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Therapeutische Beziehung und Therapeutische Beziehung und R R ü ü ckfallpr ckfallpr ä ä vention vention FORENSIKTAGE KLINIK NETTE-GUT, 05.-06.11. 2007 1 1

Therapeutische Beziehung und Rückfallpr ävention - klinik-nette … · Therapeutische Beziehung und Rückfallpr ävention FORENSIK TAGE KLINIK NETTE-GUT , 05.-06.11. 2007 1

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Therapeutische Beziehung und Therapeutische Beziehung und

RRüückfallprckfallprääventionvention

FORENSIKTAGE

KLINIK NETTE-GUT, 05.-06.11. 2007

11

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 22Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Theorie und Praxis der Theorie und Praxis der

Beziehungsgestaltung in der ForensikBeziehungsgestaltung in der Forensik

�� Theoretische VoraussetzungenTheoretische Voraussetzungen

�� Empirische BefundeEmpirische Befunde

�� Besonderheiten der Forensik und Mythen Besonderheiten der Forensik und Mythen der Psychotherapieder Psychotherapie

�� Konsequenzen fKonsequenzen füür die Praxisr die Praxis

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 33Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Die therapeutische Die therapeutische

BeziehungBeziehung

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Die therapeutische BeziehungDie therapeutische Beziehung

„„Die Bedeutung der guten Die Bedeutung der guten Therapiebeziehung fTherapiebeziehung füür ein gutes r ein gutes Therapieergebnis kann als das am Therapieergebnis kann als das am besten gesicherte Ergebnis der besten gesicherte Ergebnis der Therapieforschung angesehen Therapieforschung angesehen werdenwerden““..

(Orlinsky et al. 1994)(Orlinsky et al. 1994)06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 55Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und

RRüückfallprckfallprääventionvention

Die therapeutische Beziehung:Die therapeutische Beziehung:

Definitorische AspekteDefinitorische Aspekte

�� freiwillige, zeitlich begrenzte Beziehungfreiwillige, zeitlich begrenzte Beziehung

�� klare Rollendefinition bei unterschiedlichen klare Rollendefinition bei unterschiedlichen BedBedüürfnissenrfnissen

�� Beziehungsziel: Modifikation umgrenzter Beziehungsziel: Modifikation umgrenzter Einstellungen, Verhaltensmuster etc.Einstellungen, Verhaltensmuster etc.

�� kooperativer, weitgehend transparenter kooperativer, weitgehend transparenter ProblemlProblemlööseprozessseprozess

�� Basis: vertrauensinduzierende BeziehungBasis: vertrauensinduzierende Beziehung

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 66Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Die therapeutische Beziehung: Die therapeutische Beziehung:

Definitorische Aspekte IIDefinitorische Aspekte II

�� Einsatz spezifischer InterventionsverfahrenEinsatz spezifischer Interventionsverfahren

�� VerlaufsabhVerlaufsabhäängige Verngige Veräänderung der nderung der therapeutische Interaktion therapeutische Interaktion

�� Wechselseitige Beeinflussung (Wechselseitige Beeinflussung („„Klienten Klienten beeinflussen die Art, wie ihnen der beeinflussen die Art, wie ihnen der Therapeut hilftTherapeut hilft““ (Johnson et al.)(Johnson et al.)

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 77Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Theoretische Voraussetzungen: Theoretische Voraussetzungen:

Sozialpsychologische AspekteSozialpsychologische Aspekte

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 88Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

AttraktivitAttraktivitäätt-- ein Therapeut ist einflussein Therapeut ist einfluss--

reicher, wenn er vom Klienten gemocht wirdreicher, wenn er vom Klienten gemocht wird

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 99

GlaubwGlaubwüürdigkeitrdigkeit--wahrgenommene Kompetenz erhwahrgenommene Kompetenz erhööht den ht den

Einfluss des TherapeutenEinfluss des Therapeuten

+Experteneinsch+Experteneinschäätzungtzung

�� Therapeut strukturiertTherapeut strukturiert

�� erklerkläärt Aufgabert Aufgabe

�� erleichtert erleichtert KommunikationKommunikation

�� geht planvoll vorgeht planvoll vor

�� synchronisiert synchronisiert AusdrucksverhaltenAusdrucksverhalten

�� ist aufmerksam, ist aufmerksam, interessiertinteressiert

�� wirkt selbstsicherwirkt selbstsicher

--ExperteneinschExperteneinschäätzungtzung

�� Therapeut lTherapeut läässt keinen sst keinen Plan erkennenPlan erkennen

�� strukturiert nichtstrukturiert nicht

�� wirkt nervwirkt nervöös, s, unaufmerksamunaufmerksam

�� bietet wenig bietet wenig UnterstUnterstüützung und Hilfe tzung und Hilfe anan

1010

Engagement des KlientenEngagement des Klienten--eine aktive Arbeitshaltung beeinflusst das eine aktive Arbeitshaltung beeinflusst das

outcome positivoutcome positiv

�� frfrüühzeitig Durchfhzeitig Durchfüührung bestimmter hrung bestimmter Aufgaben verlangenAufgaben verlangen

�� Belastung und Anforderung erhBelastung und Anforderung erhööht die ht die AttraktivitAttraktivitäätt

�� Ressourcenorientiertheit des Therapeuten Ressourcenorientiertheit des Therapeuten erherhööht Engagement erhht Engagement erhööht Erfolg ht Erfolg (Schmalbach, 1997)(Schmalbach, 1997)

�� Achtung: differentielles Vorgehen!Achtung: differentielles Vorgehen!

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1111Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

VertrauenVertrauen--Bereitschaft Bereitschaft üüber Themen zu sprechen, die ber Themen zu sprechen, die

potentielle Abwertung und Zurpotentielle Abwertung und Zurüückweisung ckweisung

hervorrufen khervorrufen köönnennnen

�� entsteht als Ergebnis einer Interaktionentsteht als Ergebnis einer Interaktion

�� durch Erwiderung des Selbsteinbringung des durch Erwiderung des Selbsteinbringung des KlientenKlienten

�� Variablen der GT in Anfangsphase sehr Variablen der GT in Anfangsphase sehr hilfreichhilfreich

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1212Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

TherapieTherapie““schulenschulen““ und und

therapeutische Beziehungtherapeutische Beziehung

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1313Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Psychoanalytische Konzepte Psychoanalytische Konzepte

der Therapiebeziehungder Therapiebeziehung

Umgang mit Umgang mit ÜÜbertragungsreaktionenbertragungsreaktionen

Nutzung von Nutzung von

GegenGegenüübertragungsmomentenbertragungsmomenten

SpiegelhaltungSpiegelhaltung

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1414Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Psychoanalytische Konzepte:Psychoanalytische Konzepte:

GegenGegenüübertragungsreaktionenbertragungsreaktionen

Reaktionstyp 1Reaktionstyp 1

�� kritischkritisch

�� missbilligendmissbilligend

�� herablassendherablassend

�� emotional kemotional küühlhl

als Bestals Bestäätigung dertigung der

AblehnungsAblehnungsäängste desngste des

PatientenPatienten

Reaktionstyp 2Reaktionstyp 2

�� zu direktivzu direktiv

�� zu dominierendzu dominierend

als Verstals Verstäärkung von Abhrkung von Abhäänn--

gigkeit und Passivitgigkeit und Passivitäät dest des

PatientenPatienten(Singer und Luborsky)(Singer und Luborsky)

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1515

Klientenzentrierte Psychotherapie Klientenzentrierte Psychotherapie

und Therapiebeziehungund Therapiebeziehung

„…„…in a wide variety of professional work in a wide variety of professional work involving relationships with peopleinvolving relationships with people……it is the it is the quality of the interpersonal encounter with quality of the interpersonal encounter with the client which is the most significant the client which is the most significant element in determining effectivenesselement in determining effectiveness““(Rogers, 1962)(Rogers, 1962)

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1616Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Klientenzentrierte Psychotherapie Klientenzentrierte Psychotherapie

und Therapiebeziehungund Therapiebeziehung

Echtheit und SelbstkongruenzEchtheit und Selbstkongruenz

Unbedingte WertschUnbedingte Wertschäätzungtzung

EinfEinfüühlendes Verstehen, Empathiehlendes Verstehen, Empathie

congruence congruence -- positive regard positive regard -- empathyempathy

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1717Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Klientenzentrierte Psychotherapie Klientenzentrierte Psychotherapie

und Therapiebeziehungund Therapiebeziehung

�� der postulierte hinreichende Charakter der postulierte hinreichende Charakter konnte empirisch nicht belegt werdenkonnte empirisch nicht belegt werden

�� wichtiges Stimulanz fwichtiges Stimulanz füür die Therapier die Therapie--forschungforschung

�� Fazit: spezifische und unspezifische Fazit: spezifische und unspezifische Faktoren wirken gemeinsamFaktoren wirken gemeinsam

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1818Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Verhaltenstherapie und Verhaltenstherapie und

TherapiebeziehungTherapiebeziehung

�� Beziehungsvariablen als unspezifische Beziehungsvariablen als unspezifische WirkfaktorenWirkfaktoren

�� VerVeräändertes Verstndertes Verstäändnis von ndnis von TherapeutenkompetenzenTherapeutenkompetenzen

�� Erkenntnis: interaktionelle BedErkenntnis: interaktionelle Bedüürfnisse rfnisse ververäändern sich im Verlaufndern sich im Verlauf

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 1919Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Verhaltenstherapie und Beziehung: Verhaltenstherapie und Beziehung:

der Therapeut als Modellder Therapeut als Modell

�� Hohe personale AttraktivitHohe personale Attraktivitäätt

�� ExpertenstatusExpertenstatus

�� ÄÄhnlichkeithnlichkeit

�� Coping statt Mastery (Meichenbaum)Coping statt Mastery (Meichenbaum)06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 2020Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und

RRüückfallprckfallprääventionvention

Verhaltenstherapie und Beziehung: Verhaltenstherapie und Beziehung:

TherapiemotivationTherapiemotivation

ungungüünstig:nstig:

-- Angst vor Angst vor ÄÄnderungennderungen

-- Resignation aufgrund vieler missglResignation aufgrund vieler missglüückter Lckter Löösungssungs--

versucheversuche

-- eine oder mehrere misslungene Therapieneine oder mehrere misslungene Therapien

-- starke externale Attribuierungstarke externale Attribuierung

-- sekundsekundäärer Krankheitsgewinnrer Krankheitsgewinn

-- Fehlen eines alternativen VerhaltensrepertoiresFehlen eines alternativen Verhaltensrepertoires

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 2121Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Verhaltenstherapie und Beziehung: Verhaltenstherapie und Beziehung:

TherapiemotivationTherapiemotivation

ggüünstig:nstig:

-- hoher Leidensdruckhoher Leidensdruck

-- Hoffnung auf Hoffnung auf ÄÄnderung, positive Therapienderung, positive Therapie--erwartungerwartung

-- Akzeptierung des Therapeuten als vertrauensAkzeptierung des Therapeuten als vertrauens--wwüürdigen Expertenrdigen Experten

-- Akzeptanz hoher Eigenbeteiligung (Arbeitshaltung)Akzeptanz hoher Eigenbeteiligung (Arbeitshaltung)

-- Aufrechterhaltung der Symptomatik eher durch Aufrechterhaltung der Symptomatik eher durch negative als positive Verstnegative als positive Verstäärkungrkung

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 2222Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Die Therapiebeziehung in den Die Therapiebeziehung in den

kognitiven Therapienkognitiven Therapien

�� Kognitive UmstrukturierungstherapienKognitive Umstrukturierungstherapien

�� BewBewäältigungsstrategietherapienltigungsstrategietherapien

�� ProblemlProblemlööseansseansäätzetze

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 2323Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Die Therapiebeziehung in den Die Therapiebeziehung in den

kognitiven Therapien: Methodenkognitiven Therapien: Methoden

�� Disputation (Ellis)Disputation (Ellis)

�� VerhaltenstrainingsVerhaltenstrainings

�� stark didaktisches, direktives Momentstark didaktisches, direktives Moment

�� Aufbau einer guten Arbeitsbeziehung Aufbau einer guten Arbeitsbeziehung entscheidend fentscheidend füür den Erfolgr den Erfolg

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 2424Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Schematheoretische (Allgemeine) Schematheoretische (Allgemeine)

Psychotherapie: TherapiebeziehungPsychotherapie: Therapiebeziehung

�� „„KomplementKomplementäärere““ BeziehungsgestaltungBeziehungsgestaltung

�� BerBerüücksichtigung cksichtigung üübergeordneter Plbergeordneter Plääne ne und Ziele;und Ziele;

Grundlage: frGrundlage: früühe Schematahe Schemata

�� Ressourcenorientierung und Ressourcenorientierung und --aktivierungaktivierung

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 2525Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Allgemeine Psychotherapie: Allgemeine Psychotherapie:

Umfeldbezogene SchemataUmfeldbezogene Schemata

„„Ich binIch binunmunmüündigndig

fremdbestimmtfremdbestimmt

unterfordertunterfordert

abhabhäängigngig

nutzlosnutzlos

einsameinsam

kontrolliertkontrolliert““

etc.etc.

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

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Die therapeutische Beziehung Die therapeutische Beziehung

in der Forensikin der Forensik

Klient - Methode - Therapeut2727

Die Besonderheiten der Forensik:Die Besonderheiten der Forensik:

der Klientder Klient

allgemeinallgemein

�� Kontakt freiwilligKontakt freiwillig

�� Motivation internalMotivation internal

�� offensichtlicher Leidensdruckoffensichtlicher Leidensdruck

�� HeterogenitHeterogenitäät in bezug auf t in bezug auf KernsymptomatikKernsymptomatik

�� Einflussnahme auf Einflussnahme auf Rahmenbedingungen klar Rahmenbedingungen klar gegebengegeben

etc.etc.

ForensikForensik

�� Kontakt angeordnetKontakt angeordnet

�� Motivation externalMotivation external

�� latenter Leidensdrucklatenter Leidensdruck

�� HomogenitHomogenitäät in bezug auf t in bezug auf KernsymptomatikKernsymptomatik

�� Einflussnahme auf Einflussnahme auf Rahmenbedingungen nur sehr Rahmenbedingungen nur sehr eingeschreingeschräänkt gegebennkt gegeben

etc.etc.

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 2828Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Die Besonderheiten der Forensik:Die Besonderheiten der Forensik:

die Methodedie Methode

allgemeinallgemein

�� vorzugsweise stvorzugsweise stöörungsrungs--spezifischspezifisch

�� GenesungsgedankeGenesungsgedanke

�� NNüützlichkeit, Individuumtzlichkeit, Individuum

�� uneingeschruneingeschräänkte nkte MethodenvielfaltMethodenvielfalt

ForensikForensik

�� vorzugsweise deliktorientiertvorzugsweise deliktorientiert

�� „„not cure but controlnot cure but control““

�� NNüützlichkeit, Opferschutztzlichkeit, Opferschutz

�� eingeschreingeschräänkte Methodenwahlnkte Methodenwahl

etc.etc.

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 2929Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Die Besonderheiten der Forensik:Die Besonderheiten der Forensik:

der Therapeutder Therapeut

allgemeinallgemein

�� kooperativer Stil beeinflusst kooperativer Stil beeinflusst RahmenbedingungenRahmenbedingungen

�� durchschnittl. Anforderungen durchschnittl. Anforderungen an motivationale Kompetenzenan motivationale Kompetenzen

�� alternierende gratifizierende alternierende gratifizierende MomenteMomente

�� hohe diagnostische Kompetenzhohe diagnostische Kompetenz

�� „„ normalenormale““ Anforderungen an Anforderungen an DokumentationDokumentation

ForensikForensik

�� Rahmenbedingungen Rahmenbedingungen beeinflussen kooperativen Stilbeeinflussen kooperativen Stil

�� hohe motivationale hohe motivationale Kompetenzen verlangtKompetenzen verlangt

�� BedBedüürfnisaufschub hoch, rfnisaufschub hoch, Gratifikation geringGratifikation gering

�� hohe diagnostische und hohe diagnostische und prognostische Kompetenzprognostische Kompetenz

�� hohe Dokumentationshohe Dokumentations--standardsstandards

etc.etc.

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 3030Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Mythen der Psychotherapie:

der Motivationsmythos

ƒTäter sind nicht wirklich an einer Therapie interessiert.

ƒUneinsichtige Täter sind nicht behandelbar.

�Etwa 50% der zu Beginn vollständig uneinsichtigen, ungeständigen und nicht motivierten Täter sind zu erhöhter Transparenz und Verantwortungsübernahme und damit für eine deliktpräventive Therapie zu motivieren.

�Klienten halten ohne externe Gratifikation (z.B. Vollzuglockerungen) an belastenden, konfrontativen Therapien fest.

�Motivationsarbeit ist eine therapeutische Aufgabe, nicht nur in der forensischen Therapie.

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 3131Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Mythen der Psychotherapie: der Zwangsbehandlungsmythos

ƒ Therapien sind nur unter absoluter Freiwilligkeit möglich.

�Die absolute Freiwilligkeit unserer Klienten ist eine Therapeutenillusion.

�Die meisten Klienten kommen aufgrund irgend eines "Druckes" (Leidensdruck, Partnerdruck, Druck des Arbeitgebers) in die Therapie.

�Ein konsequenter juristischer Druck mit eindeutigen Absprachen und Konsequenzen kann in einer sachlichen Weise für die Therapie nutzbar gemacht werden und ist oft sinnvoller als fluktuierende Drohungen eines (verunsicherten) sozialen Umfeldes.

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 3232Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Mythen der Psychotherapie: der Schweigepflichtmythos

ƒ Therapien sind nur unter strenger Wahrung der Schweigepflicht möglich.

�Therapie findet nicht im "Elfenbeinturm" statt. Sie ist ein Teil der Lebensrealität der Klienten.

�Täter spalten oft die Realität, das Eingebundensein ihres Deliktverhaltens in grössere Zusammenhänge ab und pflegen misstrauische (abgespaltene) Weltbilder. Soll die Therapie dieseSpaltung fortschreiben?

�Liegt es mehr im Interesse der Therapeuten, sich nicht in die Karten schauen zu lassen?

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 3333Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Mythen der Psychotherapie:Der Schweigepflichtmythos

ƒ Therapien sind nur unter strenger Wahrung der Schweigepflicht möglich.

�Wir stellen gegenseitige Offenheit und Transparenz an die Stelle von Verschwiegenheit. Informationen werden in transparenter Form unter klar ausgehandelten Bedingungen weiter gegeben. Dies schafft auch im therapeutischen Setting "Realität" und dient der Therapie.

�Regeln ersetzen nicht ein therapeutisches "Taktgefühl".

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 3434Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Mythen der Psychotherapie:Der Freundschaftsmythos

ƒ Therapeuten müssen die Freunde ihrer Klienten sein.

�Therapie ist ein professioneller Kontext. Dies soll den oft sozial isolierten Klienten auch vermittelt werden. In diesem Kontext haben zunächst alle emotionalen Regungen ihren Platz. Harmonisierung soll ebenso vermieden werden, wie das offene Ausagieren destruktiver Impulse.

�Der Wunsch unserer Klienten nach einem "bedingungslos treuen Freund" (Gibt es den? "Ganovenideologie"!) kann mit unseren Allmachtsfantasien als Therapeuten korrespondieren.

�"Überidentifikation" mit den vermeintlichen "Freiheits-Interessen" unserer Klienten ist ebenso verfehlt wie die "Überidentifikation" mit Strafimpulsen der "Gesellschaft" und bedarf der professionellen Reflexion.

3535Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Mythen der Psychotherapie:

der Vertrauensmythos

ƒ Therapeuten müssen müssen ihren Klienten vertrauen. Klienten müssen ihren Therapeuten "blind" vertrauen können.

�Ist "Vertrauen können" eine Eigenschaft der Therapeuten oder eine Fähigkeit des Klienten?

�Trumpfkarte wenn die Situation eng und unangenehm wird.�Vertrauen ist keine feste Grösse, die man "von der Stange

einkaufen kann". Vertrauen steht nie am Anfang einer Therapie (Illusion). Vertrauen wächst in offenen und ehrlichen Auseinandersetzungen - auch in der Therapie!

�Zu Beginn steht idealerweise das Wissen über die gemeinsam zu erreichenden Ziele.

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 3636Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Konsequenzen fKonsequenzen füür die Praxisr die Praxis

�� Therapeutische GrundsTherapeutische Grundsäätzetze

�� BehandlungsmethodenBehandlungsmethoden

�� BeziehungskompetenzenBeziehungskompetenzen

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

3737

Therapeutische Grundsätze

�Täterbehandlung dient dem Opferschutz�Rückfallverhinderung als erstes Behandlungsziel�Deliktverhalten steht im Zentrum der therapeutischen Arbeit�"No cure but control"�Pragmatismus in der Methodenwahl �Es gibt behandlungsresistente Täter

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 3838Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Behandlungsmethoden:Integration und Deliktbearbeitung

�Integrative therapeutische Ansätze mit intensiver Deliktbearbeitung

ƒƒ deliktorientierter therapeutischer Fokusdeliktorientierter therapeutischer Fokus

ƒƒ therapeutischer Pragmatismus: Wirksamkeit als therapeutischer Pragmatismus: Wirksamkeit als entscheidendes Kriteriumentscheidendes Kriterium

ƒƒ Timing der inhaltlichen (DeliktTiming der inhaltlichen (Delikt--)arbeit orientiert sich nach )arbeit orientiert sich nach Prozessvariablen Prozessvariablen

ƒƒ Transparenz und EigenverantwortungTransparenz und Eigenverantwortung

ƒƒ Arbeit an interaktionellen Stilen, KontaktArbeit an interaktionellen Stilen, Kontakt-- und und BeziehungsverhaltenBeziehungsverhalten

ƒƒ etc. etc. 06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 3939Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und

RRüückfallprckfallprääventionvention

Behandlungsmethoden:

Gruppe

�Gruppe als zentraler therapeutischer Wirkfaktor

ƒ Delikt-Know-how ƒ Konfrontation auf der Grundlage eigener Erfahrungenƒ Vermeidung von "Exklusivität"ƒ Interpersonales Lernenƒ Förderung kommunikativer Kompetenzen und Beziehungsfähigkeit

ƒ Therapie im "Hier und Jetzt"ƒ Solidaritätserfahrung, Netzwerkperspektiveƒ etc.

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 4040Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

Behandlungsmethoden Interdisziplinarität

�Interdisziplinäre Zusammenarbeit

ƒ Rezept gegen "Betriebsblindheit"ƒ Integration verschiedener Betrachtungsweisen und Perspektiven - Wissenstransfer

ƒ Vermeidung von "Exklusivität"ƒ etc.

�Flexibilität

ƒprozessuale Diagnostik06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut 4141Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und

RRüückfallprckfallprääventionvention

BeziehungskompetenzenBeziehungskompetenzen

??

06.11.2007, Klinik Nette06.11.2007, Klinik Nette--GutGut Schmalbach: Therapeutische Beziehung und Schmalbach: Therapeutische Beziehung und RRüückfallprckfallprääventionvention

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