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Tonnenschwere Beute - bmi.gv.at · Kostete beispielsweise ein Kilogramm Altkupfer vor 15 Jahren 50 Cent, wer-den heute bis zu sieben Euro verlangt. Der Durchschnittspreis von Neukupfer

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Page 1: Tonnenschwere Beute - bmi.gv.at · Kostete beispielsweise ein Kilogramm Altkupfer vor 15 Jahren 50 Cent, wer-den heute bis zu sieben Euro verlangt. Der Durchschnittspreis von Neukupfer

Die Diebe schnitten in der Nachtauf Montag, 14. Mai 2007, einenMaschendrahtzaun auf, durch-

trennten ein Vorhangschloss und ge-langten so auf den Lagerplatz einesMetallbetriebs in Lieboch bei Graz.Die Unbekannten nahmen Edelstahl-rohre im Wert von rund 20.000 Euromit. Das Gewicht der Beute betrug dreiTonnen. Am Wochenende davor ver-schwand von einem Parkplatz inSchladming eine 250 kg schwere Ka-beltrommel der Telekom Austria. Eini-ge Tage davor wollten drei Ungarn aufeinem Firmenareal in Georgsberg inder Steiermark Aluminiumreste steh-len. Als sie von einem Angestellten derFirma dabei erwischt wurden, luden siedas Metall wieder vom Transporter undfuhren davon. In Knittelfeld luden vierMänner in einem Spenglerei- und In-stallationsbetrieb Kupferblech, Kupfer-

rollen und Kupferleitungen sowie 20Busreifen im Gesamtwert von 50.000Euro in einen weißen Kastenwagen.Anrainer hatten die Täter bemerkt, abernicht die Polizei verständigt, weil siedachten, es handle sich um Firmenmit-arbeiter.

Diese Fälle innerhalb kurzer Zeit inder Steiermark zeigen: Der Diebstahlvon Stahl, Kupfer, Aluminium und an-deren Metallen in größeren Mengen istin den letzten Jahren von einer seltenenStraftat zu einem Alltagsdelikt gewor-den. Die Hauptgründe dafür: In vielenBetrieben wird das Metall ungesichertoder mangelhaft geschützt gelagert.Der Preis für viele Buntmetalle ist inden letzten Jahren stark angestiegen.Kostete beispielsweise ein KilogrammAltkupfer vor 15 Jahren 50 Cent, wer-den heute bis zu sieben Euro verlangt.Der Durchschnittspreis von Neukupfer

beträgt rund 15 Euro pro Kilogramm.An der Londoner Metallbörse war imJänner 2003 eine Tonne Kupfer umrund 1.500 Euro zu haben, vier Jahrespäter um rund 5.800 Euro. Im Mai2006 wurde an der Börse ein Spitzen-wert von 6.800 Euro für eine TonneKupfer erreicht. Eine Tonne Alumini-um wurde im Jänner 2003 um 1.280Euro angeboten, 2006 wurden bis zu2.300 Euro verlangt.

Kriminelle Schwerarbeiter. Die Beu-te ist oft mehrere Tonnen schwer. Un-bekannte Täter stahlen beim KraftwerkWiesberg der Donau Chemie in Lan-deck sechs Kilometer Kupferkabel miteinem Gewicht von 13 Tonnen. DieDiebe stiegen auf die Strommasten undschnitten die Kupferkabel herunter. DieLeitung führte keinen Strom, weil nacheinem Hochwasser, bei dem mehrere

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In Österreich wurden im Jahr 2006 insgesamt 849 Metalldiebstähle angezeigt, im Schnitt 2,3 Fälle pro Tag.

Tonnenschwere BeuteDer Diebstahl von Metallen, früher ein selten auftretendes Phänomen, ist zu einem Alltagsdelikt

geworden. Die Rohstoffpreise sind hoch; die Metalle werden oft ungesichert gelagert.

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Masten schwer beschädigt wurden, derStrom abgeschaltet worden war. Fastzehn Tonnen Kupferblech kamen einerFirma in Münchendorf (Bezirk Möd-ling) abhanden. In Graz stahlen Unbe-kannte einem Schrotthändler neunTonnen Altkupfer im Wert von 40.000Euro. Die Täter benutzten zum Aufla-den einen Gabelstapler. In Kotting-brunn in Niederösterreich verschwan-den sechs Tonnen Nirosta-Stahl imWert von 25.000 Euro. Doch das hoheGewicht ist für die Diebe kein nen-nenswertes Problem. Bei einem Ein-bruch in Lannach stahlen die Täter 4,5Tonnen Elektrokupfer und 400 Kilo-gramm Alu-Kupfer im Wert von rund23.000 Euro. In Unterpremstätten er-beuteten Unbekannte von einem freizugänglichen Lagerplatz 3,5 TonnenKupferkabel. Am Grenzübergang Klin-genbach im Burgenland entdeckten Po-lizisten in einem Lkw 7,4 Tonnen Alu-teile, die in Deutschland gestohlenworden waren.

In Österreich wurden im Jahr 2006insgesamt 849 Metalldiebstähle ange-zeigt, das sind im Schnitt 2,3 Fälle proTag. Die Diebstähle werden vor allem

in Ostösterreich entlang der Hauptver-kehrsrouten verübt. Die Täter haben eshauptsächlich abgesehen auf Baustel-len, Schrotthändler, Baufirmen,Straßenmeistereien und Metall verar-beitende Betriebe. Mitgenommen wer-den unter anderem Leitschienen, Moto-ren, Kabel und Drähte. Alle paar Tagevon Metalldiebstählen betroffen sinddie Österreichischen Bundesbahnen(ÖBB). Beispielsweise wurden vomBahnhof Wien-Nord mehrmals Kupfer-drähte gestohlen, insgesamt mehrereTonnen. Entlang der Bahnstrecke derRaab-Ödenburg-Eisenbahn im Burgen-land kam es zu Seriendiebstählen vonKupferkabel. Das Metall dient als Er-dung bei Fahrleitungsmasten, Signalenund Fernsprechern.

Bei den Tätern handelt es sich zu-meist um Ost- und Südosteuropäer, ineinigen Fällen waren organisierte Ban-den am Werk. Bereits Ende 2005 flogin der Steiermark eine achtköpfigeBande auf, bestehend aus Tschechenund Österreichern. Die Gruppe hatteseit 2002 insgesamt bis zu 60 TonnenMetall gestohlen und in Tschechienverkauft, darunter Chrom, Nickel, Mo-

lybdän und Wolfram. Der Wert betrugmehr als 2,3 Millionen Euro.

In Niederösterreich hob die Polizeieine serbische Tätergruppe aus, derenMitgliedern 36 Metalldiebstähle mit ei-nem Gesamtschaden von rund 700.000Euro vorgeworfen wurden. Ermittlerdes Landeskriminalamts Oberöster-reich ermittelten in einem weiteren Fallvon organisierter Kriminalität: Einpensionierter Kriminalbeamter aus Un-garn und sein Sohn, ein Rechtsanwalt,waren Abnehmer des gestohlenenBuntmetalls, das ihnen von fünf unga-rischen Tätergruppen geliefert wurde.Insgesamt waren es mehr als 300Straftaten gewesen sein, der geschätzteSchaden betrug zwei Millionen Euro.15 Slowaken, die aus den Energie-schächten einer alten Fabrik kilometer-lange Kupferdrähte herausgelöst hat-ten, konnten von Polizisten in WienerNeudorf angehalten werden. Die Be-amten hatten das Areal längere Zeit ob-serviert. Die Verdächtigen hattenKupferdrähte aus früheren Diebstählenum den Kilopreis von 4,30 Euro einemAltmetallhändler verkauft.

Eine Bande hatte bis Ende 2005mehrmals ein Stahlwerk in Kapfenberg

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Hohe Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt: Auch Metallabfälle haben für Diebe einen Wert.

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heimgesucht und sich danachauf einem Edelstahl-Werk inMitterdorf im Mürztal zuge-wandt, weil die Sicherheits-maßnahmen in Kapfenbergverstärkt worden waren. DiePolizei konnte sieben Täterausforschen und festnehmen,unter ihnen Tschechen undein Deutscher. Die Bande hat-te es auf Legierungsmaterialfür die Stahlerzeugung abge-sehen. Das in Big Packs oderFässern auf Paletten gelagerteMaterial wurde auf angemie-tete Schwerfahrzeuge und Kleintrans-porter geladen und nach Tschechiengebracht. Besonders dreist waren Die-be auf einer Baustelle in Bad Klein-kirchheim: Sie stahlen aus 20 Wohnun-gen, die gerade fertig gestellt wordenwaren, alle bereits eingezogenen Elek-tro- und Antennenkabel. In Tirol trans-portierten Kriminelle von einem Park-platz der Montanwerke in Brixlegg ei-nen Sattelaufleger ab – beladen mit 25Tonnen Kupferrundbarren. Der Scha-den wurde mit 300.000 Euro beziffert.In mehreren anderen Fällen betrug derWert der Beute über 200.000 Euro.

Für ihre Diebstouren verwenden dieTäter häufig gemietete Kleintranspor-ter, manchmal ausgerüstet mit kleinenKränen, um das tonnenschwere Materi-al abtransportieren zu können. BeimAbtransport der Beute fährt oft einPkw voraus, um die Strecke zu kontrol-lieren.

Fahndungserfolge. Die Häufung die-ser Straftaten hat die Sicherheitsbehör-den alarmiert. Im Bundeskriminalamt

in Wien wurde eine Arbeitsgruppe ein-gerichtet; die internationale Zusam-menarbeit in diesem Bereich wurdeverstärkt. Ende April 2007 wurden inLannach in der Steiermark drei Ungarnfestgenommen. Sie hatten einenSchrotthändler innerhalb von drei Mo-naten vermutlich gleich fünf Mal be-stohlen. Die Beute: Kupferdrähte undAluminiumblech im Wert von 100.000Euro. Die Täter durchschnitten denZaun, fuhren mit dem Transportfahr-zeug auf das Areal und brachen dieWerkshallen auf. Beim letzten Coupwurden sie von einem Mitarbeiter einesSicherheitsdienstes beobachtet.

In Wels forschte die Polizei dreiDiebe aus, die einen Schaden von65.000 Euro angerichtet hatten. Es han-delte sich um zwei Serben und einenKroaten, die im Verdacht stehen, 21Mal bei Metall verarbeitenden Betrie-ben in Wels und Umgebung Buntme-tall gestohlen zu haben.

In Rudersdorf im Südburgenlandentdeckten Polizisten im Auto einesungarischen Ehepaars 150 Kilogramm

gestohlene Kupfer- und Mes-singteile im Wert von etwa1.100 Euro.

In Bruck an der Leithawurden drei Männer aus Un-garn von der Polizei auf fri-scher Tat betreten. Die Ver-dächtigen dürften seit 2006Metalle in Österreich gestoh-len und in Ungarn verkaufthaben. Sie kamen wegenFlucht- und Verdunkelungs-gefahr in Untersuchungshaft.In Korneuburg erwischte diePolizei einen 64-jährigen

Tschechen. Mit zwei Söhnen hatte er inNiederösterreich mehrmals Buntmetallgestohlen.

Pech hatten zwei Metalldiebe in St.Andrä am Zicksee im Bezirk Neusiedlam See, die von einer Baustelle bei derSonderkrankenanstalt mehr als 500 Ki-logramm schwere Stromkabel gestoh-len hatten. Der überladene Pkw „streik-te“, die Diebe wurden von der Polizeiaufgegriffen.

In St. Peter Freienstein im BezirkLeoben fielen einer Polizeistreife dreiKastenwagen mit ungarischen Kenn-zeichen auf. In den Autos war eineTonne Buntmetall im Gesamtwert von10.000 Euro – gestohlen von einem La-deplatz der Steweag. Fünf Ungarn wur-den festgenommen. Beamte einer Sek-torstreife der PolizeiinspektionKrieglach konnten am Bahnhofsarealin Mitterdorf vier Slowaken auf fri-scher Tat festnehmen. In ihrem Kombiwurden Elektrokabel sichergestellt, dievon einem weiteren Diebstahl in Le-oben stammten. Nach Seriendieb-stählen in Niederösterreich wurden La-

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Auch Elektrokabel sind vor Dieben nicht sicher.

Weltweites PhänomenDie Häufung von Metalldiebstählen

ist in vielen Ländern zu beobachten.Der gewaltige Bauboom in China bei-spielsweise hat den Stahlpreis auf demWeltmarkt in die Höhe schnellen las-sen. In Japan transportierten Kriminel-le die rostfreien Stahlteile öffentlicherWC-Anlagen ab; in St. Petersburg undMoskau verschwanden über NachtTausende gusseiserne Kanaldeckel –eine lebensgefährliche Angelegenheitfür Straßenbenützer. In Berlin wurdenvor zwei Jahren in einer Nacht 100Kanaldeckel gestohlen.

In Vietnam entfernten Unbekanntemit Hilfe von Tauchern ein elf Kilo-meter langes, auf dem Meeresgrundverlegtes Stück eines Glasfaserkabelsfür den Internet- und Telefonverkehr.Bemerkt wurde der Diebstahl, nach-dem auf einem Schiff 60 Tonnen Glas-faserkabel entdeckt worden waren. Ei-nen Tag zuvor hatten Polizisten dreiandere Boote des Eigentümers mit ins-gesamt 40 Tonnen Kabel aufgebracht.

Auch stillgelegte Bahnstreckenwerden von Dieben heimgesucht. DieTäter haben viel Zeit, die Schienen ab-zumontieren. In Lohra in Hessenschraubten kriminelle Schwerarbeiter

auf vier Kilometern Länge die Eisen-bahnschienen ab. Der Wert der Schie-nen: 170.000 Euro. In Meuselwitz,Thüringen, verschwanden 45 TonnenEisenbahnschienen. Die Diebe hattendie Schienen vor dem Abtransport mitSchneidbrennern in Stücke geschnit-ten. Die vier Täter wurden gefasst, siekommen für eine Reihe von Metall-diebstählen in Frage.

Bronzegussfiguren in Parks sind vorDieben ebenfalls nicht sicher. In Mün-cheberg in Brandenburg verschwandbeispielsweise eine Wildschwein-skulptur.

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gerplätze von Kriminalbeamten wo-chenlang verstärkt überwacht. In Kot-tingbrunn beobachteten die Fahnder,wie mehrere Ungarn Metall aufluden.Mehrere Mitglieder der Bande konntenfestgenommen werden.

Stopp an der Grenze. Auch bei denGrenzübergängen und in Grenznähewird gezielt kontrolliert. So wurden inder Nacht auf den 2. Mai 2007 beimGrenzübergang Klingenbach (BezirkEisenstadt-Umgebung) 700 KilogrammAluminiumkabel im Wert von rund1.200 Euro sichergestellt. Zwei Ungarnhatten die Kabel aus einem Lager derEVN in Edlitz gestohlen und in ihremKastenwagen unter Sperrmüll ver-steckt. Ebenfalls in Klingenbach ent-deckten Grenzbeamte in einem ungari-schen Klein-Lkw knapp zwei TonnenKupferkabel. Der Fahrzeuglenker be-hauptete, er habe den bereits beladenenWagen in Linz von einem ihm Unbe-kannten übernommen. Am 29. Mai2007 fanden Grenzpolizisten in Klin-genbach in einem Auto eines ungari-schen Paars 32 Briefkästen aus Metall.Eine Bande von Buntmetalldieben gingder Grenzpolizei Nickelsdorf ins Netz.Bei einer Routinekontrolle wurden dreiKastenwägen mit sechs Ungarn ange-halten, in zwei der Fahrzeuge warenrund 3.000 Kilogramm Kupfer- undAluminiumkabel versteckt.

Bei einer „vorgeschobenen Grenz-kontrolle“ an der Ostautobahn entdeck-ten Polizisten in der Nacht auf den 6.Juni 2007 in einem Kastenwagen eineTonne Nirosta-Stahlelemente im Wert

von rund 26.000 Euro. Die Nirosta-Elemente wurden aus einem Kellerei-maschinenbetrieb im Bezirk Neusiedlam See gestohlen. Einer der beidenfestgenommenen Diebe war bereits En-de April von der Grenzpolizeiinspek-tion Klingenbach nach einem Metall-diebstahl angehalten worden.

Informationskampagne. Um die Fir-men zu informieren und sensibilisieren,hat die Wirtschaftskammer Oberöster-reich im vergangenen Jahr eine Sicher-heitskampagne gestartet. Das Bundes-kriminalamt und die Wirtschaftskam-mer haben zudem eine Arbeitsgemein-schaft gebildet.

Eine Alarmeinrichtung führte zurFestnahme von drei Ungarn, die Bunt-metall aus einem Container auf demFirmengelände eines Bierfass-Produ-zenten in Mürzzuschlag auf einenKleintransporter laden wollten. Da dasUnternehmen bereits mehrmals vonMetalldieben heimgesucht worden war,wurde eine Alarmanlage installiert.

Eine Überwachungskamera wurdeeinem ungarischen Buntmetalldieb inder Steiermark zum Verhängnis. EinAngestellter der AutobahnmeistereiUnterwald sah über die Überwa-chungskamera im Mitterbergtunnel,wie ein Pkw mit ungarischen Kennzei-chen am Pannenstreifen anhielt und derLenker vier Kupferkabelrollen vomRücksitz in den Kofferraum seinesFahrzeugs verlud. Der Angestellte alar-mierte die Polizei. Kurze Zeit späterwurde der Autofahrer von Beamten der

Autobahnpolizeiinspektion Unterwaldgestoppt. Eine Anrainerin beobachtetein der Nacht, wie vier Männer auf demEVN-Gelände in Krems einen Klein-transporter beluden, und verständigtedie Polizei. Bei der Fahndung konntedas Auto gestoppt werden. Die vierMänner sprangen aus dem Auto undliefen ins Augebiet. Einer der Verdäch-tigen, ein 20-jähriger Ungar, konntefestgenommen werden. Im Wagenwurden drei Tonnen Kupferdraht si-chergestellt.

Betrug mit Altmetall. Nicht nur Die-be, auch andere Kriminelle profitierenvon den hohen Rohstoffpreisen: EinAltwarenhändler betrog vier Jahre langdie VA Tech in Weiz in der Steier-mark. Der 45-jährige Steirer lieferteKupferdraht an einen Schrottverwerter.Pro Tonne wurden dafür rund 4.700Euro bezahlt. Dabei ließ sich der Be-trüger auf den Rechnungen nur dieHälfte Lieferungen bestätigen und kas-sierte den Preis für die andere Hälfte indie eigene Tasche – insgesamt minde-stens 75.000 Euro. Außerdem lieferteder Steirer nur einen Teil des Metallsbeim Schrottverwerter ab. Den Restverkaufte er „auf eigene Rechnung“ anandere Interessierte.

Die Betrügereien fielen auf, weilsich ein anderes Unternehmen um denAuftrag der VA Tech bewarb und derLeiterdraht vor dem Abtransport gewo-gen wurde. Auf der Rechnung, die derTransporteur bei der Firma ablieferte,stand nur die Hälfte des Gewichts.

Werner SabitzerFOT

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Bestimmte Metalle sind für Diebe Wertgegenstände. Deshalb sollten sie auch gesichert gelagert werden.

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