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Lagerstrasse 2 8090 Zürich phzh.ch Lern- und Erfahrungsräume TRANSIT: Die Zukunft der (Weiter-)Bildung mitgestalten 16. Januar 2019, Zürich Erik Haberzeth, Prof. Dr. Professur für Höhere Berufsbildung und Weiterbildung Abteilung Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung PH Zürich

Think Tank Lern- und Erfahrungsräume 16.01.2018[1 ... · 4/2006, S. 26 –28. Tippelt, R. & Reich-Claasen, J. (2010). Lernorte –Organisationale und lebensweltbezogene Perspektiven

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Lagerstrasse 2 8090 Zürich phzh.ch

Lern- und Erfahrungsräume

TRANSIT: Die Zukunft der (Weiter-)Bildung mitgestalten

16. Januar 2019, Zürich

Erik Haberzeth, Prof. Dr.

Professur für Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

Abteilung Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung

PH Zürich

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Inhalt

1. Einführung: Lern- und Erfahrungsräume der Erwachsenenbildung (20 Min.)

2. Entwicklung von Zukunftsszenarien: Raumfragen der Erwachsenenbildung (40 Min.)

3. Abschliessende Diskussion und Dokumentation der Szenarien (30 Min.)

2 Prof. Dr. Erik Haberzeth | PH Zürich

Lern- und Erfahrungsräume der Erwachsenenbildung

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Thema

„Wir erleben heute eine starke Entgrenzung von Lern- und Erfahrungsräumen (man lernt überall). Die Digitalisierung erweitert das Spektrum zudem noch um virtuelle Räume. Für die Erwachsenenbildung stellt sich aufgrund dieser «unendlichen Weite» die Frage, wo und wie Lernen stattfindet und wie Lern- und Erfahrungsräume gestaltet werden können.“ (Programmankündigung)

1. Entgrenzungsdiagnose2. Lernortanalysen3. Gestaltungsaufgabe

Prof. Dr. Erik Haberzeth | PH Zürich4

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Entgrenzungsdiagnose

– Entgrenzungsthese: Hinausschieben der Grenzen und deren Unscharfwerden

(Kade 1997; Kade/Seitter 2004)

– Ausweitung des Lernorte-Begriffs jenseits der traditionellen Bildungseinrichtungen

– Fokus auf „alternative“, „ausserschulische“, „sekundäre“ Lernorte, zunehmend

auch „virtuelle“ Lernräume

– Differenzierung formalen, non-formalen und informellen Lernens

aber: – traditionelle Organisations-, Vermittlungs- und Medien-Vielfalt in der

Erwachsenenbildung (vgl. Faulstich 2005; Hof 2004)

– Entgrenzung nicht neu, sondern vor allem ein aktuelles Diskursphänomen

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CC BY-SA 3.0File:British Museum from NE 2 (cropped).JPGUploaded: 13 September 2018

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Lernortanalysen

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Lernortanalysen: Lernen wo und wie?

– Ist jeder Ort auch ein Lernort? Was macht einen Ort zu einem Lernort, was ist das Besondere eines Lernorts?

– Welche thematischen Lernanlässe bieten unterschiedliche Orte der Lebens- und Arbeitswelt?

– Welches Lernen ermöglichen sie und (wie) wird Lernen dort unterstützt? Wie werden Lernmöglichkeiten gestaltet?

– Welche Rolle spielt die sinnliche Erfahrbarkeit von Dingen, wie sie gerade für „alternative“ Lernorte kennzeichnend ist?

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Lernortanalysen

Aus Subjektsicht: Es gibt wohl keinen Ort, der nicht auch Lernorte sein kann.

Aus (erwachsenen-)pädagogischer Sicht: Grenzenlosigkeit birgt Gefahr des Verlustes seiner analytische Kraft, d.h.:– detaillierte Fragen nach der Besonderheit eines Ortes als Lernort und vor allem – seiner spezifischen gesellschaftlichen Funktionen und Leistungen

ànicht unreflektierte Ausweitung von Lernorten, sondern Frage nach lernförderlichen Orten (vgl. Faulstich, 2013; Faulstich/Haberzeth, 2010)

àkonkrete Orte unter einer pädagogischen Optik betrachten und Frage nach didaktischer Qualität (Kraus 2015b, S. 135)

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Was unterscheidet diese Orte in Hinblick auf Organisation, Lernunterstützung Lernen?

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Typisierung von Lernorten: Bsp. Sozialraum

Gestaltungsaufgabe: Wie Lernräume gestalten?

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Zukunftsszenarien: Raumfragen der EBZiel: Entwicklung von Zukunftsszenarien– insgesamt 3-5 Szenarien pro Workshop– 2-3 Arbeitsgruppen (je 1-3 Szenarien)– Zeitrahmen: 40 Minuten– Ergebnisdokumentation auf Papier

Bitte hierzu Notizen machen:– Titel des Szenarios und kurze Beschreibung– Warum ist das Szenario wünschenswert oder notwendig?– Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein? Welche Massnahmen wären nötig?– Welche glücklichen Zufälle oder allgemeinen Entwicklungen wären förderlich?– Was sind mögliche Hindernisse, Risiken und Herausforderungen?

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Offene Fragen zur Zukunft1. Virtuelle Räume als Erfahrungs- und Lernräume nehmen in ihrer Bedeutung zu. Hierzu zählen z.B. Augmented Reality und

Wearables, Virtual Classrooms, MOOCs, Soziale Netzwerke, Erklärfilme und Videos sowie Blended-Learning-/Online-Einheiten. Wie verändert sich dadurch die Qualität des Lernens? Wie mischen sich virtuelle und physische Lernräume, wie kann diese Mischung gestaltet werden? Welche Herausforderungen stellen das Internet und die Virtualisierung den Weiterbildungsanbietern? etc.

2. Erwachsenenbildung im Sinne eines intentionalen Lernens entgrenzt sich weiter: Vielfalt der Lernorte und Lernformen sowie Durchmischung mit anderen Tätigkeiten. Welche Bedeutung bleibt den Weiterbildungsinstitutionen und welches Gewicht erhalten andere Lernkontexte? Wie müssen sich die Konzepte der Anbieter verändern? Welche Rolle könnten Kooperationen mit Lernorten der eher beiläufigen Bildung spielen? Was kann die Erwachsenenbildung zum Lernen im Quartier und zur Etablierung eines regionalen Bildungsraums beitragen? etc.

3. Orte und ihre Materialität bleiben für Lernen wesentlich. Wir sind als Menschen durch unsere Körper und damit unsere Sinnlichkeit immer konkret räumlich und sozial gebunden. Wie können konkrete Orte produktive Handlungs- und Erfahrungsräume und damit auch Lernräume anstossen? Wie kann lernförderlich gebaut, eingerichtet und gestaltet werden? etc.

4. Die Entgrenzung der Lernorte stellt neue Anforderungen an das professionelle Handeln von ErwachsenenbildnerInnen. Welche Bedeutung hat sie für Lehre, Programmplanung und Leitung/Management?

Prof. Dr. Erik Haberzeth | PH Zürich23

Anhang

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LiteraturFaulstich, P. (2009). Lernorte – Flucht aus der Anstalt. In P. Faulstich & M. Bayer (Hrsg.), Lernorte.

Vielfalt von Weiterbildungs- und Lernmöglichkeiten (S. 7 – 27). Hamburg: VSA-Verlag.

Faulstich, P. (2013). Orte intentionalen Lernens. Hessische Blätter für Volksbildung, 3/2013, S. 203 –

211.

Faulstich, P. & Haberzeth, E. (2010). Aneignung und Vermittlung an lernförderlichen Orten. Theoretische Begründungen und exemplarische Analysen von Lernorten. In C. Zeuner (Hrsg.),

Demokratie und Partizipation – Beiträge der Erwachsenenbildung (S. 58 – 79). Hamburg.

Faulstich, P. & Zeuner, C. (1999). Erwachsenenbildung. Eine handlungsorientierte Einführung in Theorie, Didaktik und Adressaten. Weinheim u. München: Juventa Verlag.

Haberzeth, E. (2009). Lernen im Museum. Museumsgespräche als Vermittlungsansatz zwischen sinnlicher Erfahrung und systematischem Begreifen. In P. Faulstich & M. Bayer (Hrsg.), Lernorte. Vielfalt von Weiterbildungs- und Lernmöglichkeiten (S. 65 – 76). Hamburg: VSA-Verlag.

Muchow, M. & Muchow, H. H. (1998). Der Lebensraum des Großstadtkindes. Weinheim: Juventa

Verlag.

Münch, J. (2010). Lernorte. In R. Arnold, S. Nolda & E. Nuissl (Hrsg.), Wörterbuch Erwachsenenpädagogik (S. 197 f.). Stuttgart: UTB.

Pätzold, G. (2006). Lernen und Arbeiten an unterschiedlichen Orten? Zur Geschichte des Lernortbegriffs in der Berufs- und Erwachsenenbildung. DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung, 4/2006, S. 26 – 28.

Tippelt, R. & Reich-Claasen, J. (2010). Lernorte – Organisationale und lebensweltbezogene

Perspektiven. REPORT, 2/2010, S. 11 – 21.

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Zeichnen oder schreiben zum Start (15 Min.)

Zeichnen (oder schreiben) Sie zum folgenden Thema:

Eine solche Lernumgebung wünsche ich mir…

Jeder für sich. Sie haben 7 Minuten Zeit.Notieren Sie bitte ein Wort auf der Rückseite.Es geht nicht um Ästhetik.Sie müssen die Zeichnung oder den Text nachher niemandem zeigen.Wir legen die Zeichnungen und Texte aus (nur wenn Sie mögen) und schauen uns gemeinsam ein paar Zeichnungen oder Texte genauer an (freiwillige Auswahl).Die Zeichnungen/Texte sind Grundlage für weitere Arbeit.

Prof. Dr. Erik Haberzeth | PH Zürich27