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Tonsplitter www.Tonsplitter.de 2015 Gesamtkatalog Verlag Liederwerkstatt Archiv für Musik und Sozialgeschichte

Tonsplitter 2015 2015-w3.pdf · Liederbuch und Lexikon-Lesebuch in einem Band, Format 165 x 240 (B5), 144 Seiten, ... traditionelle Soldaten- oder Kriegslieder sowie ganz gewöhnli-che

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Tonsplitter

w w w . T o n s p l i t t e r . d e

2015G e s a m t k a t a l o g

V e r l a g

L i e d e r w e r k s t a t t

A r c h i v f ü r M u s i k u n d

S o z i a l g e s c h i c h t e

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Editorial

Bestellen Sie ohne Mehrkosten direkt beim Verlag

Tonsplitter legt seinen neuen Katalog für das Jahr 2015vor. Wir haben unsere Produktpalette erneut erweiternkönnen.

Von unseren Neuerescheinungen sind zuerst die Liedervon Auswanderern nennen, auf die viele schon gespanntwarten. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Volks-liedarchiv, vertreten durch Dr. Waltraut Linder-Beroud, legtWerner Hinze eine spannende Reise durch viele Ländervor. Der lesende Sänger und die lesende Sängerin habenes anhand einer Vielzahl von Themen leicht, sich nicht nurin andere Zeiten, sondern auch in die Probleme heutigerMigranten hinein zu versetzen. Wie gewohnt wird dasBuch von vielen Informationen zu Lieder und Themenbegleitet. Unterstützend wirken originale Abbildungen ausjener Zeit.

Unsere neue Reihe „Das Taschenliederbuch“ stellt jeweilsein Thema vor, dass es verdient, von unterschiedlichenGesichtspunkten aus mit Liedern und Informationen kurz,aber nicht verkürzt, vorgestellt zu werden.

Werner Hinzes erweiterte Liederwerkstatt bietet nebenbewährten viele neue Themen zum Vortrag an (schauenSie sich unsere Homepage www.tonsplitter.de an.

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INHALT SeiteLiederbuchreihe 4Bd. 1 Lieder der Straße 4Bd. 2 Seemannsbraut is’ die See 5Bd. 3 Notensalat mit Geilwurz 6Bd. 4 „Hier hat man täglich seine Noth“ 8

Lieder von auswanderern Bd. 5 Dörrgemüse, trocken Brot, 9

Marmelade, Heldentod Der Erste Weltkrieg im Spiegel seiner Lieder

Zeitdokumente 10Bd. 1-3 Johann Most und sein Liederbuch 10

Historisch politische Lieder 12

Wissenschaftliche Reihe 12Bd. 1 Schalmeienklänge im Fackelschein 12Bd. 2 Bluttage.

Ein Beitrag zur „Wahrheitsfindung“ oderVom „Hamburg-Aufstand“ der KPD zum „Altonaer Blutsonntag“. Ein Bürgerkriegsstrategie

Das kleine Liederbuch 15Bd. 1 Dree Rosen. Plattdüütsch Lederbook 15

Liedbiographien 16Bd. 1 Lili Marleen 16 Bd. 5 Weißt du, wie viel Sternlein stehen 16

Poster 17

Liedpostkarten 18Aus unserem Archiv 21

Liederwerkstatt 22Botanische Spaziergänge 24

Vorschau 25Das Archiv für Musik und Sozialgeschichte 25

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LiederbücherNNrr.. 11

Werner Hinze, LLiieeddeerr ddeerr SSttrraaßßee

Liederbuch mitLexikon-Lesebuch

Das Liederbuch des bekannten Volks-musikforschers Werner Hinze führt unsauf eine musikalische Reise überStraßen und Plätze. Wir begegnenVagabunden (ca. 30 Lieder), Hand-werksburschen, Bettlern, Lumpensam-mlern, Lampenputzern, Wanderarbei-tern, wandernden Heilern und Kleinge-werbetreibenden, leichten und sonsti-gen Mädchen, jüdischen Musikanten,Spielleuten, Räubern, Wallfahrern, undauch Rad-, Motorrad- und Autofahrern.Eisenbahnen wie Fuhrleute kreuzenunseren Weg und gestreift werden dieunterschiedlichen politischen Straßen-kämpfe. Neben bekannten sind er-staunlich viel unbekannte Lieder zu ent-

decken. In langwieriger Kleinarbeit wurden Melodien zu Lie-dern ausgegraben, die einige Jahre in Büchern und Archivenverschwunden waren.

Dieses Werk nur zu loben, ist zu wenig. Man muss diesem Liederbuchangemessen anpreisend ein „Hohes-Lied“ singen. Als Musiker findetman ein optimal zu lesendes Notenbild vor mit singbaren Tonhöhenund zugehörigen Begleitakkorden. Viele unbekannte Lieder sind hierveröffentlicht. Man merkt insbesondere im Lexikon-Lesebuch, dass esdas Werk eines Kenners ist, der sein profundes Wissen in Jahr-zehnten zusammengetragen hat und hier interessant und spannendzu lesen weiter gibt. In der schonungslosen, anschaulichen Darstel-lung armseliger Gegebenheiten, die teils erschaudern und erschrek-ken lassen, liegt eine Stärke des Materials. Es wird keine Schön-färberei betrieben, nicht romantisiert oder verklärt. Man trifft auf so vielNeues, dass man sich vom Lesestoff kaum lösen kann. Das Liederbuch und Lexikon: Lieder der Straße ist sehr empfehlens-wert und sollte in keinem Bücherregal fehlen. Ein neues Stan-dardwerk, sowohl für normale Leser als auch natürlich Musiker bis hinzu Geschichtslehrern, die ihren Unterricht wirklichkeitsnah unterfüt-tern möchten. Gratulation an den Autor Anselm Noffke † (Liederjan)

Werner Hinze, Lieder der StraßeLiederbuch und Lexikon-Lesebuch im Schuber, 176 u. 192S., 2002, 29,80 € (europ. Ausland 32,80 €). ISBN 978-3-936743-01-2 (3-936743-01-0) ISSN 1611-034X, Best. Nr. LB 001

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Liederbücher

In 10 Kapiteln von der See zum Kiezund vom Walfang zu einigen Spö-kenkiekereien hat Werner Hinze ca. 50Lieder und einige Gedichte zusammen-

gestellt. Nach bewährter Methode befinden sich neben bekann-ten Evergreens Lieder, die bislang selten veröffentlicht undheute in Vergessenheit geraten sind. Eine nicht geringe Rolle inder Welt des Seemannes spielte seine Braut, sprich dieSexualität. Sie findet sich in den Liedern vom Kiez ebenso wiein den alltäglichen Arbeitsliedern. Ihre Darstellung steht imkrassen Gegensatz zu den Ausbrüchen von Sentimentalität,die sich an besonderen Tagen wie z. B. Weihnachten Bahn bre-chen.Durch die Einbindung von Passagen aus dem Leben desKapitäns Eschels, können sich Leser und Sänger besser in dieLieder hinein versetzen. Sie steigen nahezu in eine vergange-ne Welt mit ein und erleben den Zauber und die Gefahren vonneuem. Der Föhrer Seemann, der seine späteren Tage inAltona verbrachte führt den Leser vom Küstenfischer zumWalfang und der Baltischen See bis in orientalische Gefilde. Ertrotzt Piraten und setzt sich gegen die Hafenmeister durch. Abgerundet wird das Buch durch einen ausführlichen Lexi-konteil, in dem die Liedbiographien ebenso wie Komponisten,Dichter und alles rund um die Lieder und Sänger dargestelltwerden. Ergänzt werden diese Passagen durch Beschrei-bungen und Einführungen zu einzelnen Kapiteln wie bei denFeiern der Seeleute, dem Walfang, Essen oder dem Alkohol.

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Was nützt dem Seemann alles Geld, Wenn er damit ins Wasser fällt? Was nützt dem Seemann eine Braut, Wenn er sie nimmer wiederschaut?

Werner Hinze, SSeemannsbraut is’ die See. Lieder,Gedichte und Vertellen zwischen Seefahrt und Kiez mit einem umfangreichen Lexikonteil, Format B5, 128Seiten, Hamburg, 2004, 12,90 € (europ. Ausland 14,90 €)ISBN 3-936743-02-9 (978-3-936 743-02-9), ISSN 1611-034X, Best. Nr. LB 002

Werner Hinze, SSeeeemmaannnnss-bbrraauutt iiss’’ ddiiee SSeeee.. Lieder, Gedichte und Vertellen zwi-schen Seefahrt und Kiez

Liederbuch mitLexikon-Lesebuch

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Liederbücher

In diesem Liederbuch finden alle Bedürfnisse und SinneBefriedigung. Der Liederforscher Werner Hinze, der selbst einleidenschaftlicher Koch ist, hat sich zusätzlich der umfassen-den Erfahrung und Kenntnis der Botanikerin Dagmar Wienrichbedient und serviert mit diesem Buch einen Leckerbissenbesonderer Art. Die Zusammenstellung von bekannten undunbekannten, alten und neuen Liedern bietet eine einzigartigeFülle an Spezialitäten. Es werden Lieder vorgestellt, die ver-schiedenste Gaumenfreuden, sei es Gemüse, Obst oderFleisch, zum Thema haben, sowie Lieder von Berufsgruppen,die mit den leiblichen Genüssen befasst sind. Nicht vergessenwurden natürlich die Getränke in ihren unterschiedlichenStadien von der Herstellung bis zum letzten Schluck.

Abgeschlossen wird der Liedteil durch die Küchenlieder, diejeder - wenn noch genügend Biss vorhanden, der Wanst nichtzu voll ist und die Sänger noch nüchtern sind - nach dem Tafelnsingen kann.

Im Lexikon-Lesebuch kann geschmökert werden: WernerHinze liefert interessante Hintergrundinformationen zu den ein-zelnen Liedern und Dagmar Wienrich bereichert mit kulturge-schichtlichen und botanischen Details zu diversen Gemüsen,Kräutern - auch Wildkräutern - und Genussmitteln dieses ein-zigartige Werk, angereichert mit Rezepten und vielerlei Tipps.

Werner Hinze u. Dagmar Wienrich, Notensalat mit GeilwurzLieder der Küche und Küchenlieder

Werner Hinze u. Dagmar Wienrich,Notensalat mit Geilwurz, Lieder der Küche und Küchenlieder Liederbuch und Lexikon-Lesebuch in einem Band, FormatB5, 176 S., 19,90 €, (europ. Ausland 23,90 €)ISBN 3-936743-03-7 (978-3-936 743-03-6), ISSN 1611-034X, Best. Nr. LB 003K

NNrr.. 33 Liederbuch mitLexikon-Lesebuch

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Liederbücher

Rosmarin - „Besteck die Brust mit Rosmarin, die Liebe wirdnicht mehr entflieh’n!“ lautet eine deutsche Redewendung.Schon im Altertum war Rosmarin der Aphrodite oder Venus ge-weiht, in Pompeji hatte man Rosmarin sammelnde, leichtbekleidete Frauen dargestellt, und im Mittelalter wurden diestark aromatischen Rosmarinbüschel als Liebeszauber ver-wendet. Zu dieser Zeit gelangte die Pflanze auch in die Gebietenördlich der Alpen, da sie zu den Kräutern gehörte, die lautdem Capitulare de villis Karls des Großen in mittelalterlichenKlöstergärten angebaut werden sollten (obwohl sie frostemp-findlich ist). Hier weihte man sie der Liebesgöttin Freya.Besondere Bekanntheit erlangte das Kraut im 14. Jh., als fürdie damals 72 Jahre alte, unter Rheuma leidende und gelähm-te Elisabeth von Ungarn das „Ungarische Wasser“ (Aqua RegiaHungaria) kreiert wurde, ein aus dem Destillat frischerRosmarinblüten gewonnenes Getränk. Sie wurde daraufhin sogesund und verjüngt, dass der König von Polen um ihre Handanhielt. ...

Rosmarin und Salbeiblätter - Dieses aus Litauen stammendeLied entnahmen wir dem von Friedrich Silcher und FriedrichErk herausgegebenen „Allgemeinen Deutschen Kom-mersbuch“. Die Melodie erinnert sehr an „Kommt ein Vogelgeflogen“ und andere Wanderlieder des 19. Jhs.

Sing- und Lesebeispiel (Auszug)

Notensalat mit GeilwurzLieder der Küche und Küchenlieder

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Liederbücher

Werner Hinze (Hg.) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Volksliedarchiv„Hier hat man täglichseine Noth“ Lieder von Auswanderern

NNrr.. 44 Liederbuch mitLexikon-Lesebuch

Der Liedforscher Dr. Werner Hinze hat zusammen mit demDeutschen Volksliedarchiv (DVA) in Freiburg den Band 4 unse-rer Liederbuchreihe herausgegeben. Unterstützt von verschie-dene interessanten und spannenden Museen haben wir gleich-zeitig ein Netzwerk zum Thema hergestellt.

Das Liederbuch beginnt mit Beispielen früher Auswanderung z.B. nach Polen, Wolhynien, Russland oder Ungarn. Das 19.Jahrhundert, die Zeit der Auswanderung, besonders nachAmerika, bildet naturgemäß den Schwerpunkt. Aus allen Re-gionen deutscher Länder zogen die Menschen in die Ha-fenstädte, auf deutscher Seite waren das Bremen und späterHamburg. Schwerpunkt der „Politischen“ bildet jene Gruppe,deren Teilnehmer als so genannte 48er auch den Sprachbe-reich Amerikas bereicherten. Pogrome im russischen Reichführten zwischen 1881 und 1914 zu Massenauswanderungen.Und natürlich die beiden Weltkriege führten aus unterschiedli-chen Gründen zur Auswanderung.

Die Lieder sind Abschiedslieder unterschiedlichster Coleur.Trauer über den Verlust der Heimat mischt sich mit Hoffnungebenso wie mit Übermut und bietet dem Bänkelsang Stoff fürseine Art der Geschichtenerzählung.

Begleitet wird unsere imaginäre Reise von der SchilderungFranz Ennemosers aus dem Jahre 1854 der nach dem Tod sei-ner Frau und eines seiner Kinder in den USA resigniert nachDeutschland zurückkehrte.

Werner Hinze, „Hier hat man täglich seine Noth" . Lieder von AuswanderernLiederbuch und Lexikon-Lesebuch in einem Band, Format165 x 240 (B5), 160 Seiten, Preis: 17,90 € (im europäischen Ausland 21,00 €). ISBN 978-3-936743-04-3 / ISSN 1611-034X; Best. Nr. LB 004

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Liederbücher

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Werner Hinze (Hg.)DDöörrrrggeemmüüssee,, ttrroocckkeenn BBrroott,,MMaarrmmeellaaddee,, HHeellddeennttooddDer Erste Weltkrieg im Spiegel seinerLieder

NNrr.. 55 Liederbuch mitLexikon-Lesebuch

Werner Hinze, „Dörrgemüse, trocken Brot,Marmelade, Heldentod" . Der Erste Weltkrieg im Spiegel seiner Lieder Liederbuch und Lexikon-Lesebuch in einem Band, Format165 x 240 (B5), 144 Seiten, Preis: 19,50 € (im europäischen Ausland 24,00 €). ISBN 978-3-936743-12-8 (ISSN 1611-034X) Best. Nr. LB 005

Die Lieder des vorliegenden Buches führen uns zurück in einedüstere Zeit. Der Erste Weltkrieg wurde begleitet von einer nochnie dagewesenen Fülle an Liedern und Liederbüchern,Propagandapostkarten und Ähnlichem - in allen am Krieg betei-ligten Ländern. Das Gros stellen dabei propagandistische undtraditionelle Soldaten- oder Kriegslieder sowie ganz gewöhnli-che Volkslieder dar. In dem vorliegenden Buch habe ich, mankönnte sagen selbstverständlich, auf die Wiedergabe kriegsver-herrlichender Lieder verzichtet, mit einigen wenigen Aus-nahmen, um einerseits diese Art Propaganda deutlich zu ma-chen und andererseits, um sie bestimmten Bildern oder Liedernentgegenzustellen.

Hauptsächlich dokumentiere ich Lieder, die die Situation, dasLeben der Soldaten und der Zivilbevölkerung deutlich machen.Die von deren Sorgen, Ängsten, aber auch gelegentlichenFreuden handeln. Manche Lieder stellten in einer derart exi-stenziellen Situation, dem Tod oft näher als dem Leben, eineHilfe dar, derartige Grenzerfahrungen zu verarbeiten.

Werner HInze

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Zeitdokumente

Werner Hinze, Johann Most und sein Liederbuch.Warum der Philosoph der Bombe Lieder schrieb und einLiederbuch herausgab (inkl. Liederbuch und Liedanalyse). Hamburg, 2005, 104 S., 14,00€ (europ. Ausland 17,- €)ISBN 3-936743-05-3 / ISSN 1613-1797

Johann Most, neben Bebel beliebtesterAgitator der organisierten Arbeiterbe-wegung des 19. Jhs. 1846 in Augsburggeboren, ging er nach einer Buchbin-derlehre auf die Wanderschaft. InLocle, im schweizerischen Jura, mach-te er die erste Bekanntschaft mit der Ar-beiterbewegung in Gestalt des dort an-sässigen Deutschen Arbeiter-Bildungs-vereins, ab Juli 1871 war er Redakteurder Chemnitzer Freien Presse.

Eine Rede anlässlich einer Demonstration für Rede-, Presse-und Versammlungsfreiheit am 13.12.1869 in Wien brachteMost eine Anklage wegen Hochverrrats ein. Im Untersuchungs-gefängnis schrieb er einige Lieder und Gedichte. 1872 gab erdann seine erste Sammlung revolutionärer Arbeiterlieder her-aus, die Vorbildcharakter für viele folgende hatte. Sie wird hiervollständig wieder herausgegeben. Dazu werden die Lieder wiein der Liederbuchreihe einzeln besprochen. Mosts Schilderungüber eine Sedan-Feier 1872, die in der Kaiser-Zeit an jedem 2.September mit großem Pomp gefeiert wurde, dokumentiert denGebrauch der (umgetexten) Lieder.

Z 1-3 Johann Most und sein LiederbuchWarum der Philosoph der Bombe Lieder schriebund ein Liederbuch herausgab

MUSIKVONUNTEN e. V.

Verein fürdemokratischeMusikkultureninGeschichte und Gegenwart

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Zeitdokumente

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Werner Hinze stellt hier eine Ergänzung zum wissenschaftli-chen Band „Schalmeienklänge im Fackelschein“ vor. Er zeigtdie Entwicklung vom traditionellen „Arbeitertheater“ zur moder-nen Agitproptruppe im Umfeld der Weimarer KPD auf. AmBeispiel des „Gaues Wasserkante“ und des „Gauvororts Nord-west“, Bremen, wird exemplarisch die Arbeit regionaler Grup-pen aus dem heutigen Schleswig-Holstein dargestellt sowie diefür das ganze Reich dominierende Hamburger Gruppe „dieNieter“ unter der Leitung von Hans Käbnick. Von besonderem Interesse sind die Beispiele aus der Praxiskommunistischer Agitation und das Zusammenspiel der ver-schiedenen Gruppen im Umfeld der KPD. Betrachtet wird dieRolle der Theatergruppen in der Agitation des Roten Front-kämpferbundes, die besonders an den so genannten „RotenTagen“ (eine Verkürzung von „Roten Frontkämpfertagen“) indas Gesamtkonzept der Propaganda eingebunden wurden.

Werner Hinze, Von den Lebenden Bildern zu den Proleta-rischen Bühnen. ca. 32 S, erscheint später, voraussichtl.ca. 5,00 €

Es ist geplant, die Reihe Zeitdokumente fortzusetzen. Als näch-ste Ausgabe ist geplant:

Z 4 Werner Hinze, Von den Lebenden Bildern zu denProletarischen Bühnen. Eine Untersuchung zur nord-deutschen Praxis kommunistischer Theater-Agitation

Liedbeispiel: Text von Johann Most:

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ZZuussaammmmeennaarrbbeeiitt mmiitt ddeerrLLaannddeesszzeennttrraallee ffüürr ppooll.. BBiilldduunngg

Historisch-politische Liederaus acht Jahrhunderten

Das neue Liederbuch der Landeszen-trale für politische Bildung Schleswig-Holsteins von Werner Hinze überarbei-tet, ergänzt und völlig neu gestaltet isterschienen.

Zu erhalten bei der Landeszentrale fürpolitische Bildung Schleswig-HolsteinKehdenstraße 27, 24103 Kiel für 2,- €

plus Porto oder bei Tonsplitter Versandkosten frei für 12,- €

Werner Hinze, Schalmeienklänge im Fackelschein. Vergri f fen aber auf der Homepage einsehbar!

Wissenschaftliche Reihe

Werner Hinze’s gewichtiger Beitrag zum politischen Kampf derWeimarer Republik gebührt das Verdienst, die Existenz einerFrontkämpferkultur (mit über fünf Millionen ehemaligenSoldaten) als Gemeinsamkeit aller politischer Richtungen zubenennen. Die Arbeit, im Jahre 2001 von der Uni Bremen alsDissertation angenommen, stellt erstmalig chronologisch denAufbau der Agitationskultur, insbesondere der Aufführungs- undMusikkultur des Roten Frontkämpferbundes (RFB) mit einerbeispiellosen Fülle an Material dar. Dabei werden den zentralenVorgaben die Praxis des Gaus Wasserkante und der GauvorortBremen aus dem Binnenleben des Bundes entgegengestellt.Das Ergebnis der zutage geförderten „pikanten und brisantenDetails” zur Politik des linken Kampfverbandes wurde demAutor als „härteste Kritik am Selbstverständnis und an derPolitik der linken Partei-Militanten der Weimarer Republik” atte-stiert, das erheblich zur „Entmythologisierung” linker Mythenbeiträgt. Für die Volksliedforschung schließen die neuenBegriffe „Frontkämpferlied” und „Soldatenkampflied” eine not-wendige Lücke, um aus der Ideologisierung, die um das„Arbeiterlied” entstanden war, herauszukommen.

Werner Hinze, Historisch-politische Lieder aus achtJahrhunderten. Kiel 2009, 336 S., 12,00 €ISBN 978-3-936743-08-1

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Wissenschaftliche Reihe

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Diese Arbeit darf man wohl ohne Über-treibung als nicht nur das umfangreich-ste, sondern auch als mit das bedeu-tendste Forschungsergebnis zurGeschichte der Musik innerhalb derdeutschen Arbeiterbewegung bezeich-nen. Zahl und Bearbeitung der erschlos-senen und benutzten Quellen sind nichtnur eindrucksvoll, sondern beispiellosim Rahmen dieses Forschungszweiges,der nach dem Ende der auch for-schungs-„politischen“ Bewegung derBRD und nach dem Ende der DDR – mit

wenigen Ausnahmen wie der Beschäftigung etwa mit Eisleroder Weill – praktisch zum Erliegen gekommen ist. Umsoerfreulicher ist es, dass in diese Lücke eine so wichtige, schwer-gewichtige Arbeit tritt, die sozusagen unzeitig in äußerst akribi-scher und geschickter Weise eine Verbindung herzustellen ver-mag zwischen organologischen, politik- und organisationsge-schichtlichen und - was einen besonderen Wert der Arbeit dar-stellt – neben den ausführlichen Darstellungen zur Aufführungs-und Musikkultur des RFB vor allem auch symbolgeschichtlichenAspekten, ohne die ein Verständnis für politische Organisa-tionen und auch ihrer Musikkultur kaum möglich ist, da sie sichüber diese definieren: Die Farbe „Rot“, Uniform, Abzeichen,Gruß, geballte Faust, Fahnen usw. Höchst überzeugend und innerhalb der o.g. BRD- und DDR-Forschungen undenkbar ist die informative Nüchternheit, mitder aus der Fülle der Quellen ein deutliches, fast stets völligunparteiisches Bild jener fernen Kampfphase der WeimarerRepublik gezeichnet wird, selbst in einem Abschnitt, dessenTitel eine zugespitzte Interpretation erwarten lassen könnte:„Von der Siegesstimmung zum Führerprinzip – der Herbst1926.“ Die Archivrecherche hat allerdings auch eine solche Flutvon Material erbracht, dass ein parteiischer Forscher um derRaffung willen leicht der Versuchung hätte nachgeben können– oder müssen? -, ein Gutteil zu unterdrücken, der im Wider-spruch zum jeweiligen Forschungstrend bzw. –ziel steht, wieetwa das deprimierende - dem “bürgerlichen Kastengeist“ ent-lehnte - „Kommando-Reglement”, das zum Bedauern derLeitungen von den Mitgliedern teilweise nicht diszipliniertbefolgt wurde, was den Leser befriedigt. Der Autor lässt sichauch hier wiederum nichts anmerken, was noch mehr befriedigt,da die Interpretation dem Leser überlassen wird.

Prof. Dr. Peter Schleuning

Werner Hinze, Schalmeienklänge im Fackelschein. EinBeitrag zur Kriegskultur der Zwischenkriegszeit. Hamburg 2002,506 S., ISBN 3-936743-00-2

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Wissenschaftliche Reihe

Werner Hinze, Bluttage Ein Beitrag zur „Wahrheitsfindung“ oder:

Vom „Hamburg-Aufstand“ der KPD zum „AltonaerButsonntag“. Eine Bürgerkiregsstrategie

Werner Hinze macht auf eine vernach-lässigte historische Betrachtung auf-merksam. „Bluttage“ meint eine Reihevon blutigen Auseinandersetzungen, fürdie die KPD verantwortlich ist. Der Autorzeigt auf, wie die KPD sich sofort nachdem dilettantisch ausgeführten unddaher gescheiterten Aufstandsversuchvom 23. Oktober 1923 in Theorie undPraxis um einen neuen Aufstandsver-such bemühte. Die Phase der sogenannten „Goldenen Zwanziger Jahre“,die vielfach auch als „relative Stabili-

sierung des Kapitalismus“ bezeichnet wird, offenbart sich so alsagitatorische Hochzeit des paramilitärischen Arms der KPD, desRoten Frontkämpferbundes (RFB), einerseits und als Ruhepausezur Entwicklung einer nicht ganz neuen Theorie. Getreu einerVorstellung von Rosa Luxemburg, dass der „Kampf um den Sozia-lismus“ der „gewaltigste Bürgerkrieg“ sei, wird ein Konzept ent-wickelt, das einen Weg vom bewaffneten Aufstand über denBürgerkrieg zur Revolution vorsieht. Einer der Eckpunkte dieserEntwicklung ist die Herausgabe der Schrift „Der Weg zum Sieg“nach deren beiden Ausgaben es jeweils zu entscheidenden Blut-tagen kam: Der so genannte „Blutmai“ in Berlin und der „AltonaerBlutsonntag“.

Das vorliegende Buch räumt mit vielen Idealisierungen der (post-) 68er auf, die noch immer in erschreckend vielen Köpfen steckeund offenbart die Militarisierung von Partei und Rotem Frontkämp-ferbund, auf derem Weg viele Tote zu beklagen sind. Da wird vonNachfolgern jener Partei in abstruser Weise die notwendige Auf-arbeitung der menschenverachtenden Taten der Nationalsozialis-ten als Schutzschild benutzt, um diese ebenfalls notwendige Auf-arbeitung zu konterkarieren.

Einer Bitte um Vorsicht bei Aufarbeitungen derart historischerThemen folgen die drei kritischen Auseinandersetzungen zu agi-tatorisch benutzten Begriffen wie „Arbeiter“, „Faschismus“ bzw.„Antifaschismus“ und einer nie angestrebten „Einheitsfront“.

Werner Hinze, Bluttage. Ein Beitrag zur „Wahrheitsfindung“oder: Vom „Hamburg-Aufstand“ der KPD zum „Altonaer Blut-sonntag“. Eine Bürgerkriegsstrategie. Hamburg 2014, 188 S.,ISBN 3-936743-11-1 - ISSN 1611-0331

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NNrr.. 11 Werner Hinze (Hg.), Dree Rosen. Plattdüütsch Lederbook /Das plattdeutsche Liederbuch

Die neue Reihe beginnt auf vielfachen Wunsch mit einem platt-deutschen Liederbuch. 50 Lieder mit Noten und Texten imhandlichen Taschen-Format (118x175) um überall singen zukönnen, wo man gerade ist.

Aufgeteilt in neun Kapitel soll das plattdeutsche Lied alteFreund zufrieden stellen und neue ansprechen. Den „Kinner-un Weegenleder“ folgen Lieder „Bi uns to Huus un ünnerwegs“,„Vun Leef un Hochtid vun Schieterfahrung un Truer“. Singenkann der plattdeutsche Sänger von „Alerhand Lüüd“, „Dööntjes“ebenso wie sich nach „Danzleeder“ bewegen. Ein paar musika-lische „Ole Geschichten“ leiten zu Melodien „Aus demRostocker Liederbuch“ über.

Die Reihe „Das kleine Lie-derbuch" wurde begonnen umdem Bedürfnis vieler Sänger nacheinem kleinen handlichen Lieder-buch nur mit Noten und Textengerecht zu werden.

Werner Hinze (Hg.), Dree Rosen. Plattdüütsch Lederbook / Das plattdeutsche LiederbuchDas kleine Liederbuch Bd. 1, 60 Seiten / 7,- € (europ. Ausland 9,- €)ISBN 3-936743-06-1 (978-3-936 743-06-7) ISSN 1861-6380

Dree RosenPlattdütschLeederbok

DasplattdeutscheLiederbuch

WernerHinze(Hg.)

Das kleine

Liederbuch

Bd. 1

Tonsplitter

Das kleine Liederbuch

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Liedbiographien

B 5 Weißt du, wie viel Sternlein stehenoder O, du Deutschland ich muß marschieren

Werner Hinze, Weißt du, wie viel Sternlein stehen oder O,du Deutschland ich muss marschieren,Hamburg 2004, 44 Seiten, 5,00 € (europ. Ausland 6,50 €)ISBN 3-936743-09-6 ISSN 1613-1800

Wilhelm Heys (1789-1854) „Weißt du, wieviel Sternlein stehen" von 1837 kennt inDeutschland fast jedes Kind. Es wurde aufeine Melodie geschrieben, die bereits fürmehrere Lieder benutzt worden war. Dasvermutlich älteste war eine Soldatenklage,die nicht nur mindestens 30 Jahre zuvorgesungen worden war, sondern durchErnst Moritz Arndt im Zuge der „Frei-heitskriege” militaristisch umgedichtet wur-de. In der Folge begleitete das Lied Deut-sche in die ganze Welt. Es wurde in Un-

garn ebenso gesungen wie in Amerika. Seine brisanteste Nut-zung fand allerdings im Elsass und in Russland statt. Erstmalsdokumentiert Werner Hinze auch andere Melodien, die in derumfangreichen Liedgeschichte benutzt wurden. Die unter-schiedliche Nutzung des Liedes zeigt, wie spannend Ge-schichte durch Lieder erzählt werden kann.

Geplant sind die folgenden LiedbiographienB 2 Ich hatt’ einen KameradenB 3 Die deutschen HymnenB 4 Auf, auf zum Kampf. Wie die 1968er zu des Kaisers

Soldatenlied kamen

Der Aufsatz beschreibt kurz die Entste-hung des Liedes und geht dann auf LaleAndersens Schwierigkeiten „im Kräftespielder Mächtigen" ein. Die propagandistischeBedeutung des Liedes wird vom national-sozialistischen Deutschland ausgehend,

aber die ausländische Gegenpropaganda einbeziehend,anhand vieler Beispiele erörtert.

B 1 Lili MarleenEin Lied zwischen Soldatenro-mantik und Propaganda

Werner Hinze, Lili Marleen. Ein Lied zwischen Soldatenromantikund Propaganda, 2004, 32 Seiten, ISBN 3-936743-10-X - ISSN 1613-1800 5,00 € (europ. Ausl. 6,50 €)

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„„LLiieeddeerr ddeerr SSttrraaßßee““PPoosstteerr

(480 x 660)

Im Farbton (blau) des Liederbuches 2 , 5 0 €(bei alleiniger Bestellung zusätzlich Versand)

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Liedpostkarten

Lieder der Straße 2.13

2. Ach wie bald, ach wie bald Schwindet auf der Walz’4 der Draht5!Gestern noch die Schicks6 am Arme,Heute schon mit dem Gendarme,

Morgen in den Käfig ‘nein!

3. Darum still, darum still,Mag es kommen, wie es will!Mit dem Stenze7 in der RechtenWollen wir noch weiter fechten:

Ich und mancher Kamerad.

1 Putz - Schutzmann2 talfen - betteln3 Deckel - Gendarm; auch Dackel4 Walze - Wanderschaft

5 Draht - Geld6 Schickse - wanderndes Mädchen7 Stenz - Stock

Lieder der Straße 1.01

Biene = Laus, Ungeziefer; Kittchen = Gefängnis;Staude = Hemd; Winde = Arbeitshaus

Zu einer Spezialität Tonsplitters haben sich die Liedpostkartengemausert. Im Format 190x115 zeigen sie neben einer histori-schen Abbildung oder einem Bild ein Lied mit mindestens einerStrophe. Die schwarzweißen Karten kosten pro Stück 0,80 €, imPaket reduziert sich der Preis.

Serie 1: Lieder der Straße 10 PK 6,50 €mit Fotos von Hans Ostwald u.a.

Serie 2: Lieder der Straße 14 PK 8,50 €Bilder von Hans Baluscheck

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1.07 Das KittchenBild: „Dufte Kunden bleibt mal stehen,

lasst mal eure Flebben sehen“(um 1900)

2. Und er fördert seine Schritte

und beflügelt seinen Lauf,

sicher käme er ins Kittchen,

blickte jetzt ein Putz herauf.

3. Jetzt ist die Gefahr vorüber

und vorüber Angst und Qual.

Dufter Kunde, dufter Kunde,

dich auch fischt der Putz noch mal.

Lieder der Straße 1.07

1.08 Deutsches KundenliedBild: Russische Straßenmusikanten in

Kurland (Lettland, um 1915)

2. Weißt Du, wievel Kunden sitzen, 4. Wer kann all die duften PennenAuf der Flöt und Trübsal schwitzen, In dem deutschen Reiche nennen,Wo sie hinter Schloß und Riegeln Wo die Schicksen und die KundenMüssen sich kaputt schenigeln: Kommando schieben viele Stunden, Endlich schickt man sie hinaus, Wo man wird beim PenneboosMit dem Totenschein nach Haus; Talf- und Zottelware los,Denn in diesen windigen Orten Wo das Kümmelblatt floriert,Ist noch keiner besser geworden. Manchen linken Scheeks verschmiert.

3. Weißt Du, wievel linke Fleppen 5. Und im wunderschönen Lenz, Dufte Kunden mit sich schleppen? Schwingt der Kunde seinen Stenz,Manche sind so fein zinkiert, Trinkt mit seelenvoller MieneDaß der Schucker nichts dran spürt, Aus der vollen Karoline,Wieviel Kunden, wieviel Schicksen, Bläßt aus seinem Schmochfing Düfte, Zupfen hier die Opferbüchsen, In die blauen Morgenlüfte,Grad als ob für ihre Kehlen Schwingt die Mütze und den Hut:Noch das Geld für Soruff fehle. „Hoch leb’ das echte Kundenblut!“

Lieder der Straße 1.08

1.09 Gute FreundeBild: Russische Straßenmusikanten in

Kurland (Lettland, um 1915)

2. 5.„Ei, wohin, du dufter Kunde? „Hör, Mathilde, mir geht’s Licht auf!Ei, wohin, zu dieser Stunde?” Gib mir deine Kommer-Hand drauf:„Ach laß mich zieh’n, ich hab viel Eile, Es war der Rhein, aus dessen WogenDenn mein Kollege reist alleine.” du mich Kunden hast gezogen.3. 6.„Dufter Kunde, bleibe stehen; Und dann sind wir lange Zeitenlaß mal deine Fleppe sehen! herumgewalzt, ohn’ zu arbeiten.Und wenn du mich willst verkohlen, Dann kam die Trennung, lang ist’s her, werd ich dich ins Kittchen holen.” als ich muß’ ins Militär.4. 7.„Nein, o Schucker, sollst mich fleppen, Keinen laß ich mehr verschütt geh’n,wirst mich nichts ins Kittchen schleppen, sollt’s mir gleich an meinen Kragen geh’n.Denn mir ist’s, als ob vor Jahren Und sollt’ ich selbst zu dieser Stundewir zwei beid’ auf Reisen waren.” (wieder) walzen geh’n als dufter Kunde!”

Läßt doch keinen geh’n in Frieden,wie du mir es hast beschieden!”

8 „Halt, o Schucker, das hat Weile!Du unterschreibst doch keine Zeile.

Lieder der Straße 1.09

1.10 TräumereiBilder: Abmarsch der Kolonisten zur

Arbeit; Kolonisten beim Rayolenin Sumpf und Sand

2. 4.Auf der Walze ist es schön, Wenn sich keine Arbeit beutwenn vom Kopfe bis zum Zehen und mit Winde man uns dräutgut Kluft und gute Trittchen, schlechte Trittchen, Kluft und Dalles,bleibt man ferne stets dem Kittchen, aber das ist noch nicht alles,lässt sich keine Biene sehen Schwindsucht in dem Portemonnaie„dann ist’s auf der Walze schön“. „ach dann tut das Walzen weh“.

3. 5.Aber dann ist nicht mehr schön, Doch der Menschheit Liebe siegt,muss man immer fechten gehen, Hass, Verachtung unterliegt,wenn vor Kohldampf knurrt der Magen wenn uns einst wird nichts mehr trennen,und der Putz uns kriegt beim Kragen, Arm und Reich sich Brüder nennen,rinn ins Loch, o welch Getön, Handwerksbursch wird Millionär,„nein das Walzen ist nicht schön“. „nein dann walzt kein Kunde mehr“.

Lieder der Straße 1.10

1.01 Bienen ziehen durch meinHemd

Bild: „Auf der Walze“ (um 900)

1.06 In der FremdeBild: Philosoph der Landstraße

(Landleben, 1911)

2. 3. Eine Stelle hat der Leopold errungen Mensch, bedenke, du hast KinderBei der schwäb’schen Eisenbahn. Und sie leiden bitt’re Not. Ohne Lohn ward er gedungen - Und es kommt der kalte WinterEs sind ja lauter Lumpen dran. Und sie frieren alle tot.

(Refrain Str. 2 u. 3)

denn all sein Geld, das hat der Leopold versoffen, es ist so schön die Kehl’ herabgeflossen,freut euch, das Glas ist ausund keinen Heller bringt der Leopold nach Haus,der Lump, der Schlacks.

LiederderStra

ße1.06Lieder der Straße 1.01

Biene = Laus, Ungeziefer; Kittchen = Gefängnis;Staude = Hemd; Winde = Arbeitshaus

1.02 War ein Schickslein an derLahn

Bild: „Versöhnungsschluck" (um 1900)

2. 3.

Höre lieber Kunde, sprach Kunde sprach: Was fällt Dir ein?

‘s Schickslein schwer im Dalles, Schickslein schwer im Dalles!

Schleppst Du mich als Schickse nach Willst Du meine Schickse sein,

Und Du kommst nach Bacherach, Zieh’ ich nimmer an den Rhein,

Macht der Putz Dir Halles. Finde bei Dir alles.

‘s Schickslein ... Schickslein, Schickslein ...

Schickse - Vagabundin; im Dalles sein - in Kleidung heruntergekommenFinne - Flasche; schmoren - trinken; Putz - Polizist; Hallas - Lärm, Geschrei

Lieder der Straße 1.02

1.03 Zwischen Liebe und ArbeitBild: „Hoch lebe die Pennerei“

(um 1900)

2. Doch ist die Liebe köstlich zu genießen, Sie schmeckt wie Sirup süß und Honigseim: Und hat man mal zu fest sie angerühret, Dann bleibt man kleben wie am Fliegenleim. :

3. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, Ein kleines Hüttchen macht noch keine Stadt,: Und meine Liebste, die hat mich verlassen, Und ich, ich hab die ganze Liebe satt. :

4. Ich bin ein armer Handwerksbursch aus Sachsen, Und nach der Arbeit bin ich nie gerennt, :Denn von der Faulheit kann man ja nicht sterben, Die Arbeit liebt nur der, der sie nicht kennt. :

Lieder der Straße 1.03

1.04 Hamburger KundenliedBilder: Pomaden-Alex; Kunden bitten

um Aufnahme i.d. Arbeiterkolonie

Lieder der Straße 1.04

1.05 Der BienenkönigBild: „Auf der Walze“

2. Und griff er in die Staude, 3. Und als er kam ins Kittchenso hatt’ er zehn auf’n mal; brennt man die Staud’ ihm aus;gefleckt mit doppeltem Sattel, und als er griff, da fand erdie waren ohne Zahl. nicht eine einz’ge Laus.

4. Das grämt’ den Bienenköniger legt’ sich hin und starb.Die ausgebrannte Staude ihm die Lust am Leb’n verdarb.

Biene = Laus, Ungeziefer; Kittchen = Gefängnis;Staude = Hemd; Winde = Arbeitshaus

Lieder der Straße 1.05

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Lieder der Straße 2.02

2. 4.Auf der Walze ist es schön, Wenn sich keine Arbeit beutwenn vom Kopfe bis zum Zehen und mit Winde man uns dräutgut Kluft und gute Trittchen, schlechte Trittchen, Kluft und Dalles,bleibt man ferne stets dem Kittchen, aber das ist noch nicht alles,lässt sich keine Biene sehen Schwindsucht in dem Portemonnaie„dann ist’s auf der Walze schön“. „ach dann tut das Walzen weh“.

3. 5.Aber dann ist nicht mehr schön, Doch der Menschheit Liebe siegt,muss man immer fechten gehen, Hass, Verachtung unterliegt,wenn vor Kohldampf knurrt der Magen wenn uns einst wird nichts mehr trennen,und der Putz uns kriegt beim Kragen, Arm und Reich sich Brüder nennen,rinn ins Loch, o welch Getön, Handwerksbursch wird Millionär,„nein das Walzen ist nicht schön“. „nein dann walzt kein Kunde mehr“.

2.03 Großer Gott im Himmel(Sieben Heller)

Bild: Vagabund (Federzeichnung,1912)

2.09 Ich ging mal einst (Tripp, Trapp)

Bild: Der Kavalier (Aquarell-Pastell,1924)

Lieder der Straße 2.03

2. Wären’s fünfzehn! Einen Teller 3. Aber sieben! Sieben ganze Wurst kauft man für fünfzehn Heller. rote Heller nicht zu Tanze,Hungrig bin ich sowieso; Nicht zu Wurst und nicht zu Bier,eine Wurst macht lebensfroh. gar zu nichts verwendbar mir!Ach und wären’s auch nur zehne! Lehr mich du, o Fürst der Hölle!Ein Trunk Bier, den ich ersehne, Was tätst du an meiner Stelle,ist er auch nur winzig klein, wenn im Beutel du zuletztmuss für zehne käuflich sein. nur noch sieben Heller hättst!

4. Alsbald zieht der große Weise 5. Wirf ihr deine sieben Hellerseine düstren Zauberkreise, in des Himmels öffnen Göller!spuckt nach rechts und links und spricht: sag ihr, sie ist engelschön;Hör mich an, du armer Wicht! schweig und heiß sie weitergeh’n!Kommt bei Wettersturm und Regen Du hast Freude, sie hat Freude,dir ein Bettelkind entgegen, freuen werdet ich euch beideschwarz von Auge, schwarz von Haar, meine Freude hab’ auch ich,Busen im Entwicklungsjahr … segne und belohne dich!

2.04 Ick und mein junges Weib(Der Scheeks)

Bild: Kunde und Tippelschickse(Lithographie, 1923)

Scheeks - Mann einer Kundin (Schickse)

Lieder der Straße 2.04

2. Des Schulzen Mägdelein dhut mir gefallen.Sie heißet Gretelein, liebt mir vor Allen.Schenkt mir mal bairisch ein, wollen mal lustig sein,Bairisch, bairisch, bairisch muß sein!

3. Hinter’m Dorf uff ‘m Sand Bauern dhun dreschen.Mädel hat’s Hemd verbrannt, Henker mag’s löschen.Schenkt mir mal bairisch ein, wollen mal lustig sein,Bairisch, bairisch, bairisch muß sein!

4. Schlächter jehn uff der Land, wollen wat koofen.Mit Stöcken in der Hand müssen brav loofen.Schenkt mir mal bairisch ein, wollen mal lustig sein,Bairisch, bairisch, bairisch muß sein!

5. Mein Weib jeht in de Stadt, ick bleibe draußen.Wat sie erbettelt hat, dhu ick versaufen.Schenkt mir mal bairisch ein, wollen mal lustig sein,Bairisch, bairisch, bairisch muß sein!

2.05 Zwischen Liebe und ArbeitBild: Strolch (Lithographie 1923)

Lieder der Straße 2.05

2. Doch ist die Liebe köstlich zu genießen,Sie schmeckt wie Sirup süß und Honigseim: Und hat man mal zu fest sie angerühret,Dann bleibt man kleben wie am Fliegenleim. :

3. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer,Ein kleines Hüttchen macht noch keine Stadt,: Und meine Liebste, die hat mich verlassen,Und ich, ich hab die ganze Liebe satt. :

4. Ich bin ein armer Handwerksbursch aus Sachsen,Und nach der Arbeit bin ich nie gerennt,:Denn von der Faulheit kann man ja nicht sterben,Die Arbeit liebt nur der, der sie nicht kennt. :

2.01 Du hast mir die Staude (An eine Tippelschickse)

Bild: Vagabunden, (Öl, 1922)

2.02 Träumerei (Melodie vonAndreas Zöllner 1810)

Bild: „Der Landstreicher" (1906)

2.08 Ein Bauernmädchen ging(Städtische Gefahren)

Bild: Porträt einer Rummelnutte(Lithographie, 1923)

2.10 In Hamburg da bin ich(Hamburger Dirnenlied)

Bild: Porträt einer Straßendirne,(Lithographie, 1923)

2.07 Aus alten Märchen winktes (Das Kundenparadies)

Bild: Bettlerfamilie (Aquarell-Pastell,1905)

2.06 Ach, wie ist das Walzenschön (Lob der Walze)

Bild: Landstreicher,(Bleistiftzeichnung, 1902)

Biene - Laus, Ungeziefer; Schickse - Vagabundin

LiederderStra

ße2.01

Lieder der Straße 2.07

Lieder der Straße 2.08

2. Sie ging die Straß’ wohl auf und ab: 5. Nein, nein, mein Herr, Sie irren sich,Wer kauft mir meine Äpfel ab? mit sauern Äpfeln handl’ ich nicht.Von wegen rutala, dirulala, diru, dirulala. Von wegen rulala usw.

3. Ein reicher Herr gegangen kam, 6. Ihr Mädchen nehmt Euch wohl in acht,der ihr die Äpfel all’ abnahm. dass man Euch nicht zum Tambour macht.Von wegen rulala usw. Von wegen rulala usw.

4. Ei, ei mein Kind, das wundert mich, 7. Denn habt ihr erst die Trommel an,die Äpfel sind ja säuerlich. kriegt Ihr im Leben keinen Mann.Von wegen rulala usw. Von wegen rulala, dirulala, diru, dirulala.

Lieder der Straße 2.09

2. Und als ich da ein Weilchen stand, 4. Und als ich noch was sagen wollt’,

da zupft mich etwas an der Hand. da kam der Nachttopf angerollt.

Ich folgte ihr auf Schritt gleich nach, Dann zog sie mir meinen Gehrock aus,

wohin sie mich auch führen mag. ein Tritt in’n Arsch und ich flog raus.

3. Sie legte sich aufs Kanapee, 5. Dann ging ich hin zur Polizei

und hob das Röcklein in die Höh’! und meldete die Schweinerei.

Dann sollte ich drei Mark bezahl’n Da sagte mir die Polizei,

und wußte nicht, wofür die waren! daß das in Hamburg üblich sei!

Lieder der Straße 2.10

2. 4.

Meine Schwester, die tat mir einst schreiben: Ach, Mutter, ach herliebste Mutter,

Liebe Schwester, ach, kehre doch zurück. verstoß nicht dein unglücklich’ Kind!

Deine Mutter liegt sterbend im Bette; Unterm Herzen hast einst mich getragen,

sie beweinte ihr unglücklich’ Kind. für das Gute da ward ich zu blind.

3. 5.

Ich tat meiner Schwester drauf schreiben: In Hamburg, da bin ich gewesen,

Liebe Schester, ich kehre nicht zurück. in Sammet und Seide eingehüllt.

Meine Ehre ist längst schon verkuppelt, Meinen Namen, den darf ich nicht nennen,

in der Heimat, da find’ ich kein Glück. für das Gute da ward ich zu blind.

Walzen - Wandern;Pickus - Speck, Wurst;Hanf - Brot;

Kohldampf schieben - hungern;Soruff - Schnaps

Lieder der Straße 2.06

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2.11 Wir blicken durch eiserneStäbe (Spitzbubenlied)

Bild: Eingesperrte Landstreicher(Kreidezeichnung, 1913)

2.12 Hat mich Gott verdammt aufErden (Lumpensammlerlied)

Bild: Ein willkommener Fund(Federzeichnung, 1924)

2.14 In dem kleinenOldenburger Land

Bild: Der Ausreißer (Kohle-Karton,a.d. Zyklus "Die Opfer", 1906)

Lieder der Straße 2.11

2. 4.Im Kerker müssen wir schmachten. Und wenn sich unser Schicksal wird wenden.Und leiden oft große Not, Und haben die Taschen voll Geld,Wenn Menschen uns alle verachten, So fassen wir Euch Keiber mit den Händen,Weil Stehlen nur ist unser Brot. Und gehen mit Euch nach der Neuen Welt3.

3. 5.Doch Gohlen1 ist unser Leben, Und ist das Vergnügen beendet,Drum Keiber2 schaffet nur Rat, Geh’n wir mit Euch wieder nach Haus,Allein hierdurch könnt Ihr bewegen, Und schlaf’n, bis die Nacht bald vollendet,Daß wir sagen, Ihr seid noch brav. Früh morgens, dann rücken wir aus.

1 gohlen - Zufuhr an Lebensmitteln, Schnupftaback und Neuigkeiten nach demGefängnis schaffen

2 Keiber - die „Weiber” oder die Geliebten3 Lokal vor dem Frankfurter Tor zu Berlin in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts

Lieder der Straße 2.12

2. Lumpen, Lumpen! bringt mir Lumpen! 5. Eure großen WeltenwunderUngewaschen, ungekrumpen; sind nur wohlgeborner Plunder!Königskleider, goldgestickt, Hadern, Lappen, Fetzen, Fleck,Bettlerkittel, buntgeflickt. ‘s ist doch alles Lumpendreck!

3. Ordensbänder, Bischofsmützen, 6. Fort mit Samt und Seidenlappen,bunte Lappen, blanke Litzen; fort mit Prunk und Narrenkappen!alles muß in meinem Sack, Fort mit Weihrauch, Wust und Dampf,alles muß ins Lumpenpack! vorwärts in den Lumpenstampf!

4. Tuch von zahm’ und wilden Böcken, 7. Eure faulen Staatspapiere,schwarz’ und weißen Pfaffenröcken, Wechsel und Prozeßgeschmiere,jüngst von Weihrauch noch umdampft, Eure Wische, alt und neu,morgen wird es eingestampft! vorwärts in den Lumpenbrei!

8. Eure Rechte von Halunken eingestampft mit Stiel und Strunken!Eingestampft mit Lump und Laus,wird ja doch nichts Bessres draus!

Lieder der Straße 2.13

2. Ach wie bald, ach wie bald Schwindet auf der Walz’4 der Draht5!Gestern noch die Schicks6 am Arme,Heute schon mit dem Gendarme,

Morgen in den Käfig ‘nein!

3. Darum still, darum still,Mag es kommen, wie es will!Mit dem Stenze7 in der RechtenWollen wir noch weiter fechten:

Ich und mancher Kamerad.

1 Putz - Schutzmann2 talfen - betteln3 Deckel - Gendarm; auch Dackel4 Walze - Wanderschaft

5 Draht - Geld6 Schickse - wanderndes Mädchen7 Stenz - Stock

Lieder der Straße 2.14

2. 3.Wie jeder Kunde weiß, Vater Philipp8 vom Gericht,Ist es im Oldenburg’schen heiß,5 Er schont die armen Kunden nicht.Denn die Herren vom Teckelgeschlechte6 Läßt sie wacker klopfen auf die Steine,Sind fürwahr die reinsten Henkersknechte. Daß ihn’n wackeln die Arme und Beine,Von oben bis unten wird man dort bespannt7 Denn so nur vergeht die Lust zum Kundenstand,In dem kleinen Oldenburger Land. In dem kleinen Oldenburger Land.

1 Naturstock2 betteln3 stehlen

4 schmoren = trinken5 sehr gefährlich6 Gen(s)darmen

7 aufmerksam gemustert8 Gefangenwärter

2.13 Morgenrot, Morgenrot(Kundenklage)

Bild: Der Leiermann, Lithographie(1920)

AAuuss uunnsseerreemm AArrcchhiivv

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Werner Hinze geht in seiner Liederwerkstatt derGeschichte besonderer Lieder nach. Dabei sollauch die Rolle der Komponisten oder Texter eben-so wie die der Sänger und deren jeweiligeEinbindung in einen historischen, politischen undkulturellen Zusammenhang betrachtet werden.

Lieder können nicht nur ein Lebensgefühl ausdrücken, son-dern ebenso Modeerscheinung wie ein Medium zurDarstellung von Geschichte sein. Diese kann individuell wiekollektiv ausgedrückt werden und ein komplexes Geflecht vonWechselwirkungen offenbaren. Lieder, die von oben oderunten stammend aufeinandertreffen, zeigen einerseits dieBeliebtheit von Melodien und geben andererseits Auskunftüber unterschiedliche Interessen. Besonders die Biographiender beliebtesten Lieder offenbaren ihre vielseitige Nutzung undlassen uns Geschichte einmal anders miterleben.

Die Liederwerkstatt findet an unterschiedlichen Orten statt undkann nach Absprache engagiert werden. Die Vorträge werdenje nach Thema mit Livemusik oder Musikbeispielen vom Bandzu Gehör gebracht. Es empfiehlt sich daher entweder auf derHompage nachzusehen oder gelegentlich einfach einmalanzufragen.

Liederwerkstatt

1. VagabundenliederVon Kunden und Monarchen

2. Seemanns Braut is’ die SeeLieder von der See zum Kiez und vom Walfang zuSeelenverkäufern und Freibeutern. Dazu Spökenkiekereienund Geschichten aus dem Leben des Kapitän Eschels (18. Jh.).

3. Notensalat mit GailwurzLieder der Küche und Küchenlieder

4. Plattdeutsche LiederTraditionelle Lieder

5. Dörrgemüse, trocken Brot, Marmelade, HeldentodDer Erste Weltkrieg im Spiegel seiner Lieder

6. Arbeiter und MusikLieder der organisierten Arbeiterbewegung

7. Schalmeienklänge im FackelscheinZur Agitationskultur des RFB in der Weimarer Republik Der Vortrag wird mit Musikbeispielen von Schellackplatten biszur CD begleitet.

b) Die Frontkämpfer c) Das Frontkämpferlied

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Liederwerkstatt

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w w w . t o n s p l i t t e r . d e

8. Tod und VerderbenEine ernstes Thema nicht allzu Ernst nehmen. Ausgangspunktdes Vortrags sind Todesvorstellungen aus dem Mittelalter.Schaurige Balladen gehen lustigen Tänzen voran und unter-schiedliche Testamentarische Gedanken schließen sich denVorzügen von Witwen an.

9. Liedforschung 1: Weißt du, wie viel Sternlein stehen?oder: O du Deutschland, ich muß marschieren

9. Liedforschung 2: Lili Marleen. Ein Lied zwischen Soldatenromantik undPropaganda

10. Von Autlern und BicyclistenLieder der Straße (2)

11. Auswandererlieder12. Die Weihnachtslieder der 68er

Vortrag, Musikbeispiele und Aussagen aktiv Beteiligter13. Jiddische und jüdische Lieder

Vom ersten zum dritten Jahrzehnt des 20. Jhs. gab esBestrebungen die Tradition des jüdischen Volksliedes aufzuar-beiten und als Teil der jüdischen Identität zu bewahren und wei-ter zu entwickeln.

14. Historische Lieder aus acht Jahrhunderten15. Jugendbewegung und Jugendbünde zwischen musikali-

schen Erneuerern und reaktionären Schwärmern 16. Die Hymne der Deutschen17. Vom Hambacher Fest (1832) zur 1848er Revolution

Zu den Vorträgen gehören Musikbeispiele, die teilweise live dargebo-ten werden. Die Livemusik ist nach Vereinbahrung mit weiterenbekannten Musikern möglich. Für jedes Vortragsangebot können Sie bei Tonsplitter eine Kurz-darstellung anfordern.

7. BluttageZur Bürgerkriegsstrategie der KPD

Vorträge ohne Musik

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Dagmar Wienrich

BotanischeSpaziergängein HamburgHeft 6: Raakmoor30 S.Hamburg 2004Preis: 4,50 EUR

In dem im Nordwesten Hamburgs gelegenen Raakmoor kannman heute wieder viele typische Moorpflanzen bewundern wieden in Hamburg auf der Roten Liste stehenden Gagelstrauchoder das geschützte Sumpf-Läusekraut und den GewöhnlichenWasserschlauch. Über diese und noch neun weitere interes-sante Pflanzen findet man in diesem Heft ausführliche Portraitsmit spannenden Informationen zu Essbarkeit, Heilkundlichem,Kulturgeschichtlichem, Giftigkeit und anderen Themenkreisen. Das Heft ist Teil einer Reihe von insgesamt acht Titeln. Sie bie-ten dem Leser / der Leserin Informationen zu Pflanzen in achtverschiedenen Regionen Hamburgs, mit Fotos, genauenWegbeschreibungen und Karten (insgesamt 96 Pflanzen-portraits). Mit Hilfe des jeweiligen Heftes kann sich jede/r selbstauf Spurensuche begeben. Viele der beschriebenen Pflanzenfindet man aber auch anderswo, am Wegesrand, im Wald, imMoor oder auf einer Wiese.Die Autorin, eine ausgebildete Lehrerin, fasste vor etwa zehnJahren den Entschluss, in dem Themenbereich Botanik, der sieschon lange begeisterte, freiberuflich zu arbeiten, schloss eineAusbildung zur Geprüften Umweltberaterin ab und führt seit-dem in Hamburg mehrmals im Jahr u.a. Botanikkurse und Wild-kräuter-Seminare durch. In Zusammenhang mit denExkursionen der Kurse entstand die Idee zu dieser Reihe(Näheres zu den Kursen etc. unter www.Botanikzauber.de).

(1) Elbsandwiesen (5) Sievertsche Tongrube(2) Wohldorfer Wald (6) Raakmoor(3) Buschkoppel (7) Güterbahnhof Lokstedt(4) Tarpenbek (8) Höltigbaum

Preis Einzelheft: 4,50 €, Gesamtpaket (8 Hefte im Schuber): 29,90 €

„ ... man kann sich freuen über die bildschön gemachten acht Info-Hefte, die neben jeweils etwas Geschichtlilichem und Medizinischemdie wundervollen bunten Pflanzenabbildungen enthalten. Wirklichhochinteressant ..." (Groß-Borsteler Bote)„ ... Eine schöne Idee, zahlreiche 'alte Bekannte' von einer neuen Seitezu zeigen ..." ("Naturschutz in Hamburg" [Naturschutzbund])„ ... Sehr anschaulich, mit vielen Farbfotos und informativer Beschrei-bung schafft sie es uns die unterschiedlichsten Kräuter undWildpflanzen näherzubringen ..." (Bürgerverein Fuhlsbüttel)

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VorschauWerner Hinze hat bereits das nächste Projekt im Visier: „Todund Verderben“. Nach einem ersten Beitrag für den WDR, hatsich bereits einiges Material zusammengefunden. Als Datumeiner Liederbuchherausgabe ist der Winter 2015 vorgesehen.

Als Begleitung der großen Liederbuchreihe ist die Produktionmehrerer CDs geplant. Den Anfang werden die Auswanderer-lieder machen. Die Reihe fortsetzten werden die „Vagabunden-lieder“ und die Lieder der Küche mit den Küchenliedern. DasLiederbuch beinhaltet so viel spannende und schöne Dinge,dass es nach der richtigen Programm mit CD schreit. Ihre soli-darische Unterstützung haben bereits Jörg Ermisch und HanneBalzer (beide Liederjan) durchblicken lassen und vielleicht sindja noch weitere Überraschungen möglich.

Die neue Reihe „Taschenliederbuch“ wird für weitere Überra-schungen zu speziellen Themen sorgen.

w w w . t o n s p l i t t e r . d e

Tonsplitter ist eine private Einrichtung, die sich einer wis-senschaftlichen Darstellung ebenso verpflichtet fühlt wie denindividuellen - meist populären - Wünschen vieler Menschen. Neben Tonsplitter Verlag ist das Archiv Herzstück des Un-ternehmens. Nach Fertigstellung unserer Datenbank werdenwir unser Angebot der Liedrecherche in den Vordergrundwieder stellen.

AArrcchhiivv ffüürr MMuussiikk- uunnddSSoozziiaallggeesscchhiicchhttee

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Impressum: Tonsplitter Archiv für Musik undSozialgeschichte Kirchweg 319372 Rom OT LanckenTel.: 038 731 - 88 97 94www.tonsplitter.de

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Bei der Ausführung oder Mitarbeit von Veranstaltungen undAusstellungen mit Themen zur musikalischen Volkskundewerden unsere Dienste in erster Linie von Museen, regiona-len Archiven, Kulturvereinigungen, politischen Gruppierun-gen oder Gewerkschaften genutzt. Für die musikalischen Akts kann die Vermittlung von Mu-sikern mit übernommen werden. Es bestehen Kontakte zueiner beträchtlichen Anzahl hochkarätiger Musiker.

a) Ausstellungen: Hier bieten sich viele Themen an (siehe auchLiederwerkstatt).

b) ProgrammeEine thematische Zusammenstellung von Musikstücken,wie sie anlässlich gesellschaftlicher (1. Mai) oder priva-ter Ereignisse und Festlichkeiten (Silberhochzeit,Geburtstag usw.) geeignet sind.

c) Eigene Musikproduktionen werden besonders zurVorstellung der Verlagsproduktionen (Liederbücher)angestrebt.

Für Ausstellungszwecke oder für die Herstellung vonDruckvorlagen können Originaldokumente gegen Entgeltentliehen werden.

Veranstaltungen, AusstellungenProgramme, Konzepte

Besonders möchten wir auf unser Angebot hinweise, Veranstal-tungen, Ausstellungen, Programme und Konzepte zu Ent-wickeln. Erweitert haben wir unser Repertoir um den Zweig desGraphikdesigns. Weiterhin verfolgen wir das Projekt der Zeitschrift für Musikund Sozialgeschichte (ZMS). Damit wollen wir die Traditiondes Informationsblattes des e.V. Musik von unten (MVU) fort-setzen und als Fachzeitschrift in neuer Konzeption undGestaltung herausbringen.