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freies Magazin Februar 2015 Topthemen dieser Ausgabe Fedora 21 Seite 3 Kurz vor Weihnachten und dem Jahresende 2014 ist mit vierwöchiger Verspätung Fedora 21 erschienen. In diesem Artikel sollen die Neuerungen dieser Ausgabe erkundet werden. Dabei wird vor allem auf die GNOME- und KDE-Version von Fedora 21 eingegangen, es werden aber auch die neuen Varianten erklärt, die mit Fedora 21 das erste Mal veröffentlicht wurden. (weiterlesen) Bildbearbeitung mit GIMP – Teil 2: Helligkeit und Kontrast anpassen Seite 13 Auch bei guten Bildern besteht oft der Bedarf, die Helligkeit des Bildes zu verändern. Manchmal ist das gesamte Bild zu dunkel oder es sieht etwas „grau“ aus, weil die dunklen Bereiche nicht vollständig schwarz erscheinen. Genau für diese Art von Manipulationen wurden Bildbearbei- tungsprogramme wie GIMP entwickelt. Sie verfügen daher über entsprechend viele Werkzeuge, mit denen diese Aufgaben erfüllt werden können. Der zweite Teil der GIMP-Reihe zeigt, wie man Helligkeit und Kontrast bei Bildern anpassen kann. (weiterlesen) Octave – Teil 2: Funktionen, Graphen und komplexe Zahlen Seite 28 Nachdem im ersten Teil die Grundfunktionen von Octave (siehe freiesMagazin 12/2014) be- schrieben wurden, geht es im zweiten Teil der Reihe direkt mit praktischen Anwendungen weiter. Der Schwerpunkt liegt dieses Mal auf Funktionen und dem Plotten von Graphen in Octave. (weiterlesen) © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 ISSN 1867-7991

Topthemen dieser Ausgabe - freiesMagazin | Magazin rund … · DISTRIBUTION Fedora 21 von Hans-Joachim Baader K urz vor Weihnachten und dem Jahres-ende 2014 ist mit vierwöchiger

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  • freiesMagazin Februar 2015

    Topthemen dieser Ausgabe

    Fedora 21 Seite 3Kurz vor Weihnachten und dem Jahresende 2014 ist mit vierwchiger Versptung Fedora21 erschienen. In diesem Artikel sollen die Neuerungen dieser Ausgabe erkundet werden.Dabei wird vor allem auf die GNOME- und KDE-Version von Fedora 21 eingegangen, eswerden aber auch die neuen Varianten erklrt, die mit Fedora 21 das erste Mal verffentlichtwurden. (weiterlesen)

    Bildbearbeitung mit GIMP Teil 2: Helligkeit und Kontrast anpassen Seite 13Auch bei guten Bildern besteht oft der Bedarf, die Helligkeit des Bildes zu verndern. Manchmalist das gesamte Bild zu dunkel oder es sieht etwas grau aus, weil die dunklen Bereiche nichtvollstndig schwarz erscheinen. Genau fr diese Art von Manipulationen wurden Bildbearbei-tungsprogramme wie GIMP entwickelt. Sie verfgen daher ber entsprechend viele Werkzeuge,mit denen diese Aufgaben erfllt werden knnen. Der zweite Teil der GIMP-Reihe zeigt, wieman Helligkeit und Kontrast bei Bildern anpassen kann. (weiterlesen)

    Octave Teil 2: Funktionen, Graphen und komplexe Zahlen Seite 28

    Nachdem im ersten Teil die Grundfunktionen von Octave (siehe freiesMagazin 12/2014) be-schrieben wurden, geht es im zweiten Teil der Reihe direkt mit praktischen Anwendungenweiter. Der Schwerpunkt liegt dieses Mal auf Funktionen und dem Plotten von Graphen inOctave. (weiterlesen)

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 ISSN 1867-7991

    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • MAGAZIN

    Editorial

    User Liberation bei der FSFMit einem Video hat die Free Software Foundati-on ihren 30-jhrigen Geburtstag eingeleitet, der2015 ansteht. In dem Video wird auf die Befrei-ung der Nutzer durch Freie Software hingewiesenund die Vorteile von Quellcode-Zugriff angespro-chen, sodass eine Untersuchung, Verbesserungund Verteilung der Software mglich ist [1]. Der

    FREE SOCIETY.

    FREE SOFTWARE.

    FSF.ORG

    Free Software. Free society. FSF (CC-BY 4.0)

    Verschluss vonQuellcode birgt ei-ne gewisse Unsi-cherheit und auchexterne Kontrolle,der man sich nichtentziehen kann.Daneben gibt esauch neue FSF-Badges, die jeder

    unter CC-Lizenz nutzen kann [2]. HerzlichenGlckwunsch zum 30-jhrigen Bestehen wnschtfreiesMagazin!

    Galileo Press heit nun RheinwerkVerlagfreiesMagazin wird von zahlreichen Verlagen un-tersttzt, die uns Rezensionsexemplare zur Verf-gung stellen, sodass wir damit das Magazin fllenund Leser informieren knnen. Einer dieser Verla-ge war bisher Galileo Press. Sie haben zahlreicheBcher zu Linux-Themen im Angebot, wie manbeinahe jeden Monat dem Magazin entnehmenkann, und untersttzen die Community, wann im-

    mer es mglich ist (z. B. durch Buchpreise und-spenden).

    Aus markenrechtlichen Grnden musste sich derVerlag umbenennen und heit nun RheinwerkVerlag [3]. Ansonsten ndert sich aber nichts, dieQualitt der Bcher bleibt sicherlich auch in Zu-kunft gleich hoch und ebenso wird der Kontaktsehr freundlich und herzlich bleiben.

    An dieser Stelle wollen wir grundstzlich einmalallen Mitarbeitern der Buchverlage danken, mitdenen wir seit vielen Jahr in sehr gutem Kontaktstehen, sodass sogar manchmal Weihnachtskar-ten bei unserem Chefredakteur eintrudeln. Einenherzlichen Dank an Frau Behrens vom RheinwerkVerlag, Frau Robels vom mitp-Verlag, Frau Pahr-mann und Frau Bilstein vom OReilly Verlag sowieFrau Markgraf und Frau Rothe vom Carl HanserVerlag.

    Wir wnschen allen Lesern viel Spa mit der neu-en Ausgabe

    Ihre freiesMagazin-Redaktion

    LINKS[1] https://www.fsf.org/blogs/community/user-

    liberation-watch-and-share-our-new-video[2] https://www.fsf.org/resources/badges[3] https://www.rheinwerk-verlag.de/umbenen

    nung/

    InhaltLinux allgemeinFedora 21 S. 3Der Januar im Kernelrckblick S. 12

    AnleitungenBildbearbeitung mit GIMP Teil 2 S. 13Git Tutorium Teil 3 S. 20Octave Teil 2 S. 28Kurztipp: Hintergrund einer Blaupause mitGIMP

    S. 34

    SoftwareSuricata: Einbruchserkennung mit demErdmnnchen

    S. 36

    CommunityRezension: Praxisbuch Ubuntu Server14.04 LTS

    S. 42

    Rezension: Python kurz & gut S. 44Rezension: Einfhrung in Mathematica S. 46

    MagazinEditorial S. ??Ende des siebten Programmierwettbe-werbs

    S. 48

    Leserbriefe S. 53Veranstaltungen S. 56Vorschau S. 56Konventionen S. 56Impressum S. 57

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    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 2

    https://www.fsf.org/blogs/community/user-liberation-watch-and-share-our-new-videohttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fsfs_icons_beige-bg.pnghttps://www.fsf.org/resources/badgeshttp://creativecommons.org/licenses/by/4.0/http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fsfs_icons_beige-bg.pnghttps://www.fsf.org/resources/badgeshttps://www.rheinwerk-verlag.de/umbenennung/https://www.fsf.org/blogs/community/user-liberation-watch-and-share-our-new-videohttps://www.fsf.org/blogs/community/user-liberation-watch-and-share-our-new-videohttps://www.fsf.org/resources/badgeshttps://www.rheinwerk-verlag.de/umbenennung/https://www.rheinwerk-verlag.de/umbenennung/mailto:?subject=Editorial&body=freiesMagazin 02/2015%0AEditorial%0ARedaktion%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-02%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/409?edit[subject]=Editorial#comment-formhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Fedora 21 von Hans-Joachim Baader

    K urz vor Weihnachten und dem Jahres-ende 2014 ist mit vierwchiger Versp-tung Fedora 21 erschienen. In diesemArtikel sollen die Neuerungen dieser Ausga-be erkundet werden.

    Redaktioneller Hinweis: Der Artikel Fedora 21erschien erstmals bei Pro-Linux [1].

    Ein neues KonzeptAlles ist anders in Fedora 21. Ein volles statt demblichen halben Jahr lie sich das Fedora-TeamZeit, um den Nachfolger von Fedora 20 (siehefreiesMagazin 02/2014 [2]) zu schaffen. Die Ent-wickler hatten diese Pause in Kauf genommen,um die Distribution grundlegend neu zu strukturie-ren. Die verlngerte Entwicklungszeit fhrte auchzu einer lngeren Dauer der Untersttzung frFedora 20 (und Fedora 19, dessen Lebensdaueraber nun beendet ist).

    Die berlegung fr das sogenannteFedora.next [3] war, dass eine einzelne Vari-ante einer Distribution nicht alle Einsatzbereicheoptimal abdecken kann. Als wesentliche Einsatz-bereiche wurden in der Folge Cloud, Server undWorkstation identifiziert, und das sind die dreiVarianten, in denen Fedora knftig erscheint. DieFedora Spins, abgeleitete Distributionen fr spezi-elle Einsatzzwecke oder spezifische Vorauswahlvon Paketen, beruhen auf einem dieser Produk-te und bleiben im Wesentlichen erhalten. Eine

    Willkommensbildschirm der Live-DVD von Fedora 21.

    weitere Variante ist ein Atomic-Server, der nureine minimale Auswahl von Paketen mitbringt undder mithilfe von rpm-ostree erstellt wurde. Das im

    April gestartete Projekt Atomic [4] hat das Ziel,eine Server-Umgebung zu schaffen, die speziellfr den Einsatz von Docker optimiert ist.

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 3

    http://www.pro-linux.de/artikel/2/1744/fedora-21.htmlhttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-02https://fedoraproject.org/wiki/Fedora.nexthttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_willkommensbildschirm.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_willkommensbildschirm.jpghttp://projectatomic.io/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    berblickVon den drei Produkten soll nur die Worksta-tion im Rahmen dieses Artikels behandelt wer-den. Es gibt allerdings auch interessante Neue-rungen [5] in den anderen Varianten von Fedora21. Die Cloud-Version bringt Images, die sowohl

    Installation von Fedora 21: bersicht.

    in privaten als auch in f-fentlichen Clouds nutzbarsind. Durch die Aufteilungder Kernel-Module in einkleines Paket, das auf diewenigen in der Cloud be-ntigten Treiber reduziertwurde, und ein Paket mitall den weiteren Treibernkonnten die Images ge-genber Fedora 20 um25% verkleinert werden.

    Fedora Server bringt zahl-reiche neue Verwaltungs-werkzeuge wie das web-basierte universelle Cock-pit, Rolekit und OpenLMI.Der Server kann in eineDomain Controller-Rolleschlpfen und bringt dieintegrierte Identitts- undAuthentifikationslsungFreeIPA [6] mit.

    Die gemeinsame Basisder drei Varianten vonFedora 21 sind die grund-

    legenden Pakete, vom Linux-Kernel 3.17 berdas Installationsprogramm Anaconda, Systemd,RPM und einige mehr, die fr sich allein abernoch keine benutzbare Distribution ergeben,sondern durch weitere Pakete ergnzt werdenmssen. Der Vorteil dieser Basis ist, dass sie

    vergleichsweise klein ist und kaum nderungenunterliegt. Das macht sie zu einer stabilen Platt-form, auf die andere Initiativen aufbauen knnen.

    Die Desktop-Edition Fedora Workstation bringtdie Desktop-Umgebung GNOME in Version 3.14.

    Andere Desktops stehenals Spins zur Verfgung,darunter MATE 1.8 unddas aktuelle KDE SC4.14 mit den Bibliothekendes KDE Frameworks 5.Als weitere Desktopum-gebungen stehen unteranderem Xfce 4.10, Cin-namon 2.4, LXDE undSugar 0.102 zur Verf-gung. Enlightenment istimmer noch in VersionE17 mit dabei. GNOME3.14 lsst sich fast ohnemerkliche Einschrnkun-gen mit Wayland verwen-den, das als Technolo-gievorschau dabei ist. Al-lerdings bleibt X11 nochbis mindestens Fedora22 der Standard.

    Die Installation derDesktop-Edition soll be-sonders einfach vor sichgehen und im Wesentli-chen nur aus der Festle-

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    http://fedoraproject.org/wiki/Releases/21/ChangeSethttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_installation.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_installation.jpghttp://www.freeipa.org/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    gung der Partitionierung bestehen. Da Installatio-nen von USB-Flash-Medien wesentlich komforta-bler sind, haben die Entwickler auch ein neuesProgramm geschaffen, welches das Installations-Image nach dem Download ganz einfach auf dasUSB-Medium bringt.

    Einige neue Funktionen von Systemd 215 kom-men ebenfalls zum Einsatz. So bietet jedeService-Datei zwei Schalter, welche die Sicherheiterhhen knnen. Mit PrivateDevices=yes/nound PrivateNetwork=yes/no kann der Zugangzum Netz und der zu /dev nach Bedarf geregeltwerden. Zudem kann das Journal dahin gehendkonfiguriert werden, dass es Logs im Format vonjournald an andere Rechner ausliefert. WeitereNeuerungen von Systemd verbessern die Verwal-tung von Docker-Containern.

    Weitere Aktualisierungen sind Make 4.0, Mono3.4, PHP 5.6, Python 3.4, Ruby on Rails 4.1 undRPM 4.12.

    InstallationFedora Workstation kann von Live-Images (frDVD oder USB-Stick) oder minimalen Bootme-dien installiert werden. Die Installation erfordertmindestens 786 MB RAM, wie schon in Version20. Mit weniger als 768 MB ist die Installationnoch mit Einschrnkungen mglich. Fr den Be-trieb werden mehr als 1 GB empfohlen.

    Die Installation hat sich gegenber Fedora 20kaum gendert und kann daher kurz abgehan-

    delt werden. Sie beginnt mit der Sprachauswahl,bei der interessanterweise Deutsch als Voreinstel-lung angeboten wird. Woher der Installer dieseVorauswahl bezieht, bleibt unklar vielleicht berirgendeine BIOS-Einstellung.

    Danach gelangt man zur bersichtsseite. Hier er-mittelt das Installationsprogramm im Hintergrundbereits einige Dinge, es steht einem aber frei, die-se abzundern, und zwar weitgehend in beliebigerReihenfolge. Alle Punkte, die vom Benutzer zwin-gend noch bearbeitet werden mssen, sind miteinem gelben Warndreieck markiert. Die einzigezwingende Aktion ist die Auswahl des Installati-onsziels. Die erkannten Festplatten werden durchein Icon angezeigt.

    Zu empfehlen ist noch die Auswahl der Tasta-turbelegung. Hinter diesem Icon stehen alle Op-tionen zur Verfgung, einschlielich ungewhnli-cher Belegungen und Feineinstellungen. Auch dieSoftware-Auswahl sollte man sich noch ansehen,wenn man nicht GNOME, sondern eine andereOberflche installieren will.

    Bei der Partitionierung sind die gewohnten Optio-nen wie die Verschlsselung der gesamten Fest-platte oder einzelner Partitionen, RAID und LVMvorhanden. Auch das Dateisystem Btrfs wird un-tersttzt, einschlielich seiner spezifischer Funk-tionen wie Subvolumes. Btrfs wird anscheinendnicht mehr als experimentell angesehen und isteine der mglichen Optionen, wenn man dieautomatische Partitionierung whlt. Auer Btrfs

    sind auch normale Partitionen und eine LVM-Installation mglich, letztere ist die Standardein-stellung. LVM- und Btrfs-Installation legen eine500 MB groe /boot-Partition mit dem Dateisys-tem ext4 an. Bei LVM wird der Rest als Root-Partition verwendet, mit btrfs wird eine separate/home-Partition angelegt, die sich aber aufgrundder besonderen Eigenschaften von Btrfs den Plat-tenplatz mit der Root-Partition teilt. Im Endeffektist diese Lsung noch flexibler als LVM.

    Whrend die Installation dann im Hintergrundluft, muss man das Root-Passwort setzen undkann optional auch Benutzer anlegen. Nach derInstallation ist keine weitere Konfiguration erfor-derlich, es startet direkt der Login-Manager, derdie ausgewhlte Desktopumgebung startet.

    Allgemeines VerhaltenFedora 21 startet etwa genauso schnell wie seinVorgnger. Wie immer ist SELinux eingebundenund aktiviert. Als normaler Benutzer merkt manberhaupt nichts davon, solange die Konfigurati-on korrekt ist. In Fedora 21 wie auch in der Vor-version trat kein sichtbares Problem im Zusam-menhang mit SELinux auf. Fr den Fall, dass einProblem auftritt, sei es nach der Installation vonzustzlicher Software oder anderen nderungen,steht ein Diagnosewerkzeug zur Verfgung.

    KDE bentigt in Fedora 21 direkt nach demStart mit einem geffneten Terminal-Fenster et-wa 328 MB RAM, Gnome dagegen 456 MB, imClassic-Modus 427 MB. Manchmal kommen dazu

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    noch weitere fast 200 MB durch den PackageKit-Daemon. Normalerweise sollte sich PackageKitdnach fnf Minuten beenden, wenn er nicht mehrbentigt wird. Doch das funktioniert aus unerfindli-chen Grnden nicht immer. Vermutlich hlt irgendetwas, das periodisch startet, den Daemon amLaufen. Anhand der Cron-Eintrge war aber nichtzu erkennen, was es ist. Das ist auch kein Wunder,da Systemd nun auch einen teilweisen Ersatz frCron darstellt und, wie man nach einigem Stbernin der Konfiguration sehen kann, auch fr den pe-riodischen Start von DNF zur Aktualisierung desCaches verantwortlich ist. Doch die eigentlicheUrsache fr das PackageKitd-Problem war nichtzu finden.

    Bei der Geschwindigkeit sollte sich kein nennens-werter Unterschied zwischen den Desktops fest-stellen lassen, sofern genug RAM vorhanden istund die sonstigen Voraussetzungen erfllt sind.Die Angaben zum Speicherverbrauch sind nurals Anhaltswerte zu sehen, die sich je nach Hard-ware und Messzeitpunkt erheblich unterscheidenknnen.

    GNOMEGNOME 3.14 ist der Standard-Desktop vonFedora 21. Andere Desktops wie KDE, Xfce,LXDE oder andere stehen in den Repositorysvon Fedora zur Verfgung; man muss sie entwe-der explizit anstelle von GNOME whlen oderauf einen der Fedora-Spins zurckgreifen. Ge-genber GNOME 3.10 in Fedora 20 sind unteranderem verbesserte Untersttzung fr Touch-

    Gesten und Displays hoher Auflsung, ein berar-beiteter Dokumentenbetrachter, eine berarbei-tete Wetter-App, die Untersttzung fr GooglePicture in der Fotoverwaltung Photo und eineautomatische Handhabung fr WiFi-Hotspots zuverzeichnen. Auerdem wurden die mitgelieferten

    bersichtsseite von GNOME.

    Programme in vielen Punkten verbessert undaktualisiert. GNOME untersttzt jetzt Waylandweitgehend, was sich mit Fedora 21 auch testenlsst. Da es Wayland noch an grundlegenden Vor-teilen gegenber X fehlt, soll auf eine Betrachtungan dieser Stelle verzichtet werden. Das Theme

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    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_gnome.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_gnome.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Das ist alles, was GNOME an Einstellungen anbietet.

    Adwaita wurde vollstn-dig neu geschrieben undbietet jetzt neue Men-leisten, animierte Schal-ter, verbesserte Benach-richtigungsdialoge undberarbeitete Spinner-Animationen. Der Ge-brauch von Animationenwurde generell verstrkt.

    Beim ersten Start vonGNOME wird das Pro-gramm Gnome Initial Se-tup gestartet, das dasSetzen einiger Optionenund die Eingabe vonOnline-Konten ermglicht.Alle Schritte knnen auchbersprungen und spterausgefhrt werden.

    Der GNOME Login-Manager hat drei Sitzun-gen vordefiniert, wobeidas Standard-GNOME die Voreinstellung ist. Diezweite Option ist GNOME Classic, die dritte istGNOME unter Wayland. Wer das ausprobie-ren mchte, bentigt wahrscheinlich eine 3D-beschleunigte Grafikkarte von Intel, AMD oderNVIDIA.

    Der Standard-Webbrowser unter GNOME istFirefox 34.0. Auer zwei Plug-ins sind keine

    Erweiterungen vorinstalliert. Dabei handelt es sichum die GNOME Shell-Integration und den iTunesApplication Detector. Die Office-Suite LibreOfficeist in Version 4.3.4.1 installiert, aber nicht kom-plett. Fehlende Komponenten wie z. B. Base mussman bei Bedarf nachinstallieren. Die GNOME-Shell kann dank Software-Rendering auf jederHardware laufen, auch wenn keine Hardware-3D-Beschleunigung zur Verfgung steht. Das

    Software-Rendering ist eini-germaen schnell und durch-aus noch benutzbar, doch wirdman es wohl kaum ertragen,wenn man keinen sehr schnel-len Prozessor hat. Die Situa-tion bessert sich mit einemMehrkern-Prozessor, doch Vi-deos verzgerungsfrei abzu-spielen, ist auf diese Weiseschwer. Bei kleinen Videofor-maten kann es aber noch ge-lingen.

    Bedauerlich ist, dass dasgnome-tweak-tool, aufDeutsch Optimierungswerk-zeug genannt, nicht standard-mig installiert ist. Denn manbentigt es, um Erweiterun-gen fr die GNOME-Shell zuinstallieren, da dafr kein Wegin der Standardkonfigurationvorhanden ist. Daneben kannman auch andere Dinge ein-

    stellen, die die GNOME-Entwickler nicht in derGUI konfigurierbar gemacht haben.

    Neu ist das Werkzeug DevAssistant [7], das Ent-wicklern helfen soll, Entwicklungsumgebungen frihre Projekte einzurichten, sodass sie sich mehrauf das Schreiben von Code konzentrieren kn-nen. Da Entwickler viel mit Terminals arbeiten,wurde hier zustzlicher Komfort eingebaut, unter

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    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_einstellungen.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_einstellungen.jpghttp://devassistant.org/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    anderem die Option eines transparenten Hinter-grunds, automatische Aktualisierung des Titels,Umschalter zum Deaktivieren von Tastenkrzelnund Suche nach Terminals anhand des Namensin der GNOME-Desktop-bersicht. Das hat zurFolge, dass das Terminal mehr Optionen anbietet,als der gesamte GNOME-Desktop. Das mag Ent-wickler freuen, normale Benutzer berzeugt mandamit aber nicht.

    Eine Sitzungsverwaltung fehlt weiterhin. Zwar istgnome-session in der Lage, Sitzungen zu spei-chern und wieder herzustellen, doch die Definitionvon Sitzungen ist nur ber Konfigurationsdateienoder ber das gnome-tweak-tool mglich. Mg-licherweise funktioniert es auch nicht bei allenProgrammen, und die Programme, bei denen esfunktioniert, nehmen auch nicht den Zustand an,den sie zuletzt hatten, sondern werden lediglichgestartet und mit ihrem Fenster auf die letzte Po-sition gesetzt.

    Alle Systemlogs werden ber journald verwaltet.Das erfordert weiteres Umdenken, ist primr abereine Vereinfachung, da der einfache Aufruf vonjournalctl bereits alle Logeintrge anzeigt. Die-se kann man dann durchsuchen, filtern usw. aber das unter Umstnden lstige Suchen in meh-reren Logdateien entfllt, ganz zu schweigen vonden weiteren Vorteilen von Journald, die syslogmit einem Mal so alt aussehen lassen, wie esist. Es gibt auch einen grafischen Logbetrachter gnome-logs (deutscher Name: Protokolle), derallerdings nicht installiert ist und nur mit Yum oder

    DNF nachinstallierbar ist. Er bietet allerdings auchnur einfache Filtermglichkeiten und drfte einemSystemverwalter auf keinen Fall gengen.

    KDEKDE ist in Version 4.14.3 enthalten, aber seitFedora 18 nur noch ein Spin. Die Installations-DVD entspricht ungefhr der Workstation-Variante. Beim ersten Start erscheinen die Tex-te in einem verqueren Mix aus Englisch undDeutsch, da offenbar nicht alle bersetzungeninstalliert wurden.

    Die Anmeldung erfolgt nun mit dem neuen Anmel-demanager SDDM, den man durch KDM ersetzenkann, wenn man will. Der Standard-Webbrowserist Konqueror, augenscheinlich ohne nderungenan den Standardeinstellungen. Firefox ist dage-gen nicht installiert. Ebenso fehlt LibreOffice, statt-dessen ist die Calligra-Suite installiert. Installiertman Firefox nach, so prsentiert sich dieser ohneErweiterungen oder Plug-ins.

    KDE ist weiterhin angenehm zu benutzen undim Rahmen des Tests, der natrlich keine allzugroen Anforderungen stellt, fast problemlos. ImGegensatz zu GNOME sind die traditionellen Be-dienelemente unbeschdigt erhalten und es gibtEinstellungsmglichkeiten bis ins kleinste Detail,ohne dass man etwas nachinstallieren muss. DieAnwendungen bieten einen groen Funktionsum-fang und sind konfigurier- und erweiterbar. Nichtimmer ist allerdings die Auswahl der mitgeliefer-ten Anwendungen sinnvoll. Der Video-Player wird

    weiter unten noch erwhnt, aber auch Calligrascheint lngst nicht so stabil zu sein, wie es sollte.Beim Schlieen einer langen (MS Word-)Dateistrzte Calligra Words ab, obwohl nichts an derDatei gendert wurde.

    Der KDE-Spin nutzt noch nicht den Journald vonSystemd fr das Loggen, sondern installiert undstartet weiterhin rsyslog. Die Bibliotheken desKDE Frameworks 5 sind vorhanden, sodass manProgramme fr die nchste Generation von KDEentwickeln, aber auch ablaufen lassen kann. DerName der entsprechenden Pakete, die nicht vor-installiert sind, beginnt mit kf5-.

    Multimedia im Browser und auf demDesktopWegen der Softwarepatente in den USA kannFedora, ebenso wie die meisten anderen Distribu-tionen, nur wenige Medienformate abspielen, daes viele bentigte Codecs nicht mitliefern kann.Die Lsung heit wie immer RPM Fusion [8]. Die-se Seite bietet zustzliche Repositorys, die manleicht hinzufgen kann. Dies gilt fr alle Desk-tops gleichermaen. Die Installation funktioniertprinzipiell mit Konqueror und Firefox. Whrendunter GNOME die Installation reibungslos klappte,lieferten unter KDE sowohl Konqueror als auchFirefox am Ende eine Fehlermeldung, dass Apperein Paket nicht finden konnte. Trotz dieser Mel-dung, die fr Benutzer so aussieht, als wre dieInstallation fehlgeschlagen, war aber alles instal-liert. Das kann eigentlich nur ein, mglicherweiseneuer, Fehler in Apper sein.

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 8

    http://rpmfusion.org/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • DISTRIBUTION

    Login-Bildschirm von KDE.

    Die meisten Player bieten bekanntlich die Optionan, ber die Paketverwaltung nach passendenPlug-ins zu suchen. Das funktioniert jetzt endlich,der einzige Mangel ist, dass man meist die An-wendung neu starten muss, nachdem ein Plug-in

    installiert wurde. Wer sich auskennt, kann auch al-le bentigten Codec-Pakete von Hand installieren.Sie sind smtlich in Form von GStreamer-Plug-ins von RPM Fusion zu beziehen. Da sowohl dieneue Version 1.4 von GStreamer als auch die Ver-

    sion 0.10 noch in Gebrauch sind, installiert manam besten die Codec-Sammlungen plugins-badund plugins-ugly in allen Varianten fr GStre-amer 0.10 und GStreamer 1.4. Fr GStreamer0.10 bentigt man auerdem und vor allem dasFFmpeg-Plug-in, fr GStreamer 1.4 dessen Forklibav.

    Der Standard-Player fr Audio und Video ist un-ter GNOME der Player Videos, frher Totemgenannt. Unter KDE sind es Amarok und Dragon-player. Whrend Amarok funktionierte, gab es beiVideos mit Dragonplayer wiederum Probleme. DerTon war da, das Bild aber nicht. Es bleibt dabei,dass Dragonplayer zu Nichts zu gebrauchen ist.Man installiert stattdessen besser bewhrte Pro-gramme wie (S)MPlayer, VLC oder Xine, die auchviel mehr Funktionalitt aufweisen.

    Anders als in Ubuntu wird unter Fedora das vonCisco finanzierte OpenH264-Plugin, das ein freierErsatz fr das Adobe Flash-Plugin ist, nicht au-tomatisch heruntergeladen. Die Grnde dafr [9]sind, dass der Binrcode des Plug-ins nicht in derFedora-Infrastruktur kompiliert wurde, was die Pa-ketrichtlinien verletzt, dass die Cisco-Lizenz denBenutzern nicht angezeigt werden konnte unddass die Cisco-Lizenz kommerzielle Nutzungendes Plug-ins verbietet, was die Fedora-Richtlinienverletzt. Man muss das Plug-in daher manuellherunterladen, falls man es nutzen will [10].

    Ntig ist das aber in vielen Fllen nicht. Auchohne Flash-Plug-in kommt Firefox in Fedora mit

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 9

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_kde-login.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_kde-login.jpghttps://fedorahosted.org/fesco/ticket/1359https://fedoraproject.org/wiki/OpenH264http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Flash-Videos klar, da der Browser mit GStreamer-Untersttzung kompiliert wurde und damit dasffmpeg-Plug-in nutzen kann. Getestete Seiten, dieso funktionieren, sind unter anderem YouTube, Vi-meo, Tagesschau.de und Heute.de.

    Paketverwaltung und UpdatesDer Software-Installer ist seit Fedora 20 das Zen-trum fr Anwender, die zustzliche Pakete fr ihrSystem suchen. Das Programm wurde in dieserVersion schneller und benutzerfreundlicher undbietet eine stark vergrerte Paketauswahl an.Es hnelt dem Software Center von Ubuntu, be-sitzt allerdings deutlich weniger Funktionalitt. Freine ernsthafte Systemverwaltung mit yum undRPM ist es kein Ersatz.

    Unter KDE kommt weiterhin Apper zum Einsatz,jetzt in Version 0.9.1. Apper ist im Gegensatz zuGnome-Software eine vollstndige Paketverwal-tung mit Paketquellen, Updates und Details bisauf die Paketebene. Sie kann die Kommandozei-lenprogramme vollstndig ersetzen, hat aber inder neuen Version offenbar einige neue Mackenbekommen. Neben dem bereits erwhnten Ph-nomen funktionieren auch die Paketgruppen, dieim Apper-Hauptbildschirm offeriert werden, nicht.Das Backend untersttze die Operation Search-Groups nicht, lautet die Meldung.

    Die gesamte Paketverwaltung baut unter GNOMEund KDE grundstzlich auf PackageKit auf. Siefunktioniert normalerweise reibungslos und dieUpdates, wenn sie auch zahlreich sind, sind dank

    Delta-RPMs oft erstaunlich klein und schnell in-stalliert. Neu verfgbare Updates werden im Be-nachrichtigungsbereich angezeigt.

    DNF, ein mglicher und teilweise schnellerer Er-satz fr Yum, wurde von Version 0.4.10 auf 0.6.3aktualisiert. Wie schon in Fedora 20 wird DNF par-allel zu Yum installiert. Obwohl DNF nach Ansichtseiner Entwickler lngst dieselbe Funktionalittwie Yum aufweist und bei einigen Operationendeutlich schneller als Yum ist, ist letzteres immernoch der Standard an der Kommandozeile. Dassoll sich ndern, in Fedora 22 soll DNF 1.0 Yumersetzen [11].

    Neu in Fedora 21Einige weitere Neuerungen lassen sich denAnmerkungen zur Verffentlichung [5] entneh-men. Die Firewall in Fedora Workstation wurdeentwicklerfreundlicher gemacht, wie es die Ent-wickler ausdrcken. Ports unter 1024 sind ausSicherheitsgrnden mit Ausnahme des SSH-Portsund Client-Ports fr Samba und DHCPv6 blockiert.

    Update-Benachrichtigung in KDE.

    Die Ports darber sind jetzt aber standardmigoffen. Das bringt nach Ansicht der Entwickler kei-ne Sicherheitsprobleme, da auf diesen Ports nor-malerweise nichts nach auen lauscht. Trotzdemwar die nderung umstritten, denn die Nachin-stallation eines Pakets knnte einen Dienst star-ten, der unbeabsichtigt von auen zugnglich ist.Selbstverstndlich lsst sich das Verhalten aberndern, Nheres findet man im Wiki [12].

    NetworkManager kann nun mit Portalen umgehen,die Anfragen der Benutzer umleiten, um beispiels-weise erst einmal ein kostenpflichtiges Log-in zuerzwingen. Man kann NetworkManager aber auchanweisen, die Behandlung dem Benutzer zu ber-lassen.

    Interessant sind fr die Benutzer die zahlreichenAnwendungen, die Fedora in den Repositorys be-reithlt. Besonders sind dieses Mal Entwickler-werkzeuge zu nennen. So wurde die Unterstt-zung fr OpenCL verbessert und pocl aufgenom-men. Es gab Updates von Ruby und Tcl/Tk und

    Erweiterungen der Scala-Entwicklungsumgebung. Fr Ja-va wird nicht nur das aktuelleEclipse Luna angeboten, sondernOpenJDK 8 ist jetzt der Standard-Java-Compiler. Jenkins ist neu mitdabei und ReviewBoard wurdeauf Version 2.0 aktualisiert. Auer-dem wurde die Toolbox Shogunfr maschinelles Lernen aufge-nommen.

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 10

    http://fedoraproject.org/wiki/Changes/ReplaceYumWithDNFhttp://fedoraproject.org/wiki/Releases/21/ChangeSethttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_update-benachrichtigung.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/fedora21_update-benachrichtigung.jpghttps://fedoraproject.org/wiki/FirewallDhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • DISTRIBUTION

    FazitFedora 21 weist berraschend wenig Vernderun-gen gegenber dem Vorgnger auf, wenn manbedenkt, dass doppelt so viel Zeit vergangenist wie blich und das Fedora-Projekt tiefgrei-fende organisatorische nderungen vornahm. Inder Workstation-Distribution ist davon eigentlichnichts zu spren. Die Entwicklung verlief kontinu-ierlich. Wie blich gab es aber eine groe Zahlvon neuen Paketen und Aktualisierungen.

    So bleibt Fedora 21 Workstation eine Distribu-tion von hoher Qualitt, bei der es kaum etwaszu beanstanden gibt. Hat man erst einmal denersten Schritt, die eigentliche Installation, gemeis-tert, geht es nur noch um Erweiterungen oderdie Anpassung an die eigenen Prferenzen. Dasist aber bei jeder Desktop-Distribution der Fall.Fehler knnen besonders in der Anfangszeit vonFedora 21 auftreten, sind aber selten gravierend.Zudem werden viele anfngliche Fehler schnellbehoben.

    Fedora bringt reichliche und hufige Updates undist damit immer aktuell. Doch das ist auch diegrte Schwche der Distribution: Die Basis n-dert sich stndig und es gibt keine Version mitlangfristigem Support. Alle sechs Monate (sofernFedora zum frheren Zyklus zurckkehrt) ist dasUpdate auf die neueste Version Pflicht. Damit istund bleibt Fedora eine der besten Distributionenfr Entwickler und alle Benutzer, die immer dieneueste Software wollen und auch kein Problemmit den Updates haben. Andere Benutzer sollten

    sich aber eher bei anderen Distributionen umse-hen.

    LINKS[1] http://www.pro-linux.de/artikel/2/1744/fedora-

    21.html[2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2014-02[3] https://fedoraproject.org/wiki/Fedora.next[4] http://projectatomic.io/[5] http://fedoraproject.org/wiki/Releases/21/

    ChangeSet[6] http://www.freeipa.org/[7] http://devassistant.org/[8] http://rpmfusion.org/[9] https://fedorahosted.org/fesco/ticket/1359

    [10] https://fedoraproject.org/wiki/OpenH264[11] http://fedoraproject.org/wiki/Changes/

    ReplaceYumWithDNF[12] https://fedoraproject.org/wiki/FirewallD

    Autoreninformation

    Hans-Joachim Baader (Webseite)befasst sich seit 1993 mit Linux.1994 schloss er erfolgreich seinInformatikstudium ab, machte dieSoftwareentwicklung zum Berufund ist einer der Betreiber von Pro-Linux.de.

    Teilen KommentierenDelta-P by Randall Munroe

    (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/969/

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 11

    http://www.pro-linux.de/artikel/2/1744/fedora-21.htmlhttp://www.pro-linux.de/artikel/2/1744/fedora-21.htmlhttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-02http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-02https://fedoraproject.org/wiki/Fedora.nexthttp://projectatomic.io/http://fedoraproject.org/wiki/Releases/21/ChangeSethttp://fedoraproject.org/wiki/Releases/21/ChangeSethttp://www.freeipa.org/http://devassistant.org/http://rpmfusion.org/https://fedorahosted.org/fesco/ticket/1359https://fedoraproject.org/wiki/OpenH264http://fedoraproject.org/wiki/Changes/ReplaceYumWithDNFhttp://fedoraproject.org/wiki/Changes/ReplaceYumWithDNFhttps://fedoraproject.org/wiki/FirewallDhttp://www.pro-linux.de/mailto:?subject=Fedora 21&body=freiesMagazin 02/2015%0AFedora 21%0AHans-Joachim Baader%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-02%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/409?edit[subject]=Fedora 21#comment-formhttp://xkcd.com/969/#If you fire a Portal gun through the door of the wardrobe, space and time knot together, which leads to a frustrated Aslan trying to impart Christian morality to the Space sphere.http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.5/http://xkcd.com/969/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • KERNEL

    Der Januar im Kernelrckblick von Mathias Menzer

    B asis aller Distributionen ist der Linux-Kernel, der fortwhrend weiterentwi-ckelt wird. Welche Gerte in einemhalben Jahr untersttzt werden und welcheFunktionen neu hinzukommen, erfhrt man,wenn man den aktuellen Entwickler-Kernel imAuge behlt.

    Linux 3.19So richtig schien die Entwicklung von Linux 3.19nicht in Schwung zu kommen, was in erster Li-nie den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahres-wechsel geschuldet war. So konnte es mit dem-rc3 [1] eigentlich nur vorwrts gehen und das warauch der Fall. Eine der grten nderungen wardas Entfernen eines Treibers fr eine On-Chip-Netzwerkschnittstelle, der auf eine zuvor bereitsentfernte Architektur angewiesen war. Auch dieetwas verkrzte Woche zum Linux 3.19-rc4 [2]verlief sehr ruhig und konnte neben einem rechtniedrigen Grundrauschen an Fehlerkorrekturen le-diglich mit Aufrumarbeiten am Kernel Debuggerund den Performance Counters [3] aufwarten.

    Die fnfte Entwicklerversion [4] brachte die Kor-rektur fr einen Fehler in der Speicherverwaltungder ARM64-Architektur mit. Dazu kamen weite-re Korrekturen an der ARM-Architektur und denTreibern, wobei das USB-Umfeld mit den grtennderungen aufwartete. Je nach Betrachtungs-weise fiel Linux 3.19-rc6 [5] dann schon wiederkleiner aus die Zahl der Commits ging von ber

    300 auf 266 zurck, das Volumen der nderungenselbst war jedoch leicht hher.

    Dave Jones: Jger des verlorenenFehlersEines der umtriebigsten Gesichter der Kernel-Entwickler-Gemeinde wechselte im Januar vonRed Hat zu Akamai: Dave Jones. Trotz des Wech-sels soll DaveJ weiterhin seine bisherigen Ttig-keiten in der Kernel-Entwicklung wahrnehmen.Das bedeutet insbesondere, dass er dem Kernel-Code mittels automatisierter Tests auf den Zahnfhlt und aufgetretene Probleme analysiert undbehebt oder an den Maintainer des jeweiligenSubsystems weiterreicht.

    Gerade in den letzten Monaten machte Jones vonsich reden, da er einem besonders hartnckigenFehler auf der Spur war (siehe der Novemberim Kernel-Rckblick, freiesMagazin 12/2014). ImZuge der Fehlersuche wurden einige Subsyste-me des Kernels verdchtigt und es wurden dortauch einige Fehler bereinigt, jedoch tauchte dasursprngliche Problem immer wieder auf. Zuletztkonnte das Problem von Linus Torvalds reprodu-ziert werden, indem er direkt auf den fr den HighPrecision Event Timer reservierten Speicherbe-reich schrieb.

    Damit scheint die Ursache dieses Problems ge-funden. Jones strt sich jedoch noch an demPunkt, dass sein Fuzzing-Tool Trinity [6] eigent-

    lich die betreffende Speicherstelle gar nicht httebeschreiben drfen. Er nennt zwei mgliche Ursa-chen, um den Effekt trotzdem erklren zu knnen:Zum einen knnte Trinity die Adresse des HPETzufllig erzeugt und an einen Systemaufruf weiter-reichen, der dann an diese Stelle schreibt. Seinezweite, etwas profanere Erklrung liegt in einemHardware-Fehler: Jones fand mittlerweile Hinwei-se darauf, dass ein CPU-Problem den Zeitgeberaus dem Takt bringen konnte, wenn das Systemunter Last gert. Letzteres wird er jedoch nichtmehr verifizieren knnen, da er die Hardware anseinen frheren Arbeitgeber zurckgegeben hat.

    LINKS[1] https://lkml.org/lkml/2015/1/5/787[2] https://lkml.org/lkml/2015/1/11/190[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Perf_(Linux)[4] https://lkml.org/lkml/2015/1/18/32[5] https://lkml.org/lkml/2015/1/26/1[6] http://codemonkey.org.uk/projects/trinity/

    Autoreninformation

    Mathias Menzer (Webseite) behltdie Entwicklung des Linux-Kernels imBlick, um ber kommende Funktio-nen von Linux auf dem Laufenden zubleiben.

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    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 12

    https://lkml.org/lkml/2015/1/5/787https://lkml.org/lkml/2015/1/11/190https://en.wikipedia.org/wiki/Perf_%28Linux%29https://lkml.org/lkml/2015/1/18/32https://lkml.org/lkml/2015/1/26/1http://codemonkey.org.uk/projects/trinity/https://lkml.org/lkml/2015/1/5/787https://lkml.org/lkml/2015/1/11/190https://en.wikipedia.org/wiki/Perf_%28Linux%29https://lkml.org/lkml/2015/1/18/32https://lkml.org/lkml/2015/1/26/1http://codemonkey.org.uk/projects/trinity/http://www.menzer.net/mailto:?subject=Der Januar im Kernelr%C3%BCckblick&body=freiesMagazin 02/2015%0ADer Januar im Kernelr%C3%BCckblick%0AMathias Menzer%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-02%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/409?edit[subject]=Der Januar im Kernelr%C3%BCckblick#comment-formhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • BILDBEARBEITUNG

    Bildbearbeitung mit GIMP Teil 2: Helligkeit und Kontrast anpassen von Die GIMPer

    A uch bei guten Bildern besteht oft derBedarf, die Helligkeit des Bildes zu ver-ndern. Manchmal ist das gesamte Bildzu dunkel oder es sieht etwas grau aus,weil die dunklen Bereiche nicht vollstndigschwarz erscheinen. Genau fr diese Art vonManipulationen wurden Bildbearbeitungspro-gramme wie GIMP entwickelt. Sie verfgendaher ber entsprechend viele Werkzeuge,mit denen diese Aufgaben erfllt werden kn-nen. Der zweite Teil der GIMP-Reihe zeigt, wieman Helligkeit und Kontrast bei Bildern an-passen kann.

    Redaktioneller Hinweis: Dieser Text ist ein an-gepasster Auszug aus dem Buch Bildbearbei-tung mit GIMP Die 101 wichtigsten Tipps: Teil 1 Grundlegende Funktionen [1].

    Bevor man das geeignete Werkzeug fr die Auf-gabe der Helligkeitsanpassung findet, sollte mansich klar machen, worin die Aufgabe genau be-steht:

    Geht es darum, einzelne Bildteile oder gan-ze Bilder einheitlich zu bearbeiten? Im erstenFall hat man zwei Mglichkeiten: Man kann diegewnschten Bildbereiche mit einer Auswahlbegrenzen oder man kann mit feinen Malwerk-zeugen die Retusche manuell vornehmen.

    Kennt man vielleicht schon ein Werkzeug oderein Verfahren, mit dem man schon gute Erfah-

    rungen bei der aktuellen Aufgabe gemacht hat,oder mchte man vielleicht etwas Neues aus-probieren?

    Ist letzteres der Fall, kommen hier ein paar Emp-fehlungen:

    Fr ganz einfache Flle kann man auf dasWerkzeug Helligkeit und Kontrast anpassenzurckgreifen. Sind die Ansprche etwas hher,wird man vermutlich das Werkzeug Werte vor-ziehen.

    Bei Bildern, die insgesamt zu dunkel (oder hell)sind, liefert die Ebenenmodimethode oft guteErgebnisse.

    Sind die Helligkeiten insgesamt unglcklich ver-teilt, sollte man sein Glck mit dem Kurvenwerk-zeug versuchen.

    Manchmal wirkt auch eine Kontrastmaske wah-re Wunder und klart das gesamte Bild auf.

    Bei feinen Retuschen sind verschiedene Mal-werkzeuge oft unschlagbar.

    Tipp 48: Helligkeit und Kontrast an-passenIm Farben-Men findet sich als Helligkeit/Kon-trast . . . ein besonders einfaches Werkzeug, mitdem sich diese beiden Parameter in Bildern vern-dern lassen. Die gesamte Anwendung beschrnktsich auf das Einstellen zweier Schieberegler imsich ffnenden Dialog. Das Bildfenster zeigt dabeieine Vorschau.

    Helligkeit und Kontrast anpassen.

    Dieses Werkzeug arbeitet ziemlich grob, sodasserfahrene Anwender es meistens meiden. Aberzwei Punkte sind bei diesem Werkzeug inter-essant:

    1. Unter Einstellungen: findet sich eine Listemit Daten, an denen das Werkzeug zuletzt ver-wendet wurde. Man kann in dieser Liste einenEintrag auswhlen und erhlt dann die damitvorgenommenen Einstellungen. Sind diese frweitere Bilder interessant, so ermglicht derkleine +-Button, den Einstellungen einen Na-men zu geben, unter dem GIMP die Einstellun-gen dann dauerhaft speichert.

    2. Sollte man mit diesem Werkzeug keine ausrei-chenden Effekte erzielen knnen, so bietet dergroe Button Diese Einstellungen als Wer-te bearbeiten eine Mglichkeit, das nchst-feinere Werte-Werkzeug (siehe unten) aufzu-

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 13

    http://www.bookrix.de/_ebook-wilber-gimper-bildbearbeitung-mit-gimp-die-101-wichtigsten-tipps/http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_helligkeit-kontrast.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_helligkeit-kontrast.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • BILDBEARBEITUNG

    rufen, ohne dass man die bereits vorgenom-menen nderungen rckgngig machen muss.

    Hinweis: Die erste oder beide Eigenschaften fin-den sich auch bei einigen der anderen Werkzeu-ge im Farben-Men, so beispielsweise bei denWerten, dem Kurvenwerkzeug, den Schwellwer-ten usw.

    Das Werte-Werkzeug verfgt ber drei Reglerzum Einstellen der Helligkeitsverteilung: demSchwarzpunkt (links), dem Gamma-Wert und

    dem Weipunkt (rechts).

    Tipp 49: Werte verndernMit GIMPs Werte-Werkzeug unter Farben Werte . . . lassen sich die Helligkeiten in einemBild auf intuitive Weise schnell und effektiv anpassen. Das Werkzeug besteht aus mehrerenTeilen, die eng verzahnt zusammenwirken.

    Am oberen Rand befindet sich, wie bei vielen derWerkzeuge aus dem Farben-Men, die Mglich-keit, vorgenommene Einstellungen zu speichern.

    Darunter (Kanal ) gibt es eine ebenfalls typischeMglichkeit, einen oder alle Farbkanle einzelnzu bearbeiten.

    Die beiden Buttons am rechten Rand steuern,welche Form des Histogramms GIMP fr die dar-unter folgenden Fenster verwendet. Voreingestelltist meistens die lineare Form (links). Als Alternati-ve bietet GIMP Ihnen ein logarithmisches Histo-gramm an.

    Die Arbeit mit dem Werte-Werkzeug ist recht ein-fach: Zunchst verschiebt man den linken Reg-ler (das kleine schwarze Dreieck unter dem Hi-stogramm) so weit nach rechts, bis der Bereicherreicht ist, wo das Histogramm die ersten Hellig-keiten (Hufigkeiten grer als Null, die Linie alsosichtbar wird) aufweist.

    Diese Aktion bewirkt, dass GIMP alle Helligkei-ten unterhalb des eingestellten Wertes als ganzSchwarz (Helligkeit Null) abbildet und entspre-chend die Helligkeiten aller anderen Werte um

    diesen Betrag reduziert. Diese Aktion wird auchals Verschieben des Schwarzpunktes bezeich-net.

    Im nchsten Schritt wiederholt man das Entspre-chende mit dem Regler fr die groen Helligkeitenam rechten Rand. Man stellt ihn so ein, dass diehellsten Bereiche in reinem Wei (Helligkeit maxi-mal) erscheinen. Dies wird als Verschieben desWeipunktes bezeichnet.

    Danach hat man die Mglichkeit, die Stimmungdes Bildes mit dem mittleren (Gamma-)Regler zuverndern. Dies verschiebt das Gamma.

    Man sollte die Vorschau im Bildfenster nutzen undzunchst nur kleine Anpassungen vornehmen.

    Hinweis: Ob man die besseren Ergebnisse er-zielt, wenn man zunchst (oder ausschlielich)den Werte-Kanal bearbeitet oder die einzelnenFarbkanle separat, hngt von mehreren Fakto-ren (im Wesentlichen vom aktuellen Bild, aberauch von der eigenen Erfahrung) ab.

    Das Werte-Werkzeug bietet aber noch einigesmehr: Unterhalb des Quellwerte-Histogrammsfinden Sie zwei Pipetten. Klickt man zunchst aufdieses Symbol, wandelt GIMP den Mauszeigerentsprechend um. In diesem Modus kann manspezielle Farben oder wie hier Helligkeiten aus dem Bildfenster in das Werkzeug berneh-men. Mit der linken Pipette legt man den Schwarz-punkt, mit der rechten den Weipunkt fest.

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 14

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_farbwerte.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_farbwerte.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • BILDBEARBEITUNG

    Das kann GIMP auch automatisch erledigen. Da-zu gengt ein Mausklick auf den Button Auto-matisch. Alternativ stehen einem hier auch dreiPipetten zur Verfgung, um die automatisch ermit-telten Werte noch anzupassen. Dazu klickt manmit der entsprechenden Pipette fr den Schwarz-punkt, das Gamma oder den Weipunkt dort indas Bild, wo man die Helligkeit bernehmen will.Man kann dies auch mehrfach machen, wenn eserforderlich ist.

    Als letztes sollte man den Button Diese Einstel-lungen als Kurven bearbeiten kennen. Er aktiviertdas Kurvenwerkzeug (siehe unten), mit dem sichdie feinsten Helligkeitsanpassungen vornehmenlassen.

    Tipp 50: Das Kurvenwerkzeug einset-zenGIMPs Kurvenwerkzeug (auch Gradationskur-ven genannt) unter Farben Kurven dient zurbesonders feinen Anpassung von Helligkeiten. Da-zu erlaubt es, die Farbkanle einzeln oder dieHelligkeit insgesamt durch beliebige Abbildungs-kurven zu manipulieren. Es erweitert die Funk-tion des Werte-Werkzeugs um eine wesentlicheMglichkeit, sodass erfahrene Anwender norma-lerweise mit dem hier beschriebenen Werkzeugarbeiten.

    Wie beim Werte-Werkzeug zeigt der Dialog imoberen Teil unter dem Dateinamen des aktu-ellen Bildes die Mglichkeit, Einstellungen zuspeichern.

    Das Kurvenwerkzeug erlaubt, die Helligkeiten ineinzelnen Kanlen oder insgesamt zu

    manipulieren.

    Es folgt unter Kanal: die Auswahl des zu be-arbeitenden Kanals. Wert steht dabei fr dieKombination aus Rot, Grn und Blau.

    Das darunter erscheinende Fenster stellt ein His-togramm dar, dessen Form linear oder logarith-misch die beiden rechts darber angeordnetenButton umschalten.

    Zwei Farbbalken am linken und unteren Randsowie die schwarze Linie auf dem Histogrammsteuern, wie die Farben bzw. Helligkeiten umge-setzt werden. Horizontal sind die Eingangswerte,

    Wie das Kurvenwerkzeug wirkt, erklrt diesesBild. Der hier gezeigte Kurvenverlauf wird in den

    meisten Fllen bertrieben sein.

    vertikal die daraus resultierenden Ausgabewertedargestellt.

    Der Verlauf der Linie steuert, wie die Umsetzungim Detail erfolgt: Von einem Eingangswert gehtman gerade nach oben, bis man die Linie erreichtund dann direkt nach links. Dort findet man denresultierenden Ausgabewert. Solange die Linieeine gerade Diagonale ist, ndern sich die Wertenicht, wohl aber, sobald die Kurve verformt wird.

    Die Anwendung des Kurvenwerkzeugs erfolgtanalog zum Werte-Werkzeug: Zunchst sollte

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 15

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_kurven1.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_kurven1.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_kurven2.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_kurven2.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • BILDBEARBEITUNG

    man den Schwarzpunkt festlegen. Dazu ver-schiebt man den linken Bezugspunkt des Kur-venwerkzeugs so weit nach rechts, bis sich dasHistogramm von der X-Achse erhebt. Analog kannman den Weipunkt verschieben, was allerdingsnicht immer sinnvoll oder erforderlich ist.

    Das Gamma gibt es in der klassischen Form, wieim Werte-Werkzeug nicht mehr. Dafr kann mandie Linie aber beliebig verformen. Ein Mausklickauf die Linie erzeugt einen neuen Sttzpunkt.berflssige Sttzpunkte verschiebt man einfachan linken oder rechten den Rand, um sie zu l-schen.

    Normalerweise erzeugen leicht gekrmmte, lie-gende S-Kurven kontrastreiche und gut ausge-leuchtete Bilder. Natrlich hngt das Ergebnisganz wesentlich vom Ausgangsbild ab.

    Um die Helligkeiten eines ganz bestimmen Be-reichs im Bild beispielsweise in den Schattenim Vordergrund anzupassen, geht man wie folgtvor: Man klickt nach dem ffnen der Kurven mitder Maus auf die entsprechende Stelle im Bild. Indem Moment erzeugt GIMP eine vertikale Linie imKurvenwerkzeug, die genau die dort im Bildfens-ter vorhandene Helligkeit anzeigt. Die Kurve kannnun den Wnschen entsprechend angepasst wer-den.

    Hinweis: Man kann auch mit ganz unlogischenKurven arbeiten und erhlt dann surreale Ergeb-nisse, beispielsweise eine Solarisation.

    Originalbild (links) und verbesserte Version, in der sich zustzlicheDetails in den dunklen Bereichen zeigen.

    Hinweis: Die hellsten bzw. dunkelsten Bereichein einem Bild findet man mit dem Schwellwerte-Werkzeug.

    Tipp 51: Die Ebenenmodimethode an-wendenBesonders bei sehr dunklen Bildern lassen sichoft gute Ergebnisse auf eine ganz einfache Wei-se erzielen. Hierfr bentigt man zwei identischeEbenen, die mittels eines speziellen Ebenenmo-dus so miteinander verrechnet werden, dass diedunklen Bereiche strker aufgehellt werden alshellere.

    Hierzu geht man wie folgt vor:

    Zunchst ldt man das ge-wnschte Bild.

    Dann dupliziert man dieEbene. Das geschieht amschnellsten im Ebenendockmit einem Klick auf denmittleren Button oder berdas Men Ebene Ebe-ne duplizieren.

    Danach ndert man denEbenenmodus der oberenEbene auf Bildschirm.

    Sofern beide Ebenen sichtbarsind, erhlt man als Ergebnisein Bild, bei dem die dunklenBereiche (Schatten) deutlichstrker aufgehellt wurden alsdie hellen.

    Hinweis: Bemerkenswert ist bei dieser Methodeder geringe Arbeitsaufwand und das interessanteErgebnis. Whrend eine Anpassung der Kurvenauch die helleren Bereiche im Hintergrund weiteraufgehellt htte, geschieht das mit dieser Metho-de kaum.

    Dieser Effekt kann noch verstrkt werden, indemman die obere Ebene nochmals dupliziert. Fallsdas Duplizieren einen zu starken Effekt hat, setztman einfach die Deckkraft der oberen Ebene her-unter.

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 16

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_ebenenmodusmethode.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_ebenenmodusmethode.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • BILDBEARBEITUNG

    Mit einem Malwerkzeug lassen sich die noch im Bild vorhandenen feinen Details in dendunklen Bereichen ganz gezielt herausarbeiten.

    Tipp 52: Feine Retuschen mit Mal-werkzeugen durchfhrenImmer wenn es darum geht, einzelne Teile vonBildern sehr gezielt zu verndern, sollte man ber-legen, ob dafr nicht Malwerkzeuge in Frage kom-men. Bei Retuschen dieser Art kann man die un-terschiedlichsten Vernderungen vornehmen. ImFolgenden beschrnkt sich die Betrachtung je-doch zunchst nur auf gezielte Anpassungen derHelligkeiten.

    Mit dem Malwerkzeug Abwedeln/Nachbelichten lassen sichmit einem (weichen) Pinsel genaue Retuschen der

    Helligkeiten vornehmen.

    GIMP verfgt ber ein speziel-les Werkzeug fr diese Aufgaben,welches Abwedeln/Nachbelichten-Werkzeug genannt wird. Der Namedes Werkzeugs leitet sich dabei vonder Fotochemie ab. In einem Fotola-bor wurden zwei Techniken verwen-det, um die Helligkeiten beim Erstel-len der Abzge kontrolliert anzupas-sen:

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 17

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_nachbelichten-pinsel.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_nachbelichten-pinsel.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_abwedeln.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_abwedeln.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • BILDBEARBEITUNG

    GMIC verfgt gleich ber mehrere Filter, die unterschiedlicheKontrastmasken erzeugen knnen: Originalbild (links),

    Contrast Swiss Mask (Mitte), Local Contrast Enhancement(rechts).

    Die selbst erstellte Kontrastmaske hilft die zu dunklenBereiche aufzuhellen, ohne dass die Lichter ausbrennen.

    Beim Abwedeln bewegte der La-borant whrend der Belichtungschnell einen Papierstreifen berdas zu belichtende Positiv. Da-durch fiel auf diese Flchen weni-ger Licht, das Bild wurde dort hel-ler (es ist ein Umkehrprozess!).

    Fr das Nachbelichten wurde ei-ne Schablone mit weichem Randerstellt, die auf das Bild gelegtwurde. Anschlieend wurde dasBild ein zweites Mal belichtet. Dienicht abgedeckten Teile wurdendadurch dunkler.

    Das Werkzeug Abwedeln/Nachbe-lichten simuliert diese Techniken. Indem Modus (Typ) Nachbelichtenmacht man Bereiche dunkler, auf de-nen man malt, mit Abwedeln helltman sie auf. Die Strg -Taste schaltetbeide Modi um.

    Wichtig: Damit die vorgenommenenKorrekturen mit diesem Werkzeugnicht auffallen, sollte man unbedingtmit einer weichen Pinselspitze arbei-ten. Eventuell ist auch der Einsatzder Option Zittern hinzufgen sinn-voll, die allzu gerade unnatrlichwirkende Linien verhindert.

    Wichtig ist noch die Einstellung un-ter Umfang : Dort legt man fest, auf

    welche Helligkeiten das Werkzeug wirken soll. MitSchatten wirkt es besonders stark auf dunkleBildteile, mit Glanzlichter auf die sehr hellen.

    Die Optionen dieses Werkzeugs sind so umfang-reich, dass sie sich auf kleinen Monitoren nurpartiell oder an anderer Position anzeigen lassen.

    Hinweis: Dieses Werkzeug wird zusammen mitdem Verschmieren-Werkzeug besonders gern zurBearbeitung von Portraits eingesetzt. Dort erlaubtes durch das Aufhellen von Falten, unauffllig klei-nere Schnheitskorrekturen vorzunehmen.

    Hinweis: Oft ist es bei der Verwendung von Mal-werkzeugen eine gute Idee, nicht das Bild selbst,sondern eine (Ebenen-) Kopie zu bearbeiten, umspter gegebenenfalls noch Teile aus dem Origi-nalbild bernehmen zu knnen.

    Tipp 53: Eine Kontrastmaske nutzenEine Kontrastmaske hilft, starke Helligkeitsun-terschiede in Bildern so aufzubereiten, dass dasErgebnis deutlich ausgewogener erscheint. Meis-tens wird diese Methode bei Bildern mit deutlichzu dunklen Bereichen eingesetzt.

    Es gibt viele Mglichkeiten, eine Kontrastmaskezu erzeugen. Neben GMIC, das einen speziellenFilter dafr mitbringt (Contrast Swiss Mask ge-nannt), lsst sich dieser Effekt auch schnell undeinfach selbst erstellen. In diesem Fall hat mandie Mglichkeit, auf alle Parameter Einfluss zunehmen und alles im Detail steuern zu knnen.

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 18

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_kontrastmaske-gmic.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_kontrastmaske-gmic.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_kontrastmaske.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_kontrastmaske.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • BILDBEARBEITUNG

    GMICs-Filter sind in vielen Kategorien eingeordnet, Contrast Swiss Maskfindet man unter Light & Shadows.

    Es sind nur sehr wenige Schritte zum Erstelleneiner Kontrastmaske erforderlich:

    Zuerst ldt man das gewnschte Bild. Dann dupliziert man die Ebene. Das geschieht

    z. B. im Ebenendock mit dem mittleren Buttonoder ber Ebene Ebene duplizieren.

    ber Farben Entsttigen entsttigt mandiese Ebene, die dann schwarz-wei ist.

    Diese schwarz-weie Ebene invertiert manber Farben Invertieren.

    Nun zeichnet man das Ergebnis etwas weicher.Das geschieht normalerweise mit dem FilterGauscher Weichzeichner aus dem MenFilterWeichzeichnen.

    Zuletzt ndert manden Ebenenmodusauf Bildschirm.

    Tipp 54: GMICsContrast SwissMask verwen-denDer Filter GMIC gehrt mit zu denwichtigsten Erweite-rungen fr GIMP undwird daher von er-fahrenen Anwendernmeistens gleich mitinstalliert. Seine be-sondere Strke be-steht in der Vielzahlzustzlich verfgba-

    rer Filter, die fr ganz unterschiedliche Aufgabenentwickelt wurden. Die meisten dieser Filter bieteneine gute Vorschau und liefern mit relativ gerin-gem Aufwand gute Resultate.

    Um die Contrast Swiss Mask anzuwenden, gehtman wie folgt vor:

    Zuerst ldt man das gewnschte Bild. Danach ruft man den Filter ber Filter

    GMIC Light & Shadows Contrast swissmask auf.

    Nun whlt man noch einen geeigneten Aus-gabemodus unter Eingabe/Ausgabe NeueEbene(n).

    OK schliet den Dialog und berechnet das Er-gebnis, Anwenden hat den gleichen Effekt, ohneden Dialog zu schlieen.

    Hinweis: Dieser Filter wirkt auf die angegebe-ne Weise nur solange die Option Skip to use themask to boost nicht aktiviert ist. Mit dieser Optionerhlt man den gegenteiligen Effekt. Die dannerzeugten Ebenen weisen sehr harte Kontrasteauf.

    Unter Merge the Mask stellt man ein, wie starkGIMP die Maske mit dem Originalbild verrechnensoll.

    LINKS[1] http://www.bookrix.de/_ebook-wilber-

    gimper-bildbearbeitung-mit-gimp-die-101-wichtigsten-tipps/

    Autoreninformation

    Die GIMPer sind eine wechselndeGruppe von GIMP-Freunden und-Nutzern, die das Programm fr ihreKunstprojekte, Arbeit oder Hobbyeinsetzen und versuchen, alle we-sentlichen Aspekte zu beleuchten.

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    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 19

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_contrast-swiss-mask.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/gimp2_contrast-swiss-mask.pnghttp://www.bookrix.de/_ebook-wilber-gimper-bildbearbeitung-mit-gimp-die-101-wichtigsten-tipps/http://www.bookrix.de/_ebook-wilber-gimper-bildbearbeitung-mit-gimp-die-101-wichtigsten-tipps/http://www.bookrix.de/_ebook-wilber-gimper-bildbearbeitung-mit-gimp-die-101-wichtigsten-tipps/mailto:?subject=Bildbearbeitung mit GIMP - Teil 2&body=freiesMagazin 02/2015%0ABildbearbeitung mit GIMP - Teil 2%0ADie GIMPer%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-02%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/409?edit[subject]=Bildbearbeitung mit GIMP - Teil 2#comment-formhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • VERSIONSVERWALTUNG

    Git Tutorium Teil 3 von Sujeevan Vijayakumaran

    Im zweiten Teil des Git-Tutoriums (siehefreiesMagazin 01/2015 [1]) wurde ein ber-blick ber das Branching-Modell gegeben.Dieser dritte Teil rundet den Einstieg in Git ab,womit man fr die gngigsten Aufgaben ge-wappnet sein sollte. Dies umfasst zum einendas Rebasing und zum anderen das Arbeitenmit Remote-Repositorys.

    RebasingDas Rebasing gehrt ebenfalls zum Branching-Modell von Git. Im vorherigen Teil des Tutoriumswurde Branches mit dem git merge Befehl zu-sammengefhrt. Eine andere Art der Zusammen-fhrung von Branches ist das Rebasing.

    Beim normalen Mergen werden beide Brancheszusammengefhrt und gegebenenfalls ein Merge-Commit erzeugt. Anders sieht es beim Rebasingaus: In diesem Fall werden die Commits aus ei-nem Branch einzeln auf den Haupt-Branch ange-wendet. Ein Unterschied zum normalen Mergeist, dass in der Historie des Repositorys bezie-hungsweise des Branches keine der vorherigenangelegten Branches mehr sichtbar sind.

    Um die Funktionsweise besser zu erlutern, folgtdas erste Beispiel, wofr wieder jeweils ein Com-mit auf zwei Branches gebraucht wird. Zunchstmuss man sicherstellen, dass man sich auf demBranch master befindet, von dem man dann denzweiten Branch namens more_content anlegt.

    $ git checkout master$ git checkout -b more_content

    Auf diesem Branch muss man nun in der Da-tei index.html ein wenig mehr Inhalt hinzuf-gen. Dazu reicht es, etwa den Lorem-Ipsum Textin dem

    -Tag zu verdreifachen. Die nderungkann dann wieder wie gewohnt durch einen Com-mit bernommen werden.

    $ git add index.html$ git commit -m "Verdreifachung des yLorem-Ipsum-Texts"[more_content 609f8a4] Verdreifachung ydes Lorem-Ipsum-Texts1 file changed, 6 insertions(+)

    Einen Commit auf dem Branch more_contentgibt es an dieser Stelle somit auch schon.Jetzt muss man zunchst mit dem Befehl gitcheckout master wieder zurck auf den Branchmaster wechseln und dort einen Commit erzeu-gen.

    In der Datei index.html kann man nun fr denersten Commit in der Navigation folgende Zeileverdreifachen:

    Link

    Anschlieend kann man den ersten Commit tti-gen:

    $ git add index.html$ git commit -m "Navigation um zwei yLinks erweitert."[master 8d8d6ce] Navigation um zwei yLinks erweitert.1 file changed, 2 insertions(+)

    Im zweiten Teil dieser Artikel-Reihe htte manan dieser Stelle einen Merge gemacht. Konkretwrde bei einem git merge more_content dereine Commit aus dem Branch more_content inden Branch master gemergt und es wrde zu-stzlich ein weiterer Merge-Commit entstehen.

    So she die Zusammenfhrung der Branches beieinem normalen Merge aus.

    Den Merge-Commit mchte man beim Reba-sen allerdings vermeiden. Ziel des Rebasing istes, dass man den ursprnglichen Entwicklungs-

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 20

    http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-01http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/git3_merge.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/git3_merge.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • VERSIONSVERWALTUNG

    branch nicht mehr sieht und er dann aussiehtwie ein gerader Entwicklungs-Strang. Hier stelltsich natrlich die Frage, was jetzt die genauenVorteile und auch Nachteile vom Rebasen gegen-ber dem Mergen ist. Wie bereits oben im Texterwhnt, werden die Commits einzeln auf demBranch neu angewendet. Die genaue Funktionwird klarer, wenn man es einmal durchgefhrthat. Hierfr wechselt man zunchst zurck aufden Branch more_content und macht dort denRebase.

    $ git checkout more_content$ git rebase masterZunchst wird der Branch zurckgespult, yum Ihre nderungendarauf neu anzuwenden...Wende an: Verdreifachung des Lorem-Ipsumy-Texts

    Wenn man also auf dem Branch more_contentist und die nderungen aus dem Branch masterbernehmen mchte ohne einen Merge-Commitzu haben, dann muss man git rebase masterausfhren. Wie man aus der Terminal-Ausgabeablesen kann, wird der Branch zunchst zurck-gespult, das heit, dass in diesem Schritt diegemachten nderungen vorbergehend zurck-genommen werden. Anschlieend bernimmt Gitdie Commits aus dem anderen Branch, in die-sem Fall aus dem Branch master. Zum Schlusswerden die Commits vom Branch einzeln wiederangewandt. Da es sich in diesem Beispiel umlediglich einen Commit handelt, wird auch nur die-ser angewandt.

    Klarer wird es, wenn man sich die Commits aufeinem Branch als einen Stapel vorstellt. Beim Re-base wird auf more_content sozusagen jederCommit vom Stapel genommen, bis man einengemeinsamen Commit vom Branch master gefun-den hat. An diesem Punkt werden dann die neuenCommits von master wieder auf more_contentgestapelt. Anschlieend werden die vorlufig ent-fernten Commits auf more_content wieder ein-zeln auf den Commit-Stapel gelegt.

    Jetzt lohnt sich ein Blick in das Log. Relevant sindlediglich die letzten drei Commits, welche mansich mit dem Parameter -n 3 fr den aktuellenBranch anzeigen lassen kann.

    $ git log -n 3commit 27bf2ae348279599cfa67fd0631e7f3e5c90840dAuthor: Sujeevan Vijayakumaran Date: Sun Jan 4 19:03:23 2015 +0100

    Verdreifachung des Lorem-Ipsum-Texts

    commit 8d8d6ce271ddf776def806bbe65c1439c84f8c67Author: Sujeevan Vijayakumaran Date: Sun Jan 4 19:12:42 2015 +0100

    Navigation um zwei Links erweitert.

    commit aa2fbe6716f743d434a0f7bec9b97548304338c8Merge: b967fa1 b6781c8Author: Sujeevan Vijayakumaran Date: Sun Jan 4 15:54:15 2015 +0100

    Merge branch 'titel'

    Conflicts:index.html

    Im Git-Log steht oben immer der neueste Commitauf dem Branch. Wer jetzt allerdings genau hin-sieht, merkt, dass der oberste Commit um 19:03Uhr gettigt wurde und der Commit darunter um19:12 Uhr. Zeitlich betrachtet ist also der vorletzteCommit der neueste Commit, whrend der ech-te neueste Commit zeitlich vorher erzeugt wur-de. Dies ist eine Eigenschaft, die genau dannbeim Rebasen zustande kommt. In der Historieeines Git-Repositorys sind die Commits nmlichimmer in logische Reihenfolge und diese ist nichtzwangslufig auch die zeitlich richtige Reihenfol-ge. Es stellt sich fr viele vermutlich an dieserStelle die Frage: Warum brauche ich das?

    Beim Entwickeln von Software werden hu-fig einzelne Features gleichzeitig entwickelt.Wenn etwa der Branch master nur vollstn-dige und somit fertige Features enthlt, dannwerden dort immer nur die nderungen zu-sammengefhrt, wenn die Branches fertigsind. Wenn man allerdings an einem gr-eren Feature entwickelt, welches durchauslngere Zeit braucht, dann zweigt man bei-spielsweise vom Branch master ab und ent-wickelt fr eine Zeit dort sein Feature. berdie Zeit hinweg luft allerdings auch die Ent-wicklung auf dem Branch master weiter, washeit, dass diese beiden Entwicklungszwei-ge gegebenenfalls immer strker divergieren.Ein Konflikt-freies Mergen beider Branchesnach lngerer Entwicklungszeit ist dann ge-gebenenfalls nicht mehr so einfach mglich.Wenn man nun auf dem Entwicklungsbranch

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 21

    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • VERSIONSVERWALTUNG

    ein Rebase durchfhrt, dann sind da auch allenderungen von master enthalten. Dieses Vorge-hen ist auch dann sinnvoll, wenn der Entwicklerauf dem Entwicklungsbranch die nderungen ausmaster braucht. Unschn wre hier ein Merge,da man in der Historie beim mehrmaligen Mergenvon master diverse Merge-Commits besitzt, dieman durch das Rebasen einfach vermeiden kann.

    Nach dem Rebase mchte man die nderungenvom Branch more_content letztendlich auch inmaster bernehmen. Hierfr reicht dann wiederein normaler Merge:

    $ git checkout master$ git merge more_contentAktualisiere 8d8d6ce..27bf2aeFast-forwardindex.html | 6 ++++++1 file changed, 6 insertions(+)

    Sowohl master als auch more_content sind nach demRebase und Merge identisch.

    Der Merge ist dann ein Fast-Forward Merge.Wenn man nun erneut in das Git Log vonmaster schaut, dann sieht man keinerlei Infor-mationen mehr von der Existenz des Branchesmore_content. Rebasing lohnt sich also auchfr Experimentier-Branches, dessen Namen manhinterher nicht mehr in der Historie lesen mchte.

    Zum Schluss stellt sich noch die Frage, wann manRebasen und wann man Mergen sollte. Als klei-ne Grundregel kann man sich merken, dass manimmer dann Rebasen sollte, wenn man zeitgleichlaufende nderungen regelmig aus einem an-deren Branch auch in seinen eigenen Entwick-lungsbranch hineinholen mchte. Ein Merge sollteman hingegen dann machen, wenn man fertigeEntwicklungsbranches in einen der Hauptentwick-lungsbranches zusammenfhren mchte. Wederdas eine noch das andere lsst sich problemlosjedes Mal durchfhren, sodass es hufig auch

    auf die jeweilige Situation ankommt, obman nun rebased oder mergt.

    Remote-RepositorysEine weitere groe Strke von Git ist,dass man ein Repository auf vielen ver-schiedenen Rechnern verteilen kann.Es ist daher ein verteiltes Versionsver-waltungsprogramm. Ein vollstndigesGit-Repository kann an vielen verschie-denen Orten liegen.

    Diejenigen, welche das Git-Repositorymit den zuvor angegebenen Befehlen

    angelegt haben, besitzen zur Zeit nur ein lokalesRepository. Wichtig fr das Verstndnis ist, dassin der Theorie jedes Git-Repository mit jedemgleichgestellt ist. In der Praxis sieht das allerdingsetwas anders aus, da bei den meisten Projektenmit einem zentralen Server gearbeitet wird.

    Entfernt liegende Repositorys nennt man Remote-Repositorys. Um mit eben diesen zu arbeiten, gibtes den Befehl git remote. Wenn keine Remote-Repositorys hinzugefgt worden sind, wie beidiesem Beispiel-Repository, dann erfolgt keineAusgabe beim Ausfhren des Kommandos. Esbietet sich grundstzlich immer an, mit Remote-Repositorys zu arbeiten. Ein Projekt, dessenGit-Repository nur auf einem lokalen Rechnerliegt, ist kaum vor Ausfllen gesichert. Remote-Repositorys sind insbesondere deshalb ntzlich,weil man damit einfach kollaborativ arbeiten kann.

    Um die Arbeitsweise mit Remote-Repositorys zuverstehen und zu erlernen, werden zunchst eini-ge Remote-Repositorys angelegt, die auf demlokalen Rechner liegen. In einem Projekt mitmehreren Personen gibt es meist ein zentra-les Repository fr das gesamte Projekt sowieeinzelne Repositorys fr die jeweiligen Projekt-Mitarbeiter.

    Man nehme also an, dass es in diesem Beispiel-Webseiten-Projekt zwei Mitarbeiter gibt: Ich undEr. Dazu wechselt man erst in den ProjektordnerWebseite-mit-Git, anschlieend legt man dieentsprechenden Repositorys an:

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    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/git3_merge2.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/git3_merge2.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • VERSIONSVERWALTUNG

    $ mkdir ~/Git$ git clone --bare . ~/Git/Webseite-mit-yGit.gitKlone in Bare-Repository '/home/sujee/yGit/Webseite-mit-Git.git'...Fertig.

    $ git clone --bare . ~/Git/Er.gitKlone in Bare-Repository '/home/sujee/yGit/Er.git'...Fertig.

    $ git clone --bare . ~/Git/Ich.gitKlone in Bare-Repository '/home/sujee/yGit/Ich.git'...Fertig.

    Der Befehl git clone klont, also kopiert, dasganze Repository. Es nimmt in diesem Fall dasaktuelle Projekt und speichert es dann in unterdem lokalen Pfad ~/Git/. Die Inhalte aller Ord-ner sind zu Beginn identisch und enthalten das.git-Verzeichnis des Projekts.

    Hinweis: Das oben erluterte Anlegen von Repo-sitorys ist keine alltgliche Form. Es dient lediglichdazu, das Arbeiten mit Remote-Repositorys zuerlutern, was auch geht, wenn die Repositoryslokal auf dem Rechner liegen. In der Regel setztman eigene Git-Server-Dienste auf oder nutzt ex-terne Dienste wie GitHub [2] oder Bitbucket [3], woman sowohl private als auch ffentliche Reposi-torys anlegen kann. Auf eine genauere Anleitungwird an dieser Stelle zunchst verzichtet, um denRahmen des Tutoriums nicht zu sprengen.

    Jetzt ist es an der Zeit, die Remote-Repositorysmit dem Projekt zu verbinden. Im Projekt-OrdnerWebseite-mit-Git fgt man also zunchst seinprivates Repository als Remote hinzu.

    $ git remote add origin ~/Git/ich.git

    Dieses Kommando setzt sich aus mehreren Tei-len zusammen. Der erste Parameter remote be-zieht sich auf Remote-Repository-Feature von Git.Das darauf folgende add gibt an, dass man einRemote-Repository hinzufgen mchte. Der Pa-rameter add verlangt wiederum zwei Parameter,das wre zum einen der Name des Repositorysund zum anderen der Pfad zum Repository. DerPfad zum entfernten Repository kann auch berSSH, HTTPS oder ber das Git-Protokoll erfolgen.Das eigene Repository wird in der Regel origingenannt, dort sollte man auch volle Schreibrechtebesitzen.

    Weiterhin bietet es sich nun an, die brigenRemote-Repositorys hinzuzufgen, das wrenupstream und er. Das Repository upstream solldas gemeinsame Repository beider Mitarbeitersein, auf dem die fertige Webseite kollaborativerarbeitet werden soll:

    $ git remote add upstream ~/Git/Webseitey-mit-Git.git$ git remote add er ~/Git/Er.git

    Der Befehl git remote sollte nun drei Remotesanzeigen.

    $ git remoteeroriginupstream

    Bis jetzt wurde Git nur bekanntgegeben, dasses diese Remote-Repositorys gibt. Die Inhaltewurden noch nicht in das lokale Repository her-untergeladen. Dafr gibt es das Git-Kommandofetch. Damit kann man die Bestandteile einesRemote-Repositorys herunterladen.

    $ git fetch upstreamVon /home/sujee/Git/Webseite-mit-Git* [neuer Branch] content -> upstream/ycontent* [neuer Branch] master -> upstream/ymaster* [neuer Branch] menu -> upstream/ymenu* [neuer Branch] more_content -> yupstream/more_content

    Wie man aus der Ausgabe herauslesen kann, wur-den die Branches master, content, menu undmore_content vom Repository upstream herun-tergeladen. Da es sehr mhselig wre, fr jedesRemote-Repository einzeln git fetch aufzuru-fen, gibt es auch eine Mglichkeit, alle Remote-Repositorys in einem Rutsch herunterzuladen:

    $ git remote updateFordere an von upstreamFordere an von erVon /home/sujee/Git/Er

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    https://github.comhttps://bitbucket.org/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • VERSIONSVERWALTUNG

    * [neuer Branch] content -> er/ycontent* [neuer Branch] master -> er/master* [neuer Branch] menu -> er/menu* [neuer Branch] more_content -> er/ymore_content

    Fordere an von originVon /home/sujee/Git/ich* [neuer Branch] content -> origin/ycontent* [neuer Branch] master -> origin/ymaster* [neuer Branch] menu -> origin/ymenu* [neuer Branch] more_content -> originy/more_content

    Alternativ kann man auch git fetch --all aus-fhren, welches denselben Effekt hat.

    Die Remote-Repositorys sind nun vollstndig kon-figuriert und liegen auch lokal im Projekt-Ordner.Praktisch ist, dass man zwischen den einzelnenBranches der Repositorys wechseln kann.

    Mittlerweile wurden zwar einige Remote-Reposi-torys hinzugefgt, allerdings kann man durchausdie vergebenen Namen nachschlagen. Es reicht,lediglich folgenden Befehl auszufhren:

    $ git remoteeroriginupstream

    Wenn man eine ausfhrlichere Ausgabe mch-te, etwa die Adresse des Remote-Repositorys,dann kann man dem Befehl den Parameter -vbergeben.

    $ git remote -ver /home/sujee/Git/Er.git (fetch)er /home/sujee/Git/Er.git (push)origin /home/sujee/Git/Ich.git (fetch)origin /home/sujee/Git/Ich.git (push)upstream /home/sujee/Git/Webseite-ymit-Git.git (fetch)upstream /home/sujee/Git/Webseite-ymit-Git.git (push)

    Aktuell sind sowohl das lokale als auch die ent-fernten Repositorys auf demselben Stand.

    Jetzt ist es notwendig, einen weiteren Commit zuttigen. In diesem Beispiel nummeriert man ein-fach alle Links in der Navigation aus der Dateiindex.html, sodass man hinterher in der Navi-gation nicht mehr 4x Link stehen hat, sondernLink 1 bis Link 4. Anschlieend erzeugt manwieder einen Commit mit dieser nderung.

    $ git add index.html$ git commit -m "Links in der Navigationydurchnummeriert."[master 59b89eb] Links in der Navigationydurchnummeriert.1 file changed, 4 insertions(+), 4 ydeletions(-)

    Damit ist zwar ein Commit angelegt worden, die-sen mchte man allerdings noch in das entfernt

    liegende Repository pushen. Dies ist ein gngigesProzedere, um die nderungen online zu bringen,etwa um mit anderen zu kollaborieren oder umseine Arbeiten zu sichern.

    Jetzt knnte man den Push-Befehl ausfhren:

    $ git pushfatal: Der aktuelle Branch master hat ykeinen Upstream-Branch.Um den aktuellen Branch zu versenden undyden Remote-Branchals Upstream-Branch zu setzen, benutzen ySie

    git push --set-upstream origin ymaster

    Wenn man git push ohne jeglichen Parameterausfhrt, dann versucht Git den aktuellen Branchauf das Remote-Repository zu bertragen. Al-lerdings tut Git das nur, wenn ein sogenannterUpstream-Branch gesetzt ist. Wie die Aussageoben aussagt, muss man hierfr einen Upstream-Branch einrichten.

    $ git push --set-upstream origin masterZhle Objekte: 3, Fertig.Delta compression using up to 4 threads.Komprimiere Objekte: 100% (3/3), Fertig.Schreibe Objekte: 100% (3/3), 408 bytes | 0 ybytes/s, Fertig.Total 3 (delta 1), reused 0 (delta 0)To /home/sujee/Git/Ich.git27bf2ae..59b89eb master -> master

    Branch master konfiguriert zum Folgen von yRemote-Branch master von origin.

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  • VERSIONSVERWALTUNG

    Sowohl master als auch origin/master haben einen Commit mehr als die brigen Branches.

    Der Parameter --set-upstream lsst sich eben-falls in einer krzeren Variante ausfhren, diesist dann schlicht der Parameter -u. Der Befehlfhrt zwei Dinge aus: Zum einen pusht er der denBranch master zum Remote-Repository namensorigin und zum anderen verknpft Git den loka-len Branch mit dem Remote-Branch auf origin.

    Wenn man nun nur noch git push ausfhrt,dann wird automatisch der aktuelle lokale Branchmaster nach origin bertragen, sofern nderun-gen vorhanden sind.

    $ git push origin masterEverything up-to-date.

    Mittlerweile liegen im Repository vier Branches,wovon bereits alle nderungen gemergt wordensind und keine mehr gebraucht werden. Diese las-sen sich ganz einfach mit dem folgenden Befehllschen:

    $ git branch -d content$ git branch -d menu more_content

    Man kann das Lschen sowohl einzeln durchfh-ren oder auch gesammelt innerhalb eines Kom-mandos, wie es oben angegeben ist. brig bleibtlediglich der Branch master. Wichtig zu wissenist, dass hiermit ausschlielich die lokalen Bran-ches gelscht worden sind. Wenn man nun auchnoch auf dem Remote-Repository die Brancheslschen mchte, muss man Folgendes ausfhren:

    $ git push origin --delete contentTo /home/sujee/Git/Ich.git- [deleted] content

    $ git push origin :menuTo /home/sujee/Git/Ich.git- [deleted] menu

    $ git push origin --delete more_contentTo /home/sujee/Git/Ich.git- [deleted] more_content

    Wie man sieht, gibt es zweiverschiedene Mglichkeiten,Remote-Branches zu lschen:Das wre zum einen das gitpush Kommando mit dem Para-meter --delete und dem Na-men des Remote-Branches undzum anderen kann man mit gitpush auch mit einem Doppel-punkt vor dem Branch-Namenden Remote-Branch lschen.Klarer und deutlicher ist vor al-

    lem die erste Variante. Auch dieser Befehl lsstsich zusammenfassen, sodass man auch einfachfolgenden Befehl htte ausfhren knnen:

    $ git push origin :menu :more_content :ycontent

    Folgender Befehl zeigt relevante Informationenvon einem konfigurierten Remote-Repository an:

    $ git remote show origin* Remote-Repository originURL zum Abholen: /home/sujee/Git/Ich.gitURL zum Versenden: /home/sujee/Git/Ich.gitHauptbranch: masterRemote-Branch:master gefolgtLokaler Branch konfiguriert fr 'git pull'y:master fhrt mit Remote-Branch master yzusammenLokale Referenz konfiguriert fr 'git pushy':master versendet nach master (aktuell)

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 25

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/git3_remote2.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/git3_remote2.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • VERSIONSVERWALTUNG

    Wenn man einen Namen von einem Remote-Repository lokal ndern mchte, kann man auchfolgenden Befehl ausfhren:

    $ git remote rename er jemand

    In diesem Fall wird dann der Name von er aufjemand gendert. Remote-Repositorys kann manauch einfach wieder entfernen:

    $ git remote rm jemand

    Der Befehl liefert im Erfolgsfall keine Ausgabe. Andiesem Punkt ist wichtig zu wissen, dass nur dieVerknpfung im lokalen Repository gelscht wird.Auf dem entfernt liegenden Server sind weiterhindie Daten vorhanden, sofern diese nicht schonvorher gelscht worden sind.

    Zum Schluss muss man nur noch das korrekteArbeiten mit Remote-Branches verstehen. Nachder vorangegangenen Aufrumaktion sind nochzwei Remote-Repositorys brig: origin undupstream. Auf origin befindet sich nur noch derBranch master, auf upstream befinden sich nochalle vier Branches, wobei dort master noch nichtauf dem aktuellen Stand ist.

    Um master auch auf dem Remote-Repository na-mens upstream zu pushen:

    $ git push upstreamZhle Objekte: 3, Fertig.Delta compression using up to 4 threads.

    Komprimiere Objekte: 100% (3/3), Fertig.Schreibe Objekte: 100% (3/3), 408 bytes y| 0 bytes/s, Fertig.Total 3 (delta 1), reused 0 (delta 0)To /home/sujee/Git/Webseite-mit-Git.git27bf2ae..59b89eb master -> master

    Da kein Branch-Name angegeben wurde, wirdder Branch gepusht, auf dem man sich geradebefindet.

    Jetzt steht nur noch an, dass man einen be-stimmten Branch von upstream lokal auscheckenmchte. Die Remote-Branches folgen einem Mus-ter, nmlich /. Wennman also den Branch content auschecken mch-te, reicht es folgenden Befehl auszufhren:

    $ git checkout upstream/contentNote: checking out 'upstream/content'.

    You are in 'detached HEAD' state. You can ylook around, make experimentalchanges and commit them, and you can discardyany commits you make in thisstate without impacting any branches by yperforming another checkout.

    If you want to create a new branch to retainycommits you create, you maydo so (now or later) by using -b with the ycheckout command again. Example:

    git checkout -b new_branch_name

    HEAD ist jetzt bei e39da6e... Lorem-Ipsum Fylltext hinzugefgt.

    Das Problem hier ist, dass man in einem anderenZustand landet, der sich detached HEAD nennt.Wie der Text schon aussagt, ist es ein Zustand, indem man zwar Commits machen kann, allerdingssind diese keinem Branch zugeordnet. Dies wirddeutlich, wenn man git branch ausfhrt:

    $ git branch* (losgelst von upstream/content)master

    Der Zustand ist allerdings weniger problema-tisch, da man sich einfach einen neuen Branchanlegen kann, basierend auf dem Branchupstream/content:

    $ git checkout -b contentZu neuem Branch 'content' gewechselt

    So ist man nun wieder auf einem normalenBranch in einem normalen Zustand. Wenn mannun die nderungen von einem Remote-Branchauch lokal haben mchte, kann man diese mitgit pull herunterladen. Der Pull-Befehl ist dasGegenstck vom Push-Befehl.

    $ git pullThere is no tracking information for theycurrent branch.Please specify which branch you want to ymerge with.See git-pull(1) for details

    git pull

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  • VERSIONSVERWALTUNG

    If you wish to set tracking information yfor this branch you can do so with:

    git branch --set-upstream-to=/ content

    Wie auch beim ersten Push-Befehl fehlt demlokalen Branch die Verknpfung, woher dienderungen heruntergeladen werden sollen.Wenn man nur einmalig die nderungen vonupstream/content holen mchte, reicht es, gitpull upstream content auszufhren. Wennman hingegen hufiger aus demselben Branch

    vom selben Repository pullen mchte, dann bietetsich die oben aufgefhrte zweite Variante an.

    FazitIn diesem Teil der Artikel-Reihe zu Git wurde er-lutert, was das Rebasen ist, wie es geht undwarum man es nutzt. Weiterhin kann man jetztmit Remote-Repositorys arbeiten und zwischenverschiedenen Remote-Repositorys pullen undpushen.

    LINKS[1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2015-01

    [2] https://github.com[3] https://bitbucket.org/

    Autoreninformation

    Sujeevan Vijayakumaran (Web-seite) nutzt seit drei Jahren Git alsVersionsverwaltung nicht nur zurSoftware-Entwicklung, sondern auchfr das Schreiben von Artikeln.

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    Desecration by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/782/

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 27

    http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-01http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-01https://github.comhttps://bitbucket.org/http://svij.org/http://svij.org/mailto:?subject=Git Tutorium - Teil 3&body=freiesMagazin 02/2015%0AGit Tutorium - Teil 3%0ASujeevan Vijayakumaran%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-02%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/409?edit[subject]=Git Tutorium - Teil 3#comment-formhttp://xkcd.com/782/#It gets worse! You know that wizened old monk with the gypsy wife whose voodoo shop we smash up every day after school?http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.5/http://xkcd.com/782/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • WISSEN UND BILDUNG

    Octave Teil 2: Funktionen, Graphen und komplexe Zahlen von Jens Drpinghaus

    N achdem im ersten Teil die Grund-funktionen von Octave (siehefreiesMagazin 12/2014 [1]) beschrie-ben wurden, geht es nun direkt mit prak-tischen Anwendungen weiter: Der Schwer-punkt liegt in diesem Teil auf Funktionen unddem Plotten von Graphen.

    Beides sind Bereiche, die auch in der Schuleschon von Nutzen sein knnen, sptestens aberin einer Ausbildung oder einem Studium mit natur-wissenschaftlichem oder mathematischen Bezugwichtig sind.

    Funktionen und GrafikenAls erstes Beispiel, um den Umgang mit Funktio-nen zu lernen, soll ein normaler Funktionsgraphgeplottet werden. Man legt dazu eine Funktionin Octave an die Namensgleichheit an dieserStelle ist nicht zufllig. In der Mathematik ist eineFunktion eine Abbildung von einem WertebereichW in einen Zielbereich Z (z. B. W Z oder oftR R) in der Form

    f (x) = y

    Dabei ist f der Name der Funktion, x der Parame-ter und y der Rckgabewert. Genauso kann maneine Funktion in Octave bauen. Dazu legt man einneues Skript an (Datei Neu Skript ) undspeichert unter dem Namen f.m den folgendenText:

    function y = f(x)y = x.^2;end

    Listing 1: f.m

    Dabei sollte man der bersicht halber nicht mehrals eine Funktion in eine Datei legen und dafrsorgen, dass der Dateiname jeweils dem Funkti-onsnamen entspricht.

    function und end sind in dem Skript sogenann-te Schlsselwrter, die Octave anzeigen, dasshier eine Funktion anfngt und mit end beendetwird. Nach dem Schlsselwort function wird zu-nchst der Rckgabewert der Funktion angege-ben und nach dem Gleichheitszeichen der Nameder Funktion und in Klammern die Parameter derFunktion. Die Namen sind mehr oder weniger freiwhlbar, man darf aber keine Schlsselwrter ver-wenden. y und x sind in diesem Fall Variablen.Auch diese haben hier eine hnliche Funktion wiein der Mathematik: Sie werden erst zur Laufzeitmit einem bestimmten Wert gefllt. In diesem Fallist y am Ende x zum Quadrat. Das kann man imBefehlsfenster ausprobieren, nachdem man dieDatei gespeichert hat:

    >> f(2)ans = 4>> f(3)ans = 9

    >> f(4)ans = 16

    Man muss fr y natrlich nicht die quadratischeFunktion verwenden. Man kann z. B. weitere Dateig.m erstellen:

    function y = g(x)y = x.^3;end

    Listing 2: g.m

    Diese heit nun g und kann genauso getestetwerden.

    Um die Funktion f zu plotten, also als Grafik darzu-stellen, muss man zunchst einen Bereich der x-Achse festlegen. Ohne diesen kann Octave nichtentscheiden, auf welchem Bereich die Funktiondargestellt werden soll. Whlt man beispielsweisedas Intervall [10, 10], so geschieht dies folgen-dermaen

    >> x=-10:0.1:10;

    Diese Schreibweise muss erklrt werden. DieDoppelpunktschreibweise erlaubt es, eine Listevon x-Werten von 10 bis 10 (das sind die bei-den ueren Werte) in 0, 1-Schritten zu erzeugen.Man kann sich die Liste mit

    >> disp(x)

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 28

    http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-12http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-listings/f.mhttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-listings/g.mhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • WISSEN UND BILDUNG

    anzeigen lassen. Das eigentliche Plotten ge-schieht nun mit

    >> plot (x,f(x))

    recht simpel. Man muss aber noch einmal fest-halten, dass man in 0, 1-Schritten plottet und dieFunktion nicht kontinuierlich gezeichnet wird. Sohnlich zeichnet man eine Funktion auch perHand: Man berechnet erst einige Werte der Funk-tion f fr bestimmte x-Werte und verbindet diesedann. Die Liste von Funktionswerten zu den x-Werten der Liste berechnet Octave mit f (x). PerHand kann man den Verlauf besser korrigieren;Octave verbindet die Werte schlicht mit geradenLinien. Man kann testweise den Wert von x erset-zen, z. B. mit 2-er Schritten:

    Plot von f (x) = x2 mit Schrittgre 0, 1 auf derx-Achse.

    >> x=-10:2:10;

    Plottet man erneut, sieht man nun deutlich dieEcken im Graphen.

    Es gibt eine dritte Option fr den Befehl plot, siedefiniert die Darstellung. Standardmig werdendie Werte mit Geraden verbunden, das ist die Op-tion -. Gestrichelte Linien erhlt man mit -- undgepunktete mit :. Einzelne Wertepunkte erhltman z. B. mit o. Es kann ein Farbwert (etwa k, r,g) folgen.

    Eine genaue Auflistung erhlt man mit dem help-Befehl, den man natrlich auch fr alle anderenBefehle nutzen kann:

    Plot von f (x) = x2 mit Schrittgre 2 auf derx-Achse.

    >> help plot

    Nun kann man mit diesen Werten experimentie-ren, beispielsweise

    >> plot (x, f(x), ':c');>> plot (x, f(x), 'ok');

    Mgliche Werte fr das PlottenLinie Datenpunkte Farbeverbunden (-) Fadenkreuz (+) Schwarz (k)gestrichelt (--) o Kreis (o) Rot (r)gepunktet (:) * Stern (*) Grn (g)

    . Punkt (.) Blau (b)

    Man kann an dieser Stelle hinzufgen, dassdie einfachen Anfhrungszeichen einen Text be-schreiben. Dies ist wichtig, denn ein Text gibt Oc-tave an, dass er hier weder eine Variable nocheine Zahl zu erwarten hat. Dem Befehl plot kannman aber auch mehrere Funktionen bergeben:

    >> plot (x, f(x), '-', x, g(x), '-');

    Und um die Ausgabe ein bisschen aussagekrf-tiger zu machen, kann man die Achsenbezeich-nungen ergnzen:

    >> xlabel('x-Achse');>> ylabel('y-Achse');

    Eine Legende wird mit

    >> legend('f(x)=x^2', 'g(x)=x^3');

    freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 02/2015 29

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/octave_ecke_1.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/octave_ecke_1.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/octave_ecke_2.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2015-02-bilder/octave_ecke_2.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • WISSEN UND BILDUNG

    Der fertige Plot mit Legende undAchsenbezeichnungen.

    hinzugefgt. Dabei entsprechen die Parameter inder Reihenfolge der dem plot-Befehl bergebe-nen Fu