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Das Magazin für den Düsseldorfer Tierschutzverein | Nr. 3 | 3/2013 DÜSSELDORF PELZFREI! TIERVERSUCHE müssen nicht sein! tierschutz brief KOSTENLOS __________ __________ SPENDENKONTO: Stadtsparkasse Düsseldorf · Kto.-Nr. 190 687 58 · BLZ 300 501 10 BBBank · Kto.-Nr. 40 98 145 · BLZ 660 908 00

tierschutz...unsere Tierheimleiterin, Frau Anja Peters, am 05.08.2013 die erfreuliche SpendeinHöhevon 400,-€ in Empfang nehmen. Dafür, im Namen unserer Tiere, ganz herzlichen Dank!!!

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Page 1: tierschutz...unsere Tierheimleiterin, Frau Anja Peters, am 05.08.2013 die erfreuliche SpendeinHöhevon 400,-€ in Empfang nehmen. Dafür, im Namen unserer Tiere, ganz herzlichen Dank!!!

Das Magazin für den Düsseldorfer Tierschutzverein | Nr. 3 | 3/2013

DÜSSELDORFPELZFREI!

TIERVERSUCHEmüssen nicht sein!

tierschutzbriefKOSTENLOS__________

__________

SPENDENKONTO: Stadtsparkasse Düsseldorf · Kto.-Nr. 190 687 58 · BLZ 300 501 10BBBank · Kto.-Nr. 40 98 145 · BLZ 660 908 00

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Page 3: tierschutz...unsere Tierheimleiterin, Frau Anja Peters, am 05.08.2013 die erfreuliche SpendeinHöhevon 400,-€ in Empfang nehmen. Dafür, im Namen unserer Tiere, ganz herzlichen Dank!!!

Du lieberHimmel, daswar ein arbeitsreichesundaufregendes Jahr. ImTierheimhabenwirgebaut, was das Zeug hielt. Ein neues Klein-tiergehege, auf das wir schonwegen der all-gemeinen Bewunderung unserer Besuchersehr stolz sind. Die Kaninchen und Meerlishaben so viel Spaß, dass einemdasHerz auf-geht, man sich gern auf die davorstehendeBank setzt und sich an den fröhlich spie-lenden und herumtollenden Tieren nichtsatt sehen kann. Wir wollen zeigen, wie esgeht,wiemangesundeundglücklicheKlein-tiere hält. Es scheint gelungen.

Ein erneuertes und erweitertes Vogelhausmit attraktiven Aussenvolieren, viel Grün,Spielzeug und Platz für eine artgerechtereHaltungder Tiere, die denweitesten Lebens-

raum in der Natur beanspruchen, den Him-mel. Eine kleine Liebeserklärung an unseregefiederten Freunde.

Wenn man bedenkt, dass zum Beispiel derBürobereich in einem Haus untergebrachtist, welches in den vierziger Jahren des ver-gangenen Jahrhunderts errichtetwurde, gabes genügend Gründe für eine Generalüber-holung. In die Jahre gekommenund einfachziemlich „oll“ stand es da und forderte sei-ner Bedeutung gemäß Erneuerung.

Frisch saniert ist es bald großzügiger gestal-tet für die Tierbesitzer und Besucher undauch, ganz wichtig, für unsere Mitarbeiter.Die sollen dort einen schönen Arbeitsplatzhaben.

Ein paar Ecken hier und da wurden in einemZuge mitbearbeitet und nun sind nocheinige Aktivitäten für das nächste Jahrübrig. Das alte Kleintierhaus wird renoviert,und weil wir in Zusammenarbeit mit demGartenamt Düsseldorf ein Wild- und Was-servogelprojekt für die Tiere in den Parksund Bäumen unserer Stadt planen, wirdunser alter Schweinestall zur Auffangsta-tion umfunktioniert. Das reicht aber nunauch wirklich. Für viele Jahre soll das allesnun halten und wir wollen nur noch für einZiel Zeit haben: für erfolgreichen Tierschutz!

Mit herzlichen GrüßenIhre

2 Pelze, ein No-Goin unserer Zeit!

8 Das Tierheim stelltsich vor: UnserKleintierbereich

10 Irrungen und Ge-fahren der falschenTierversuch-Methode

14 Illegaler Welpen-handel - Hunde-babys leiden stumm

23 So kommt IhrHund gesunddurch den Winter

Tierschutzverein Düsseldorfund Umgebung e.V. 1873Fürstenwall 14640217 DüsseldorfTel.: 0211 - 13 19 28Fax.: 0211 - 13 43 [email protected]

Tierheim DüsseldorfRüdigerstr. 140472 DüsseldorfTel.: 0211 - 65 18 50Fax: 0211 - 65 28 [email protected]

ÖffnungszeitenTierheim DüsseldorfMontag bis Samstag: 12.00 - 16.00 UhrDi., So. und feiertags: geschlossen

KEIN ENDEDER FAHNENSTANGEvon Monika Piasetzky

INHALT

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Wir sind Mitglied im:

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[2] tierschutzbrief

Manmöchte glauben, dass in der heutigen aufgeklärten Zeit nie-mand mehr freiwillig einen Pelz trägt. Seit Jahrzehnten wird inden Medien aufgeklärt und Bilder gezeigt, wie elendig Pelztie-re bis zur „Ernte“ des Pelzes vegetieren müssen. Zu behaupten,dass man nichts davon gewusst habe, ist unrealistisch und welt-fremd. Geht man jedoch einmal mit offenen Augen durch unse-re schöne Stadt, fallen einem nicht nur die offensichtlichen Pelz-trägerinnen auf, das Grauen beginnt oft schon im Kleinen. Hierein Schal, dort ein Jackenkragen oder eine Pelzkappe. Nicht soschlimm, mag mancher denken? Nur ein kleines Stückchen Tier-qual als nettes Accessoire? Ist es Gedankenlosigkeit, Unwis-senheit oder schlichtweg Ignoranz? Keine 100 km von Düssel-dorf entfernt vegetieren ca. 20.000 Nerze in Borken, in einerder drei verbliebenen Pelztierfarmen in Nordrhein-Westfalen, undwen interessiert es?

Ein Leben auf DrahtDie Tiere werden auf kleinstem Raum zusammengepfercht undmüssen die wenigen Monate bis zu ihrem qualvollen Tod durchVergasen oder Stromstößen unter erbärmlichen Umständen ver-bringen. Nerze bspw., die in freier Natur streng territorial ineinem mehrere dutzend Hektar großen Revier leben, werden ingerade einmal apfelsinenkistengroße Drahtkäfige gesperrt. Ohne

Möglichkeit ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben zukönnen, beginnen sie nach kurzer Zeit mit stereotypem Im-Kreis-Laufen, bis ihre Pfoten wund und blutig sind.

Unsere Nachbarländer sind uns in dieser Hinsicht um ein Viel-faches voraus. So ist in Österreich, England und auch Dänemarkdie Haltung von Pelztieren zum Zweck der Pelzgewinnung ver-boten. Statt endlich die tierquälerische Pelztierzucht zu ver-bieten, laviert Deutschlandmit halbherzigen Verordnungen, dieteilweise mit viel zu langen Übergangsfristen die Tierqual nochjahrelang ermöglichen. Die Tiere leiden weiter, tagtäglich undgenau in diesem Moment. Generationen von Tieren werden sichnoch verstümmeln, nur damit der Endverbraucher, der netteNachbar oder der Passant auf der Straße, ein unnützes und voll-kommen überflüssiges Stück Tier tragen kann.

Wissen diese Pelzträger eigentlich, dass sie sich der Mittäter-schaft schuldig machen? Das Tierschutzgesetz besagt, dass kei-nem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schä-den zugefügt werden darf, geschweige denn, dass es getötetwerden darf. Legt man dies zu Grunde, werden von den Betrei-bern der verbliebenen deutschen Pelztierfarmen täglich Straf-taten begangen.

PELZE, EIN NO-GO IN UNSERER ZEIT!von Katrin Porysiak

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Gerade in diesen Stunden, während der Artikel entsteht, läuft,gar nicht so weit entfernt von hier, die Eröffnung von Teilendes neuen Kö-Bogens. Bekannte Modelabels wie Breuninger,Strenesse oder Laurel haben dort neue und schicke Ladenlo-kale bezogen und werden in ihren Auslagen auch mit Pelz wer-ben. Das Leid der Tiere wird dabei im wahrsten Sinne des Wor-tes totgeschwiegen oder kleingeredet. Dies sind Rechtferti-gungungen für eine archaische Art sich zu kleiden, die in unsererheutigen Zeit absolut überflüssig und nicht mehr zeitgemäßist. Wie bei so vielen anderen Dingen auch ist hier wieder derPunkt: Der Verbraucher hat die Macht!

Wie entscheiden Sie sich?Es geht nicht um Verzicht oder irgendeineEinschränkung. Sie, liebe Leser, habendie Wahl, denn viele renom-mierte Geschäfte und Mode-häuser vertreiben bereitsheute keine Artikel mit Pelzmehr. Dazu gehören zum Bei-spiel C&A, Kaufhof, Karstadtoder auch Peek & Cloppenburg.

Eine umfangreiche Liste der pelzfreien Warenhäuser findenSie auch im Internet unter: www.tierschutzbund.de Zukünf-tig werden Sie auf unserer Homepage www.tierheim-duessel-dorf.de eine Liste vonDüsseldorfer Geschäften finden, die nachwie vor Pelze oder aber Artikel mit Pelzbesatz verkaufen.

Helfen Sie, damit Tiere nicht länger leiden müssen. Jeder, derein noch so kleines Stück Pelz trägt, hat Blut an seinen Hän-

den und macht sich mitschuldig anmillionenfachem Tierleid.

Er braucht seinen Pelz selbstFoto:istock

DUS-0015-0313

DUS-0009-0113

UNTERSTÜTZEN SIE UNSMIT EINER ANZEIGE!

Werbung für Sieund die Tiere!0 24 21 - 97 11 65

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[4] tierschutzbrief

NAMEN UND NACHRICHTENvon Katrin Porysiak

WWW.TIERHEIM-DUESSELDORF.DE

SPENDE STATT GEBURTSTAGSGESCHENKE...Ganz herzlichmöchten wir uns bei Herrn Wolfgang Kaiser aus Düsseldorf bedanken. Dieser hat, anläss-lich seines 60igsten Geburtstag auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden für dasDüsseldorfer Tierheim gebeten. Viele Freunde und Bekannte kamen dieser Bitte nach und so konnteunsere Tierheimleiterin, Frau Anja Peters, am 05.08.2013 die erfreuliche Spende in Höhe von400,- €€ in Empfang nehmen. Dafür, im Namen unserer Tiere, ganz herzlichen Dank!!!

Ganz herzlich bedanken wir unsbei Vincenzo Allocca (Modedesi-gner), Dr. Kai Platte (Chirurg) undStefan Prill (Geschäftsführer Rhein -event) für ihr Engagement! Beieiner privaten Veranstaltung imStahlwerk Düsseldorf wurden zuGunsten einer lokalen Einrichtunginsgesamt 3000,- €€ gesammelt. Nach einem Besuch im Tierheimentschieden die drei Unternehmerdieses Geld dem Tierheim Düs-seldorf zur Verfügung zu stellen.

Auf nach Köln hieß es am 16.10.2013für vier Hunde, drei Katzen, einKaninchen und ein Chinchilla ausunserem Tierheim. Zu Aufzeichnungder Sendung am 20.10.2013 mach-ten sich die Hundetrainerin AnetteGrisorio und die stellvertretendeBereichsleiterin des KatzenhausesPari Kant auf den Weg in die Domstadt.

Wir hoffen auf eine ähnlich positiveResonanz wie bei der Sendung im Maiund darauf, dass nicht nur die vor-gestellten Tiere bald ein neues, gutesZuhause finden.

Gleich zwei Sendungen „Tiervision Dein Tier und Du“ wur-den am Freitag den 27.09.2013 im Tierheim abgedreht. FrauClaudia Ludwig und ihr Team waren den ganzen Tag zu Gastund es wurden viele Hunde und Katzen vorgestellt. Auchunsere beiden Gänse hoffen auf ein neues Zuhause. SeitOktober sind die Vorstellungen unter www.tiervision.de/online zu sehen. Wir freuen uns und hoffen auf viele Rück-meldungen von interessierten Tierfreunden.

DREHARBEITEN IM TIERHEIM

GROSSZÜGIGESPENDE

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50 JAHRE DMSingen für den guten Zweck:Im August feierte die Drogerie-marktkette dm Geburtstag. Be -gleitet von einem Chor wurdenMitsinger gesucht. Für mindestens100 Sänger versprach dm einenSpende in Höhe von 400,- €€. Inden Düsseldorfer Arcarden stelltensich weit mehr Passanten in denDienst der guten Sache und san-gen fröhlich mit. Wir danken denInitiatoren, dem Chor sowie auchallen Mitsängern ganz herzlich!

NEUES FAHRZEUGAm 14.10.2013 war es soweit undwir durften unser neues Fahrzeugin Empfang nehmen. Wir bedankenuns ganz herzlich bei der FirmaAkzent Sozialsponsoring und beiden folgenden Firmen für einennigel nagel neuen Renault Kangoo:� Autohaus Süper� Haustierkost� Fa. Pebol Gerüstbau� Hundeschule Prodöhl� Gangwerk� Tierklinik Krauß� Hotel am Zoo� Feliway� Fa. Geb. Swertz� Fa. Handwerksdienste Hegner� Fa. Malereibertrieb Menke� Fa. Faceprint.de� Akzent Sozialsponsoring

NEUESMITGLIEDMein Name ist Gisela Schmies undich möchte mit meiner Mitglied-schaft den in Not geraten Tierenhelfen. Da ich viel Freizeit habewerde ich das Tierheim zukünftig alsKatzenstreichlerin unterstützen.

DANKE!

Bei wunderbarem Wetter fand am28.09.2013 unser diesjähriger Tag deroffenen Tür statt. Weit über 1000Besucher nahmen die Gelegenheitwahr, einmal hinter die Kulissen desTierheims zu schauen.

Ein breit gefächertes Programm,liebevoll und kompetent moderiertvon Claudia Ludwig, so wie viele

interessante Informationsstände ludenzum Verweilen ein.

Gestärkt mit verschiedenen vegetari-schen Leckereien genossen die Besu-cher, zu denen auch Frau Pantel (Mit-glied des Deutschen Bundestages) undHerr Schröder (Präsident des Deut-schen Tierschutzbundes) gehörten,einen schönen Tag.

EIN WUNDERSCHÖNER TAG

Anlässlich des Sommerfestes derTierarztpraxis Dr. Stefan Hofmannin Düsseldorf-Gerresheim wurdenauch Spenden zugunsten des Tier-heims gesammelt und Bilder derPhotographin Sina Grünert ver-kauft. Bei einem Besuch von Dr.Hofmann und Sina Grünert überga-ben sie eine Spende von 500,-€€.Wir sagen herzlich danke!

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[6] tierschutzbrief

Eigentlich sollte sich das Thema Pelzeschon seit vielen Jahren erledigt haben– und bestenfalls ein müdes Gähnen aus-lösen. Ist aber leider nicht so. Es ist nachwie vor ein ganz wichtiges und brisan-tes Thema. Das ist nicht nur bedauerlich,sondern – wie ich finde – auch erstaun-lich.

Gerade jetzt, wenn Winter und Weih-nachten vor der Tür stehen, werden wirsie wieder verstärkt und vielerorts sehen:Frauen in knöchellangen Pelzmänteln,Passanten aller Altersgruppen mit Krä-gen, Mützen und den verschiedenstenAccessoires, mitunter sogar völlig über-flüssigem Schnickschnack (z.T. sogarTaschen: Wie bescheuert ist dasdenn???), aus echtem Fell. Eine zur Schaugestellte Gedankenlosigkeit, die mir inden kommenden Wochen Weihnachts-marktbesuch und Stadtbummel verderb-ten wird. Ich mag mich an den Anblicknicht gewöhnen, ich ärgere mich darüberund empfinde ihn als Provokation: Wieblöde und ignorant, wie ungebildet oderfrei von Mitgefühl sind die Leute, die

heute, im 21. Jahrhundert, noch bzw.wieder ungeniert im Pelz herumlaufen?

Doch schnell noch einmal zurückgeru-dert, möchte ich doch zweibeinige Pelz-träger nicht kränken und beleidigen, son-dern überzeugen oder wenigstens nach-denklich machen… Als in den 80er JahrenBerichte und Bilder von den Zuständen inPelztierfarmen in den Medien auftauch-ten, hatte die Pelzindustrie ein Problem:Je mehr die Menschen darüber erfuhren,auf welche Weise ihre Kleidungsstücke,ihre Pelzstolas und -mäntel entstandensind, desto weniger wollten sie sie nochanziehen. Oder wenigstens keine Neuenmehr kaufen. Jetzt, wo sie Bescheid wuss-ten, verloren viele die Freude am Pelz.Oder - auch gut - sie trauten sich nichtmehr, öffentlich etwas zu tragen, wovonnun jeder im Bewusstsein hatte, dass esnur durch unvorstellbare Qualen und bru-talste Tötungsmethoden zu Standegekommen ist. Auf einmal hatteman die Bilder von den totalsüßen und sympathischenTieren vor Augen, die sich

hinter dem Produkt „Pelz“ verbargen. Wieviele kleine Nerze, Chinchillas oder nied-liche Eichhörnchen mussten für eineneinzigen Mantel sterben? Wie lange lei-den zahllose Füchse in engen Käfigenund auf Gitterböden in Zuchtfarmen odersterben langsam in Fallen und Fangeisenin der Wildnis? Wie oft muss man einemRobbenbaby mit der Keule auf den Kopfschlagen, bis der Schädel zertrümmert,das weiche Fell jedoch unbeschädigt ist?Pelze wachsen nicht auf Bäumen. Keinerkonnte mehr so tun, als ob sie irgendwievom Himmel fallen.

Seit Jahrzehnten bekanntZwanzig Jahre zuvor hatten bereits Men-schen wie der frühere Frankfurter Zoodi-rektor Prof. Bernhard Grzimek die Öffent-lichkeit auf das andere große Problem auf-merksam gemacht, das das Geschäft mitPelzen verursachte: Zahllose Tierarten,vor allem Großkatzen, waren vom Aus-sterben bedroht, nahezu ausgerottet, fürdie Mode. Filmstars wir Gina Lollobrigi-da gingen mit schlechtem Beispiel voranund wurden zur Zielscheibe berechtigterKritik. Das Artenschutzproblem ist Gottsei Dank kaum mehr ein Thema. Keinerwürde heute mehr im Ozelot-, Jaguar-oder Leopardenmantel herumlaufen.

Bleibt jedoch das TierschutzproblemUnd leider auch das schlechte Beispiel,das so manche prominente Frau

abgibt. Denn auch wenn eine Tier-art nicht vom Aussterbenbedroht ist, auch wenn dieNerze, Zobel, Füchse oderChinchillas extra gezüchtetwerden, haben wir keinRecht, ihnen das Fell abzu-ziehen, damit wir unsdamit schmücken kön-nen. In einer Zeit,in der es tausendandere, ja sogarviel praktische-

GASTKOMMENTAR

JENSEITS VOM NEANDERTALvon Claudia Ludwig, Journalistin und Moderatorin

Wollen Sie mir wirklich das Fell über die Ohren ziehen?

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re und leichtere Materialien gibt, die unsvor Kälte schützen! Und deswegen nehmeich es Frauen, die in der Öffentlichkeit ste-hen, die eigentlich ein Vorbild sein wol-len und sollen, extrem übel, wenn sie sichim Pelz zeigen. Sei es die frühere Frank-furter Oberbürgermeisterin (CDU) odereine ihrer Kultur(!!)dezernentinnen(SPD), die sich nicht entblöden, im knö-chellangen Pelz vor die Presse und Kame-ras zu treten. Ach, sie wollen bloß Wer-bung für die Frankfurter Pelzmessemachen? Gut, dass sie mich daran erin-nern! Ich schäme mich für diese tradi-tionelle Steinzeitveranstaltung in meinerhessischen Heimat! Und dass Königinnenwie Margarethe von Dänemark und „unse-re“ nette Silvia offen Pelz tragen, um fürdie blutigen Produkte ihrer Länder zuwerben, ist ein skandinavischer Skandal!

Ich verlasse jedes Geschäft, das Pelzeführt, selbst wenn ich dadurch etwasnicht kaufen kann, was ich eigentlichganz dringend haben wollte. Natürlich tueich das, indem ich laut und deutlich, aberfreundlich darauf hinweise. Sonst ist esja sinnlos. „Nein, ich habe keine Tierhaar-Allergie“, antworte ich der erstauntenVerkäuferin, „ich kaufe nur nicht in Läden,die heutzutage noch Pelze führen!“ Ach,wieder so eine verkniffene Tussi, die sichund ihrer Umwelt nichts gönnt, die dasLeben nicht zu genießen weiß!? Nein, esgibt ganz viele herrliche Dinge auf dieserWelt, für die auch verantwortungsvolleTierfreunde gerne und guten GewissensGeld ausgeben können. Auch für Luxus,wenn man ihn sich leisten kann. FreuenSie sich über einen guten Wein, ein wert-volles Schmuckstück, eine tolle Reise,

ein herrliches Bild oder eine echte Anti-quität, ein Kleidungsstück aus edlemMaterial, für das kein Tier sein Fell gebenmusste. Verwöhnen Sie sich und Ihre Lie-ben! Es gibt da sehr viele Möglichkeiten.Pelze brauchen wir dafür nicht.

Werbung durch die PelzindustrieDeswegen und weil sie auch modischziemlich den Anschluss verloren hatte,gründete die Pelzindustrie extra das Deut-sche Pelzinstitut (DPI). Es sollte in den80er und 90er Jahren mit einem gewal-tigen PR-Aufwand den erfreulicherweiseaus der Mode gekommenen Pelz wiedergesellschaftsfähig machen und auchjunge Leute dafür interessieren. Neuemodernere Schnitte, geschorenes und ein-gefärbtes (verfremdetes!) Echtfell sorg-ten dafür, dass sich die Pelzindustrie wie-der erholte. Wie schade! Und deswegenist das Thema Pelze eben leider nicht sotot wie die Millionen von Tieren, die dafürleiden und ihr Leben lassen müssen! Hel-fen Sie, dass das anders wird!! Tragen Siedazu bei, dass Pelze nicht mehr gesell-schaftsfähig sind!

Liebe Düsseldorfer, auch wenn man ganzin der Nähe des Neandertals wohnt, mussman nicht auf die Mode und Materialienvon Steinzeitmenschen zurückgreifen.Bitte weisen sie Ihre Mitmenschen dar-auf hin. Zunächst freundlich. Seien Sieneugierig und fragen hoffnungsfroh, obdas ja vielleicht Webpelz ist, was jemandträgt. Pelzträger sollen sich rechtfertigenund unwohl fühlen. Auch für den klein-sten Echtpelzkragen hat schließlich min-destens ein Tier sterben müssen. Und dasist völlig unnötig.

Ich wünsche Ihnen eine gemütliche undgenussvolle Adventszeit und tolleGeschenke unterm Weihnachtsbaum, fürdie kein Tier sein Leben lassen musste.

Herzlichst Ihre Claudia Ludwig

�R-0197-HIL-0213

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�R-0171-HIL-0113

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[8] tierschutzbrief

Wir freuen uns, Sie in der aktuellen Ausgabe hinter die Kulissendes Kleintierbereiches entführen zu dürfen. Nicht nur Hunde undKatzen, sondern auch viele verschiedene Kleintiere finden in unse-rem Tierheim ein vorübergehendes Zuhause. Die meisten davondürfen sich über die Unterbringung in dem neu errichteten Klein-tierhaus freuen. Auf ca. 75qm findet man ein mit viel Phanta-sie, liebevoll und großzügig gestaltetes Kleintiergehege, in dem60 bis 70 Kleintiere artgerecht untergebracht werden können.Die beiden Tierpflegerinnen Adelheid Fölling und Gloria Herzighaben immer alle Hände voll zu tun, um die bereits unterge-brachten Tiere und auch die Neuankömmlinge optimal unterzu-bringen, zu versorgen und auch tiermedizinisch zu betreuen.

Wie war die Nacht?Schon früh am Morgen, bei Dienstbeginn, freuen sich die beidenauf die Arbeit mit ihren Schützlingen. Zuerst machen sie sich aufden Weg um festzustellen welche Neuzugänge über Nacht durchden Tierrettungsdienst in der Kleintierauffangstation unterbrachtwurden. Nicht selten hat sich über Nacht der Tierbestand schonmal um bis zu 5 oder aber auch mehr Tiere erhöht. AusgesetzteKaninchen oder Meerschweinchen die von aufmerksamen Bürgernder Stadt gefunden oder auch sogar eingefangen wurden, gelan-gen dann mittels der Tierrettung in unser Tierheim.

Nachdem sich die Tierpflegerinnen davon überzeugt haben, dasses ihren Tieren gesundheitlich gut geht, stehen die Reinigungder Tierunterkünfte und die Fütterung an. Die Zubereitung desGrünfutters mit dem die Kleintiere fast ausschließlich gefüttert

werden, nimmt schon eine Menge Zeit in Anspruch, da die Aus-wahl an Obst und Gemüse sehr vielfältig ist. Der Speiseplanumfasst sowohl frischen Salat, Möhren, Gurken, Äpfel sowie auchChicorée. Da frisches Heu das Hauptnahrungsmittel der Kanin-chen und Meerschweinchen ist, darf dieses natürlich auch nichtauf dem Speiseplan fehlen.

Kontrolle in der Tierarztpraxis Gerade wurde mit der Zubereitung des Grünfutters begonnen,da klingelt auch schon das Telefon. Die Tierarzthelferin gibt grü-nes Licht, die Neuzugänge können zum Gesundheitscheck undzur Impfung in die Tierarztpraxis gebracht werden. Dort werdendie Tiere gründlich untersucht und werden bei dieser Gelegen-heit auch gleich gechippt. So besitzt jedes Tier seinen eigenenPersonalausweis und kann, sollte es in einem neuen Zuhausedoch einmal entwischen, jederzeit zugeordnet werden.

Gloria Herzig, die gerade die Neuzugänge für den Transport indie Tierarztpraxis vorbereitet, greift wieder zum Telefon, es mel-det sich die Rezeption. Dort steht schon wieder ein Kaninchenzur Abholung bereit, das Kinder auf einem Spielplatz freilau-fend gefunden haben. Da der Weg zur Tierarztpraxis vom Klein-tierhaus aus sowieso an der Rezeption vorbeiführt, nimmt siedas neue Fundtier auf dem Weg dorthin gleich mit.

Neues Zuhause für die plüschigen Tierheimbewohner gesuchtAuch bei Heidi Fölling, die soeben noch das letzte Obst undGemüse an die Tiere verteilt, steht das Telefon nicht still. Eine

Unsere Kleintierpflegerin: Heidi FöllingFotos: Anja Peters

DAS TIERHEIM STELLT SICH VOR:UNSER KLEINTIERBEREICHvon Katrin Porysiak & Werner Krüger

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Dame fragt nach einem Partner für ihre einsame Meerschwein-chendame, deren Lebensgefährte leider über Nacht verstorbenist. Schließlich soll sie nicht alleine bleiben und da ist die schnel-le Vergesellschaftung eines neuen Partners sehr wichtig, schonalleine deshalb, weil das zurückgebliebene Tier trauert. Ja, einpassendes Tier wartet im Tierheim und die Dame am Telefon ver-spricht, heute noch vorbei zu kommen. Mittlerweile haben sichdie ersten Interessenten zur Tiervermittlung auf dem Tier-heimgelände eingefunden. Es ist sehr schön anzusehen, wie sichdie Kaninchen und auch die Meerschweinchen in den großzü-gig liebevoll eingerichteten Ausläufen tummeln. „Sind die süß”hört man eine Besucherin zu ihren beiden Kindern sagen, undsie zeigt dabei auf zwei Kaninchen, die sich auf der Kaninchen-burg gegenseitig putzen.Nicht selten geben sich im Düsseldor-fer Tierheim die Interessenten und auch Besucher, die sich ein-fach nur mal umschauen wollen, die Klinke in die Hand.

Ausführlich und kompetent beraten die Pflegerinnen dieInteressenten über die Ansprüche, die die zukünftigenMitbewohner an ihre neue Familie stellen und freuen sichüber jede gut gelungene Vermittlung.

Am Ende eines turbulenten Tages steht dann noch einmal einKontrollgang durch das Kleintiergehege und durch die Auf-fangstation an. Für die bevorstehende Nacht werden Auffang-boxen vorbereitet und eingerichtet, denn die Tierrettung wird

mit Sicherheit auch nach Feierabend wieder gefundene oder aus-gesetzte Kleintiere in das Tierheim bringen. Den Schützlingen,die kränkeln, gilt ein besonders sorgfältiger letzter Blick: Istalles soweit in Ordnung? Ja, ist es! Dann bis morgen früh ihrFellnasen!

DUS-0014-0313

IMPRESSUM

Viel Platz für unsere KleintiereFoto: Anja Peters

Herausgeber:Tierschutzverein Düsseldorf und Umgebung e.V. 1873Fürstenwall 14640217 DüsseldorfTel.: 0211 - 13 19 28Fax.: 0211 - 13 43 [email protected]

Verantwortlich für Redaktion: Monika Piasetzky Katrin Porysiak

Ehrenrat: Dr. med. Axel Mittelstaedt

Vorstand:Vorsitzende: Monika PiasetzkyStellvertr. Vorsitzender: Hans-Ulrich VeithSchatzmeister: Klaus EggeringJustiziar: Dr. Christian HeyersTierärztl Beratung: Dr. Susanne Becker

Verwaltungsausschuss:Björn CaspersRebecca FrankenhauserBernd HackDr. Jens HartmannMargareta HudzigTaro KataokaJohannes Peter LooserRolf PantelPaul ProdöhlUlla WolffHartmut Zenk

Verantwortlich für Werbung und Gesamtproduktion:deutscher tierschutzverlag – eine Marke der x-up media AG Vorstand: Sara Plinz Friedenstraße 3052351 Düren Tel: 02421-971165verlag@deutscher-tierschutzverlag.dewww.deutscher-tierschutzverlag.de

Gedruckt auf chlorfrei gebleich-tem Recycling-Papier.

Auflage: 12.000 Stück

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Vor 150 Jahren unterstellte der französi-sche Physiologe Claude Bernard, dass bio-logische Funktionen starren Gesetzmä-ßigkeiten wie in der Chemie und Physikfolgen. Er nahm an, dass jeder Organis-mus gleich funktioniere und dass Ver-suchsergebnisse deshalb vom Tier auf den

Menschen übertragbar seien. Bernardpostulierte, dass die Unterschiede zwi-schen Tier und Mensch irrelevant, dieGemeinsamkeiten dagegen überwiegenund wichtiger seien. Damit wurden Krank-heiten zu „technischen Defekten“ undTiere zu Messinstrumenten.

Heute wissen wir, dass Bernard falsch lag.Trotzdem überlebt sein Denkmuster hart-näckig in Medizin und Wissenschaft. Neh-men wir als Beispiel den Schimpansen,unseren nächsten Verwandten. Rechnerischbetrachtet besteht einen große Gemein-samkeit, denn zu 98,4% ist die DNA zwi-schen beiden Spezies identisch. Doch eskommt auf das Zusammenspiel der Gene anund da sorgen die fehlenden 1,6% fürunüberwindbare Unterschiede in der biolo-gischen Reaktion. Der Schimpanse ist bei-spielsweise immun gegenüber Aids, Hepa-titis B und Malaria; Krankheiten, die für denMenschen tödlich (!) sind.

Tierversuche bergen viele GefahrenHier kommen wir nun zu den Gefahren desTierversuchs für den Menschen. Am BeispielAids wird deutlich, dass das jahrzehnte-lange Festhalten am Tierversuch dafür ver-antwortlich ist, dass zwei Drittel allerunserer Krankheiten bis heute nicht heil-bar sind. Wie soll in der Aidsforschung derseit dem ersten Auftreten der KrankheitAnfang der 1980er Jahre ständig ange-kündigte Durchbruch gelingen, wenn dazudas gegen Aids immune Tier Schimpanseverwendet wird? (Zwar hat dies auch dieWissenschaft eingesehen und die Aids-

IRRUNGEN UND GEFAHRENDER FALSCHEN

TIERVERSUCH METHODE von Claus Kronaus –Ärzte gegen Tierversuche

DUS-0003-0113

DUS-0016-0313

Foto: Animal Rights Sweden

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Forschung an Schimpansen eingestellt,aber sie wird an anderen Affenarten fort-geführt, bei denen genauso wenig mensch-liche Aids-Symptome hervorgerufen wer-den können.) Die Bekämpfung zahlreicherZivilisationskrankheiten wie Krebs (vgl.hierzu meine Ausführungen im ersten Arti-kel), Alzheimer, Parkinson, Multiple Skle-rose etc. weisen eine ähnliche Geschichteder Erfolglosigkeit auf.

Doch die Gefahren durch Tierversuchegehen noch viel weiter und sind sehr kon-kret. Im Bereich der Arzneimittel werden fürden Menschen vielversprechende Medika-mente vorzeitig aussortiert, da sie sich imTierversuch als untauglich erweisen.Lebensrettende Medikamente wie Insulinund Penicillin würden heute keine Zulassungmehr bekommen, weil sie bei Tieren schwe-re bis tödliche Nebenwirkungen auslösen.

Die Medikamente, die den Tierversuchüberstehen und in die klinische Erpro-bungsphase am Menschen gelangen, sindkeineswegs so sicher, wie uns die Phar-maindustrie glauben machen will. Nur 8%der im Tierversuch "erfolgreich" geteste-ten Substanzen überstehen die klinischePhase und werden zugelassen, die restli-chen 92% scheiden wegen fehlender Wir-kung oder schwerer Nebenwirkungen aus.Man darf die klinischen Studien deshalbgetrost als ethisch höchst fragwürdige"Menschenversuche" bezeichnen. Zahlrei-che Skandale belegen das hohe Risiko fürdie Probanden. Von den zugelassenenMedikamenten werden später weitere ca.20-50% vom Markt zurückgezogen odermüssen mit Warnhinweisen versehen wer-den. Diesem Umstand trägt seit April 2013auch die EU Rechnung, die neu zugelas-sene Medikamente mit einem schwarzenDreieck als „Arzneimittel unter zusätzlicherÜberwachung“ kennzeichnen lässt.

Neue KennzeichnungspflichtEine solche Kennzeichnung war höchstüberfällig. Im ersten Teil dieser Artikelse-rie wurde bereits darüber berichtet, dass inDeutschland von mindestens 58.000 Totenpro Jahr durch Medikamentennebenwir-kungen auszugehen ist. Auf das Jahr 2011bezogen wäre das mindestens die viert -häufigste Todesursache gewesen. Diese Zahlbezieht sich nur auf internistische Abtei-lungen von Krankenhäusern, die Dunkel-ziffer aus dem ambulanten und privatenBereich ist noch viel höher. Entscheiden Sieselbst, ob angesichts dieser Fakten wirklichvon einer Medikamentensicherheit durchTierversuche gesprochen werden darf.

Die „Liste von Risikomedikamenten“ist sehr lang, wie Sie gerne unserem gleich-namigen Faltblatt entnehmen können.Betrachten wir beispielsweise Contergan:Eine derartige Katastrophe kann jederzeitwieder passieren, denn die schädliche Wir-kung von Contergan zeigt sich nur bei zweiTierarten (Neuseeland-Kaninchen und eineAffenart), und das auch nur bei hoherDosierung. Hier wird der Lotteriecharaktervon Tierversuchen überdeutlich: Ob dieReaktionen beim Menschen und bei einerbestimmten Tierart übereinstimmen, weißman immer erst nach der Anwendung beimMenschen – die Übertragung von Tierver-suchsergebnissen birgt deshalb ein unkal-kulierbares Risiko!

Auch das Schmerzmittel Vioxx ist ein dra-stisches Beispiel von vielen. Die Herstel-lerfirma Merck musste das Medikament2004 vom Markt nehmen und wurdeanschließend zu insgesamt fast 6 Milli-arden Dollar Schadenersatz bzw. Strafeverurteilt. Allein in den USA soll Vioxx für140.000 Herzinfarkte und Schlaganfälle- zahlreiche davon tödlich verlaufend -verantwortlich gewesen sein.

Die daraus resultierenden DenkfehlerZusammenfassend betrachtet krankt derTierversuch somit insbesondere an zweifundamentalen Denkfehlern, die für unsMenschen mit großen Gefahren verbun-den sind: Die biologischen Unterschie-de zwischen Tier und Mensch (Körper-bau, Organfunktionen, Stoffwechsel,Ernährung, Psyche) dürfen nicht negiertoder kleingeredet werden, wie dies sei-nerzeit Claude Bernard tat. Sie sind maß-geblich dafür verantwortlich, dass jed-wede Übertragung von Tierversuchser-gebnissen auf den Menschen einLotteriespiel und keine auf Fakten basie-rende Wissenschaft darstellt.

Das im Tierversuch verwendete "Tiermo-dell" hat nichts mit der Realität des Men-schen und seinen Krankheiten gemein.Im Tiermodell werden bei gesunden Tie-ren menschliche Krankheitssymptome,die die Natur für diese Tiere im Regelfallgar nicht vorgesehen hat (siehe Immuni-tät der Schimpansen gegen Aids), künst-lich erzeugt, um sie später wieder zu"kurieren". Dabei werden die komplexenWechselwirkungen bei Krankheitsentste-hung und –heilung komplett ausgeblen-det. Doch die Natur lässt sich nicht über-listen oder übertreffen; solchermaßengewonnene Erkenntnisse sind nichts wert.

Es existieren zahlreiche Studien, die dieNichtübertragbarkeit von Tierversuchser-gebnissen auf den Menschen eindeutigbelegen und im Ergebnis zu obigen Kern-aussagen kommen. Angesichts dieser Fak-ten stellt sich die Frage, warum weiter-hin am System Tierversuch festgehaltenwird. Mit diesem Thema beschäftigt sichdie nächste Folge dieser Artikelserie. Diezahlreichen Möglichkeiten der tierver-suchsfreien Forschung sind dann Gegen-stand des übernächsten Teils.

von Claus Kronaus –Ärzte gegen Tierversuche

Ärzte gegen Tierversuche e.V. − AG KölnClaus Kronaus Friedensstraße 44, 51147 KölnTelefon: 02203 1832890Mobil: 0173 2534903Fax: 03212 1187905Mail: ag-koeln@aerzte-gegen-

tierversuche.dewww.aerzte-gegen-tierversuche-koeln.de

Foto: Ärzte gegen Tierversuche Foto: Istock

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Bei Wildhunden sind Zahnprobleme selten. Das Hundegebiß hatnämlich optimale Selbstreinigungskräfte, die sich aus dem Zusam-menspiel von guten Zahnabständen, konischen Zahnspitzen, reich-lichem Speichelfluß und kräftigem Zungenspiel sowie reichlichermechanischer Beanspruchung beim Reißen von Beute ergeben.Dervom Menschen gezüchtete Hund hat je nach Rasse mehr oder weni-ger problematische Zahnstellungen, wenn man z.B. an die kurz-köpfigen Minihunde denkt. Diese sind zusätzlich durch eine ungün-stige Zuchtauswahl oft regelrecht kaufaul. Aber nicht nur der scho-koladengemästete Schoßhund bekommt Zahnprobleme. WeitereRisikofaktoren sind Bewegungsmangel und Weichfutter.

Hand aufs Herz!Wann haben Sie zuletzt den Gebißzustand ihres Hausgenossen über-prüfen lassen? Wenn Sie zu den gut informierten Hundehalterngehören, die ihren Hund artgerecht füttern, Kauknochen aus Büf-felhaut zur Zahnpflege geben und regelmäßig den Ansatz von Plaquemit der Zahnbürste entfernen, wird ihr Hausraubtier hoffentlichbis ins hohe Alter keine Zahnprobleme bekommen.

Die tägliche Praxis sieht aber leider oft ganz anders aus.Werden weiche Beläge (Plaque) nicht konsequent entfernt, verhär-ten sie sich zum festen Zahnstein. Dieser stinkt durch die enthalte-nen Fäulnisbakterien und greift das Zahnfleisch an. Tückischerweisekann man den unter dem Zahnfleisch gelegenen Zahnstein nicht sehen.Nur der Tierarzt kann diese Taschen mit der Sonde erforschen und denoft übelkeitserregenden Inhalt entfernen. Diese Entzündungsprozes-se führen zur Zerstörung des Zahnhalteapparates und letztlich zumZahnausfall. Zahnvereiterungen sollten immer sofort tierärztlichbehandelt werden. Nicht nur wegen der unangenehmen Geruchsbil-dung. Eitererreger sind Krankheitserreger und können im Körper

TIERISCHE ZAHNSCHMERZEN SIND VIEL HÄUFIGER ALS MAN DENKTvon Dr. Stefan Gabriel (DTSV)

[12] tierschutzbrief

Zähneputzen ist auch für Hunde wichtig!Fotos: Jürgen Plinz und Dr. Stefan Gabriel

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schlimme Folgeschäden anrichten. Deswegen behandelt der Tierarztdiese Infektionen mit einem speziellen Antibiotikum, das auch zurVorbehandlung für eine professionelle Gebißreinigung notwendig ist.

Für eine Sanierung des erkrankten Hundegebisses ist es nicht aus-reichend, nur den sichtbaren Zahnsteinansatz zu entfernen. Jedereinzelne Zahn muss rundherum bis in die Tiefe der Zahnfleischta-schen sondiert und gereinigt werden. Der Tierarzt macht das mitdem Ultraschallgerät, genauso wie Sie das von Ihrem Zahnarzt ken-nen. Diese Prozedur ist nicht schmerzhaft. Da Hunde aber den Tondes Ultraschallgerätes ganz anders wahrnehmen als wir (und auchnicht eine Dreiviertelstunde das Maul zur Lampe gerichtet öffnenwerden, ohne sich zu verschlucken...) muß dieser Eingriff in einerleichten Narkose durchgeführt werden. Abschließend werden dieWurzelhälse und sämtliche Zahnflächen auf Hochglanz poliert.

Es ist ein immer wieder zu beobachtender Fehler, alte Hunde vonder Zahnpflege auszunehmen! Gerade der alte Hund ist stark gefähr-det, daß unbehandelte Zahnvereiterungen Bakterien ausstreuen undauf die Herzklappen (Endocarditis) oder „auf die Nieren“ (Nieren-entzündung) gehen können! Die berechtigte Angst vor dem Nar-koserisiko darf nicht dazu führen, dass dem alten Hund eine Gebiß-sanierung vorenthalten wird. Während das Risiko einer Narkose mitden modernen Methoden der Veterinärmedizin praktisch in fastjedem Fall beherrschbar bleibt, können die Bakterien aus der ver-eiterten Mundhöhle im Körper unbemerkt streuen und Infektionenund Organversagen anrichten. Lassen Sie es nicht soweit kommen!

Liste der deutschen Zahn-Tierärzte www.tier-zahnaerzte.de

DUS-0012-0313

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[14] tierschutzbrief

Der Handel mit Hundewelpen boomt Vor allem in Osteuropa wollen zweifel-hafte Züchter auf dem Rücken der Tieredas schnelle Geld machen. Krank undverwahrlost werden die Welpen durchEuropa gekarrt. Ihr Ziel sind Tierbörsenoder der Privatverkauf.

Mops, Spitz, Bullterrier: Bei einer Routi-nekontrolle auf der A70 stießen Polizi-sten im Juli auf 78 Hundewelpen. Die nurvier bis sechs Wochen alten Tiere warenim Kofferraum eines PKW eingepfercht,ohne Wasser und in verdreckten Boxen.Die Welpen wurden sofort beschlagnahmtund im nahe gelegenen Tierheim Schweb-heim untergebracht, wo sie liebevollzunächst mit dem Nötigsten versorgtwurden. Gegen den Fahrer, der im Auf-trag des Besitzers von Tschechien nachBelgien unterwegs war, wurde ein Straf-

verfahren eingeleitet. Ihm wird der Ver-stoß gegen das Tierschutzgesetz vorge-worfen. Außerdem konnte er für den Tier-transport keine Genehmigung vorweisen.

Da die Fahrt erst begonnen hatte, ginges den beschlagnahmten Vierbeinern ver-hältnismäßig gut. Wäre der Transportnicht gestoppt worden, hätte sich dieLage bis Belgien vermutlich dramatischverschlechtert. Dort sollten die Welpenauf einer Tierbörse verkauft werden. Fürkeinen der Hunde konnte der Fahrer einenImpfpass vorlegen. So mussten die Tiereeiligst geimpft und zusätzlich gechipptund amtlich registriert werden.

Tierleid und falsche VersprechungenDer Handel mit Hundewelpen floriert.Kommerzielle Hundezuchten, wie es sie vorallem in Osteuropa, aber auch in Belgien

oder den Niederlanden gibt, produzierenWelpen „en masse“. Verkauft werden dieTiere, vergleichsweise günstig, über Klein-anzeigen und im Internet. Nach langenTransporten kommen die Welpen oft völ-lig geschwächt und kaum überlebensfähigam Ziel – dem Händler – an. Viele Hundesind nicht geimpft, der Heimtierausweisfehlt ebenso wie die Kennzeichnung, z.B.durch Mikrochip. Zahlreiche Hunde werdenzudem viel zu früh von den Muttertierengetrennt, die wiederum über Jahre hinwegausschließlich als „Gebärmaschinen“ fun-gieren. Ohne die lebenswichtigen Imp-fungen erkranken viele Welpen währenddes Transports und infizieren alle mitrei-senden Tiere. Die Hundehändler sind somitnicht nur verantwortlich für das Leidunzähliger hilfloser Geschöpfe, sonderntragen darüber hinaus die Schuld an derVerbreitung von Infektionskrankheiten.

ILLEGALER WELPENHANDEL - HUNDEBABYS LEIDEN STUMMvon Gudrun Wouters – DTSV

Foto: Tierheim Schwebheim

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ÜR-0215-DUS-0313

DUS-0004-0113

Leid der Tiere, Not der TierheimeZwar wurden in den vergangenen Jahrenimmer wieder Haustiertransporte ge -stoppt, dies aber ist nur die Spitze desEisbergs. Die Versuchung der Händlerauf das schnelle Geld ist groß, die Gefahr,ertappt zu werden, hingegen gering.Tausende Welpen leiden so jährlich aufunseren Straßen und später bei denHändlern – stumm und unentdeckt.

Egal ob im Grenzbereich, an Flughäfenoder sonst wo im Land: Wird ein illega-ler Transport entdeckt, sind es die Tier-heime, die die beschlagnahmten Tiereauf behördliche Anweisung hin aufneh-men müssen. Eine kaum zu bewältigen-de Aufgabe, denn die Heime sind wederräumlich noch finanziell auf die zumeisthohe Anzahl an Tieren eingestellt. DasTierheim in Schwebheim z.B. rechnet fürdie Versorgung der Welpen mit Kostenvon mehreren zehntausend Euro. DieBehörden wollen die Kosten nicht über-nehmen, obwohl sie die Unterbringungim Heim anordnen. Ein Skandal wie inSchwebheim ist oft auch, dass sichStaatsanwaltschaft, Polizei oder Veteri-näramt die Zuständigkeiten hin und herschieben – nur um an den Kosten vor-beizukommen. Bei den Transporteurenist meist nichts zu holen. So trat der Fah-rer in diesem Fall das Eigentum schnellan die Behörden ab und machte sich aufdie Rückreise nach Tschechien.

Um den illegalen Tierhandel zu stoppen,ist dringend die Politik gefragt. Dennnur strikte Grenzkontrollen, harte Strafen für die Verantwortlichen undkonsequentes Durchgreifen in den Län-dern kann die Händler auf Dauer zumAufgeben zwingen und das Leid derTiere beenden.

Appell an alle TierfreundeTiere sind lebende und fühlende Wesen- und keine Schnäppchen. Gerade jetzt,vor Weihnachten, hofft der Internet-Handel auf ein besonders lukrativesGeschäft. Ganz abgesehen davon, dassman Tiere niemals verschenken sollte,heißt es jetzt wie immer: „Finger weg“von den vermeintlichen Angeboten imNetz. Seriöse Tierschutzorganisationenbieten ihre Schützlinge nicht auf Inter-netplattformen an. Wer auf diesen Wegennach einem neuen Hausgenossen sucht,unterstützt den dubiosen Handel undist mitverantwortlich für das unsäglicheLeid tausender Hunde und anderer Tiere.Tabu sind auch Tiermärkte, wie es sie z.B.in Belgien gibt. Niemals sollte manHund, Katze & Co. dort kaufen, weder ausMitleid noch aus sonstigen Gründen!Denn für jedes verkaufte Tier rückt einneues nach. Wer einen Hund anschaffenmöchte, sollte sich zunächst im Tierheimumschauen. Dort warten ständig vieleVierbeiner auf ihre zweite Chance ineinem liebevollen Zuhause.

Unerträgliche Zustände –ein Tiertransport wird gestopptFotos: Tierheim Schwebheim

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[16] tierschutzbrief

TIERVERMITTLUNG – BESONDERE NOTFELLEvon Katrin Porysiak

Jerry,4 Jahre, männlich „Jerry“, unserDeutscher Schä-ferhund, ist ein4 jähriger sport-licher Typ. Ur -sprünglich wurde

er gefunden und somit hat man keine Angaben, wie erfrüher gelebt hat. Die Situation im Tierheim stresst ihnnach wie vor sehr, und obwohl er schon seit Mai diesesJahres bei uns ist, kommt er einfach nicht zur Ruhe. Erbenötigt dringend ein ruhiges Zuhause, in dem er sichentspannen und ein ausgeglichener Hund werden kann.

Er sollte ein Familienmitglied werden, das in den Tages-ablauf voll mit einbezogen wird und die Nähe aller Fami-lienmitglieder genießen kann. Ein wenig Erziehung hater offensichtlich schon genossen, die Grundkommandosbeherrscht er. Anderen Hunden gegenüber verhält er sichneutral.

Omi Stummel-schwanz, ca. 14 Jahre,weiblichOmi Stummel-schwanz istschon eine be -tagte Katzenda-me, die ca. 1998

geboren wurde. Sie ist sehr lieb und anhänglich undwünscht sich eine Zuhause bei Menschen, die nicht denganzen Tag außer Haus sind. Sie hatte einen leichtenLeberschaden, den wir aber gut in den Griff bekommenhaben, und hat jetzt noch eine leichte Niereninsuffizienz.Deshalb sollte sie Nierendiätfutter erhalten zur Unter-stützung der Nierenfunktion, welches sie auch durchausgerne frisst. Die Omi wurde gefunden und, vermutlich auf-grund ihres Alters und des Gesundheitszustandes, garnicht erst gesucht, denn gemeldet hat sich niemand, dersie vermisst. Wir würden uns sehr freuen, wenn die Omiihren Lebensabend nicht bei uns im Tierheim, sondernauf einer kuscheligen Couch verbringen könnte.

Spot (männlich) und Tatze (weiblich), 6 JahreHier stellen wir Ihnen ein Geschwisterpärchen von November 2007vor. Spot und Tatze heißen die beiden, wobei die Hündin auchkastriert ist. Sie haben ihr ganzes Leben gemeinsam verbrachtund waren nie voneinander getrennt. Daher möchten wir sie auchauf jeden Fall zusammen vermitteln. Spot und Tatze unterliegendem Landeshundegesetz und es sind verschiedene Auflagen vorder Anschaffung zu erfüllen, bei denen wir aber gerne behilflichsind. Beide sind freundlich, kinderlieb, können alleine bleibenund lieben ausgiebige Spaziergänge. Die Grundkommandos beherr-schen sie und würden auch ohne Probleme einen Wesenstestbestehen, so dass sie vom Leinen –und Maulkorbzwang befreitwerden. Abgegeben wurden sie leider aufgrund von Zeitmangelsowie finanziellen Problemen. Spot und Tatze gehören zu unse-ren besonderen Notfellen, weil es nicht einfach ist größereHunde im Doppelpack zu vermitteln.

Hier finden Sie noch viel mehr Bellos, Mietzen und andere Haustiere, die ein neues Zuhause suchen

WWW.TIERHEIM-DUESSELDORF.DE

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Gibt es einen Grund, NICHTMitglied im TierschutzvereinDü�sseldorf zu sein?Ja, einen ... man mag keineTiere. Aber sonst ... ?

Wollen Sie zu uns gehören? Denn ...- Tiere brauchen Ihre Stimme- Tiere brauchen eine Lobby- Tiere brauchen Ihre HilfeDas sollte Ihnen 2,08 € im Monat wert sein. Werden Sie Mit-glied bei uns! Jetzt und hier, denn Ihre Stimme zählt!

Ja, ich will Tieren helfen! Deshalb melde ich mich alsMitglied im Tierschutzverein Dü�sseldorf und UmgebungDü�sseldorf e.V. 1873 an. Der Jahresbeitrag kann freigewählt werden, beträgt mindestens jedoch 25 Euro

Ja, ich will Tieren helfen! Deshalb möchte ich den Tier-schutzverein Dü�sseldorf und Umgebung e.V. 1873 als Förderin/Förderer mit Spenden unterstü�tzen. Nehmen Siemich bitte in Ihre Kartei auf.

Im frankierten Briefumschlag einsenden anTierschutzverein Dü�sseldorf und Umgebung e.V. 1873 Fü�rstenwall 146, 40217 Dü�sseldorf

Unsere Bankverbindung fü�r Überweisungen oder Daueraufträge

Stadtsparkasse Düsseldorf Kto.-Nr. 190 687 58, BLZ 300 501 10 oderIBAN: DE92 3005 0110 0019 0687 58, BIC: DUSSDEDDXXX

Kreissparkasse DüsseldorfKto.-Nr. 10 40 930, BLZ 301 502 00 oderIBAN: DE11 3015 0200 0001 0409 30, BIC: WELADED1KSD

Deutsche BankKto.-Nr. 380 028 100, BLZ 300 700 10 oderIBAN:DE44 3007 0010 0380 0281 00, BIC: DEUTDEDDXXX

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geboren am

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WERDEN SIE MITGLIEDODER WERBEN SIE EINEN FREUND

Sehr geehrter Spender!

Spenden an uns sind steuer lichabsetzbar. Bitte tragen Sie imÜberweisungsträger Ihren vol -len Namen und Ihre Anschriftein. Sie erhalten danach vonuns eine Spendenbescheini -gung und natürlich regelmäßigInfor mationen zu unserer Ar -beit. Bei Spenden bis 200,00Euro können Sie den Quit tungs- beleg aus fül len, bei Ihrer Bankabstempeln lassen und für IhreSteuer er klärung verwenden.

Wir sind wegen Förderung des Tierschut-zes nach dem letzten uns zuge stelltenFreistellungsbescheid des Finanz amtesDüsseldorf-Süd vom 05.07.2013, Steuer-Nr. 106/5756/2847, bis 31.12.2017 nach§ 5 Abs. 1 Nr. 9 des KStG von der Körper -schaftssteuer befreit. Es wird bestätigt,dass es sich nicht um Mitgliedsbeiträge,sonstige Mitgliedsumlagen oder Aufnah-me gebühren handelt und die Zuwendungnur zur Förderung des Tierschutzes (i. S.d. Anlage 1 – zu § 48 Abs. 2 EStDV –Abschnitt A Nr. 11) verwendet wird.

€uro-Überweisung Nur für Überweisungen in Deutschland, in andere EU-/EWR-Staaten und in die Schweiz in Euro.Bitte Meldepflicht gemäß Außenwirtschaftsverordnung beachten!

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noch Verwendungszweck (insgesamt max. 2 Zeilen à 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 2 Zeilen 35 Stellen)

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BIC des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)

Betrag: Euro, Cent

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Angaben zum Begünstigten: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)

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T I E R S C H U T Z V E R E I N D U E S S E L D O R F

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[18] tierschutzbrief

DANKE – DER NACHFRAGEKatrin Porysiak hat Post unserer ehemaligen Schützlinge für Sie zusammen getragen

Hallo liebes Teamvom Tierheim in Düsseldorf,... nach 7 Jahrenfühle ich mich"Pudel"wohl undauch meine Futter-geber bedankensich noch einmalganz ganz herzlich,weil sie mit mir denbesten Fang und

das ganz große Glück gefunden haben! Jeden Abendsagen sie mir! Bleib lange HIER! Liebe Grüße aus Köln

Hallo liebes Tierheim, Trixie lebt nunschon eine Weilebei uns und nunwird es auch malZeit für ein Foto.

Eddie & Trixie sind ein Herz und eine Seele geworden.Herzliche Grüße

Liebes Kleintierteam,am 31.08.13 habenwir das Zwergka-ninchen Mandy alsneue Partnerin fürunser Böckchen

Rambo (ebenfalls aus Ihrem Tierheim) zu uns geholt.Rambo hatten wir seinerzeit für unsere Häsin zu unsgenommen, dessen Partner verstarb. Die Vergesell-schaftung hat sehr gut geklappt. Es gab nur wenigeharmlose Kämpfe. Die beiden verstehen sich nun prima.Freundliche Grüße

Carlos (ehemals Pino) Auch wenn meinUm zug aus demTierheim noch nichtlange her ist, fühlemich aber bereits

'pudelwohl' bzw. Ragdoll-wohl. Ich denke, das sieht manauch auf dem Foto. Meine neuen Halter kümmern sich gutum mich. Vielen Dank für die Vermittlung, herzliche Grüße

Hallo zusammen, ... einen lieben Dankund Gruß an alle Pfle-ger/innen, die sich sogut mit den Rattenbeschäftigt haben,obwohl im Tierheim-alltag sooooo vieleTiere zu betreuen sind.Toll!Viele Grüße aus Wil-lich Kathrin Freitag &die Rattenbande

Überweisungsauftrag/Zahlschein

(Name und Sitz des beauftragten Kreditinstituts) (Bankleitzahl)

Benutzen Sie bitte diesen Vordruckfür die Überweisung des Betrages vonIhrem Konto oder zur Bareinzahlung.Den Vordruck bitte nicht beschädigen,knicken, bestempeln oder beschmutzen.

Datum Unterschrift

Konto-Nr. des Empfängers Bankleitzahl

PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen)

Betrag: EUR, CENT

Konto-Nr. des Kontoinhabers

Bitte geben Sie für die Spendenbestätigung IhreSpenden-/Mitgliedsnummeroder Ihren Namen undIhre Anschrift an.

SPENDE

Empfänger: (max. 27 Stellen)

T I E R S C H U T Z V E R E I N D U E S S E L D O R F

E U R

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T I E R S C H U T Z B R I E F 3 / 1 3ggf. StichwortSpenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen)

Kontoinhaber/Einzahler: Name, Ort (max. 27 Stellen)

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ROSENKOHL – EINE ASIATISCHE VARIANTEvon Kristina Mohr – DTSV

Hallo, liebe Tierfreunde,wer kennt ihn nicht, den Rosenkohl. Von den Einen geliebt, von den Anderen verschmäht... mit diesem Rezept sollten die Erfolgschancen steigen, die Zweifler hinter dem warmen Ofen hervorzulocken.

Rosenkohl-CurryZutaten:1 kg Rosenkohl250 g TK Erbsen120 g Cashewnüsse100 g getrocknete Cranberries (Preiselbeeren)1 Bund Frühlingszwiebeln1 walnussgroßes Stück Ingwer600 ml Kokosmilch2 EL gelbe CurrypasteSalzPfefferÖl

Und so einfach wird’s gemacht: Die Cashewnüsse in heißer Pfanne ohneÖl rösten (Vorsicht, sie brennen schnellan). Den Rosenkohl, nach Entfernung deräußeren Blätter, waschen und vierteln.1 EL Öl im Wok oder einer großen Pfanneerhitzen, die Currypaste hinzugeben.Sobald die Paste anfängt aromatisch zuduften, die Rosenkohlviertel dazu und1 Minute anbraten. Mit Kokosmilch ablö-schen und auf mittlere Hitze reduzieren.Die Frühlingszwiebeln schräg in sehr feineRinge schneiden und beiseite stellen.Nach 5 Minuten die Erbsen, Cranberriesund Cashewnüsse dazu und weitere 6-8 Minuten köcheln lassen. Mit Salz undPfeffer abschmecken. Das fertige Curry mit

den Frühlingszwiebelringen garnieren undmit Basmatireis servieren.

Tipp: Nicht alle Currypasten sind vegan.Achtet auf die Inhaltsangaben, da ineinigen Garnelenpaste enthalten ist.Tipp: Übrig gebliebener Ingwer kanngeschält und gestückelt auch eingefrorenwerden, ansonsten hält er sich im Gemü-sefach vom Kühlschrank problemlos 2-3 Wochen.

Zum Nachtisch empfehle ich Maronen-Mousse mit Apfel-Zimt-Kompott als Dessert:

Maronen-Mousse Zutaten:250g Maronen (gegart & vakuumiert)250 ml Sojasahne1 EL brauner Zucker100 g dunkle Schokolade (mind. 70% Kakao)1 Vanilleschote

Und so einfach wird’s gemacht: Die Schokolade im Wasserbad auflösenund etwas abkühlen lassen, Maronen kleinschneiden und mit der Sojasahne pürie-ren, Zucker und Mark der Vanilleschotedazugeben und die noch flüssige Scho-kolade vorsichtig unterrühren. Danachein paar Minuten kalt stellen und fertig

ist die Leckerei!

Tipp: Ihr könnt natürlich auch frischeMaronen / Esskastanien benutzen, diesemüssen allerdings erst im Ofen geröstet,gehäutet und in Wasser oder Sojamilchgar gekocht werden.

Apfel-Zimt-KompottZutaten:4 süss-saure Äpfel (am besten Boskop)1 Zitrone (Bio)2-3 EL AgavensirupTL Ceylon-Zimt

Und so einfach wird’s gemacht: Äpfel schälen und in kleine Würfel schnei-den, Zitrone pressen,Saft zusammen mitApfelstücken, Zimt und Sirup ca. 5 Minu-ten auf mittlerer Flamme köcheln, auf4 Portionen verteilen und von der Mousseje 1-2 Nocken auf den Teller geben. Wermag, kann es mit Minzblättchen garnieren.

Tipp: Bitte nehmt Ceylon-Zimt, da dieserkaum Cumarin enthält. Cumarin kann auchschon in kleinen Mengen leberschädi-gend sein.

Kirstina Mohr kocht für www.unter-vegs.de vegetarisch oder vegan undwünscht guten Appetit.

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[20] tierschutzbrief

WASSERVÖGEL – EINE ATTRAKTIONFÜR JUNG UND ALTvon Claudia Belles – TEIL 2

Unser Wassergeflügel braucht Hilfe nicht nur im WinterFotos: Istock

Nachdem wir in der letzten Ausgabebereits auf die Probleme eingegangensind, die sich für die Wasservögel in unse-ren Parks ergeben, möchten wir nun einenAusblick in die Zukunft wagen, wie mangemeinsam diese Probleme angehen undlösen kann.

Unser gemeinsames Ziel:Ein möglichst artgerechtes Leben für alleWasservögel. So unterschiedlich und viel-fältig die Lebensbedingungen für Wasser-vögel aller Art auf den Gewässern im Düs-seldorfer Stadtgebiet auch sind, ein Zielvertritt der Tierschutzverein gemeinsammit Naturschutzverbänden und den zahl-reichen, seit langem tätigen ehrenamtli-chen Helfern gegenüber der Öffentlichkeit,der Stadt und auch dem Land: die Was-servögel sollen ein möglichst artgerech-tes Leben in einem Lebensraum verbrin-gen, der den ökologischen Anforderungengerecht wird.

Was ist zu tun?Es gibt sinnvolle Maßnahmen zur Verrin-gerung der Probleme:• Abnahme der Fütterung,

• Reduzierung der Gewässer- und Ufer-verschmutzung,

• Respektierung der geschützten Zonenfür Wildtiere,

• Verbesserung des Umfeldes durch gärt-nerische Maßnahmen.

Zur Durchführung der Maßnahmen kannder Tierschutzverein auf Konzepte zurück-greifen, die vom Gartenamt 2002 anläss-lich der EUROGA entwickelt wurden. Es gabauch schon darüber des Öfteren Gesprä-che zwischen der Gartenamtsleitung unddem Kreis der „Wasservogelfreunde“.

Denkbar sind:• Aufklärung der Parkbesucher über dieBedürfnisse der Wasservögel durch per-sönliche Ansprache und Verteilung vonFlyern,

• Informations- oder Hinweistafeln (alspositives Beispiel: in anderen Städtenhaben Schulkinder Hinweistafeln unterfachlicher Anleitung künstlerischansprechend gestaltet),

• Reinigung verunreinigter Stellen imPark, gegebenenfalls zeitnahe Informa-tion städtischer Stellen über Schäden.

Als erster Schritt wurden verlässlichenfreiwilligen Helfern in einzelnen Parksvom Gartenamt schon „Betreuungspässefür Wasservögel“ ausgestellt, um u.a. dieTiere zu beobachten, bei z.B. starkemFrost eine Notfütterung vorzunehmen,verletzte Tiere zu retten; letzteres gege-benenfalls durch Anlocken mit Futter,ohne eine Anzeige durch das Ordnungs-amt befürchten zu müssen.

Der Tierschutzverein setzt auf Zusam-menarbeitIn Düsseldorf setzen sich seit Jahrzehn-ten Menschen ehrenamtlich und vorbild-lich für das Wohl der Wasservögel ein, sodie „Düsseldorfer Schwanenmutter“ beider Pflege der von der Stadt abhängiggemachten Wasservögel im Hofgarten, sodie Mitarbeiter der „entenhotline“ bei derstadtweiten Entenrettung. Sie verfügenüber fundierte Kenntnisse und reichhal-tige Erfahrung. Der Tierschutzverein braucht den regenAustausch mit ihnen, will dabei ihre Arbeitfördern und bietet:• eine Plattform, um die Ideen des Was-servogelschutzes zu verbreiten,

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• die Wahrnehmung seiner Einflussmög-lichkeiten bei der Stadt,

• seine Beziehungen zur DüsseldorferPresse

• seine Bekanntheit, um weitere Freiwil-lige anzuwerben,

• die Koordination und Kontinuität derArbeit durch Einsatz eines Parkbeauf-tragten,

• den Einsatz finanzieller Mittel,• die Werbung von Sponsoren,• die Verknüpfung seiner Arbeit mit derArbeit und den Aktionen anderer Ver-bände (z.B. naturkundliche Führungen,„Dreck-weg-Tag“),

• die Aufnahme von Kontakten undZusammenarbeit mit Schulen,

• den Erfahrungsaustausch und dieKooperation mit den Tierschutzverbän-den anderer Städte.

Das Bündeln und Zusammenwirken derKräfte steigert die Wirksamkeit der Arbeitaller und kommt den Wasservögeln viel-fach zugute.

Keine halben Sachen – die Politik istgefordert!Wenn die Verfasser der von der Stadt inAuftrag gegebenen Studie über die „Was-servögel in den Düsseldorfer Parkanlagen“(Hamann & Schulte, 2009) wiederholt instädtischen Parks eine regelmäßige Kon-trolle der Gelege z.B. der Kanadagänse undReduzierung der Eier fordern, dann ent-spricht dies dem wissenschaftlichen Standder Vogelforschung und wird von denNaturschutzverbänden in Nordrheinwest-falen als gemeinsames Ziel erklärt (NWO):

nur durch diese Maßnahme kann einenachhaltige Verringerung der zu großenAnzahl neu zugezogener Arten im Ver-hältnis zu den einheimischen Tierartenerreicht werden - und nur dieses Vorge-hen entspricht der Beachtung des Tier-schutzes.

Was soll es nützen, wenn die Stadt Ufer-flächen begrünt und pflegt, damit eineÜberzahl Gänse die Flächen wieder kahlweidet und die Straßen auf der Suche nachFutter überqueren muss? Wie kann manParkbesuchern erklären, dass Wildtierenicht gefüttert werden dürfen, und gleich-zeitig Scharen von hungrigen Gänsen,womöglich mit ihren Jungen im Gefolge,in ihrer Not die Menschen aufdringlichanbetteln? Wie können wir um Sympathiefür die Vögel werben, wenn ihre glitschi-gen Hinterlassenschaften auf Wegen undKinderspielplätzen überhandnehmen? DieTierfreunde der Stadt Düsseldorf, die sichseit jeher intensiv um die Wasservögel inden Parks kümmern, verfügen über dieKenntnisse und die Motivation, um dieverantwortungsvolle Aufgabe der Gele-gekontrolle in Kooperation mit dem Gar-tenamt zu übernehmen.

Der Düsseldorfer Tierschutzverein wirdsich bei Landtagsabgeordneten für dieerforderlichen gesetzlichen Änderungenfür diese Maßnahme nachdrücklich ein-setzen. Da wir es hier mit einem überre-gionalen Problem zu tun haben, könnteein erfolgreiches „Düsseldorfer Gänsema-nagement“ Modellcharakter für viele Städ-te Nordrheinwestfalens haben. DU

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[22] tierschutzbrief

Liebe Frau Piasetzky, erst einmal herzlichen Glückwunsch noch zum Jubiläum!Grund genug, sich mal mit einem Leserbrief für Ihre Arbeitzu bedanken. Denn mit Ihnen ist endlich mal die richtige Frauzur richtigen Zeit am richtigen Platz!! Ich lese den Tier-schutzbrief mit großem Interesse- Ihr Bericht über die “Hum-mer-Qual” spricht mir aus tiefster Seele!- und auch die ande-ren Beiträge geben unseren “Mitlebewesen” endlich mal eineStimme! Ich war aber auch vor Ort und habe mit Begeiste-rung die Veränderungen im Tierheim besichtigt. Z.B. habendie Katzen einen Auslauf mit Klettermöglichkeit, es gibt großeneue Vogelvolieren und die Kleintierhäuser kommen einer art-gerechten Tierhaltung doch sehr nah und sollten Maßstabfür andere Heime sein! Schade eigentlich um jeden Insas-sen, der vermittelt wird und sich dann evtl. im neuen Zuhau-se verschlechtert :) - Nein ehrlich, Sie haben in so kurzerZeit dort sehr viel bewegt und verbessert! Respekt! Und nichtzu vergessen, machen auch die Tierheimleiterin Frau Petersund ihr Team einen richtig guten Job! Sie sind mit Herz, Seeleund Begeisterung für die Tiere da.- Nicht zuletzt ist u. v. m.auch Ihr Stadttaubenprojekt zu erwähnen, es ist beispiel-haft für andere Städte. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Glückund Erfolg bei Ihrer Arbeit!

Herzliche Grüße Edda Weidtkamp, Ratingen

Leserbrief zum Artikel „Hummer – eine fragwürdige Delikatesse“ vonMonika Piasetzky im Heft 2/2013

Leserbrief zum Gastkommentar von Jürgen Plinz und Artikel „Anspruch undWirklichkeit – die kommenden Jahre“ von Gudrun Wouters im Heft 2/2013

Sehr geehrte Redaktion,ganz herzlichen Dank für die beiden angesprochenen Beiträge.Ihr Gastkommentar „Schweine auf rosa Sofas“ und der Arti-kel „Anspruch und Wirklichkeit“ belegt die Notwendigkeit zurNeuausrichtung der zentralen Aufgabe des Tierschutzes inunserer Zeit. Selbst wenn der ein oder andere Hunde- undKatzenhalter erschrecken sollte; einzutreten für die ganzbesonders benachteiligten Kreaturen ist die ursprünglicheBasis des Tierschutzgedankens. Für jeden Tierschützer müss-te es heute vordringlich sein, sich für alle Tiere in der„Lebensmittelproduktion“ unserer Wohlstandsgesellschaftzu engagieren. Gerade hier gilt es das enorme Leiden unse-rer Mitgeschöpfe endlich zu beenden. Was vor 140 JahrenGrubenpferde, Lastesel oder Minenhunde waren, das sind viel-fach potenziert heute die in Massenhaltung gequälten Küken,Schweine, Rinder, Hühner, Puten oder die für sportlichen,modischen, kosmetischen und genusssüchtigen Wahn aus-gebeuteten Tiere (wie Springpferde, Pelztiere, Kaninchen oderFische und Milchkühe). Es scheint, dass die Aufgaben leidernicht weniger, sondern fast täglich mehr werden. Danke, dasssie sich dieser Herausforderung stellen wollen.Dabei möchte ich sie auf eine vielleicht nicht auf den erstenBlick naheliegende Allianz aufmerksam machen. Das Werkdes freischaffenden Künstlers Hartmut Kiewert. Unter www.hartmutkiewert.de finden sie seine Vita, seine bishe-rigen Werke usw. Es lohnt sich – gerade mit Blick auf dasoben Geschriebene. Eines seiner Bilder stand mir bei Lek-türe ihrer Kommentar-Überschrift „Schweine auf rosa Sofas“aber sofort vor Augen.

Mit freundlichen GrüßenElmar Kratz, Ratingen

TIERÄRZTE DER REGION

DUS-0002-0113

Eine Liste der Tierärzte und Tierärztlichen Kliniken finden Sie auf unserer Internetseite: www.tierheim-duesseldorf.de

DUS-0212-0313

LESERFORUM

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In der dunklen und kalten Jahreszeitgibt es für jeden Hundehalter einiges zubedenken.

Hier einige Tipps:Entfernen Sie die langen Haare an denPfoten und zwischen den Ballen Vor-sichtig (Nagelschere), wenn Sie unsichersind, lassen Sie es im Hundesalonmachen. Damit schützen Sie ihren Hundvor Verletzungen z.B durch Granulat,Streusalz, Eisklümpchen und Ihre Woh-nung vor unnötiger Verschmutzung.Waschen Sie zudem nach jedem Spa-ziergang bei nassem Wetter die Pfotenmit lauwarmem Wasser ab.

Ist Ihr Hund nass geworden, trocknenSie ihn gründlich ab. Erst wenn das Fellganz trocken ist, können Sie eventuel-

le Verschmutzungen ausbürsten. SollteIhr Hund sehr schmutzig sein, mög-lichst nicht baden, sondern mit lau-warmem Wasser, dem Sie einen Esslöf-fel Apfelessig hinzufügen, ausbürsten.Dazu feuchten Sie die Bürste mit demWasser zuerst immer an und bürstendann den Hund. Damit entfernen Sie denSchmutz und mögliche Gerüche aus demFell, ohne den natürlichen Schutzman-tel zu zerstören. Lässt sich ein Bad garnicht verhindern verwenden Sie immerein spezielles Hundeshampoo, um u.a.Allergien und das Austrocknen der Hautzu verhindern.

Bei Schnee und Eis ist es sinnvoll, diePfoten vor dem Spaziergang mit Vase-line einzureiben, das schützt die emp-findlichen Ballen und hält sie geschmei-

dig. Auch nach dem Abwaschen der Pfo-ten ist ein wenig Vaseline ein guterSchutz vor dem Austrocknen.

Sehr kurzhaarige und bereits ältere,oder kranke Hunde sollten ruhig eineSchutzdecke tragen. Bei gesunden Hun-den mit ausreichendem Fell ist diesnicht nötig. Achten Sie darauf, dassauch andere Verkehrsteilnehmer IhrenHund in der dunklen Jahreszeit recht-zeitig sehen können, um Unfälle zu ver-meiden. Hierzu gibt es bereits auchschon sehr preiswerte Leuchthalsbän-der, Warndecken und Halstücher, dieIhren Hund weithin sichtbar machen.

So können Sie mit wenigen Hilfsmit-teln Ihrem Hund durch die kalte Jah-reszeit helfen.

SO KOMMT IHR HUND GESUND DURCH DEN WINTERvon Birgit Ohrem

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wenigstens ein kleines), könntet Ihr doch auch etwas Anderesessen, ich meine etwas, was man nicht vorher töten muss, oder?Bitte denkt mal gründlich darüber nach. Ich wünsche Euch vonHerzen eine schöne Vorweihnachtszeit, ich bleibe Euch auch im nächsten Jahr treu.

Ein herzliches “Miau!”Eure Tiramisu

KOLUMNEHallo liebe Menschen,mir geht es gut. Auch wenn ich wegen einer Beinverletzung fürein paar Wochen außer Gefecht gesetzt bin. Das ärgert mich zwarsehr und ich leide auch, aber wenigstens kann ich mich nach allenRegeln der Kunst verwöhnen lassen.Das können aber nicht alle Tiere.Während man sich um mich sorgt (zu Recht) gibt es die soge-nannten“ Nutztiere“. Die fühlen den gleichen Schmerz wie ich, aberniemand will darüber nachdenken. Warum werden sie ihr ganzesLeben lang ausgenutzt und gequält?

Wir haben die Gänse Martin und Duck im Tierheim. Die finde ichjetzt nicht besonders freundlich. Sie schnattern immer viel undlaut wenn sie mich sehen, aber wenn ich mir vorstelle, ihre Kum-pels werden zu vielen Tausenden geschlachtet, weil St. Martin istoder Weihnachten, frage ich mich: Wer macht das eigentlich? Warumgibt es für sie kein Mitleid und keinen Respekt? Die wollen leben,so wie ich, und außerdem haben sie niemandem etwas getan. Naja, ich habe Vertrauen zu den Menschen (zumindest zu denen, diemir gehören), aber verstehen kann ich sie nicht immer.

Okay, ich fange auch meine Mäuse, aber das tu ich dann auchhöchstpersönlich selbst. Während ich ein Raubtier bin (also

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