31
Timm Beichelt Einführung in die Kulturwissenschaft Vorlesung, Wintersemester 2011/12 Sitzung: 23./30.11.2011 – Grundpositionen: interpretative und (neo-)strukturalistische Kulturtheorien

Timm Beichelt Einführung in die Kulturwissenschaft · „Strukturalismus“ I • Beginn: methodologisches Unterfangen, um die ‚strukturalistische‘ Revolution der Linguistik

Embed Size (px)

Citation preview

Timm Beichelt

Einführung in die Kulturwissenschaft

Vorlesung, Wintersemester 2011/12Sitzung: 23./30.11.2011 – Grundpositionen: interpretative und (neo-)strukturalistische Kulturtheorien

19.10. Einführungssitzung 14.12. Symbol und symbolische Formen (Ernst Cassirer)

26.10. Was ist Wissenschaft: das Prinzip der problemorientierten Wissensvermehrung

21.12. Sinnhorizonte und soziale Wirklichkeit(en) (Alfred Schütz)

2.11. Was ist Kultur: Struktur vs. Substanz vs. Interpretation

4.1. Kultur als Bedeutungsgewebe (Clifford Geertz)

9.11. Was ist Kulturwissenschaft: Standbeine, Standpunkte, Standorte

11.1. Politische Kultur als Aggregat von Werten und Einstellungen (Gabriel Almond / Sidney Verba)

16.11. Die anthropologischen Prämissen sozialen Handelns: homo oeconomicus, homo socialis, homo culturalis

18.1. Kulturwissenschaft als Sozialwissenschaft + Kulturgeschichte

23.11. Grundpositionen I: interpretative Kulturtheorien

25.1. Kulturwissenschaft als Linguistik + Literaturwissenschaft

30.11. Grundpositionen II: (neo)strukturalistische Kulturtheorien

01.02. Übung II: Anwendungsbeispiele

7.12. Übung I: Anwendungsbeispiele 08.02 Kulturwissenschaft als Beruf?

Veranstaltungsplan

19.10. Einführungssitzung 14.12. Symbol und symbolische Formen (Ernst Cassirer)

26.10. Was ist Wissenschaft: das Prinzip der problemorientierten Wissensvermehrung

21.12. Sinnhorizonte und soziale Wirklichkeit(en) (Alfred Schütz)

2.11. Was ist Kultur: Struktur vs. Substanz vs. Interpretation

4.1. Kultur als Bedeutungsgewebe (Clifford Geertz)

9.11. Was ist Kulturwissenschaft: Standbeine, Standpunkte, Standorte

11.1. Politische Kultur als Aggregat von Werten und Einstellungen (Gabriel Almond / Sidney Verba)

16.11. Die anthropologischen Prämissen sozialen Handelns: homo oeconomicus, homo socialis, homo culturalis

18.1. Kulturwissenschaft als Sozialwissenschaft + Kulturgeschichte

23.11. Grundpositionen I: interpretative Kulturtheorien

25.1. Kulturwissenschaft als Linguistik + Literaturwissenschaft

30.11. Grundpositionen II: (neo)strukturalistische Kulturtheorien

01.02. Übung II: Anwendungsbeispiele

7.12. Übung I: Anwendungsbeispiele 08.02 Kulturwissenschaft als Beruf?

Veranstaltungsplan

Vorlesungen 23./30.11.

I. Kulturtheoretische LinienI. Interpretative KulturtheorienII. (Neo-)strukturalistische

KulturtheorienII. Ausblick

Holismus – Subjektivismus –Kulturtheorien

Quelle: Reckwitz (2006: 178).

Das kulturtheoretische Feld und seine Transformation

Quelle: Reckwitz (2006: 190)

I. Kulturtheoretische LinienI. Interpretative KulturtheorienII. (Neo-)strukturalistische

KulturtheorienII. Ausblick

Vorlesungen 23./30.11.

Ausgangspunktsoziale Phänomenologie• Husserl/Schütz: „Welt als sinnhaftes Korrelat der

Bewusstseinsintentionen der Subjekte“ nicht: wie ist die Welt in sich strukturiert? sondern: wie wird die Welt im Sinnhorizont der Subjekte konstituiert? d.h. „interpretative turn“ zentrale Frage: welche subjektiven Verstehensleistungen und Deutungsmuster bringen den Akteur dazu, so und nicht anders zu handelnReckwitz, Andreas, 2006: Die Transformation der Kulturtheorien. Weilerswist: Velbrück, S. 523.

Alfred Schütz• geb. 1899 in Wien (ab 1939 in New York; New School),

Begründer der phänomenologischen Soziologie. Wichtige Werke

• „Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt. Eine Einleitung in die verstehende Soziologie“ (1932)

• Posthum: Collected Papers I-III (1962, 1964, 1966)• Anknüpfung an Phänomenologie Edmund Husserls und

dessen „Lebenswelt als intersubjektiv sinnvoller Welt“. In diesem Zusammenhang wichtige Unterscheidungen

• „Eigenverstehen“ versus „Fremdverstehen“: Suche nach Bedin-gungen und Prinzipien der Erzeugung von intersubjektivem Sinn

• „Sinnprovinzen“, z.B. Alltagswelt, Welt des Traumes, des Spiels, der Wissenschaft, der Religion, der Kunst

• Soziale Umwelt, Mitwelt, Vorwelt

Erving Goffman• Geb. 1922 in Kanada; US-amerikanischer Soziologie.

Wichtigstes Werk: „The Presentation of Self in Every-day Life“ (1959)

• Zentral: Interaktion als „wechselseitige Handlungsbeeinflussung, die Individuen aufeinander ausüben, wenn sie füreinander anwesend sind“. Dabei Unterscheidung zentrierter und nicht-zentrierter Interaktion

• Ständiges Beobachtetwerden des Menschen führt zur Schaffung von „Fassaden“ im Sinne von „Impression management“ sowie „standardisierten Ausdrucksrepertoires mit Bühnenbild und Requisiten“ („Wir alle spielen Theater“)

• Unterscheidung „Vorderbühne“/„Hinterbühne“• „Framing“ (Rahmung) und „Keying“ (Modulation)

Clifford Geertz• geb. 1926, US-amerikanischer Ethnologe, wichtigster

Vertreter der interpretativen Ethnologie. Werke:• „The Religion of Java“ (1960) • „Dichte Beschreibung: Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme“ (1973,

deutsch 2002)

• Beobachtungsobjekt: dechiffrierbare kulturelle Praktiken durch Rituale, Gesten, Begriffe

• Kultur als• „selbstgesponnenes Bedeutungsgewebe“; ständige Wandlungs- und

Umdeutungsprozesse• „Code“, dessen symbolischer Gehalt entschlüsselt werden muss• „Text“

Charles Taylor• geb. 1931; kanadischer Politikwissenschaftler und

Philosoph Anthropologe. Wichtige Werke• „The Explanation of Behaviour“ (1964)• „Quellen des Selbst. Die Entstehung der neuzeitlichen Identität“

(1989, deutsch 1996)• „Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung“ (1992)

• Vier Eckpunkte einer postheideggerianischen Kulturtheorie (Reckwitz, 496):

• Mensch als „self-interpreting animal“• „kognitiv-evaluatives Hintergrundwissen“, das in Symbolen

angelegt ist (z.B. bei Taylor „Biker“ als Versinnbildlichung von „Sportlichkeit“ und Maskulinität“)

• „starke Wertungen“ und „qualitative Unterscheidungen“, die das Hintergrundwissen im Kern strukturieren

• Zentrierung um soziale Praktiken

Neuerungen iminterpretativen Paradigma• Überindividuelle Elemente bei späten interpretativen

Ansätzen: Öffentlichkeit von Sinnelementen in Symbolen, von Ritualen, von sozialen Praktiken

• Transformationsschritte von der phänomenologischen Sozialtheorie zur interpretativen Theorie sozialer Praktiken

• Von universalen zu lokalen Wissensordnungen (Geertz)• Etablierung des Körperlichen als Wissenskern (Taylor)• Etablierung des Selbst als Wissenskern (Goffman)• Spezifizierung relevanten Wissens: Know-how-Wissen und

motivationales Wissen (Taylor, Goffman)Reckwitz, Andreas, 2006: Die Transformation der Kulturtheorien. Weilerswist:

Velbrück, S. 522-541.

Kernaspekte desinterpret. homo culturalis• Sinnorientiertes Handeln, das sich über zeitliche und

räumliche Grenzen hinweg erstreckt Kulturen als gesellschaftliche Sub-Einheiten und lokale Wissensordnungen (Anti-Universalismus)

• Gleichförmig strukturierte Handlungsmuster in repetitiver und routinisierter Form Steuerung über Symbole

• Wissensordnungen im Hintergrund kulturelle Spezifizität

• Erschließung durch kognitiv-symbolische Strukturen Interpretation einzelner Symbole im gegebenen kulturellen Kontext

I. Kulturtheoretische LinienI. Interpretative KulturtheorienII. (Neo-)strukturalistische

KulturtheorienII. Ausblick

Vorlesungen 23./30.11.

„Struktur“ als sozial-wissenschaftlicher Begriff• Strukturfunktionalismus (u.a. Talcott Parsons):

soziale Institutionen sind kohärent; sie haben in diesem Sinne eine Struktur

• Struktur vs. Dynamik: unveränderliche und veränderliche Teile eines Systems

• Soziale Struktur (Mannheim): „Netz der interagierenden sozialen Kräfte, das den verschiedenen Betrachtungs- und Denkweisen zugrunde liegt“

• Struktur vs. Akteur: konkurrierende Annahmen über primäre Triebkräfte sozialen Wandels

Daher: Verwendung des Begriffs „problematisch“Boudon, Raymond / Bourricaud, Francois, 1992: Soziologische Stichworte. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 555-558

„Strukturalismus“ I• Beginn: methodologisches Unterfangen, um die

‚strukturalistische‘ Revolution der Linguistik für die Sozialwissenschaften nutzbar zu machen Phoneme (elementare Laute einer Sprache) bilden eine sprachliche Struktur = ein System von Kombinationen elementarer Unterscheidungsmerkmale Transfer: soziale Einheiten bilden soziale „Strukturen“ = bestimmte Kombinationen von Unterscheidungen sind für die Bildung sozialer Institutionen plausibler als andere „klassische“ bzw. archaische Institutionen in diesem Sinne: Wahl des Wohnsitzes, Erbschaftsregelungen, Verwandtschaftssystem, Gestaltung des Inzestverbots

Boudon, Raymond / Bourricaud, Francois, 1992: Soziologische Stichworte. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 558-559.

„Strukturalismus“ II• Strukturelle Analyse: „es geht darum zu zeigen,

dass eine Reihe von Institutionen, die eine Gesellschaft kennzeichnen, in dem Sinne ‚Struktur‘ bilden, dass diese Institutionen als nicht-zufällige Kombinationen bestimmter Elemente analysiert werden müssen“

• Beispiele:– Lévi-Strauss: Heiratsregeln in archaischen

Gesellschaften „dienen der Zirkulation von Frauen zwischen den konstitutiven Segmenten der Gesellschaften“ (Boudon/Bourricaud)

– Bourdieu: „klassen“-spezifischer „Habitus“ markiert gesellschaftliche Trennungslinien

siehe: Boudon, Raymond / Bourricaud, Francois, 1992: Soziologische Stichworte. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 559-560.

Claude Lévi-Strauss I• geb. 1908 in Brüssel; französischer Anthropologe;

Begründer des ethnologischen Strukturalismus.• Wirkungsphasen:

– Universität Sao Paolo (1930er)– New School for Social Research (1940er),– École pratique des hautes études (ab 1950er),– Collège de France (ab 1960er)

• Wichtige Werke „Traurige Tropen“ (1955), „Strukturale Anthropologie“ (1958) „Das wilde Denken“ (1962) „Mythologiques“, 4 Bände (1964-1971)

Claude Lévi-Strauss II• Kernprogramm: Orientierung des Forschers an

systematischen Strukturen von Gesellschaften und dem Gefüge der diesen Strukturen innewohnenden Relationen.

– Durch die Analyse kultureller Phänomene als kognitiven Strukturen menschlichen Denkens können universale Denkprinzipien erschlossen werden („Strukturale Anthropologie“)

– Die Unterscheidung zwischen begrifflichem und mythischem Denken ist hinfällig („Traurige Tropen“)

– „Mythen lehren uns viel über die Gesellschaften, denen sie entstammen, sie helfen uns, die inneren Triebfedern ihres Funktionierens aufzudecken, erhellen den Daseinsgrund von Glaubensvorstellungen, Sitten und Institutionen, deren Anordnungen auf den ersten Blick unverständlich schienen. [Sie] ermöglichen es, einige Operationsweisen des menschlichen Geistes zutage zu fördern, die im Laufe der Jahrhunderte konstant und über ungeheure Räume hinweg so allgemein verbreitet sind, dass man sie für grundlegend halten und versuchen darf, sie in anderen Gesellschaften und anderen Bereichen des geistigen Lebens wieder zu finden.“ („Mythologiques“)

Kernaspekte desstrukt. homo culturalis• Sinnorientiertes Handeln, das sich über zeitliche

und räumliche Grenzen hinweg erstreckt universal

• Gleichförmig strukturierte Handlungsmuster in repetitiver und routinisierter Form struktural

• Wissensordnungen im Hintergrund universal

• Erschließung durch kognitiv-symbolische Strukturen hoher Abstraktionsgrad

Michel Foucault• geb. 1926 in Poitiers• Philosoph, Historiker, Psychologe, Soziologe am

Collège de France (Paris); Begründer der Diskursanalyse.

• Werke:• „Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter

der Vernunft.“ (1961, deutsch 1993)• Les mots et les choses – Une archéologie des sciences humaines,

(1966, deutsch 1974: Die Ordnung der Dinge)• Archäologie des Wissens (1969, deutsch 2002)• Sexualität und Wahrheit, 3 Bände, 1976-1984• Geschichte der Gouvernementalität, 2 Bände, deutsch 2004.

• „Diskursive Praktiken“• „Wahrheitsspiele“

Es ist „wohl anzunehmen, dass die Macht Wissen hervorbringt […]; dass Macht und Wissen einander unmittelbar einschließen; dass es keine Machtbeziehung gibt, ohne dass sich ein entsprechendes Wissensfeld konstituiert, und kein Wissen, das nicht gleichzeitig Machtbeziehungen voraussetzt und konstituiert. Diese Macht/Wissen-Beziehungen sind darum nicht von einem Erkenntnissubjekt aus zu analysieren, das gegenüber dem Machtsystem frei und unfrei ist. Vielmehr ist in Betracht zu ziehen, dass das erkennende Subjekt, das zu erkennende Objekt und die Erkenntnisweisen jeweils Effekte [von] fundamentalen Macht/Wissen-Komplexe[n] und ihre[n] historischen Transformationen bilden.“Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, S. 39-40.

Michel Foucault –Macht und Wissen

Ulrich Oevermann• geb. 1940, deutscher Soziologe; Begründer der

objektiven Hermeneutik.• Objektive Hermeneutik: Strukturen als

Gesetzmäßigkeiten, mit der eine „Lebenspraxis“ über einen längerfristigen Zeitraum typische Selektionen (aus nach Regeln erzeugten Selektionsmöglichkeiten) vornimmt.

• Begriffe:– „Latenz“: schützt Strukturen vor Aufdeckung durch

Bewusstmachung.– Universale vs. historische (spezifische) Strukturen, bei

letzteren finden sich Stufen der Latenz – Unbewusstes, Vorbewusstes, partiell Bewusstes.

Pierre Bourdieu• geb. 1930; französischer Soziologe• Ab 1964 an der École Pratique des Hautes Études

(heute: École des Hautes Études en Sciences Sociales, EHESS), ab 1981 am Collège de France

• Wichtige Werke „Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der

kabylischen Gesellschaft“ (1962, deutsch 1976) „Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft“ (1979,

deutsch 1982) „Praktische Vernunft. Zur Theorie des Handelns“ (1994, deutsch 1998) „Vom Gebrauch der Wissenschaft. Für eine klinische Soziologie des

wissenschaftlichen Feldes“ (1997, deutsch 1998)

„Theorie der Praxis“ bzw. „praxeologische Erkenntnisweise“ unter Zuhilfenahme der Begriffe „Habitus“, „(soziales) Feld“, „(soziales) Kapital“

Kernaspekte des neo-strukt. homo culturalis• Sinnorientiertes Handeln, das sich über zeitliche

und räumliche Grenzen hinweg erstreckt beschränkt auf Bereiche bzw. „Felder“

• Gleichförmig strukturierte Handlungsmuster in repetitiver und routinisierter Form struktural und interpretativ

• Wissensordnungen im Hintergrund (auch) kulturspezifisch

• Erschließung durch kognitiv-symbolische Strukturen mittlerer Abstraktionsgrad

Strukturalismus undNeo-Str. – Kontinuitäten• Dezentrierung des Subjekts: Wissensformen

existieren als übersubjektive Struktur(en)• Bedeutungsholismus: die Identität von

Bedeutungselementen ergibt sich aus einem Gesamtsystem

• Wissensordnungen sind an Raum und Zeit gebunden und unterscheiden sich damit von konkreten Handlungsakten

Reckwitz, Andreas, 2006: Die Transformation der Kulturtheorien. Weilerswist: Velbrück, S. 349.

Neuerungen durch denNeo-Strukturalismus• Einführung von „Deutungsmustern“ (Oevermann)• Annahme „kultureller Dynamik“ (Oevermann)• „Diskursive Praktiken“ (Foucault)• Kultur als „Praxeologie“ bzw. praktisches Handlungswissen

(Bourdieu)• „soziale Praktiken“ als „routinisiert hervorgebrachte, letztlich

körperlich verankerte Verhaltensmuster, die von Wissensordnungen („Habitus“ bei Bourdieu bzw. „Wahrheitsspielen“ bei Foucault) ermöglicht werden“ „Handlungskonstitutive Bedeutung des Sinnverstehens“ zentrale Frage: wie setzen sich übersubjektive Wissensordnung in praktisches Handeln um (362)

Reckwitz, Andreas, 2006: Die Transformation der Kulturtheorien. Weilerswist: Velbrück, S. 350-362.

Zur weiteren Vertiefung

• Ernst Cassirer: Symbole, Symbolentstehung, symbolischer Ordnungen

• Alfred Schütz: Wissensformen, Wissensgrenzen

• Clifford Geertz: Beobachtung von (lokalen) Kulturen

• Gabriel Almond / Sidney Verba: Kultur und Politik (als einem gesellschaftlichen Subsystem)

Drei Beispiele• Welche Triebkräfte gibt es für

a. Migration nach Deutschland?b. Emigration aus Deutschland?

• Wie erklären Sie den Aufstieg der Piratenparteia. aus der Perspektive der parteilichen Akteureb. aus der Perspektive der Wähler

• Frankfurt/Oder: warum ist die Stadt nach 20 Uhr so unbelebt?

19.10. Einführungssitzung 14.12. Symbol und symbolische Formen (Ernst Cassirer)

26.10. Was ist Wissenschaft: das Prinzip der problemorientierten Wissensvermehrung

21.12. Sinnhorizonte und soziale Wirklichkeit(en) (Alfred Schütz)

2.11. Was ist Kultur: Struktur vs. Substanz vs. Interpretation

4.1. Kultur als Bedeutungsgewebe (Clifford Geertz)

9.11. Was ist Kulturwissenschaft: Standbeine, Standpunkte, Standorte

11.1. Politische Kultur als Aggregat von Werten und Einstellungen (Gabriel Almond / Sidney Verba)

16.11. Die anthropologischen Prämissen sozialen Handelns: homo oeconomicus, homo socialis, homo culturalis

18.1. Kulturwissenschaft als Sozialwissenschaft + Kulturgeschichte

23.11. Grundpositionen I: interpretative Kulturtheorien

25.1. Kulturwissenschaft als Linguistik + Literaturwissenschaft

30.11. Grundpositionen II: (neo)strukturalistische Kulturtheorien

01.02. Übung II: Anwendungsbeispiele

7.12. Übung I: Anwendungsbeispiele 08.02 Kulturwissenschaft als Beruf?

Veranstaltungsplan