-

    delliert: Datenhoheit, Integrationsstärke, Ex-

    pertenwissen und Service-Orientierung. ■

    www.guardus-mes.de

    Software muss sich so agil verhalten wie die Produktionssphären, die sie unterstützen.

    Deshalb liegt für uns die Zukunft der Shopfloor-IT in flexibel kombinierbaren Smart Services.

    Christoph Grieser, Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH

    INDUSTRIE 4.0 | INTERVIEW

  • Der Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump, die Abstim-mung für den Brexit und die Abschaffung demokratischer Grundregeln in Ungarn, Polen und der Türkei haben nach Mei-nung von Ulrich Sendler (Bild) eines gemeinsam: „Die aktuel-len Angriffe auf die demokratischen Freiheiten kamen nicht durch einen Militärputsch, sondern durch demokratische Ab-stimmungen zustande.“ Der Autor des bei Springer erschiene-nen Sachbuchs `Das Gespinst der Digitalisierung’ vermutet, dass dieses Bröckeln gedachter demokratischer Gewissheiten etwas mit einer allgemeinen Entwicklung in der Welt zu tun hat, die einem großen Teil der Menschheit Angst macht: mit der globalen Digitalisierung, der digitalen Vernetzung und dem Eindringen künstlicher Intelligenz in scheinbar jede Ritze unseres menschlichen Lebens. Ulrich Sendler ist seit mehr als drei Jahrzehnten als Fachjournalist, Technologieanalyst und Autor rund um die Digitalisierung der Industrie tätig. Sein Buch Industrie 4.0 wurde in China ein Bestseller. Im folgenden Gastbeitrag liefert Sendler Einblicke in sein aktuelles Buch.

    INDUSTRIE 4.0 |

    Wie gut es der Industrie geht,

    wie viele Mitarbeiter sie be-

    schäftigt, wie viel ihre Wert-

    schöpfung zum Bruttoinlandsprodukt

    beiträgt, sind einige der Hauptkriterien

    dafür, wie gut es dem Land und den Leu-

    ten geht, wie stabil die Demokratie als

    bisher beste aller Regierungsformen ist.

    Die Stabilität der Demokratie und der

    Wohlstand in einem Land hängen des-

    halb so eng mit einer gesunden Industrie

    zusammen, weil die moderne Demokra-

    tie und der Sozialstaat Früchte der in-

    dustriellen Revolution sind. In der zwei-

    ten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstan-

    den – nach rund zweitausend Jahren

    Pause – die ersten demokratischen Verfas-

    sungen der Neuzeit in den drei Ländern,

    Auf jeder Konferenz im Industrieumfeld wird jetzt über die digitale Transformation der Industrie gesprochen. Aber die sehr spezielle Rolle, die die Digitalisierung der Industrie für den gesamtgesellschaftlichen Umbruch spielt, kommt dabei in der Regel nicht zur Spra-che. Meist wird nicht einmal verstanden, dass es nicht um die Anwendung von Google- und Facebook-Rezepten etwa auf den Maschinenbau geht. Es wird dringend, diese Fragen zu adressieren. Denn es bleibt nicht viel Zeit, um sie für den Standort Deutschland richtig zu beantworten. Mein Buch 'Das Gespinst der Digitalisierung' soll dazu beitragen.

    DIGITALISIERUNG

    IT&Production 2/2019

    Die besondere Rolle der Industrie beim digitalen Umbruch

    Ulrich Sendler: Das Gespinst der Digitalisierung

    Bild: Ulrich Sendler

  • in denen zur selben Zeit die industrielle Re-

    volution begann: in England, Frankreich

    und den USA. Der Zusammenhang gilt lei-

    der auch umgekehrt. Wie die Industrie sich

    auf den digitalen Umbruch einstellt, hat

    großen Einfluss darauf, wie stark die Men-

    schen im Land auf den demokratischen

    Rechtsstaat setzen, wie wichtig ihnen die

    individuellen Freiheiten sind. Oder wie hef-

    tig sie zurück in die vermeintlich bessere

    Vergangenheit wollen, weg vom Rechts-

    staat und hin zum Nationalismus.

    Führungsmächte aus der Wirtschaft

    In den USA und in Großbritannien wurde

    die Industrie über Jahrzehnte bis auf ei-

    nige Reste abgebaut, während sich Fi-

    nanzinvestoren und vor allem in den USA

    die Internetgiganten als neue Führungs-

    mächte etablierten. Resultate sind eine

    tiefe Spaltung der Gesellschaft, der Brexit

    und Präsident Trump. In Deutschland, wo

    2011 mit Industrie 4.0 früher als in irgend-

    einem anderen Land die digitale Fabrik

    auch ins Zentrum der Regierungspolitik

    rückte, sind nach wie vor rund 24% der

    Beschäftigten in der Industrie tätig. Und

    trotz starker AfD-Fraktion ist die Demo-

    kratie derzeit nicht unmittelbar

    bedroht. Frankreich und Präsident Macron

    sind ein gutes Beispiel dafür, wie schnell

    eine charismatische Führungspersönlich-

    keit mit Konzept und Perspektiven für die

    Zukunft das Ruder in Richtung Demokratie

    herumreißen und die Rückwärtstreibenden

    zur Bedeutungslosigkeit verdammen kann.

    Der Front National hat nicht einmal Frakti-

    onsstärke erhalten und seinen Namen ge-

    ändert. Aber wenn das Versprechen nicht

    eingelöst wird, kann das Ruder genauso

    schnell wieder zurückschlagen. Das zeigen

    die Unruhen gegen Macron im Dezember

    2018. Dass für den großen Umbruch in der

    Arbeitswelt auch ein anderes Sozialsystem

    auf die Tagesordnung muss, beginnt sich

    herumzusprechen. Wie es aussehen wird,

    ist völlig offen. Wir haben gute Gründe,

    uns für einen richtigen Weg in die digitale

    Zukunft zu entscheiden. Digital wird sie

    auf jeden Fall. Aber wie die digitale Gesell-

    schaft aussieht, das hängt – solange wir

    eine Demokratie haben – von uns ab. An-

    sonsten drohen uns soziale Unruhen, wie

    sie Europa seit mehr als einem halben

    Jahrhundert nicht gekannt hat.

    Kann die deutsche Industrie den Unterschied zum Silicon Valley machen?

    Es gibt noch einen Grund, warum die Digitali-

    sierung der Industrie so wichtig für die Zukunft

    ist. Die smarte Fabrik ist eben keine Erweite-

    rung des datenrechtsfreien Raums Silicon Val-

    ley. Wie die Industrie die Digitalisierung von

    Produkt, Produktion und produktbasierenden

    Dienstleistungen realisiert, kann den großen

    Unterschied zu den Internetgiganten und

    ihrem Daten- und Machtmissbrauch machen.

    Und dem Standort Deutschland eine gute Zu-

    kunft bescheren.  Mit dem Internetprotokoll

    IPv6 ist der verfügbare Adressraum so groß ge-

    worden, dass Haut und Haar, Blatt und Wurzel

    rund um den Erdball mit jeweils Billionen von

    individuellen Internetadressen versehen wer-

    den könnten. Also natürlich auch alle Produkte,

    Geräte, Maschinen und Anlagen. Deshalb kön-

    nen künftig alle industriellen Erzeugnisse

    neben ihrer traditionellen Funktion zusätzlich

    mit integrierten Diensten in Form von Apps

    aufwarten. Das, was wir bisher nur von mobi-

    len Computer-Endgeräten kennen, kann mit

    allem gemacht werden. Aber wie, ist nicht aus-

    gemacht und entschieden. 

    Mindsphere-Daten gehören den Anwendern

    Siemens beispielsweise hat mit MindSphere

    eine Cloud-Plattform für entsprechende Indus-

    trie-Apps eingerichtet. Dabei gehören die Daten

    aber – im krassen Gegensatz zu den bekannten

    Plattformen von Amazon, Apple, Facebook,

    Google oder Microsoft – bei Siemens den Kun-

    den und nicht Siemens als Plattformbetreiber.

    Wird das Schule machen? Oder wird sich die

    eine oder andere Branche versucht sehen, mit

    den Daten ihrer Kunden ähnlich verantwor-

    tungslos umzugehen wie die Anbieter von

    Smartphones und deren Apps? Hier ist der Ge-

    setzgeber gefragt. Er muss sich – nicht nur ein-

    malig wie beim autonomen Fahren – von Ethik-

    kommissionen beraten lassen. Was die digitale

    Gesellschaft braucht, ist eine umfassende Eigen-

    tumsordnung, die regelt, wem Daten gehören

    und wer was damit tun darf. So wie die Indus-

    triegesellschaft eine Eigentumsordnung für

    Dinge, Produkte und Produktionsmittel hat,

    brauchen wir nun ein eindeutiges Recht für das

    Eigentum an Daten aller Art. Noch etwas muss

    bei der Digitalisierung der Industrie wie der gan-

    zen Wirtschaft und Gesellschaft berücksichtigt

    werden, das über Jahrzehnte mit einer heiligen

    DIGITALISIERUNG

    www.kontron.com

    RACKMOUNT SYSTEMEKISS SERIE 1/2/4U

    Industrietauglich und fl üsterleise

    Kontrons industrietaugliche und modulare Rackmount Systeme wurden speziell für anspruchs volle Umgebungsbedingungen entwickelt und eignen sich daher perfekt für 24/7 Anwendungen mit erhöhtenTemperaturanforderungen und hoher mechanischer Beanspruchung.

    Besuchen Sie uns auf der

    Embedded World in Halle 1, Stand 478.

    INDUSTRIETAUGLICHES DESIGNrobust und zuverlässig im Dauereinsatz

    HOHE RECHENLEISTUNG8th Gen Intel® Core i7/i5/i3 oder

    Dual Intel®Xeon®

    LOW NOISE DESIGN

  • netzung den Menschen und ihre Daten

    werden nicht für heimliche Werbege-

    schäfte missbraucht.

    Künstliche Intelligenz – vom Menschen richtig eingesetzt

    Eine Schwäche der digitalen Transforma-

    tion der Industrie liegt darin, dass sie sich

    noch fast ausschließlich mit der Digitali-

    sierung der Produktion befasst. Die wei-

    tere Automatisierung, das Maschinenler-

    nen von Maschinen und Robotern, der

    Einsatz von künstlicher Intelligenz und Big

    Data Analytics zur weiteren Optimierung

    der Fertigung und des Anlagenbetriebs –

    das ist aber nur eine Seite der Medaille.

    Die andere sind die Produkte und vor

    allem die Dienste, die über vernetzte Pro-

    dukte künftig angeboten werden können.

    Diese Seite der industriellen Digitalisie-

    rung kommt momentan noch viel zu kurz.

    Das liegt daran, dass sie ein Abschiedneh-

    men von den gewohnten Produkten und

    zugehörigen Geschäftsmodellen bedeu-

    tet. Dieser Abschied ist aber unausweich-

    lich. Besser ist es, wenn die Industrie ihn

    selbst und aktiv in Angriff nimmt, als

    durch irgendwelche neuen Player dazu

    gezwungen zu werden. Wobei sich auch

    hier ein weites Feld öffnet, in dem sich

    staatliche Sorge für das Wohl der Bürger

    beweisen muss. Welche Produkte für den

    täglichen Gebrauch, aber auch in der Me-

    dizin oder Altenpflege, welche produkt-

    basierenden Dienste sind im Sinne der

    Menschen sinnvoll und welche nicht?

    Welche sollten vielleicht sogar gefördert

    werden, welche eher verboten? Uns hier

    am Vorgehen der früheren industriellen

    Führungsmacht USA zu orientieren, wäre

    keine gute Idee. Dort wurde bewiesen,

    dass die Industrie und generell die Wirt-

    schaft auf sich gestellt sehr schnell den

    Fokus auf das Gemeinwohl verlieren kön-

    nen. Schließlich sollte die Industrie sich

    nicht das Blaue vom Himmel erwarten,

    das nun scheinbar mit Cloud, KI und Big

    Data Analytics im Angebot ist. Die Tech-

    nologie ist sehr weit vorangekommen,

    aber weit entfernt davon, Wunder zu

    vollbringen. Was KI und Maschinenlernen

    können, hängt weiterhin vom Menschen

    ab, der dafür Programme schreibt und Da-

    tenmodelle definiert. Wenn wir die Fach-

    leute haben. Womit ein weiteres Groß-

    thema angeschnitten ist. Unser Bildungs-

    system, ebenfalls entstanden mit der In-

    dustriegesellschaft, müssen wir ebenso

    neu erfinden wie das Rechts- und Sozial-

    system. Für eine Gesellschaft, in der die

    Menschen immer weniger Zeit für die Be-

    streitung ihres Lebensunterhalts aufbrin-

    gen müssen, weil ihnen das die Maschi-

    nen immer häufiger abnehmen, rücken –

    neben Kenntnissen zur Beherrschung und

    Gestaltung der digitalen Technologien –

    Kreativität und umfassende menschliche

    Fähigkeiten ins Zentrum. Die KI nimmt uns

    das nicht ab. Schon das Wort künstliche

    Intelligenz übrigens sollte mit großer Vor-

    sicht gebraucht werden. Mit menschlicher

    Intelligenz hat sie nur so viel zu tun, als

    sie von Menschen entwickelt wird. Dem

    Menschen mit seinen Gefühlen und seiner

    Empathie, mit seiner Kreativität und sei-

    nem künstlerischen Gestaltungsdrang,

    und vor allem mit seinem Bedürfnis nach

    gemeinsamen Projekten, frei gestaltet

    von freien Individuen, wird keine Ma-

    schine je auch nur nahekommen. Hier ver-

    läuft die Grenze zwischen Mensch und

    Maschine. Wir sollten sie kennen und zu

    schützen verstehen. ■

    www.ulrichsendler.de

    INDUSTRIE 4.0 | DIGITALISIERUNG

    IT&Production 2/2019

    Ulrich Sendler: Das Gespinst der Digitalisierung – Menschheit im Umbruch – Auf dem Weg zu einer neuen Weltanschauung, Springer Fachmedien Wiesba-den, ISBN 978-3-658-21896-6 (als e-book -21897-3)

    Bild

    : Spr

    inge

    r Ver

    lag

    Gm

    bH

    Kuh namens ‘Privatisierung ist gut – Staat

    ist schlecht’ in völlige Vergessenheit gera-

    ten ist: Die Grundbedürfnisse der Gesell-

    schaft müssen vom Staat garantiert wer-

    den. Sie dürfen nicht vom Geschäftsmodell

    eines Unternehmens abhängen. Für die di-

    gitale Gesellschaft benötigen wir neue

    staatliche Infrastrukturen, denn das Digitale

    hat bereits neue menschliche Grundbedürf-

    nisse geschaffen: Internetzugang, soziale

    Vernetzung, Zugang zu Wissen und Infor-

    mationen, und das alles weltweit.  Das

    würde die heutigen Internetgiganten ent-

    weder aus einem Gebiet nach dem ande-

    ren vertreiben, oder sie müssten sich ein

    Geschäftsmodell einfallen lassen, das zu

    der neuen Gesellschaft passt und den Men-

    schen dient, nicht ausschließlich ihrem Pro-

    fitstreben. Positive Beispiele gibt es bereits,

    und es werden mehr. Barcelona etwa baut

    sich ein kommunales Netz, das die Daten

    aller Einwohner umfasst und zugleich ga-

    rantiert, dass diese Daten geschützt sind

    und den Bürgern gehören, nicht der Stadt

    und keinem Konzern. nebenan.de ist ein so-

    ziales Netzwerk, das vor drei Jahren in Ber-

    lin gegründet wurde. Es ist das Gegenstück

    zu Facebook, hat allein in Deutschland be-

    reits mehr als eine Million Nutzer und über

    6.000 Nachbarschaften. Hier dient die Ver-

    https://www.springer.com/de/book/9783658218966

  • - Anzeige - Perfect Production GmbH – Die Lean & IT-Experten | INDUSTRIE 4.0

    IT&Production 2/2019

    Pre-Study „MES-Einsatz in Ihrem Unternehmen“

    Die Einführung eines Manufacturing Execution Systems

    (MES) in die betrieblichen Abläufe ist ein weitreichender

    Schritt. Es geht nicht nur um den Einstieg in die Digitalisierung,

    sondern insbesondere darum, einen Nutzen für das Unter -

    nehmen, die Mitarbeiter, die Kunden und die Geschäftspartner

    zu schaffen. Je besser dieser Nutzen bereits im Vorfeld

    der MES-Einführung erkannt wird, desto höher werden die

    Akzeptanz für das System sowie der sich daraus ergebende

    Return on Investment (ROI) sein.

    Eine Pre-Study „MES-Einsatz in Ihrem Unternehmen“ ist daher

    häufig der erste Schritt vor der Lastenhefterstellung, Ausschrei-

    bung, Pflichtenhefterstellung (Blueprint) und Einführung (Pilot-

    bereich/Rollout). Idealerweise startet eine solche Analyse

    mit einem Management Workshop, bei dem das gesamte

    Management auf einen Wissensstand bzgl. Industrie 4.0 und

    MES gebracht wird. Ausgehend von der Analyse des Status-Quo

    werden dann MES-Einsatzszenarien identifiziert und hinsichtlich

    ihres Aufwands, Nutzens und Risikos bewertet. Dadurch erhält

    das Management im Unternehmen mehr Orientierung und

    Entscheidungssicherheit bei der Festlegung der eigenen Digi -

    talisierungs-Roadmap zur Erreichung der IT-Zielarchitektur.

    Optimaler Ablauf einer Pre-Study MES Kick-Off Management Workshop

    Einführung in Industrie 4.0 und MES•

    Zieldefinition•

    Auf Basis von Manufacturing Execution Systemen (MES) lassen sich die Abläufe in der Produktion digitali-

    sieren und damit die Transparenz, Reaktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit erheblich steigern. Die Voraus-

    setzung dafür ist der optimale funktionale und organisatorische Einsatz des Systems im Unternehmen. Eine

    Pre-Study bietet dem Management bereits im Vorfeld des MES-Projekts Orientierung, Entscheidungssicher-

    heit und damit auch Risikominimierung.

    Kontakt

    Perfect Production GmbH – Die Lean & IT-Experten Gewerbepark Hardtwald 6 68723 Oftersheim Tel.: +49 6202 9335-550 • Fax: +49 6202 9335-560 [email protected] • ww.perfect-production.de

    Orientierung und Entscheidungssicherheit bei der Digitalisierung in der Produktion

    Bild

    : © a

    -imag

    e / I

    stoc

    k.com

    Analyse des Status-Quo

    Aufnahme der relevanten Prozesse und IT-Systeme•

    Aktuelle Kennzahlen und Regelkreise•

    Industrie 4.0 Readiness (Lean Production & IT)•

    MES-Einsatzszenarien

    Ermittlung von MES-Einsatzszenarien auf•

    dem Weg zur Smart Factory

    Bewertung von Aufwand, Nutzen und Risiko

    Priorisierung der Handlungsfelder•

    Optional monetäre Bewertung der Potenziale•

    Management Präsentation

    Ergebnisse und Handlungsempfehlungen•

    Abstimmung einer unternehmensspezifischen•

    Roadmap zur MES-Einführung

    Vereinbaren Sie einen unverbindlichen

    Termin zur Besprechung Ihrer Pre-Study MES.

    https://www.perfect-production.de

  • INDUSTRIE 4.0 |

    Die Holcim (Schweiz) AG und

    Holcim S.p.A. (Italien) – Tochter-

    gesellschaften der weltweit tä-

    tigen Unternehmensgruppe Lafarge Hol-

    cim – bieten Baustoffe und Lösungen

    für die Bauindustrie. Zu ihrem Produkt-

    portfolio gehören Zement, Zuschlag-

    stoffe und Transportbeton für ein breites

    Anwendungsspektrum, darunter Infra-

    struktur-, Gewerbe- und Wohnungsbau-

    projekte. Die Produkte kommen zum Teil

    in sehr anspruchsvollen Umgebungen

    zum Einsatz – vom Unterwasserbau,

    Hochhäusern, Niedrigenergiehäusern bis

    hin zu komplexen geologischen Bedin-

    gungen wie Tunneln. Holcim Schweiz

    und die Holcim Italien werden als eine

    Marktregion geführt.

    1.500 Mitarbeiter verbinden

    Die Unternehmen, die als eine Markenre-

    gion geführt werden, benötigten ein Tool

    zur Teamkommunikation für den operati-

    ven Einsatz in ihren Produktionsstätten. Es

    galt, rund 1.500 Angestellte zu verbinden.

    Die Werker in der Produktion sollten

    ebenso verbunden werden wie Mitarbeiter

    an entfernten Standorten. Außerdem soll-

    ten Unternehmensinformationen schnell

    an die jeweiligen Teams übertragen wer-

    den. Ein weiteres Kriterium bei der System-

    auswahl war der Wunsch, einen multifunk-

    tionalen und möglichst sicheren digitalen

    Raum für die Werksmitarbeiter in unter-

    schiedlichen Sprachen zu schaffen. Die Zu-

    sammenführung von lokalen Holcim-An-

    wendergruppen in eine Online-Community

    war ebenfalls Teil der Anforderungen. Die

    Wahl fiel auf die Team-Telekommunikati-

    ons-App Beekeeper. Auf der Kommunika-

    tionsplattform für Unternehmen laufen

    operative Systeme und Kommunikations-

    kanäle zusammen. Die Kommunikation

    kann über das Smartphone, die Web-Ver-

    sion oder Digital Signage-Bildschirme er-

    folgen. Durch das Integrieren von beste-

    henden Systemen, wie dem ERP-System,

    kann die Plattform zum zentralen Kommu-

    nikations- und Kollaborationshub des Un-

    ternehmens ausgebaut werden. Gemein-

    sam mit den Werksleitern hat die Ge-

    schäftsleitung eine Matrix erstellt, die mo-

    natlich aktualisiert wird und die Mitarbeiter

    in Bezug auf Sprache, Hierarchieebene in

    Aus dem privaten Alltag sind Tools wie WhatsApp kaum noch wegzudenken. Firmenintern ist die Kommunikation über solche Dienste allein schon aus Datenschutzgründen kritisch. Die App Beekeeper kann Abhilfe schaffen: Sie bietet Unternehmen eine Kommunikations-plattform, mit der sich alle Mitarbeiter datenschutzkonform verbinden können.

    KOMMUNIKATIONSPLATTFORM

    IT&Production 2/2019

    Mitarbeiter verbindenTeam-Kommunikation per App

    Bild

    : Bee

    keep

    er A

    G

  • der Organisation und Zugehörigkeit zu Ge-

    schäftseinheit und Werk gruppiert. Die

    Kommunikationskampagnen sind entspre-

    chend angepasst, und der Fertigungsbe-

    trieb nutzt einen offiziellen News-Stream,

    um Informationen an die Mitarbeiter zu

    verteilen. Über direkte Chat-Nachrichten

    sollen Mitarbeiter motiviert und einbezo-

    gen werden. In einigen der Werke wurden

    Onboarding-Sitzungen für die Einführung

    von Beekeeper durchgeführt. Dort jene Be-

    triebsleiter dabei zu haben, die häufig Bee-

    keeper nutzen und das neue Kommunika-

    tionstool unterstützen, war im Projekt ent-

    scheidend, um das Rollout auch auf Werks-

    ebene zum Erfolg zu verhelfen.

    Übersetzungsfunkton integriert

    Da in der Belegschaft viele unterschiedliche

    Sprachen gesprochen werden, hat sich die

    direkte Übersetzungsfunktion des Tools als

    ein wichtiger Mechanismus erwiesen, um

    die unternehmensweite Kommunikation zu

    vereinfachen. Durch einen Klick wird der zu

    übersetzende Text in der Standardsprache

    des jeweiligen Telefons angezeigt.

    Intranet eingeführt

    Vor kurzem hat Holcim sein neues Firmen-

    Intranet ‘Connect’ eingeführt und den neuen

    digitalen Hub über Beekeeper angekündigt.

    Dabei zeigen beispielsweise Screenshots,

    wo Kalender, E-Mail-Postfächer und mitar-

    beiterbezogene Materialien zu finden sind.

    Das Kommunikations-Tool bietet darüber hi-

    naus einen zentralen Ort für die gemein-

    same Nutzung von Ressourcen.

    Sicherheitsanweisungen für die Mitarbeiter

    Das Unternehmen nutzt Beekeeper zudem,

    um Sicherheitshinweise an seine Mitarbei-

    ter weiterzugeben. In regelmäßigen Ab-

    ständen finden beispielsweise Workshops

    statt, in denen Strategien entwickelt wer-

    den, um Gefahren und Risiken für die Mit-

    arbeiter zu minimieren. Zentrale Thesen aus

    diesen Sitzungen werden in die Kommuni-

    kations-Streams von Beekeeper hochgela-

    den. Werksleiter können die App nutzen,

    um mit ihren Mitarbeitern in Kontakt zu

    treten und Fragen zu beantworten.

    Wartungsinformationen

    Werksleiter und Mitarbeiter tauschen

    sich über die App zudem über Aktualisie-

    rungen der Gerätewartung aus, wie Neu-

    anschaffungen oder Verbesserungen der

    bestehenden Bauinfrastruktur. Da Holcim

    mit unterschiedlichen Designbüros und

    anderen Unternehmen der Baubranche

    zusammenarbeitet, bildet Beekeeper eine

    Plattform, um über Termine der Partner

    zu informieren, bei denen deren Neuhei-

    ten vorgestellt werden.

    Informationen über neue Projekte

    Auch werden neue Partnerschaften und

    Bauverträge über die App geteilt. In den

    Kommunikations-Streams beschreiben die

    Mitarbeiter den Umfang, die Region und

    den Projektbereich für die relevanten

    Teams. So kündigte die Firma beispielsweise

    Fortschritte beim Ausbau eines Steinbruchs

    in ihrem Schweizer Kieswerk in Kehrsiten

    (Oberzingel) an. Die Mitarbeiter wurden

    mittels Bildmaterial und schriftlichen Up-

    dates auf dem Laufenden gehalten.

    Digital Workspace

    Mit der Einführung der Anwendung gelang

    es der Unternehmensgruppe, einen um-

    spannenden Kommunikationraum zu etab-

    lieren, der die Mitarbeiter über Hierarchie-

    ebenen und Sprachen hinweg zusammenb-

    ringt, informiert und einbezieht. ■

    Der Autor Dr. Cristian Grossmann ist Gründer und

    CEO der Beekeeper AG.

    www.beekeeper.de

    | INDUSTRIE 4.0KOMMUNIKATIONSPLATTFORM

    Bild: Holcim AG

    Die Holcim-Unternehmensgruppe produziert vor allem Baustoffe und ganze Lösungen an die Bauindustrie.

    Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung unter www.maindays.de folgenden Code ein und Sie erhalten 10% Rabatt: ITPMD2019

    20. Jahrestagung | 21. – 22. März 2019, Berlin

    MAINDAYS 2019

    » Vom Showcase zum Business Case – welche 4.0-Technologien bieten echten Mehrwert für die Instandhaltung?

    » Digitalisierung der Ersatzteildistribution» Intelligente Lösungen für das Mobile Plant Management: Smart Devices, Datenbrillen und AR/VR» Aus Daten entscheidungsrelevante Informationen machen – Datenanalysen für die Smart Maintenance » Verleihung des MAINTAINERS 2019

    Smart Maintenance: Grenzen überwinden

    - Anzeige -

    https://www.maindays.de

  • INDUSTRIE 4.0 |

    Moderne Anlagen werden immer

    komplexer. Trotzdem müssen sie

    flexibel und vor allem wirt-

    schaftlich produzieren, wobei die Maschi-

    nensicherheit oberste Priorität hat. Um diese

    Anforderungen zu erfüllen, arbeitet TÜV Süd

    in der Technologie-Initiative SmartFactoryKL

    mit. Ziel der Mitarbeit an der Demonstrati-

    ons- und Forschungsplattform ist es, ein

    Konzept zur automatisierten Zertifizierung

    modularer Anlagen zu erstellen.

    Komplexität nimmt zu

    Die Komplexität von Anlagen ist für in-

    dustrielle Anwender oft kaum noch zu

    beherrschen. Die Gründe dafür können

    vielfältig sein: Hohe Verfügbarkeit, flexi-

    ble Adaption neuer Technologien und

    individuelle Massenfertigung sind häu-

    fige Herausforderungen. Durch die Mo-

    dularisierung und Flexibilisierung von

    Produktionsanlagen kann die Komplexi-

    tät der Gesamtanlage gekapselt und da-

    durch beherrschbar gemacht werden.

    Gleichzeitig steigt jedoch der Aufwand,

    um den Sicherheitsanforderungen ge-

    recht zu werden, die in der europäi-

    schen Maschinenrichtline