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Therapie peptischer Erkrankungen

Therapie peptischer Erkrankungen - Sonnen-Apotheke Wismar · Basistherapie bei peptischen Erkrankungen u Basistherapie bei Gastritis und Ulcus: u Fettes und scharfes Essen meiden

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Therapie peptischer Erkrankungen

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Peptische Erkrankungen

Gastritis -  Akut

-  Chronisch (Typ A,B oder C)

-  Beschwerden: Brennende Schmerzen im Oberbauch,Völlegefühl, Appetitlosigkeit, bei chron.Gastritis n.d.E

-  Ursache: Typ A: Autoantikörper

-  Typ B: Helicobacter (20%=

-  Typ C:Toxine (NSAR,scharfes Essen,Infekte)

Ulcus -  Ulcus duodeni 85%,Magen

15%

-  Beschwerden wie bei der Gastritis, jedoch episodisch und vor allem nachts

-  Ursache: Helicobacter (95%)

Refluxerkrankung = GERD

-  Mit und ohne Läsionen des Ösophagus

-  Symptom: Sodbrennen

-  Ursache: Sphinktertonus vermindert, erhöhter Druck auf den Magen durch Übergewicht, Nicotin und Alkoholabusus

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Basistherapie bei peptischen Erkrankungen

u  Basistherapie bei Gastritis und Ulcus:

u  Fettes und scharfes Essen meiden

u  Schnelles und opulentes Essen meiden

u  Alkohol, Kaffee und Nicotin meiden

u  NSAR (Corticoide) meiden

u  Stress vermeiden

u  Basistherapie bei Refluxerkrankungen:

u  Gewichtsreduktion

u  Oberkörper nachts hoch lagern

u  Cave: Benzodiazepine, Theophyllin, Calciumantagonisten und „Pille“

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Medikamentöse Therapie peptischer Erkrankungen

u  Protonenpumpenhemmer (Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol)

u  H-2 Antihistaminika (Ranitidin, Famotidin, Cimetidin)

u  Antazida (Riopan,Maaloxan,Talcid,Gaviscon)

u  Sucralfat (Ulcogant)

u  Misoprostol (+ Diclofenac = Arthotec)

u  Anticholinergika: Pirenzepin (Gastrozepin)

u  Eradikationstherapien (Zacpac)

u  Prokinetika (MCP, Domperidon)

u  Phytotherapeutika (Iberogast, Kamillan, Enteroplant)

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Protonenpumpenhemmer

u  Prodrugs, die sich im sauren Milieu der Belegzellen in die Wirkform umwandeln. Müssen magensaftresistent „verpackt“ werden.

u  Einnahme: 1x tgl. morgens nüchtern

u  WW: Clopidrogel und „Pille“(?) werden abgeschwächt

Diazepam, Phenprocoumon, Makrolide, Digitoxin verstärkt

Mittel der 1.Wahl, da über > 15h der pH-Wert >4 erzielt wird und die NW gering sind. Ungeklärt sind jedoch die Folgen der Hypergastriämie und des Wegfalls der Barrierefunktion des Magens. Cave: Calciumresoption sinkt -> Risiko einer Fraktur steigt nach 12 Monaten PPI um mehr als 40%!

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H-2 Antagonisten

u  2. Wahl, da die Wirkung nur über 4-6 h anhält.

u  Vor allem noch bei Intensivpatienten angewandt, um die Barrierefunktion des Magens zu erhalten.

u  Einnahme 1x tgl. abends

u  WW: Alkohol und Theophyllin Wirkung steigt. 2h Abstand zu Antazida halten.

u  NW: u.a. auch zentralnervöse Störungen (Depression, Agitiertheit)

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Antazida

u  Neben der Abpufferung der Magensäure auch durch Abfangen der Gallensäuren und Prostaglandinsyntheseanregung wirksam

u  Wirken rasch

u  Carbonat-haltige Antazida gelten als obsolet, da sie den pH-Wer zu schnell zu sehr absenken, sodass es zu einem Rebound kommen kann. Bei Bullrichsalz stören zudem die hohen Natriummengen und die entstehenden Gase.

u  Einnahme nach Bedarf, 90 min nach dem Essen

u  WW: immer 2h Abstand zu anderen Arzneien halten

u  Al-haltige Antazida nicht mit sauren Säften zusammen einnehmen, um eine Al-Resorption zu vermeiden

u  Alginate: Sollen Reflux unterbinden - umstritten

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Sucralfat

u  Bildet mit den Proteinen der Magenschleimhaut Komplexe, die sich schützend auf der Schleimhaut ablagern

u  Einnahme: 4x tgl. 90 min. nach dem Essen

u  NW: Obstipation, Osteoporosegefahr durch Phosphatmangel, Gefahr der Al-Resorption

u  WW: Adsorption anderer Arzneistoffe, daher 1-2 h Abstand zu anderen Arzneimitteln. Wirkt nur im sauren pH-Wert, daher nicht mit anderen antipeptischen Arzneimitteln kombinieren.

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Misoprostol

u  Prostaglandin-E-Analogon, erhöht die Produktion protektiver Faktoren und senkt die Magensaftproduktion

u  Therapiedauer max. 8 Wochen

u  Die Kombination mit Diclo ebenso effektiv, wie Diclo + PPI

u  NW: Menstruationsblutungen, GI-Beschwerden häufig (40%)

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Anticholinergika

u  Blockiert M1-Rezeptoren und senkt dadurch die Magensaftproduktion

u  Einnahme: 2x tgl.

u  NW: wie alle Anticholinergika

u  WW: Additive Wirkung in Kombi mit H-2 Antihistaminika

u  Mittel der Reserve

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Eradikationstherapien

u  Kombinieren PPI mit Antibiotika

u  Italienisches Schema: PPI + Clarithromycin + Metronidazol (7 Tage)

u  Französisches Schema: PPI + Clarithromycin + Amoxicillin (7Tage)

u  Daneben aber auch Kombinationen der beiden Schemata (Quadrupeltherapie) über 10 Tage bei schweren Fällen

u  Therapien mit Metronidazol werden in der Regel schlechter vertragen

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Prokinetika

u  Durch cholinerge (MCP) und antidopaminerge (Domperidon) Wirkung wird die Peristaltik gesteigert, der Tonus des Magens erhöht und der Pylorussphinkter erschlafft

u  Einnahme 30min vor dem Essen

u  NW: Dyskinesien (selten bei Domperidon),Gynäkomastie

u  WW: PCM,Levodopa: Resorption erhöht, Neuroleptika und SSRI erhöhen die Gefahr von Dyskinesien

u  MCP als Tropfen >1mg/ml a.H.

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Phytopharmaka

u  Iberogast: Enthält Bitterstoffe, die über eine Vagusstimulation als Prokinetikum wirkt. Cave: Ulcus

u  Enteroplant (Pfefferminzöl und Kümmelöl): Spasmolytisch,antiphlogistisch

u  Gastrarctin: Kamille und Pfefferminzöl

u  Lakritz: Stimuliert die Produktion protektiver Faktoren und ist wirksam gegen Helicobacter

u  Obsolet sind Rollkuren und Bismut