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Mag. a Maria Vassilakou Vizebürgermeisterin Stadträn für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung © Foto: Lukas Beck NORDBAHNHOF Wien! in arbeit... Stadt- entwicklung Stadt- forschung nord- bahnhof nordwest- bahnhof u2 donaustadt liesing Liebe Leserin, lieber Leser! Wien hat außerordentliche Qualitäten zu bieten und ist daher für viele ein idealer Ort, um hier zu leben und zu arbeiten, wie die dynamische Bevölke- rungsentwicklung zeigt. Dies bedeutet nicht nur, dass Polik und Verwaltung gefordert sind, die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, sondern auch, dass die Stadt lebendig, bunt und vielfälg ist. Wachstum bringt enorme Chancen für eine Stadt, die Wien auch nicht vor- beiziehen lässt. Die Areale des ehemaligen Nord- und Nordwestbahnhofes bieten beste Voraussetzungen für arakve und hochwerge neue Stadeile. Von Beginn an wurden die Anrainerinnen und Anrainer intensiv in alle Entwick- lungsschrie einbezogen. Der umfas- sende Dialog mit den BürgerInnen soll mit dem Beginn der Bauarbeiten aber nicht enden. Im Gegenteil – es geht darum, laufend über neue Entwick- lungen zu informieren, eine Plaorm und Anlaufstelle für Interessierte zu schaffen und den Nord- und Nord- westbahnhof noch vor Fergstellung als neues, arakves Stadtviertel im öf - fentlichen Bewusstsein zu verankern. Mit dem „Stadtraum Nord- bahnhalle“ wird dieser Dialog auf neue Beine gestellt. Die ehemalige IMGRO- Halle bietet einen geeigneten Platz, um die Wiener Planungswerksta „auf Tour“ zu schicken und vor Ort ein Infocenter einzurichten. Neben einem 3D-Modell sollen dort auch verschie- dene Veranstaltungen für eine Bele- bung des Stadeils sorgen. In Koopera- on mit PartnerInnen wie der TU Wien, dem Architekturzentrum, den ÖBB und vielen anderen entsteht so eine inno- vave Zwischennutzung am Areal. Ich lade Sie hiermit herz- lich ein, sich in dieser neuen Zeitung über aktuelle Fragen und Projekte der Stadtplanung zu informieren und die spannende Entwicklung des Nord- bzw. Nordwestbahnhofes direkt vor Ort mitzuerleben. © Stadt Wien/Fürthner Herausgeber MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung Für den Inhalt verantwortlich MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung, MA 21 – Stadeilplanung und Flächennutzung Grafik SUPERBLOCK ZT GmbH Druck MegaDruck www.stadtentwicklung.wien.at Nr. 01/2017, Juni 2017 Zeitung zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung und Stadtplanung

Wiention mit PartnerInnen wie der TU Wien, dem Architekturzentrum, den ÖBB und vielen anderen entsteht so eine inno-vative Zwischennutzung am Areal. Ich lade Sie hiermit herz-lich

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Page 1: Wiention mit PartnerInnen wie der TU Wien, dem Architekturzentrum, den ÖBB und vielen anderen entsteht so eine inno-vative Zwischennutzung am Areal. Ich lade Sie hiermit herz-lich

Mag.a Maria Vassilakou

Vizebürgermeisterin

Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung© Foto: Lukas Beck

NORDBAHNHOF

Wien!in arbeit...

Stadt-entwicklung

Stadt-forschung

nord-bahnhof

nordwest-bahnhof

u2donaustadt liesing

Liebe Leserin, lieber Leser!

Wien hat außerordentliche Qualitäten zu bieten und ist daher für viele ein idealer Ort, um hier zu leben und zu arbeiten, wie die dynamische Bevölke-rungsentwicklung zeigt. Dies bedeutet nicht nur, dass Politik und Verwaltung gefordert sind, die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, sondern auch, dass die Stadt lebendig, bunt und vielfältig ist. Wachstum bringt enorme Chancen für eine Stadt, die Wien auch nicht vor-beiziehen lässt. Die Areale des ehemaligen

Nord- und Nordwestbahnhofes bieten beste Voraussetzungen für attraktive und hochwertige neue Stadtteile. Von Beginn an wurden die Anrainerinnen und Anrainer intensiv in alle Entwick-lungsschritte einbezogen. Der umfas-sende Dialog mit den BürgerInnen soll mit dem Beginn der Bauarbeiten aber nicht enden. Im Gegenteil – es geht darum, laufend über neue Entwick-lungen zu informieren, eine Plattform und Anlaufstelle für Interessierte zu schaffen und den Nord- und Nord-westbahnhof noch vor Fertigstellung als neues, attraktives Stadtviertel im öf-fentlichen Bewusstsein zu verankern. Mit dem „Stadtraum Nord-

bahnhalle“ wird dieser Dialog auf neue Beine gestellt. Die ehemalige IMGRO-Halle bietet einen geeigneten Platz, um die Wiener Planungswerkstatt „auf Tour“ zu schicken und vor Ort ein Infocenter einzurichten. Neben einem 3D-Modell sollen dort auch verschie-dene Veranstaltungen für eine Bele-bung des Stadtteils sorgen. In Koopera-tion mit PartnerInnen wie der TU Wien, dem Architekturzentrum, den ÖBB und vielen anderen entsteht so eine inno-vative Zwischennutzung am Areal. Ich lade Sie hiermit herz-lich ein, sich in dieser neuen Zeitung über aktuelle Fragen und Projekte der Stadtplanung zu informieren und die

spannende Entwicklung des Nord- bzw. Nordwestbahnhofes direkt vor Ort mitzuerleben.

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Herausgeber MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung Für den Inhalt verantwortlich MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung, MA 21 – Stadtteilplanung und Flächennutzung Grafik SUPERBLOCK ZT GmbH Druck MegaDruck www.stadtentwicklung.wien.at

Nr. 01/2017, Juni 2017

Zeitung zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung und Stadtplanung

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...in arbeit

nordbahnhof!

Die „Insel“, der von Wasserflächen um-schlossene 2. und 20. Bezirk, ist durch eine Vielzahl von Entwicklungsflächen geprägt. Diese werden in den kom-menden Jahren einen wesentlichen Beitrag zu einer vielfältigen Stadtent-wicklung leisten. Wie auf einer Perlenkette reihen sich die „Zulaufstrecke“ zum Nordwestbahnhof, der Nordwest-bahnhof selbst, der Nordbahnhof, die Flächen entlang der verlängerten U-Bahn-Linie 2 bis zur „Marina-City“ an der U2-Station „Donaustadtbrücke“ aneinander. In der Vergangenheit sind mit der Bebauung an der Dresdner Straße, der Messe, der neuen Wirt-schaftsuniversität oder dem „Viertel Zwei“ schon attraktive neue Viertel entstanden, die einen großen Mehr-wert für das Umfeld darstellten und hohe Ansprüche an die weitere Ent-wicklung vorgeben. All diese Flächen zeichnen sich durch eine gute Anbin-

EINE PERLENKETTE VON POTENZIALFLÄCHEN

Bis in das 19. Jahrhundert waren das Areal des ehemaligen Nordbahnhofs sowie große Teile des 2. und 20. Bezirks durch einen Seitenarm der Donau ge-prägt. Südlich dieses Seitenarms wurde der erste Nordbahnhof im Jahre 1839 nach den Plänen von Anton Jüngling errichtet. In den Jahren 1859 bis 1865 wurde der Nordbahnhof aufgrund des gestiegenen Passagieraufkommens von Theodor Hoffmann neu konzi-piert. Der Bahnhof lag auf einer Insel in der unregulierten Donau in damals noch landwirtschaftlich genutztem, immer wieder überschwemmtem Ge-biet. Ein städtebaulicher Entwicklungs-schub erfolgte mit der ersten Donau-regulierung zwischen 1869 und 1875. Großräumig wurden dabei im Bereich der Leopoldstadt und der Brigittenau

Alexandra MadreiterMA 21 – Stadtteilplanung und

Flächennutzung© Foto: Stadt Wien/Schmied

Historie und bisherige Entwicklugen

DER NORDBAHNHOF IM WANDEL DER ZEIT ...

Beschluss des Planentwurfs durch den Gemeinderat wird mit Herbst 2017 angestrebt. Anschließend ist eine etap-penweise Festsetzung von Bebau-ungsplänen vorgesehen. Die bauliche Umsetzung wird bis etwa 2026 abge-schlossen sein.

Aktuelle PlanungenNach Erstellung des städtebaulichen Leitbilds starten weiterführende Pla-nungen u.a. zu den Themenbereichen Verkehr/Mobilität, Brandbekämp fung, Lärmschutz, naturschutzrechtliche Ver-fahren, Regenwassermanagement und Energieversorgung. Ziel dabei ist es, die städtebaulichen Rahmenbedin-gungen über die Leitbildebene hin-aus zu schärfen und fachspezifische Qualitätsvorgaben mit entsprechen-

Flächenwidmungs- und BebauungspläneEin Verfahren zur Festsetzung eines neuen Flächenwidmungsplans (und in Teilbereichen auch Bebauungsplans) für den Bereich des neuen Leitbilds läuft derzeit. Mit dieser Festsetzung soll eine Rechtsgrundlage für erste liegen-schafts- und grundstückstechnische Genehmigungen geschaffen werden. Erst im Zuge von künftigen einzelnen Entwicklungsphasen sollen die bis-herigen städtebaulichen Grundlagen mittels weiterer qualitätssichernder Verfahren für Teilgebiete schrittwei-se geschärft werden. Mit dem Flä-chenwidmungsplan soll die Lage und Breite der Verkehrsflächen, des Ver-kehrsbands, des Baulands sowie des Grünlandgebietes fixiert werden. Ein

FORTSCHRITT IM PLANUNGSPROZESS

dung an öffentliche Verkehrsmittel, die Nähe zu Naherholungsgebieten wie rechtes Donauufer/Donauinsel oder Grüner Prater und ihre zentrumsnahe Lage aus. Das Herzstück dieser Perlen-kette bildet das Areal des Nordwest- und des Nordbahnhofs. Gemeinsam bilden die beiden ehemaligen Bahn-areale das größte innerstädtische Ent-wicklungspotenzial Wiens. Hier soll in den kommen-den Jahren attraktiver Wohnraum für in Summe rund 37.000 Menschen geschaffen werden. Aber die Men-schen sollen hier nicht nur wohnen, sie sollen hier auch arbeiten, lernen, ihre täglichen Einkäufe erledigen und gerne hier ihre Freizeit verbringen können. Das städtebauliche Konzept, das diesen Anforderungen zugrunde liegt wurde in einem breit angelegten Planungsprozess mit intensiver Ein-bindung der Bevölkerung erarbeitet.

Nordbahnhof, 1890© Bezirksmuseum Leopoldstadt

Beliebter Treffpunkt Ende des Sommers: das Filmfestival beim Wasserturm am Nordbahnhof. Heuer vom 31.8. bis 3.9.2017

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Auwaldflächen gerodet und ehemali-ge Donauarme verfüllt. Der Nordbahnhof war bis zum 2. Weltkrieg von großer Bedeutung für die Verbindung Richtung Nordosten und galt mit seiner spätromantischen Architektur als der prunkvollste Bahn-hof Wiens. Im Nationalsozialismus fanden auch von hier Deportationen jüdischer Bevölkerung in die Konzen-trationslager statt. Das Bahnhofsge-bäude wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt und 1965 wurden die Reste abgebrochen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Nordbahnhof nur noch als Frachtenbahnhof unter dem Namen „Frachtenbahnhof Wien Nord“ wei-terbetrieben. 1959 wurde am Praterstern

eine neue Bahnstation für den Lokal- und Regionalverkehr, der Bahnhof Praterstern, eröffnet. Der neue Bahn-hof am Praterstern wurde durch den Schnellbahnverkehr mit elektrischem Betrieb im Jahr 1962 zu einem Durch-gangsbahnhof umfunktioniert. Im Jahr 1981 wurde die U-Bahn-Station Pra-terstern (U1) eröffnet und seit 2008 ist der ÖV-Knoten Praterstern auch an die verlängerte U2 angebunden. Aufgrund des Bedeutungs-verlusts des Nordbahnhofs erfolgt seit den 1990er-Jahren die schrittweise Umnutzung in einen neuen Stadtteil. Zuerst wurde ein Streifen des Nord-bahnhofareals entlang der Lassalle-straße zur Bebauung freigegeben. Im Jahre 1994 wurde ein städtebauliches Leitbild für das Nordbahnhofareal be-

schlossen, auf dessen Basis seither die städtebauliche Entwicklung er-folgte. Als Herzstück der letzten be-reits abgeschlossenen Bauphase am Nordbahnhof entstand der rund 3,1 ha große Rudolf-Bednar-Park, welcher 2008 eröffnet wurde. Im Jahr 2010 wurde der Bildungscampus Gertrude-Fröhlich-Sandner fertiggestellt. Im Zuge der Entwicklung wurden Büro-gebäude vor allem an der stark befah-renen Lassallestraße errichtet. Rund um den Rudolf-Bednar-Park und den Bildungscampus, als wichtige soziale Infrastruktureinrichtung, wurde ein neues Wohnviertel geschaffen. Der „Austria Campus“ südlich des Plange-biets ist in Bau und soll bis etwa Mitte 2018 fertiggestellt sein.

Nun wird dieses Konzept Schritt für Schritt umgesetzt und die durch die (ehemaligen) Bahnareale getrennten Bezirksteile werden mit ganz neuen Möglichkeiten näher zusammenrü-cken. Ein spannender Prozess, auf den ich mich schon sehr freue.

den Auswirkungen auf das Gesamt-konzept zu definieren. Mit der Erar-beitung von Vorgaben für weitere Themenbereiche wird demnächst begonnen. Eine weitere Grundlage stellt eine vertiefende Bebauungsstudie für die Baufelder an der Vorgartenstra-ße dar, in der eine bessere Anpas-sung der Bebauungsstruktur an die Grundeigentumsgegebenheiten und die geplanten Entwicklungszeiträume erfolgte. Auf der zeilenförmigen Lie-genschaft der BUWOG an der Vorgar-tenstraße zwischen Taborstraße und Stadtwildnis ist eine Bebauung bis 2019 vorgesehen.

© Kartengrundlage: Stadt Wien, MA 41

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in arbeit...

nordbahnhof!

Der ehemalige Nordbahnhof soll sich weiterhin zu einem belebten und attraktiven Stadtteil entwickeln. Bis 2026 wird hier ein urbanes Vier-tel entstehen, das Wohnen, Arbei-ten und Freizeit vereint und die angrenzenden Viertel miteinander verbindet. Die Vorstellungen von der Zukunft und vom zukünftigen Zusammenleben im neuen Stadtteil Nordbahnhof haben Fachexpertin-nen und -experten gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet. Zwi-schen Mai 2013 und September 2014 fand der breit angelegte Par-tizipationsprozess „Ein Grätzel stellt die Weichen” statt. Das in diesem

Prozess erhobene „Grätzel-Wissen” floss in das neue städtebauliche Leitbild ein. Die zentralen Themen, zu denen sich Interessierte ein-bringen konnten, waren Grün- und Freiraum, Bebauung und Nutzung sowie Mobilität. Auch nach dem Leitbild-prozess werden die Bürgerinnen und Bürger über die weiteren Pla-nungsschritte informiert. Weitere Informationsveranstaltungen haben stattgefunden und sind auch wei-terhin vorgesehen. Darüber hinaus stehen die Vertreterinnen und Ver-treter der Gebietsbetreuung gerne für Fragen zur Verfügung.

Wien! in Arbeit...: Welche Bedeu-tung hat das Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof für den 2. Bezirk?Ursula Lichtenegger: Der Nord-bahnhof ist nicht nur für den Bezirk, sondern für die ganze Stadt enorm wichtig. Zusammen mit dem Nord-westbahnhof bildet er das größte Stadtentwicklungsgebiet Wiens. Der Nordbahnhof ist ein Viertel, das sämt-liche städtische Infrastruktur schaffen und bieten muss, die in gewachsenen Vierteln über Jahrzehnte entstanden sind. Das ist einerseits höchst heraus-fordernd, andererseits aber auch eine aufregende Aufgabe für Politik, Ver-waltung und BewohnerInnen. Letzte-re sind unsere ExpertInnen vor Ort, was die Qualität bei Planung und Um-setzung anbelangt. Auf den Punkt gebracht: Der Nordbahnhof ist für die Leopoldstadt eine einmalige Chance, einen ganzen Stadtteil zu bauen, in dem Leben, Ar-beiten und Verweilen möglich ist. Wien! in Arbeit...: Was gefällt Ihnen besonders am nun vorliegenden städ-tebaulichen Leitbild?Ursula Lichtenegger: Das Leitbild von STUDIOVLAY, Agence Ter und TRAFFIX zeichnet sich durch seine besonders ressourcenschonende He-rangehensweise aus. So wenig Ver-kehrsinfrastruktur wie möglich, so viel wie nötig und gleichzeitig so viel Frei-raum wie es nur geht. Hier ist es wich-tig, die BauträgerInnen anzuhalten, auf hochwertige Architektur und Mul-tifunktionalität zu setzen. Das Leitbild nimmt die naturnahe Bahnhofswildnis

auf und versucht, sie weiterzuent-wickeln. Mehr als 10 ha Grünraum scheinen überaus großzügig, für ein weit ausstrahlendes Freiraumangebot sind sie dennoch nicht allzu viel. Nicht große Designideen sollten hier maß-geblich sein, sondern kleinräumige Lösungen, die auf Mensch und Natur ausgerichtet sind. Die Freie Mitte, um deren Erhalt sich das Leitbild buch-stäblich aufbaut, ist ein wunderbares Experimentierfeld, wo Provisorien und Zufälligkeiten über Jahre zu definiti-ven Gestaltungselementen werden können.

Wien! in Arbeit...: Wie werden Sie sich zukünftig in die Umsetzung einbringen?Ursula Lichtenegger: Als Bezirks-vorsteherin habe ich Mitwirkungs-recht und in dieser Funktion natür-lich auch -pflicht – ich stehe in der Verantwortung der Bevölkerung. Ich sehe mich auch als Moderatorin und möchte besonders die Stimme derer stärken, die im Städtebau oft überhört werden, wobei ich mir selbstverständ-lich darüber im Klaren bin, dass Archi-tektur und Gestaltung des öffentlichen Raums von zentraler Bedeutung für eine hohe Lebensqualität sind. Eine Herausforderung ist nun der Flächen-widmungsplan, der derzeit zur Ein-sicht aufliegt und einen Mistplatz be-inhaltet, der die Freie Mitte erheblich verkleinert, die Bebauungsdichte sowie das Verkehrsaufkommen erhöht. Ein besonderes Anliegen ist mir die Mobilität unserer Kinder. Der neue Stadtteil beherbergt zwei große Schu-

2013-2014

Im Gespräch mit ...

URSULA LICHTENEGGER BÜRGERINNENBETEILIGUNG

Ursula LichteneggerBezirksvorsteherin des 2. Wiener

Gemeindebezirks

Grätzel-Fest, 16.9.2014

3

Bezirksvorsteherin des 2. Wiener Gemeindebezirks

len – die Schulwege im Viertel müssen sicheres Radfahren, eine sichere Nut-zung des öffentlichen Verkehrs und sichere Fußwege mit sich bringen, damit die Kinder des Stadtteils selbst-ständig zur Schule und wieder zurück-kommen.

Wien! in Arbeit...: Möchten Sie darü-ber hinaus noch etwas erwähnen?Ursula Lichtenegger: Wir wollen am Nordbahnhof eine vernünftige Mi-schung aus Wohnen und Erwerb, leist-bares Wohnen mit sozialer Durchmi-schung, attraktive Mobilitätsangebote, kleinteilige Gewerbe-, Gastronomie- und Einkaufslösungen, Barrierefrei -heit, BürgerInnenbeteili gung, innovati-ve Architektur. Bei der Entwicklung ei-nes derart großen, zentralen Viertels sind sämtliche Stakeholder gefordert, Kompromisse zu finden, die ja letztlich auch von der Bevölkerung abverlangt werden. Ich bin übrigens davon über-zeugt, dass dieses Projekt gelingen wird.

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Wien! in Arbeit...: Was zeichnet das Nordbahnhof-Areal für Sie besonders aus?Peter Rippl: Es gibt sehr viel Platz und sehr viel Grün und einen schönen alten Baumbestand. Eine absolute Qualität ist, dass wir uns mit unseren Kindern wirklich unbeschwert bewe-gen können. Wenn meine 4-jährige Tochter zum Spielen um die nächste Ecke biegt, muss ich mir keine Sor-gen machen, weil hier wenig Autos fahren. Die verschiedenen Innenhöfe sind auch toll. Jeder bietet ein biss-chen was anderes und die meisten sind nicht eingezäunt – da machen wir schon mal Spielplatz-Hopping.

Wien! in Arbeit...: Was bewegt Sie dazu, sich so aktiv in die Entwicklun-gen einzubringen?Peter Rippl: Unsere Gruppe „Lebens-werter Nordbahnhof“ ist bereits 2011 entstanden und hat durch die Bür-gerInnenbeteiligung 2014 an Fahrt aufgenommen. Es begann mit Un-terschriftenaktionen zum Erhalt des Baumbestands und hat sich stetig weiterentwickelt. Uns ging und geht es darum, Stadtentwicklung in die Be-völkerung zu streuen und zur Beteili-gung zur ermuntern. Mittlerweile ist der Nordbahnhof ein echtes Hobby von mir geworden. Wir betreuen ei-nen eigenen Blog und haben die Nord-bahnhof-Vorlesungen zu verschiede-nen Themen ins Leben gerufen. Unser Ziel ist, dass die Qua-litäten aus dem Leitbild auch wirklich umgesetzt werden. Was unsere Akti-vitäten betrifft, haben wir wirklich das Gefühl, von der Verwaltung gehört zu

werden. Es gibt neben dem Blog auch immer wieder einen Austausch mit VertreterInnen der Stadt.

Wien! in Arbeit...: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?Peter Rippl: Ich wünsche mir, dass die Stadt verantwortungsvoll mit dem Versprechen umgeht, das sie den Bür-gerInnen im Rahmen der Beteiligung und des Leitbilds gemacht hat. Gene-rell sollte die BürgerInnenbeteiligung bis in die Umsetzungsphase hinein-reichen – hier sehe ich noch Bedarf. Im Prinzip leistet unsere Gruppe aus Eigeninitiative genau diesen Brücken-schlag der Qualitätssicherung zwi-schen Beteiligung und Umsetzung. Ich finde es auch wichtig, die Bürge-rInnen in den weiteren Prozess einzu-binden und Entscheidungen transpa-rent zu gestalten. Wenn etwas nicht umgesetzt werden kann, hilft es, zu erklären, warum es nicht geht. Ganz allgemein spreche ich mich für mehr BürgerInnenbeteiligung bei relevan-ten Themen aus, und zwar möglichst früh, damit man auch wirklich mitge-stalten kann.

LEBENSWERTER NORDBAHNHOF

3 Fragen an Peter Rippl, Anwohner und Mitbegründer der Initiativgruppe IG Lebenswerter Nordbahnhof

Peter RipplIG Lebenswerter Nordbahnhof

© Foto: MazohlLuftbild Nordbahnhof © SUPERBLOCK

AUSTRIA CAMPUS

WOHNALLEE MIT BILDUNGSCAMPUS

N

0 250m100

FREIE MITTEVIELSEITIGER RAND

Nordwestbahnhof

Praterstern Bf.

Stuwerviertel

AugartenAlliiertenviertel

Volkertviertel

Rudolf BednarPark

Donau

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...in arbeit

nordbahnhof!

FREIE MITTE ...

VIELSEITIGER RAND!

Konzentration der Dichte durch eine vielseitige Bebauung am RandDas Siegerprojekt des EU-weiten städ-tebaulichen Ideenwettbewerbs propa-giert, ausgehend von den Qualitäten des Ortes, ein exemplarisches Modell für die Entwicklung innerstädtischer Areale: Der Erhalt von Freiraum soll nicht im Widerspruch zur städtischen Verdichtung stehen. Die neuen Ge-bäudemassen verdrängen die beste-hende Lücke nicht, sondern konstitu-ieren diese neu und verstärken ihre räumliche Wirkung. Dies ist möglich, indem das erforderliche Volumen nicht gleichmäßig verteilt, sondern an den Rand der Lücke geschoben wird. Dadurch bildet sich ein dichter urba-

ner Rahmen rund um die Grünfläche, welche in weiten Bereichen erhalten werden kann.

Großzügiges Freihalten der Mitte als überwiegend naturnahen und öf-fentlich nutzbaren Natur- und Erho-lungsraumInmitten der umgebenden Bebau-ung liegt ein naturnaher, weitgehend unveränderter Freiraum mit dem spezifischen Charakter einer inner-städtischen Brache, die nun aber zur Nutzung einlädt. Der vielseitige Rand rahmt diesen Freiraum durch eine abwechslungsreiche Bebauung, die auf ihr jeweiliges Gegenüber – die bestehende Stadt – reagiert und die-

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AN DER PARKBRANDUNG

BINNEN- UND SCHWELLENPLÄTZE

WOHNGASSEN IN DEN PARK

4

ses aufwertet. Zahlreiche Durchgän-ge und Durchblicke unterbrechen die Straßenfronten und machen die Freie Mitte zugänglich und sichtbar.

Adressbildung durch spezifische Be-bauungstypologien und Freiraum-qualitätenEntlang der rahmenden Straßenzüge entwickeln sich fünf jeweils spezifi-sche „Quartiere“. Sie reagieren auf ihr doppeltes Gegenüber – die andere Straßenseite bzw. die Freie Mitte – mit ihren charakteristischen Bebauungs-typologien und Freiraumsituationen: Sie loten das Potenzial der konkreten Situation aus, generieren spezifische Atmosphären und schaffen damit un-

verwechselbare Adressen an der Frei-en Mitte und den Straßenzügen.

BebauungsstrukturDurch die differenzierte Höhenent-wicklung entsteht eine hohe Durch-lässigkeit der Bebauung mit Zugängen und Durchblicken zur „Freien Mitte“. Trotz der hohen Dichte wird durch die Kombination diagonal versetzter Hochpunkte und niedriger Bauteile ein maximaler Lichteinfall ermöglicht. Acht Hochhäuser zwischen 50 und 80 Metern schaffen markante urbane Si-tuationen. Nach dem Prinzip des „ver-steckten Hochhauses“ stehen sie an der „Freien Mitte“ und werden so von der Straße weniger wahrgenommen.

NutzungenVorgesehen ist eine gemischte Nut-zungsstruktur mit überwiegender Wohnnutzung sowie entlang der Bruno-Marek-Allee und der Tabor-straße einer vielfältigen, urbanen Erd-geschoßzone. Diese ist dank flexibler Typologien und großer Raumhöhen für Handel und Dienstleistung, sozia-le und kulturelle Infrastruktur sowie Wohnfolgeeinrichtungen reserviert. Ausgewählte Bestandsgebäude wer-den erhalten und neuen Nutzungen zugeführt.

Überarbeitetes Siegerprojekt des städtebaulichen Wettbewerbs als Grundlage für das städtebauliche Leitbild

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MA 21 STEK DatumMA 21 STEK(A) 11.03.2014

Leitbild Nordbahnhof 11 / 20

• gestufte Intensität von Ausstattung und Pflege Gezielte Ausgestaltungs- und Pflegedifferenzen minimieren den Ein-satz von Ressourcen bei maximalem Gebrauchs- und Erlebniswert.

Schema Abstufung der Freiflächengestaltung und Kosten- bzw. Pflegeintensität

PLATZFLÄCHE WEGENETZ HALBÖFFENTLICH GLEISLANDSCHAFT SWW

Populus nigraPopulus albaTilia platyphyllosAilanthus altissima

Ailanthus altissimaArtemesia vulgarisEuphorbia cyparissiasGeranium robertianumSedum albumSenecio inaequidensEurophila vernaHieracium echioidesSaxifraga tridactylitesArrhenatherum elatiusElymus repensEchium vulgarePicris hieracioides

Urban gardeningStaudenGräserObstgehölzeRetentionsp�anzenSpiel�ächen

PlattenbelagP�asterung

PlattenbelagGussasphalt mit Edel-splittabstreuungSchienen mit wasserge-bundener DeckeEisenbahnschwellenSchotterHolzBeton

LINEARES PARKBAND

BetonSchotterHolzGehölzePapaver rhoeasUrtica urens

URBANE TERRASSEN

PlattenbelagBetonFallschutzbodenSpiel�ächenGräser

NATURBELASSENHEIT

KOSTEN- BZW. PFLEGEINTENSITÄT

UNTERSCHIEDLICHE KOSTEN - UND NUTZUNGSINTENSITÄT

Standard

Herstellungs-kosten

P�egekosten

über Durchschnitt Durchschnittüber DurchschnittDurchschnitt/ggf. Partizipation unter Durchschnitt

80 - 110 Euro / m²

3,50 Euro / m² /Jahr

unter Durchschnitt/Sukzession

unter Durchschnitt/geringfügige Eingri�e

120 - 170 Euro / m² 50 - 120 Euro / m² 25 Euro / m² 60 Euro / m² 35 - 60 Euro / m² 0 - 15 Euro / m²

3,50 Euro / m² /Jahr 2,50 Euro / m² /Jahr 0,50 - 1,50 Euro / m² /Jahr 1,50 Euro / m² /Jahr 0,50 Euro / m² /Jahr 0,30 Euro / m² /Jahr

PLATZFLÄCHE WEGENETZ HALBÖFFENTLICH GLEISLANDSCHAFT SWW

Populus nigraPopulus albaTilia platyphyllosAilanthus altissima

Ailanthus altissimaArtemesia vulgarisEuphorbia cyparissiasGeranium robertianumSedum albumSenecio inaequidensEurophila vernaHieracium echioidesSaxifraga tridactylitesArrhenatherum elatiusElymus repensEchium vulgarePicris hieracioides

Urban gardeningStaudenGräserObstgehölzeRetentionsp�anzenSpiel�ächen

PlattenbelagP�asterung

PlattenbelagGussasphalt mit Edel-splittabstreuungSchienen mit wasserge-bundener DeckeEisenbahnschwellenSchotterHolzBeton

LINEARES PARKBAND

BetonSchotterHolzGehölzePapaver rhoeasUrtica urens

URBANE TERRASSEN

PlattenbelagBetonFallschutzbodenSpiel�ächenGräser

NATURBELASSENHEIT

KOSTEN- BZW. PFLEGEINTENSITÄT

UNTERSCHIEDLICHE KOSTEN - UND NUTZUNGSINTENSITÄT

Standard

Herstellungs-kosten

P�egekosten

über Durchschnitt Durchschnittüber DurchschnittDurchschnitt/ggf. Partizipation unter Durchschnitt

80 - 110 Euro / m²

3,50 Euro / m² /Jahr

unter Durchschnitt/Sukzession

unter Durchschnitt/geringfügige Eingri�e

120 - 170 Euro / m² 50 - 120 Euro / m² 25 Euro / m² 60 Euro / m² 35 - 60 Euro / m² 0 - 15 Euro / m²

3,50 Euro / m² /Jahr 2,50 Euro / m² /Jahr 0,50 - 1,50 Euro / m² /Jahr 1,50 Euro / m² /Jahr 0,50 Euro / m² /Jahr 0,30 Euro / m² /Jahr

PLATZFLÄCHE WEGENETZ HALBÖFFENTLICH GLEISLANDSCHAFT SWW

Populus nigraPopulus albaTilia platyphyllosAilanthus altissima

Ailanthus altissimaArtemesia vulgarisEuphorbia cyparissiasGeranium robertianumSedum albumSenecio inaequidensEurophila vernaHieracium echioidesSaxifraga tridactylitesArrhenatherum elatiusElymus repensEchium vulgarePicris hieracioides

Urban gardeningStaudenGräserObstgehölzeRetentionsp�anzenSpiel�ächen

PlattenbelagP�asterung

PlattenbelagGussasphalt mit Edel-splittabstreuungSchienen mit wasserge-bundener DeckeEisenbahnschwellenSchotterHolzBeton

LINEARES PARKBAND

BetonSchotterHolzGehölzePapaver rhoeasUrtica urens

URBANE TERRASSEN

PlattenbelagBetonFallschutzbodenSpiel�ächenGräser

NATURBELASSENHEIT

KOSTEN- BZW. PFLEGEINTENSITÄT

UNTERSCHIEDLICHE KOSTEN - UND NUTZUNGSINTENSITÄT

Standard

Herstellungs-kosten

P�egekosten

über Durchschnitt Durchschnittüber DurchschnittDurchschnitt/ggf. Partizipation unter Durchschnitt

80 - 110 Euro / m²

3,50 Euro / m² /Jahr

unter Durchschnitt/Sukzession

unter Durchschnitt/geringfügige Eingri�e

120 - 170 Euro / m² 50 - 120 Euro / m² 25 Euro / m² 60 Euro / m² 35 - 60 Euro / m² 0 - 15 Euro / m²

3,50 Euro / m² /Jahr 2,50 Euro / m² /Jahr 0,50 - 1,50 Euro / m² /Jahr 1,50 Euro / m² /Jahr 0,50 Euro / m² /Jahr 0,30 Euro / m² /Jahr

PLATZ URBANE TERRASSEN

WEGENETZ HALBÖFF. LINEARES PARKBAND

GLEISLANDSCHAFT STADTWILDNIS

STädTEbAULICHES koNZEPTFreiraum: Phasen und Ausgestaltung der Freien Mitte

Marinelligasse

SCHWELLENPLÄTZE ALS ENTREE ZUR FREIEN MITTE

• Verbindung zwischen Stadtraum und der Freien Mitte

• Porosität der Baufelder

• Blickbeziehungen in der Freien Mitte

• befestigte Oberflächen mit integrierten Grünelementen

• Aufenthaltsqualitäten öffentlicher Bereich Verantwortlichkeit: Stadt Wien

ORTE UND AKTIVITÄTSZONEN

RANDZONEN MIT AKTIVITÄTEN

• Auslagerung der Spielmöglichkeiten aus den Baufeldern

• Nutzungsintensität am Rand

• Entwicklung parallel zum städtebaulichen Fortschritt

öffentlich zugänglicher Bereich Verantwortlichkeit: Bauträger/ Eigentümergemeinschaft/ private Partizipation

KREUZUNGSPUNKTE ALS ORTE DER BEGEGNUNG

• wichtige Wegekreuzungen in der Freien Mitte überlagern sich mit Aktionsorten

• bestehende Orte + Identitäten werden aufgewertet und genutzt

öffentlich voll zugänglicher Bereich Verantwortlichkeit: Stadt Wien/ Verein/ Stiftung

Marinelligasse

SCHWELLENPLÄTZE ALS ENTREE ZUR FREIEN MITTE

• Verbindung zwischen Stadtraum und der Freien Mitte

• Porosität der Baufelder

• Blickbeziehungen in der Freien Mitte

• befestigte Oberflächen mit integrierten Grünelementen

• Aufenthaltsqualitäten öffentlicher Bereich Verantwortlichkeit: Stadt Wien

ORTE UND AKTIVITÄTSZONEN

RANDZONEN MIT AKTIVITÄTEN

• Auslagerung der Spielmöglichkeiten aus den Baufeldern

• Nutzungsintensität am Rand

• Entwicklung parallel zum städtebaulichen Fortschritt

öffentlich zugänglicher Bereich Verantwortlichkeit: Bauträger/ Eigentümergemeinschaft/ private Partizipation

KREUZUNGSPUNKTE ALS ORTE DER BEGEGNUNG

• wichtige Wegekreuzungen in der Freien Mitte überlagern sich mit Aktionsorten

• bestehende Orte + Identitäten werden aufgewertet und genutzt

öffentlich voll zugänglicher Bereich Verantwortlichkeit: Stadt Wien/ Verein/ Stiftung

Marinelligasse

SCHWELLENPLÄTZE ALS ENTREE ZUR FREIEN MITTE

• Verbindung zwischen Stadtraum und der Freien Mitte

• Porosität der Baufelder

• Blickbeziehungen in der Freien Mitte

• befestigte Oberflächen mit integrierten Grünelementen

• Aufenthaltsqualitäten öffentlicher Bereich Verantwortlichkeit: Stadt Wien

ORTE UND AKTIVITÄTSZONEN

RANDZONEN MIT AKTIVITÄTEN

• Auslagerung der Spielmöglichkeiten aus den Baufeldern

• Nutzungsintensität am Rand

• Entwicklung parallel zum städtebaulichen Fortschritt

öffentlich zugänglicher Bereich Verantwortlichkeit: Bauträger/ Eigentümergemeinschaft/ private Partizipation

KREUZUNGSPUNKTE ALS ORTE DER BEGEGNUNG

• wichtige Wegekreuzungen in der Freien Mitte überlagern sich mit Aktionsorten

• bestehende Orte + Identitäten werden aufgewertet und genutzt

öffentlich voll zugänglicher Bereich Verantwortlichkeit: Stadt Wien/ Verein/ Stiftung

Marinelligasse

SCHWELLENPLÄTZE ALS ENTREE ZUR FREIEN MITTE

• Verbindung zwischen Stadtraum und der Freien Mitte

• Porosität der Baufelder

• Blickbeziehungen in der Freien Mitte

• befestigte Oberflächen mit integrierten Grünelementen

• Aufenthaltsqualitäten öffentlicher Bereich Verantwortlichkeit: Stadt Wien

ORTE UND AKTIVITÄTSZONEN

RANDZONEN MIT AKTIVITÄTEN

• Auslagerung der Spielmöglichkeiten aus den Baufeldern

• Nutzungsintensität am Rand

• Entwicklung parallel zum städtebaulichen Fortschritt

öffentlich zugänglicher Bereich Verantwortlichkeit: Bauträger/ Eigentümergemeinschaft/ private Partizipation

KREUZUNGSPUNKTE ALS ORTE DER BEGEGNUNG

• wichtige Wegekreuzungen in der Freien Mitte überlagern sich mit Aktionsorten

• bestehende Orte + Identitäten werden aufgewertet und genutzt

öffentlich voll zugänglicher Bereich Verantwortlichkeit: Stadt Wien/ Verein/ Stiftung

Schwellenplätze als Entrée zur Freien Mitte

Kreuzungspunkte als Orte der Begegnung

Randzonen mit Aktivitäten, Spiel- und Sportflächen

Übersicht Bereiche der Freien Mitte Übersicht Schwellenplätze und Aktivitätszonen

LEGENDE

• Stadtwildnis und Gleislandschaft offiziell zugänglich machen

• Abriss letzter Einbauten und Entfernung Bauschutt

• baumpflegerische Begutachtung gefährdeter Bäume (Verkehrssicherheit)

Primärentwicklung - „Die Freie Mitte erforschen“

PHASE 0 - INITIALPHASE

Spatenstich für die Freie Mitteunabhängig von der Baufeld-entwicklung

• Pilotfelder + als Entwicklungsstart des urbanen Umfelds

• Entwicklung Kernbereich Freie Mitte mit Anbindung durch Tunnel, erste Spiel- und Sportmöglichkeiten

Nutzungsmöglichkeiten stehen in der ganzen Bandbreite zur Verfügung

PILOTFELDER B

I II

• Randbereiche der Freien Mitte werden im Zuge des Baufortschrittes gestaltet

• Funktionalität der Freien Mitte unabhängig von der städtebaulichen Entwicklung

Flexibilität in der Umsetzung

BAUFELDER UND RANDZONEN

ENTWICKLUNGSKONZEPT

A

Gleislandschaft

Stadtwildnis

STRATEGISCHES IN-wERT-SETZEN

dIffERENZIERTE AUSGESTALTUNG

Bruno-M

arek-Allee

Nord

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Taborstraße

Am Tabor

Innstraße

Dresdner Straße

Vorgartenstraße

Leystraße

Leystraße

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arek-Allee

Nord

bahnstraße

Taborstraße

Am Tabor

Innstraße

Dresdner Straße

Vorgartenstraße

Leystraße

Leystraße

urbane Terrassen

lineares Parkb

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• Initialphase > Öffnen von Stadtwildnis und Gleislandschaft, unabhängig von der baulichen Entwicklung> Aktivieren des Wasserturms als zentrales Info-Center des Projekts

• „Pilotfelder an der Taborstraße“> Pilotprojekte (A und B) für eine vorbildhafte Gestaltung des neuralgischen Kernbereichs

• Randzonen der baufelder als übergangsbereiche> Aktivieren der Randzonen als Synergiebereich von quartiers- bezogenem und öffentlichem Freiraum im Zuge der Baufeld- Entwicklung (Mitherstellung durch Bauträger, dafür Auslagerung von Spielflächen, Regenwasserversickerung, etc.)

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nordbahnhof!

Mit dem Rad und zu Fuß

Innere Durchwegung fußläufig

Innere Durchwegung fußläufig und mit dem Rad

Radfahranlage geplant

Radwegenetz Bestand

Gesicherte Querungsmöglichkeit Bestand

Gesicherte Querungsmöglichkeit NEU

FREIRAUMVier Bereiche

MOBILITÄT

Wien! in Arbeit...: Was sind die we-sentlichen Elemente des städtebauli-chen Ansatzes und aus welchem Kon-text sind diese entstanden?Lina Streeruwitz/Bernd Vlay: Zentra-le Idee ist der Dialog zwischen Dichte und Freiraum: Während einer Bege-hung des Areals zu Beginn unserer Ent-wurfsarbeit haben wir das einzigartige Potenzial der dort bestehenden, in ih-rer Größe und landschaftlichen Quali-tät beeindruckenden Brache entdeckt: ein zukünftiger öffentlicher Freiraum innerhalb eines von grünen Inseln geprägten Stadtarchipels. Wir fragten uns: Wie kann diese Brache in ihrer Di-mension erhalten und zu einem quasi „mythischen“ Freiraum innerhalb der verdichteten Stadt entwickelt werden, ohne die von der Stadt geforderte Ver-dichtung zu reduzieren? Diese paradoxe Fragestellung führte dann zur Leitfigur des Projektes – Freie Mitte, Vielseitiger Rand, eine denkbar einfache Antwort: Wir haben die geforderte Dichte einfach an den Rand des Areals geschoben.

Wien! in Arbeit...: Wie finden Sie das nun vorliegende städtebauliche Leit-bild?Lina Streeruwitz/Bernd Vlay: Das Leitbild besteht derzeit aus einem STEK-Beschluss und einem Handbuch, das als Qualitätsleitfaden den mehr-jährigen Umsetzungsprozess begleiten wird. Die Flächenwidmungsplanung wird derzeit von der sich sehr enga-giert einbringenden MA 21 durchge-führt und sollte noch heuer zum Ab-schluss gebracht werden können. Die prägnante, mehrwertbil-dende Leitfigur mit der Freien Mitte und den unterschiedlichen Quartieren ist gegenüber dem Wettbewerbspro-jekt von 2012 nahezu unverändert geblieben, auch wenn es Verschie-bungen bei der Nutzungsstruktur ge-geben hat. So ist zum Beispiel der Bil-

dungscampus Nordbahnhof aus dem Rand hinausgerutscht, andererseits musste ein Umspannwerk integriert werden. Die Herausforderung liegt in der konsequenten Umsetzung der Qualitäten, die das Projekt im Rah-men einer kontinuierlichen, engagier-ten Begleitung benötigt, um seinen Mehrwert ausspielen zu können. Dazu braucht es einerseits einen diszipli-nenübergreifenden Ansatz in der Pla-nung (Städtebau/Architektur, Verkehr, Freiraum, Nutzungsprogrammierung). Andererseits, und das ist noch viel be-deutsamer, ist ein ressortübergreifen-der Planungsprozess wesentlich, bei dem die einzelnen Ressorts – Stadt-planung, Grünraum, Wohnen und Wirtschaft – synergetisch zusammen-wirken. Wien hat mit der Bestellung Robert Nowaks als Projektleiter eine wichtige Schaltstelle zur Gesamtkoor-dination geschaffen. Last but not least braucht es natürlich engagierte EntwicklerInnen, die im Rahmen qualitätsorientierter Verfahren das Projekt mit Herzblut und Überzeugung in die Umsetzung führen.

Wien! in Arbeit...: Welche Wünsche haben Sie für eine weitere Entwick-lung und Umsetzung?Lina Streeruwitz/Bernd Vlay: Ganz klar: Das Leitbild hat die Weichen gelegt, der Umsetzungsprozess muss jedoch die grundlegenden Qualitä-ten in die Realität führen, „auf den Boden bringen“. Und das ist jetzt die größte Herausforderung! Wir wün-schen uns, dass über das Agieren ei-ner entsprechenden Projektplattform eine produktive Qualitätssteuerung erfolgt. Guter Städtebau entsteht erst dann, wenn die vom Leitbild geforder-ten Prämissen hinsichtlich baulicher, infrastruktureller, programmatischer und sozialer Qualitäten konsequent umgesetzt werden. Erfolgreich wird

die Umsetzung nur dann sein, wenn die Umsetzungspraxis die bisherige Praxis einer über die Routine hinaus-gehenden Planungsambition weiter-trägt: ein dauerhafter, produktiver Ausnahmezustand!

Wien! in Arbeit...: Möchten Sie darü-ber hinaus noch etwas erwähnen?Lina Streeruwitz/Bernd Vlay: Was uns sehr freut, ist, dass das Leitbild an spannende Forschungs- und Kultur-projekte angedockt ist, die impulsge-bende „Plug-ins“ für die Umsetzung seiner Qualitäten darstellen: An dem von der FFG finanzierten Forschungs-projekt „Mischung: Nordbahnhof“, sind unter der Federführung der TU Wien, Netzwerkagenturen, Deve-loperInnen und Institutionen wie das AzW mit ihrem Programm „Care + Re-pair“ beteiligt. Eine derartige Koope-ration soll aufzeigen, dass Wien als internationale, kulturprägende Welt-stadt auch weiterhin seine ambitio-nierte Planungsgeschichte pflegt und den Städtebau in einen Diskurs ein-bettet, der sich den zeitgenössischen Fragen gesellschaftlicher und kulturel-ler Entwicklungen stellt.

STUDIOVLAYLina Streeruwitz + Bernd Vlay

Sieger des städtebaulichen Ideenwettbewerbs, auf dem das

Leitbild basiert

„EIN DIALOG ZWISCHEN DICHTE UND FREIRAUM”

URBANE TERRASSEN PARKBAND GLEISLANDSCHAFT STADTWILDNIS

Im Gespräch mit Lina Streeruwitz und Bernd Vlay von STUDIOVLAY, Sieger des städtebaulichen Ideenwettbewerbs, auf dem das Leitbild basiert

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Die Freie Mitte gliedert sich in vier un-terschiedliche Bereiche: Stadtwildnis, Gleislandschaft, Parkband und urbane Terrassen. Die Gestaltung richtet sich nach Lage, Dimension, Topografie, Ve-getation und Nutzung dieser Felder. Die bestehende Stadtwildnis an der Vorgartenstraße wird einge-fasst und bleibt weitgehend sich selbst überlassen. Als Spuren der Vergangenheit werden die verbleibenden Gleisanla-gen zum Teil zu Wegen, Liegeflächen und Spielobjekten umgebaut und strukturieren weiterhin die Fläche. In den schmäleren Bereichen entlang der Bahntrasse sind größere Eingriffe in die Topografie notwendig, darum sind die Bereiche des Park-bands und der urbanen Terrassen auch intensiver gestaltet und zeichnen sich durch eine differenzierte Topogra-fie aus.

Rad- und Fußwegbrücke

FußgängerInnenunterführung Bestand (Doppeltunnel)

Weiterführende Verbindung kurzfristige Umsetzung ...

... und mittel- bis langfristige Umsetzung

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nordbahnhof!

Ansicht Vorplatz

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BILDUNGSCAMPUS

Ein Wettbewerb für den neuen Bil-dungscampus (der bisher größte Wiens) fand statt. Das Siegerprojekt „Campus Blume“ von Klammer * Zele-ny Architekten nimmt die umgeben-den städtebaulichen Strukturen auf und setzt sich als differenzierter Bau-körper in das Umfeld. Großzügige Vorplätze bzw. Freiflächen werden zu den umgeben-den Straßenzügen durch das in der Mitte des Bauplatzes situierte, dreiar-mige Gebäude geschaffen. Der große Vorplatz des Campus zur verkehrsbe-ruhigten Taborstraße dient dabei nicht ausschließlich als Erschließungsbe-reich, sondern auch dem Quartier als öffentlich nutzbares Feld. Die Inbetriebnahme des Bil-dungscampus soll mit Herbst 2020 erfolgen.

Seit November 2016PLANUNG ENTWURF

Dezember 2017BAUGENEHMIGUNG LIEGT VOR

April 2018PPP-AUFTRAGNEHMERIN STEHT FEST

Mitte 2018 – Mitte 2020BAUAUSFÜHRUNG

September 2020 INBETRIEBNAHME

Siegerprojekt von Klammer * Zeleny Architekten

FUNKTIONSPROGRAMM27.500 m²15.500 m²

6416

BruttogrundflächeNutzflächeBildungsräumeKindergartengruppen

2220

22

VolksschulklassenKlassen Neue MittelschuleKlassen FachmittelschuleSonderpäd. Bildungsräume

Sonderpäd. IntensivbildungsräumeTurnhalleGymnastiksäleMusikschule

23-fach

2650 m²

6

In unmittelbarer Nähe des Prater-sterns im 2. Bezirk entsteht bis 2018 aus unterschiedlichen Bürokomplexen der Austria Campus. Die eigens geschaffene In-frastruktur ist nicht nur sehr gut in das öffentliche Verkehrsnetz ein-gebunden, sie bereichert auch das Gesamtangebot der Leopoldstadt: Neben Büroflächen werden ein Kinder-garten, Gastronomiebetriebe, vielfäl-tige Geschäftsflächen zur Nahversor-gung sowie ein Konferenzzentrum und ein Hotel realisiert.

AUSTRIA CAMPUS

FAKTEN ZUR BAUSTELLEBAUHERRSigna Real Estate Management GmbH

ARCHITEKTENBoris Podrecca Architekten, 1. Preis Wettbewerb 2011 ARGE HD Architekten – Maurer & PartnerSoyka Silber Soyka Architekten, Kopfteil Bauteil 39.1

50.000 m²303.000 m²200.000 m²2015/2018600.000 m³

24.000 t

103.000 m³1 km

450 m20

5002.200

GrundstücksflächeBruttogeschoßfläche Mietfläche oberirdischBauphase gesamtBaugrubenaushubStahl

Beton werden verarbeitetSchlitzwandSpundwandKräne waren im EinsatzContainerBauarbeiten zu Spitzenzeiten

Grundlage des Projekts ist ein städtebaulicher Wettbewerb, den die UniCredit Bank Austria AG 2011 ausgelobt hat und dessen Ergebnis-se Anfang 2012 öffentlich präsentiert wurden. Die Signa Holding GmbH übernahm das gewidmete und bauge-nehmigte Projekt Ende 2014 von der UniCredit Bank Austria AG. Seitdem läuft das Projekt unter dem Namen „Austria Campus”.

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© Klammer * Zeleny Architekten

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nordbahnhof!

WOHNALLEEERSTE KONKRETE PROJEKTE Es werden demnächst rund 750 Wohneinheiten der Segmente „gefördert”, „leistbar” und „freifinanziert” als Miet- und Eigentumswohnungen von folgenden Bauträgern errichtet: Wiener Städtische, Sozialbau AG, KIBB Immobilien GMBH, STRABAG Real Estate GmbH, ÖVW Bauträger GmbH.

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Stadtentwicklung Wien NordbahnhofBaufeld 14 / 1020, Ernst-Melchior-Gasse

E N T W U R F

NORD 19 BAUHERRWIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance GroupARCHITEKTUR SUPERBLOCK ZT GmbHWOHNUNGEN 162 BRUTTOGESCHOSSFLÄCHE15.500 m²FERTIGSTELLLUNGHerbst 2019

Dem städtebaulichen Leitbild folgend, wird ein in der Höhe differenziert aus-geformtes Gebäude projektiert. So er-geben sich drei ablesbare, in den unte-ren Geschoßen zusammenhängende Türme. Die Erdgeschoßzone ist zur Gänze einer Gewerbe- und Gemein-schaftsnutzung vorbehalten. Mit einer lichten Raumhöhe von 4 m und einem reinen Stützensystem ist die notwen-dige Flexibilität für unterschiedliche Nutzungsstrukturen (kleinteilige Start-Up-Einheiten, Großraumbüros …) ge-währleistet. Das Haus generiert un-terschiedliche Wohnungstypologien und schafft ein vielfältiges Angebot an Wohnungsgrößen. Die Außenfas-saden zur Bruno-Marek-Allee und zur Schweidlgasse stärken den städtischen Charakter. Hier wurde auf Balkone verzichtet, die wohnungszugehörigen Freibereiche werden als Loggien oder Terrassen ausgebildet.

NORD STAR LIVINGBAUHERRSTRABAG Real Estate GmbH ARCHITEKTUR ArchiMedia ZT GmbHEIGENTUMSWOHNUNGEN 117BRUTTOGESCHOSSFLÄCHE11.500 m²FERTIGSTELLLUNGAnfang 2019

Einheit und Vielfalt sind die bei-den Pole, die Form und Struktur der von ArchiMediaZT GmbH geplanten Wohnhausanlage insgesamt archi-tektonisch prägen: Die beiden geo-metrisch klar definierten Baukörper bieten ein vielfältiges Wohnungsan-gebot, wobei jede Einheit über eine attraktive, private Freifläche verfügt. Die Atmosphäre zur ebenen Erde und im EG, in dem die gebäudeübergrei-fenden Er schließungsgänge und ein wesentlicher Teil der Allgemeinräu-me untergebracht sind, wird geprägt von grünen Farbtönen und Pflanzen-elementen, die bis hin zur „Urban-Gardening-Zone” an der Ernst-Mel-chior-Gasse reicht. Der hochwertige Gemeinschafts- und Fitnessbereich öffnet sich zu einem begrünten, vom Erdgeschoß abgesetzten Atriumhof.

Informationen unter:www.nordstarliving.at

BRUNO-MAREK-ALLEESCHWEIDLGASSEBAUHERRKIBB Immobilien GmbHARCHITEKTUR SUE ArchitektenWOHNUNGEN 138 BRUTTOGESCHOSSFLÄCHE14.400 m²FERTIGSTELLLUNGAnfang 2019

KIBB errichtet in zwei Bauteilen insge-samt 102 Miet- und 36 Eigentumswoh-nungen. Gemeinsam mit dem Nach-barn STRABAG Real Estate wurde ein baufeldübergreifendes Konzept ent-wickelt, wobei die Durchlässigkeit des Baufelds und die Wegeführung beson-ders berücksichtigt wurden. Der Bauteil an der Bruno-Marek-Allee hat drei Stie-genhäuser. Die Gebäude sind in fünf verschieden hohe Baukörper mit 5-7 Obergeschoßen, einem Erdgeschoß mit vier Gewerbeflächen mit einer lichten Raumhöhe von 4 Metern sowie einem gemeinsamen Untergeschoß aufgeteilt. Der Bauteil an der Schweidlgasse um-fasst ein Stiegenhaus. Das Gebäude hat sieben Obergeschoße, ein Erdgeschoß mit zum Hof orientierten Wohnungen und ein gemeinsames Untergeschoß. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 47 m²-128 m², jede Wohnung verfügt über einen eigenen Freibereich in Form einer Loggia, Balkon oder Terrasse.

BRUNO-MAREK-ALLEE/ AM TABORBAUHERRÖVW Bauträger GmbHARCHITEKTUR Bauteil 1 – AllesWirdGutARCHITEKTUR ZT GmbHBauteil 2 – RIEPL KAUFMANN BAMMER ARCHITEKTURBauteil 3 – studio uek ZT GmbH WOHNUNGEN 199BRUTTOGESCHOSSFLÄCHE24.000 m²FERTIGSTELLLUNGHerbst 2019

Die Staffelung der Baumassen ent-lang der Bruno-Marek-Allee wird im Sinne des städtebaulichen Leitbildes umgesetzt. Die Kreuzung Bruno-Ma-rek-Allee/Am Tabor wird mit einem 35 m hohen Gebäudeteil akzentuiert. Die anderen Gebäudeteile setzen sich in unterschiedlichen Baukörperhöhen und -tiefen fort und wirken dadurch kleinteilig gegliedert. Dementspre-chend sind die Erdgeschoßflächen der Gewerbenutzung und den Ge-meinschaftseinrichtungen vorbehal-ten, während in den Obergeschoßen überwiegend Wohnnutzungen vor-gesehen sind. Im 1. OG ist der Stadt-sockel mit einer großzügigeren Ge-schoßhöhe geplant, sodass auch dort Gewerbeflächen umgesetzt werden können.

RUMÄNISCH- ORTHODOXE KIRCHEBAUHERRRumänisch-orthodoxe Kirche „Zur Heiligen Auferstehung“ARCHITEKTUR baldassion architekturBRUTTOGESCHOSSFLÄCHE400 m²FERTIGSTELLLUNGHerbst 2019

Die geschlossene Bebauung an der Bruno-Marek-Allee wird auf Baufeld 19 durch den Bau einer freistehenden Kirche unterbrochen. Der Kirchenbau orientiert sich an den archetypischen Kirchen der rumänisch-orthodoxen Klöster in der Bukowina (Moldau-Klöster). Die Grundform ist gegenüber den Moldauer Vorbildern noch stär-ker auf das Wesentliche reduziert, da die im 15. Jahrhundert erforderlichen Strebepfeiler aufgrund der modernen Bautechnik nicht erforderlich sind. Um dem archaischen Bau eine Spannung zu verleihen, die ihm die Kraft gibt, in der Umgebung von hoher und dichter Wohnbebauung nach außen zu strah-len, wird die Außenwand im Bereich der längsgerichteten Tonne des In-nenraumes nach innen versetzt. Auf-grund der Nähe zu den umliegenden Wohnbauten wird das für den Schutz der Fresken erforderliche ausladende Dach transparent ausgeführt.

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nordbahnhof!

ENTDECKE DIE WIENER BAHNAREALE!

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Wien! in Arbeit...: Wo liegen die spe-ziellen Herausforderungen in der Um-setzung einer innerstädtischen Trans-formationsfläche dieser Größe?Nina Hauschka: Zum einen geht es um den Ausgleich verschiedener In-teressen: Als innerstädtisches Stadt-entwicklungsgebiet grenzt der Nord-bahnhof an bestehende Stadtviertel an und auch im Entwicklungsgebiet selbst gibt es bereits besiedelte Berei-che. Das heißt Anbindung und Verzah-nung von Bestand und Neubau sind ein Thema, das man bei einem Stadt-erweiterungsgebiet am Stadtrand, wie beispielsweise der Seestadt, eher nicht hat.

3 Fragen an ... NINA HAUSCHKA Bei der Projektleitung Wien Bahnareale (PWB) verantwortlich für die Koordination des Entwicklungsgebietes Nordbahnhof

Zum anderen gibt es eini-ge historische, zum Teil denkmalge-schützte Objekte im Gebiet, die es in die zukünftige Bebauung einzubetten gilt. Beim Wasserturm – um nur ein Beispiel zu nennen – stellt sich nicht nur die Frage nach dessen Sanierung, sondern vor allem nach dessen zu-künftiger Nutzung. Darüber hinaus sollen die Voraussetzungen für ein „Lückenschlussprogramm“ hinsicht-lich der Anbindung an den öffentli-chen Verkehr geschaffen werden. Die bestehende Linie O wird das neue Ge-biet in Zukunft erschließen, was u.a. Änderungen für die aktuelle Taktung und Fahrpläne bedeutet.

Ing. Nina HauschkaProjektleitung Wien Bahnareale

Nordbahnhof© Foto: Schmied

Wien! in Arbeit...: Worauf ist in der Projektentwicklung besonders zu ach-ten?Nina Hauschka: Hier ist Koordination das absolute Zauberwort! Wir haben sowohl eine Vermittlungs-, als auch eine Ansprechfunktion zwischen sämt-lichen ProjektpartnerInnen und Dienst-stellen. Projektmanagement heißt vor allem, den Überblick über das gesam-te Gebiet zu haben.

Wien! in Arbeit...: Wie können die Zielsetzungen Qualität, Kostenbe-wusstsein und eine rasche, aufeinan-der abgestimmte Entwicklung gleich-zeitig beachtet werden?

Nina Hauschka: Das geht nicht ohne ein strukturiertes und stringentes Projektmanagement. Wir kontrollie-ren die Kosten, Leistungen, Termine, Fortschritt etc. von 130 Projektpake-ten bei 25 involvierten Dienststellen. Auch wenn das Leitbild bereits sehr detailliert ausgearbeitet ist, müssen sämtliche Aspekte für die Umsetzung vorangetrieben werden. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail – Ausar-beitungen von Varianten oder Adap-tierungen des Leitbildes müssen zum Teil vollzogen werden: Das reicht vom Straßenbau bis zum Kanal.

RAD- UND GRÄTZELTOUREN ZU WIENS EHEMALIGEN BAHNAREALEN

„STADTRAUM“ NORDBAHN-HALLE

MISCHUNG: NORDBAHNHOF

eine Initiative der Projektleitung Wien Bahnareale (PWB) zusammen mit den ÖBB und lokalen Gebietsbetreuungen

OKTOBER

2017

bis

Telefon: 01 319 82 00E-Mail Radtouren: [email protected]änge: [email protected]: [email protected]

ALLE TERMINE UNTER:www.nordbahnhof.wien.at oderwww.nordwestbahnhof.wien.atQuelle: Projekt Mischung: Nordbahnhof, Grafik: STUDIOVLAY

SSOMMER 2017

TART

bestehender Stadtteil

neue Baufelder

Nordbahn-HalleImpulslab Mischung: Nordbahnhof

Wasserturm

Mischung Nordbahnhof

22.06. 20172017: bis 19.10.2018: April -Oktober

Ecke Taborstraße-Leystraße

15.00 Uhr - 20.00 Uhr

jeweils Donnerstag 15.00-20.00 Uhr(ausgenommen Feiertage)Flexible Öffnungszeiten jeweils im Rahmen von Veranstaltungen

12.10. 2017„VERNEBELTE VERGANGENHEIT: NORD(WEST)BAHNHOF ALS ERINNERUNGSORT“

14.09. 2017„FREIE MITTE – NEUE WEGE IN DER FREIRAUMPLANUNG“

Das Areal des ehemaligen Nordbahnhofs hat sich seit der Stilllegung zu einer weiteren Insel im Freiraumgefüge des 2. Bezirks entwickelt. Wie können die Qualitäten dieses neuen Landschaftsraums erhalten werden? Was bedeutet das Konzept der „Freien Mitte“? Darüber diskutieren:Thomas Proksch_Landschaftsplaner, Büro Land in SichtBernd Vlay_Architekt, studiovlayIsabel Wieshofer_MA 18, Leiterin Referat Landschaft und öffentlicher RaumMA 22 (N.N.)_angefragt

07.09. 2017„WELCHE QUALITÄTEN BRAUCHT DAS NORDBAHNVIERTEL?“

Intelligente Stadtplanung nimmt Vor-Ort-Bedürfnisse ernst. Was braucht es, um sich im Nordbahnviertel rasch heimisch zu fühlen? Wiens Stadtplanung geht zusammen mit Wohnbauträgern neue Wege, um nachhaltige Qualitäten zu ermöglichen. Eine erste Bilanz mit:DIin Brigitte Jilka_StädtebaudirektorinChristoph Chorherr_Planungssprecher Wiener GrünePeter Rippl_ Anrainer und IG Nordbahnhof-Mitglied Wohnbauträger (N.N.)

Der eine galt als schönster Bahnhof der Stadt, der andere ist bis heute für viele unbekannt: Nord- und Nordwestbahnhof haben Wien lange Zeit mitgeprägt. Welche Identitäten haben diese Areale herausgebildet? Leben Teile davon noch weiter? Es diskutieren:Michael Zinganel und Michael Hiesmayr_Architekten und KünstlerDr. Bernhard Hachleitner_HistorikerDr. Sandor Bekesi_HistorikerFranz Haas_ÖBB/NordbahnhofAnrainerIn Nordwestbahnhof

ERÖFFNUNG UND TAG DER OFFENEN TÜR

KOOPERATION MIT TU WIEN UND ARCHITEKTURZENTRUM WIEN

AUSSTELLUNGSDAUER

ANMELDUNG

ÖFFNUNGSZEITEN

www.nordbahnhof.wien.at www.nordwestbahnhof.wien.at

VERANSTALTUNGEN IM STADTRAUM

VERANSTALTUNGEN IN DERNORDBAHN-HALLE

2 StundenTourdauer:

Um bekannt zu machen, was auf den beiden Bahnarealen künftig passieren soll, hat die Stadt Wien die Gelegen-heit genutzt, direkt auf dem Areal in der ehemaligen IMGRO-Halle – jetzt Nordbahn-Halle – den „Stadtraum“ einzurichten. Der „Stadtraum“ ist ein Infocenter der Stadt Wien mit einem digital bespielten 3D-Modell des Ge-bietes, das Informationen rund um die beiden neuen Stadtteile bietet. Historisches kommt dabei ebenso we-

Im Rahmen des Forschungs- und Ent-wicklungsprojektes „Mischung: Nord-bahnhof“ wird die Nordbahn-Halle für die nächsten Jahre zur Andockstation für nachhaltige Nutzungen. Mitten im Nordbahnviertel gelegen, stehen hier ab Sommer 2017 experimentelle Ar-beitsräume (co-working), Werkstattflä-chen (co-production), Veranstaltungs-räume und Ausstellungsflächen für MacherInnen, interessierte NutzerInnen und BewohnerInnen zur Verfügung. Die Vielfalt der Nutzungsmi-schung soll über das Zusammenspiel verschiedener AkteurInnen und Netz-werke erprobt und weiter entwickelt werden. Im Rahmen einer Lehrver-anstaltung der TU Wien werden die Räume der Nordbahn-Halle für die unterschiedlichen Nutzungen von Studierenden adaptiert. Interessier-te haben die Möglichkeit, sich an der Entwicklung des neuen Stadtteils zu beteiligen und diese Räume zu nut-zen. „Mischung: Nordbahnhof“ lädt mit Begehungen, Gesprächen und Workshops dazu ein, gemeinsam Lö-sungsansätze zu erproben.

Der Stadtraum kooperiert mit dem Projekt „Mischung Nordbahnhof“ der TU Wien und dem AzW. In diesem Rahmen kuratiert das Architektur-zentrum Wien von Juni bis Juli 2017 den öffentlichen Arbeitsraum „Care + Repair“ als Teil der Vienna Biennale 2017. Dabei entwickeln sechs interna-

INFORMATIONEN unter:

01.2017 bis 12.2019

TU Wien (Lead) – Abteilung Wohnbau und Entwerfen und Fachbereich SoziologieArchitekturzentrum WienErste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft HeimstätteSTUDIOVLAYOnline-Plattform imGrätzl.at

GEPLANTE LAUFZEIT

PROJEKTPARTNERINNEN

www.nordbahnhalle.orgINFORMATIONEN unter:

Beginn ist jeweils 18.00 Uhr, ab 17.00 Uhr gibt es Vorab-Infos beim 3D-Modell

Infocenter für Nord- und Nordwestbahnhof sperrt aufnig zu kurz wie die aktuellen und künf-tigen Entwicklungen. Veranstaltungen beleben den Ort genauso wie Urban Gardening-Projekte, um das neue Stadtviertel im öffentlichen Bewusst-sein zu verankern. Mit dem Stadtraum geht die Wiener Planungswerkstatt, das bisherige Ausstellungszentrum der Stadtentwicklung, auf Tour, um Informationen zu spannenden Pro-jekten auch direkt vor Ort anbieten zu können.

tionale Architektur- und Planungsteams mit lokalen Initiativen und ExpertInnen Vorschläge für einen zukunftsfähigen Urbanismus. Eine wachsende Ausstel-lung zeigt Projekte, die verdeutlichen, wie Care + Repair-Architektur mit der bestehenden Stadt agiert.www.azw.at

SYMPOSIUM

10.00 Uhr - 19.00 Uhr:

30.06. 2017

CARE + REPAIR

CARE + REPAIR

20.06. 2017ERÖFFNUNG des öffentlichen Arbeitsraumes

und der wachsenden Ausstellung im Rahmen der Vienna Biennale

Das Vorhaben wird aus Mitteln des Kli-ma- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der Smart Cities Initiative durchgeführt.