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alric-wenrich
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Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
Inhalt
Teil 1 - Multicodierung und Multimodalität im Lernprozess (Weidenmann, 2002) / The promise of multimedia learning (Mayer, 2003) [Kay Gau]
Teil 2 - Wissenserwerb mit Multimedia (Schnotz, 2001) / Cognitive principles of multimedia learning (Moreno, Mayer, 1999) [Daniela Becker] / Construction and interference in learning from multiple representations (Schnotz, Bannert, 2003) [Kay Gau]
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
Multicodierung und Multimodalität im Lernprozess
(Weidenmann)
Wie wirken sich Multicodierung und Multimodalität von Lernangeboten auf
kognitive und motivationale Aspekte des Lernens aus?
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
Begriffsexplikation
• multimedial = Angebote, die auf unterschiedliche Speicher- und Präsentationstechnologien verteilt sind, aber integriert präsentiert werden
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
• multicodal = Angebote, die unterschiedliche Symbolsysteme bzw. Codierungen aufweisen
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
• multimodal = Angebote, die unterschiedliche Sinnesmodalitäten ansprechen
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Der Einfluss von Multicodierung und Multimodalität auf den Wissenserwerb
naive Annahme : „Multimedia spricht mehrere Sinneskanäle an; das verbessert das Behalten“
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
Der Einfluss von Multicodierung und Multimodalität auf den Wissenserwerb
• Theorie der dualen Kodierung von Paivio : postuliert Gedächtnisvorteil, wenn Inhalte eine verbale + imaginale Codierung im mentalen Repräsentationssystem erfahren
• Theorie der Hemisphärenspezialisierung : Verarbeitung von verbalen und bildhaften Informationen erfolgt in
verschiedenen kortikalen Bereichen • Bildüberlegenheitseffekt : Listen mit Abbildungen von
Objekten werden besser behalten als Listen mit den
Namen dieser Objekte
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Illustrationen und das Behalten von Text
• positive Wirkung von Illustrationen in Metaanalysen gut belegt
• referentielle Verknüpfung von verbalen und visuellen Repräsentationen im Arbeitsgedächtnis gleichzeitige Repräsentation führt zum „Mapping“ verbale und bildhafte Repräsentationen werden auf einenander bezogen und integriert (Mayer, 1993)
• wichtig : Vertrautheit mit den verwendeten Codes
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Sinnvoller Einsatz von Multimodalität und Multicodalität
• zu beachten : Sinne sind anfällig für Überlastung und Interferenzen
• pro Multimedia : Überlastung kann durch Verteilung der Informationen auf verschiedene Modalitäten und Einsatz verschiedener Codierungen reduziert werden
• künftig sollte eine intensivere Einbeziehung der auditiven Modalität stärker erwogen werden
• multimodale Präsentation eines monocodalen Angebotes (nur Text) wirkt sich ebenfalls positiv aus
• Multimodalität und Multicodalität können nachteilig sein, wenn die Informationsangebote schlecht koordiniert bzw. synchronisiert
sind : „Text-Bild-Schere“
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Didaktische Anregungen
• das erwünschte mentale Zielmodell bestimmen• die multiplen Repräsentationsformen der mentalen
Modelle legen eine multicodale Encodierung der Informationen nahe
• topografische Informationen lassen sich lassen sich am besten durch bildhafte Codierung präsentieren
• logische und strukturelle Aussagen lassen sich bevorzugt sprachlich encodieren
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Der Einfluss von Multicodierung und Multimodalität auf motivationale Aspekte
des Lernens• Unterschätzungsthese (Salomon, 1984)
• Hemmmungsthese
• fehlende Interaktivität
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These : Die instruktionale Methode hat Vorrang vor den Präsentationsweisen
• für die Gestaltung multimedialer Angebote ist erstmal eine Struktur-, Strategie- und Methodenentscheidung zu treffen und dann erst ist danach zu fragen, welche Medien, Modalitäten oder Codierungen am besten zu deren Realisierung geeignet sind
• Strukturprinzip „Authentizität und Situiertheit“ („anchored instruction“ )
• Strukturprinzip „Multiple Kontexte und Perspektiven“
• Strukturprinzip „Lernen im sozialen Kontext“
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Multicodierung und Multimodalität ...
• ... kann in besonderer Weise eine mentale Multicodierung des Lerngegenstandes stimulieren; das verbessert die Verfügbarkeit des Wissens
• ... können authentische Situationen realitätsnah präsentieren und den Lerngegenstand aus versch. Perspektiven, in versch. Kontexten und auf versch. Abstraktionsniveaus darstellen; das fördert Interesse, flexibles Denken und die Entwicklung adäquater mentaler Modelle
• ... eröffnen dem Lerner eine Vielfalt von Aktivitäten; das erweitert das Spektrum ihrer Lernstrategien und -erfahrungen
The promise of multimedia learning: using the same
instructional design across different media
Richard E. Mayer
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
• Ist der Lernerfolg ist größer, wenn das Lernmaterial in Worten und Bildern präsentiert wird? Multimedia-Effekt
• Ist der Lernerfolg ist größer, wenn nebensächliche Randinformationen weggelassen werden? Kohärenz-Effekt
• Ist der Lernerfolg ist größer, wenn die gedruckten Worte in der Nähe der korrespondierenden Bilder dargestellt werden? Effekt der räumlichen Nähe
• Ist der Lernerfolg ist größer, wenn Text in konversationartigem statt in formalem Stil präsentiert wird? Personalisierungseffekt
- alle genannten Faktoren beziehen sich auf gedruckte wie auch auf computer-basierte Lernumgebungen
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Einführung
• es existieren empirischen Belege dafür, dass rein verbale Instruktionen nicht so effektiv sind; dass nur im Text präsentierte Informationen schlechter behalten werden und schlechter auf praktische Situationen angewendet werden können
• „multimediales“ Lernen : der Lerner erhält Instruktionen auf zwei versch. Wegen : via Text und Bild führt nicht zwangsläufig zu besseren Lernerfolgen, aber hier sollen die Bedingungen herausgefunden werden, unter denen das der Fall ist
Was ist vom multimedialen Lernen zu erwarten?... dass die Kombination von Worten und Bildern zu besseren Lernerfolgen führt, als monocodale Präsentationen
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Was ist eine multimediale Instruktion?
... eine Präsentation bestehend aus Text (gesprochen oder gedruckt) und Bildern (statische Grafiken, Animationen etc.), die das Ziel verfolgt, bedeutungsvolles Lernen zu fördern, was sich durch die Fähigkeit zum Problemlösetransfer auszeichnet
(wenn bspw. das grundlegende Prinzip eines technischen Gerätes verstanden wurde, können auch Vorschläge zur Behebung möglicher Fehlfunktionen gemacht werden)
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
Wie funktioniert multimediales Lernen?
Theorien zum computergestützten Lernen mit Multimedia
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Zusammenfassung + didaktische Implikationen
• die Effektivität der Instruktionsmethode ist unabhängig vom verwendeten Medium, denn das menschliche Informationsverarbeitungssystem ändert sich nicht mit der Lernumgebung
• aktive kognitive Informationsverarbeitung – Generierung mentaler Repräsentationen durch Auswahl, Organisation und Integration neuer Informationen – fördert bedeutungshaltiges Lernen, nicht der Präsentationsweg des Materials (Buch vs. Computer)
• aktive kognitive Informationsverarbeitung wird nachweislich durch die 4 hier vorgestellten Methoden gefördert : 1.) Bilder zum Text verwenden 2.) nebensächliche Informationen weglassen 3.) die Worte in unmittelbarer Nähe der Illustrationen platzieren 4.) Verwendung eines konversationsartigem statt formalem Sprachstils