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Touristisches Touristisches Touristisches Touristisches Entwic Entwic Entwic Entwicklungskonzept lungskonzept lungskonzept lungskonzept für für für für Lübeck und Lübeck und Lübeck und Lübeck und Trav Trav Trav Travemünde münde münde münde Berlin, im Februar 2010

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TouristischesTouristischesTouristischesTouristisches EntwicEntwicEntwicEntwickkkklungskonzeptlungskonzeptlungskonzeptlungskonzept für für für für Lübeck undLübeck undLübeck undLübeck und TravTravTravTraveeeemündemündemündemünde

Berlin, im Februar 2010

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dwif – Consulting GmbH

Touristisches EntwicklungTouristisches EntwicklungTouristisches EntwicklungTouristisches Entwicklungsssskonzept konzept konzept konzept

für Lübeck und Travemündefür Lübeck und Travemündefür Lübeck und Travemündefür Lübeck und Travemünde

Auftraggeber:Auftraggeber:Auftraggeber:Auftraggeber:

Hansestadt Lübeck

vertreten durch:

Lübeck und Travemünde Marketing GmbH

Kurbetrieb Travemünde

Projektbearbeitung: Projektbearbeitung: Projektbearbeitung: Projektbearbeitung:

Prof. Dr. Mathias Feige

Claudia Richter

Dr. Bernhard Harrer

Heiko Rainer

Dorothea Busche

Anja Weidner

dwifdwifdwifdwif----Consulting GmbHConsulting GmbHConsulting GmbHConsulting GmbH

Marienstraße 19/20

10117 Berlin

Tel. 030 - 757 949 0

E-Mail: [email protected]

www.dwif.de

Berlin, im Februar 2010, mit Modifizierungen im Juli 2010

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

3

ToToToTouristisches Entwicklungskonzepturistisches Entwicklungskonzepturistisches Entwicklungskonzepturistisches Entwicklungskonzept

für Lfür Lfür Lfür Lüüüübeck und Travemündebeck und Travemündebeck und Travemündebeck und Travemünde

InhaltInhaltInhaltInhalt

I.I.I.I. EinführungEinführungEinführungEinführung .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 5555

1. Warum ein Tourismusentwicklungskonzept für Lübeck und Travemünde notwendig ist.............. 5

2. Wie das Tourismusentwicklungskonzept erarbeitet wurde........................................................................ 6

II.II.II.II. Status Quo im LübeckStatus Quo im LübeckStatus Quo im LübeckStatus Quo im Lübeck---- und Travemünde und Travemünde und Travemünde und Travemünde----TourismusTourismusTourismusTourismus ................................................................................................................................................................................................................................ 7777

1. Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus................................................................................................. 7

1.1 Nachfragevolumen und touristischer Gesamtumsatz....................................................................... 7

1.2 Einkommens- und Beschäftigungseffekte ............................................................................................. 9

2. Entwicklung des Übernachtungstourismus im Wettbewerbsvergleich ...............................................11

2.1 Angebotsentwicklung: Kapazitäten und Quartierbedarf ...............................................................11

2.2 Nachfrageentwicklung: national und international .........................................................................19

3. Gästestrukturen und Erfolgsfaktoren aus Gästesicht...................................................................................23

3.1 Gästestrukturen, Zielgruppen und ihre Bedürfnisse ........................................................................23

3.2 Das Erfolgsmuster der Marke Lübeck aus Gästesicht.......................................................................27

4. Touristische Angebots- und Servicefaktoren mit Stärken und Schwächen im Detail......................29

4.1 Erreichbarkeit und Verkehr........................................................................................................................29

4.2 Naturraum und Erholung ...........................................................................................................................31

4.3 Stadtbild und Aufenthaltsqualität ..........................................................................................................32

4.4 Kultur .................................................................................................................................................................36

4.5 Beherbergung und Gastronomie ............................................................................................................38

4.6 Einzelhandel....................................................................................................................................................40

4.7 Tagungs- und Kongressbereich (MICE) .................................................................................................42

4.8 Freizeit, Sport, Gesundheit und Wellness.............................................................................................44

5. Organisationsstrukturen im Lübeck- und Travemünde-Tourismus .......................................................46

6. Im Überblick: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken..........................................................................52

III.III.III.III. Tourismustrends mit Chancen und Risiken für Lübeck und TravemündeTourismustrends mit Chancen und Risiken für Lübeck und TravemündeTourismustrends mit Chancen und Risiken für Lübeck und TravemündeTourismustrends mit Chancen und Risiken für Lübeck und Travemünde ................................................................ 55555555

IV.IV.IV.IV. Ziele Ziele Ziele Ziele und Strategie 2010 und Strategie 2010 und Strategie 2010 und Strategie 2010 –––– 2020 2020 2020 2020................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 57575757

1. Leitziel und Positionierung von Lübeck und Travemünde........................................................................57

2. Zielgruppen und Tourismus-Themen................................................................................................................58

3. Leitlinien für die Tourismusentwicklung..........................................................................................................59

V.V.V.V. Strategisches Handlungskonzept 2010 Strategisches Handlungskonzept 2010 Strategisches Handlungskonzept 2010 Strategisches Handlungskonzept 2010 –––– 2020 2020 2020 2020 .................................................................................................................................................................................................................................................................... 62626262

1. Handlungsfelder und Maßnahmen im Überblick..........................................................................................63

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4

2. Handlungsfelder und Maßnahmen im Detail .................................................................................................64

2.1 Handlungsfeld 1: Lübeck: Altstadterlebnis gestalten und Qualität ausbauen .......................64

2.1.1 Maßnahme 1: Ausbau der zeitgemäßen Erlebbarkeit der Lübecker Stadt-

geschichte (inkl. Europäisches Hansemuseum) ................................................................ 64

2.1.2 Maßnahme 2: Profilierung von Lübeck durch hochwertige Veranstaltungen

und Programme (inkl. Weihnachtsstadt des Nordens)................................................... 66

2.1.3 Maßnahme 3: Besucherorientierte Optimierung der Aufenthaltsqualität in

der Lübecker Altstadt.................................................................................................................. 68

2.1.4 Maßnahme 4: Besucherfreundliche Gestaltung der Stadteingänge,

Besucherlenkung und -information ..................................................................................... 70

2.1.5 Maßnahme 5: Ergänzung der Beherbergungskapazitäten in Lübeck (City)

durch ein Hotel im Budget- oder Low-Budget-Bereich.................................................. 72

2.2 Handlungsfeld 2: Travemünde: Unverwechselbares Profil entwickeln.....................................74

2.2.1 Maßnahme 6: Entwicklung einer zielgruppenorientierten Gesamtstrategie

für Travemünde in Form eines abgestimmten touristischen Masterplans ............. 74

2.2.2 Maßnahme 7: Neugestaltung der Strand- und Travepromenade sowie

Vernetzung mit angrenzenden Promenaden .................................................................... 76

2.2.3 Maßnahme 8: Entwicklung marktgerechter, zielgruppenorientierter Betten-

kapazitäten in Travemünde...................................................................................................... 78

2.2.4 Maßnahme 9: Inszenierung der Erlebnisse „ Schiffe“ und „Häfen“............................. 81

2.2.5 Maßnahme 10: Neuordnung und Ergänzung des Gastronomie- und

Shoppingangebots entlang der Wasserkante ................................................................... 83

2.2.6 Maßnahme 11: Profilierung und Ergänzung von Angeboten für Familien

sowie in den Bereichen (aktive) Gesundheit und Veranstaltungen........................... 85

2.3 Handlungsfeld 3: Lübeck und Travemünde: Vernetzung ausbauen..........................................90

2.3.1 Maßnahme 12: Fortlaufende Nutzung der Synergien zwischen Lübeck und

Travemünde (Gästeinformation, Veranstaltungen, Innenmarketing etc.) .............. 90

2.3.2 Maßnahme 13: Ausbau Verbindungen und Erreichbarkeit zwischen der

Lübecker Altstadt und Travemünde...................................................................................... 91

2.4 Handlungsfeld 4: Management und Vermarktung anpassen.......................................................93

2.4.1 Maßnahme 14: Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgaben-

teilungen v. a. im Bereich der tourismusbezogenen Flächen- und

Infrastrukturentwicklung........................................................................................................... 93

2.4.2 Maßnahme 15: Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgaben-

teilungen im Tourismusmarketing......................................................................................... 94

2.4.3 Maßnahme 16: Anpassung der touristischen Kommunikations- und Ver-

marktungsschwerpunkte zur Stärkung der Marke Lübeck (In- und Ausland)........ 95

2.4.4 Maßnahme 17: Fortsetzung der Qualitätsentwicklung und Serviceinitiative........ 97

2.4.5 Maßnahme 18: Erfolgskontrolle (Tourismusmarketing, -management,

-entwicklung) ................................................................................................................................. 98

3. Zusammenfassung und Ausblick ........................................................................................................................99

VI.VI.VI.VI. QuellenhinweiseQuellenhinweiseQuellenhinweiseQuellenhinweise ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................103103103103

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5

I.I.I.I. EinführungEinführungEinführungEinführung

1.1.1.1. Warum ein TourismusWarum ein TourismusWarum ein TourismusWarum ein Tourismusentwicklungsentwicklungsentwicklungsentwicklungskonzept für Lübeck und Travemünde konzept für Lübeck und Travemünde konzept für Lübeck und Travemünde konzept für Lübeck und Travemünde

notwendig istnotwendig istnotwendig istnotwendig ist

Die schleswig-holsteinischen Städte und Destinationen an der Ostseeküste stehen im harten Wett-

bewerb um die Gunst der Urlauber mit den Nachbarn im eigenen Land, aber auch anderen Reise-

zielen im In- und Ausland. Mit der zunehmenden Reiseerfahrung der Menschen, wachsenden Qua-

litätsansprüchen bei einem weltweit wachsenden Angebot ist die Gewinnung und Bindung von

Gästen eine zunehmende Herausforderung. Die Nachfrageentwicklung der letzten Jahre zeigt, dass

Lübeck und Travemünde weiter in den Ausbau ihrer Marktposition investieren müssen, wenn sie

sich im Wettbewerb behaupten wollen.

Umsetzung der Tourismuskonzeption SchleswigUmsetzung der Tourismuskonzeption SchleswigUmsetzung der Tourismuskonzeption SchleswigUmsetzung der Tourismuskonzeption Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein

Das 2007 veröffentlichte Tourismuskonzept für Schleswig-Holstein1 fixiert die Landesziele und fo-

kussiert drei Hauptzielgruppen sowie den konsequenten Ausbau des Qualitätstourismus. Im Falle

der Großstadt Lübeck ist die hohe Bedeutung des Tagestourismus, des Ausländertourismus sowie

des Geschäfts-, Tagungs- und Kongresstourismus besonders zu berücksichtigen. Das für Lübeck

und Travemünde erarbeitete touristische Entwicklungskonzept (TEK) bildet die Entscheidungs-

und Handlungsgrundlage für investive und marketingorientierte Aktivitäten im Tourismus.

Zugleich ist es die Voraussetzung, um sich künftig auf Landesförderungen zu bewerben.

Ziele des TEKZiele des TEKZiele des TEKZiele des TEK::::

• Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus in Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus in Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus in Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus in Lübeck und Travemünde, Ausbau von EiLübeck und Travemünde, Ausbau von EiLübeck und Travemünde, Ausbau von EiLübeck und Travemünde, Ausbau von Ein-n-n-n-

kommen und Arbeitsplätzenkommen und Arbeitsplätzenkommen und Arbeitsplätzenkommen und Arbeitsplätzen

• Verbesserung der WettbewerbsfähigkeitVerbesserung der WettbewerbsfähigkeitVerbesserung der WettbewerbsfähigkeitVerbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft durch moderne, markt-

und kundengerechte Infrastrukturen und Anpassung an die Zielgruppenwünsche

• effizientere Gestaltung der OrganiOrganiOrganiOrganisationssationssationssations----, , , , KooperationsKooperationsKooperationsKooperations---- und Vermarktungs und Vermarktungs und Vermarktungs und Vermarktungsstrukturenstrukturenstrukturenstrukturen und

damit Bündelung finanzieller RessourcenBündelung finanzieller RessourcenBündelung finanzieller RessourcenBündelung finanzieller Ressourcen

Das TEK bildet die Voraussetzung fürDas TEK bildet die Voraussetzung fürDas TEK bildet die Voraussetzung fürDas TEK bildet die Voraussetzung für

• die Gewinnung von FördermittelnGewinnung von FördermittelnGewinnung von FördermittelnGewinnung von Fördermitteln für Infrastrukturen zur Verbesserung der Lebensqualität

der Bevölkerung und der Aufenthaltsqualität für Touristen, zum Beispiel ortsbildverbessernde

Maßnahmen, Erlebniseinrichtungen in den Bereichen Kultur, Natur, Sport und Bildung (Edu-

tainment), Gesundheits- und Wellnesseinrichtungen, Rad-, Reit- und Wanderwege, Strand- und

Badestelleneinrichtungen

_______________________________________________________________

1 Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr 2007a

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6

2.2.2.2. Wie das TourismusWie das TourismusWie das TourismusWie das Tourismusentwicklungsentwicklungsentwicklungsentwicklungskonzept erarbeitet wurdekonzept erarbeitet wurdekonzept erarbeitet wurdekonzept erarbeitet wurde

Das TEK wurde zwischen März 2009 und Februar 2010 im Auftrag der Hansestadt Lübeck – vertre-

ten durch die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM) und den Kurbetrieb Travemünde

(KBT) – in Zusammenarbeit mit vielen weiteren Vertretern aus den Bereichen Wirtschaft, Stadtpla-

nung, Kultur und Umwelt erarbeitet. Die Moderation und fachliche Beratung erfolgten durch die

dwif – Consulting GmbH, Berlin. Das Konzept wurde seitens des Landes Schleswig-Holstein unter-

stützt und von diesem zu 50 % finanziert.

TEK TEK TEK TEK ---- Gespräche und Termine Gespräche und Termine Gespräche und Termine Gespräche und Termine::::

• Drei Arbeitssitzungen der Steuerungsgruppe sowie weitere mit der Lübeck und Travemünde

Marketing GmbH und dem Kurbetrieb Travemünde zwischen März und Oktober 2009

• Fünf Themen-Workshops „Hotellerie und MICE“2, „City, Gastronomie und Einzelhandel“, „Kul-

tur“, „Travemünde“ und „Politik“ mit insgesamt rund 40 Teilnehmern im Mai 2009

• Zehn Einzelgespräche mit ausgewählten Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur

und Marketing

• Regelmäßiger Austausch mit den Bearbeitern des ISEK und der Markenanalyse/-strategie, beide

Konzepte erfassten auch die Perspektive der Lübecker Bürger

• Vorstellung und Diskussion zentraler Erkenntnisse des TEK mit Politik und Verwaltung am

8. September 2009 sowie öffentliche Präsentation und Diskussion mit Leistungsträgern und

Wirtschaftsverbänden auf dem Trendform „Marketingfieber“ am 28. September 2009

• Vorstellung und Diskussion zentraler Erkenntnisse des TEK mit dem Bürgermeister und den

Senatoren am 25. November 2009

Die Basis für fundierte Handlungsoptionen bildet eine sorgfältige Analyse des Entwicklungsstandes

des Tourismus in Lübeck und Travemünde. Neben den persönlichen Gesprächen wurden einschlä-

gige Daten- und Informationsquellen wie die Amtliche Statistik, Gästebefragungen, Trendstudien

etc. sowie lübeckspezifische Studien und Konzepte ausgewertet. Auftragsbestandteil waren zudem

detaillierte Analysen und Empfehlungen zu den Themen Ortsbilder, Quartierstruktur und -bedarf

sowie Wirtschaftsfaktor Tourismus, die im Folgenden Eingang finden.

Verzahnung TEK + ISEK + MarkenanalyseVerzahnung TEK + ISEK + MarkenanalyseVerzahnung TEK + ISEK + MarkenanalyseVerzahnung TEK + ISEK + Markenanalyse

Die Tourismus- und die Stadtentwicklung sowie das Marketing für Lübeck und Travemünde sind

eng miteinander verzahnt. Deshalb berücksichtigt das Touristische Entwicklungskonzept die Er-

kenntnisse aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK)3 sowie der Markenanalyse „Das

Erfolgsmuster der Marke Lübeck“4. Beide wurden 2009 parallel zum TEK erarbeitet.

_______________________________________________________________

2 MICE: Meetings, Incentives, Conventions, Events 3 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009b 4 Brandmeyer Markenberatung, Stand: 13.7.2009

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7

II.II.II.II. Status Quo Status Quo Status Quo Status Quo imimimim Lübeck Lübeck Lübeck Lübeck---- und Travemü und Travemü und Travemü und Travemünnnndededede----TourismusTourismusTourismusTourismus

1.1.1.1. Die wirtschaftlicDie wirtschaftlicDie wirtschaftlicDie wirtschaftliche Bedeutung des Tohe Bedeutung des Tohe Bedeutung des Tohe Bedeutung des Touuuurismusrismusrismusrismus

1.11.11.11.1 Nachfragevolumen und touristischer GesamtumsatzNachfragevolumen und touristischer GesamtumsatzNachfragevolumen und touristischer GesamtumsatzNachfragevolumen und touristischer Gesamtumsatz

Die Hansestadt LübeckDie Hansestadt LübeckDie Hansestadt LübeckDie Hansestadt Lübeck mit mit mit mit ihremihremihremihrem Ostsee Ostsee Ostsee Ostseebad Travemünde ist mit jährlich über 17bad Travemünde ist mit jährlich über 17bad Travemünde ist mit jährlich über 17bad Travemünde ist mit jährlich über 17 Mio. Mio. Mio. Mio. AuAuAuAuf-f-f-f-

enthaltstagen eine bedeutende touristische Destination in Schleswigenthaltstagen eine bedeutende touristische Destination in Schleswigenthaltstagen eine bedeutende touristische Destination in Schleswigenthaltstagen eine bedeutende touristische Destination in Schleswig----Holstein. Holstein. Holstein. Holstein. Mit einem Mit einem Mit einem Mit einem

AnteilAnteilAnteilAnteil von 92 % an allen Aufenthaltstagen spielt der Tagestourismus für Lübeck eine auße von 92 % an allen Aufenthaltstagen spielt der Tagestourismus für Lübeck eine auße von 92 % an allen Aufenthaltstagen spielt der Tagestourismus für Lübeck eine auße von 92 % an allen Aufenthaltstagen spielt der Tagestourismus für Lübeck eine außer-r-r-r-

ordentlich große Rolle. ordentlich große Rolle. ordentlich große Rolle. ordentlich große Rolle. Aktuelle Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass der Aktuelle Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass der Aktuelle Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass der Aktuelle Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass der TouriTouriTouriTouris-s-s-s-

mus mus mus mus in Lübeck einenin Lübeck einenin Lübeck einenin Lübeck einen jäh jäh jäh jährrrrlichelichelichelichennnn Bruttoumsatz von 595 Mio. Bruttoumsatz von 595 Mio. Bruttoumsatz von 595 Mio. Bruttoumsatz von 595 Mio. € bewirkt. € bewirkt. € bewirkt. € bewirkt. Die größten ProfiteuDie größten ProfiteuDie größten ProfiteuDie größten Profiteure re re re

sind der Einzelhandel und das Gastgewerbe.sind der Einzelhandel und das Gastgewerbe.sind der Einzelhandel und das Gastgewerbe.sind der Einzelhandel und das Gastgewerbe.

Die wichtigsten Segmente im Lübeck-Tourismus (inkl. Travemünde) sind der Tagestourismus und

der Übernachtungstourismus. Von den insgesamt 17,1 Mio. Aufenthaltstagen jährlich entstehen

92 % durch den Tagestourismus, 8 % durch den Übernachtungstourismus in bezahlten Quartieren

(gewerbliche Betriebe, Privatquartiere, Camping). An einem „Durchschnittstag“ halten sich immer-

hin rund 47.000 Touristen in Lübeck und Travemünde auf. Damit kommt auf 4,5 Einwohner ein

Tourist.

Um die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in Lübeck zu ermitteln, wurden unterschiedliche

Datenquellen herangezogen (siehe Quellenhinweise). Aktuellste Daten liegen durch die 2010 ver-

öffentlichte Untersuchung des dwif zur Ausgabenhöhe und -struktur der Übernachtungsgäste in

Deutschland vor. Die ermittelten durchschnittlichen Ausgaben der Tagesgäste basieren auf Son-

derauswertungen der dwif-Grundlagenstudie Tagesreisen der Deutschen. Demnach werden die

höchsten Tagesausgaben durch die Übernachtungsgäste in gewerblichen Betrieben in Lübeck und

Travemünde getätigt (durchschnittlich 126,20 €), die geringsten Tagesausgaben durch die Tages-

geschäftsreisenden (durchschnittlich 15,60 €). Aufsummiert über alle Segmente entsteht in der

Stadt ein jährlicher Bruttoumsatz von 595,4 Mio. € durch den Tourismus. Rund drei Viertel ist dem

Tagestourismus, ein Viertel dem Übernachtungstourismus zuzuschreiben.

Das Gesamtvolumen der touristischen Bruttoumsätze ist als Mindestwert anzusehen. Hinzu kom-

men Tagesausflüge aus dem Ausland (z. B. Gäste aus Schweden, die für einen Tag zum Shopping

nach Lübeck kommen oder sich auf der Durchreise befinden) oder Touristen, die auf ihrem eigenen

Boot übernachten, jedoch in keiner Statistik erfasst werden. Auch die Übernachtungen im Rahmen

von Verwandten- und Bekanntenbesuchen in den Privatwohnungen der Lübecker sind noch nicht

berücksichtigt, ebenso die Aufenthalte von Reisemobilisten außerhalb von Campingplätzen. Da für

diese Segmente keine belastbaren Daten vorliegen, ist eine Quantifizierung nicht möglich.

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Abb. Abb. Abb. Abb. 1111:::: Aufenthaltstage und touristischer Bruttoumsatz in LübeckAufenthaltstage und touristischer Bruttoumsatz in LübeckAufenthaltstage und touristischer Bruttoumsatz in LübeckAufenthaltstage und touristischer Bruttoumsatz in Lübeck und Travemünde und Travemünde und Travemünde und Travemünde

AufenAufenAufenAufentttthaltstagehaltstagehaltstagehaltstage

Lübeck mit Lübeck mit Lübeck mit Lübeck mit TravemüTravemüTravemüTravemünnnndededede

in Mio.in Mio.in Mio.in Mio.

∅∅∅∅ Tagesausg Tagesausg Tagesausg Tagesausgaaaabenbenbenben

in in in in €€€€

UmsätzeUmsätzeUmsätzeUmsätze

in Mio. in Mio. in Mio. in Mio. €€€€

Übernachtungen

gewerblich

1,1 126,20 138,8

Übernachtungen

Privatvermieter

0,18 68,30 12,3

Übernachtungen

Touristik- und

Dauercamping

0,12 29,90 3,6

Tagesausflüge 13,5 30,10 406,4

Tagesgeschäftsreisen 2,2 15,60 34,3

InsgInsgInsgInsgesamtesamtesamtesamt 17,117,117,117,1 594,4594,4594,4594,4

Quelle: dwif 2009

Die größten Profiteure des Lübeck-Tourismus sind der Einzelhandel (46 % der Bruttoumsätze) und

das Gastgewerbe, d. h. Beherbergung und Gastronomie (40 % der Bruttoumsätze). Angesichts von

276 Mio. €, die dem Einzelhandel aus dem Tourismus zufließen, ist dieser ein besonders wichtiger

Partner der Branche. Aber auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Verkehrsträger, die Ausflugs-

schifffahrt und weitere Dienstleister leben zumindest anteilig von den Ausgaben der Touristen und

sind als Kooperationspartner einzubinden.

Übernachtungen in bezahlten Quartieren

Tagesreisen

91,8%

8,2%

74,0%

26,0%

AufenthaltstageInsgesamt: 17,1 Mio.

BruttoumsatzInsgesamt: 595,4 Mio. €

Übernachtungen in bezahlten Quartieren

Tagesreisen

Übernachtungen in bezahlten Quartieren

Tagesreisen

91,8%

8,2%

91,8%

8,2%

74,0%

26,0%

74,0%

26,0%

AufenthaltstageInsgesamt: 17,1 Mio.

BruttoumsatzInsgesamt: 595,4 Mio. €

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9

Abb. Abb. Abb. Abb. 2222:::: Vom LübeckVom LübeckVom LübeckVom Lübeck----Tourismus profitierende BranchenTourismus profitierende BranchenTourismus profitierende BranchenTourismus profitierende Branchen

Quelle: dwif 2009

1.21.21.21.2 EinkommensEinkommensEinkommensEinkommens---- und Beschäftigungseffekte und Beschäftigungseffekte und Beschäftigungseffekte und Beschäftigungseffekte

Der Tourismus ist eine typisDer Tourismus ist eine typisDer Tourismus ist eine typisDer Tourismus ist eine typische Querschnittsbranche und sorgt in den unterschiedlichsten che Querschnittsbranche und sorgt in den unterschiedlichsten che Querschnittsbranche und sorgt in den unterschiedlichsten che Querschnittsbranche und sorgt in den unterschiedlichsten

Wirtschaftsbereichen für Einkommen. In Lübeck beläuft sich die Einkommenswirkung Wirtschaftsbereichen für Einkommen. In Lübeck beläuft sich die Einkommenswirkung Wirtschaftsbereichen für Einkommen. In Lübeck beläuft sich die Einkommenswirkung Wirtschaftsbereichen für Einkommen. In Lübeck beläuft sich die Einkommenswirkung desdesdesdes

Tourismus in der 1. und 2. Umsatzstufe auf insgesamt 274,5 Mio. Tourismus in der 1. und 2. Umsatzstufe auf insgesamt 274,5 Mio. Tourismus in der 1. und 2. Umsatzstufe auf insgesamt 274,5 Mio. Tourismus in der 1. und 2. Umsatzstufe auf insgesamt 274,5 Mio. €. Der Einkommensbe€. Der Einkommensbe€. Der Einkommensbe€. Der Einkommensbeiiiitrag trag trag trag

entspricht einem Äquivalent von 15.500 Personenentspricht einem Äquivalent von 15.500 Personenentspricht einem Äquivalent von 15.500 Personenentspricht einem Äquivalent von 15.500 Personen,,,, die durch den Tourismus ihren Lebensu die durch den Tourismus ihren Lebensu die durch den Tourismus ihren Lebensu die durch den Tourismus ihren Lebensun-n-n-n-

terhalt mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen bestreterhalt mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen bestreterhalt mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen bestreterhalt mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen bestreiiiiten können.ten können.ten können.ten können.

Der Umsatz bildet die Basis für die Berechnung der Einkommenseffekte. Von den 595,4 Mio. € Brut-

toumsatz fließen der Bundeskasse zunächst 71,7 Mio. € an Mehrwertsteuer zu. Hierbei ist zu be-

rücksichtigen, dass manche Waren und Dienstleistungen (z. B. Zeitschriften, viele Lebensmittel) mit

7 % und nicht mit dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 % besteuert werden. Andere Dienstleis-

tungen und Angebote (z. B. Übernachtungen in Jugendherbergen, in Privatquartieren, Einrichtun-

gen des Bundes, der Länder und Gemeinden wie Theater und Museen) sind mehrwertsteuerbefreit.

Nach Abzug der Mehrwertsteuer verbleibt ein Nettoumsatz von 523,7 Mio. €.

Gastgewerbe

Einzelhandel

Dienstleistungen

Gastgewerbe

Einzelhandel

Dienstleistungen

Bruttoumsatzdurch Übernachtungsgäste

Insgesamt: 154,7 Mio. €

Bruttoumsatzdurch Tagesbesucher

Insgesamt: 440,7 Mio. €

65,0%

19,9%

15,1%

65,0%

19,9%

15,1%

55,7%

31,4%

12,9%

55,7%

31,4%

12,9%

40,1%

46,4%

13,5%

40,1%

46,4%

13,5%

Bruttoumsatzdurch Übernachtungsgäste + Tagesbesucher

Insgesamt: 595,4 Mio. €

Gastgewerbe238,8 Mio. €

Einzelhandel276,4 Mio. €

Dienstleistungen80,2 Mio. €

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

10

Mit Hilfe der so genannten Wertschöpfungsquoten lassen sich die aus den Nettoumsätzen resultie-

renden Einkommenseffekte berechnen. Die Wertschöpfung beschreibt jenen Anteil des Nettoum-

satzes, der zu Löhnen, Gehältern und Gewinnen, also zu Einkommen wird. Hierbei ist zwischen der

1. und der 2. Umsatzstufe zu unterscheiden.

Aus den Ausgaben der Touristen werden im Rahmen der 1. Umsatzstufe 167,7 Mio. € direkt zu Ein-

kommen. Der nach Abzug dieses Wertes vom Nettoumsatz verbleibende Betrag von 356 Mio. €

wird für den Bezug von Vorleistungen ausgegeben. Bei den dadurch indirekt profitierenden Unter-

nehmen wird wiederum ein Teil zu Einkommen. Diese so genannten indirekten Einkommenseffek-

te belaufen sich auf insgesamt 106,8 Mio. €. Vorleistungen fallen insbesondere für die Zulieferung

von Waren, die Bereitstellung von Dienstleistungen und durch Investitionen in die Substanzerhal-

tung an.5 Gerade hier entstehen vielfältige Wechselwirkungen zwischen dem Tourismus und vielen

anderen Wirtschaftbereichen So profitieren z. B. das Baugewerbe und Inneneinrichter von Neubau-

ten und Instandhaltungsmaßnahmen, Bäcker, Fleischer und Großhändler von Warenlieferungen an

Hotels und Gastronomiebetriebe, Steuerberater, Banken und Sparkassen durch die finanzwirt-

schaftliche Betreuung der Branche, aber auch Energieversorger, Wasser-, Abwasser- und Abfallent-

sorger sowie eine Vielzahl anderer Unternehmen, die dafür Sorge tragen, dass die Tourismusbe-

triebe ihre Leistungen überhaupt anbieten können. Dies unterstreicht die Bedeutung des Touris-

mus als typische Querschnittsbranche, von der viele Branchen profitieren.

Aus dem Tourismus in Lübeck und Travemünde resultiert ein Einkommen von insgesamt 274,5 Mio.

€. Gemessen am gesamten Primäreinkommen in Lübeck leistet der Tourismus damit einen Beitrag

von insgesamt 7,3 % (ohne Einkommenseffekte aus An- und Abreise der Gäste, ohne Einkommens-

effekte durch die Reisebüros, Reiseveranstalter, Incomingagenturen etc. im Land).

Abb.Abb.Abb.Abb. 3333:::: Einkommenswirkung des Einkommenswirkung des Einkommenswirkung des Einkommenswirkung des TourismusTourismusTourismusTourismus in Lübeck und Travemünde in Lübeck und Travemünde in Lübeck und Travemünde in Lübeck und Travemünde

Quelle: dwif 2009

_______________________________________________________________

5 Woher die Vorleistungen im Rahmen dieser 2. Umsatzstufe bezogen werden, kann ohne detaillierte Erhebungen

nicht ermittelt werden.

Bruttoumsatz595,4 Mio. €

Mehrwertsteuer71,7 Mio. €

Nettoumsatz523,7 Mio. €

Vorleistungen356,0 Mio. €

Einkommen gesamt274,5 Mio. €

Direktes Einkommen167,7 Mio. €

Indirektes Einkommen106,8 Mio. €

Touristischer Beitrag zum Primäreinkommen7,3%

Bruttoumsatz595,4 Mio. €

Mehrwertsteuer71,7 Mio. €

Nettoumsatz523,7 Mio. €

Vorleistungen356,0 Mio. €

Einkommen gesamt274,5 Mio. €

Direktes Einkommen167,7 Mio. €

Indirektes Einkommen106,8 Mio. €

Touristischer Beitrag zum Primäreinkommen7,3%

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11

Der Einkommensbeitrag entspricht einem Äquivalent von 15.Äquivalent von 15.Äquivalent von 15.Äquivalent von 15.500 Personen500 Personen500 Personen500 Personen (inkl. Nicht-

Erwerbstätiger, aber mit zu versorgender Haushaltsmitglieder), die durch den Tourismus ihren Le-

bensunterhalt mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen (17.658 € pro Einwohner6) bestrei-

ten können.

Erfahrungswerten des dwif folgend ist davon auszugehen, dass den Kommunen etwa 2,5 % des

Nettoumsatzes an anteiliger Lohn- und Einkommensteuer der im Tourismus beschäftigten Perso-

nen sowie Gewerbe- und Grundsteuer der Betriebe zufließen. Dies entspricht in Lübeck einer Grö-

ßenordnung von rund 13,1 Mio. €.

2.2.2.2. Entwicklung des Entwicklung des Entwicklung des Entwicklung des ÜbernachtungstourismusÜbernachtungstourismusÜbernachtungstourismusÜbernachtungstourismus im Wettbewerb im Wettbewerb im Wettbewerb im Wettbewerbssssvergleichvergleichvergleichvergleich7777

2.12.12.12.1 AngebotseAngebotseAngebotseAngebotsentwicklungntwicklungntwicklungntwicklung: Kapazitäten und Quartierbedarf: Kapazitäten und Quartierbedarf: Kapazitäten und Quartierbedarf: Kapazitäten und Quartierbedarf

Mit rund 7.000 Betten in 90 gewerblichen BeherbeMit rund 7.000 Betten in 90 gewerblichen BeherbeMit rund 7.000 Betten in 90 gewerblichen BeherbeMit rund 7.000 Betten in 90 gewerblichen Beherberrrrgungsbetrieben ist das Bettenangebot in gungsbetrieben ist das Bettenangebot in gungsbetrieben ist das Bettenangebot in gungsbetrieben ist das Bettenangebot in

Lübeck und Travemünde in den letzten zehn Jahren um Lübeck und Travemünde in den letzten zehn Jahren um Lübeck und Travemünde in den letzten zehn Jahren um Lübeck und Travemünde in den letzten zehn Jahren um knapp 20knapp 20knapp 20knapp 20 %%%% gewachsen. Dabei gab gewachsen. Dabei gab gewachsen. Dabei gab gewachsen. Dabei gab

es deutliche Verschiebungen der Quartiees deutliche Verschiebungen der Quartiees deutliche Verschiebungen der Quartiees deutliche Verschiebungen der Quartierstrukturen. Der Beherbergungsmarkt ist rstrukturen. Der Beherbergungsmarkt ist rstrukturen. Der Beherbergungsmarkt ist rstrukturen. Der Beherbergungsmarkt ist derzeit derzeit derzeit derzeit

durch wenigedurch wenigedurch wenigedurch wenige, jedoch große, jedoch große, jedoch große, jedoch große Betriebe im 4Betriebe im 4Betriebe im 4Betriebe im 4---- und 5 und 5 und 5 und 5----SterneSterneSterneSterne----Segment und gleichzeitig eine VieSegment und gleichzeitig eine VieSegment und gleichzeitig eine VieSegment und gleichzeitig eine Viel-l-l-l-

zahl kleinerer Betriebe im 2zahl kleinerer Betriebe im 2zahl kleinerer Betriebe im 2zahl kleinerer Betriebe im 2---- und 3 und 3 und 3 und 3----SterneSterneSterneSterne----Bereich Bereich Bereich Bereich gekennzeichnet.gekennzeichnet.gekennzeichnet.gekennzeichnet. Zur verstärkten SaisonZur verstärkten SaisonZur verstärkten SaisonZur verstärkten Saison----

unabhängigkeit hat die wachseunabhängigkeit hat die wachseunabhängigkeit hat die wachseunabhängigkeit hat die wachsende Zahl an Häusern mit Tagungsnde Zahl an Häusern mit Tagungsnde Zahl an Häusern mit Tagungsnde Zahl an Häusern mit Tagungs---- und/oder Wellnesseinric und/oder Wellnesseinric und/oder Wellnesseinric und/oder Wellnesseinrich-h-h-h-

tungen beigetragen. tungen beigetragen. tungen beigetragen. tungen beigetragen. Die Die Die Die durchschnittliche durchschnittliche durchschnittliche durchschnittliche Auslastung der Betriebe vor aAuslastung der Betriebe vor aAuslastung der Betriebe vor aAuslastung der Betriebe vor allem in Travemündellem in Travemündellem in Travemündellem in Travemünde

und und und und in der Nebensaison in der Nebensaison in der Nebensaison in der Nebensaison ist ist ist ist kritischkritischkritischkritisch. . . . Dies ist ein Indiz dafür, dass in Lübeck und TrDies ist ein Indiz dafür, dass in Lübeck und TrDies ist ein Indiz dafür, dass in Lübeck und TrDies ist ein Indiz dafür, dass in Lübeck und Traaaavemünde vemünde vemünde vemünde

zwar keine faktizwar keine faktizwar keine faktizwar keine faktischen, jedoch strukturelle Angebotsengpässe bestehen, vor allem in Travschen, jedoch strukturelle Angebotsengpässe bestehen, vor allem in Travschen, jedoch strukturelle Angebotsengpässe bestehen, vor allem in Travschen, jedoch strukturelle Angebotsengpässe bestehen, vor allem in Trave-e-e-e-

münde.münde.münde.münde.

Ein wichtiges Standbein des touristischen Angebots bilden die Unterkunftsbetriebe. 2008 waren in

der Hansestadt Lübeck 90 gewerbliche Beherbergungsbetriebe mit insgesamt rund 7.000 Betten

(ggü. 1999 +19 %)8 angesiedelt. Knapp 60 % der Betten entfallen auf Lübeck (City), gut 40 % auf das

Ostseebad Travemünde. Lübeck (City) hat derzeit über 4.000 gewerbliche Betten (ggü. 1999 +12 %)

und liegt damit in der Größenordnung Rostocks (ohne Warnemünde). In Travemünde stehen rund

3.000 gewerbliche Betten (ggü. 1999 +29 %.) zur Verfügung, das sind deutlich geringere Kapazitä-

ten im Vergleich zu Wettbewerbern an der Ostsee.

_______________________________________________________________

6 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2009 7 Die bei der Wettbewerbsanalyse zu berücksichtigenden Städte und Ostseebäder wurden mit der TEK-Steuerungs-

gruppe im Vorfeld abgestimmt. 8 Jahresdurchschnitt 2008, mit Kapazitätsschwankungen im Jahresverlauf

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12

Abb. Abb. Abb. Abb. 4444:::: Betten und Bettenauslastung in geBetten und Bettenauslastung in geBetten und Bettenauslastung in geBetten und Bettenauslastung in gewerblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck werblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck werblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck werblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck

und Trund Trund Trund Traaaavemünde 1999 vemünde 1999 vemünde 1999 vemünde 1999 –––– 2008 2008 2008 2008

Quelle: Hansestadt Lübeck, Bereich Logistik, Statistik und Wahlen 2009

Die durchschnittliche Bettenauslastung ist strukturbedingt in Lübeck (2008: 47 %) deutlich stabiler

und höher als in Travemünde (38 %). Dazu tragen der höhere Anteil des Geschäftstourismus in

Lübeck sowie die stärkere Saisonunabhängigkeit des Städte- und Kulturtourismus bei. Der Ver-

gleich mit anderen Ostseebädern zeigt, dass die Auslastung in Travemünde verbesserungsfähig

ist.9 Demgegenüber verzeichnen einzelne Betriebe mit ganzjähriger Zielgruppenansprache (z. B.

das A-ROSA) eine deutlich bessere Auslastung. Auch der im Sommer 2007 eröffnete Ferienpark auf

dem Priwall verbucht während der Sommermonate und einschlägigen Feiertage nahezu eine Voll-

auslastung. Zwischen November und Februar sinken auch hier die Nachfrage und damit die Auslas-

tung der Ferienhäuser auf 20-30 % (2008). Die Poolhäuser sind in den Wintermonaten verstärkt

gefragt.10

_______________________________________________________________

9 Die Beantwortung der Frage, warum in den einzelnen Städten und Seebädern höhere oder niedrigere Auslastungen

zu verzeichnen sind, kann nur durch vertiefende einzelörtliche Analysen beantwortet werden, die im Rahmen des TEK

Lübeck nicht leistbar sind. 10 Landal GreenParks Travemünde, per E-Mail August 2009

2008200820082008 BeBeBeBetttttentententen

AusAusAusAus----lalalalasssstungtungtungtung

Danzig 10.560 k. A. Bremen 8.100 43 % Heidelberg 5.730 45 % LübeckLübeckLübeckLübeck 3.9903.9903.9903.990 47474747 %%%% Rostock 3.830 k. A. Augsburg 3.370 42 % Kühlungsborn 8.020 50 % Grömitz 7.260 40 % Timmendorfer Strand

6.580 41 %

Boltenhagen 6.340 37 % Warnemünde 6.120 46 % Sopot 3.410 k. A. TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde 3.013.013.013.011111 38383838 %%%% Quelle: Hansestadt Lübeck 2009, Statisti-sche Landesämter 2009, Central Statisti-cal Office of Poland 2009; Auslastung: angebotene Betten, teilweise leicht ab-weichende Erhebungsgrundlagen; Werte gerundet

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

4.500

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

0

10

20

30

40

50

60

in %

Lübeck Travemünde

Auslastung in Lübeck Auslastung in Travemünde

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13

Tab. Tab. Tab. Tab. 1111:::: Betriebe und Bettenkapazität in Lübeck und Travemünde nach BetriebstypenBetriebe und Bettenkapazität in Lübeck und Travemünde nach BetriebstypenBetriebe und Bettenkapazität in Lübeck und Travemünde nach BetriebstypenBetriebe und Bettenkapazität in Lübeck und Travemünde nach Betriebstypen

2008/092008/092008/092008/09

LübeckLübeckLübeckLübeck TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde Lübeck mitLübeck mitLübeck mitLübeck mit

TravTravTravTraveeeemündemündemündemünde

BetriebstypBetriebstypBetriebstypBetriebstyp BetriebeBetriebeBetriebeBetriebe BeBeBeBetttttentententen BetriBetriBetriBetrieeeebebebebe BeBeBeBetttttentententen BetriBetriBetriBetrieeeebebebebe BeBeBeBetttttentententen

Hotellerie

Hotels 16 2.234 9 1.268 25 3.502

Hotels garnis 23 1.107 4 113 27 1.220

Gasthöfe 5 84 3 70 8 154

Erholungs- und Ferienheime,

Sanatorien*

3 165 6 348 9 513

Jugendherbergen 3 325 - - 3 325

Ferienwohnungen und

-häuser (inkl. Anlagen)

4 75 14 1.212 18 1.287

Gewerbliche BetriebeGewerbliche BetriebeGewerbliche BetriebeGewerbliche Betriebe

ggggeeeesamtsamtsamtsamt 2008 2008 2008 2008

54545454 3.9903.9903.9903.990 36363636 3.0113.0113.0113.011 90909090 7.0017.0017.0017.001

Campingplätze Sommer 2009

(Stellplätze Touristikcamping)

Wohnmobilplätze

1 70 2

2

190

98

3

98

260

98

Privatquartiere 2009 350 1.350** 1.700

Quelle: Hansestadt Lübeck, Bereich Logistik, Statistik und Wahlen 2009 * 1 Sanatorium in Lübeck (Fachklinik Holstein)

Privatquartiere: eigene Schätzungen auf Grundlage der Daten der LTM 2009; Angaben des Kurbe-triebs Travemünde 2009, ** 750 + ca. 600 von gewerblichen Maklern vermittelte Betten

Aus der vertieften Strukturanalyse des Beherbergungsmarktes ergeben sich für Lübeck und Trave-

münde folgende Erkenntnisse:

• In Lübeck (City)Lübeck (City)Lübeck (City)Lübeck (City) befinden sich 86 % der gewerblichen Betten in der Hotellerie (Hotels, Ho-

tels garnis, Gasthöfe). Die Hotels garnis haben gegenüber den anderen Beherbergungs-

formen in den letzten zehn Jahren enorm an Bedeutung gewonnen, die der Gasthöfe ging

deutlich zurück. Das Beherbergungsangebot ist insgesamt gut strukturiert.

• Die durchschnittliche Betriebsgröße der LübecLübecLübecLübeckkkker Hotellerieer Hotellerieer Hotellerieer Hotellerie liegt bei 78 Betten pro Be-

trieb. Die Neueröffnungen, wie das Treff Hotel Lübeck City Center (rund 200 Betten), lie-

gen – dem allgemeinen Trend entsprechend hin zu größeren Einheiten – deutlich darüber.

Das größte Hotel in Lübeck (City) ist das 1992 eröffnete einzige 5-Sterne-Haus Radisson SAS

Senator Hotel (rund 450 Betten).

• In Travemünde Travemünde Travemünde Travemünde ist das Beherbergungsangebot bislang wenig ausgewogen. 48 % der ge-

werblichen Betten entfallen auf die Hotellerie (v. a. gehobenes Segment), 40 % auf gewerb-

lich angebotene Ferienhäuser und -wohnungen. Dabei hat sich das Segment der Ferien-

häuser und -wohnungen am dynamischsten entwickelt (2007 Eröffnung des Ferienparks

von Landal GreenParks und NOVASOL auf dem Priwall), während das Angebot an Gasthäu-

sern sowie Erholungs- und Ferienheimen rückläufig ist.

• Die Größe der Unterkunftsbetriebe in TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde war lange von wenigen sehr großen

(Maritim Strandhotel mit 480 Betten) und zugleich wenigen kleinen Hotelbetrieben ge-

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14

kennzeichnet. Die Neueröffnungen der letzten Jahre (2005: COLUMBIA Hotel Casino und A-

ROSA) haben für mehr Gleichgewicht und eine deutliche Angebotsaufwertung gesorgt.

Beide Häuser sprechen mit Wellness, Kulinarik, Golfen und Sport auf höchstem Niveau so

genannte Lifestylegruppen an. Die Ferienhäuser auf dem Priwall verfügen über bis zu zwölf

Betten und bedienen damit ebenfalls ein neues Kundensegment. 2008 lag die durch-

schnittliche Betriebsgröße in der Hotellerie bei 91 Betten.

• Das Angebot an Campingplätzen in Lübeck (Schönböcken) und Travemünde (Ivendorf,

Strandcamping Priwall/Katt) ist außerordentlich gering bei unterdurchschnittlicher Qualität.

Für Wohnmobilisten stehen zwei Standorte in Travemünde (Am Fischereihafen, Kowitzberg)

zur Verfügung.

• Das gewerbliche Quartierangebot wird durch mindestens 1.700 nicht gewerbliche Betten

in Privatzimmern, Ferienwohnungen und -häusern ergänzt. Das Gros befindet sich in Tra-

vemünde.

Qualität und KlassifizierungQualität und KlassifizierungQualität und KlassifizierungQualität und Klassifizierung der Beherbergungsbetrider Beherbergungsbetrider Beherbergungsbetrider Beherbergungsbetrieeeebebebebe

2009 trugen lediglich 16 Hotels in Lübeck und acht Hotels in Travemünde eine offizielle DEHOGA-

Klassifizierung.11 Um eine Einschätzung über das vorhandene Klassifizierungsniveau zu erhalten,

wurden – neben der DEHOGA-Klassifizierung – die allgemein anerkannten und kommunizierten

Einschätzungen der LTM, von HRS und hotel.de ausgewertet.

Abb. Abb. Abb. Abb. 5555: : : : Anteil der Betten nach Anteil der Betten nach Anteil der Betten nach Anteil der Betten nach Hotelkategorien Hotelkategorien Hotelkategorien Hotelkategorien (Hotels, Hotels (Hotels, Hotels (Hotels, Hotels (Hotels, Hotels ggggarnis, Gasthöfe) arnis, Gasthöfe) arnis, Gasthöfe) arnis, Gasthöfe) in Lübeck in Lübeck in Lübeck in Lübeck

und Travund Travund Travund Traveeeemünde münde münde münde 2009200920092009

Betriebe nach Betriebe nach Betriebe nach Betriebe nach SterneSterneSterneSterne----NiveauNiveauNiveauNiveau 2009 2009 2009 2009

oooohne hne hne hne

ZuorZuorZuorZuorddddnungnungnungnung

1*1*1*1* 2*2*2*2* 3*3*3*3* 4*4*4*4* 5*5*5*5* GesamtGesamtGesamtGesamt

LübeckLübeckLübeckLübeck 11 1 15 12 6 1 46464646

TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde 1 0 5 7 1 2 16161616

Lübeck mit TravemüLübeck mit TravemüLübeck mit TravemüLübeck mit Travemünnnndededede 12 1 20 19 7 3 62626262

ohne Zuordnung: Beherbergungsbetriebe, die von keiner der genannten Gesellschaften klassifiziert/bewer-tet wurden Quelle: Darstellung dwif 2009, Daten: Klassifizierung DEHOGA, alternativ LTM, HRS, hotel.de

_______________________________________________________________

11 DEHOGA Schleswig-Holstein e. V., Stand: August 2009

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15

Die wichtigsten Ergebnisse sind:

• Zwar haben lediglich sieben von 46 Hotels (Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe) in Lübeck (City)Lübeck (City)Lübeck (City)Lübeck (City)

ein 4- bis 5-Sterne-Niveau, in diesen befindet sich allerdings fast die Hälfte der Betten Lü-

becks. 24 % der Betten haben Mittelklasse-Niveau, die restlichen 20-25 % verfügen über ei-

nen 1- bis 2-Sterne-Standard.

• In TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde ist die Situation noch prägnanter. Die drei großen Hotels mit zwei Drittel

der Hotelbetten Travemündes sind im hochwertigen Segment angesiedelt (4 und 5 Sterne).

Das restliche Drittel hat ein 2- bis 3-Sterne-Niveau.

Ferner sind 241 Ferienwohnungen/-häuser, davon 39 in Lübeck und 202 in Travemünde nach den

DTV-Kriterien klassifiziert.12 Trotz einer hohen Klassifizierungsbereitschaft hat die überwiegende

Zahl dieser Quartiere ein mittleres bis niedriges Niveau, nur 17 % verzeichnen 4 oder 5 Sterne. Die

88 Ferienhäuser im Ferienpark Priwall verfügen alle über eine gehobene Ausstattung und entspre-

chen einem 4- bis 5-Sterne-Standard13.

Spezialisierung und Zielgruppenorientierung der BSpezialisierung und Zielgruppenorientierung der BSpezialisierung und Zielgruppenorientierung der BSpezialisierung und Zielgruppenorientierung der Beeeeherbergungsbetriebeherbergungsbetriebeherbergungsbetriebeherbergungsbetriebe

Der Tagungstourismus und der Wellnesstourismus spielen für die Beherbergungsbetriebe in Lü-

beck und Travemünde eine zunehmende Rolle. Das Angebot hat sich in den letzten Jahren deut-

lich vergrößert und ist inzwischen vielfältig.

Tab. Tab. Tab. Tab. 2222: : : : Betten in Tagungshotels (Hotels mit mindestens drei Tagungsräumen) in Lübeck Betten in Tagungshotels (Hotels mit mindestens drei Tagungsräumen) in Lübeck Betten in Tagungshotels (Hotels mit mindestens drei Tagungsräumen) in Lübeck Betten in Tagungshotels (Hotels mit mindestens drei Tagungsräumen) in Lübeck

und Trund Trund Trund Traaaavemünde 2009vemünde 2009vemünde 2009vemünde 2009

HHHHooootelstelstelstels Betten nach SterneBetten nach SterneBetten nach SterneBetten nach Sterne----NiveauNiveauNiveauNiveau 1*1*1*1* 2*2*2*2* 3*3*3*3* 4*4*4*4* 5*5*5*5* GGGGeeeesamtsamtsamtsamt LübeckLübeckLübeckLübeck 9999 0 165 221 1.216 448 2.0502.0502.0502.050

TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde 3333 0 0 0 480 521 1.0011.0011.0011.001

Lübeck mit TravemüLübeck mit TravemüLübeck mit TravemüLübeck mit Travemünnnndededede 12121212 0000 165165165165 221221221221 1.6961.6961.6961.696 969969969969 3.0513.0513.0513.051

Quelle: Darstellung dwif 2009, Daten: LTM, HRS

Hinzu kommenHinzu kommenHinzu kommenHinzu kommen (2009) (2009) (2009) (2009)::::

in Travemünde: Ostsee-Akademie im Pommern-Zentrum (60 Betten) mit Tagungs- und Veranstaltungsräumen für bis zu

720 Personen, AWO-Tagungs- und Ferienstätte Theodor-Schwartz-Haus (116 Betten) für bis zu 200 Personen

sowie Tagungskapazitäten (jeweils 1-2 Tagungsräume) in weiteren Hotels

_______________________________________________________________

12 LTM, Stand: Februar 2010 13 ohne offizielle DTV-Klassifizierung

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16

Tab. Tab. Tab. Tab. 3333: : : : Betten in Hotels mit WelBetten in Hotels mit WelBetten in Hotels mit WelBetten in Hotels mit Wellnesseinrichtungen (mindestenslnesseinrichtungen (mindestenslnesseinrichtungen (mindestenslnesseinrichtungen (mindestens Schwimmbad, Sauna, Sol Schwimmbad, Sauna, Sol Schwimmbad, Sauna, Sol Schwimmbad, Sauna, Sola-a-a-a-

rium, tlw. auch Anwendungenrium, tlw. auch Anwendungenrium, tlw. auch Anwendungenrium, tlw. auch Anwendungen) in Lübeck und Tr) in Lübeck und Tr) in Lübeck und Tr) in Lübeck und Traaaavemünde 2009vemünde 2009vemünde 2009vemünde 2009

HHHHooootelstelstelstels Betten nach SterneBetten nach SterneBetten nach SterneBetten nach Sterne----NiveauNiveauNiveauNiveau 1*1*1*1* 2*2*2*2* 3*3*3*3* 4*4*4*4* 5*5*5*5* GGGGeeeesamtsamtsamtsamt LübeckLübeckLübeckLübeck 4444 0 0 0 618 448 1.0661.0661.0661.066

TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde 3333 0 0 0 480 521 1.0011.0011.0011.001

Lübeck mit TravemüLübeck mit TravemüLübeck mit TravemüLübeck mit Travemünnnndededede 7777 0000 0000 0000 1.0981.0981.0981.098 969969969969 2.0672.0672.0672.067

Quelle: Darstellung dwif 2009, Daten: LTM, HRS

Hinzu kommenHinzu kommenHinzu kommenHinzu kommen (2009) (2009) (2009) (2009)::::

in Lübeck: 6 Hotels/Hotels garnis mit Sauna/Solarium

in Travemünde: 3 Hotels/Hotels garnis mit Sauna/Solarium, im Ferienpark „Priwall Strand“: 5 Pool-Wellness-Ferienhäuser,

4 Pool-Ferienhäuser, 79 Ferienhäuser mit Sauna

Zwölf Hotels in Lübeck und Travemünde sind mit größeren Tagungseinrichtungen ausgestattet

(mindestens drei Tagungsräume), weitere Hotels mit ein bis zwei Tagungs- und Veranstaltungs-

räumen. Insgesamt stehen über 150 Tagungs- und Veranstaltungsräume unterschiedlicher Größe

für 30 bis 1.400 Personen zur Verfügung.14 Sieben Hotels sind mit größeren Wellnesseinrichtungen

ausgestattet, wobei diese sowohl Tagungskapazitäten als auch Wellnesseinrichtungen vorhalten.

Mit wenigen Ausnahmen sind die Häuser im 4- und 5-Sterne-Segment angesiedelt. Die größten

Tagungskapazitäten befinden sich im Maritim Strandhotel in Travemünde (bis 1.800 Personen) und

im Radisson Blu Senator Hotel in Lübeck (bis zu 800 Personen). Das Grand Spa Resort A-ROSA Tra-

vemünde bietet den mit 4.500 qm größten Spa- und Wellnessbereich. In Lübeck (City) hat sich vor

allem der Hanseatische Hof auf Wellness spezialisiert.15

Ergebnisse derErgebnisse derErgebnisse derErgebnisse der QuartierbedarfsanalyseQuartierbedarfsanalyseQuartierbedarfsanalyseQuartierbedarfsanalyse

Ein inhaltlicher Baustein des TEK war die Durchführung einer Analyse zur Ermittlung des Quartier-

bedarfs in Lübeck und Travemünde. Der Bedarf für Einrichtungen der touristischen Infra- oder Su-

prastruktur leitet sich grundsätzlich aus zwei Sachverhalten ab:

• Ein f f f faktischer Angebotsengpasaktischer Angebotsengpasaktischer Angebotsengpasaktischer Angebotsengpasssss liegt vor, wenn es bei den bestehenden Anbietern re-

gelmäßig oder zumindest häufig zu Nachfrageüberhängen kommt, also zu Situationen, in

denen ein erheblicher Teil der Nachfrage wegen zu geringer Kapazitäten nicht befriedigt

werden kann. Folglich wird auf die gewünschte Leistung ganz verzichtet bzw. sie muss an

einer anderen Stelle und/oder in modifizierter Form befriedigt werden. Diese Art von Be-

darf dokumentiert sich sehr konkret in voll belegten Beherbergungskapazitäten bzw. der

Notwendigkeit, Unterkunftssuchende abzuweisen.

• Von strukturellen Angebotsengpässen strukturellen Angebotsengpässen strukturellen Angebotsengpässen strukturellen Angebotsengpässen kann gesprochen werden, wenn sich ganz be-

stimmte Märkte gar nicht erst entwickeln können, weil die hierfür notwendige Infra- und

Suprastruktur nicht existiert. Diese Art von Bedarf dokumentiert sich nicht in eindeutig

wahrnehmbaren Nachfrageüberhängen, sondern mehr in einer qualitativen Unzufrieden-

_______________________________________________________________

14 nach ghh consult 2006, weitere Ausführungen siehe Kap. II. 4.7 15 weitere Ausführungen siehe Kap. II. 4.8

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

17

0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

70,0%

80,0%

90,0%

Janu

ar

Febru

ar

Mär

zApr

ilM

aiJu

niJu

li

Aug

ust

Sep

tem

ber

Oktobe

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Nove

mbe

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Deze

mbe

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Zimmerauslastung Bettenauslastung

heit, d. h. dass Hotelbetriebe einer ganz bestimmten Qualitätsstufe oder Ausrichtung nicht

zur Verfügung stehen und deshalb die entsprechenden Märkte nicht entwickelt bzw. Akti-

vitäten nicht realisiert werden können.

Die vorangegangenen Ausführungen enthalten bereits wesentliche Daten und Aussagen zur aktu-

ellen Angebotssituation im Beherbergungsbereich in Lübeck und Travemünde. Sie wurden durch

gezielte Markterkundungen und -beobachtungen ergänzt. Den Beherbergungsbetrieben, die ihre

Daten für die Analyse zur Verfügung gestellt haben, gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank.

Tab. Tab. Tab. Tab. 4444: : : : Durchschnittliche Durchschnittliche Durchschnittliche Durchschnittliche Zimmerauslastung Zimmerauslastung Zimmerauslastung Zimmerauslastung und Belegungsund Belegungsund Belegungsund Belegungstage tage tage tage in in in in der Hotellerie in der Hotellerie in der Hotellerie in der Hotellerie in Lübeck Lübeck Lübeck Lübeck

und Trund Trund Trund Traaaavemünde 200vemünde 200vemünde 200vemünde 2008888

ZimmerauslastungZimmerauslastungZimmerauslastungZimmerauslastung Lübeck mitLübeck mitLübeck mitLübeck mit

TravemüTravemüTravemüTravemünnnndededede

LübeckLübeckLübeckLübeck TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde Gehobenes Gehobenes Gehobenes Gehobenes

SegmentSegmentSegmentSegment

(4(4(4(4----5555----Sterne)Sterne)Sterne)Sterne)

Economy Economy Economy Economy

SegmentSegmentSegmentSegment

(2(2(2(2----3 Sterne)3 Sterne)3 Sterne)3 Sterne)

Ø Tage mit Tage mit Tage mit Tage mit

100 % Bel100 % Bel100 % Bel100 % Beleeeegunggunggunggung 26 31 6 22 41

Ø Tage mit >90 Tage mit >90 Tage mit >90 Tage mit >90 % % % % bis bis bis bis

99 % 99 % 99 % 99 % BelBelBelBeleeeegunggunggunggung 40 42 34 32 26

Summe BelegungSumme BelegungSumme BelegungSumme Belegung >90 >90 >90 >90 %%%% 66666666 73737373 40404040 54545454 67676767

Ø Tage m Tage m Tage m Tage mit 31it 31it 31it 31 % % % % bis bis bis bis

40 % 40 % 40 % 40 % BelBelBelBeleeeegunggunggunggung 42 39 51 42 44

Ø Tage m Tage m Tage m Tage mit it it it

<3<3<3<30 % Bel0 % Bel0 % Bel0 % Beleeeegunggunggunggung 76 68 109 73 92

Summe Belegung Summe Belegung Summe Belegung Summe Belegung <40 % <40 % <40 % <40 % 118118118118 107107107107 160160160160 115115115115 136136136136

Ø ZimmerØ ZimmerØ ZimmerØ Zimmerauslaauslaauslaauslasssstungtungtungtung 58 %58 %58 %58 % 59 %59 %59 %59 % 54 %54 %54 %54 % 54 %54 %54 %54 % 61 %61 %61 %61 %

Quelle: dwif 2009, Daten: Erhebung im 1. Halbjahr 2009 direkt bei Beherbergungsbetrieben

Die von der Bettenauslastung abweichende Zimmerauslastung wird durch den so genannten

Doppelbelegungsfaktor bestimmt. Dieser ist in der Ferien- höher als in der Stadthotellerie. Die Ana-

lysen zeigen, dass der Lübecker Markt insgesamt stärker von einer ferienabhängigen Nachfrage

geprägt ist.

Abb. Abb. Abb. Abb. 6666: : : : Monatliche ZimmerMonatliche ZimmerMonatliche ZimmerMonatliche Zimmer---- und Bette und Bette und Bette und Bettennnnauslastungauslastungauslastungauslastung in Lübeck mit in Lübeck mit in Lübeck mit in Lübeck mit Travemünde 2008 Travemünde 2008 Travemünde 2008 Travemünde 2008

Quelle: dwif 2009, Daten: Erhebung im 1. Halbjahr 2009 direkt bei Beherbergungsbetrieben

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18

SchlussfolgerungenSchlussfolgerungenSchlussfolgerungenSchlussfolgerungen::::

• Lübeck mit Travemünde:Lübeck mit Travemünde:Lübeck mit Travemünde:Lübeck mit Travemünde: Die Hotellerie erreicht derzeit eine durchschnittliche Zimmerbe-

legung von rund 60 %, wobei festzuhalten bleibt, dass die Bandbreite der Belegungszahlen

von ca. 45 % (low performer) bis hin zu 75 % (high performer) reicht. Damit wird ein Wert

erzielt, der im Wesentlichen etwas unter den Orientierungswerten des Beherbergungsge-

werbes in Deutschland (62 %) liegt.16 An den Wochenenden wird eine Zimmerbelegung

von 65 % im Jahresdurchschnitt erreicht, der Sonntag ist allerdings mit 35 % Zimmerbele-

gung sehr schwach. Dies gilt auch für den Montag, während Dienstag, Mittwoch und zum

Teil Donnerstag durchaus gute Belegungszahlen aufweisen. Im Juli und August liegt die

Zimmerbelegung zwischen 70 und 80 %. Hervorzuheben bleiben die Monate Mai, Juni,

September und Oktober, an welchen im Durchschnitt eine Zimmerbelegungsquote von

über 60 % erreicht wird. Von Januar bis März fällt die Zimmerbelegung auf durchschnittlich

40 %. Definitive AngebotseAngebotseAngebotseAngebotsengpässengpässengpässengpässe bestehen vor allem in den Monaten Juli und August

sowie an verlängerten Wochenenden, Feiertagen und Sommerwochenenden. Speziell im

Tagungsbereich sind derzeit (2009) weder in Lübeck noch in Travemünde konkrete Ange-

botslücken zu erkennen.

• Lübeck (CiLübeck (CiLübeck (CiLübeck (City):ty):ty):ty): Die Anzahl der Vollbelegungstage (100 % Zimmerauslastung) in der Lübe-

cker Hotellerie ist gering, an jedem 5. Tag im Jahr wird jedoch eine Belegung zu 90 % er-

reicht. Vor allem die Monate Januar bis März drücken auf die Auslastung. Ein faktischer faktischer faktischer faktischer

AngeboAngeboAngeboAngebotsangpasstsangpasstsangpasstsangpass ist vorhanden, aber nicht hoch. Mit den geplanten Angebotserweite-

rungen sind rund 50 % der Hotelbetten im gehobenen Segment angesiedelt. Strukturelle Strukturelle Strukturelle Strukturelle

Angebotsengpässe Angebotsengpässe Angebotsengpässe Angebotsengpässe sind am ehesten im Budget-Segment erkennbar.

• Travemünde:Travemünde:Travemünde:Travemünde: Im Vergleich zu Lübeck (City) sind die saisonalen Schwankungen größer: nur

an 40 Belegungstagen wird eine Zimmerauslastung von über 90 % erreicht. Die auslas-

tungsstarken Monate sind Mai bis August. Die Preisspannen sind laut Gastgeberverzeichnis

in Travemünde höher als in Lübeck, allerdings fallen die Preisnachlässe in Travemünde (v. a.

Januar bis März) deutlich höher als in Lübeck aus. FFFFaktiaktiaktiaktischescheschesche Angebotseng Angebotseng Angebotseng Angebotsengpäpäpäpässsssssseeee sind nur

in geringem Maße feststellbar, allerdings besteht ein struktureller Angebotsengpassstruktureller Angebotsengpassstruktureller Angebotsengpassstruktureller Angebotsengpass im

Budget-/Economy-Segment sowie für Familien. Ein Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten im

gehobenen Segment ebenso wie im Wellnessbereich lässt sich aus den Strukturen nicht di-

rekt ableiten. Diese sind zwar denkbar, hängen jedoch von der touristischen Gesamtaus-

richtung Travemündes und der Vermarktung von Lübeck und Travemünde ab.

_______________________________________________________________

16 dwif 2007a

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19

2.22.22.22.2 NachfrageentwicklungNachfrageentwicklungNachfrageentwicklungNachfrageentwicklung: national und international: national und international: national und international: national und international

Mit über 1 Million gewerblicherMit über 1 Million gewerblicherMit über 1 Million gewerblicherMit über 1 Million gewerblicher Übernachtungen pro Jahr ist Lübeck die meistbesuchte Stadt Übernachtungen pro Jahr ist Lübeck die meistbesuchte Stadt Übernachtungen pro Jahr ist Lübeck die meistbesuchte Stadt Übernachtungen pro Jahr ist Lübeck die meistbesuchte Stadt

in Schleswigin Schleswigin Schleswigin Schleswig----Holstein. Die NHolstein. Die NHolstein. Die NHolstein. Die Nachfrage hat sich in Lübeck (Cityachfrage hat sich in Lübeck (Cityachfrage hat sich in Lübeck (Cityachfrage hat sich in Lübeck (City) zwar stabil entwickelt, ist j) zwar stabil entwickelt, ist j) zwar stabil entwickelt, ist j) zwar stabil entwickelt, ist je-e-e-e-

doch von einer unterdurchschnittlichen Dynamik im Vergleich zu starken Wettbewerbern doch von einer unterdurchschnittlichen Dynamik im Vergleich zu starken Wettbewerbern doch von einer unterdurchschnittlichen Dynamik im Vergleich zu starken Wettbewerbern doch von einer unterdurchschnittlichen Dynamik im Vergleich zu starken Wettbewerbern

gekennzeichnet. Der Tourismus in Travemünde nahm gekennzeichnet. Der Tourismus in Travemünde nahm gekennzeichnet. Der Tourismus in Travemünde nahm gekennzeichnet. Der Tourismus in Travemünde nahm –––– bedingt durch Angebotserweiteru bedingt durch Angebotserweiteru bedingt durch Angebotserweiteru bedingt durch Angebotserweiterun-n-n-n-

gen im qualitativ hochwertigen Beherbergungssektor gen im qualitativ hochwertigen Beherbergungssektor gen im qualitativ hochwertigen Beherbergungssektor gen im qualitativ hochwertigen Beherbergungssektor –––– nac nac nac nach einer Talfahrt eine positive h einer Talfahrt eine positive h einer Talfahrt eine positive h einer Talfahrt eine positive

Entwicklung, befindet sich jedoch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Entwicklung, befindet sich jedoch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Entwicklung, befindet sich jedoch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Entwicklung, befindet sich jedoch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die durchschnittldurchschnittldurchschnittldurchschnittli-i-i-i-

che che che che Aufenthaltsdauer ist gering und liegt bei 1,8 Tagen in Lübeck (City) und 2,9 Tagen in TrAufenthaltsdauer ist gering und liegt bei 1,8 Tagen in Lübeck (City) und 2,9 Tagen in TrAufenthaltsdauer ist gering und liegt bei 1,8 Tagen in Lübeck (City) und 2,9 Tagen in TrAufenthaltsdauer ist gering und liegt bei 1,8 Tagen in Lübeck (City) und 2,9 Tagen in Tra-a-a-a-

vemünde. Vor allem Lübeck (City) ist zunehvemünde. Vor allem Lübeck (City) ist zunehvemünde. Vor allem Lübeck (City) ist zunehvemünde. Vor allem Lübeck (City) ist zunehmend ein Reiseziel für Gäste aus dem Auslmend ein Reiseziel für Gäste aus dem Auslmend ein Reiseziel für Gäste aus dem Auslmend ein Reiseziel für Gäste aus dem Ausland, and, and, and, in in in in

erster Linie erster Linie erster Linie erster Linie aus aus aus aus SkandinSkandinSkandinSkandinaaaavien.vien.vien.vien.

Gemessen an den Einwohnerzahlen steht die Hansestadt Lübeck in Schleswig-Holstein an zweiter

Stelle, gemessen an den Besucherzahlen ist sie die meistbesuchte Stadt in Schleswig-Holstein. Le-

diglich bekannte Tourismusgemeinden (Westerland, Sankt Peter-Ording) ziehen noch mehr Besu-

cher an.

Abb. Abb. Abb. Abb. 7777:::: Übernachtungen Übernachtungen Übernachtungen Übernachtungen (ohne Camping) (ohne Camping) (ohne Camping) (ohne Camping) in gewerblichen Beherbergungsbetrieben in Lin gewerblichen Beherbergungsbetrieben in Lin gewerblichen Beherbergungsbetrieben in Lin gewerblichen Beherbergungsbetrieben in Lü-ü-ü-ü-

beck und Trbeck und Trbeck und Trbeck und Traaaavemünde 1999 vemünde 1999 vemünde 1999 vemünde 1999 –––– 2008 2008 2008 2008 (in (in (in (in Tausend)Tausend)Tausend)Tausend)

Quelle: Statistische Landesämter, Central Statistical Office of Poland Danzig und Sopot: Betriebe ab 10 Zimmern

Bei derzeit (2008) 524.000 Ankünften ist die Zahl der gewerblichen Übernachtungen in Lübeck und

Travemünde in den letzten zehn Jahren von 825.000 (1999) auf 1.095.000 (2008) gestiegen, was

einem Zuwachs von 33 % entspricht (zum Vergleich: Schleswig-Holstein 3 %, Deutschland 13 %).

Zwei Drittel dieser Übernachtungen finden in Lübeck statt (2008: 682.000), ein Drittel in Trave-

münde (2008: 413.000). Die Nachfrageentwicklung verlief im Vergleich zu anderen Städten und

Ostseebädern zwar stabil, ist aber von einer geringen Dynamik geprägt. Der Nachfragezuwachs der

letzten Jahre wurde vorrangig durch den Angebotsausbau in Travemünde generiert. Dennoch

zählt Travemünde derzeit zu den Ostseebädern mit mittlerem Nachfragevolumen, weit hinter Tou-

rismusgemeinden wie Kühlungsborn, Timmendorfer Strand, Boltenhagen, Warnemünde und Grö-

mitz.

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20

Tab. Tab. Tab. Tab. 5555:::: ÜberÜberÜberÜbernachtungen und Übernachtungsintensitäten im Ostseebädervergleich 2008nachtungen und Übernachtungsintensitäten im Ostseebädervergleich 2008nachtungen und Übernachtungsintensitäten im Ostseebädervergleich 2008nachtungen und Übernachtungsintensitäten im Ostseebädervergleich 2008

ÜbernachtungenÜbernachtungenÜbernachtungenÜbernachtungen EinwohnerEinwohnerEinwohnerEinwohner ÜbernachtungsintensitätÜbernachtungsintensitätÜbernachtungsintensitätÜbernachtungsintensität SopotSopotSopotSopot 524.300 39.000 13.400

TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde 413.000413.000413.000413.000 12.90012.90012.90012.900 32.00032.00032.00032.000

GrömitzGrömitzGrömitzGrömitz 737.000 7.700 95.700

WarnemündeWarnemündeWarnemündeWarnemünde 778.400 8.100 96.100

TimmendorTimmendorTimmendorTimmendorfer Strandfer Strandfer Strandfer Strand 910.200 8.900 102.300

KühlungsbornKühlungsbornKühlungsbornKühlungsborn 1.406.400 7.400 190.100

BoltenhagenBoltenhagenBoltenhagenBoltenhagen 783.000 2.500 313.200

Quelle: Amtliche Statistik, gerundete Werte Sopot: Betriebe ab 10 Zimmern

Der Vergleich mit anderen Ostseebädern zeigt, dass Travemünde, abgesehen von der „Stadt“ So-

pot, im Konkurrenzvergleich derzeit die geringste so genannte Übernachtungsintensität (= ge-

werbliche Übernachtungen pro 1.000 Einwohner und Jahr) aufweist.

Abb. Abb. Abb. Abb. 8888:::: Ausländerübernachtungen in gewerblichen BeherbergunAusländerübernachtungen in gewerblichen BeherbergunAusländerübernachtungen in gewerblichen BeherbergunAusländerübernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck (mit gsbetrieben in Lübeck (mit gsbetrieben in Lübeck (mit gsbetrieben in Lübeck (mit

TrTrTrTraaaavemünde) im Städtevergleich 1999 vemünde) im Städtevergleich 1999 vemünde) im Städtevergleich 1999 vemünde) im Städtevergleich 1999 –––– 2008 (in Tausend) 2008 (in Tausend) 2008 (in Tausend) 2008 (in Tausend)

Quelle: Statistische Landesämter, Hansestadt Lübeck, Bereich Logistik, Statistik und Wahlen 2009

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist gering und liegt bei 1,8 Tagen in Lübeck (City) und bei

2,9 Tagen in Travemünde. Während die Verweildauer in Städten wie Danzig (2,7), Rostock (2,2),

Heidelberg, Augsburg (je 1,8) und Bremen (1,7) in ähnlicher Größenordnung liegt, bleiben die Gäs-

te in anderen Ostseebädern – mit Ausnahme von Warnemünde (2,9) – deutlich länger17 (Grömitz

6,4, Boltenhagen 5,9, Kühlungsborn 5,1, Timmendorfer Strand 4,4, Sopot 3,7). Durch gezielte An-

gebote lässt sich die Aufenthaltsdauer jedoch verlängern. So lag sie 2008 im Ferienpark Priwall bei

rund 7 Tagen.18

Die Ausländerübernachtungen haben sich im Zeitraum 1999 – 2008 mit +63 % sehr viel dynami-

scher entwickelt als die Inländerübernachtungen (+25 %). Die ausländischen Gäste zieht es vor

allem nach Lübeck (City) und seltener nach Travemünde. Immerhin entstehen rund ein Drittel aller

_______________________________________________________________

17 unter anderem bedingt durch längere Aufenthalte in Vorsorge- und Rehakliniken 18 Landal GreenParks Travemünde, per E-Mail August 2009

Anteil der Ausländer-Übernachtungen an allen Übernachtungen (2008) in LLLLüüüübeck mit Travemündebeck mit Travemündebeck mit Travemündebeck mit Travemünde 24 % Lübeck 34 % Travemünde 8 %

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Übernachtungen in Lübeck (City) durch Gäste aus dem Ausland (zum Vergleich: Heidelberg 40 %,

Bremen 24 %, Rostock mit Warnemünde 11 %).

Abb. Abb. Abb. Abb. 9999: : : : Ausländerübernachtungen in geAusländerübernachtungen in geAusländerübernachtungen in geAusländerübernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck werblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck werblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck werblichen Beherbergungsbetrieben in Lübeck

(mit (mit (mit (mit TrTrTrTraaaavemünde) 1999 vemünde) 1999 vemünde) 1999 vemünde) 1999 –––– 2008 2008 2008 2008 nach Quellmärkten nach Quellmärkten nach Quellmärkten nach Quellmärkten (in Tausend)(in Tausend)(in Tausend)(in Tausend)

Quelle: Hansestadt Lübeck, Bereich Logistik, Statistik und Wahlen 2009

Die Herkunft der Gäste ist sehr homogen. 50 % aller Ausländerübernachtungen werden von Skan-

dinaviern, vor allem von Schweden, getätigt. In Städten wie Bremen ist die Gästestruktur sehr viel

heterogener und die Dominanz einzelner Quellmärkte weniger ausgeprägt. Während in Bremen

Gäste aus Großbritannien am stärksten vertreten sind, sind es in Rostock polnische Besucher. In

Travemünde sind am häufigsten Touristen aus den Niederlanden anzutreffen. Diese verzeichnen

seit 1999 auch den stärksten Zuwachs und bilden inzwischen die drittgrößte Gästegruppe. Auch

bei den Italienern und Briten gab es starke Zuwächse, wenngleich auf vergleichsweise niedrigem

Niveau. Hier spielen die verbesserten Verkehrsanbindungen über den Airport Lübeck eine wichtige

Rolle. Laut einer Gästebefragung des N.I.T. nutzen rund 13 % der in Lübeck übernachtenden Gäste

aus dem Ausland das Flugzeug zur An- und Abreise.19

Passagieraufkommen am Flughafen LübeckPassagieraufkommen am Flughafen LübeckPassagieraufkommen am Flughafen LübeckPassagieraufkommen am Flughafen Lübeck

Im Passagierflugverkehr des Flughafens Lübeck werden fast ausschließlich Ziele im europäischen

Ausland angeflogen. Der Anteil der Reisenden auf diesen Strecken lag 2008 bei 98 % (516.600

Fluggäste), die einzige innerdeutsche Flugstrecke (Lübeck – Frankfurt-Hahn, seit Oktober 2008)

nutzten 2 % (11.300 Fluggäste). Die Strecken werden fast alle (98,6 %) von Low Cost Carriern (LCC,

überwiegend Ryanair) bedient.20 Im Sommerflugplan 2009 gab es täglich Flugverbindungen nach

Stockholm; Dublin wurde fünf Mal wöchentlich angeflogen.

_______________________________________________________________

19 N.I.T. 2008 20 Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen

TOP 3 TOP 3 TOP 3 TOP 3 LLLLüüüübeck (2008)beck (2008)beck (2008)beck (2008) Anteile an allen Ausländer-ÜN in Lübeck Schweden 36 % Dänemark 14 % Norwegen 7 % TOP 3 Travemünde (2008)TOP 3 Travemünde (2008)TOP 3 Travemünde (2008)TOP 3 Travemünde (2008) Anteile an allen Ausländer-ÜN in Travemünde Niederlande 38 % Schweden 10 % Schweiz 8 %

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Abb. Abb. Abb. Abb. 10101010:::: Passagiere am Flughafen Lübeck 2001 Passagiere am Flughafen Lübeck 2001 Passagiere am Flughafen Lübeck 2001 Passagiere am Flughafen Lübeck 2001 ---- 2009 2009 2009 2009

Quelle: Flughafen Lübeck

Die seit 2005 stark rückläufigen Passagierzahlen konnten im Jahr 2009 erstmalig wieder gesteigert

werden und erreichten fast das Niveau des Rekordjahres 2005. Grund war die Aufnahme neuer

Flugziele im Sommerflugplan 2009 (u. a. nach Mallorca, Alicante und Sardinien – vorrangig Zielge-

biete der Deutschen, keine Quellgebiete von Lübeck-Touristen) und die Erhöhung der wöchentli-

chen Frequenz (Flüge ab/nach Dublin). Vermutlich wirkt sich ebenfalls das in Krisenzeiten ausge-

prägtere Preisbewusstsein von Reisenden auf die Wahl des Verkehrsmittels aus, von dem der Flug-

hafen Lübeck im LCC-Bereich profitiert.

Mit der Einrichtung innereuropäischer Flugstrecken mit Low Cost Carriern ab/nach Lübeck verän-

derte sich die Anzahl der Ausländerübernachtungen aus den jeweiligen Ländern unterschiedlich

stark, was u. a. durch die Anzahl der angeflogenen Destinationen, die Frequenz der Verbindungen

und den Zeitpunkt der Einrichtung der Strecken beeinflusst wird. Der stärkste prozentuale Zu-

wachs an Übernachtungen erfolgte durch Gäste aus Großbritannien (Einrichtung von Flugstrecken

ab dem Jahr 2000; Veränderungsrate der Übernachtungen 1999-2008: +130 %), gefolgt von Italien

(2003; 2002-2008: +76 %) und Polen (2006; 2005-2008: +39 %). Aus dem anteilsmäßig starken

Quellmarkt Schweden sind die Übernachtungen um etwa 10 % rückläufig (2003; 2002-2008:

-9,6 %). Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus Spanien sank zwar seit Einrichtung von Flug-

verbindungen im Jahr 2007 (2006-2008: -0,5 %), jedoch lag durch die Fußball-WM 2006 ein außer-

gewöhnlich hoher Ausgangswert für die Berechnungsgrundlage vor, zudem gab es mit Wechsel

zum Winterflugplan 2008/2009 eine Streckenstreichung.

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23

3.3.3.3. GästeGästeGästeGästestrukturen und Erfolgsfaktoren aus Gästesichtstrukturen und Erfolgsfaktoren aus Gästesichtstrukturen und Erfolgsfaktoren aus Gästesichtstrukturen und Erfolgsfaktoren aus Gästesicht

3.13.13.13.1 GästestrukturenGästestrukturenGästestrukturenGästestrukturen, , , , Zielgruppen Zielgruppen Zielgruppen Zielgruppen und und und und ihre ihre ihre ihre BedürfnisseBedürfnisseBedürfnisseBedürfnisse

Die in der TourismusstrDie in der TourismusstrDie in der TourismusstrDie in der Tourismusstrategie Schleswigategie Schleswigategie Schleswigategie Schleswig----Holsteins fokussierten Zielgruppen „Best Ager“, „AHolsteins fokussierten Zielgruppen „Best Ager“, „AHolsteins fokussierten Zielgruppen „Best Ager“, „AHolsteins fokussierten Zielgruppen „Best Ager“, „An-n-n-n-

spruchsvolle Genießer“ und „Neue Familien“ spielen auch in Lübeck und Travemünde eine spruchsvolle Genießer“ und „Neue Familien“ spielen auch in Lübeck und Travemünde eine spruchsvolle Genießer“ und „Neue Familien“ spielen auch in Lübeck und Travemünde eine spruchsvolle Genießer“ und „Neue Familien“ spielen auch in Lübeck und Travemünde eine

große Rolle. Dabei hat sich die Gästestruktur vor allem in Travemünde durch neue Beherbegroße Rolle. Dabei hat sich die Gästestruktur vor allem in Travemünde durch neue Beherbegroße Rolle. Dabei hat sich die Gästestruktur vor allem in Travemünde durch neue Beherbegroße Rolle. Dabei hat sich die Gästestruktur vor allem in Travemünde durch neue Beherber-r-r-r-

gungsangebotegungsangebotegungsangebotegungsangebote verändert und verjüngt. Eine verändert und verjüngt. Eine verändert und verjüngt. Eine verändert und verjüngt. Eine spezifischespezifischespezifischespezifische Zielgruppe sind die Geschäftsre Zielgruppe sind die Geschäftsre Zielgruppe sind die Geschäftsre Zielgruppe sind die Geschäftsrei-i-i-i-

senden, vor allem aber die Seminarsenden, vor allem aber die Seminarsenden, vor allem aber die Seminarsenden, vor allem aber die Seminar----, Tagungs, Tagungs, Tagungs, Tagungs---- und Kongresstouristen. und Kongresstouristen. und Kongresstouristen. und Kongresstouristen. Das Angebot wird deDas Angebot wird deDas Angebot wird deDas Angebot wird den n n n

Bedürfnissen der ZielgruppenBedürfnissen der ZielgruppenBedürfnissen der ZielgruppenBedürfnissen der Zielgruppen noch nicht noch nicht noch nicht noch nicht immer immer immer immer ggggerecht, vor allem bzgl. Preiserecht, vor allem bzgl. Preiserecht, vor allem bzgl. Preiserecht, vor allem bzgl. Preis----////LeistungLeistungLeistungLeistungssss----

verhverhverhverhältnis, Ortsbild, Aufenthaltsqualität, Kinderältnis, Ortsbild, Aufenthaltsqualität, Kinderältnis, Ortsbild, Aufenthaltsqualität, Kinderältnis, Ortsbild, Aufenthaltsqualität, Kinder----/Familienfreundlichkeit, Shopping/Familienfreundlichkeit, Shopping/Familienfreundlichkeit, Shopping/Familienfreundlichkeit, Shopping---- und Ve und Ve und Ve und Ver-r-r-r-

anstaltungsangeboten.anstaltungsangeboten.anstaltungsangeboten.anstaltungsangeboten.

Die Tourismusstrategie des Landes Schleswig-Holstein fokussiert seit 2007 drei ökonomisch attrak-

tive Zielgruppen: „Best Ager“, „Anspruchsvolle Genießer“ und „Neue Familien“. Diese repräsentie-

ren rund zwei Drittel des touristischen Marktvolumens von Privatreisenden in Schleswig-Holstein.

Tab. Tab. Tab. Tab. 6666:::: Die ZDie ZDie ZDie Zielgruppen Schleswigielgruppen Schleswigielgruppen Schleswigielgruppen Schleswig----Holsteins Holsteins Holsteins Holsteins –––– Merkmale und Bedürfnisse Merkmale und Bedürfnisse Merkmale und Bedürfnisse Merkmale und Bedürfnisse

ZielgruppeZielgruppeZielgruppeZielgruppe MerkmalMerkmalMerkmalMerkmale und Bedürfnissee und Bedürfnissee und Bedürfnissee und Bedürfnisse

Best AgerBest AgerBest AgerBest Ager Wir sind…Wir sind…Wir sind…Wir sind…

• Singles und Paare 56 – 75 Jahre

• Alle Einkommensschichten

Wir wollen…Wir wollen…Wir wollen…Wir wollen…

• Erholung & Entspannung im abwechslungsreichen Urlaub

• solide Qualität, Komfort und Sicherheit

Wir suchen…Wir suchen…Wir suchen…Wir suchen…

• hochwertige Beherbergung mit ServiceelemeBeherbergung mit ServiceelemeBeherbergung mit ServiceelemeBeherbergung mit Serviceelementenntenntennten (Hotellerie, Fewo/FH mit Services)

• vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, GastronEinkaufsmöglichkeiten, GastronEinkaufsmöglichkeiten, GastronEinkaufsmöglichkeiten, Gastronoooomie, Dienstleistermie, Dienstleistermie, Dienstleistermie, Dienstleister (Arzt) vor Ort

• Wasserkante & Ortsgestaltung:Wasserkante & Ortsgestaltung:Wasserkante & Ortsgestaltung:Wasserkante & Ortsgestaltung: gepflegt, weitläufig, nicht überfüllt, belebt, authentisch, Ambiente, Aktivmöglichkeiten

• AusflugszieleAusflugszieleAusflugszieleAusflugsziele (Kultur, Natur, Aktivangebote, Veranstaltungen etc.) in mittelbarer Entfein mittelbarer Entfein mittelbarer Entfein mittelbarer Entfer-r-r-r-nungnungnungnung

Anspruchsvolle Anspruchsvolle Anspruchsvolle Anspruchsvolle GenießerGenießerGenießerGenießer

Wir sind…Wir sind…Wir sind…Wir sind…

• Singles 39 – 55 Jahre

• Paare ohne Kinder 26 – 55 Jahre, Paare mit erwachsenen Kindern

• Einkommen > 2.500 Euro

Wir wollen…Wir wollen…Wir wollen…Wir wollen…

• stilvoll raus – in hochwertigem Ambiente, entspannten, naturorientierten Urlaub

• uns mit Gleichgesinnten umgeben

Wir suchen…Wir suchen…Wir suchen…Wir suchen…

• hochwertige Beherbergunghochwertige Beherbergunghochwertige Beherbergunghochwertige Beherbergung (Hotellerie, ggf. FH/Fewo) mit Services in Top-Lage

• hochwertige Gastronomie & Shoppinganghochwertige Gastronomie & Shoppinganghochwertige Gastronomie & Shoppinganghochwertige Gastronomie & Shoppingangeeeebotebotebotebote

• Ortsbild & Strand: hochwertiges, stilvohochwertiges, stilvohochwertiges, stilvohochwertiges, stilvolles, authentisches Ambientelles, authentisches Ambientelles, authentisches Ambientelles, authentisches Ambiente, harmonische Farb- und Formensprache, Sauberkeit

• gute PKWgute PKWgute PKWgute PKW----MobilitätsMobilitätsMobilitätsMobilitäts---- und WegeinfrastruktuWegeinfrastruktuWegeinfrastruktuWegeinfrastruktur

• gute Erreichbarkeit von BasisErreichbarkeit von BasisErreichbarkeit von BasisErreichbarkeit von Basis---- & Begleitaktiv & Begleitaktiv & Begleitaktiv & Begleitaktiviiiitätentätentätentäten

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24

Neue FamNeue FamNeue FamNeue Famiiiilienlienlienlien Wir sind…Wir sind…Wir sind…Wir sind…

• Familien mit Kindern unter 14 Jahre, Alter der Eltern 26 – 55 Jahre

• Einkommen > 1.500 Euro

Wir wollen…Wir wollen…Wir wollen…Wir wollen…

• Ferien am Wasser

• Gemeinsame Erlebnisse bei kindgerechter Qualität

Wir suchen…Wir suchen…Wir suchen…Wir suchen…

• echte KinderfreundlichkeitKinderfreundlichkeitKinderfreundlichkeitKinderfreundlichkeit (sich willkommen fühlen, Zertifikate)

• familienfreundliche Beherbergungfamilienfreundliche Beherbergungfamilienfreundliche Beherbergungfamilienfreundliche Beherbergung (vorwiegend FH/Fewo) in StrandStrandStrandStrand---- und Badenähe und Badenähe und Badenähe und Badenähe mit großzügiger „Ausstattung“

• Einkaufsmöglichkeiten

• Wasserkante & Ortsgestaltung: Strand mit Familienangeboten, Radwege, Begegnungsräume für Kinder, Sicherheit

• Platz für unterschiedliche Bedürfnisse der Kinder (Toben) und Eltern/ Großeltern (Entspan-nung)

• Kreative Spiel- und Spaßangebote, nahe SchlechSchlechSchlechSchlechttttwetteralternativenwetteralternativenwetteralternativenwetteralternativen

Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr Schleswig-Holstein 2007a; Tourismusver-band Schleswig-Holstein, Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr Schleswig-Holstein 2009

Bei Veröffentlichung: Fotos durch Fotos mit Bildrechten ersetzen

Die drei Hauptzielgruppen spielen auch in Lübeck und Travemünde eine wichtige Rolle. Allerdings

liegen bislang lediglich für Lübeck, nicht jedoch für Travemünde, quantitative Daten zur Zielgrup-

penstruktur aus aktuellen Gästebefragungen vor. Angesichts der Angebotserweiterungen in Tra-

vemünde (neue Hotels und Ferienhäuser) hat sich besonders hier die Zielgruppenstruktur verän-

dert und verjüngt. Neben den Kernzielgruppen Schleswig-Holsteins haben vor allem in Lübeck die

Geschäftsreisenden allgemein sowie Seminar-, Tagungs- und Kongresstouristen eine hohe Bedeu-

tung.

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25

Tab. Tab. Tab. Tab. 7777: : : : Gästestruktur Gästestruktur Gästestruktur Gästestruktur in Lübeck und Travemündein Lübeck und Travemündein Lübeck und Travemündein Lübeck und Travemünde mit Angebotsbewertung mit Angebotsbewertung mit Angebotsbewertung mit Angebotsbewertung unter Berücunter Berücunter Berücunter Berück-k-k-k-

sichtigung der sichtigung der sichtigung der sichtigung der ZielgruppenZielgruppenZielgruppenZielgruppen

LübeckLübeckLübeckLübeck TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde

ÜbernachtungsÜbernachtungsÜbernachtungsÜbernachtungs----gästegästegästegäste aus dem Inlandaus dem Inlandaus dem Inlandaus dem Inland

64 %64 %64 %64 % • v. a. alte Bundesländer (Nordrhein-

Westfalen, Niedersachsen, aber auch Bay-ern, Baden-Württemberg, Hessen, Berlin)

• Durchschnittsalter: 49,5 Jahre, größte, überdurchschnittlich stark vertretene Gäs-tegruppe 40-59 Jahre (47 %)

• Lübeck-Gäste mit überdurchschnittlicher Bildung (59 % mit Abitur)

• Lübeck-Gäste mit überdurchschnittlichem Einkommen (38,5 % mit mind. 2.500 € Haushaltsnettoeinkommen)

92 %92 %92 %92 % • v. a. alte Bundesländer (Nordrhein-

Westfalen, Niedersachsen, aber auch Bay-ern, Baden-Württemberg, Hessen, Berlin, Hamburg)

• Durchschnittsalter: 54 Jahre (Bevölkerung Deutschland: 47,5 Jahre), überdurch-schnittlich viele 60+-Gäste (42 %)

aus dem Auslandaus dem Auslandaus dem Auslandaus dem Ausland 36 %36 %36 %36 % • v. a. Skandinavien (Schweden, aber auch

Dänemark, Norwegen)

8 %8 %8 %8 % • v. a. Niederlande, aber auch Schweden,

Schweiz

SHSHSHSH----ZielgruppenZielgruppenZielgruppenZielgruppen konkrete quantitative Aussagen möglich derzeit keine quantitativen Aussagen möglich, in den letzten Jahren Verschiebungen, neue Zielgruppen durch neue Unterkünfte

Best AgerBest AgerBest AgerBest Ager • ca. 35 %,ca. 35 %,ca. 35 %,ca. 35 %, bilden größte Gruppe • Stärken: gute Erreichbarkeit, vielfältiges

Besichtigungs-, Gastronomie- und Shop-pingangebot

• Schwächen: Preis-Leistungsverhältnis ins-gesamt häufig kritisiert

• bilden große Gruppe, stärkste Gruppe z. B. im Maritim Strandhotel

• Stärken: gute Erreichbarkeit, attraktive Ausflugsziele

• Schwächen: wenige öffentlich zugängliche Gesundheitsangebote, organisierte Aktiv-angebote, Veranstaltungsangebot

AnspAnspAnspAnspruchsvolleruchsvolleruchsvolleruchsvolle GeniGeniGeniGenieeeeßerßerßerßer

• ca. 16 %,ca. 16 %,ca. 16 %,ca. 16 %, deutlich über Durchschnitt im MakS- und SH-Vergleich

• Stärken: authentisches Stadtbild, Sehens-würdigkeiten und Museen

• Schwächen: ausbaufähige Alternativen zu klassischem Angebot, wenig Exklusives, In-dividuelles auch bei Shopping und Gastro-nomie, wenig Kultur/Unterhaltung am Abend

• konzentrieren sich auf A-ROSA, COLUMBIA Hotel Casino und hochwertige Ferienhäu-ser/-wohnungen

• Stärken: vereinzelte, sehr hochwertige Angebote (Unterkunft, Kulinarik, Wellness, Golfen, Sport)

• Schwächen: große Defizite bei Ortsbild und Aufenthaltsqualität, mangelhafte Angebo-te fürs Shopping

Neue FamilienNeue FamilienNeue FamilienNeue Familien • ca. 9 %,ca. 9 %,ca. 9 %,ca. 9 %, mit geringster Bedeutung • Stärken: vereinzelte vorbildliche Zielgrup-

penangebote (z. B. Nightlife für Kinder, Mu-seumsKinder, Kinderstadtführungen), aber geringe Bekanntheit

• Schwächen: insgesamt zu wenige kinder-freundliche Angebote, Preis-Leistungs-verhältnis insgesamt häufig kritisiert

• mit zunehmender Bedeutung (Ferienpark Priwall, aber auch A-ROSA)

• Stärken: Strand und Bademöglichkeiten

• Schwächen: kaum echte Kinder-/Familien-angebote, wenige saison-/wetterunabhän-gige Angebote, keine Schwimmhalle, we-nig Innovatives, kein familienfrdl. Economy-Hotel, kein hochwertiger Campingplatz

• MindestensMindestensMindestensMindestens 22 % 22 % 22 % 22 % aller Reisen sind Busi-nessreisen, weniger als in Kiel

• Stärken: umfangreiche Tagungskapazitäten im hochwertigen Hotelbereich

• Schwächen: bislang wenige außergewöhn-liche Locations genutzt

• MindestensMindestensMindestensMindestens 3 3 3 3 % % % % aller Reisen sind Business-reisen, in den drei großen Hotels (Maritim, A-ROSA, COLUMBIA) zusammen ca. 20 % der Gäste Geschäfts-/Tagungsreisende

• Stärken: neue Tagungskapazitäten im hochwertigen Hotelbereich

• Schwächen: qualitative Defizite im Umfeld

GeschäftsreisendeGeschäftsreisendeGeschäftsreisendeGeschäftsreisende

• Etwa 25 %Etwa 25 %Etwa 25 %Etwa 25 % aller Übernachtungen entstehen durch den Tagungs- und Kongressreiseverkehr (2006: 230.000 Übernachtungen)

• Herkunft der Gäste: schwerpunktmäßig aus einem Umkreis 200-300 km rund um Lübeck

Quelle: Amtliche Statistik 2009, N.I.T. Gästebefragung 2008 (MakS-Städte), N.I.T. Gästebefragung Trave-münde 2006, ghh consult 2006, Auskünfte der Travemünder Hotels 2009

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26

Den Bedürfnissen der drei Hauptzielgruppen werden die Infrastrukturen und Angebote in unter-

schiedlichem Maße gerecht. Verbesserungsmöglichkeiten aus Zielgruppensicht gibt es vor allem

bzgl. Preis-/Leistungsverhältnis, Ortsbild, Aufenthaltsqualität, Kinder-/Familienfreundlichkeit,

Shopping- und Veranstaltungsangeboten.

Abb. Abb. Abb. Abb. 11111111: : : : Reisearten, Aktivitäten und Zufriedenheiten Reisearten, Aktivitäten und Zufriedenheiten Reisearten, Aktivitäten und Zufriedenheiten Reisearten, Aktivitäten und Zufriedenheiten der Gäste in Lübeck und Travemündeder Gäste in Lübeck und Travemündeder Gäste in Lübeck und Travemündeder Gäste in Lübeck und Travemünde

Quellen: N.I.T. Gästebefragungen 2006 (Lübeck) und 2008 (MakS-Städte), N.I.T. Gästebefragung Travemün-

de 2006, Fotos: LTM, pixelio

Lübeck und Travemünde ziehen jeweils Gäste mit sehr unterschiedlichen Motiven an. Während

Lübeck vor allem mit seiner Altstadt und den Sehenswürdigkeiten lockt, wollen sich die Besucher

Travemündes an erster Stelle erholen. Dieser Aspekt spielt allerdings auch bei den Städtereisen

nach Lübeck eine große Rolle, was für die Gestaltung vieler Angebotsbereiche Konsequenzen hat.

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27

3.23.23.23.2 Das Erfolgsmuster der MarkDas Erfolgsmuster der MarkDas Erfolgsmuster der MarkDas Erfolgsmuster der Marke Lübeck aus Gästesichte Lübeck aus Gästesichte Lübeck aus Gästesichte Lübeck aus Gästesicht

Lübeck ist eine kLübeck ist eine kLübeck ist eine kLübeck ist eine komplexe Marke mit starken Markenbausteinenomplexe Marke mit starken Markenbausteinenomplexe Marke mit starken Markenbausteinenomplexe Marke mit starken Markenbausteinen. Der. Der. Der. Der entscheidende Faktor für entscheidende Faktor für entscheidende Faktor für entscheidende Faktor für

eineneineneineneinen LübeckLübeckLübeckLübeck----BesuchBesuchBesuchBesuch, , , , ist die ist die ist die ist die einzigartige einzigartige einzigartige einzigartige Lübecker AltstadtLübecker AltstadtLübecker AltstadtLübecker Altstadt. Sie trägt am meisten zur Attra. Sie trägt am meisten zur Attra. Sie trägt am meisten zur Attra. Sie trägt am meisten zur Attrak-k-k-k-

tivität Lübecks bei (45tivität Lübecks bei (45tivität Lübecks bei (45tivität Lübecks bei (45 % der Marke% der Marke% der Marke% der Markennnnattraktivitätattraktivitätattraktivitätattraktivität). Die Lübecker Altstadt ). Die Lübecker Altstadt ). Die Lübecker Altstadt ). Die Lübecker Altstadt als geschlossenesals geschlossenesals geschlossenesals geschlossenes

historischehistorischehistorischehistorischessss GesamtensembleGesamtensembleGesamtensembleGesamtensemble ist ein ideales Ziel zum Bummeln. Weitere wichtige Attraktiv ist ein ideales Ziel zum Bummeln. Weitere wichtige Attraktiv ist ein ideales Ziel zum Bummeln. Weitere wichtige Attraktiv ist ein ideales Ziel zum Bummeln. Weitere wichtige Attraktivi-i-i-i-

tätsfaktoren aus Gästesicht sind die Lage der Stadt an der Ostsee und das Seebad Travemütätsfaktoren aus Gästesicht sind die Lage der Stadt an der Ostsee und das Seebad Travemütätsfaktoren aus Gästesicht sind die Lage der Stadt an der Ostsee und das Seebad Travemütätsfaktoren aus Gästesicht sind die Lage der Stadt an der Ostsee und das Seebad Travemün-n-n-n-

de. Lübecde. Lübecde. Lübecde. Lübeck genießt unter seinenk genießt unter seinenk genießt unter seinenk genießt unter seinen Ken Ken Ken Kennern eine sehr hohe Sympathie und wird etwas besser nern eine sehr hohe Sympathie und wird etwas besser nern eine sehr hohe Sympathie und wird etwas besser nern eine sehr hohe Sympathie und wird etwas besser

bewertet als Travbewertet als Travbewertet als Travbewertet als Traveeeemünde.münde.münde.münde.

Die Erarbeitung des TEK wurde von einer Markenanalyse flankiert. In deren Mittelpunkt stand die

Frage, welche Ursachen die Attraktivität von Lübeck bewirken. Dabei wurden drei Perspektiven

ermittelt: die der Bewohner Lübecks und des Umlandes, die der Unternehmen sowie die der Tou-

risten.21 Die wichtigen Ergebnisse aus Sicht der Touristen:

• LübeckLübeckLübeckLübeck bekommt insgesamt sehr gute Noten und wird etwas besser bewertet als Trave-

münde. Lübeck gilt unter den Lübeck-Kennern als „rundum sympathisch“ (9 von 10 Punk-

ten) und als weitgehend „einzigartig“ (8,5 von 10 Punkten). Die Empfehlungsbereitschaft

ist sehr hoch (9 von 10 Punkten), in Travemünde ist sie etwas geringer (8 von 10 Punkten).

• Die Marke Lübeck ist komplex und besteht aus elf Markenbausteinen. Die für einen Lübeck-

Besuch entscheidenden Faktoren (Treiber) sind die „Lübecker Altstadt“, „Lübecker Altstadt“, „Lübecker Altstadt“, „Lübecker Altstadt“, die „Stadt an der „Stadt an der „Stadt an der „Stadt an der

Ostsee“Ostsee“Ostsee“Ostsee“ und das „Seebad Travemünde“.„Seebad Travemünde“.„Seebad Travemünde“.„Seebad Travemünde“. Sie erklären 71 % der Markenattraktivität Lübecks

(Abb. 12).

• Die große Tradition Lübecks als HansestadtTradition Lübecks als HansestadtTradition Lübecks als HansestadtTradition Lübecks als Hansestadt genießt unter den Touristen zwar eine hohe

Zustimmung, sie ist aber kaum Auslöser für einen Lübeck-Besuch. Das heißt die Lübeck-

Besucher kommen zwar nicht wegen der Hanse nach Lübeck, aber das Erbe der Hansezeit

in Form der überlieferten Baukultur sowie die prägende Nähe zur Ostsee fasziniert die

Menschen besonders. Für die Bewohner ist die Hansetradition ein starkes Identifikations-

merkmal.

• Das UNESCOUNESCOUNESCOUNESCO----LabelLabelLabelLabel allein bewirkt noch keine entscheidende Markenattraktivität, es zeich-

net jedoch das einzigartige Altstadtensemble aus, das auch die Touristen besonders schät-

zen. Für ausländische Gäste spielt der UNESCO-Status bei der Reiseentscheidung eine

überdurchschnittlich große Rolle.

• Von allen Gegebenheiten ist das hervorragende Lübecker MarzipanLübecker MarzipanLübecker MarzipanLübecker Marzipan am stärksten in den

Köpfen von Privatpersonen verankert. Aber: Zur Steigerung der Attraktivität von Lübeck

bei Gästen kann es fast nichts beitragen. Ähnliches gilt für Thomas Mann.

_______________________________________________________________

21 Brandmeyer Markenberatung. Telefonische Befragung von insgesamt 1.101 Personen: 250 Bewohner von Lübeck,

250 Bewohner umliegender Landkreise, 301 Unternehmen (Lübeck und Umkreis bis 150 km), 300 Touristen (197 mit

Übernachtung in Lübeck, 103 mit Übernachtung in Travemünde). Befragungszeitraum: Mai – Juni 2009. Keine Be-

rücksichtigung finden Touristen, die Lübeck nicht kennen und Touristen aus dem Ausland.

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28

• TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde wird als eigenständiger Ort gesehen, der aber sehr zur Attraktivität Lübecks

beiträgt, ebenso umgekehrt. 14 % der Markenattraktivität Lübecks resultieren aus dem

Seebad Travemünde.

• Im Vergleich mit Kiel, Rostock, Schwerin und Braunschweig bewerten 62 % der Lübeck-

Kenner22 Lübeck als „attraktivste Stadt attraktivste Stadt attraktivste Stadt attraktivste Stadt zumzumzumzum Besuchen, Einkaufen, Leben o. Besuchen, Einkaufen, Leben o. Besuchen, Einkaufen, Leben o. Besuchen, Einkaufen, Leben o. Arbe Arbe Arbe Arbeiiiiten“.ten“.ten“.ten“.

• Die Unternehmen aus Lübeck und der Region schätzen Lübeck als attraktiven Tagungattraktiven Tagungattraktiven Tagungattraktiven Tagungs-s-s-s-

standort.standort.standort.standort.

Abb. Abb. Abb. Abb. 12121212: : : : Touristen: Markenbausteine im ÜberblickTouristen: Markenbausteine im ÜberblickTouristen: Markenbausteine im ÜberblickTouristen: Markenbausteine im Überblick

Quelle: Brandmeyer Markenberatung 2009

Top-Treiber Lübeck aus Sicht der Touristen:

1. „Lübecker Altstadt“„Lübecker Altstadt“„Lübecker Altstadt“„Lübecker Altstadt“ (45 % der Markenattraktivität): Bummeln, Holstentor, Kirchen, histori-

sches Stadtbild, enge Gassen/schöne Höfe, hanseatische Backsteinbauten, Hansegeschich-

te

2. „Stadt an der Osts„Stadt an der Osts„Stadt an der Osts„Stadt an der Ostsee“ee“ee“ee“ (14 % der Markenattraktivität): Stadtleben + Ostsee, Ostseelage, Tor

zum Ostseeraum, maritimes Flair, schöne Ausflugsziele

3. „Seebad Travemünde“„Seebad Travemünde“„Seebad Travemünde“„Seebad Travemünde“ (12 % der Markenattraktivität): Nähe großer Schiffe, Tradition als

Seebad, die Passat, historisches Stadtbild, Möglichkeiten zum Spazieren gehen/Rad fah-

ren/Nordic Walking

4. „Lebendiges Travemünde“„Lebendiges Travemünde“„Lebendiges Travemünde“„Lebendiges Travemünde“ (7 % der Markenattraktivität): gute Ausflugsmöglichkeiten, Re-

staurants/Cafés, Übernachtungsmöglichkeiten, attraktive Ladenöffnungszeiten, Leucht-

turm, Wellness-/Gesundheitsangebot

Die Ergebnisse der Markenanalyse 2009 haben Konsequenzen für die künftige Ansprache der ge-

nannten Zielgruppen, für Kommunikation, Marketing und abzuleitende Projekte, mit denen der

Markenprozesses fortzusetzen ist.

_______________________________________________________________

22 Alle Zielgruppen: Bewohner, Unternehmen und Touristen

14%

12%

45%

1%

7%

4%

5%

3%

3%

&Touristen

6%

14%

12%

45%

1%

7%

4%

5%

3%

3%

&Touristen

6%

14%

12%

45%

1%

7%

4%

5%

3%

3%

&Touristen

6%

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29

4.4.4.4. Touristische AngebotsTouristische AngebotsTouristische AngebotsTouristische Angebots---- und Se und Se und Se und Servicefaktoren mit rvicefaktoren mit rvicefaktoren mit rvicefaktoren mit StärStärStärStärken undken undken undken und Schw Schw Schw Schwäääächen chen chen chen

im Detailim Detailim Detailim Detail23232323

4.14.14.14.1 ErreichbarkeitErreichbarkeitErreichbarkeitErreichbarkeit und Verkehr und Verkehr und Verkehr und Verkehr

Das mit Abstand wichtigste Verkehrsmittel für Reisen nach Das mit Abstand wichtigste Verkehrsmittel für Reisen nach Das mit Abstand wichtigste Verkehrsmittel für Reisen nach Das mit Abstand wichtigste Verkehrsmittel für Reisen nach

Lübeck ist das Auto, das zweitwichtigste die BahnLübeck ist das Auto, das zweitwichtigste die BahnLübeck ist das Auto, das zweitwichtigste die BahnLübeck ist das Auto, das zweitwichtigste die Bahn24242424. Die. Die. Die. Die Str Str Str Stra-a-a-a-

ßenanbindung ßenanbindung ßenanbindung ßenanbindung ist sehr gutist sehr gutist sehr gutist sehr gut, das , das , das , das Angebot an Parkplätzen Angebot an Parkplätzen Angebot an Parkplätzen Angebot an Parkplätzen vorvorvorvor

Ort Ort Ort Ort ausreichend. Durch den Regionalflughafen und den Fähausreichend. Durch den Regionalflughafen und den Fähausreichend. Durch den Regionalflughafen und den Fähausreichend. Durch den Regionalflughafen und den Fähr-r-r-r-

hafen ist Lübeck mit rund 15 Zielen in Europa verbundenhafen ist Lübeck mit rund 15 Zielen in Europa verbundenhafen ist Lübeck mit rund 15 Zielen in Europa verbundenhafen ist Lübeck mit rund 15 Zielen in Europa verbunden. . . . Die Die Die Die

Bahnanbindung insbesondere an die Oberzentren im Land Bahnanbindung insbesondere an die Oberzentren im Land Bahnanbindung insbesondere an die Oberzentren im Land Bahnanbindung insbesondere an die Oberzentren im Land

kann dagegen nur kann dagegen nur kann dagegen nur kann dagegen nur streckenweise überzeugen. streckenweise überzeugen. streckenweise überzeugen. streckenweise überzeugen. In weiteren In weiteren In weiteren In weiteren

Details bestehen OptimierungDetails bestehen OptimierungDetails bestehen OptimierungDetails bestehen Optimierungspotenzialespotenzialespotenzialespotenziale,,,, z. z. z. z. B. im Hinblick B. im Hinblick B. im Hinblick B. im Hinblick

auf den Straßenzustand, auf den Straßenzustand, auf den Straßenzustand, auf den Straßenzustand, einzelneeinzelneeinzelneeinzelne ÖPNV ÖPNV ÖPNV ÖPNV----Verbindungen und Verbindungen und Verbindungen und Verbindungen und

die Ausschilderung.die Ausschilderung.die Ausschilderung.die Ausschilderung.

Stärken: Stärken: Stärken: Stärken: Gute Bedingungen für AutofahrerGute Bedingungen für AutofahrerGute Bedingungen für AutofahrerGute Bedingungen für Autofahrer und Fährtouristen und Fährtouristen und Fährtouristen und Fährtouristen

• Gut ausgebautes Gut ausgebautes Gut ausgebautes Gut ausgebautes Straßennetz: Straßennetz: Straßennetz: Straßennetz: gute Anbindung (Direktanbindung A1 und A20), ein wei-

terer Ausbau ist geplant

• Ausreichendes ParkplatzangebotAusreichendes ParkplatzangebotAusreichendes ParkplatzangebotAusreichendes Parkplatzangebot:::: Parkplätze sind in hinreichender Zahl am Rande der

Lübecker Altstadt (Schwerpunkte Kanalstraße, Areal Musik- und Kongresshalle) und in

Strandnähe (Travemünde) vorhanden

• Wichtiger FährhafenWichtiger FährhafenWichtiger FährhafenWichtiger Fährhafen: : : : zahlreiche Verbindungen ab Travemünde in den Ostseeraum

(ca. 300 Fährschiffe pro Woche), u. a. nach Schweden, Finnland, Russland und ins Baltikum;

reger Schiffsverkehr auf der Trave ist Attraktion für Besucher, birgt allerdings auch Konflikt-

potenzial (vgl. Kap. II. 4.2 und 6.)

• Attraktiver Kreuzfahrtterminal:Attraktiver Kreuzfahrtterminal:Attraktiver Kreuzfahrtterminal:Attraktiver Kreuzfahrtterminal: 2007 wurde das gläserne Empfangsgebäude unmittelbar

an der Travemünder Vorderreihe (Ostpreußenkai ) eröffnet

• Fluganbindung:Fluganbindung:Fluganbindung:Fluganbindung: Fluganbindungen ins europäische Ausland durch den Regionalflughafen

(u. a. Dublin, London Stanstedt, Stockholm Skavsta, Mailand/Bergamo und Pisa, Barcelona,

Alicante und Palma de Mallorca, Danzig; neu ab 2010: Kiew), fast ausschließlich Flüge durch

Low Cost Carrier (vgl. Kap. II. 2.2), vielfältige Flugverbindungen auch über den Flughafen

Hamburg (Shuttleservice)

_______________________________________________________________

23 Die folgenden Einschätzungen resultieren aus verschiedensten aktuellen Quellen: ISEK, Publikationen der Hansestadt

Lübeck, Gästebefragungen, Gesprächen mit Verantwortlichen aus Lübeck und Travemünde, Ortsbildanalysen des

dwif, Sparkassen-Tourismusbarometer für Schleswig-Holstein u. a. m. 24 An-/Abreiseverkehrsmittel In- und Ausländer nach Lübeck: 60 % Pkw, 26 % Bahn, 7 % Flugzeug, 3 % Bus, 2 % Fähre .

Inländer nach Travemünde: 75 % Pkw, 5 % Bus, 1 % Flugzeug (N.I.T. Gästebefragungen 2008 und 2006)

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• Gute OrientierungsmöglichkeitenGute OrientierungsmöglichkeitenGute OrientierungsmöglichkeitenGute Orientierungsmöglichkeiten: : : : Stadtpläne, Fußgängerleitsystem, Infotafeln, Muse-

umsbeschilderung (deutsch/englisch), Ausschilderung der Parkplätze erleichtern Besu-

chern v. a. in Lübeck die Orientierung

SSSSchwächechwächechwächechwächennnn: : : : Optimierungspotenziale im DetailOptimierungspotenziale im DetailOptimierungspotenziale im DetailOptimierungspotenziale im Detail

• Innerörtlicher StraßenzustandInnerörtlicher StraßenzustandInnerörtlicher StraßenzustandInnerörtlicher Straßenzustand: : : : in den Einfahrtsbereichen zum Teil unattraktive „Teller“,

v. a. am Gustav-Radbruch-Platz; Unfallgefahr für Radfahrer an Kreisverkehren, teilweise

schlechter innerörtlicher Straßenzustand (z. B. Bertlingstraße, Außenallee in Travemünde),

verbesserungswürdige Ausschilderungen im Detail (z. B. Ausschilderung zur Touristinfor-

mation in Lübeck für Autofahrer, Umfeld Hauptbahnhof/ZOB Lübeck)

• Bahnanbindung:Bahnanbindung:Bahnanbindung:Bahnanbindung: wenige ICE-Verbindungen im nationalen und internationalen Netz (mit

Verbindung Hamburg – Lübeck im Halbstundentakt seit 2010 jedoch verbesserte Anbin-

dung an Fernverkehr), relativ lange Fahrtzeiten von den Oberzentren in der Umgebung

(Kiel, Schwerin, Lüneburg)25, somit eingeschränkte Attraktivität für Tagesbesucher

• Vereinzelte Vereinzelte Vereinzelte Vereinzelte Lücken im besucherorientiertenLücken im besucherorientiertenLücken im besucherorientiertenLücken im besucherorientierten ÖPNV ÖPNV ÖPNV ÖPNV----AngebotAngebotAngebotAngebot: : : : geringe Frequenzdichte

im abendlichen Busverkehr zwischen Lübeck und Travemünde sowie im Wochenendver-

kehr; ggf. optimierbare ÖPNV-Verbindungen zum Flughafen und zum Skandinavienkai26

• RadwegeRadwegeRadwegeRadwegenetz und netz und netz und netz und ----zustandzustandzustandzustand:::: bislang unattraktive Verbindung für Radfahrer zwischen Lü-

beck und Travemünde durch Emissionen des Pkw-Verkehrs, von Gewerbe und Industrie,

negatives visuelles Erlebnis durch Bebauungen, fehlende Wegweiser und Konkurrenznut-

zung durch Reiter; teilweise schlechter Zustand von Radwegen27

• Lagenachteile im Lagenachteile im Lagenachteile im Lagenachteile im KreuzfahrtKreuzfahrtKreuzfahrtKreuzfahrttourismustourismustourismustourismus:::: Lagevorteile anderer Ostseehäfen, Travemünde

mit geringer Anzahl an Anläufen (2009: 25); Spitzenreiter ist St. Petersburg (2008: 318 An-

läufe), aber auch Kiel (125), Rostock (116) und Gdynia/Danzig (89) werden vergleichsweise

häufig durch Kreuzfahrtschiffe angesteuert28

Mit der geplanten festen Querung des Fehmarnbelt29 wären erhebliche Veränderungen für den

Straßen-, Schienen- und Fährverkehr zwischen Deutschland und Dänemark verbunden. Zum einen

würden sich die Fahrtzeiten von und nach Skandinavien verkürzen, zum anderen werden vielfälti-

ge Chancen und Risiken für die Entwicklung der Wirtschaft, des Tourismus, des Naturraumes und

der Standortqualität in den unterschiedlichen Teilräumen erwartet.

_______________________________________________________________

25 vgl. Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009b1. Direktverbindungen nach Berlin, München, Kopenhagen (ICE) 26 vgl. Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009b1, Analyse Fahrpläne, Gespräche 27 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009b1, Hansestadt Lübeck, Bereich Naturschutz 2008 28 Primäre Kreuzfahrthäfen im Fahrtgebiet der Ostsee: St. Petersburg, Kopenhagen, Tallinn, Stockholm und Helsinki,

weitere bedeutsame Häfen: Oslo, Kiel, Rostock, Gdynia, Visby, Riga und Klaipeda (Breitzmann, K.-H. 2009, S. 9). Beispiel

Kiel: Hier können Kreuzfahrtschiffe durch die Kieler Förde bis direkt an den Schwedenkai am Rande der Innenstadt

fahren. Dies ermöglicht Besuchern kurze, fußläufige Wege in die Stadt und zum Bahnhof/ZOB. Große Kreuzfahrtdes-

tinationen wie Hamburg besitzen mit großen Marketingorganisationen wie dem Hamburg Cruise Center wichtige In-

teressensvertretungen. 29 Staatsvertrag zwischen Dänemark und Deutschland vom September 2008, Ratifizierung durch Bundestag und Bun-

desrat im Juni/Juli 2009. Die Fertigstellung der Querung ist im Jahr 2018 vorgesehen.

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31

4.24.24.24.2 NaturraumNaturraumNaturraumNaturraum und Erholung und Erholung und Erholung und Erholung

Wasser ist Wasser ist Wasser ist Wasser ist das zentraledas zentraledas zentraledas zentrale Element Element Element Element in in in in Lübeck Lübeck Lübeck Lübeck undundundund TravemüTravemüTravemüTravemünnnnde. de. de. de.

Die historische Altstadt Lübecks Die historische Altstadt Lübecks Die historische Altstadt Lübecks Die historische Altstadt Lübecks mit der vorgelagertenmit der vorgelagertenmit der vorgelagertenmit der vorgelagerten WalWalWalWall-l-l-l-

halbinsel halbinsel halbinsel halbinsel ist ist ist ist von vielen Grünvon vielen Grünvon vielen Grünvon vielen Grün---- und Wasser und Wasser und Wasser und Wasserflächen gesäumtflächen gesäumtflächen gesäumtflächen gesäumt, , , , im im im im

Stadtgebiet Stadtgebiet Stadtgebiet Stadtgebiet stehen stehen stehen stehen wiwiwiwichtige Naherholungsbereiche zur Vechtige Naherholungsbereiche zur Vechtige Naherholungsbereiche zur Vechtige Naherholungsbereiche zur Ver-r-r-r-

fügungfügungfügungfügung. . . . InInInIn Travemünde Travemünde Travemünde Travemünde bildenbildenbildenbilden die Lage an der Ostsee die Lage an der Ostsee die Lage an der Ostsee die Lage an der Ostsee und und und und

der Strand der Strand der Strand der Strand die naturräumliche Basis für den Tourismus. die naturräumliche Basis für den Tourismus. die naturräumliche Basis für den Tourismus. die naturräumliche Basis für den Tourismus.

Zugleich ist der Standort Zugleich ist der Standort Zugleich ist der Standort Zugleich ist der Standort auch für auch für auch für auch für die Hafenwirtschaft von die Hafenwirtschaft von die Hafenwirtschaft von die Hafenwirtschaft von

großer Bedeutung. großer Bedeutung. großer Bedeutung. großer Bedeutung. Als Gegenpol zur belebten WestseiAls Gegenpol zur belebten WestseiAls Gegenpol zur belebten WestseiAls Gegenpol zur belebten Westseite Trte Trte Trte Tra-a-a-a-

vemündes spielt die vemündes spielt die vemündes spielt die vemündes spielt die etwas abseits gelegene etwas abseits gelegene etwas abseits gelegene etwas abseits gelegene Halbinsel Priwall Halbinsel Priwall Halbinsel Priwall Halbinsel Priwall

für Ruhesuchende eine wichtige Rollefür Ruhesuchende eine wichtige Rollefür Ruhesuchende eine wichtige Rollefür Ruhesuchende eine wichtige Rolle....

Stärken: Stärken: Stärken: Stärken: Attraktive WasserAttraktive WasserAttraktive WasserAttraktive Wasser---- und Grünflächen und Grünflächen und Grünflächen und Grünflächen

• Oasen in der City: Oasen in der City: Oasen in der City: Oasen in der City: durch die Lage an Trave und Wakenitz bietet die von Wasser umgebene

Altstadt Lübecks mit ihren grünen Wallanlagen Erholungs- und Sportmöglichkeiten auch

im Zentrum der Stadt

• Bekanntes Ostseebad: Bekanntes Ostseebad: Bekanntes Ostseebad: Bekanntes Ostseebad: Travemünde zählt zu den ältesten Badeorten (Gründung 1802) an

der Ostsee, das Meer und der (Kur-)Strand (familienfreundlicher, flach abfallender Sand-

strand), aber auch neu gestaltete und gepflegte Parkanlagen (Brügmanngarten, Gode-

windpark) und Promenaden (Vorderreihe) bieten vielfältige Entspannungs- und Erho-

lungsmöglichkeiten

• Geschütze naturnahe BeGeschütze naturnahe BeGeschütze naturnahe BeGeschütze naturnahe Bereiche als wichtige Erholungsreiche als wichtige Erholungsreiche als wichtige Erholungsreiche als wichtige Erholungs----////RuhezonenRuhezonenRuhezonenRuhezonen: landschaftliche Att-

raktivität auf der Halbinsel Priwall (Dünenlandschaft, Naturstrand, Naturschutzgebiet südli-

cher Priwall), Brodtener Ufer (Steilküste, Landschaftsschutzgebiet), Fördelandschaft der Tra-

ve, Dummersdorfer Ufer (Naturschutzgebiet, Steilufer, Naturstrand, Feldlandschaft)

SSSSchwächenchwächenchwächenchwächen: : : : Umweltbelastung durch Hafenbetrieb, mangelnde Umweltbelastung durch Hafenbetrieb, mangelnde Umweltbelastung durch Hafenbetrieb, mangelnde Umweltbelastung durch Hafenbetrieb, mangelnde Vernetzung Vernetzung Vernetzung Vernetzung

• Umweltbelastungen durch Hafenbetrieb in Travemünde: Umweltbelastungen durch Hafenbetrieb in Travemünde: Umweltbelastungen durch Hafenbetrieb in Travemünde: Umweltbelastungen durch Hafenbetrieb in Travemünde: kritische Luftqualität (Stick-

stoffemissionen) im Ostsee(heil-)bad Travemünde; Zustand NSG Südlicher Priwall (Funktion

als „Pufferzone“ zwischen Skandinavienkai und nördlichem Siedlungsbereich auf der Halb-

insel); nicht eindeutige Kommunikation des Kurortstatus (Ostseeheilbad/Ostseebad)

• Vernetzung NaturVernetzung NaturVernetzung NaturVernetzung Naturräume:räume:räume:räume: fehlende Verbindungen von Grünflächen durch „grüne Korrido-

re“, notwendig wäre eine Zusammenführung von Ausgleichsflächen zu großflächigen

Maßnahmeräumen30

• Mangelnde Verweilmöglichkeiten in den Wallanlagen:Mangelnde Verweilmöglichkeiten in den Wallanlagen:Mangelnde Verweilmöglichkeiten in den Wallanlagen:Mangelnde Verweilmöglichkeiten in den Wallanlagen: ausbaufähiges Angebot an

attraktiven Sitzmöglichkeiten, Gestaltung der Zugänge, Sichtachsen auf die Altstadt31

_______________________________________________________________

30 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009b1 31 Hansestadt Lübeck FB Planen und Bauen 2009b

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32

4.34.34.34.3 StaStaStaStadtbilddtbilddtbilddtbild und Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsqualität

Das Lübecker Das Lübecker Das Lübecker Das Lübecker SSSStadtbild besticht durch seintadtbild besticht durch seintadtbild besticht durch seintadtbild besticht durch seineeee historischehistorischehistorischehistorische BaBaBaBau-u-u-u-

substanz substanz substanz substanz sowie densowie densowie densowie den reizvollen Wechsel zwischen Wasser und reizvollen Wechsel zwischen Wasser und reizvollen Wechsel zwischen Wasser und reizvollen Wechsel zwischen Wasser und

GGGGrünflächenrünflächenrünflächenrünflächen. . . . In einigen BereicIn einigen BereicIn einigen BereicIn einigen Bereichen, z. B. in zentralen Straßen hen, z. B. in zentralen Straßen hen, z. B. in zentralen Straßen hen, z. B. in zentralen Straßen

und auf Plätzen der Altstadt,und auf Plätzen der Altstadt,und auf Plätzen der Altstadt,und auf Plätzen der Altstadt, An der Unter An der Unter An der Unter An der Untertrave trave trave trave und den „Teund den „Teund den „Teund den „Tel-l-l-l-

lern“ lern“ lern“ lern“ bestebestebestebestehthththt gestalterische gestalterische gestalterische gestalterischerrrr Optimierungsbedarf. Optimierungsbedarf. Optimierungsbedarf. Optimierungsbedarf. In In In In TravTravTravTrave-e-e-e-

mündemündemündemünde gibt es p gibt es p gibt es p gibt es punktuell charakteristische Seebadarchitektur unktuell charakteristische Seebadarchitektur unktuell charakteristische Seebadarchitektur unktuell charakteristische Seebadarchitektur

sowie sowie sowie sowie in neu gestalteteten Bereichen in neu gestalteteten Bereichen in neu gestalteteten Bereichen in neu gestalteteten Bereichen eine eine eine eine gute Aufenthaltgute Aufenthaltgute Aufenthaltgute Aufenthalts-s-s-s-

qualitätqualitätqualitätqualität. Das Ortsbild . Das Ortsbild . Das Ortsbild . Das Ortsbild ist ist ist ist jedoch stark von jedoch stark von jedoch stark von jedoch stark von ungeungeungeungenutzten und nutzten und nutzten und nutzten und

unununungestaltetengestaltetengestaltetengestalteten Flächen sowie einer nicht mehr zeitgemäßen, Flächen sowie einer nicht mehr zeitgemäßen, Flächen sowie einer nicht mehr zeitgemäßen, Flächen sowie einer nicht mehr zeitgemäßen,

veralteten Bebauung und Infrastruktur geprägtveralteten Bebauung und Infrastruktur geprägtveralteten Bebauung und Infrastruktur geprägtveralteten Bebauung und Infrastruktur geprägt....

Stärken: Stärken: Stärken: Stärken: Attraktive historische AltstadtAttraktive historische AltstadtAttraktive historische AltstadtAttraktive historische Altstadt, , , , Aufenthaltszone Vorderreihe Aufenthaltszone Vorderreihe Aufenthaltszone Vorderreihe Aufenthaltszone Vorderreihe

• Historische Historische Historische Historische BausubstanzBausubstanzBausubstanzBausubstanz in der in der in der in der AltstadtAltstadtAltstadtAltstadt:::: relativ guter Gesamtzustand der Gebäude im

Kernbereich, wenige baufällige, sanierungsbedürftige Gebäude; attraktive historische

Stadttore (Holstentor, Burgtor), Kirchen und weitere historische Gebäude (vgl. Kap. II. 4.4)

• Hohe Aufenthaltsqualität in LübeckHohe Aufenthaltsqualität in LübeckHohe Aufenthaltsqualität in LübeckHohe Aufenthaltsqualität in Lübeck in neu gestalteten Bereichen in neu gestalteten Bereichen in neu gestalteten Bereichen in neu gestalteten Bereichen:::: z. B. An der Obertra-

ve (Pflasterung, Mobiliar, Fußgängerbrücken, übersichtlicher Abfahrtsbereich der Ausflugs-

schiffe), Hüx- und Fleischhauerstraße als attraktive Einkaufsbereiche mit ansprechende Ge-

samtgestaltung (Fassaden, Pflasterung, Verkehrsberuhigung, Sauberkeit), Wallanlagen

(Neugestaltung an der Puppenbrücke, Wallanlagenrundweg)

• Punktuell hPunktuell hPunktuell hPunktuell hohe Aufenthaltsqualität in ohe Aufenthaltsqualität in ohe Aufenthaltsqualität in ohe Aufenthaltsqualität in Travemünde: Travemünde: Travemünde: Travemünde: Vorderreihe als attraktiver Flanier-

und Einkaufsbereich mit neu gestalteter Promenade; Brügmanngarten (drehbare Sonnen-

bänke, Sichtschutz durch Begrünung/Hecken), Casino, restaurierter Strandbahnhof mit

Touristinformation

Schwächen: Schwächen: Schwächen: Schwächen: Inszenierung Inszenierung Inszenierung Inszenierung SehenswürdigkeitenSehenswürdigkeitenSehenswürdigkeitenSehenswürdigkeiten, , , , Mängel in Mängel in Mängel in Mängel in RandbereicheRandbereicheRandbereicheRandbereichen und im Ostseebadn und im Ostseebadn und im Ostseebadn und im Ostseebad

• Touristische KernTouristische KernTouristische KernTouristische Kernbereiche bereiche bereiche bereiche Lübecks Lübecks Lübecks Lübecks mit Darstellungsmit Darstellungsmit Darstellungsmit Darstellungsmmmmängeln:ängeln:ängeln:ängeln: einige zentrale Bereiche

der Lübecker Altstadt (z. B. Markt, Breite Straße, Kohlmarkt/Sandstraße, Schrangen) werden

baulich, gestalterisch und in ihrer Nutzung (Verkehr, Einzelhandel, Gastronomie, Märkte,

Veranstaltungen) der historischen Bedeutung und dem Welterbestatus nicht vollständig

gerecht; an einem aus Gästesicht „schönen Bild“ der Altstadt mit einer hohen Aufenthalts-

qualität muss weiter gearbeitet werden32

• Mangelhafte EmpfangsMangelhafte EmpfangsMangelhafte EmpfangsMangelhafte Empfangs---- und Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsqualität in Rand in Rand in Rand in Randbereichenbereichenbereichenbereichen der der der der AltstadtAltstadtAltstadtAltstadt:::: ge-

ringe Attraktivität durch hohes Verkehrsaufkommen sowie mangelnde bauliche und ge-

stalterische Qualität in touristisch relevanten Bereichen, v. a. Bahnhof/ZOB, Holstenstraße

als Verbindungsweg zwischen Holstentor und Rathaus, Große Burgstraße, Gustav-

Radbruch-Platz, Kanalstraße, An der Untertrave (verstreute Bootsanleger), Umfeld des An-

legers für Bootstouren nach Travemünde (Imbiss-Gastronomie, veraltete WC-Anlage); Op-_______________________________________________________________

32 vgl. auch Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2007

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33

timierbarkeit Sauberkeit am ZOB, relativ viel Graffiti in den Seitenstraßen und am äußeren

Altstadtring

• Verblasster SeebadcVerblasster SeebadcVerblasster SeebadcVerblasster Seebadcharmeharmeharmeharme Travemündes mit mTravemündes mit mTravemündes mit mTravemündes mit mangelhafteangelhafteangelhafteangelhafterrrr Aufenthaltsqualität Aufenthaltsqualität Aufenthaltsqualität Aufenthaltsqualität:::: trotz

repräsentativer historischer Einzelgebäude in Travemünde (v. a. ehemaliges Kurhaus, Casi-

no, Strandbahnhof, Vorderreihe) wenig attraktive Seebad-Architektur, dringender Sanie-

rungs- und Gestaltungsbedarf (u. a. Abriss Aqua-Top-Gebäude), ungenügende Aufenthalts-

und Erlebnisqualität in zentralen Bereichen wie Travepromenade, Strandpromenade (un-

belebter nördlicher Teil, veraltetes Mobiliar, Waschbetonelemente), Leuchtenfeld (unatt-

raktiv: Mobiliar, Verkaufsflächen und Gastronomie), Vorplatz Strandbahnhof (mit Busbahn-

hof), Bertlingstraße/Sichtachse Strandhof – Strand (veraltete Infrastruktur, Straßenschäden),

Kaiserallee (Gebäudezustände), Hafenbahnhof, Passat-, Fischereihafen, Dr. Heinrich-Zippel-

Park (Pflegezustand); angesichts vieler attraktiver Ostseebäder, vor allem in Mecklenburg-

Vorpommern, ist hier besonderer Handlungsbedarf gegeben

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34

Abb. Abb. Abb. Abb. 13131313:::: Lübeck Lübeck Lübeck Lübeck –––– Stadtgestaltung aus touristischer Perspektive Stadtgestaltung aus touristischer Perspektive Stadtgestaltung aus touristischer Perspektive Stadtgestaltung aus touristischer Perspektive

Bilder: dwif, D. Busche, Mai 2009; pixelio.de

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35

Abb. Abb. Abb. Abb. 14141414: : : : Travemünde Travemünde Travemünde Travemünde ---- Ortsgestaltung aus touristischer Perspektive Ortsgestaltung aus touristischer Perspektive Ortsgestaltung aus touristischer Perspektive Ortsgestaltung aus touristischer Perspektive

Bilder: dwif, D. Busche, Mai 2009

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36

4.44.44.44.4 KulturKulturKulturKultur

Lübeck zählt zu den schönsten und bedeutendsten historLübeck zählt zu den schönsten und bedeutendsten historLübeck zählt zu den schönsten und bedeutendsten historLübeck zählt zu den schönsten und bedeutendsten histori-i-i-i-

schen Städtschen Städtschen Städtschen Städten in Deutschland. en in Deutschland. en in Deutschland. en in Deutschland. Die Altstadt wurde als eine der Die Altstadt wurde als eine der Die Altstadt wurde als eine der Die Altstadt wurde als eine der

ersten deutschen Stätten in dersten deutschen Stätten in dersten deutschen Stätten in dersten deutschen Stätten in die UNESCOie UNESCOie UNESCOie UNESCO----WeltkulturerbeWeltkulturerbeWeltkulturerbeWeltkulturerbelistelistelisteliste

aufgenommen.aufgenommen.aufgenommen.aufgenommen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Im Mittelpunkt des Interesses stehen die

durch das durch das durch das durch das geschlossene geschlossene geschlossene geschlossene historische Stadtbild geprägte Atmhistorische Stadtbild geprägte Atmhistorische Stadtbild geprägte Atmhistorische Stadtbild geprägte Atmo-o-o-o-

sphäre, die sphäre, die sphäre, die sphäre, die klassischen Sehenswürdklassischen Sehenswürdklassischen Sehenswürdklassischen Sehenswürdigkeiten und igkeiten und igkeiten und igkeiten und einige einige einige einige MMMMu-u-u-u-

seen. Zwar gibt es seen. Zwar gibt es seen. Zwar gibt es seen. Zwar gibt es ein breitesein breitesein breitesein breites Kultur Kultur Kultur Kulturangebotangebotangebotangebot für die für die für die für die lokale lokale lokale lokale

Bevölkerung, Bevölkerung, Bevölkerung, Bevölkerung, jedoch jedoch jedoch jedoch nur nur nur nur wenigewenigewenigewenige VVVVeranstaltungeneranstaltungeneranstaltungeneranstaltungen33333333 mit sta mit sta mit sta mit star-r-r-r-

kerkerkerker,,,, deutlich überregionaler deutlich überregionaler deutlich überregionaler deutlich überregionaler Besucherwirkung.Besucherwirkung.Besucherwirkung.Besucherwirkung.

Stärken: Stärken: Stärken: Stärken: Gebaute Geschichte und klassisches KulturerlebnisGebaute Geschichte und klassisches KulturerlebnisGebaute Geschichte und klassisches KulturerlebnisGebaute Geschichte und klassisches Kulturerlebnis

• AltstadtAltstadtAltstadtAltstadtinseinseinseinsellll mit mit mit mit Weltkultur:Weltkultur:Weltkultur:Weltkultur: mittelalterlicher Stadtkern mit markanter Silhouette („Stadt

der sieben Türme“); bekanntes Wahrzeichen ist das Holstentor; das prächtige Rathaus im

Stil der Backsteingotik zählt zu den größten und bedeutendsten in Deutschland; das Burg-

kloster, das Heiligen-Geist-Hospital am Koberg und die prachtvollen Kirchen sind weitere

bedeutende Zeitzeugen; typisch „lübsch“ sind auch die Kaufmanns- und Kontorhäuser, das

Netz von Gängen mit den Ganghäusern, die Speichergebäude und Giebelhäuser, die un-

terschiedliche Baustile repräsentieren; Lübeck trägt den UNESCO-Welterbetitel seit 198734

• „Königin der Hanse“:„Königin der Hanse“:„Königin der Hanse“:„Königin der Hanse“: seit dem 14. Jahrhundert war Lübeck Hauptort der Hanse und die

führende Handelsmacht im Ostseeraum; in dieser Zeit erreichte Lübeck seine Blüte, die bis

heute im Stadtbild sichtbar ist und das Leben von damals anschaulich macht

• Weihnachtsmärkte alsWeihnachtsmärkte alsWeihnachtsmärkte alsWeihnachtsmärkte als Besuchermagneten Besuchermagneten Besuchermagneten Besuchermagneten: die zum Teil sehr hochwertigen Weihnachts-

und Kunsthandwerkermärkte in der Lübecker Altstadt locken in der Vorweihnachtszeit vie-

le Besucher auch aus entfernten Regionen und dem Ausland an; weitere Veranstaltungen

mit regionaler und zum Teil überregionaler Ausstrahlung sind die Wagner-Mann-

Inszenierungen und Musicals des Theater Lübeck, die Nordischen Filmtage, das Schleswig-

Holstein Musik-Festival, das Brahms-Festival in der Musikhochschule, Petri Vision sowie

Konzerte in der MuK, aber auch die Lange Nacht der Museen und das Duckstein-Festival

• DDDDrei rei rei rei Lübecker Lübecker Lübecker Lübecker Nobelpreisträger:Nobelpreisträger:Nobelpreisträger:Nobelpreisträger: Thomas Mann, Günter Grass und Willy Brandt sind mit

Lübeck eng verbunden, ihr Schaffen wird jeweils in einem eigenen Museum erfahr- und er-

lebbar; das Buddenbrookhaus ist nach dem Holstentor das meistbesuchte Museum Lü-

becks, hier finden auch bedeutende Ausstellungen statt (z. B. Golo-Mann-Ausstellung),

ebenso wie im Günter-Grass-Haus (50 Jahre Blechtrommel)

_______________________________________________________________

33 Veranstaltungen spielen für das Auslösen von Reisen eine entscheidende Rolle. Daher wird dieses auch im Touris-

musmarketing wichtige Thema im Folgenden jeweils in Zusammenhang mit den unterschiedlichen Angebotsberei-

chen – Kultur, Gastronomie, MICE, Freizeit etc. – betrachtet. 34 Lübeck zählt zu den wenigen historischen Städten in Nordeuropa, die den UNESCO-Welterbetitel tragen. Neben

Lübeck sind das die Altstädte von Wismar, Stralsund und Tallinn, die Alt- und die Neustadt von Riga sowie die Stadt

Visby. Darüber hinaus wurde der UNESCO-Welterbetitel an Einzelbauwerke und Ensembles verliehen.

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37

Schwächen: Schwächen: Schwächen: Schwächen: Mangel an Mangel an Mangel an Mangel an Kulturattraktionen und Kulturattraktionen und Kulturattraktionen und Kulturattraktionen und ----veranstaltungenveranstaltungenveranstaltungenveranstaltungen mit starker mit starker mit starker mit starker überregionaler überregionaler überregionaler überregionaler

BesucherwirkungBesucherwirkungBesucherwirkungBesucherwirkung

• Wenige Wenige Wenige Wenige KultureventsKultureventsKultureventsKulturevents mit Ausstrahlungskraft mit Ausstrahlungskraft mit Ausstrahlungskraft mit Ausstrahlungskraft:::: insgesamt wenige kulturelle Veranstal-

tungshighlights für ein breites Publikum und (nationaler) Ausstrahlungskraft, stattdessen

zahlreiche austauschbare Veranstaltungen wie Altstadt- und Oktoberfest mit Qualitätsdefi-

ziten sowie viele kleine Veranstaltungen mit geringer Ausstrahlungskraft und Wahrneh-

mung

• Wenig Unterhaltung amWenig Unterhaltung amWenig Unterhaltung amWenig Unterhaltung am Abend: Abend: Abend: Abend: sowohl in Lübeck als auch in Travemünde wenig „Night-

life“; wenig großstädtisches, studentisches Leben

• Aktualität Aktualität Aktualität Aktualität von von von von MuseumsMuseumsMuseumsMuseums---- und und und und AusstellungskonzepteAusstellungskonzepteAusstellungskonzepteAusstellungskonzeptennnn:::: Profil, Ausstattung und Besu-

cherorientierung der Lübecker Museen sind weiter ausbaufähig; dies betrifft vor allem das

Kulturforum Burgkloster, das Museum Holstentor, das Buddenbrookhaus und das

St. Annen-Museum

• Ausbaufähiges Stadterlebnis:Ausbaufähiges Stadterlebnis:Ausbaufähiges Stadterlebnis:Ausbaufähiges Stadterlebnis: Stadtgeschichte und -kultur bislang eher „klassisch“ erleb-

bar, Angebote für jüngere/junggebliebene Zielgruppen zu wenig vorhanden bzw. bekannt

WettbewerbssituationWettbewerbssituationWettbewerbssituationWettbewerbssituation

Es gibt viele historisch und kulturell interessante Städte in Deutschland und im Ausland. Lübecks

größte Wettbewerber im Umfeld sind Hamburg und Bremen, aber auch andere Städte bieten eine

Fülle kultureller Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen. Hamburg positioniert sich zunehmend

mit kulturellen Leuchttürmen am Wasser (Musicaltheater im Hafen, Elbphilharmonie, Auswande-

rerwelt BallinStadt, Internationales Maritimes Museum, Science Center/Großaquarium). Bremen hat

weniger historische bzw. UNESCO-Baudenkmäler als Lübeck, setzt diese aber kreativ in Szene. Mit

der online buchbaren Audio-Stadttour (MP3-Format) sollen auch junge Leute angesprochen wer-

den. Bremerhaven hat sich vom Hafenstandort zum Spezialisten für maritimes Edutainment ge-

mausert (Auswandererhaus, maritimes Kochstudio, Zoo am Meer, Klimahaus, Atlantikum). Danzig

inszeniert mit dem beliebten Jahrmarkt des heiligen Dominik (23 Tage lang) seine historische Ver-

gangenheit und hat sich mit seinen Theaterfestivals einen Namen gemacht (Internationales

Shakespeare-Festival, Festival der Freilicht- und Straßentheater, Festival der Guten Stimmung). In

den Sommermonaten sind die Ausfahrten mit Galeonen nach historischen Vorbildern bei den Tou-

risten beliebt. Die Schiffe werden abends als Taverne und auch für Events genutzt.

Für typisches Seebad-Flair stehen insbesondere die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und

Bansin (Usedom) sowie das Ostseebad Binz (Rügen). Durch Veranstaltungen wie die internationa-

len Fashion Shows „Usedom Baltic Fashion Guests“, „Usedom Baltic Fashion Award“, „Bridge of

Fashion“ und „Catwalk Binz“, die „Binzer Sommerfrische um die Jahrhundertwende“, das Kaiserbä-

der-Pleinair „7 Maler am Meer“, das Usedomer Musikfestival, Woche(n) der Bäderarchitektur, See-

brückenfeste, den nostalgischen Wintermarkt der drei Kaiserbäder und Silvester am Meer (mit be-

heizbaren Zelten) wird die Seebadkultur wirkungsvoll in Szene gesetzt.

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38

4.54.54.54.5 Beherbergung und GastronomieBeherbergung und GastronomieBeherbergung und GastronomieBeherbergung und Gastronomie

Das Gastgewerbe in Das Gastgewerbe in Das Gastgewerbe in Das Gastgewerbe in Lübeck und TraveLübeck und TraveLübeck und TraveLübeck und Travemünde münde münde münde wird von wenwird von wenwird von wenwird von weni-i-i-i-

gen hochwertigen und hochpreisigen Spitzenangebotengen hochwertigen und hochpreisigen Spitzenangebotengen hochwertigen und hochpreisigen Spitzenangebotengen hochwertigen und hochpreisigen Spitzenangeboten, , , ,

wenigen wenigen wenigen wenigen bekannten bekannten bekannten bekannten TraditionsbetriebenTraditionsbetriebenTraditionsbetriebenTraditionsbetrieben und vielen Angeb und vielen Angeb und vielen Angeb und vielen Angebo-o-o-o-

ten mit Standardausstattung, wenig zeitgemäßem Ambiente ten mit Standardausstattung, wenig zeitgemäßem Ambiente ten mit Standardausstattung, wenig zeitgemäßem Ambiente ten mit Standardausstattung, wenig zeitgemäßem Ambiente

und teilweise kritischem Preisund teilweise kritischem Preisund teilweise kritischem Preisund teilweise kritischem Preis----Leistungsverhältnis bestimmt. Leistungsverhältnis bestimmt. Leistungsverhältnis bestimmt. Leistungsverhältnis bestimmt.

Die lokalDie lokalDie lokalDie lokal---- u u u und regionaltypischen Besonderheiten finden sich nd regionaltypischen Besonderheiten finden sich nd regionaltypischen Besonderheiten finden sich nd regionaltypischen Besonderheiten finden sich

in den Angeboten von Beherbergungsin den Angeboten von Beherbergungsin den Angeboten von Beherbergungsin den Angeboten von Beherbergungs---- und Gastronomieb und Gastronomieb und Gastronomieb und Gastronomiebe-e-e-e-

trieben selten wieder. trieben selten wieder. trieben selten wieder. trieben selten wieder. Auch die Ausrichtung auf die BedürAuch die Ausrichtung auf die BedürAuch die Ausrichtung auf die BedürAuch die Ausrichtung auf die Bedürf-f-f-f-

nisse wichtiger Zielgruppen ist besonders bei alteingesessnisse wichtiger Zielgruppen ist besonders bei alteingesessnisse wichtiger Zielgruppen ist besonders bei alteingesessnisse wichtiger Zielgruppen ist besonders bei alteingesesse-e-e-e-

nen Betrieben ausbaufähig.nen Betrieben ausbaufähig.nen Betrieben ausbaufähig.nen Betrieben ausbaufähig.

Stärken: Stärken: Stärken: Stärken: EEEEinzelne gastronomische Spitzenangebote in besten Lageninzelne gastronomische Spitzenangebote in besten Lageninzelne gastronomische Spitzenangebote in besten Lageninzelne gastronomische Spitzenangebote in besten Lagen

• Moderne Moderne Moderne Moderne TopTopTopTop----Hotels:Hotels:Hotels:Hotels: hochwertige Hotels mit zeitgemäßer Ausstattung (vor allem Ta-

gungs- und Wellnesseinrichtungen) und mit zum Teil ausgezeichneter Gastronomie in Lü-

beck und Travemünde: Radisson SAS Senator Hotel, Grand Spa Resort A-ROSA, COLUMBIA

Hotel Casino, weitere gute Hotels im 4-Sterne-Segment, z. B. Treff Hotel Lübeck City Centre

• Attraktive Lagen:Attraktive Lagen:Attraktive Lagen:Attraktive Lagen: vielfach gute Lagen der Hotels und Gastronomiebetriebe in Travemünde,

aber auch zahlreicher Hotels in Lübeck – zentral, wassernah und dennoch ruhig

• Gastronomische Traditionsunternehmen:Gastronomische Traditionsunternehmen:Gastronomische Traditionsunternehmen:Gastronomische Traditionsunternehmen: einzigartige Gastronomiebetriebe mit histori-

schem Ambiente und Tradition, wie die Schiffergesellschaft zu Lübeck und das Café Nie-

deregger (berühmte Lübecker Marzipanspezialitäten), sind Besuchermagneten vor Ort

Schwächen: Schwächen: Schwächen: Schwächen: Viel Standard, wenig Regionaltypisches und SpezialisiertesViel Standard, wenig Regionaltypisches und SpezialisiertesViel Standard, wenig Regionaltypisches und SpezialisiertesViel Standard, wenig Regionaltypisches und Spezialisiertes

• Kleine Kleine Kleine Kleine HotelsHotelsHotelsHotels oft nicht mehr zeitgemäß: oft nicht mehr zeitgemäß: oft nicht mehr zeitgemäß: oft nicht mehr zeitgemäß: „renovierungsbedürftig“, „altmodisch“ und „et-

was heruntergekommen“35 – vor allem im 2- und 3-Sterne-Segment gibt es Unterkunftsbe-

triebe mit baulichen Mängeln und nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung, Gäste kritisieren

häufig das nicht überzeugende Preis-Leistungsverhältnis, auch zahlreiche Ferienwohnun-

gen und Privatzimmer entsprechen nicht (mehr) den Qualitätsbedürfnissen der Gäste

• Viele Hotels ohne Spezialisierung: Viele Hotels ohne Spezialisierung: Viele Hotels ohne Spezialisierung: Viele Hotels ohne Spezialisierung: nur wenige Häuser heben sich vom Standard-Angebot

ab und haben sich auf bestimmte Zielgruppen spezialisiert (Ausnahmen: z. B. Frauenhotel,

Gutenberger und Hotel an der Marienkirche in Lübeck, Evershof in Travemünde); wenig

Originelles, Individuelles und Authentisches

• Wenige Campingplätze auf Standardniveau:Wenige Campingplätze auf Standardniveau:Wenige Campingplätze auf Standardniveau:Wenige Campingplätze auf Standardniveau: in Lübeck nur ein Campingplatz, in Trave-

münde zwei Plätze auf Standardniveau36 (vgl. Kap. II. 2.1), keine Themen- und Zielgruppen-

orientierung

_______________________________________________________________

35 Gästebewertungen für Hotels in Lübeck und Travemünde, www.hotel.de, Stand: August 2009 36 darunter ein 3-Sterne-Platz auf dem Priwall, Klassifizierung nach Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutsch-

land (BVCD) und Deutschem Tourismusverband (DTV), Stand: Dezember 2009

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39

• WenWenWenWenigigigig KulinarischesKulinarischesKulinarischesKulinarisches außerhalb der Topaußerhalb der Topaußerhalb der Topaußerhalb der Top----HotelsHotelsHotelsHotels:::: neben den Sterne-Restaurants in den 5-

Sterne-Hotels in Travemünde (Buddenbrooks, La belle Epoche) und zwei weiteren Sterne-

Restaurants in Lübeck (Wullenwever, Zum fabelhaften Hirschen) fehlen attraktive Lokale

mit typisch lübschen und Ostsee-Gerichten sowie historischem und/oder maritimem Am-

biente

• GastroGastroGastroGastro----EventsEventsEventsEvents ohne dauerhafte ohne dauerhafte ohne dauerhafte ohne dauerhafte überregionale Bedeutungüberregionale Bedeutungüberregionale Bedeutungüberregionale Bedeutung:::: kulinarische Events und Kre-

ationen, wie das 7-Türme-Gericht und die Lübecker Fisch- und Kartoffeltage, mit qualitati-

ven Schwächen und noch geringer touristischer Bedeutung, Gourmet- und Weinabende

sowie kulinarische Lesungen ausschließlich in Top-Hotels (COLUMBIA Hotel Casino,

A-ROSA, Scandic Hotel), „Kulinarischer Segeltörn“ nur im Rahmen der Travemünder Woche

WettbWettbWettbWettbewerbssituationewerbssituationewerbssituationewerbssituation

In Beherbergung und Gastronomie bieten sich vielfältige Spezialisierungs- und Profilierungsmög-

lichkeiten, die den individueller werdenden Gästebedürfnissen und dem Wunsch nach Abwechs-

lung im Urlaub entgegenkommen.

Großstädte wie Hamburg sind bekannt für ihr vielseitiges Beherbergungs- und Gastronomieange-

bot. Highlights sind die schicken Design-Hotels, das neue Lindner Themenhotel im Tierpark Ha-

genbeck, das Feuerschiff und auch Gastro-Events wie „Hamburg Schlemmer Sommer“, „Hamburg

Gans(z) weihnachtlich“ und spezielle Show-Angebote wie der Dinner-Zirkus und die schwimmende

Dinner-Show auf einem Schaufelraddampfer (Palais de Paris). Zudem bietet der Hafen Platz für

stilvolle Gastronomie- und Eventkonzepte wie „Das Seepferdchen“ in einer ehemaligen Fischlager-

halle. Bremen hat mit dem Pannekoekschip „Fregatte Admiral Nelson“ und dem Theaterschiff Bre-

men-Bühne 3 zwei besondere Angebote im Bereich der maritimen Erlebnisgastronomie.

Die drei Kaiserbäder auf Usedom betonen ihre gastronomische Qualität durch kulinarische Veran-

staltungen wie „Grand Schlemm“ – kulinarische Strandwanderung in den drei Kaiserbädern und

den „Baltic Cocktail Competition“.

Das Ostseebad Grömitz sticht mit schmackhaften, gesunden Ostsee-Gerichten aus hochwertigen

Küchen für den normalen Geldbeutel („Lecker 6-Pass“ schlemm 6, zahl 5) heraus. Im Bereich Beher-

bergung setzt es durch Ferienwohnungen und hochwertige Campingplätze besonders auf Famili-

enfreundlichkeit (Animations-/Freizeitangebote) und spezielle Dienstleistungen (Shuttleservice,

WLAN-Zugang). Auch die Campingplätze in Boltenhagen (4 Sterne) und Kühlungsborn (5 Sterne)

sind sehr familienorientiert und bieten ein vielfältiges Freizeit- und Erlebnisangebot für Kinder und

Erwachsene (Animation, Kinderzirkus, Fackelumzüge, Nachtwanderungen), Abendveranstaltungen,

Wellness-/Fitnesscenter innerhalb der eigenen Anlage sowie Sportangebote (Tauchschule, Inliner-

touren u. a. m.).

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40

4.64.64.64.6 EinzelhandelEinzelhandelEinzelhandelEinzelhandel

Lübeck Lübeck Lübeck Lübeck hathathathat als Oberzentrum als Oberzentrum als Oberzentrum als Oberzentrum und Einkaufsziel für die Bewound Einkaufsziel für die Bewound Einkaufsziel für die Bewound Einkaufsziel für die Bewoh-h-h-h-

ner aus dem Umland ner aus dem Umland ner aus dem Umland ner aus dem Umland eine großeine großeine großeine große e e e BedeuBedeuBedeuBedeutungtungtungtung, ist aber keine , ist aber keine , ist aber keine , ist aber keine

typische Shoppingtypische Shoppingtypische Shoppingtypische Shopping----Destination. Destination. Destination. Destination. Shopping ist fShopping ist fShopping ist fShopping ist für Übernacür Übernacür Übernacür Übernach-h-h-h-

tungsgästungsgästungsgästungsgäste te te te selten der Anlass für einen Besuch. Anders selten der Anlass für einen Besuch. Anders selten der Anlass für einen Besuch. Anders selten der Anlass für einen Besuch. Anders verhält verhält verhält verhält

es sich bei den es sich bei den es sich bei den es sich bei den SkandinavierSkandinavierSkandinavierSkandinaviernnnn, , , , für die das Einkaufenfür die das Einkaufenfür die das Einkaufenfür die das Einkaufen,,,, v v v v.... a. a. a. a. von von von von

LebensmiLebensmiLebensmiLebensmitttttelntelntelnteln,,,, in in in in den den den den größeren Einkaufszentrengrößeren Einkaufszentrengrößeren Einkaufszentrengrößeren Einkaufszentren im weiteren im weiteren im weiteren im weiteren

Stadtgebiet Stadtgebiet Stadtgebiet Stadtgebiet oft ein Reisemotiv darstellt. oft ein Reisemotiv darstellt. oft ein Reisemotiv darstellt. oft ein Reisemotiv darstellt. Einem im BundeEinem im BundeEinem im BundeEinem im Bundes-s-s-s-

vergleich durchschvergleich durchschvergleich durchschvergleich durchschnittlichennittlichennittlichennittlichen Einzelhandelsangebot steht ein Einzelhandelsangebot steht ein Einzelhandelsangebot steht ein Einzelhandelsangebot steht ein

punktuellpunktuellpunktuellpunktuell sehr sehr sehr sehr attraktives Shoppingerlebnis gegenüber. S attraktives Shoppingerlebnis gegenüber. S attraktives Shoppingerlebnis gegenüber. S attraktives Shoppingerlebnis gegenüber. Sooool-l-l-l-

vente Zielgruppen vente Zielgruppen vente Zielgruppen vente Zielgruppen vermissen vermissen vermissen vermissen hochwertige Angebhochwertige Angebhochwertige Angebhochwertige Angeboooote.te.te.te.

Stärken: Stärken: Stärken: Stärken: Kurze WeKurze WeKurze WeKurze Wege und Adressen für Insiderge und Adressen für Insiderge und Adressen für Insiderge und Adressen für Insider

• Gute Erreichbarkeit und Gute Erreichbarkeit und Gute Erreichbarkeit und Gute Erreichbarkeit und FußläufigkeitFußläufigkeitFußläufigkeitFußläufigkeit:::: die Altstadt Lübecks ist nicht nur überregional gut

erreichbar (Kap. II. 4.1), sie versteht sich als Stadt der kurzen Wege, das innerstädtische

Shopping-Angebot ist fußläufig gut zu erreichen, Parkplätze in der Altstadt und am Rande

ermöglichen die Anfahrt mit dem Auto; 80 % der Lübeck-Gäste unternehmen einen Alt-

stadtbummel bzw. nutzen die Shopping-Möglichkeiten während ihres Aufenthaltes

• Punktuell Punktuell Punktuell Punktuell sehr attraktives sehr attraktives sehr attraktives sehr attraktives ShoppingerlebnisShoppingerlebnisShoppingerlebnisShoppingerlebnis:::: in der Hüx- und in der Fleischhauerstraße

mit ihren historischen Gebäuden sind viele kreative Läden, Handwerker und Künstler ange-

siedelt, zusammen mit den Cafés und Restaurants bilden sie ein sehr stimmiges Einkaufser-

lebnis; von der Interessengemeinschaft „IG Hüx“ profitieren sowohl ansässige Geschäftsleu-

te als auch Touristen, sie organisiert und finanziert gemeinsame Werbemaßnahmen, Ver-

anstaltungen, Ausstellungen und jährliche Sommerfeste

• Liberalisierung deLiberalisierung deLiberalisierung deLiberalisierung der Öffnungszeiten im Einzelhandelr Öffnungszeiten im Einzelhandelr Öffnungszeiten im Einzelhandelr Öffnungszeiten im Einzelhandel:::: verkaufsoffene Sonntage und Late-

Night-Shopping mehrmals im Jahr sowie geöffnete Geschäfte an den Wochenenden in

Travemünde (Kurortstatus) kommen dem Bedürfnis vieler Bewohner und Touristen entge-

gen

Schwächen: Schwächen: Schwächen: Schwächen: QualitätsQualitätsQualitätsQualitäts---- und Servicedefizite und Servicedefizite und Servicedefizite und Servicedefizite

• AustauschbarkeitAustauschbarkeitAustauschbarkeitAustauschbarkeit und Angebotslücken und Angebotslücken und Angebotslücken und Angebotslücken:::: laut ISEK37 entspricht das Einzelhandelsangebot

in Lübeck noch nicht der oberzentralen Bedeutung und ist trotz Welterbekulisse im Bun-

desvergleich durchschnittlich, keine innovativen Handelskonzepte oder Agglomerationen

besonders hochwertiger Anbieter in der Innenstadt; 79 % Filialisierungsgrad38 in der Haupt-

einkaufsstraße Breite Straße, Einkaufsmöglichkeiten auf dem Markt sind nicht stilgerecht;

Mangel an Einkaufsmöglichkeiten für gehobene Ansprüche (bedingt durch die relativ ge-

ringe Kaufkraft der Einwohner); die Zentralität des Einzelhandelsstandortes nimmt laut

_______________________________________________________________

37 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009b1 38 Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH 2009

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41

Wirtschaftsförderung Lübeck jedoch zu; starke Konkurrenz in der Region (Hamburg, Bre-

men, Kiel) und starke Mittelzentren mit guter Einkaufsstruktur im Umland

• Servicedefizite:Servicedefizite:Servicedefizite:Servicedefizite: kritische Beurteilung des Einzelhandelsangebots in Bezug auf Kinder-

freundlichkeit, Öffnungszeiten (keine einheitlichen Ladenöffnungszeiten) und teilweise

Parkplatzmöglichkeiten bzw. -information/-lenkung

• Shopping in Shopping in Shopping in Shopping in TravemündeTravemündeTravemündeTravemünde nicht stilgerecht nicht stilgerecht nicht stilgerecht nicht stilgerecht: angesichts der wachsenden Zahl anspruchs-

voller und solventer Gäste (A-ROSA, COLUMBIA Hotel Casino, Golfplatz, Ferienhausgäste

Priwall) entsprechen Auswahl und Qualität des Shoppingangebots nicht den Bedürfnissen;

mangels adäquater Angebote nutzen diese Gäste vor allem die hochwertigen, teilweise ex-

klusiven Angebote in Timmendorfer Strand; Priwall-Gäste bemängeln die bislang nicht

vorhandenen Versorgungsmöglichkeiten auf der Halbinsel, so dass zeit- und kostenintensi-

ve Fahrten notwendig sind

WettbewerbssituationWettbewerbssituationWettbewerbssituationWettbewerbssituation

Durch den stetigen Zuwachs der Einzelhandelsflächen in Deutschland, insbesondere durch Ein-

kaufszentren, Discounter und Fachmärkte, verschärft sich der Wettbewerbsdruck, hinzu kommt

die sinkende Flächenproduktivität vieler Einzelhändler, so dass eine klare Positionierung des Ein-

zelhandels und ein qualitativ angemessenes Angebot zunehmend gefragt sind. Der Trend im Ein-

zelhandel geht zurück in die Innenstädte.

Vor allem Großstädte werben mit ihrem vielfältigen Shopping-Angebot. So positioniert sich Ham-

burg als Shoppingparadies und bietet unter dem Motto „von luxuriös bis schräg“ Angebote für

verschiedenste Bedürfnisse in den zahlreichen Einkaufszentren und -straßen, Passagen, Märkten

und Flohmärkten, Second-Hand-Läden und Einrichtungshäusern. Ein besonderer Service ist die

Möglichkeit, den Shopping-Parkplatz online im Voraus zu reservieren. Bremen hat ein wetterunab-

hängiges und fast ganzjähriges Shopping-Erlebnis durch überdachte Passagen in der Innenstadt

und Sonntags-Öffnungszeiten im Schnoorviertel geschaffen und richtet sein Angebot sowohl an

junge erlebnisorientierte Einkäufer (Weserpromenade) als auch an Liebhaber historischer Atmo-

sphäre (Schnoorviertel, Böttcherstraße) sowie an Ausländer insbesondere außerhalb der EU (Tax

Free Shopping). Auch einige Seebäder etablieren sich durch hochwertige Shopping-Angebote wie

im Fall von Timmendorfer Strand (Luxus-Markenshopping) und Kühlungsborn (exklusive Marken-

shops am Bootshafen).

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42

4.74.74.74.7 TagungsTagungsTagungsTagungs---- und Kongressbereich und Kongressbereich und Kongressbereich und Kongressbereich (MICE) (MICE) (MICE) (MICE)39393939

Ebenso wie in vielen anderen Städten und REbenso wie in vielen anderen Städten und REbenso wie in vielen anderen Städten und REbenso wie in vielen anderen Städten und Reeeegionen gionen gionen gionen ist das ist das ist das ist das

Angebot im TaguAngebot im TaguAngebot im TaguAngebot im Tagungsngsngsngs---- und Kongressbereich und Kongressbereich und Kongressbereich und Kongressbereich in den letzten in den letzten in den letzten in den letzten

JahrenJahrenJahrenJahren in Lübeck und Tra in Lübeck und Tra in Lübeck und Tra in Lübeck und Travemündevemündevemündevemünde starkstarkstarkstark gewachsen gewachsen gewachsen gewachsen. S. S. S. Speziell peziell peziell peziell

in der Hotelleriein der Hotelleriein der Hotelleriein der Hotellerie gibt es inzwischen ein breites Angebot. gibt es inzwischen ein breites Angebot. gibt es inzwischen ein breites Angebot. gibt es inzwischen ein breites Angebot. Ein Ein Ein Ein

großer Wettbewerber, die Metropole Hamburggroßer Wettbewerber, die Metropole Hamburggroßer Wettbewerber, die Metropole Hamburggroßer Wettbewerber, die Metropole Hamburg,,,, be be be befindet sich findet sich findet sich findet sich

allerdings allerdings allerdings allerdings direktdirektdirektdirekt „vor der Haustür“. „vor der Haustür“. „vor der Haustür“. „vor der Haustür“. UUUUnternternternter l l l lübeckübeckübeckübeckongress ongress ongress ongress e. V. e. V. e. V. e. V.

werden wichtige werden wichtige werden wichtige werden wichtige TagungsTagungsTagungsTagungs----, Kongress, Kongress, Kongress, Kongress und Veranstaltungso und Veranstaltungso und Veranstaltungso und Veranstaltungsorrrrte te te te

bereits erfolgreichbereits erfolgreichbereits erfolgreichbereits erfolgreich gebündelt. D gebündelt. D gebündelt. D gebündelt. Das Netzwerk ist jedoch auas Netzwerk ist jedoch auas Netzwerk ist jedoch auas Netzwerk ist jedoch aus-s-s-s-

baufähigbaufähigbaufähigbaufähig und die finanzielle Ausstattung f und die finanzielle Ausstattung f und die finanzielle Ausstattung f und die finanzielle Ausstattung für eine stärkeür eine stärkeür eine stärkeür eine stärkere re re re

AAAAkquisition und Vermarktung kquisition und Vermarktung kquisition und Vermarktung kquisition und Vermarktung bislang unzureichendbislang unzureichendbislang unzureichendbislang unzureichend.... Z Z Z Zuneuneuneuneh-h-h-h-

mmmmend nachgefragteend nachgefragteend nachgefragteend nachgefragte,,,, besondebesondebesondebesonderererere EventEventEventEventlocationslocationslocationslocations werden werden werden werden noch noch noch noch

zu wenig genutzt und vermarzu wenig genutzt und vermarzu wenig genutzt und vermarzu wenig genutzt und vermarkkkktet.tet.tet.tet.

Stärken: Stärken: Stärken: Stärken: Umfangreiche TagungskapazitätenUmfangreiche TagungskapazitätenUmfangreiche TagungskapazitätenUmfangreiche Tagungskapazitäten und stadttypische und stadttypische und stadttypische und stadttypische Veranstaltungsorte Veranstaltungsorte Veranstaltungsorte Veranstaltungsorte

• UmfangreicheUmfangreicheUmfangreicheUmfangreiche Tagungskapazitäten Tagungskapazitäten Tagungskapazitäten Tagungskapazitäten: umfangreiches Angebot an Tagungshotels (12 Ho-

tels mit mindestens drei Tagungsräumen in Lübeck und Travemünde) (siehe Kap. II. 2.1),

Musik- und Kongresshalle (MuK) mit 14 Tagungsräumen, (Konzert-)Saal

• Attraktive und stadttypische VeransAttraktive und stadttypische VeransAttraktive und stadttypische VeransAttraktive und stadttypische Veranstaltungsortetaltungsortetaltungsortetaltungsorte:::: Buddenbrookhaus und Beletage, Gün-

ter-Grass-Haus und Skulpturenhof, Museum für Natur und Umwelt und Domhof, Theater-

FigurenMuseum sowie Museen und Kirchen, Holstentor, Höfe und Gänge, Kanäle um Lü-

beck, Schuppen 6 und 9, Media Docks, Passat, Kreuzfahrtterminal in Travemünde, Strand-

bahnhof Travemünde u. a. m.

• Gemeinsames Gemeinsames Gemeinsames Gemeinsames MICEMICEMICEMICE----Marketing durch lübeckongress e. V.:Marketing durch lübeckongress e. V.:Marketing durch lübeckongress e. V.:Marketing durch lübeckongress e. V.: erfolgreiche Aufbauarbeit als

Public Private Partnership, gemeinsame Aktivitäten der derzeit 31 Mitglieder40 zur Bewer-

bung des Tagungs-, Kongress- und Veranstaltungsortes Lübeck (Tagungsmagazin, Inter-

netauftritt, Newsletter)

• Kreative RahmenprogrammeKreative RahmenprogrammeKreative RahmenprogrammeKreative Rahmenprogramme: die historische Altstadt und Wasserlagen bieten einen at-

traktiven Rahmen; die LTM und das Netzwerk MakS haben einige abwechslungsreiche Pro-

grammbausteine „für tolle Tagungstypen“ entwickelt

Schwächen: Schwächen: Schwächen: Schwächen: Unzureichende MarUnzureichende MarUnzureichende MarUnzureichende Marketingmittel ketingmittel ketingmittel ketingmittel und Einbindung von Special Locund Einbindung von Special Locund Einbindung von Special Locund Einbindung von Special Locaaaationstionstionstions

• Bislang kein aktives Bislang kein aktives Bislang kein aktives Bislang kein aktives MICEMICEMICEMICE----Marketing:Marketing:Marketing:Marketing: unzureichende finanzielle Ausstattung, die für eine

aktive Akquisition nach innen (Gewinnung von weiteren Partnern in Lübeck und Trave-

münde) und außen (Kundengewinnung) sowie für eine erfolgreiche Vermarktung der att-

_______________________________________________________________

39 MICE: Meetings, Incentives, Conventions, Events 40 Hierunter befinden sich zwölf Hotelbetriebe, zwei Kongresslocations, zwei Eventlocations, vier strategische Partner

sowie elf weitere Kooperationspartner (Stand: November 2009). Die LTM ist im Vorstand vertreten.

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43

raktiven Tagungs-, Kongress- und Veranstaltungsmöglichkeiten in Lübeck und Travemün-

de notwendig ist

• MangelndeMangelndeMangelndeMangelnde Einbindung stadttypischer Veranstaltungsorte Einbindung stadttypischer Veranstaltungsorte Einbindung stadttypischer Veranstaltungsorte Einbindung stadttypischer Veranstaltungsorte:::: mangelnde Einbindung lü-

becktypischer Locations als Tagungsort, Eventlocation oder bei Rahmenprogrammen,

mangelnde Übersicht über das Gesamtangebot, diverse Ansprechpartner für unterschiedli-

che Veranstaltungsstätten

• MuKMuKMuKMuK mit Mängeln mit Mängeln mit Mängeln mit Mängeln:::: die größte Tagungs- und Kongressstätte (Baujahr 1994) verzeichnet in-

zwischen einige bauliche und Ausstattungsmängel, stockende Sanierung, Hotels bemän-

geln Unflexibilität bei (Kooperations-)Angeboten

WettbewerbssituationWettbewerbssituationWettbewerbssituationWettbewerbssituation

Deutschland ist europaweit die Tagungs- und Veranstaltungsdestination Nummer 1. Dementspre-

chend ist das Angebot, vor allem in Großstädten, aber auch in kleineren Städten und Regionen,

groß und auf hohem Niveau, bei leicht steigender Tendenz. Die wichtigsten Kriterien für die Wahl

des Veranstaltungsortes sind: schnelle Erreichbarkeit, Hotelkapazitäten, Image der Destination,

modernes CongressCentrum und touristische Attraktionen, die bei Rahmenprogrammen einge-

bunden werden können. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Preis-Leistungsverhältnis.41

Bezüglich Erreichbarkeit, Tagungs- und Veranstaltungskapazitäten und der Vielfalt an Beherber-

gungs-, Gastronomie- und Freizeitangeboten haben Großstädte wie Berlin, München und Ham-

burg die Nase vorn. Städte wie Bremen stechen bei der Anzahl ungewöhnlicher, ortstypischer Ver-

anstaltungsorte heraus (Theater, Musical-Theater, Schiff, Weser-Stadion, Museen, Rathaus, Galopp-

Rennbahn, Kunsthalle, Erlebniswelt, Meierei, Mühle, Biohof, Waldbühne etc.) und werben mit krea-

tiven Rahmenprogrammen (z. B. Walking Dinner, Flugsimulator-Training). Kiel bietet neben größe-

ren Tagungskapazitäten an Bord der Stena-Line-Schiffe auch Räumlichkeiten auf individuelleren

Schiffen wie dem Raddampfer Freya und einem Großsegler.

Auf www.meet-mv.de fallen vor allem die „Incentive-Welten“, die entsprechende Angebote thema-

tisch gruppieren (Maritim, Fun & Action, Team, Relax, Kultur), positiv auf. Dabei werden lokal-

typische Veranstaltungsorte bewusst in die Vermarktung mit eingebunden, z. B. Seminar im

Strandkorb, Tagungszelt am Strand.

_______________________________________________________________

41 Europäisches Institut für TagungsWirtschaft GmbH 2009

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44

4.84.84.84.8 Freizeit,Freizeit,Freizeit,Freizeit, SportSportSportSport, Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit und und und und WellnessWellnessWellnessWellness

Vor allem in denVor allem in denVor allem in denVor allem in den Sommerm Sommerm Sommerm Sommermonateonateonateonatennnn und und und und an an an an den den den den Wochenenden Wochenenden Wochenenden Wochenenden

zieht das Ostseebad Travemünde zieht das Ostseebad Travemünde zieht das Ostseebad Travemünde zieht das Ostseebad Travemünde viele Gäste an. viele Gäste an. viele Gäste an. viele Gäste an. Bei gutem Bei gutem Bei gutem Bei gutem

Wetter bieten sich viele Möglichkeiten zur paWetter bieten sich viele Möglichkeiten zur paWetter bieten sich viele Möglichkeiten zur paWetter bieten sich viele Möglichkeiten zur passsssiven oder aktsiven oder aktsiven oder aktsiven oder akti-i-i-i-

ven Erholung im Freiven Erholung im Freiven Erholung im Freiven Erholung im Freien:en:en:en: bbbbaden, Rad fahren, wandern, Wasseaden, Rad fahren, wandern, Wasseaden, Rad fahren, wandern, Wasseaden, Rad fahren, wandern, Wasser-r-r-r-

sport u.sport u.sport u.sport u. a.a.a.a. m. m. m. m. Besonders beliebt sind SpaziergängBesonders beliebt sind SpaziergängBesonders beliebt sind SpaziergängBesonders beliebt sind Spaziergänge entlang e entlang e entlang e entlang

der Promenaden, das Beobachten der einder Promenaden, das Beobachten der einder Promenaden, das Beobachten der einder Promenaden, das Beobachten der ein---- und auslaufenden und auslaufenden und auslaufenden und auslaufenden

Schiffe Schiffe Schiffe Schiffe und und und und die Travemünder Woche als bekanntesdie Travemünder Woche als bekanntesdie Travemünder Woche als bekanntesdie Travemünder Woche als bekanntes SegelSegelSegelSegel----

sportsportsportsportevent.event.event.event. Einen deutlichenEinen deutlichenEinen deutlichenEinen deutlichen Mangel gibt es Mangel gibt es Mangel gibt es Mangel gibt es a a a an wetterunan wetterunan wetterunan wetterunab-b-b-b-

hängigen Alternativenhängigen Alternativenhängigen Alternativenhängigen Alternativen wie wie wie wie GesundheitsGesundheitsGesundheitsGesundheits----////WellnessWellnessWellnessWellness----, Sport, Sport, Sport, Sport----

und Spielangebound Spielangebound Spielangebound Spielangebotetetete....

Stärken: Stärken: Stärken: Stärken: VVVVielfältigeielfältigeielfältigeielfältigessss AktivitätsAktivitätsAktivitätsAktivitätsangebot angebot angebot angebot in der Natur und in der Natur und in der Natur und in der Natur und UmgebungUmgebungUmgebungUmgebung

• Zahlreiche Zahlreiche Zahlreiche Zahlreiche OutdoorOutdoorOutdoorOutdoor----AktivitätAktivitätAktivitätAktivitätenenenen:::: überregionale und lokale Rad(fern)wege (Ostseeküsten-

Radweg, Alte Salzstraße, Drägerweg, Treidelpfad) und Wanderwege (Hanseatenwander-

weg, Panoramaweg Brodtener Steilufer) verbinden abwechslungsreiche Natur- und Stadt-

landschaften; vielfältige Wassersportmöglichkeiten (Kanu, Paddeln, Rudern, Segeln, Surfen,

Angeln, Schwimmen/Baden), Sport- und Freizeitaktivitäten an Land (Joggen, Nordic Wal-

king, Spazierengehen, Inline-Skaten, Reiten, Hochseilgarten Travemünde)

• TopTopTopTop----Event Travemünder Woche:Event Travemünder Woche:Event Travemünder Woche:Event Travemünder Woche: mit rund 1,2 Mio. Besuchern gehört die internationale

Segelregatta – neben der Kieler Woche, der Hanse Sail in Rostock und der Sail Bremerha-

ven – zu den maritimen Top-Events in Deutschland; 2009 fand sie zum 120. Mal statt

• Erlebnis Schiffe: Erlebnis Schiffe: Erlebnis Schiffe: Erlebnis Schiffe: die regelmäßig und ungewöhnlich nah vorbeifahrenden (großen) Schiffe

sind typisch für Travemünde und faszinieren die Gäste (vgl. Kap. II. 4.1)

• Interessante Interessante Interessante Interessante Ausflugsziele im UmlandAusflugsziele im UmlandAusflugsziele im UmlandAusflugsziele im Umland:::: z. B. Erlebnispark Hansa-Park Sierksdorf, Sea Life

Meeresaquarium Timmendorfer Strand, Ostsee-Therme Scharbeutz, weitere Ostseebäder

Schwächen: Schwächen: Schwächen: Schwächen: Defizite bei Defizite bei Defizite bei Defizite bei GesundheitsGesundheitsGesundheitsGesundheits----////WellnessWellnessWellnessWellness---- und und und und wetterunabhängigen wetterunabhängigen wetterunabhängigen wetterunabhängigen AktivangeboteAktivangeboteAktivangeboteAktivangebotennnn

• Mangel an Mangel an Mangel an Mangel an GesundheitsGesundheitsGesundheitsGesundheits----////Wellnessangeboten:Wellnessangeboten:Wellnessangeboten:Wellnessangeboten: neben einigen sehr hochwertigen Well-

nessangeboten (v. a. Grand Spa Resort A-ROSA mit Fokus Beauty) fehlt es an weiteren An-

geboten, vor allem in Travemünde (vgl. auch Kap. II. 2.1)

• Wenige wetterunabhängige Angebote:Wenige wetterunabhängige Angebote:Wenige wetterunabhängige Angebote:Wenige wetterunabhängige Angebote: mit Schließung des Freizeitbades Aqua Top Ende

2003 fehlt es in Travemünde verstärkt an Angeboten für Schlechtwettertage und in der kal-

ten Jahreszeit, auch mangelt es an wetterunabhängigen Spiel- und Sportangeboten

• Qualitätsmängel beiQualitätsmängel beiQualitätsmängel beiQualitätsmängel bei Veranstaltung Veranstaltung Veranstaltung Veranstaltungenenenen:::: die Ergebnisse der Gästebefragungen (vgl. Kap. II.

3.1) unterstreichen, dass das Veranstaltungsangebot noch nicht zufriedenstellend ist und

den Bedürfnissen der aktuellen und künftig stärker anzusprechenden Zielgruppen noch

nicht ausreichend entspricht; dies betrifft das Profil und die Qualität von Märkten in der

Lübecker Altstadt ebenso wie kleinere Veranstaltungen in Travemünde, aber auch Groß-

veranstaltungen wie die Travemünder Woche

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45

WettbewerbssituationWettbewerbssituationWettbewerbssituationWettbewerbssituation

Aktive Erholung sowie der Wunsch, etwas für die Gesundheit zu tun, sind zunehmende Reisemoti-

ve. Somit spielen Sport-, Gesundheits- und Wellnessangebote eine immer größere Rolle, was sich

auch in der Positionierung von Urlaubsorten und sogar Städten widerspiegelt. So positioniert sich

Kiel als „KIEL.SAILING CITY“ und richtet insbesondere sein Sportangebot am Segelsport mit interna-

tionalem Fokus aus. Timmendorfer Strand macht mit hochwertigen Sportveranstaltungen (Deut-

sche Beach-Volleyball- und Hockey-Meisterschaften, Polo Open) sowie weiteren anspruchsvollen

Veranstaltungen zum Mitmachen (offene Golfwoche für Anfänger, 18-Loch-Golfturnier für Fortge-

schrittene, Mittwochsregatta, Sportabzeichen etc.) auf sich aufmerksam.

Im Bereich Wellness & Gesundheit gibt es ebenfalls viele Profilierungs- und Spezialisierungsmög-

lichkeiten. In Warnemünde werben eine Vielzahl von Hotels mit attraktiven Wellnesseinrichtungen

und Gesundheitsangeboten um die Gunst der Gäste. Dabei ist das Spektrum äußerst vielfältig und

reicht von Thalasso über Ayurveda, Kneippness bis hin zu Anwendungen nach chinesischer Medi-

zin. Unter den Städten fällt Bremen mit seinen zahlreichen Angeboten im Bereich City-Wellness

auf.

Auch Grömitz präsentiert mit dem Wellarium ein modernes, öffentlich zugängliches Wellnessan-

gebot, darüber hinaus werden die vielfältigen Möglichkeiten zum Laufen & Walken, Segeln, Surfen

und Golfen herausgestellt. Speziell für Kinder wurde der GRÖMEL Club entwickelt, der in den Ferien

und auch bei „Schietwetter“ keine Langeweile aufkommen lässt.

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46

Entwicklungtouristischer Infrastruktur

5.5.5.5. Organisationsstrukturen im LübeckOrganisationsstrukturen im LübeckOrganisationsstrukturen im LübeckOrganisationsstrukturen im Lübeck---- und Trav und Trav und Trav und Travemündeemündeemündeemünde----TourismusTourismusTourismusTourismus

An der Entwicklung deAn der Entwicklung deAn der Entwicklung deAn der Entwicklung des Tourismus in Lübeck und Travemünde sind eine Vielzahl von öffens Tourismus in Lübeck und Travemünde sind eine Vielzahl von öffens Tourismus in Lübeck und Travemünde sind eine Vielzahl von öffens Tourismus in Lübeck und Travemünde sind eine Vielzahl von öffent-t-t-t-

lichen und privaten Akteuren beteiligt. Je nach Aufgabenbereich haben unterschiedliche lichen und privaten Akteuren beteiligt. Je nach Aufgabenbereich haben unterschiedliche lichen und privaten Akteuren beteiligt. Je nach Aufgabenbereich haben unterschiedliche lichen und privaten Akteuren beteiligt. Je nach Aufgabenbereich haben unterschiedliche

Organisationen und Institutionen die Organisationen und Institutionen die Organisationen und Institutionen die Organisationen und Institutionen die Federführung: In der tourismusbezogenen InfrastruFederführung: In der tourismusbezogenen InfrastruFederführung: In der tourismusbezogenen InfrastruFederführung: In der tourismusbezogenen Infrastruk-k-k-k-

turentwicklung turentwicklung turentwicklung turentwicklung iiiist dies die Hst dies die Hst dies die Hst dies die Hansestadt Lübeck mit ansestadt Lübeck mit ansestadt Lübeck mit ansestadt Lübeck mit ihren Gesellschaftenihren Gesellschaftenihren Gesellschaftenihren Gesellschaften, in der Bewirtscha, in der Bewirtscha, in der Bewirtscha, in der Bewirtschaf-f-f-f-

tung und Pflege der kurörtlichen Infrastruktur der Kurbetrieb Travemünde, im Tourismutung und Pflege der kurörtlichen Infrastruktur der Kurbetrieb Travemünde, im Tourismutung und Pflege der kurörtlichen Infrastruktur der Kurbetrieb Travemünde, im Tourismutung und Pflege der kurörtlichen Infrastruktur der Kurbetrieb Travemünde, im Tourismus-s-s-s-

marketing sowie bei Gästeservice und marketing sowie bei Gästeservice und marketing sowie bei Gästeservice und marketing sowie bei Gästeservice und ----betreuung die Lübeck und Travemünde Markbetreuung die Lübeck und Travemünde Markbetreuung die Lübeck und Travemünde Markbetreuung die Lübeck und Travemünde Markeeeeting ting ting ting

GmbH. In TeiGmbH. In TeiGmbH. In TeiGmbH. In Teilbereichen sind die Aufgabenteilungen und Kompetenzzlbereichen sind die Aufgabenteilungen und Kompetenzzlbereichen sind die Aufgabenteilungen und Kompetenzzlbereichen sind die Aufgabenteilungen und Kompetenzzuuuuweisungen noch nicht weisungen noch nicht weisungen noch nicht weisungen noch nicht

immer verbindlich geklärt oder die Mittel ausreichend gebündelt, so v. a. in der tourismusbimmer verbindlich geklärt oder die Mittel ausreichend gebündelt, so v. a. in der tourismusbimmer verbindlich geklärt oder die Mittel ausreichend gebündelt, so v. a. in der tourismusbimmer verbindlich geklärt oder die Mittel ausreichend gebündelt, so v. a. in der tourismusbe-e-e-e-

zogenen Infrastrukturentwicklung, in verschiedenen Marketingbereichen (Kozogenen Infrastrukturentwicklung, in verschiedenen Marketingbereichen (Kozogenen Infrastrukturentwicklung, in verschiedenen Marketingbereichen (Kozogenen Infrastrukturentwicklung, in verschiedenen Marketingbereichen (Konnnngressgressgressgress----, City, City, City, City----, , , ,

KKKKulturulturulturultur----, übergreifendes Stadtmarketing) sowie bei, übergreifendes Stadtmarketing) sowie bei, übergreifendes Stadtmarketing) sowie bei, übergreifendes Stadtmarketing) sowie beim Managementm Managementm Managementm Management touri touri touri tourismusrelevanter Vesmusrelevanter Vesmusrelevanter Vesmusrelevanter Ver-r-r-r-

anstaltungen. Das Aufgabenspektrum der LTM hat sich anstaltungen. Das Aufgabenspektrum der LTM hat sich anstaltungen. Das Aufgabenspektrum der LTM hat sich anstaltungen. Das Aufgabenspektrum der LTM hat sich im Verlauf der letzten Jahre im Verlauf der letzten Jahre im Verlauf der letzten Jahre im Verlauf der letzten Jahre stark estark estark estark er-r-r-r-

weitert. Sie hat sich weitert. Sie hat sich weitert. Sie hat sich weitert. Sie hat sich zur zentrazur zentrazur zentrazur zentralen Organisation für das Lübeckmlen Organisation für das Lübeckmlen Organisation für das Lübeckmlen Organisation für das Lübeckmarketing entwiarketing entwiarketing entwiarketing entwickeltckeltckeltckelt, , , , die Pldie Pldie Pldie Pla-a-a-a-

nungsnungsnungsnungs---- und Finanzierungssicherheit ist jedoch nicht b und Finanzierungssicherheit ist jedoch nicht b und Finanzierungssicherheit ist jedoch nicht b und Finanzierungssicherheit ist jedoch nicht beeeefriedigend.friedigend.friedigend.friedigend.

Die Tourismusentwicklung ist mit verschiedenen Aufgabenbereichen verbunden, für die verschie-

dene Akteure zuständig sind (Abb. 15).

Abb. Abb. Abb. Abb. 15151515:::: AufgabenbereichAufgabenbereichAufgabenbereichAufgabenbereiche zur Tourismusentwicklung in Lübeck und Travemündee zur Tourismusentwicklung in Lübeck und Travemündee zur Tourismusentwicklung in Lübeck und Travemündee zur Tourismusentwicklung in Lübeck und Travemünde

Quelle: dwif 2009

Situation:Situation:Situation:Situation: Bei der Entwicklung der touristischen Infrastruktur sind

verschiedene städtische bzw. im Auftrag der Stadt arbeitende

Gesellschaften und Akteure beteiligt. Die Akquisition und

Betreuung privater Investoren liegt in der Verantwortung der Wirtschaftsförderung Lübeck Wirtschaftsförderung Lübeck Wirtschaftsförderung Lübeck Wirtschaftsförderung Lübeck

GmbHGmbHGmbHGmbH42, aber auch die Politik- und Verwaltungsspitze (Bürgermeister, Fachbereich 2 Wirtschaft

_______________________________________________________________

42 Gesellschafter: 70 % KWL GmbH 10 % Industrie- und Handelskammer zu Lübeck, 10 % Kreishandwerkerschaft Lübeck,

10 % Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft des DGB

TourismusbezogeneInfrastrukturentwicklung

Bewirtschaftungtouristischer Infrastruktur

TourismusmarketingGästeservice &

-betreuung

QualitätsmanagementVeranstaltungs-

management

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47

und Soziales, Fachbereich 5 Planen und Bauen) ist oft beteiligt. Im Aufgabenbereich der KWL KWL KWL KWL

GmbHGmbHGmbHGmbH43, die als städtische Gesellschaft mit der Wirtschaftsförderung zusammen arbeitet, liegen

Projektentwicklungen (1. Hochbauprojekte inkl. Standort-Marktanalysen, Objektplanungen, Bau-

Projektmanagement, 2. Städtebauliche Projekte inkl. Mitwirkung an Bauleitplanung, Grundstücks-

management, Erschließung) und das Immobilienmanagement (Schwerpunkt Betreuung und Ver-

marktung städtischer Bauten inkl. Grundstückserschließung, Sanierung denkmalgeschützter Bau-

substanz, Facility Management etc.). Mit dem Tourismusbereich gibt es vereinzelt Berührungs-

punkte (z. B. Aqua-Top-Areal). Darüber hinaus wirkt die WirtschaftsfördWirtschaftsfördWirtschaftsfördWirtschaftsfördeeeerung Lübeck GmbHrung Lübeck GmbHrung Lübeck GmbHrung Lübeck GmbH bei

der Gewerbeplanung mit. Für alle stadtplanerischen Fragen und Baumaßnahmen ist der FachbFachbFachbFachbe-e-e-e-

reich reich reich reich Planen und BPlanen und BPlanen und BPlanen und Bauenauenauenauen verantwortlich. In die Entwicklungsplanung konkreter Tourismusprojekte

(z. B. Aqua-Top-Areal, Priwall-Waterfront) ist auch der FFFFachbereich achbereich achbereich achbereich Wirtschaft und SozialesWirtschaft und SozialesWirtschaft und SozialesWirtschaft und Soziales invol-

viert. In Travemünde trägt der Kurbetrieb TravKurbetrieb TravKurbetrieb TravKurbetrieb Traveeeemündemündemündemünde (KBT)44 Verantwortung für die Entwicklung

des Sondervermögens (Immobilienbesitz) des Kurbetriebes. Dazu gehören u. a. die Promenaden-

flächen (Strand-, Travepromenade). Bei Baumaßnahmen ist der KBT auch „Bauherr“ an diesen Ob-

jekten. Bei der Konzeption öffentlicher touristischer Einrichtungen in Travemünde (z. B. Naturer-

lebniszentrum) ist ebenfalls der KBT federführend beteiligt. Darüber hinaus bestehen weitere, in

diesem Zusammenhang relevante Gremien, so z. B. der Gestaltungsbeirat der Hansestadt LGestaltungsbeirat der Hansestadt LGestaltungsbeirat der Hansestadt LGestaltungsbeirat der Hansestadt Lü-ü-ü-ü-

beckbeckbeckbeck (initiiert durch und angesiedelt beim Fachbereich 5), dessen Ziel es ist, zur Verbesserung des

Stadtbildes im Weltkulturerbe Lübeck beizutragen, die architektonische Qualität auf einem hohen

Standard zu sichern sowie architektonische und städtebauliche und damit meist auch wirtschaftli-

che Fehlentwicklungen zu verhindern. Ebenso beim Fachbereich 5 angesiedelt sind die Aufgaben-

felder Stadtgestaltung, Sondernutzung (u. a. Außengastronomie, Werbebeschilderung) sowie das

UNESCO-Welterbemanagement. Das Thema Barrierefreiheit Barrierefreiheit Barrierefreiheit Barrierefreiheit wird vom Fachbereich Wirtschaft und

Soziales koordiniert. Zudem gibt es eine Projektgruppe „Behinderte Mitbürger“ bzw. seit kurzem

den „Behindertenrat“. Die Federführung inkl. Finanzierung zur Erarbeitung eines Konzepts (inkl.

Bestandsaufnahme, Empfehlungen für Infrastruktur- und Kommunikationsmaßnahmen, Aufzeigen

von Förder-/Finanzierungsmöglichkeiten) sowie die Umsetzung der Maßnahmen zum Nutzen mo-

bilitätseingeschränkter Bewohner und Lübeck-Besucher ist noch ungeklärt. Zu nennen sind da-

rüber hinaus Partner aus der Privatwirtschaft wie der LüLüLüLübeckbeckbeckbeck----Management e.Management e.Management e.Management e. V.,V.,V.,V., ein Verein zur

Förderung der Stadtentwicklung, der sich u. a. um die Verbesserung der Erreichbarkeit und Fragen

der Stadtgestaltung bemüht.

Bewertung:Bewertung:Bewertung:Bewertung: In den vergangenen Jahren lagen für Lübeck und Travemünde keine längerfristigen

strategischen Ziele und Maßnahmen in Form eines Tourismusentwicklungskonzepts vor. Das vor-

liegende TEK bildet nun eine Arbeitsgrundlage für eine ganzheitliche Ortsentwicklung, die die tou-

ristischen Anforderungen gezielt und nachhaltig berücksichtigt. Das TEK erleichtert eine proaktive

Ansprache von Investoren im Tourismus, die bislang nicht erfolgt. Da derzeit weder bei der Wirt-

schaftsförderung noch bei der Stadt Mitarbeiter speziell für Fragen der Tourismusförderung und

-infrastrukturentwicklung zuständig sind, sollte angesichts der umfangreichen Aufgaben vor allem

in Travemünde entweder eine personelle Erweiterung oder eine sehr viel stärkere Verzahnung zwi-

_______________________________________________________________

43 Gesellschafter: 100 % Hansestadt Lübeck 44 Eigenbetrieb der Hansestadt Lübeck

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48

Bewirtschaftungtouristischer Infrastruktur

Tourismusmarketing

schen Stadtplanung, Wirtschaftsförderung, Experten (z. B. Gestaltungsbeirat, zu berufener Koordi-

nator Barrierefreies Lübeck in Zusammenarbeit mit der NatKo – Nationale Koordinierungsstelle

Tourismus für Alle e. V.) und den Tourismusverantwortlichen (KBT, LTM) erfolgen.

Situation:Situation:Situation:Situation: Bei der Bewirtschaftung der touristischen Infrastruktur

haben verschiedene GesellschaGesellschaGesellschaGesellschafffften und Einrichtungenten und Einrichtungenten und Einrichtungenten und Einrichtungen, an der

die Hansestadt LübeckHansestadt LübeckHansestadt LübeckHansestadt Lübeck beteiligt ist, die Federführung. Diese sind

den einzelnen Fachbereichen, v. a. den Fachbereichen Fachbereichen Fachbereichen Fachbereichen Wirtschaft und SozialesWirtschaft und SozialesWirtschaft und SozialesWirtschaft und Soziales sowie KulturKulturKulturKultur,,,,

zugeordnet. Die Flughafen Lübeck GmbHFlughafen Lübeck GmbHFlughafen Lübeck GmbHFlughafen Lübeck GmbH betreibt den Flughafen Lübeck. 2010 soll ein neues

Betreibermodell entwickelt werden. Die Lübecker HafenLübecker HafenLübecker HafenLübecker Hafen----Gesellschaft mbHGesellschaft mbHGesellschaft mbHGesellschaft mbH betreibt die öffentli-

chen Häfen der Hansestadt, u. a. den Terminal Skandinavienkai als größten Fährhafen Europas. Für

den Kreuzfahrttourismus sind auch der Ostpreußenkai, Kohlenhof und Burgtorkai von Bedeutung.

Die Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) wird durch die Lübecker MusikLübecker MusikLübecker MusikLübecker Musik---- und Kongressha und Kongressha und Kongressha und Kongresshal-l-l-l-

len mbHlen mbHlen mbHlen mbH bewirtschaftet. Eine besondere Bedeutung für den Tourismus haben öffentliche Kultur-

einrichtungen wie die Kulturstiftung /Kulturstiftung /Kulturstiftung /Kulturstiftung / die die die die LÜBECKER MUSEENLÜBECKER MUSEENLÜBECKER MUSEENLÜBECKER MUSEEN und das Theater LübeckTheater LübeckTheater LübeckTheater Lübeck. In Tra-

vemünde ist der Kurbetrieb TravemündeKurbetrieb TravemündeKurbetrieb TravemündeKurbetrieb Travemünde für die Pflege und Bewirtschaftung (Grundstücksverwal-

tung) des Sondervermögens (Immobilienbesitz) des Kurbetriebes zuständig. Dazu gehören die

Promenadenflächen (Strand-, Travepromenade), die Grünanlagen (Kurpark, Brügmanngarten etc.),

der Wohnmobilparkplatz, die Bedürfnisanstalten und das Veranstaltungszentrum Brügmanngarten,

darüber hinaus der Strandbetrieb. Der KWL GmbHKWL GmbHKWL GmbHKWL GmbH obliegen das Immobilien- und Leerstandsma-

nagement sowie die Parkraumbewirtschaftung.

Bewertung:Bewertung:Bewertung:Bewertung: Aus Sicht des TEK ist kein verstärkter organisatorischer Anpassungsbedarf zu erkennen.

Zu den Organisations- und Finanzierungsstrukturen sowie Aufgabenzuschnitten im Detail ist an

dieser Stelle keine Aussage zu treffen. Für die Ergänzung und Pflege tourismusrelevanter Infra-

struktur (z. B. Beschilderung) sollten die Zuständigkeiten (Fachbereich 5) klarer benannt werden.

Situation:Situation:Situation:Situation: Die Lübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbH45 ist

federführend für das Tourismusmarketing der Stadt verantwort-

lich, dessen Hauptziel die Gewinnung touristischer Besucher aus

dem In- und Ausland ist. Zu den Marketingaufgaben der LTM zählen die Vermarktung aller touristi-

schen Serviceangebote für Lübeck und Travemünde, der Werbemittelvertrieb sowie die Entwick-

lung und der Verkauf von Pauschal- und Gruppenreisen (Incoming). Das Tagungs- und Kongress-

marketing befindet sich noch im Aufbau, ebenso der Tagungs- und Kongressservice. Hier sind ne-

ben dem lübecklübecklübecklübeckongress e.ongress e.ongress e.ongress e. V.V.V.V. auch einzelne Tagungshotels und Veranstaltungslocateinzelne Tagungshotels und Veranstaltungslocateinzelne Tagungshotels und Veranstaltungslocateinzelne Tagungshotels und Veranstaltungslocatiiiionsonsonsons aktiv.

Wichtige innerstädtische Partner der LTM im Tourismusmarketing sind der DEHOGADEHOGADEHOGADEHOGA, die KauKauKauKauf-f-f-f-

mannschaft zu Lübeckmannschaft zu Lübeckmannschaft zu Lübeckmannschaft zu Lübeck, die Travemünder WirtschaftsgemeinschaftTravemünder WirtschaftsgemeinschaftTravemünder WirtschaftsgemeinschaftTravemünder Wirtschaftsgemeinschaft, der Lübecker VerkehrsveLübecker VerkehrsveLübecker VerkehrsveLübecker Verkehrsver-r-r-r-

ein ein ein ein e. V.e. V.e. V.e. V., die Lübecker HafenLübecker HafenLübecker HafenLübecker Hafen----GGGGesellschaftesellschaftesellschaftesellschaft (Kreuzfahrtmarketing), die Hansestadt LübeckHansestadt LübeckHansestadt LübeckHansestadt Lübeck u. a.

m.46 Mit dem Ziel, das touristische Angebot von Lübeck und Travemünde professionell, zielgrup-

_______________________________________________________________

45 Gesellschafter: 90 % Hansestadt Lübeck, 10 % Kaufmannschaft zu Lübeck. Die heutige LTM entstand zum 1.7.2007

nach einer Umstrukturierung der Lübeck und Travemünde Tourist-Service GmbH sowie einer strategischen und ope-

rativen Neuausrichtung. Derzeit sind in der LTM 30 MitarbeiterInnen (Vollbeschäftigtenäquivalent) beschäftigt. 46 Siehe auch Tätigkeitsbericht der LTM 2009.

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

49

Erweiterung desTourismusmarketings:

Strategisches Stadtmarketing,City-, Kulturmarketing

pengerecht und effizient zu bewerben, arbeitet die LTM mit zahlreichen MarLTM mit zahlreichen MarLTM mit zahlreichen MarLTM mit zahlreichen Marketingorganisatiketingorganisatiketingorganisatiketingorganisatio-o-o-o-

nen, Verbänden und in Arbeitskreisennen, Verbänden und in Arbeitskreisennen, Verbänden und in Arbeitskreisennen, Verbänden und in Arbeitskreisen zusammen. Die wichtigsten sind: die Marketingkooperati-

on Städte in Schleswig-Holstein (MaKS) für kreative Angebote für den deutschen Markt; der Ostsee-

Holstein-Tourismus e. V. (OHT); die Tourismusagentur Schleswig-Holstein GmbH (TASH); die Deut-

sche Zentrale für Tourismus e. V. (DZT); die Marketingkooperation Deutsches Küstenland (DKL) für

die Vermarktung der deutschen Küstenregionen in ausgewählten internationalen Märkten: Öster-

reich, Schweiz, China; die Kooperation mit den Hansestädten Bremen und Hamburg zur Bewer-

bung ausgewählter ausländischer Märkte: Skandinavien, Italien, Spanien, Frankreich; das German

Convention Bureau e. V. (GCB) für das Tagungs- und Kongressmarketing; der Internationale Bustou-

ristik Verband (RDA); der Deutsche ReiseVerband (DRV); der UNESCO Welterbestätten e. V. zur Be-

werbung ausgewählter ausländischer Märkte: Österreich, Schweiz, USA, Japan; der Arbeitskreis

Hansetourismus der Hanse der Neuzeit sowie der China Pool der Hamburg Tourismus GmbH.

Bewertung:Bewertung:Bewertung:Bewertung: Die LTM hat die klare Federführung im Tourismusmarketing der Stadt, deckt das volle

Aufgabenspektrum ab und ist vielfältig vernetzt. Am stärksten verbesserungswürdig ist die finan-

zielle Ausstattung zur gebündelten, aktiven Vermarktung des attraktiven Tagungs- und Kongress-

angebots in Lübeck und Travemünde unter dem Dach des lübeckongress e. V. Hier ist v. a. die Pri-

vatwirtschaft zunehmend gefordert, zu erfolgreichen Strukturen beizutragen. Das Kooperations-

marketing wird immer wichtiger und ist vor dem Hintergrund der definierten Zielgruppen und

Themen strategisch weiter zu entwickeln.

Situation:Situation:Situation:Situation: Der Lübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbH wur-

den in den vergangenen Jahren weitere Marketingaufgaben

übertragen. So koordiniert die LTM das strategische Stadtstrategische Stadtstrategische Stadtstrategische Stadt----

marketing. marketing. marketing. marketing. Dessen Ziel ist es, Lübeck als starke Marke im Norden mit starken Partnern in Stadt und

Region zu profilieren und zu positionieren. Seit Juli 2007 besteht eine eigene Abteilung „Stadtmar-

keting“ innerhalb der LTM, die 2009 das Projekt „Stadtmarketing-Zielsystem“ unter Mitwirkung

einer SteuerungsgruppeSteuerungsgruppeSteuerungsgruppeSteuerungsgruppe durchführte (Projektergebnisse siehe Kap. II. 3.2).

Im CitymCitymCitymCitymanagement und anagement und anagement und anagement und ----mmmmarketing arketing arketing arketing bündelt die LTM Kompetenzen mit dem Ziel eines quali-

tätsorientierten City- und Veranstaltungsmarketings. 2009 führte sie ein Shopping-Projekt (Shop-

ping Guide) durch. Neben den bereits genannten Aktivitäten des LübeckLübeckLübeckLübeck----Management e. V.Management e. V.Management e. V.Management e. V. ge-

hören die Stärkung Lübecks als Oberzentrum sowie die Erhöhung der Frequenz und Mitwirkung an

Veranstaltungen zu seinen Aufgabenbereichen. Weitere wichtige Partner im Citymarketing sind die

StraßengemeinschaftenStraßengemeinschaftenStraßengemeinschaftenStraßengemeinschaften, die ECEECEECEECE----Werbegemeinschaft/CentermanagementWerbegemeinschaft/CentermanagementWerbegemeinschaft/CentermanagementWerbegemeinschaft/Centermanagement, die Travemünder Travemünder Travemünder Travemünder

WirtschaftsgemeinschaftWirtschaftsgemeinschaftWirtschaftsgemeinschaftWirtschaftsgemeinschaft sowie städtische Fachbstädtische Fachbstädtische Fachbstädtische Fachbereiche und Gereiche und Gereiche und Gereiche und Geeeesellschaftensellschaftensellschaftensellschaften.

Das übergreifende KulturKulturKulturKulturmarketingmarketingmarketingmarketing ist im Hinblick auf die Koordination des Kulturangebots nach

innen und die gemeinsame Entwicklung breitenwirksamer Kulturangebote sowie die überregiona-

le Vermarktung ausbaufähig. Für die Entwicklung und Durchführung des städtischen Kulturange-

bots, ist vorrangig die Hansestadt Lübeck, Fachbereich KulturHansestadt Lübeck, Fachbereich KulturHansestadt Lübeck, Fachbereich KulturHansestadt Lübeck, Fachbereich Kultur mit dem Kulturbüromit dem Kulturbüromit dem Kulturbüromit dem Kulturbüro verantwort-

lich. Zudem betreiben die KultureinrichtungenKultureinrichtungenKultureinrichtungenKultureinrichtungen (Museen, MuK, Theater Lübeck u. a. m.) vielfältige

eigene Marketingaktivitäten. Die LTM soll künftig das tourismusbezogene Kulturmarketing ver-

stärkt bündeln und die Vermarktung von überregional bedeutsamen Kulturevents (z. B. Gontscha-

rowa-Ausstellung, Schmidt-Rottluff-Ausstellung) voranbringen.

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50

Gästeservice &-betreuung

Qualitätsmanagement

Bewertung: Bewertung: Bewertung: Bewertung: Das Lübeckmarketing umfasst vielfältige Bereiche des Marketings. Abstimmungsbe-

darf zwischen den Akteuren und Synergiepotenziale gibt es insbesondere im City- und im Kultur-

marketing. Vom Gutachter wird der Aufbau eines KulturKontors bei der LTM vorgeschlagen (Auf-

gaben: Abstimmung von Terminen und Projekten, Planung Kulturveranstaltungen mit überregio-

naler Ausstrahlung, übergreifende Produktentwicklung, Rahmenprogramme für MICE-Markt, Kul-

turmagazin, Bewerbung kultureller Highlights, strategische Netzwerkarbeit, Fundraising u. a. m.).

Im übergreifenden Stadtmarketing ist die Fortsetzung der begonnenen Arbeit zu regeln.

Situation:Situation:Situation:Situation: Neben den Marketingaufgaben ist die Lübeck und Lübeck und Lübeck und Lübeck und

Travemünde Marketing GmbHTravemünde Marketing GmbHTravemünde Marketing GmbHTravemünde Marketing GmbH für vielfältige Aufgaben im Be-

reich Gästeservice und -betreuung zuständig. In diesem

Zusammenhang betreibt sie die Tourist-Informationen in Lübeck (Holstentorplatz) und in Trave-

münde (Strandbahnhof)47 sowie die zentrale Zimmerreservierung und den Ferienwohnungsdienst,

vermittelt Stadtführungen und Programme, bietet ein umfassendes Angebot an Merchandisingar-

tikeln, saisonalen Verkaufsartikeln und weiteren Souvenirs. Das Callcenter der LTM ist an sieben

Tagen in der Woche und 365 Tagen im Jahr für die Gäste da. Darüber hinaus betätigt sich der LLLLü-ü-ü-ü-

becker Vebecker Vebecker Vebecker Verrrrkehrsverein e. V.kehrsverein e. V.kehrsverein e. V.kehrsverein e. V. im Bereich Gästeservice und -betreuung. Er betreibt am Hauptbahn-

hof eine Informationsstelle für Touristen und eine eigene Internetseite mit touristischen Informati-

onen und Angeboten, vermittelt Unterkünfte, Stadtführungen und weitere touristische Leistungen.

Seit 2010 geben LTM und Verkehrsverein ein gemeinsames Gastgeberverzeichnis für Lübeck und

Travemünde heraus. Die Zufriedenheit der Gäste wird seitens der LTM regelmäßig durch Gästebe-

fragungen überprüft (Fragebogen und Online).

Bewertung:Bewertung:Bewertung:Bewertung: Die Abstimmung zwischen der LTM als federführender Organisation im Bereich Gäste-

service und -betreuung und dem Lübecker Verkehrsverein e. V. sollte im Interesse der höheren

Transparenz für die Gäste, der Qualitätsverbesserung und Bündelung knapper Mittel weiter ausge-

baut werden.

Situation:Situation:Situation:Situation: An der breitenwirksamen Optimierung von Qualität

und Service sind verschiedene Einrichtungen und Verbände

beteiligt. Zum Verantwortungsbereich der Lübeck und TraveLübeck und TraveLübeck und TraveLübeck und Trave----

münde Marketing GmbHmünde Marketing GmbHmünde Marketing GmbHmünde Marketing GmbH gehören die Klassifizierung von Privatzimmern (2004 Start der Klassifi-

zierungsoffensive), die tourismusbezogene Qualitätsentwicklung sowie Aufgaben im Innenmarke-

ting. Wichtige Initiativen der LTM sind die branchenübergreifende Service-Offensive „Wunscherfül-

ler“ (seit 2007) und die jährliche Durchführung des „Marketingfieber“ – Trendforum für Tourismus,

Stadtmarketing und Kultur (seit 2007), das sich an Leistungsträger und Wirtschaftsverbände richtet.

Im Rahmen der Serviceinitiative werden jährlich im Rahmen des „Marketingfieber“ die besten

„Wunscherfüller“ mit dem Service-Award ISA (Innovativ, Serviceorientiert, Anders) ausgezeichnet.

_______________________________________________________________

47 Welcome Center am Holstentorplatz (seit November 2004): ganzheitliches und innovatives Konzept mit Merchandi-

sing- und Souvenirshop, Cafébar mit Sommerterrasse, Internetservice, Kinderbereich, Außenterminal, 2005 ausge-

zeichnet mit dem Stadtmarketingpreis “Innovation“, seit 2006 Welcome Center Travemünde. 2008 wurden im Wel-

come Center am Holstentor fast 190.000 Besucher begrüßt, im Welcome Center im Strandbahnhof fast 85.000 Besu-

cher.

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Partner beider Initiativen sind der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), die IHK zu

Lübeck, die Kaufmannschaft zu Lübeck, der lübeckongress e. V., der Lübeck-Management e. V., der

Lübecker Verkehrsverein e. V. und die Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft. Darüber hinaus gibt

es weitere Unterstützer und Sponsoren.

Bewertung: Bewertung: Bewertung: Bewertung: Die Kooperationsstrukturen und Mittelbündelungen im Bereich der Qualitätsentwick-

lung sind erfolgreich und haben sich bewährt. Derartige Gemeinschaftsprojekte sollten weiter ver-

folgt werden.

Situation:Situation:Situation:Situation: Beim Veranstaltungsmanagement der Hansestadt gibt

es seit 2009 wesentliche organisatorische Veränderungen. Seit-

dem ist die Lübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbHLübeck und Travemünde Marketing GmbH zentra-

ler Ansprechpartner für alle Fragen zur Planung und Umsetzung von Veranstaltungen in Trave-

münde. Damit wird das Ziel verfolgt, Veranstaltungen, in die städtisches Budget fließt (Kurabgabe),

indirekt aber auch „externe“ Veranstaltungen auf die neue Landesstrategie sowie das hier vorlie-

gende Tourismuskonzept auszurichten. Die Stärken des Seebades sollen durch geeignete Veran-

staltungen herausgestellt und damit Besuchsentscheidungen der avisierten Zielgruppen ausgelöst

werden. Die LTM sorgt auch für die Umsetzung eines stimmigen Gesamtkonzepts (Aufbau der Ver-

anstaltung, einheitliche, kreative Dekoration, Sauberkeit, Service) sowie die Vermarktung. Die Pla-

nung der profilierenden Gästeveranstaltungen erfolgt in enger Abstimmung mit touristischen und

veranstaltungsbezogenen Partnern aus Travemünde. Der KBT KBT KBT KBT ist (weiterhin) für die Erhaltung,

Pflege und Entwicklung der KBT-eigenen Veranstaltungsflächen zuständig und stellt die notwen-

dige Veranstaltungstechnik (Zelte, Bänke, Strom-, Wasseranschlüsse etc.) bereit. Für die Organisati-

on und Durchführung der Weihnachtsmärkte auf öffentlichen Flächen in der Lübecker Altstadt

zeichnet die LTM seit 2009 verantwortlich. Darüber hinaus sind bei der Planung und Durchführung

von tourismusrelevanten Veranstaltungen viele Akteure aus dem öffentlichen und privatwirtschaft-

lichen Bereich aktiv, so z. B. die Hansestadt LübeckHansestadt LübeckHansestadt LübeckHansestadt Lübeck mit dem Fachbereich Kultur (z. B. Nordische

Filmtage), die KultureiKultureiKultureiKultureinnnnrichtungenrichtungenrichtungenrichtungen (z. B. Sonderausstellungen der Lübecker Museen), die Kirchen Kirchen Kirchen Kirchen

(z. B. Petri Vision), aber auch BranchenverbändeBranchenverbändeBranchenverbändeBranchenverbände wie der DEHOGA (z. B. Lübecker Fischtage), prprprpri-i-i-i-

vatwirvatwirvatwirvatwirttttschaftliche Veraschaftliche Veraschaftliche Veraschaftliche Verannnnstalter, Vereinestalter, Vereinestalter, Vereinestalter, Vereine u. a. m.

Bewertung:Bewertung:Bewertung:Bewertung: Das zunehmende strategische Veranstaltungsmanagement durch die LTM in Trave-

münde ist positiv zu bewerten. Dieser Ansatz sollte auch bei Veranstaltungen, die die Lübecker

Altstadt, und hier v. a. den öffentlichen Raum, betreffen, verstärkt verfolgt werden. Abstimmungs-

bedarf besteht hinsichtlich der Koordination der Vielzahl an Veranstaltungen, des Qualitätsausbaus

tourismusrelevanter Veranstaltungen sowie der Akquisition von Veranstaltungen mit überregiona-

ler touristischer Anziehungskraft, die zur Profilbildung beitragen.

Veranstaltungs-management

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52

6.6.6.6. Im Überblick: Stärken, Schwächen, Chancen und RisikenIm Überblick: Stärken, Schwächen, Chancen und RisikenIm Überblick: Stärken, Schwächen, Chancen und RisikenIm Überblick: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken

Die folgende Tabelle fasst die touristischen Angebots- und Servicefaktoren sowie die aktuellen

Organisationsstrukturen mit ihren Stärken und Schwächen ergänzt um Chancen und Risiken für

den Tourismusstandort Lübeck und Travemünde zusammen. Angesichts starker Wettbewerber

ergibt sich vielfältiger Investitions- und Handlungsbedarf.

Tab. Tab. Tab. Tab. 8888:::: Überblick (Lübeck und Travemünde): Stärken, Schwächen, Chancen und RisikenÜberblick (Lübeck und Travemünde): Stärken, Schwächen, Chancen und RisikenÜberblick (Lübeck und Travemünde): Stärken, Schwächen, Chancen und RisikenÜberblick (Lübeck und Travemünde): Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken

Stärken Stärken Stärken Stärken / Chancen / Chancen / Chancen / Chancen Schwächen Schwächen Schwächen Schwächen / Risiken / Risiken / Risiken / Risiken

EE EErr rr reichbarkeit und Verkehr

reichbarkeit und Verkehr

reichbarkeit und Verkehr

reichbarkeit und Verkehr Gute Bedingungen Gute Bedingungen Gute Bedingungen Gute Bedingungen für für für für AutofahrerAutofahrerAutofahrerAutofahrer und und und und FähFähFähFähr-r-r-r-

touristentouristentouristentouristen • sehr gute Straßenanbindung, ausreichende Park-

möglichkeiten

• gute Fähr- und Fluganbindungen • Schiffsverkehr als touristische Attraktion

Ausbau Ausbau Ausbau Ausbau VerkehrsnetzVerkehrsnetzVerkehrsnetzVerkehrsnetz • Ausbaufähigkeit von Bahnverkehr, Rad- und

Reitwegen • (bei Sicherung Flughafenstandort) Aufnahme

neuer innereuropäischer Flugstrecken

OptimiOptimiOptimiOptimierungspotenziale im Detailerungspotenziale im Detailerungspotenziale im Detailerungspotenziale im Detail

• innerörtlicher Straßenzustand, Ausschilderungen • teilweise wenig attraktive Bahnanbindung an

Oberzentren der Region und Fernstrecken

• vereinzelte Lücken im besucherorientierten ÖPNV-Angebot

• Lagenachteile im Kreuzfahrttourismus

FFFFluganbindungluganbindungluganbindungluganbindung, Verkehrsprobleme, Verkehrsprobleme, Verkehrsprobleme, Verkehrsprobleme

• drohende Schließung des Regionalflughafens • Verkehrprobleme auf dem Priwall • steigende Mobilitätskosten

NN NNaa aatutu tuturr rr raum

raum

raum

raum und E

und E

und E

und Err rr hh hhoo oolung

lung

lung

lung Attraktive WasserAttraktive WasserAttraktive WasserAttraktive Wasser---- und Grünflächen und Grünflächen und Grünflächen und Grünflächen

• attraktive Wasser-/Grünflachen und Naherho-lungsgebiete an Trave und Wakenitz, Wallanla-gen mit Teichen und Wasserläufen, Wallhalbinsel, Travemündung, Strand, Priwall

Intakte NaturIntakte NaturIntakte NaturIntakte Natur als als als als attraktiver Standortfaattraktiver Standortfaattraktiver Standortfaattraktiver Standortfakkkktortortortor • Erschließung und Verbindung von Naturräumen,

vielfältige Naturpotenziale für attraktive Erho-lungsnutzung

• Fachplan „Erholung“, Lärmminderungsplan/ -aktionsplan, Project New Hansa of Sustainable Ports and Cities

Umweltbelastung, mangelnde VernetzungUmweltbelastung, mangelnde VernetzungUmweltbelastung, mangelnde VernetzungUmweltbelastung, mangelnde Vernetzung

• kritische Luftqualität Seebad Travemünde • mangelnde naturräumliche Vernetzung

Konfliktbereich HafenausbauKonfliktbereich HafenausbauKonfliktbereich HafenausbauKonfliktbereich Hafenausbau vs. vs. vs. vs. TourismusTourismusTourismusTourismus • Lärm- und Schadstoffbelastung durch Hafen und

Wasserstraßen(-ausbau) reduziert touristische Attraktivität

• Reduzierung der Pflege von Waldwegen beein-flusst Qualität von Rad-/Wanderwegen

Stadtbild

Stadtbild

Stadtbild

Stadtbild und Aufenthalt

und Aufenthalt

und Aufenthalt

und Aufenthalt ss ss-- --

qual

qual

qual

qualii ii tättät

tät

tät

Attraktive historiAttraktive historiAttraktive historiAttraktive historische Altstadtsche Altstadtsche Altstadtsche Altstadt mit meist mit meist mit meist mit meist hohehohehohehoherrrr Au Au Au Auffffenthaltsqualitätenthaltsqualitätenthaltsqualitätenthaltsqualität

• historische Altstadt und Bausubstanz • attraktive Aufenthaltszonen nach baulicher Um-

gestaltung: An der Obertrave, Hüx-/Fleischhauer-straße, Wallanlagen, Vorderreihe Travemünde

Fortsetzung StädtebauFortsetzung StädtebauFortsetzung StädtebauFortsetzung Städtebauprojekprojekprojekprojektetetete • Fortführung städtebaulicher Projekte in beiden

Ortsteilen • Umwandlung von Parkplätzen und Freiflächen in

1-A-Lage in Travemünde für touristische Nutzun-gen

Inszenierung Sehenswürdigkeiten, MängelInszenierung Sehenswürdigkeiten, MängelInszenierung Sehenswürdigkeiten, MängelInszenierung Sehenswürdigkeiten, Mängel: : : : zentrale und zentrale und zentrale und zentrale und RandbereicheRandbereicheRandbereicheRandbereiche sowiesowiesowiesowie Ostse Ostse Ostse Ostseeeeebadbadbadbad

• Lübeck: z. B. Markt, Holstenstraße, Breite Straße, An der Untertrave, Kanalstraße, Gustav-Rad-bruch-Platz

• Travemünde: verblasster Seebadcharme, Leuch-tenfeld, Promenaden, Umfeld Strandbahnhof

Finanzierung, stilgerechte Finanzierung, stilgerechte Finanzierung, stilgerechte Finanzierung, stilgerechte GestaltungGestaltungGestaltungGestaltung • mangelhafte Umsetzung städtebaulicher Projek-

te aufgrund schlechter kommunaler Haushaltsla-ge

• Stilbrüche alt und neu, Stadtgestaltung (Welt-erbe-Anspruch)

• Empfangssituation und Pflegezustände

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

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Stärken Stärken Stärken Stärken / Chancen / Chancen / Chancen / Chancen Schwächen Schwächen Schwächen Schwächen / Risiken / Risiken / Risiken / Risiken Kultur

Kultur

Kultur

Kultur

Gebaute Geschichte, klassisches KultureGebaute Geschichte, klassisches KultureGebaute Geschichte, klassisches KultureGebaute Geschichte, klassisches Kulturer-r-r-r-lebnislebnislebnislebnis

• Sehenswürdigkeiten in der Altstadt (UNESCO-Welterbe/-Ensemble)

• Weihnachts-/Kunsthandwerkermärkte als Besu-chermagneten

• berühmte Persönlichkeiten/Nobelpreisträger

Ausbau von StadtAusbau von StadtAusbau von StadtAusbau von Stadt---- und Kulturerlebnis und Kulturerlebnis und Kulturerlebnis und Kulturerlebnis • Inwertsetzung historischer Altstadtbereiche

• Erlebnis Stadtgeschichte (inkl. Hanse) • Etablierung profilbildender Veranstaltungen zur

Gewinnung neuer Zielgruppen • Investitionsförderung nationale Welterbestätten

(Fördermittel)

Mangel an Mangel an Mangel an Mangel an Kulturattraktionen und Kulturattraktionen und Kulturattraktionen und Kulturattraktionen und ----veranveranveranveran----staltungenstaltungenstaltungenstaltungen mit starker Bes mit starker Bes mit starker Bes mit starker Besuuuucherwirkungcherwirkungcherwirkungcherwirkung

• wenige kulturelle Veranstaltungshighlights für breites, überregionales Publikum, breitenwirksa-men Veranstaltungen mangelt es an Profil und Qualität

• Angebotsdefizite im Abendprogramm, bei Muse-en und Stadterlebnis für jüngere Besucher

Finanzierung Finanzierung Finanzierung Finanzierung • mangelhafte Umsetzung von Kultur- und Veran-

staltungsprojekten aufgrund schlechter kommu-naler Haushaltslage

BB BBee eeherbergung und

herbergung und

herbergung und

herbergung und

Gastronomie

Gastronomie

Gastronomie

Gastronomie

Einzelne Spitzenangebote in beEinzelne Spitzenangebote in beEinzelne Spitzenangebote in beEinzelne Spitzenangebote in bessssten Lagenten Lagenten Lagenten Lagen • Moderne Top-Hotels

• Einzelne gastronomische Traditionsbetriebe und Spitzenangebote

QualitätsQualitätsQualitätsQualitäts---- undundundund Kapazitätsausbau Kapazitätsausbau Kapazitätsausbau Kapazitätsausbau • Ausbau Qualität und Service

• Ausbau von Marktlücken zur Erhöhung des Nach-fragevolumens im Übernachtungstourismus

• Ausbau attraktiver Regional-Erlebnisküche

VVVViel Standardiel Standardiel Standardiel Standard,,,, wenig Regionaltypisches wenig Regionaltypisches wenig Regionaltypisches wenig Regionaltypisches • zu wenig Spezialisierung im Gastgewerbe

• teilweise kritisches Preis-Leistungsverhältnis • Angebotsengpässe im qualitätvollen Preiswert-

segment

NachfrageschwankungenNachfrageschwankungenNachfrageschwankungenNachfrageschwankungen, Austauschbarkeit, Austauschbarkeit, Austauschbarkeit, Austauschbarkeit

• kritische Auslastungen in Travemünder Unter-kunftsbetrieben in der Nebensaison; konjunktur-bedingte Nachfrageschwankungen

• Austauschbarkeit, Überkapazitäten im Beherber-gungsbereich

Einzelhandel

Einzelhandel

Einzelhandel

Einzelhandel

Kurze Wege und Adressen für InsiderKurze Wege und Adressen für InsiderKurze Wege und Adressen für InsiderKurze Wege und Adressen für Insider • gute Fußläufigkeit, gute Parkplatzsituation am

Rande der Lübecker Altstadt • punktuell sehr attraktives Shoppingerlebnis

(Rippenstraßen)

• Liberalisierung der Öffnungszeiten (Travemünde)

QualitätsQualitätsQualitätsQualitäts---- und Altstadtshop und Altstadtshop und Altstadtshop und Altstadtshopping stärkenping stärkenping stärkenping stärken • Stilgerechte Läden, Verkaufsstände, Beschilde-

rungen/Werbung

• Vermarktung City-Shopping für Skandinavier

QualitätsQualitätsQualitätsQualitäts---- und Servicedefizite und Servicedefizite und Servicedefizite und Servicedefizite • Austauschbarkeit des Angebots

• Mangel an hochwertigen sowie stilgerechten Angeboten

KonkurrenzsituationKonkurrenzsituationKonkurrenzsituationKonkurrenzsituation • starke Mitbewerber: z. B. Hamburg, Kiel

• rückläufige Kaufkraft

TT TTaa aagungs

gungs

gungs

gungs -- -- und

und

und

und

Kongressbe

Kongressbe

Kongressbe

Kongressberr rr eich

eich

eich

eich

TagungskapazitätenTagungskapazitätenTagungskapazitätenTagungskapazitäten, stadttypische Vera, stadttypische Vera, stadttypische Vera, stadttypische Veran-n-n-n-staltungsortestaltungsortestaltungsortestaltungsorte

• umfangreiche Tagungskapazitäten und Locations • erfolgreiche Aufbauarbeit im MICE-Marketing

(PPP-Modell lübeckongress e. V.) • einige kreative Rahmenprogramme

ProfiliProfiliProfiliProfilierung und Ausbau des Marketingserung und Ausbau des Marketingserung und Ausbau des Marketingserung und Ausbau des Marketings • Schärfung des Profils als MICE-Standort • aktives MICE-Marketing und Akquise zur Gewin-

nung von Tagungen und Kongressen

UnzureUnzureUnzureUnzureichende Marketingmittel, Einbiichende Marketingmittel, Einbiichende Marketingmittel, Einbiichende Marketingmittel, Einbinnnndung dung dung dung Special LocationsSpecial LocationsSpecial LocationsSpecial Locations

• bislang kein aktives MICE-Marketing aufgrund mangelnder finanzieller Ausstattung

• Einbindung Special Locations • MuK mit Mängeln

KonkurrenzsituationKonkurrenzsituationKonkurrenzsituationKonkurrenzsituation, Marketingmittel, Marketingmittel, Marketingmittel, Marketingmittel • starke Mitbewerber mit außergewöhnlichen

Tagungsorten/-angeboten • unzureichende Marketingmittel

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54

Stärken Stärken Stärken Stärken / Chancen / Chancen / Chancen / Chancen Schwächen Schwächen Schwächen Schwächen / Risiken / Risiken / Risiken / Risiken

Freizeit, Sport und

Freizeit, Sport und

Freizeit, Sport und

Freizeit, Sport und

Wellness

Wellness

Wellness

Wellness

Vielfältiges OutdoorVielfältiges OutdoorVielfältiges OutdoorVielfältiges Outdoor----AngebotAngebotAngebotAngebot

• zahlreiche Sportmöglichkeiten auf/am Wasser • Erlebnis Schiffe, Großevent Travemünder Woche

Ausbau zielgruppenorientierter FreizeitAusbau zielgruppenorientierter FreizeitAusbau zielgruppenorientierter FreizeitAusbau zielgruppenorientierter Freizeit----,,,, WellnessWellnessWellnessWellness---- und Gesundheitsangeb und Gesundheitsangeb und Gesundheitsangeb und Gesundheitsangebooootetetete

• touristische Zusatzinfrastrukturen • Neugestaltung öffentlicher Erlebnisräume • Etablierung profilbildender Veranstaltungen

Mangel anMangel anMangel anMangel an wetterunabhängige wetterunabhängige wetterunabhängige wetterunabhängigennnn Angeb Angeb Angeb Angebooootetetetennnn

• zu wenige Ganzjahresangebote v. a. in Trave-münde: Wellness, Gesundheit, Sport, Spiel

• Qualitätsmängel bei Veranstaltungen

KonkurrenzKonkurrenzKonkurrenzKonkurrenzsituation, Finanzierungsituation, Finanzierungsituation, Finanzierungsituation, Finanzierung • vielfältiges Freizeit-/Wellnessangebot anderer

Mitbewerber an der Ostsee • Problem der Finanzierung von Infrastrukturen mit

öffentlichem Interesse (z. B. Schwimmbad)

Tourismuso

Tourismuso

Tourismuso

Tourismusorr rr gg ggaa aann nnii ii ss ssaa aatt tt ii iionononon

Professionelle MarketingorganisationProfessionelle MarketingorganisationProfessionelle MarketingorganisationProfessionelle Marketingorganisation und und und und InitiativenInitiativenInitiativenInitiativen

• Entwicklung der LTM zu professioneller Organisa-tion im Lübeckmarketing

• vorbildliche branchenübergreifende Serviceiniti-ative „Wunscherfüller“ (Kooperationsprojekt)

AusbaAusbaAusbaAusbau strategischer Tourismusentwicklungu strategischer Tourismusentwicklungu strategischer Tourismusentwicklungu strategischer Tourismusentwicklung • ganzheitliche tourismusbezogene Ortsentwick-

lung, proaktive Investorengewinnung

• servicefreundlichste Stadt in Schleswig-Holstein (Ausbau der Serviceinitiative)

• Ausbau des gebündelten Lübeckmarketings und Veranstaltungsmanagements bei der LTM

Aufgabenteilung, MittelbündelungAufgabenteilung, MittelbündelungAufgabenteilung, MittelbündelungAufgabenteilung, Mittelbündelung • Aufgabenteilung bei touristischer Infrastruktur-

entwicklung noch nicht verbindlich geklärt • in Teilbereichen parallele Strukturen und dadurch

mangelnde Synergieerschließung im City- und Kulturmarketing

FinanzierungFinanzierungFinanzierungFinanzierung strategischer Aufgaben strategischer Aufgaben strategischer Aufgaben strategischer Aufgaben • mangelhafte Umsetzung strategisch wichtiger

Vorhaben aufgrund unzureichender finanzieller Mittel

• mangelhafte Kommunikations- und Kooperati-onskultur trotz vielfältiger Gremien

• zu wenig abgestimmtes Handeln

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55

III.III.III.III. TourismTourismTourismTourismustustustustrends rends rends rends mit Chancen und Risiken für Lübeck und Trmit Chancen und Risiken für Lübeck und Trmit Chancen und Risiken für Lübeck und Trmit Chancen und Risiken für Lübeck und Tra-a-a-a-

vemündevemündevemündevemünde

Die Voraussetzungen für Lübeck und Travemünde vom Wachstumsmarkt Tourismus weiter Die Voraussetzungen für Lübeck und Travemünde vom Wachstumsmarkt Tourismus weiter Die Voraussetzungen für Lübeck und Travemünde vom Wachstumsmarkt Tourismus weiter Die Voraussetzungen für Lübeck und Travemünde vom Wachstumsmarkt Tourismus weiter

zu przu przu przu proooofitieren, sind gut. Die folgenden Trendsfitieren, sind gut. Die folgenden Trendsfitieren, sind gut. Die folgenden Trendsfitieren, sind gut. Die folgenden Trends48484848 machen aber auch deutlich: Es gibt keinen machen aber auch deutlich: Es gibt keinen machen aber auch deutlich: Es gibt keinen machen aber auch deutlich: Es gibt keinen

Automatismus. Vielmehr sAutomatismus. Vielmehr sAutomatismus. Vielmehr sAutomatismus. Vielmehr sind kontinuierliche Invind kontinuierliche Invind kontinuierliche Invind kontinuierliche Investitionen in Infrastruktur, estitionen in Infrastruktur, estitionen in Infrastruktur, estitionen in Infrastruktur, Service Service Service Service und Maund Maund Maund Mar-r-r-r-

keting keting keting keting erforderlich, um das Interesse der Gäste von morgen zu wecken und ihre Bedürfnisse erforderlich, um das Interesse der Gäste von morgen zu wecken und ihre Bedürfnisse erforderlich, um das Interesse der Gäste von morgen zu wecken und ihre Bedürfnisse erforderlich, um das Interesse der Gäste von morgen zu wecken und ihre Bedürfnisse

zu bzu bzu bzu beeeefriedigen.friedigen.friedigen.friedigen.

� Städtetourismus boomt:Städtetourismus boomt:Städtetourismus boomt:Städtetourismus boomt: Der Boom der deutschen Städte zeigt sich besonders in den Metro-

polen mit ihren vielfältigen Angeboten. Aber auch weniger große Städte haben Chancen, das

wachsende Interesse auf sich zu ziehen. Allerdings ist der Markt anfällig. In wirtschaftlich

schwierigen Zeiten wird seltener bei der Haupturlaubsreise, öfter bei den Zweit- und Dritt- und

damit den Kurzreisen gespart. Auch steigende Mobilitätskosten (z. B. Flugpreise) können brem-

send wirken. Zudem konkurrieren Städtereisen nicht nur mit anderen Urlaubsformen, sondern

auch mit Dienstleistungen und Konsumgütern.

� KuKuKuKulturtourismus im Trend:lturtourismus im Trend:lturtourismus im Trend:lturtourismus im Trend: Kultur in allen ihren Facetten ist neben sozialen Aspekten der mit

Abstand wichtigste Attraktivitätsfaktor bei privaten Städtereisen. Besonders wichtig: ein schö-

nes Stadtbild, das kulturelle Angebot, eine attraktive Umgebung, Gastfreundlichkeit, Shop-

pingmöglichkeiten und nicht zuletzt die gesamte Atmosphäre einer Stadt. Nicht nur für Besu-

cher aus dem Ausland stellt die Kultur eines der wichtigsten Reisemotive dar. Auch durch den

demografischen Wandel gewinnt das Thema im Tourismus an Bedeutung.

� Urlaub am Wasser hoch im Kurs:Urlaub am Wasser hoch im Kurs:Urlaub am Wasser hoch im Kurs:Urlaub am Wasser hoch im Kurs: Die Ost- und die Nordsee sind neben Berlin, Hamburg und

München für die Deutschen die bekanntesten Reiseziele. Neben der hohen Markenbekanntheit

genießen beide Destinationen zusammen mit Bayern die höchste Markensympathie. Beson-

ders geeignet ist der Ostseeurlaub für Familien mit Kindern, bei diesen gilt er jedoch nicht im-

mer als preisgünstig. Für 45 % der Deutschen kommt innerhalb der nächsten drei Jahre (2009-

11) ein Kurzurlaub, für 32 % ein längerer Urlaub an der Ostsee in Frage. Besonders hoch ist das

Interesse am Ostseeurlaub in Mecklenburg-Vorpommern.

� Tagungen und Veranstaltungen: Tagungen und Veranstaltungen: Tagungen und Veranstaltungen: Tagungen und Veranstaltungen: Deutschland ist europaweit die Tagungs- und Veranstal-

tungsdestination Nummer 1. Dementsprechend ist das Angebot vor allem in Großstädten, aber

auch in kleineren Städten und Regionen groß und auf hohem Niveau, bei leicht steigender

Tendenz. Wichtige Kriterien für die Wahl des Veranstaltungsortes sind: schnelle Erreichbarkeit,

Hotelkapazitäten, Image der Destination, modernes CongressCentrum, touristische Attraktio-

nen, attraktive Rahmenprogramme sowie das Preis-Leistungsverhältnis. Wirtschaftlich schwie-

rige Zeiten mit sinkenden Budgets der Unternehmen beeinflussen die Nachfrage stärker als in

anderen Segmenten. Weitere Trends: kurzfristigere Planungen und bodenständigere Locations.

_______________________________________________________________

48 FH Westküste, IMT 2009, F.U.R 2009, EITW 2009, N.I.T., dwif, TNS Infratest 2009, Fachverlag für Marketing & Trendin-

formationen 2008, DTV 2006

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56

� Hohe Reiseerfahrung und Qualitätsansprüche: Hohe Reiseerfahrung und Qualitätsansprüche: Hohe Reiseerfahrung und Qualitätsansprüche: Hohe Reiseerfahrung und Qualitätsansprüche: Reiseerfahrene, anspruchsvolle Kunden er-

warten Qualität in der gesamten Leistungskette einer Destination: Sicherheit, Sauberkeit und

Ambiente sind ebenso wichtig wie die Qualität von Infrastruktur und Service in allen Bereichen.

Qualität beginnt bereits mit der Wasserqualität an Stränden und reicht über den Zustand von

Rad- und Wanderwegen bis zu Methoden des aktiven Beschwerdemanagements. Die Kunden

bleiben preissensibel, ein stimmiges Preis-Leistungsverhältnis wird immer wichtiger. Sowohl

Luxus- als auch einfache Angebote haben gute Chancen.

� Globalisierung und Authentizität:Globalisierung und Authentizität:Globalisierung und Authentizität:Globalisierung und Authentizität: Die globale Ausweitung der touristischen Kapazitäten und

die Zunahme der Wettbewerbsintensität in Bezug auf Preise und Qualität touristischer Produk-

te erfordert authentische Angebote. Dabei spielen die lokale Kultur, Architektur und Lebens-

formen eine enorme Rolle und werden zum Unterscheidungsmerkmal. Symbole für Heimat

und Herkunft haben Konjunktur, schenken Verortung und Sicherheit.

� NeoNeoNeoNeo----NatureNatureNatureNature und und und und Gesundheit:Gesundheit:Gesundheit:Gesundheit: Nach der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert sowie

der Ära des Massentourismus steht die Versöhnung mit der Natur für viele Menschen ganz

oben. Das vormals biedere Wandern, die Lust an der Bewegung in der Natur, erlebt einen wah-

ren Boom, ebenso wie das Rad fahren. Dabei sind Naturbegegnung und Technik kein Wider-

spruch. Bei Menschen mit Alltagsstress stellt sich im Urlaub ein wachsendes Ruhebedürfnis ein,

mehr Zeit ist der neue Luxus. Das Erlebnis in der Natur, aber auch Angebote zum Wohlfühlen

und für die Gesundheit helfen, die innere Balance zu finden.

� Ästhetik und Genuss:Ästhetik und Genuss:Ästhetik und Genuss:Ästhetik und Genuss: In einer Zeit des Überangebots werden Ästhetik und Stil wichtiger. De-

sign ist nicht mehr eine Frage des Preises und setzt immer öfter den entscheidenden Kaufim-

puls. Dies fordert den Einzelhandel ebenso wie das Urlaubshotel, das Restaurant und die Im-

bissbude. Nicht allein der günstigste Preis ist ausschlaggebend. Gefragt ist beständige Qualität

mit gutem Design zum besten Preis.

� Kommunikation und Technologie:Kommunikation und Technologie:Kommunikation und Technologie:Kommunikation und Technologie: Social Commerce und Web 2.0 starteten ihren Siegeszug

als Medieninnovationen und haben Handel und Konsum längst auf den Kopf gestellt. Die Kon-

sumenten von morgen wollen keine Käufer und Verbraucher mehr sein. Sie integrieren ihren

Konsum immer stärker in ihren Lebensstil. Mit zunehmender Medienkompetenz der Nutzer

und steigender Verbreitung des Internet steigt auch die Kontaktbereitschaft, sie werden zu ak-

tiven Marktteilnehmern. Bei zunehmender Komplexität besteht zugleich der Wunsch nach

transparenten und nutzerfreundlichen Informationen und Buchungsmöglichkeiten.

� Demografischer Wandel: Demografischer Wandel: Demografischer Wandel: Demografischer Wandel: Das Reisevolumen der Deutschen bleibt stabil und weist sogar

Wachstumspotenzial auf. Die Senioren (60-80 Jahre) werden zum Wachstumsmotor, dennoch

bleiben auch Familien wichtig (Zunahme von Ein-Kind-Familien). Von den demografischen Ver-

schiebungen profitiert das Inland jedoch nicht automatisch. Die reiseerfahrenen Senioren zieht

es verstärkt ins Ausland. Bremsende Wirkung haben wiederum gesellschaftliche Rahmenbe-

dingungen wie Terrorismus, Klimawandel und Energiepreisentwicklungen. Die Saisonalität der

Reisen nimmt leicht ab. Angebotsseitig gewinnen Hotels bei Kurzreisen sowie individuelle

Wohnformen wie Ferienwohnungen/-häuser; der reine Bade- und Ausruhurlaub verliert zu-

gunsten der Themen Kultur, Natur und Gesundheit an Bedeutung. Auf dem (touristischen) Ar-

beitsmarkt nimmt der Wettbewerb um gute Fachkräfte jeden Alters zu.

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IV.IV.IV.IV. Ziele und Ziele und Ziele und Ziele und Strategie 2010 Strategie 2010 Strategie 2010 Strategie 2010 –––– 20 20 20 2020202020

Lübeck hat das Potenzial, Lübeck hat das Potenzial, Lübeck hat das Potenzial, Lübeck hat das Potenzial, sich als starke Marke im Norden zu positionieren. sich als starke Marke im Norden zu positionieren. sich als starke Marke im Norden zu positionieren. sich als starke Marke im Norden zu positionieren. Die touristische Die touristische Die touristische Die touristische

Positionierung basiert auf demPositionierung basiert auf demPositionierung basiert auf demPositionierung basiert auf dem Erfolgsmuster Erfolgsmuster Erfolgsmuster Erfolgsmuster derderderder Marke Marke Marke Marke LübeckLübeckLübeckLübeck und und und und umfasst die einzigartige umfasst die einzigartige umfasst die einzigartige umfasst die einzigartige

Altstadt, Lübeck als Tagungsstandort, das lebendige Ostseebad Travemünde mit Tradition Altstadt, Lübeck als Tagungsstandort, das lebendige Ostseebad Travemünde mit Tradition Altstadt, Lübeck als Tagungsstandort, das lebendige Ostseebad Travemünde mit Tradition Altstadt, Lübeck als Tagungsstandort, das lebendige Ostseebad Travemünde mit Tradition

sowie Lübecsowie Lübecsowie Lübecsowie Lübeck als selbstbewussten Mittelpunkt der Region. Die ökonomisch attraktiven Ziek als selbstbewussten Mittelpunkt der Region. Die ökonomisch attraktiven Ziek als selbstbewussten Mittelpunkt der Region. Die ökonomisch attraktiven Ziek als selbstbewussten Mittelpunkt der Region. Die ökonomisch attraktiven Ziel-l-l-l-

gruppen gruppen gruppen gruppen SchleswigSchleswigSchleswigSchleswig----Holsteins Holsteins Holsteins Holsteins „Best Ager“, „Anspruchsvolle Genießer“ und „Neue Famil„Best Ager“, „Anspruchsvolle Genießer“ und „Neue Famil„Best Ager“, „Anspruchsvolle Genießer“ und „Neue Famil„Best Ager“, „Anspruchsvolle Genießer“ und „Neue Famili-i-i-i-

en“ en“ en“ en“ sollen sollen sollen sollen durch geeignete durch geeignete durch geeignete durch geeignete Infrastrukturen, Infrastrukturen, Infrastrukturen, Infrastrukturen, Angebote Angebote Angebote Angebote und Marketingaktivitäten veund Marketingaktivitäten veund Marketingaktivitäten veund Marketingaktivitäten verrrrstärktstärktstärktstärkt

gewonnengewonnengewonnengewonnen werden. werden. werden. werden. Besondere Bedeutung haben in Lübeck die SeminarBesondere Bedeutung haben in Lübeck die SeminarBesondere Bedeutung haben in Lübeck die SeminarBesondere Bedeutung haben in Lübeck die Seminar----, Tagungs, Tagungs, Tagungs, Tagungs---- und Ko und Ko und Ko und Kon-n-n-n-

gresstouristen, Auslandsgäste und die Tagestouristen. gresstouristen, Auslandsgäste und die Tagestouristen. gresstouristen, Auslandsgäste und die Tagestouristen. gresstouristen, Auslandsgäste und die Tagestouristen. Der unterschiedliche EntwicklungDer unterschiedliche EntwicklungDer unterschiedliche EntwicklungDer unterschiedliche Entwicklungs-s-s-s-

stand und die unterschiedlichen Erlebnisqualitäten erfordern individuelle Strategien stand und die unterschiedlichen Erlebnisqualitäten erfordern individuelle Strategien stand und die unterschiedlichen Erlebnisqualitäten erfordern individuelle Strategien stand und die unterschiedlichen Erlebnisqualitäten erfordern individuelle Strategien und und und und

MaßnaMaßnaMaßnaMaßnahmen hmen hmen hmen für Lübeck und für Travemünde. für Lübeck und für Travemünde. für Lübeck und für Travemünde. für Lübeck und für Travemünde. Vor allem in Travemünde muss es gelingen, ein Vor allem in Travemünde muss es gelingen, ein Vor allem in Travemünde muss es gelingen, ein Vor allem in Travemünde muss es gelingen, ein

stimmiges und wettbewerbsfähiges Gstimmiges und wettbewerbsfähiges Gstimmiges und wettbewerbsfähiges Gstimmiges und wettbewerbsfähiges Geeeesamtkonzept umzusetzen. Davon wird der Esamtkonzept umzusetzen. Davon wird der Esamtkonzept umzusetzen. Davon wird der Esamtkonzept umzusetzen. Davon wird der Erfolg der rfolg der rfolg der rfolg der

Marke Lübeck und von Lübeck insgesamt Marke Lübeck und von Lübeck insgesamt Marke Lübeck und von Lübeck insgesamt Marke Lübeck und von Lübeck insgesamt in besonderem Min besonderem Min besonderem Min besonderem Maße abhängen.aße abhängen.aße abhängen.aße abhängen.

1.1.1.1. Leitziel und Leitziel und Leitziel und Leitziel und PositionPositionPositionPositionierung ierung ierung ierung vonvonvonvon Lübeck und Trav Lübeck und Trav Lübeck und Trav Lübeck und Traveeeemündemündemündemünde

LeitzLeitzLeitzLeitziel: iel: iel: iel: Lübeck als starke Marke im NordenLübeck als starke Marke im NordenLübeck als starke Marke im NordenLübeck als starke Marke im Norden

Die Profilierung und Positionierung von Lübeck als starke Marke im Norden mit starken Partnern in

Stadt und Region ist erklärtes Ziel des Lübeckmarketings und seiner Träger. Im Rahmen des Projek-

tes „Stadtmarketing-Zielsystem“ wurden die empirischen Grundlagen dafür geschaffen.

Abb. Abb. Abb. Abb. 16161616:::: Touristische Positionierung von Lübeck und TravemündeTouristische Positionierung von Lübeck und TravemündeTouristische Positionierung von Lübeck und TravemündeTouristische Positionierung von Lübeck und Travemünde

Darstellung: dwif 2009

Touristische PoTouristische PoTouristische PoTouristische Possssitionierung von Lübeck und Travemündeitionierung von Lübeck und Travemündeitionierung von Lübeck und Travemündeitionierung von Lübeck und Travemünde

Die touristische Positionierung leitet sich aus dem „Erfolgsmuster der Marke Lübeck“ (siehe Kap. II.

3.2) ab und verbindet die Kernkompetenzen der Stadt mit dem Nutzen für die Kunden. Im Mittel-

punkt steht die einzigartige Lübecker Altstadt, die durch das historische Stadtbild, die besondere

Atmosphäre und ihre Lage an der Ostsee für Besucher aus dem In- und Ausland mit privaten und

auch geschäftlichen Motiven eine hohe Attraktivität besitzt. Eine weitere Besonderheit ist die Ver-

bindung zwischen der historischen Altstadt und dem Ostseebad Travemünde, das eine lange Tra-

dition hat und für Lebendigkeit steht.

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58

Zudem positioniert sich Lübeck als selbstbewusster Mittelpunkt der Region, die zugleich eine att-

raktive Tourismusregion ist. Dies spiegelt sich in der außerordentlich hohen Bedeutung des Tages-

tourismus für die Stadt und vielen Stadt-Umland-Verflechtungen wider. Somit zählen neben den

Touristen aus dem In- und Ausland auch die Bewohner Lübecks und der Region, die das Kultur-,

Shopping- und Freizeitangebot der Großstadt nutzen, zu den Adressaten des Lübeckmarketings.

Die Lübecker selbst identifizieren sich angesichts der hohen Lebensqualität stark mit ihrer Stadt

und tragen mit ihrer Gastfreundlichkeit in besonderer Weise zum Erfolg des Lübeck-Tourismus bei.

2.2.2.2. Zielgruppen und TZielgruppen und TZielgruppen und TZielgruppen und Tourismusourismusourismusourismus----TTTThemen hemen hemen hemen

Touristische ZielgruppenTouristische ZielgruppenTouristische ZielgruppenTouristische Zielgruppen

Die im Tourismuskonzept zur Neuausrichtung des Schleswig-Holsteins-Tourismus fokussierten drei

ökonomisch attraktiven Zielgruppen im Übernachtungstourismus

� „Be„Be„Be„Best Ager“,st Ager“,st Ager“,st Ager“,

� „Anspruchsvolle Genießer“ „Anspruchsvolle Genießer“ „Anspruchsvolle Genießer“ „Anspruchsvolle Genießer“ und

� „Neue Familien“ „Neue Familien“ „Neue Familien“ „Neue Familien“

spielen auch in Lübeck und Travemünde eine große Rolle (siehe Kap. II. 3.1) und sollen durch ge-

zielte Angebote und Services verstärkt angesprochen werden. Die Gästestruktur hat sich in den

letzten Jahren vor allem in Travemünde durch neue Beherbergungsangebote verändert und ver-

jüngt.

Besondere Bedeutung für Lübeck und Travemünde haben

� SeminarSeminarSeminarSeminar----, T, T, T, Taaaagungsgungsgungsgungs---- und Kongresstouristen und Kongresstouristen und Kongresstouristen und Kongresstouristen (Umkreis bis 300 km),

� Auslandsgäste Auslandsgäste Auslandsgäste Auslandsgäste (Schwerpunkt Skandinavien, deutschsprachiges Ausland, Quellregionen mit

sehr guter Verkehrsanbindung, Tagestouristen auch aus Übersee – wichtig: Kooperationsmarke-

ting)49 undundundund

� Tagestouristen Tagestouristen Tagestouristen Tagestouristen (Urlauberausflugsverkehr sowie Wohnortausflügler aus Umkreis bis 100 km

bzw. 2 Stunden Entfernung).

_______________________________________________________________

49 Dies entspricht einer groben Einschätzung. Grundlage für spezifischere Empfehlungen ist eine fundierte Marktanaly-

se, die die einzelnen Auslandsmärkte anhand ausgewählter Kennziffern bewertet. Diese kann zusätzlich durch das

dwif in enger Abstimmung mit der LTM erstellt werden.

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• Altstadterlebnis• Baukultur• Gastronomie• Shopping• Veranstaltungen/

Events• Museen

• Tagungen/Kongresse

• Seebadkultur• Erlebnis Schiffe und

Häfen• Gastronomie• Shopping• Strand/Baden

Veranstaltungen/Events

• Wellness/Gesundheit• Sport (Rad fahren, Segeln, Golfen)

• Tagungen

AbbAbbAbbAbb. . . . 17171717: : : : Künftige TourismusKünftige TourismusKünftige TourismusKünftige Tourismus----Themen von Lübeck und TravemüThemen von Lübeck und TravemüThemen von Lübeck und TravemüThemen von Lübeck und Travemünnnndededede

Darstellung: dwif 2009

„„„„AltstadterlebnisAltstadterlebnisAltstadterlebnisAltstadterlebnis““““ und und und und „„„„SeebadkulturSeebadkulturSeebadkulturSeebadkultur““““ mit ihren mit ihren mit ihren mit ihren besonderen besonderen besonderen besonderen FacettenFacettenFacettenFacetten

Bei der künftigen Ausrichtung finden sich die für Lübeck und Travemünde relevanten Basisthemen

und die spezifischen Schwerpunkte des Schleswig-Holstein-Tourismus ebenso wieder wie stadt-

spezifische Aspekte. Zu diesen zählen in Lübeck die Altstadtkulisse und -kultur, in Travemünde die

Schiffe/Häfen, aber auch die Landesthemen Strand/Baden, Wellness/Gesundheit und Sport. Tra-

vemünde muss für weit mehr als das saisonale Strand- und Badeerlebnis stehen, das in anderen

Seebädern aufgrund besserer natürlicher Voraussetzungen attraktiver ist. In beiden Orten spielen

eine zielgruppengerechte Gastronomie, Shopping und Tagungen (in Lübeck auch Kongresse) eine

zunehmende Rolle. Gefragt sind profilierte Angebote und Veranstaltungen, welche die lübeckspe-

zifischen Merkmale (v. a. Altstadtkulisse/-kultur, Schiffe/Häfen) in Szene setzen. Die künftige Bedeu-

tung des Schleswig-Holstein-Themas „Natur erleben“ ist im Zuge der Erarbeitung einer zielgrup-

penorientierten Gesamtstrategie für Travemünde zu klären.

Aus den Bedürfnissen der Zielgruppen und den Markterfordernissen leiten sich acht Kriterien für

die künftige Angebotsgestaltung ab, die übergreifende Zielgruppenbedürfnisse berücksichtigen.

Diese sollen für das 5-Sterne-Hotel ebenso angestrebt werden wie für die Ferienwohnung, für Mu-

seen oder Veranstaltungen – von der Travemünder Woche bis zu den Weihnachtsmärkten.

3.3.3.3. LeitlinienLeitlinienLeitlinienLeitlinien für die Tourismusentwicklung für die Tourismusentwicklung für die Tourismusentwicklung für die Tourismusentwicklung

Die folgenden acht Leitlinien sollen die Tourismusentwicklung in Lübeck und Travemünde bis 2020

prägen. Sie dienen der Erreichung des Leitziels und berücksichtigen die künftige Ausrichtung in

Bezug auf Positionierung, Themen und Zielgruppen, ebenso wie wesentliche Stärken und Schwä-

chen, die aus den Analysen deutlich wurden.

Kriterien für die Kriterien für die Kriterien für die Kriterien für die touristische Angebotsgestatouristische Angebotsgestatouristische Angebotsgestatouristische Angebotsgestalllltungtungtungtung::::

� authentisch, traditionsbewusst

� qualitativ hochwertig und zeitgemäß

� servicefreundlich

� erholsam, genussorientiert

� lebendig, erlebnisorientiert

� überzeugend in Preis und Leistung

� barrierefrei

� spezifisch: kinder- und familien-freundlich

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60

1.1.1.1. Nachfragepotenziale für Nachfragepotenziale für Nachfragepotenziale für Nachfragepotenziale für einzigartige Altstadteinzigartige Altstadteinzigartige Altstadteinzigartige Altstadt plus plus plus plus lebendiges lebendiges lebendiges lebendiges Ostseebad nuOstseebad nuOstseebad nuOstseebad nuttttzen!zen!zen!zen!

Lübeck und Travemünde haben sehr gute Voraussetzungen für eine positive touristische

Entwicklung und die Gewinnung neuer Gäste aus dem In- und Ausland. Der Städte- und Kul-

turtourismus liegt ebenso im Trend wie der Urlaub am Wasser. Auch im Tagungstourismus

verfügt Lübeck mit Travemünde über ein attraktives Angebot. Bei der Gewinnung künftiger

Gäste ist der Mehrwert durch die Verknüpfung beider Erlebnisse – einzigartige Altstadt plus

lebendiges Ostseebad mit Tradition – herauszustellen.

2222.... Unverwechselbares „Gesicht“Unverwechselbares „Gesicht“Unverwechselbares „Gesicht“Unverwechselbares „Gesicht“ für Travemünde entwickeln! für Travemünde entwickeln! für Travemünde entwickeln! für Travemünde entwickeln!

Das Gesamterscheinungsbild und touristische Angebot Travemündes weist in Qualität und

Quantität gravierende Schwächen auf. Zudem mangelt es an echten Alleinstellungsmerkma-

len. Angesichts der schon heute vielfach deutlich besser aufgestellten Ostseebäder vor allem

in Mecklenburg-Vorpommern (z. B. Warnemünde mit Travemünde ähnlichen Angebots-

merkmalen wie Strand, Promenaden, Schiffe/Häfen, Events) wird die Entwicklung eines un-

verwechselbaren „Gesichts“ für Travemünde, das sich besonders in der gestalterischen Quali-

tät der öffentlichen und privaten Infrastruktur widerspiegelt, zum entscheidenden Erfolgsfak-

tor. Vor diesem Hintergrund sind die vorhandene Infrastruktur und die diskutierten Projekte

zu betrachten und zu entwickeln.

3.3.3.3. Marktgerechtes BettenwachstMarktgerechtes BettenwachstMarktgerechtes BettenwachstMarktgerechtes Bettenwachstum und konsequente um und konsequente um und konsequente um und konsequente Zielgruppenorientierung Zielgruppenorientierung Zielgruppenorientierung Zielgruppenorientierung in Travin Travin Travin Trave-e-e-e-

münde!münde!münde!münde!

Durch geeignete, u. a. saisonverlängernde Infrastrukturen und Maßnahmen sollen das Tou-

rismusangebot ausgebaut, die Qualität verbessert, die Zielgruppenstruktur verjüngt und

damit die Wettbewerbsfähigkeit des Seebades langfristig gesichert werden. Dabei muss den

Standortspezifika der Ortsteile (Priwall, Travemünde Zentrum, Grünstrand etc.) Rechnung ge-

tragen werden. Das bedeutet: Hotels und besucherstarke, auf kurzfristige Aufenthalte (Ta-

gesgäste, Kurzaufenthalte) ausgerichtete Angebote sollten vorrangig auf der „lebendi-

gen“ Travemünder Seite konzentriert werden. Die Potenziale des Priwall – Ruhe, Natur,

Entschleunigung – sollten als „Gegengewicht“ erhalten und touristisch in Wert gesetzt wer-

den. Hier sollten möglichst Angebote für längerfristige Übernachtungsaufenthalte bzw. sol-

che, die wenig Verkehr verursachen, konzentriert werden. Dies sollte sich im touristischen

Masterplan für Travemünde in Form von Mengen- und Qualitätszielen, Aussagen zu einem

ausgewogenen Angebotsmix für die definierten Zielgruppen, Aussagen zur standortgerech-

ten Positionierung sowie zu einer attraktiven Architektur wiederfinden.

4.4.4.4. Altstadterlebnis in Lübeck gestalten und Qualität ausbauen!Altstadterlebnis in Lübeck gestalten und Qualität ausbauen!Altstadterlebnis in Lübeck gestalten und Qualität ausbauen!Altstadterlebnis in Lübeck gestalten und Qualität ausbauen!

In Lübeck geht es vorrangig darum, den starken Markenkern, d. h. die Altstadt mit ihren die

Besucher faszinierenden Facetten, zu pflegen, weiter zu entwickeln und neu zu interpretieren.

Die Maßnahmen zur Stadtgestaltung und Erhöhung der Aufenthaltsqualität sollen fortge-

setzt werden. Damit ist auch das Ziel verbunden, die geweckten Erwartungen und Bilder im

Kopf nicht zu enttäuschen. Durch neue und profiliertere Angebote und Kombinationen (Kul-

tur, Veranstaltungen, Kulinarik, Shopping etc.) sollen konkrete Reiseentscheidungen ausge-

löst und breitere Zielgruppen angesprochen werden. Dies erfordert eine konsequente Quali-

tätsentwicklung in allen Angebots- und Servicebereichen. Angesichts der großen Bedeutung

ausländischer Gäste verlangt auch diese Zielgruppe verstärkte Aufmerksamkeit.

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5555. . . . Lübeck uLübeck uLübeck uLübeck und Travemünde als „Wunscherfüller“ nd Travemünde als „Wunscherfüller“ nd Travemünde als „Wunscherfüller“ nd Travemünde als „Wunscherfüller“ profilieren!profilieren!profilieren!profilieren!

Im Mittelpunkt aller Bestrebungen stehen die Gäste. Das sind zum einen diejenigen, die sich

bereits in Lübeck und Travemünde aufhalten und andere, die noch für einen Besuch zu ge-

winnen sind. Insofern gilt das Motto der 2009 durch den Deutschen Tourismusverband prä-

mierten Serviceoffensive der LTM nicht nur für diejenigen, die mit den Gästen direkt in Kon-

takt stehen, sondern auch für diejenigen, die tourismusrelevante Investitionen und andere

Projekte planen. Von besucherfreundlichen Angeboten profitiert vielfach auch die Bevölke-

rung und umgekehrt. Begeisterte Gäste und ein stimmiges Preis-Leistungsverhältnis sorgen

für nachhaltig positive Effekte.

6666.... Bewusstsein der Bedeutung des WirtschaftsfaktorBewusstsein der Bedeutung des WirtschaftsfaktorBewusstsein der Bedeutung des WirtschaftsfaktorBewusstsein der Bedeutung des Wirtschaftsfaktorssss Tourismus Tourismus Tourismus Tourismus inininin Lübeck und Trav Lübeck und Trav Lübeck und Trav Lübeck und Trave-e-e-e-

münde stärken!münde stärken!münde stärken!münde stärken!

Aktuelle Berechnungen zum Wirtschaftsfaktor Tourismus ermittelten für Lübeck und Trave-

münde einen jährlichen Bruttoumsatz von 594,4 Mio. €. 15.500 Personen können durch den

Tourismus ihren Lebensunterhalt mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen bestreiten.

Der touristische Beitrag zum Primäreinkommen beträgt 7,3 %. Diese hohe Bedeutung sollte

in der Politik und Öffentlichkeit verstärkt Anerkennung finden und muss zu einer Neubewer-

tung des Tourismus als Wirtschaftsbranche und weicher Standortfaktor führen. Daraus abzu-

leiten sind Prioritäten und Konsequenzen für Investitionen in Infrastrukturen, Service und

Marketing. Zugleich sind für die Öffentlichkeit relevante Planungs- und Entscheidungspro-

zesse zur Förderung des Tourismus transparent zu gestalten. Auch die Bürger sollen „mitge-

nommen“ werden.

7777.... Markenprozess fortsetzen und Markenprozess fortsetzen und Markenprozess fortsetzen und Markenprozess fortsetzen und MarketingMarketingMarketingMarketing anpassen! anpassen! anpassen! anpassen!

Die 2009 durchgeführte Markenanalyse hat die Treiber für den Erfolg der Marke Lübeck er-

mittelt. Der begonnene Markenprozess ist fortzusetzen, indem auch die touristische Kom-

munikation und die Vermarktungsschwerpunkte entsprechend der Ergebnisse der Marken-

analyse angepasst werden. Es reicht nicht aus, wenn sehr viele Menschen wissen, dass Lü-

beck eine „schöne Stadt“ ist. Eine fokussierte und verstärkte Kommunikation im In- und Aus-

landsmarketing soll konkrete Reisen auslösen nach dem Motto: Lübeck muss man gesehen

haben! Es lohnt sich, (immer wieder) nach Lübeck zu fahren! Zur Ansprache ausländischer

Gäste sollte weiter in Kooperationen investiert werden.

8.8.8.8. Organisationsstrukturen Organisationsstrukturen Organisationsstrukturen Organisationsstrukturen bei der Entwicklung der touristischen Infrastruktur und bei der Entwicklung der touristischen Infrastruktur und bei der Entwicklung der touristischen Infrastruktur und bei der Entwicklung der touristischen Infrastruktur und im im im im

LübeckLübeckLübeckLübeckmarketingmarketingmarketingmarketing ordnen und f ordnen und f ordnen und f ordnen und fiiiinanziell absichernnanziell absichernnanziell absichernnanziell absichern!!!!

Die aktuellen und künftigen Aufgaben erfordern eine Anpassung der Organisationsstruktu-

ren und der Kooperationskultur. Vor allem geht es um die verbindliche Aufgabenteilung bei

der strategischen Entwicklung der touristischen Infrastruktur, zwischen den Partnern im Lü-

beck-Tourismus, die weitere Bündelung von personellen und finanziellen Ressourcen sowie

die Planungs- und Finanzierungssicherheit von künftigen Aufgaben im Tourismus. Das be-

trifft auch alle tourismusrelevanten Bereiche des strategischen Lübeckmarketings, vor allem

das gesamtstädtische Tagungs- und Kongressmarketing, das tourismusspezifische City-, Kul-

tur- und das übergreifende Stadtmarketing zur Markenprofilierung.

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62

V.V.V.V. Strategisches Strategisches Strategisches Strategisches HandlungskonzeptHandlungskonzeptHandlungskonzeptHandlungskonzept 2010 2010 2010 2010 –––– 20 20 20 2020202020

Das strategische Handlungskonzept bildet bis 2020 den „roten Faden“ für alle am Tourismus betei-

ligten, partizipierenden und ihn finanzierenden Partner: die Lübeck und Travemünde Marketing

GmbH, den Kurbetrieb Travemünde, die Stadtverwaltung Lübeck mit ihren tourismusrelevanten

Fachbereichen, Interessengruppen, Verbände sowie Anbieter aus den Bereichen Beherbergung,

Gastronomie, Einzelhandel, Kultur, Sport, Natur etc.

Das Handlungskonzept umfasst vier langfristig zu verfolgende Handlungsfelder und 18 Maßnah-

men unterschiedlicher Komplexität. Dabei werden bereits begonnene und geplante Maßnahmen

integriert, sofern sie zur Umsetzung der Positionierung und der strategischen Ziele beitragen, und

durch neue Vorschläge ergänzt. Gemäß der Aufgabenstellung wurden zum Zeitpunkt der Erstel-

lung des TEK öffentlich diskutierte bzw. in Planung befindliche Projekte bewertet und mit Anpas-

sungsvorschlägen versehen, um die im TEK definierten Ziele zu erreichen. Die Aussagen des TEK

sollen jedoch über einzelne und beispielsweise an konkrete Investoren oder Standorte gebundene

Projekte hinausgehen und durch Empfehlungen z. B. zu Zielgruppen, Themen, Dimension und

Gestaltungsaspekten längerfristige Entwicklungsperspektiven einschließen.

Ausrichtung an Zielen und Projekten zur Stärkung des SchleswigAusrichtung an Zielen und Projekten zur Stärkung des SchleswigAusrichtung an Zielen und Projekten zur Stärkung des SchleswigAusrichtung an Zielen und Projekten zur Stärkung des Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----TourismusTourismusTourismusTourismus

Die im TEK beschriebenen Maßnahmen untersetzen die auf der Landesebene formulierten Ziele

und Projekte zur Stärkung des Tourismus in Schleswig-Holstein (Tourismuskonzept Schleswig-

Holstein50).

Integration von Zielen der StadtentwicklungIntegration von Zielen der StadtentwicklungIntegration von Zielen der StadtentwicklungIntegration von Zielen der Stadtentwicklung

Die im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) 2020 für die Hansestadt Lübeck formulierten

Ziele enthalten vielvielvielvielfältige Bezüge zum Tourismus. fältige Bezüge zum Tourismus. fältige Bezüge zum Tourismus. fältige Bezüge zum Tourismus. Dazu gehören

� übergeordnete Ziele z. B.: „Grüne und umweltgerecht handelnde Stadt am Wasser mit kulturel-

lem Kern für Bewohner und BesucherInnen weiterentwickeln“ und

� Unterziele z. B.: „Weltkulturerbe und kulturelles Erbe bewahren“, „Förderung des Erholungs-,

Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit“, „Wasserflächen als Po-

tenzial für die Stadt naturverträglich nutzen“, „Qualitätvolle Entwicklung des öffentlichen Rau-

mes für Straßen und Plätze mit Aufenthaltsqualität“.

Die wichtigsten tourismusrelevanten Ziele werden im Handlungskonzept des TEK aufgegriffen und

mit spezifischen Maßnahmen zur Förderung des Tourismus untersetzt.

_______________________________________________________________

50 Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr (2007a)

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63

1.1.1.1. Handlungsfelder und Maßnahmen Handlungsfelder und Maßnahmen Handlungsfelder und Maßnahmen Handlungsfelder und Maßnahmen im Überblickim Überblickim Überblickim Überblick

Im Folgenden werden die zentralen Handlungsfelder und Maßnahmen, die bis 2020 Priorität ha-

ben, dargestellt.

Handlungsfeld 1: Handlungsfeld 1: Handlungsfeld 1: Handlungsfeld 1: Lübeck: Altstadterlebnis gestalten und QualLübeck: Altstadterlebnis gestalten und QualLübeck: Altstadterlebnis gestalten und QualLübeck: Altstadterlebnis gestalten und Qualiiiität ausbauentät ausbauentät ausbauentät ausbauen

Priorität*Priorität*Priorität*Priorität* MaßnahmeartMaßnahmeartMaßnahmeartMaßnahmeart

1 Ausbau der zeitgemäßen Erlebbarkeit der Lübecker Stadtgeschichte (inkl. „Europäisches Hansemuseum“)

hoch mittel-/langfristig

2 Profilierung von Lübeck durch hochwertige Veranstaltungen und Pro-gramme (inkl. Weihnachtsstadt des Nordens)

hoch kurz-/langfristig

3 Besucherorientierte Optimierung der Aufenthaltsqualität in der Lübe-cker Altstadt

mittel – hoch langfristig

4 Besucherfreundliche Gestaltung der Stadteingänge, Besucherlenkung und –information

mittel mittel-/langfristig

5 Ergänzung der Beherbergungskapazitäten in Lübeck (City) durch ein Hotel im Budget- oder Low-Budget-Bereich

mittel mittel-/langfristig

Handlungsfeld 2:Handlungsfeld 2:Handlungsfeld 2:Handlungsfeld 2: Travemünde: Unverwechselbares Profil entwickelnTravemünde: Unverwechselbares Profil entwickelnTravemünde: Unverwechselbares Profil entwickelnTravemünde: Unverwechselbares Profil entwickeln

6 Entwicklung einer zielgruppenorientierten Gesamtstrategie für Tra-vemünde in Form eines abgestimmten touristischen Masterplans

sehr hoch kurzfristig

7 Neugestaltung der Strand- und Travepromenade sowie Vernetzung mit angrenzenden Promenaden

hoch kurz-/mittelfristig

8 Entwicklung marktgerechter, zielgruppenorientierter Bettenkapazitä-ten in Travemünde

hoch mittel-/langfristig

9 Inszenierung der Erlebnisse „Schiffe“ und „Häfen“ hoch mittel-/langfristig

10 Neuordnung und Ergänzung des Gastronomie- und Shoppingange-bots entlang der Wasserkante

hoch mittel-/langfristig

11 Profilierung und Ergänzung von Angeboten für Familien sowie in den Bereichen (aktive) Gesundheit und Veranstaltungen

mittel kurz-/langfristig

Handlungsfeld 3:Handlungsfeld 3:Handlungsfeld 3:Handlungsfeld 3: Lübeck und Travemünde: Vernetzung ausbauenLübeck und Travemünde: Vernetzung ausbauenLübeck und Travemünde: Vernetzung ausbauenLübeck und Travemünde: Vernetzung ausbauen

12 Fortlaufende Nutzung der Synergien zwischen Lübeck und Trave-münde (Gästeinformation, Veranstaltungen, Innenmarketing etc.)

hoch kurz-/langfristig

13 Ausbau Verbindungen und Erreichbarkeit zwischen der Lübecker Alt-stadt und Travemünde

mittel – niedrig langfristig

Handlungsfeld 4:Handlungsfeld 4:Handlungsfeld 4:Handlungsfeld 4: Management und Vermarktung anpassenManagement und Vermarktung anpassenManagement und Vermarktung anpassenManagement und Vermarktung anpassen

14 Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen v. a. im Bereich der tourismusbezogenen Flächen- und Infrastruktur-entwicklung

hoch kurzfristig

15 Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen im Tourismusmarketing

hoch kurz-/mittelfristig

16 Anpassung der touristischen Kommunikation und Vermarktungs-schwerpunkte zur Stärkung der Marke Lübeck (In- und Ausland)

hoch kurz-/langfristig

17 Fortsetzung der Qualitätsentwicklung und Serviceinitiative hoch kurz-/langfristig

18 Erfolgskontrolle (Tourismusmarketing, -management, -entwicklung) hoch kurz-/langfristig

* Priorität: kurzfristig: Umsetzung bis Ende 2012, mittelfristig: Umsetzung bis Ende 2015, langfristig:

Umsetzung bis 2020

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64

2.2.2.2. Handlungsfelder und Maßnahmen im DetailHandlungsfelder und Maßnahmen im DetailHandlungsfelder und Maßnahmen im DetailHandlungsfelder und Maßnahmen im Detail

2.12.12.12.1 Handlungsfeld 1:Handlungsfeld 1:Handlungsfeld 1:Handlungsfeld 1:

LübeckLübeckLübeckLübeck:::: Altstadterlebnis gestalten und Qualität auAltstadterlebnis gestalten und Qualität auAltstadterlebnis gestalten und Qualität auAltstadterlebnis gestalten und Qualität aussssbauenbauenbauenbauen

2.1.12.1.12.1.12.1.1 MaßnaMaßnaMaßnaMaßnahme 1:hme 1:hme 1:hme 1:

Ausbau der zeitgemäßen Erlebbarkeit der Lübecker Stadtgeschichte Ausbau der zeitgemäßen Erlebbarkeit der Lübecker Stadtgeschichte Ausbau der zeitgemäßen Erlebbarkeit der Lübecker Stadtgeschichte Ausbau der zeitgemäßen Erlebbarkeit der Lübecker Stadtgeschichte (inkl. Europä(inkl. Europä(inkl. Europä(inkl. Europäi-i-i-i-

sches Hansemuseum)sches Hansemuseum)sches Hansemuseum)sches Hansemuseum)

� Bezug zu Landeszielen/LeitBezug zu Landeszielen/LeitBezug zu Landeszielen/LeitBezug zu Landeszielen/Leitprojektenprojektenprojektenprojekten im Schleswig im Schleswig im Schleswig im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----TourismusTourismusTourismusTourismus::::

- Optimierung der kommunalen Infrastruktur: Optimierung der Aktivitäts- und Freizeiteinrichtungen unter Berück-

sichtung der Zielgruppenbedürfnisse

- Entwicklung maßgeschneiderter Angebote für die Zielgruppen

� Bezug zu Bezug zu Bezug zu Bezug zu Zielen im ISEK LübeckZielen im ISEK LübeckZielen im ISEK LübeckZielen im ISEK Lübeck::::

- Weltkulturerbe und kulturelles Erbe bewahren

- Vielfältige Kunst und Kultur fördern und Kultursensibilität vermitteln

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Innenstadt zwischen Tradition und Moderne entwickeln

- Gemeinsame Imageentwicklung und Marketing

- Zusammenarbeit im Ostseeraum verstärken und Städtenetze nutzen

� Situation:Situation:Situation:Situation: Lübeck ist eine Stadt mit einer außerordentlich reichen Geschichte. Ihre Blüte erlebte

sie zur Zeit der Hanse. Unter den rund 200 Städten, die dem mittelalterlichen Hansebund ange-

hörten, war Lübeck die „Königin der Hanse“. Aber auch viele andere Epochen haben im Lübe-

cker Stadtbild ihre Spuren hinterlassen. Die bedeutendsten Zeitzeugen sind das Holstentor, das

prächtige Rathaus, das Heiligen-Geist-Hospital, die Kirchen, die Kaufmanns- und Kontorhäuser,

das Netz von Gängen mit den Ganghäusern. Darüber hinaus laden neun Museen zum Besuch

ein. Neben dem Wahrzeichen (Museum) Holstentor zählt das Buddenbrookhaus zu den bekann-

testen. Derzeit sind die Lübecker Stadtgeschichte und Kultur eher auf „klassische“ Art und Weise

zu erleben und sprechen vorrangig ein an „Hochkultur“ interessiertes Publikum an. 100 Stadt-

führer stehen in Lübeck für Führungen unterschiedlichster Art zur Verfügung. Seit einigen Jah-

ren ist der Bau eines „Europäischen Hansemuseums“ auf dem Areal des Burgklosters in der Dis-

kussion. Diverse Vorarbeiten wurden bereits geleistet, eine extern geprüfte Planungs- und Kon-

zeptionsskizze liegt vor51.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Ziel ist es, die spannende Lübecker Stadtgeschichte mit Hilfe zeitgemäßer

Medien „lebendig“ und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen („Living History“). Zum

einen sollen den Lübeck-Besuchern verstärkt lübeckspezifische Erlebnismöglichkeiten geboten

werden, die auch die Wertschöpfung erhöhen, zum anderen sollen neue Zielgruppen für

_______________________________________________________________

51 Planungs- und Konzeptionsstudie des Architektur- und Designbüro Studio Andreas Heller, Prüfung der Studie durch

Wenzel Consulting AG

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65

Lübeck gewonnen werden. Bekannte und weniger bekannte Themen und Ecken der Altstadt

sollen neu in Szene gesetzt und die Besucher gezielt geführt werden (auch im Rahmen von Ver-

anstaltungen, siehe Maßnahme 2).

- Projekt Europäisches Hansemuseum:Projekt Europäisches Hansemuseum:Projekt Europäisches Hansemuseum:Projekt Europäisches Hansemuseum: Zum geplanten Projekt Europäisches Hansemuseum

liegt ein Beschluss der Bürgerschaft vor.52 Geplant ist ein erlebnisorientiertes Themenmuse-

um, das mit Hilfe neuester Präsentationstechniken Bildung und Unterhaltung verknüpft (E-

dutainment).53 Von großer Bedeutung für das Museumserlebnis sind die Interaktivität (z. B.

Rollenspiele) und die multisensuelle Ansprache der Besucher (z. B. Gerüche des Mittelalters,

Hörstationen). Das didaktische Konzept beinhaltet u. a. ein „Hanse-Labor“. Ein weiteres be-

sonderes Merkmal des Projektes ist die Integration des historischen Burgklosters in das Eu-

ropäische Hansemuseum. Das Kulturforum Burgkloster mit Museum für Archäologie wird

jetzt bereits als Museum genutzt und gehört zu dem Museumsverbund „die LÜBECKER MU-

SEEN“. Die Planung sieht vor, die denkmalgeschützte Klosteranlage als authentischen Ort in

das Konzept des Hansemuseums einzugliedern. In der Wirtschaftlichkeitsberechnung zum

Europäischen Hansemuseum sind daher die Kosten für das derzeitige Burgkloster-Personal

sowie sämtliche weiterhin anfallenden Kosten berücksichtigt, so dass insgesamt ein dauer-

hafter Zuschussbedarf ermittelt wird. Dieser soll aus den bisherigen kommunalen Mitteln der

Burgkloster-Finanzierung gedeckt werden. Die Besuchsprognose liegt bei 125.000 Personen

pro Jahr. Die größte Wirkung wird im Tagestourismus erwartet (70 % der Besucher). Mit der

Umsetzung des Projekts werden vielfältige Effekte erwartet, neben der Stärkung des Touris-

musstandortes: Imageeffekte, eine Stärkung des Kultur- und Freizeitstandortes, die Identifi-

kation der Einwohner, die Stärkung des Wirtschafts- und Arbeitsstandortes sowie Werbeef-

fekte. Eine weitere wichtige Wirkung wäre die Aufwertung der gesamten nördlichen Altstadt

inkl. des hier bislang wenig einladenden Stadteinganges. Bewertung durch das TEK: Bewertung durch das TEK: Bewertung durch das TEK: Bewertung durch das TEK: Das

geplante Museum hat – nach allen bislang vorliegenden Erkenntnissen – gute Vorausset-

zungen, zu einem „Leuchtturm“ in Schleswig-Holstein zu werden und wird befürwortet. Die

Hansestadt Lübeck ist angesichts der historischen Bedeutung der authentischste und

glaubwürdigste Ort für ein europaweit ausstrahlendes Hansemuseum. Zwar kommen die

Lübeck-Besucher nicht wegen der Hanse nach Lübeck (Ergebnis der Markenanalyse), aber

genau dieses Erbe in Form der überlieferten Baukultur und der Nähe zur Ostsee fasziniert die

Menschen besonders. Anzuregen bleiben eine weitere Verfeinerung des Konzepts, u. a. im

Hinblick auf ein noch stärker herauszuarbeitendes „Highlight“, die gestalterische Umsetzung,

die Planung und finanzielle Sicherstellung von Folgeinvestitionen zur Sicherung der dauer-

haften Attraktivität, die Namensgebung des „Museums“ und die Beachtung der Wettbe-

werbssituation (u. a. Themenwelt „Die Hanse in Europa“ im Hansapark).

_______________________________________________________________

52 In ihrem Beschluss vom 4.3.2008 hat die Lübecker Bürgerschaft den Bürgermeister beauftragt, die Realisierung des

Projektes „Europäisches Hansemuseum“ vorzubereiten und alle für eine Umsetzung des Projektes relevanten Fragen

zu prüfen. 53 Den Gutachtern lagen bei Erarbeitung des TEK Projektbeschreibungen der Kulturstiftung die LÜBECKER MUSEEN vor,

übermittelt im Mai und Oktober 2009.

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66

- Neuorganisation der Lübecker Museumslandschaft:Neuorganisation der Lübecker Museumslandschaft:Neuorganisation der Lübecker Museumslandschaft:Neuorganisation der Lübecker Museumslandschaft: Grundlage ist der am 24.11.2005 von

der Bürgerschaft verabschiedete „Plan zur Entwicklung der Museen in Lübeck“. Die Beto-

nung, dass die Museumsinhalte, die für Lübeck spezifisch, besonders und unverwechselbar

sind, herausgestellt und verstärkt werden sollen, kann aus Sicht des TEK bestärkt werden. Bei

der Umsetzung des Planes ist ebenfalls die Ansprache möglichst breiter Besuchergruppen

(In- und Ausland) anzustreben. Besondere Bedeutung hat das Museum Holstentor als Wahr-

zeichen der Stadt.

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: mittel-/langfristig, Fortsetzung der begonnen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung Hansestadt Lübeck, FB 4 mit der Kulturstiftung / die LÜBECKER

MUSEEN

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: projektbezogen mit Fördermitteln des Landes

2.1.22.1.22.1.22.1.2 Maßnahme Maßnahme Maßnahme Maßnahme 2222::::

Profilierung von Lübeck durch hochwertige Veranstaltungen Profilierung von Lübeck durch hochwertige Veranstaltungen Profilierung von Lübeck durch hochwertige Veranstaltungen Profilierung von Lübeck durch hochwertige Veranstaltungen und Programmeund Programmeund Programmeund Programme (inkl. (inkl. (inkl. (inkl.

WeWeWeWeiiiihhhhnachtsstadt des Nordens)nachtsstadt des Nordens)nachtsstadt des Nordens)nachtsstadt des Nordens)

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Entwicklung maßgeschneiderter Angebote für die Zielgruppen

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Vielfältige Kunst und Kultur fördern und Kultursensibilität vermitteln

- Gemeinsame Imageentwicklung und Marketing

- Innenstadt zwischen Tradition und Moderne entwickeln

- Zusammenarbeit im Ostseeraum verstärken und Städtenetze nutzen

� SSSSituation:ituation:ituation:ituation: In Lübeck gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen und Events, jedoch haben davon

nur wenige besucherstarke Veranstaltungen eine überregionale Bedeutung, zudem mangelt es

zahlreichen Veranstaltungen an Profil und Qualität. Highlights sind die Lübecker Weihnachts-

und Kunsthandwerkermärkte54, die Theaterinszenierungen „Wagner trifft Mann“, die Nordischen

Filmtage, das Schleswig-Holstein Musik-Festival, die Lange Nacht der Museen sowie das Duck-

stein-Festival. Darüber hinaus gibt es weitere, auch kleinere Veranstaltungen (z. B. Brahms-

Festival, Kiesauer Literaturnacht, Lübecker Altstadtfest, Lübeck Marathon) sowie Veranstaltun-

gen und (Sonder-)Ausstellungen in Theatern (FigurenTheaterMuseum, Theaterschiff, Combinale

etc.) und Kirchen (u. a. in der Kulturkirche St. Petri; verschiedene Ausstellungen in der Kunsthalle

_______________________________________________________________

54 Weihnachtsmärkte auf dem Markt und Koberg, Weihnachtsmarkt Breite Straße, Historischer Weihnachtsmarkt auf

dem Kirchhof St. Marien, Märchenwald Kirchplatz St. Marien, Familien-Weihnachtsmarkt an der Obertrave, Kunst-

handwerkermärkte im Heiligen-Geist-Hospital am Koberg, in der St. Petri Kirche / Kirchhof in der Schmiedestraße und

„Lüb`sche Wiehnacht“ (An der Untertrave), Weihnachtsbasar im Café Niederegger

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67

St. Annen, z. B. kleine MOMA, Ausstellung Sammlung Würth) sowie verschiedene Ausstellungen

im Buddenbrookhaus.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Das Veranstaltungsangebot in Lübeck soll insgesamt hochwertiger und

durch geeignete Themen und Veranstaltungsorte lübeckspezifischer werden. Damit sollen eine

breitenwirksame Qualität erreicht und konkrete Reiseanlässe geschaffen werden.

- Qualitative Aufwertung bestehender Qualitative Aufwertung bestehender Qualitative Aufwertung bestehender Qualitative Aufwertung bestehender VeranstaltungenVeranstaltungenVeranstaltungenVeranstaltungen:::: Vor diesem Hintergrund sollte der

aktuelle Veranstaltungskalender überprüft werden und eine Konzentration auf qualitätvolle

Veranstaltungen („Klasse statt Masse“) erfolgen. In der Perspektivenwerkstatt 2007 „Mitten in

Lübeck“ wurden seitens der Bürger Chancen und Anforderungen für die Nutzung öffentli-

cher Plätze im Rahmen von Veranstaltungen und Märkten benannt. Passend sind die Nut-

zung des Marktes oder des Kobergs für Open-Air-Veranstaltungen (z. B. Schleswig-Holstein

Musik Festival) sowie (perspektivisch) des Schrangen für Straßenkunst, Kleinkunst, Theater

und die Ausstellung von Museumsexponaten.55 Der Wunsch vieler Bürger nach einem Wo-

chenmarkt (lebendig, regional, hochwertig), der der historischen Bedeutung des Marktes ge-

recht wird, nach einer Ordnung des „Budenzaubers“ sowie einer besseren Nutzung der Arka-

den56, kann aus Sicht des TEK nur unterstützt werden.

- Entwicklung einer Veranstaltung(Entwicklung einer Veranstaltung(Entwicklung einer Veranstaltung(Entwicklung einer Veranstaltung(----sreihe) mit überregionaler Bedeutungsreihe) mit überregionaler Bedeutungsreihe) mit überregionaler Bedeutungsreihe) mit überregionaler Bedeutung: Ziel ist die Ak-

quisition bzw. Entwicklung und Durchführung hochwertiger Veranstaltungen mit deutlich

überregionaler bis bundesweiter Ausstrahlungskraft zur Ansprache der avisierten Zielgrup-

pen (Übernachtungsgäste aus dem nationalen und internationalen Raum sowie Tagesgäste).

Dabei sollte das historische Stadtbild als wesentliche Stärke zukünftig noch gezielter für aus-

gewählte Veranstaltungen genutzt sowie Plätze bzw. Straßenzüge der Altstadt stilvoll „in

Szene“ gesetzt werden. Dies kann durch Beleuchtung oder andere gestalterische Maßnah-

men erfolgen. Banales und Kitschiges sind zu vermeiden.

- Profilierung als Profilierung als Profilierung als Profilierung als „Weihnachtsstadt des Nordens“„Weihnachtsstadt des Nordens“„Weihnachtsstadt des Nordens“„Weihnachtsstadt des Nordens“:::: Anknüpfend an das vielfältige Angebot

an Weihnachtsmärkten ist die LTM seit 2008 intensiv bemüht, in Zusammenarbeit mit den

Veranstaltern und weiteren Partnern die Attraktivität der Lübecker Weihnachtsmärkte zu er-

höhen und das Profil als „Weihnachtsstadt des Nordens“ zu schärfen. Die Organisation des

Familien-Weihnachtsmarktes (erstmals 2008) mit einem sorgfältig abgestimmten Gesamter-

scheinungsbild (Zelte, Dekoration, Beleuchtung, Akustik, tägliches Programm) wurde bereits

erfolgreich umgesetzt. Ein Konzept zur Qualitätssteigerung der Weihnachtsmärkte im öffent-

lichen Raum liegt vor. Ziel ist es, Märkte mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten

zu inszenieren und diese auf das architektonische Umfeld abzustimmen (Veranstaltungsorte:

Markt, Breite Straße, Koberg, Obertrave, ggf. Klingenberg). Außerdem koordiniert die LTM die

Umsetzung eines weihnachtlichen Beleuchtungskonzepts in zentralen Zügen der Altstadt.

Dabei wird die Welterbekulisse stilvoll und zeitlos, d. h. ohne Animationen oder grelle Farbef-

fekte, inszeniert.

_______________________________________________________________

55 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2007, S. 51 56 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2007, S. 35, S. 42, S. 52

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- Ausbau bzw. Anpassung von ErlebnisAusbau bzw. Anpassung von ErlebnisAusbau bzw. Anpassung von ErlebnisAusbau bzw. Anpassung von Erlebnis---- und Abendprogrammen: und Abendprogrammen: und Abendprogrammen: und Abendprogrammen: Entwicklung kleiner

hochwertiger Programme und Veranstaltungen für die Zielgruppen („Anspruchsvolle Genie-

ßer“, „Best Ager“), z. B. Ausfahrten auf Traditionsschiffen, Veranstaltungen/Stadtspaziergänge

Kultur/Literatur & Kulinarik, aber auch in Rahmenprogramme bei Tagungen und Kongressen

sollten schöne Plätze, intime Höfe, eindrucksvolle Gewölbe etc. in der Altstadt verstärkt ein-

gebunden werden

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurz-/langfristig, Fortsetzung der begonnen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung

bei Weihnachtsmärkten im öffentlichen Raum: LTM

bei weiteren Veranstaltungen im öffentlichen Raum: Hansestadt Lübeck, FB 2 Amt für Märkte

sowie FB 5 Sondernutzung, perspektivisch Veranstaltungsmanagement durch LTM

Akquisition/Entwicklung tourismusorientierter Veranstaltungen und weiterer Erlebnismöglich-

keiten: Projekt für das angedachte KulturKontor bei der LTM (siehe Maßnahme 15) in Kooperati-

on mit der Hansestadt Lübeck/Kulturbüro, den Kultureinrichtungen, Historikern, Kulturschaf-

fenden, Stadtführern, Geschichtenerzählern etc.

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: Gebührentarif Sondernutzung bei Veranstaltungen, bei KulturKontor projektbe-

zogen

2.1.32.1.32.1.32.1.3 Maßnahme 3Maßnahme 3Maßnahme 3Maßnahme 3::::

BesucherorientiertBesucherorientiertBesucherorientiertBesucherorientierte Optimierung der Aufenthaltsqualität in der Lübe Optimierung der Aufenthaltsqualität in der Lübe Optimierung der Aufenthaltsqualität in der Lübe Optimierung der Aufenthaltsqualität in der Lübeeeecker Altstadtcker Altstadtcker Altstadtcker Altstadt

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der kommunalen Infrastruktur: strategische und ganzheitliche Ortsplanung und -entwicklung unter

Berücksichtung der Zielgruppenbedürfnisse

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Innenstadt zwischen Tradition und Moderne entwickeln

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Qualitätvolle Entwicklung des öffentlichen Raums für Straßen und Plätze mit Aufenthaltsqualität

- Verbesserung des Stadtklimas und der Durchgrünung

- Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit verbessern

� Situation:Situation:Situation:Situation: Baukultur, Ortsbild und die damit verbundene Atmosphäre und Aufenthaltsqualität

werden im Tourismus immer wichtiger. Die Ortbildanalyse im Rahmen des TEK (Kap. II. 4.3) hat

deutlich gemacht, dass es neben den eindrucksvollen historischen Ensembles und bereits ge-

lungenen städtebaulichen Aufwertungen noch deutliche „Brüche“ im Altstadtbild gibt, die das

Altstadterlebnis beeinträchtigen. Hinzu kommt: Auch bei Städte- und Kulturreisen wollen sich

die Menschen „erholen“, so dass einladende Verweilmöglichkeiten und grüne Rückzugsecken

gefragt sind. Auch die Markenanalyse unterstreicht, dass kontinuierliche Investitionen in die

Pflege des Altstadtbildes Erfolg versprechend sind, dienen sie doch allen Zielgruppen: Bewoh-

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nern, Touristen und einheimischen Unternehmen. Im Rahmen der Perspektivenwerkstatt 2007

„Mitten in Lübeck“ wurden in vorbildlicher Weise mit einer breiten Beteiligung der Bürger Per-

spektiven für eine bürger- und besucherfreundliche Stadtgestaltung und Visionen für Lübeck

im Jahr 2030 entwickelt.57 Die Hansestadt Lübeck verfolgt bereits vielfältige Planungen zur Op-

timierung der Aufenthaltsqualität. Diese werden durch das TEK bestärkt und durch einige Anre-

gungen ergänzt.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Aus touristischer Sicht sind vor allem folgende Vorhaben in der Lübecker

Altstadt zu unterstützen58:

- Umgestaltung der Straße „An der Untertrave“, damit Wiederbelebung des maritimen Charak-

ters der Stadtkante entlang Holsten- und Hansahafen, Gestaltung einer Fußgängerpromena-

de, Verbesserung der Übersichtlichkeit der Abfahrtsbereiche Fahrgastschifffahrt, Aufwertung

des gastronomischen Angebots etc.

- Umgestaltung der Achse Schrangen – Klingenberg als Fußgängerzone

- Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Platzaktivität des Schrangen

- Aufwertung der Schmiedestraße (Kohlmarkt – Klingenberg)

- Aufwertung des Vorplatzes an der Marienkirche

- Aufwertung der Wallanlagen, Erhöhung der Aufenthaltsqualität59, stärkere Nutzung der Wall-

anlagen für Sport und Naherholung (z. B. Nordic Walking, Bootsverleih)

- Aufwertung der Holstenstraße mit dem Ziel einer verbesserten Fußgänger- und Radfahrer-

freundlichkeit und gestalterischen Einbindung in das Stadtbild, langfristig: architektonische

und gestalterische Optimierung flankierender Gebäude

- Nutzung der stadtplanerischen, gestalterischen und städtebaulichen Möglichkeiten zur wei-

teren Attraktivitätssteigerung an wichtigen historischen Orten wie dem Markt

- Einrichtung hochwertiger Cafés an markanten Orten, die dazu einladen, die Schönheit Lü-

becks zu genießen

- Verbesserte Besucherlenkung und gestalterische Optimierung der Zugangswege, die von

den Fußgängerbrücken kommend in die Altstadt führen

- Verbesserung der Auffindbarkeit von Spielplätzen/Minigolfplatz und nach Möglichkeit Op-

timierung des Angebots für Familien mit Kindern

- Entwicklung und Umsetzung eines Lichtkonzepts in der Lübecker City (UNESCO-Areal)

- Weitere Anforderung anWeitere Anforderung anWeitere Anforderung anWeitere Anforderung an alle: alle: alle: alle: hochwertige Gestaltung und Möblierung, Authentizität, har-

monische Farb- und Formensprache, Barrierefreiheit, Sicherheit, Besucherlenkung, Ge-

_______________________________________________________________

57 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2007 58 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009a 59 Hansestadt Lübeck 2009b, S. 103

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70

staltung von Erlebnisräumen; weitere Hinweise siehe Leitfaden für Kommunen in Schleswig-

Holstein „Optimierung der touristischen Infrastruktur“60

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: mittel – hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: langfristig, Fortsetzung der begonnen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung Hansestadt Lübeck, FB 5 u. a. mit UNESCO-Welterbemanagement

und Gestaltungsbeirat (siehe auch Maßnahme 14)

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: projektbezogen mit Fördermitteln

2.1.42.1.42.1.42.1.4 Maßnahme 4Maßnahme 4Maßnahme 4Maßnahme 4::::

Besucherfreundliche Gestaltung der StadBesucherfreundliche Gestaltung der StadBesucherfreundliche Gestaltung der StadBesucherfreundliche Gestaltung der Stadteingänge, Besucherlenkung und teingänge, Besucherlenkung und teingänge, Besucherlenkung und teingänge, Besucherlenkung und

----informationinformationinformationinformation

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der kommunalen Infrastruktur: strategische und ganzheitliche Ortsplanung und -entwicklung unter

Berücksichtung der Zielgruppenbedürfnisse

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Stadteingänge und Stadtmitte gestalten

- Erreichbarkeit innerhalb der Stadt verbessern durch Wege-/Routenvernetzung & -entwicklung sowie Stärkung

des ÖPNV

� Situation:Situation:Situation:Situation: Die Lübecker Altstadt befindet sich in Insellage umgeben von der Trave. Sie ist über

Brücken und an großen Kreuzungen über so genannte Teller – zweispurige Kreisverkehre – er-

reichbar. Die Kreisverkehre sind wichtige Verkehrsknotenpunkte, über die Besucher in die Stadt

geleitet werden, z. B. der Lindenteller, der Lohmühlenteller und der Gustav-Radbruch-Platz. Sie

sind zum Teil durch Blumenanpflanzungen gestaltet, haben jedoch sonst keinen gästespezifi-

schen Empfangscharakter. Weitere wichtige Ankunftsbereiche sind der Hauptbahnhof, der

Zentrale Omnibusbahnhof und der Flughafen Lübeck-Blankensee. Der Bahnhof wurde vor kur-

zem saniert bzw. befindet sich in Teilen noch im Umbau. Für den Bahnhofsvorplatz ist eine

Neugestaltung geplant. Orientierungshilfen sind am Hauptbahnhof und dem nahe gelegenen

ZOB für ortsfremde Besucher nur teilweise vorhanden, zum Teil fehlen aussagekräftige Aus-

schilderungen an gut sichtbaren Stellen. An den Parkplätzen, die am Rande der Altstadt in aus-

reichender Zahl zur Verfügung stehen, befinden sich als Orientierungshilfen Stadtpläne, zudem

gibt es Ausschilderungen für Fußgänger in die Innenstadt. In der Altstadt ist ein nützliches Be-

schilderungssystem zur Besucherlenkung installiert, das jedoch an einigen Stellen noch opti-

mierbar ist.

_______________________________________________________________

60 Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V., Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schles-

wig-Holstein 2009

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71

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Aus touristischer Sicht sind vor allem die Optimierungsmaßnahmen an den

Stadteingängen und am touristischen Leitsystem im Detail fortzusetzen.

- Aufwertung Aufwertung Aufwertung Aufwertung BahnhofsumfeldBahnhofsumfeldBahnhofsumfeldBahnhofsumfeld: Fortsetzung der begonnenen Maßnahmen im und am Bahn-

hof bzw. am Vorplatz; Verbesserung der Übersichtlichkeit, Optimierung der Ausschilderung

vom Hauptbahnhof zum ZOB und umgekehrt sowie von beiden Orten in die Altstadt; Ver-

mittlung von übersichtlichen, schnell erfassbaren Informationen, u. a. wo und wann die Bus-

linien in die Altstadt und nach Travemünde abfahren

- Aufwertung nAufwertung nAufwertung nAufwertung nördliche Altstadtördliche Altstadtördliche Altstadtördliche Altstadt: Attraktivierung der Zugänge vom Gustav-Radbruch-Platz

aus und von den Parkplätzen an der Kanalstraße sowie der Achse Burgtor-Koberg; touristi-

sche Aufwertung des gesamten Areals durch den Bau des Europäischen Hansemuseums (vgl.

Maßnahme 1)

- Optimierung deOptimierung deOptimierung deOptimierung derrrr touristischen touristischen touristischen touristischen Beschilderungen: Beschilderungen: Beschilderungen: Beschilderungen: i-Schilder: Meterangaben einführen,

Nicht-Eigennamen ins Englische übersetzen (z. B. Salzspeicher); Museumsstelen: ins Engli-

sche übersetzen, zumindest „Kurzfassung“; Stadtpläne (wo noch nicht geschehen): ins Engli-

sche übersetzen; blaue Beschilderung: möglichst ins Englische übersetzen (z. B. „Hafenrund-

fahrten“); Verbesserung der Ausschilderung für Autofahrer zur Touristinformation am Hol-

stentorplatz entlang wichtiger Verkehrsachsen aus Richtung Autobahn/Bundesstraße; Be-

schilderungen der Fahrgastschifffahrt ordnen, v. a. an der Untertrave; Überprüfung und Be-

seitigung überflüssiger Beschilderungen in der Altstadt („Schilderwald“); Pflege der Beschil-

derung sicherstellen

- Optimierung der Beschilderung und Werbung, Anpassung an das historische StadtbildOptimierung der Beschilderung und Werbung, Anpassung an das historische StadtbildOptimierung der Beschilderung und Werbung, Anpassung an das historische StadtbildOptimierung der Beschilderung und Werbung, Anpassung an das historische Stadtbild:

v. a. an historischen Gebäuden, im Einzelhandel, an Hotels und Gaststätten (z. B. Beschriftung

an Häuserfassaden in schöner Schrift; attraktive, handwerklich gefertigte Ausleger statt

Leuchtreklame, Einheitswerbung und dominanter Werbung), Kontrolle und Koordinierung

der Werbeflächen61

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: mittel

� ZeithZeithZeithZeithorizont:orizont:orizont:orizont: mittel-/langfristig, Fortsetzung der begonnen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung Hansestadt Lübeck, FB 5 in Kooperation mit LTM (Einbindung

Tourismus-Know-how) und ggf. weiteren Partnern (siehe auch Maßnahme 14)

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: projektbezogen

_______________________________________________________________

61 siehe auch Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen, S. 60

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72

2.1.52.1.52.1.52.1.5 Maßnahme 5Maßnahme 5Maßnahme 5Maßnahme 5::::

Ergänzung der Ergänzung der Ergänzung der Ergänzung der Beherbergungskapazitäten Beherbergungskapazitäten Beherbergungskapazitäten Beherbergungskapazitäten in Lübeck (City) in Lübeck (City) in Lübeck (City) in Lübeck (City) durch ein Hoteldurch ein Hoteldurch ein Hoteldurch ein Hotel im Bu im Bu im Bu im Bud-d-d-d-

getgetgetget---- oder Low oder Low oder Low oder Low----BudgetBudgetBudgetBudget----BereichBereichBereichBereich

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Ansiedlungsmanagement für Beherbergungsbetriebe

- Entwicklung maßgeschneiderter Angebote für die Zielgruppen

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Standortprofilierung für gezielte Vermarktung

� Situation:Situation:Situation:Situation: Das Beherbergungsangebot in Lübeck ist über alle Kategorien recht ausgewogen

strukturiert. Die im Rahmen des TEK durchgeführte Quartierbedarfsanalyse (Kap. II. 2.1) kam zu

dem Ergebnis, dass ein faktischer Angebotsengpass vorhanden (v. a. Juli und August, verlänger-

te Wochenenden, Feiertage), aber nicht hoch ist. Die Neueröffnungen (Treff Hotel) bzw. geplan-

ten Hotels (Atlantic) sind im gehobenen Segment angesiedelt, strukturelle Angebotsengpässe

sind am ehesten im Budget-Segment erkennbar. Aktuelle Analysen zum Hotelmarkt Deutsch-

land bestätigen die seit vielen Jahren steigende Nachfrage nach besonders günstigen Hotel-

zimmern und die wachsende Anzahl solcher (Low-)Budget-Häuser.62 Ziel der Landesregierung

ist es, bestehende Bedarfslücken zu decken und neue Hotelprojekte anzusiedeln. Gefragt sind

innovative, nachfragegerechte Hotels, die ihr Angebotsspektrum auf klar definierte Zielgruppen

ausrichten. Zu diesem Zweck wurde eigens eine Stelle bei der Wirtschaftsförderung und Tech-

nologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) eingerichtet, die Unternehmen kostenlos bei

der Standortsuche, der Beantragung von Fördergeldern sowie in allen weiteren Phasen der Pro-

jektrealisierung begleitet und berät.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Auf Grundlage der Quartierbedarfsanalyse wird die Ansiedlung eines Hotels

im Budget- oder ggf. Low-Budget-Bereich in Lübeck (City) mit folgenden Angebotsmerkmalen

empfohlen:

- 2 Sterne Superior:2 Sterne Superior:2 Sterne Superior:2 Sterne Superior: Hotel ähnlich den Konzepten von Motel One, 120-140 Zimmer, geringer

Servicegrad, Tagesgastronomie vom Empfang aus bewirtschaftbar, designorientierte Hotel-

zimmer mit wesentlichen Ausstattungsmerkmalen (W-Lan, Flat-Screen, Ablageflächen)

- oder oder oder oder ggf. ggf. ggf. ggf. 1 Stern Superior / 2 Sterne:1 Stern Superior / 2 Sterne:1 Stern Superior / 2 Sterne:1 Stern Superior / 2 Sterne: Hostel/Hotel ähnlich den Konzepten der Meininger

Gruppe und A&O-Hostels/Hotels, 200 Zimmer, Angebot von Einzel-, Doppel- und Mehrbett-

zimmern, hostelgerechte Ausstattung (großzügiger Eingangsbereich, Empfang, Frühstücks-

gastronomie, Küche für Eigenversorgung), geringer Servicegrad, W-Lan in den öffentlichen

Bereichen, keine weiteren gastronomischen Einrichtungen

_______________________________________________________________

62 Hotelverband Deutschland 2008, S. 61

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73

- jeweils Zugehörigkeit zu einer Kette oder Kooperation mit leistungsfähigem Reservierungs-

system, hoher Bekanntheit und klarem Image

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: mittel

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: mittel-/langfristig

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Hansestadt Lübeck, FB 5 in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Lübeck

und der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: Investoren, ggf. Fördermittel des Landes

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74

2.22.22.22.2 Handlungsfeld 2:Handlungsfeld 2:Handlungsfeld 2:Handlungsfeld 2:

Travemünde: Unverwechselbares Profil entwickelnTravemünde: Unverwechselbares Profil entwickelnTravemünde: Unverwechselbares Profil entwickelnTravemünde: Unverwechselbares Profil entwickeln

2.2.12.2.12.2.12.2.1 Maßnahme Maßnahme Maßnahme Maßnahme 6666::::

Entwicklung einer zielgruppenorientierten GesamEntwicklung einer zielgruppenorientierten GesamEntwicklung einer zielgruppenorientierten GesamEntwicklung einer zielgruppenorientierten Gesamtstrategie für Travtstrategie für Travtstrategie für Travtstrategie für Traveeeemünde münde münde münde in Form in Form in Form in Form

eines eines eines eines ababababgestimmgestimmgestimmgestimmten touristischenten touristischenten touristischenten touristischen MasterplanMasterplanMasterplanMasterplanssss

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der kommunalen Infrastruktur: strategische und ganzheitliche Ortsplanung und -entwicklung unter

Berücksichtung der Zielgruppenbedürfnisse

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Gemeinsame Imageentwicklung und Marketing

- Standortprofilierung für gezielte Vermarktung

- Umfassende und zielgruppengerechte Beteiligung von BürgerInnen, AkteurInnen, Politik und Verwaltung an Pla-

nungsprozessen

- Beteiligungs- und Entscheidungsstrukturen transparent und regelmäßig gestalten

- Gewährleistung eines regelmäßigen Informationsflusses zwischen Verwaltung, Politik und BürgerInnen

- Planungssicherheit durch klare Zielsetzung, politische Verlässlichkeit und verbindliche Zusagen

� Situation:Situation:Situation:Situation: Zum Zeitpunkt der Erarbeitung des TEK existierten in Travemünde eine Vielzahl von

kurz- und langfristigen Infrastrukturplanungen und VorhabenInfrastrukturplanungen und VorhabenInfrastrukturplanungen und VorhabenInfrastrukturplanungen und Vorhaben, die die Orts- und Tourismus-

entwicklung nachhaltig berühren. Dazu zählen: der Umbau der Strandpromenade, die Umge-

staltung des Leuchtenfelds, die verkehrliche Neuordnung des Ortes, die Neuordnung/Neu-

gestaltung des Fischereihafens/Baggersand, die offene Bebauung des Grünstrandes, der Ab-

riss/die Nachnutzung des Aqua Top.63 Das Waterfront-Projekt für den Priwall sieht zusätzlich zu

der bereits bestehenden Ferienhausanlage Priwall Strand (bei Fertigstellung 900 Betten64) eine

Bebauung mit ca. 2.100 Betten (Appartement- und Ferienhäuser, 4-Sterne-Hotel) 65 vor, ggf.

Umbau des ehemaligen Krankenhauses zu einem Jugend- und Familienhotel im Low-Budget-

Bereich (Bettenzahl ca. 240)66, den Bau von Restaurants, Shops, eines Schwimmbades, eines In-

doorspielplatzes und eines Seglerzentrums.67 Darüber hinaus sind die Erweiterung des COLUM-

BIA-Hotels sowie Hotelprojekte auf dem Gelände des Aqua Top, an der Parkallee, am Fischerei-

hafen und am Pommernzentrum (insgesamt ca. 700 Betten)68, der Bau einer Markthalle (Gosch

_______________________________________________________________

63 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen, übermittelt im Juni 2009, persönliches Gespräch mit FB 5 (Herr Schnabel)

im Juni 2009 64 630 Betten in den Dörfern 1-3 und 6 sind bereits am Markt, Stand: Januar 2010 65 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen, Stand: Januar 2010 66 Wenzel Consulting AG 2008 67 Priwall Waterfront AG, Stand Juni 2009 68 Mündliche Informationen des Bereiches Wirtschaft, Hafen und Liegenschaften (Herr Strätz) im Juli 2009

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75

Sylt)69, der Bau eines Naturerlebniszentrums auf dem Priwall70, Wegegestaltungen (Brodtener

Ufer – Golfplatz) und verbesserte Ausschilderungen vorgesehen71. Die 2006/07 mit Vertretern

aus Politik, Wirtschaft und Gewerbe erarbeiteten touristischen „Leitlinien für das Ostseebad „Leitlinien für das Ostseebad „Leitlinien für das Ostseebad „Leitlinien für das Ostseebad

Travemünde“Travemünde“Travemünde“Travemünde“72 formulieren übergeordnete Ziele und benennen Entwicklungspfade73, stellen

jedoch keine Tourismusstrategie dar und wurden nicht politisch verabschiedet. Die Hansestadt

Lübeck in Verantwortung des FB 5 ist auf Grundlage von Beschlüssen der BürgerschaftBeschlüssen der BürgerschaftBeschlüssen der BürgerschaftBeschlüssen der Bürgerschaft beauf-

tragt, ein Stadtteilentwicklungskonzept Travemünde, einen Masterplan Travemünde sowie ei-

nen Masterplan Inneres Kurgebiet zu erstellen. Die o. g. Infrastrukturplanungen werden von teil-

weise divergierenden Interessen geleitet. Das ISEK benennt NutzungskonfliktNutzungskonfliktNutzungskonfliktNutzungskonflikte und Synee und Synee und Synee und Synerrrrgiengiengiengien

zwischen Hafen, Wohnen, Tourismus und Natur.74 Zudem hat sich 2008 eine Bürgerinitiative ge-

bildet, die unter Beteiligung von Fachleuten ein Bürgerleitbild für eine nachhaltige Entwicklung

auf dem Priwall und Vorschläge für alternative Tourismusangebote entwickelt hat.75

� HandlungHandlungHandlungHandlungsbedarf:sbedarf:sbedarf:sbedarf: Mit dem TEK sind die künftigen touristischen Zielgruppen und Themen für

Travemünde benannt. Nun empfiehlt es sich, die bestehenden Planungen in einem transparen-

ten Kommunikationsprozess zu prüfen, zu bewerten und ggf. an die definierten Anforderungen

anzupassen. Eine wesentliche Aufgabe ist es, die bestehenden Konflikte verbindlich zu klären.

Der touristische Masterplan für Travemünde muss ein Mengenziel, Qualitätsziele, Aussagen zu

einem ausgewogenen Angebotsmix für die definierten Zielgruppen und zur standortgerechten

Positionierung sowie die Anforderungen an eine attraktive Architektur zu einem stimmigen Ge-

samtkonzept vereinen. Hierzu gibt das TEK Empfehlungen, die in den Leitlinien für die Touris-

musentwicklung (v. a. Leitlinien 2 und 3) und den Maßnahmen 7-11 im Detail ausgeführt sind.

Das TEK empfiehlt die Bildung einer „Steuerungsgruppe Ortsentwicklung Travemünde“.

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: sehr hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurzfristig

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung Hansestadt Lübeck, FB 5 in Kooperation mit KBT und LTM (Ein-

bindung Tourismus-Know-how) und ggf. weiteren Partnern (siehe auch Maßnahme 14)

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: kein zusätzlicher Etat erforderlich

_______________________________________________________________

69 Gosch Sylt / WPS Vermögensverwaltung GmbH, Stand: Juni 2009 70 Kurbetrieb Travemünde, Stand: 1.4.2009 71 Persönliches Gespräch mit FB 3, Bereich Naturschutz (Frau Dr. Kühn, Herr Nagel) im Mai 2009 72 Lübeck Travemünde Tourismus / Kurbetrieb Travemünde (o. J.) 73 Übergeordnete Zielsetzungen: 1. Erhöhung der touristischen Attraktivität Travemündes, 2. Entwicklung zum saiso-

nunabhängigen Ganzjahresziel, 3. Optimierung der Kommunikation nach außen und innen, 4. Nachhaltigkeit; Ent-

wicklungspfade: 1. Stärkung des maritimen Erbes, 2. Wiederentdeckung von Kunst & Kultur, 3. Attraktives Strand- und

Ortserleben, 4. Aktive Gesundheit 74 Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009b, S. 61 75 Bürgerinitiative für eine behutsame Priwallentwicklung e. V. 2009a, 2009b

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76

2.2.22.2.22.2.22.2.2 Maßnahme Maßnahme Maßnahme Maßnahme 7777::::

Neugestaltung Neugestaltung Neugestaltung Neugestaltung der der der der StrandStrandStrandStrand---- und Travepromenade und Travepromenade und Travepromenade und Travepromenade sowie sowie sowie sowie Vernetzung mit angrenzeVernetzung mit angrenzeVernetzung mit angrenzeVernetzung mit angrenzen-n-n-n-

dendendenden Promenaden Promenaden Promenaden Promenaden

� Bezug zu LandeszBezug zu LandeszBezug zu LandeszBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswigielen/Leitprojekten im Schleswigielen/Leitprojekten im Schleswigielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der kommunalen Infrastruktur: Zielgruppenorientierte Weiterentwicklung der Wasserkante

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Wasserflächen als Potenzial der Stadt naturverträglich nutzen

- Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessern

- Stadt barrierefrei umbauen

- Radwegenetz und Radroutennetz ausbauen

� Situation: Situation: Situation: Situation: Das Bummeln entlang und der Aufenthalt an der „Wasserkante“ zählen zu den be-

liebtesten Aktivitäten der Travemünde-Besucher. Strand- und Travepromenade sowie angren-

zende Promenaden sind jedoch nicht mehr zeitgemäß. Die Wasserkante mit Stränden, Prome-

naden, Seebrücken und Häfen ist Inbegriff des maritimen Erlebnisses, die im „Maritimen Ur-

laubs- und Erlebnisland“ als Schlüsselinfrastruktur gilt.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Die Besucherströme sollen entzerrt und die Erlebbarkeit der Wasserkante

soll verlängert werden. Der vorliegende Planungsentwurf bezieht sich bislang ausschließlich auf

die Neugestaltung der Strandpromenade76. Er berücksichtigt die aktuellen Erfordernisse, die

von Seiten des TEK bestärkt werden:

- Einbindung der Strandpromenade in regionale und überregionale Wegebeziehungen (für

Fußgänger und Radfahrer)

- Konsequente Schaffung barrierefreier Nutzungsmöglichkeiten, barrierefreie Zugänge zu

Strand, Seebrücke, Strand-Restaurants und Toiletten77

- Entzerrung der Bereiche entlang der Strandpromenade, so dass die Besucher auch die Berei-

che Grünstrand, Möwenstein und zwischen Bertlingstraße und Grünstrand verstärkt frequen-

tieren, Umsetzung von Gestaltungsschwerpunkten

- Planung verschließ- und versenkbarer Elemente, die eine flexible Flächennutzung (z. B. Ver-

anstaltungsbereich zwischen Lotsenstation und Bertlingstraße/Brügmanngarten) ermögli-

chen

- Rückbau veralteter Pflanzbeete und baulicher Einrichtungen (Sitzmöbel, Altleuchten etc.)

- Gestaltung von Aufenthaltsbereichen für unterschiedliche Zielgruppen und Bedürfnisse

(zum Ruhen, zum Schauen, zum Spielen, zum Sport treiben, zum Grillen, zum Feiern …), Mar-

kierung unterschiedlicher Erlebnisbereiche

_______________________________________________________________

76 Hansestadt Lübeck, Lübeck Port Authority, Stand: März 2009, S. 8-14 77 barrierefrei für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen, aber auch für Sehbehinderte z. B. mittels unterschiedlich farbigen

Pflasterungen der Promenade

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77

- Planung und Kennzeichnung der bevorzugten Radfahrerzonen und der Gehwegbereiche

- Planung einer Seebrücke als weiteren Attraktionspunkt und Erlebnisraum im Ostseebad

- Erhalt bzw. Verstärkung des natürlichen Charakters des Grünstrandes, Rückbau der veralte-

ten Waschbetonelemente, Einrichtung eines großzügigen Spielplatzes „Piratendorf“

Das TEK regt darüber hinaus folgende Aspekte einer tourismus- und zielgruppenorientierten

Gestaltung an bzw. möchte diesbezüglich ggf. bereits bestehende Überlegungen bestärken:

- Herstellung eines attraktiven Blickpunktes von der Seebrücke aus (bislang Blick auf Parkplatz)

- Planung eines attraktiven Endpunktes der Strandpromenade

- Planung von Aufenthaltsbereichen, die eine optimale Erlebbarkeit des Schiffsverkehrs er-

möglichen

- Integration von Modulen, die eine ganzjährige Nutzung der Strandpromenade/Wasserkante

ermöglichen (bei Wind und Wetter)

- Umsetzung eines Beleuchtungskonzepts, so dass die Nutzung der Promenaden auch in den

Abendstunden / bei Dunkelheit attraktiv ist

- Umsetzung einer hochwertigen Gestaltung mit zu Travemünde passenden Stilelementen

- Überprüfung der Integration der vorhandenen Findlinge in das Gestaltungskonzept (regio-

naler Bezug, lockert auf, Spielmöglichkeit)

- Reduzierung von Nutzungskonflikten zwischen Fußgängern (ältere Menschen, Gehbehinder-

te, Familien mit Kinderwagen etc.), Radfahrern und auch Skatern, Hunden etc., vor allem in

stark frequentierten Bereichen

- Überprüfung der wirklich für Familien mit kleinen Kindern geeigneten Strandabschnitte, ge-

fragt ist eine größtmögliche Sicherheit z. B. durch eine Bewachung des Strandes durch die

DLRG; darüber hinaus Sitzmöglichkeiten an den Spiel- und Aktivbereichen, nahe gelegene

WCs und Duschen, speziell auch für Kinder (Höhe der Toiletten, Wickeltisch)

- rechtzeitige planerische Berücksichtigung der Verbindung zur Travepromenade, Neugestal-

tung der beidseitigen Travepromenade mit Ausrichtung auf unterschiedliche Zielgruppen

und ihre Bedürfnisse, Abstimmung im Rahmen der Erstellung des touristischen Masterplans

(Maßnahme 6). Darüber hinaus soll durch die Neugestaltung der Uferpromenade am Fische-

reihafen sowie am Passathafen (siehe Maßnahme 9) ein durchgängiger Spazierweg, der bei-

de Seiten der Travemündung einbezieht, umgesetzt werden (Fischereihafen -> Vorderreihe -

> Travepromenade -> Nordermole -> Personenfähre zum Priwall -> Passathafen -> Priwall-

fähre).

- Die Neugestaltung der öffentlichen Toiletten im Umfeld der Promenaden ist zwar kein Pro-

jektbestandteil, soll jedoch in diesem Zusammenhang Erwährung finden. Anzahl und Quali-

tät sind zu überprüfen und ggf. dem Bedarf anzupassen.78

- Weitere Hinweise siehe Leitfaden für Kommunen in Schleswig-Holstein „Optimierung der

touristischen Infrastruktur“79

_______________________________________________________________

78 siehe auch Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen 2009b, S. 61

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78

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurz-/mittelfristig, nach Vorlage des touristischen Masterplans und Fördermittel-

zusage

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: aktuell Federführung KBT (siehe auch Maßnahme 14)

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: projektbezogen mit Fördermitteln des Landes

2.2.32.2.32.2.32.2.3 Maßnahme 8:Maßnahme 8:Maßnahme 8:Maßnahme 8:

Entwicklung marktgerechter, zielgruppenorientierter BettenEntwicklung marktgerechter, zielgruppenorientierter BettenEntwicklung marktgerechter, zielgruppenorientierter BettenEntwicklung marktgerechter, zielgruppenorientierter Bettenkapazitäten in Travkapazitäten in Travkapazitäten in Travkapazitäten in Trave-e-e-e-

mündemündemündemünde

� Bezug zu LandeszielBezug zu LandeszielBezug zu LandeszielBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswigen/Leitprojekten im Schleswigen/Leitprojekten im Schleswigen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Ansiedlungsmanagement für Beherbergungsbetriebe

- Entwicklung maßgeschneiderter Angebote für die Zielgruppen

- Designkontor

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Standortprofilierung für gezielte Vermarktung

� Situation: Situation: Situation: Situation: Das Unterkunftsangebot in Travemünde umfasst derzeit rund 3.000 gewerbliche

Betten. Dies ist im Konkurrenzvergleich sowohl quantitativ relativ gering als auch qualitativ we-

nig ausgewogen. So sind zwei Drittel der Hotelbetten im 4- und 5-Sterne-Bereich angesiedelt

(Kap. II. 2.1). Zugleich gibt es bislang nur vier kleine Anbieter mit kinder- und familienfreundli-

chen Ferienwohnungen in Travemünde.80 Hinzu kommen die bislang 88 Ferienhäuser im Fe-

rienpark Priwall (Stand: Ende 2009). Folglich identifizierte eine Quartierbedarfsanalyse im Rah-

men des TEK strukturelle Angebotsengpässe insbesondere für Familien sowie im Budget-/

Economy-Segment (Kap. II. 2.1). Von Seiten potenzieller Investoren liegen einige Interessensbe-

kundungen, aber auch konkrete Projektplanungen vor (siehe Maßnahme 6). Zum geplanten

Projekt Priwall Waterfront liegen Beschlüsse der Bürgerschaft vor.81 Die Planung des Investors

umfasst die Errichtung einer Ferienanlage mit ca. 2.100 Betten, Restaurants, Läden, Schwimm-

bad (siehe auch Maßnahme 11) sowie weitere Begleitinfrastrukturen. Insgesamt wird der Aus-

79 Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V., Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schles-

wig-Holstein 2009 80 www.sh-tourismus.de, Auswahlkriterium „Unterkünfte“ für „Familien mit Kindern“, Stand: November 2009 81 Die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck hat in ihrer Sitzung am 28.9.2006 beschlossen, der Priwall Waterfront AG die

näher bezeichneten Flächen zum Zweck der touristischen Entwicklung entsprechend des Masterplans Priwall anhand

zu geben. Der mit der Priwall Waterfront AG am 20.12.2007 abgeschlossene Grundstückskaufvertrag wurde geneh-

migt.

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79

bau der Kapazitäten in Travemünde bis zu einem Volumen von 8.000 – 10.000 Betten disku-

tiert.82

� HandlungsbeHandlungsbeHandlungsbeHandlungsbedarf:darf:darf:darf: Für die Kapazitätsentwicklung in Travemünde sind vier Aspekte relevant:

- ein marktverträglicher quantitativer Ausbau des Bettenangebots

- eine generelle Erhöhung des Qualitätsniveaus des Beherbergungsgewerbes (auch im Preis-wertsegment)

- ein sinnvoller Angebotsmix im Hinblick auf die Erfolg versprechenden Zielgruppen für Tra-

vemünde

- eine standortgerechte Positionierung neuer Beherbergungskapazitäten

Im Hinblick auf den quantitativen Ausbau der Bettenkapazitätenquantitativen Ausbau der Bettenkapazitätenquantitativen Ausbau der Bettenkapazitätenquantitativen Ausbau der Bettenkapazitäten hat Travemünde nach gut-

achterlicher Einschätzung deutliche Spielräume. Dies gilt auch unter Berücksichtigung aktueller

sowie längerfristiger Trends und Marktentwicklungen, denn der Küsten-, Aktiv- und Gesund-

heitstourismus hat weiterhin gute Marktchancen (siehe auch Kap. III.).83 Der Vergleich der Über-

nachtungsintensitäten (Übernachtungen pro 1.000 Einwohner und Jahr, siehe Tab. 5, Kap. II. 2.2)

weist nach, dass Travemünde, abgesehen von der „Stadt“ Sopot, im Konkurrenzvergleich derzeit

den geringsten Wert aufweist. Maximales Mengenziel: Eine Verdoppelung der derzeitigen Bet-

tenzahl auf 6.000 würde, eine gleich bleibende Auslastung von derzeit 38 % unterstellt, zu einer

Übernachtungsintensität von 64.500 (2008: 32.000) führen. Damit läge Travemünde zwar immer

noch unterhalb der Wettbewerber. Allerdings müsste sich eine derartige, doch erhebliche Kapa-

zitätserweiterung zunächst dauerhaft im Markt bewähren können und dürfte nicht zu einer

strukturell sinkenden Auslastung des Gesamtangebots führen. Ein Mengenziel oberhalb einer

Verdoppelung sollte daher in den nächsten Jahren unterbleiben. Bei erfolgreicher Platzierung

im Markt, die neben einer zufrieden stellenden Auslastung auch eine positive Umsatzentwick-

lung beinhalten muss, kann ein solches Ziel ggf. modifiziert werden.

Das Qualitätsziel Qualitätsziel Qualitätsziel Qualitätsziel bedeutet eine konsequente Klassifizierung sowohl der gewerblichen als auch

der nicht gewerblichen Angebote nach den Kriterien des DEHOGA, DTV bzw. anderer zielgrup-

penbezogener und von der Nachfrage akzeptierter Label (z. B. Familotels, Wunnerland,

Bett&Bike, Deutscher Wellnessverband). DEHOGA, LTM und ihre touristischen Partner sollten

hier die bereits bestehenden Service- und Qualitätsinitiativen bei allen Unterkunftsformen wei-

ter ausbauen, insbesondere auch bei den kleinen bzw. nicht gewerblichen Anbietern (siehe

auch Maßnahmen 11 und 17).

Für das Erreichen eines sinnvollen Angebotsmixsinnvollen Angebotsmixsinnvollen Angebotsmixsinnvollen Angebotsmix’’’’ im Hinblick auf eine Erfolg versprechende

Zielgruppenstruktur ergeben sich aus der Quartierbedarfsanalyse eine Reihe konkreter Potenzi-

ale für 1-A- und 1-B-Lagen (u. a. Abriss Aqua-Top-Gebäude):

_______________________________________________________________

82 mündliche Informationen des FB 5 im Rahmen der Gespräche im Juni 2009 und Januar 2010 83 So hatten im „Krisenjahr“ 2009 praktisch alle deutschen Küstenreisegebiete entgegen dem Deutschland-Trend Zu-

wächse zu verzeichnen.

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80

- BBBBedarfsgerechtes Themenhotel im 3edarfsgerechtes Themenhotel im 3edarfsgerechtes Themenhotel im 3edarfsgerechtes Themenhotel im 3----SterneSterneSterneSterne----SSSS----BereichBereichBereichBereich, Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Familien, ca. 150 Zimmer, familienorientierte Zusatzausstattungen und Serviceangebote, attraktiver Wellnessbereich (Wasser-, Saunalandschaft, Dampfbad, spezielles Kinderangebot)

- BBBBedarfsorientiertes Vollhotel im 4edarfsorientiertes Vollhotel im 4edarfsorientiertes Vollhotel im 4edarfsorientiertes Vollhotel im 4----SterneSterneSterneSterne----BereichBereichBereichBereich, ca. 180 Zimmer, unterschiedliche

Gastronomie, hoher Servicegrad, Wellnessbereich mit mind. 1.000 qm, der das Angebot des A-ROSA- und COLUMBIA-Hotels ergänzt, möglichst öffentliche Nutzung des Wellnessbe-reichs

- BBBBedarfsgerechtes Lifestyleedarfsgerechtes Lifestyleedarfsgerechtes Lifestyleedarfsgerechtes Lifestyle----Ferienhotel im 2Ferienhotel im 2Ferienhotel im 2Ferienhotel im 2---- bis 3 bis 3 bis 3 bis 3----SterneSterneSterneSterne----BereichBereichBereichBereich, ca. 120-140 Zimmer,

design- und lifestyleorientiert, kleiner Freizeitbereich (lediglich Sauna und Fitness)

- Bedarfsgerechte FerienBedarfsgerechte FerienBedarfsgerechte FerienBedarfsgerechte Ferien----/Appartementhäuser/Appartementhäuser/Appartementhäuser/Appartementhäuser auf dem Priwall, hochwertig, attraktive Um-feldgestaltung, lockere Bebauung mit sehr guter Durchgrünung

- Die geplante Erweiterung des COLUMBIAErweiterung des COLUMBIAErweiterung des COLUMBIAErweiterung des COLUMBIA----HotelsHotelsHotelsHotels (5-Sterne-Segment) ist als sinnvoll einzu-schätzen.

Anforderungen anAnforderungen anAnforderungen anAnforderungen an alle alle alle alle Projekte Projekte Projekte Projekte sind - neben einer ausgeprägten Erfüllung der spezifischen

Wünsche der jeweiligen Zielgruppen: attraattraattraattrakkkktive Architekturkonzeptetive Architekturkonzeptetive Architekturkonzeptetive Architekturkonzepte „Marke Schleswig-Hol-

stein“/„Marke Travemünde“, d. h. Umsetzung regional-/lokaltypischer Besonderheiten, Berück-

sichtigung der Empfehlungen des Designkontors Schleswig-Holstein, Energieeffizienz etc.

Die standortgerechte Positionierungstandortgerechte Positionierungstandortgerechte Positionierungstandortgerechte Positionierung neuer Beherbergungskapazitäten muss der Tatsache

Rechnung tragen, dass für das „lebendige“ Ostseebad Travemünde die Hauptentwicklungs-

chancen gemäß TEK in einem breiten, ganzjährigen Erlebnisangebot für unterschiedliche Ziel-

gruppen und mit einem zudem starken Fokus auf Tagesgäste, Veranstaltungen aller Art etc. lie-

gen (siehe Maßnahmen 9 – 11). Beherbergungsbetriebe, die in starkem Maße Gäste mit kurzen

Aufenthaltsdauern (z. B. Tagungshotels) sowie einem hohen Erlebnisbedürfnis anziehen (z. B.

Jugendliche, große Gruppen) sollte daher auf der Travemünder Seite angesiedelt werden. Die

touristische Entwicklung des Priwall sollte vor allem auf eine Klientel mit Aufenthaltsdauern von

(möglichst über) fünf Tagen ausgerichtet sein. Hierzu gehören „Neue Familien“, „Best Ager“ und

„Anspruchsvolle Genießer“, Gäste mit aktiv- und gesundheitsorientierten Aufenthaltsmotiven,

aber z. B. auch Teilnehmer an längeren Seminaren.

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: mittel-/langfristig, Investorenbegleitung und -suche nach Vorlage des touristi-

schen Masterplans

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung

Planung: Hansestadt Lübeck, FB 5 in Kooperation mit KBT, ggf. LTM (Einbindung Tourismus-

Know-how) und weiteren Partnern (siehe auch Maßnahme 14)

Investorenakquisition und -betreuung, Mitwirkung bei Gewerbeflächenentwicklungsplanung

sowie Standortentwicklung: Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH, in Kooperation mit der Wirt-

schaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (siehe Maßnahme auch 5)

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: Investoren, ggf. Fördermittel des Landes

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81

2.2.42.2.42.2.42.2.4 Maßnahme 9Maßnahme 9Maßnahme 9Maßnahme 9::::

Inszenierung der Erlebnisse „ Schiffe“ und „Häfen“Inszenierung der Erlebnisse „ Schiffe“ und „Häfen“Inszenierung der Erlebnisse „ Schiffe“ und „Häfen“Inszenierung der Erlebnisse „ Schiffe“ und „Häfen“

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der kommunalen Infrastruktur: Zielgruppenorientierte Weiterentwicklung der Wasserkante, Ent-

wicklung ausgewählter Häfen zu Erlebnishäfen

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Standortprofilierung für gezielte Vermarktung

- Wasserflächen als Potenzial der Stadt naturverträglich nutzen

- Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessern

- Stadt(teil)eingänge & Stadt(teil)mitte(n) gestalten

� Situation: Situation: Situation: Situation: Lübeck ist Deutschlands größter Ostseehafen und der größte Fährhafen Europas.

Den Travemünder Hafen (Schwerpunkt Skandinavienkai) frequentieren jährlich rund 360.000

Passagiere (2009)84. Im Fischereihafen kann man frischen Fisch direkt vom Kutter kaufen. Im Pas-

sathafen (Sportboothafen) liegt die Viermastbark Passat, die ebenfalls viele Besucher (2009:

rund 7.000 Übernachtungsgäste, 42.000 Besichtigungsgäste85) anzieht und ein attraktiver Blick-

punkt ist. In den Sportboothäfen Travemündes (inkl. Priwall) gibt es insgesamt über 1.200 Lie-

geplätze86 mit einem hohen Anteil an Dauerliegeplätzen. Im Fischereihafen und in den Sport-

boothäfen besteht allerdings erheblicher Aufwertungs- und Modernisierungsbedarf.

2009 wurden 25 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen mit 30.000 Passagieren87 gezählt, die vorrangig

am Ostpreußenkai anlegen. Bis 2020 soll sich die Zahl der Anläufe verdoppeln, allerdings könn-

nen am attraktiven Ostpreußenkai nur Schiffe bis 215 m Länge anlegen, so dass das Potenzial

begrenzt ist. Der ein- und auslaufende Schiffsverkehr, vor allem aber die unmittelbar an der Tra-

vemünder Promenade vorbeifahrenden großen „Pötte“ (ca. 300 Fährschiffe pro Woche) sind ei-

ne besondere Attraktion und laut Markenanalyse eines der Alleinstellungsmerkmale bzw. einer

der Treiber (Kap. II. 3.2). Seitens der Hansestadt Lübeck ist eine Neuordnung/Neugestaltung des

Fischereihafens/Baggersand (inkl. verkehrliche Neuordnung für PKW-Fahrer) geplant. Das der-

zeit diskutierte Waterfront-Projekt auf dem Priwall sieht die Attraktivitätssteigerung des Hafens

als „Seglerzentrum“ vor. Darüber hinaus sind im Umfeld des Hafens umfangreiche neue Beher-

bergungskapazitäten und Freizeitinfrastrukturen geplant (siehe Maßnahmen 6 und 8). Eine be-

sondere Rolle spielt hier die Travemünder Woche als eine der größten Segelsportveranstaltun-

gen der Welt (ca. 1,2 Mio. Besucher).

_______________________________________________________________

84 Lübecker Hafen-Gesellschaft, www.lhg-online.de, Stand: Dezember 2009 85 Hansestadt Lübeck, FB 4, Bereich Schule und Sport 86 Eigene Recherche, Basis: Wassertourismus-Guide http://wtg.vivawasser.de, Stand: November 2009 87 Telefonische Information der Lübecker Hafen-Gesellschaft (Herr Klein) November 2009

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82

� HanHanHanHandlungsbedarf:dlungsbedarf:dlungsbedarf:dlungsbedarf: Die „Stärkung des maritimen Erbes“ wurde bereits in den Leitlinien für das

Ostseebad Travemünde als Entwicklungsziel formuliert.88 Neben der Erhaltung und touristi-

schen Inwertsetzung des maritimen Erbes sollte die maritime Gegenwart stärker in den Mittel-

punkt gerückt und erlebbar gemacht werden. Die Travemünder Häfen haben das Potenzial,

nicht nur Anlaufpunkt für Bootstouristen, Fähr- und Kreuzfahrtpassagiere zu sein, sie sollten

grundsätzlich für alle Zielgruppen des Lübeck-Tourismus und verstärkt zu „Markenzei-

chen“ entwickelt werden. Ebenso kann die Erlebnisqualität der Gäste an Land durch eine stärke-

re Inszenierung vor allem der großen Schiffe gesteigert werden. Das Thema „Schiffe“ und „Hä-

fen“ spielt vor allem für die Ansprache von Tagestouristen eine besondere Rolle. Bei der Aufwer-

tung der unterschiedlichen Hafentypen sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:

- Passathafen (Priwall):Passathafen (Priwall):Passathafen (Priwall):Passathafen (Priwall): Aufwertung des Hafenareals inkl. der landseitigen Bebauung, Schaf-

fung einer kleinen Hafenpromenade mit attraktiver Gastronomie, Versorgungsmöglichkeiten,

kleinen Shops und Wassersportangeboten

- Fischereihafen:Fischereihafen:Fischereihafen:Fischereihafen: Zielgruppen- und erlebnisorientierte Neugestaltung des gesamten Areals

mit Hafenpromenade, attraktiven Aufenthaltsmöglichkeiten, Erhaltung/Schaffung authenti-

scher maritimer Gastronomie

- Gastliegeplätze:Gastliegeplätze:Gastliegeplätze:Gastliegeplätze: Eine aktuelle Studie89 ermittelte, dass ein vordringlicher Bedarf an neuen

Liegeplätzen bzw. Häfen für Schleswig-Holstein aus Kapazitätssicht nicht vorhanden ist. Ein

wesentlicher Grund ist die demografische Entwicklung (Überalterung der Wassersportler,

Nachwuchsmangel, Rückgang der Bootseigner). Neuplanungen und Erweiterungen an

Sportboothäfen sollten daher vor ihrer Umsetzung kritisch geprüft werden. Potenziale wer-

den jedoch in Verbindung mit einer touristischen Entwicklung der Landseite gesehen, so

dass neue Kundenschichten erschlossen werden können, die über die „normalen“ Dauerlie-

ger hinausgehen (z. B. Hafenanlagen, in denen Eigner von Wohnungen oder Häusern ihr

Boot direkt am Haus liegen haben). Neben den genannten notwendigen Modernisierungs-

maßnahmen, der Verbesserung der Ausstattung und der Liegebedingungen wird speziell in

den Sportboothäfen auf der Travemünder Seite (Yachtclub Fischereihafen, Böbs Werft) eine

Erweiterung der Liegeplatzkapazität empfohlen.

- Fährhafen Skandinavienkai:Fährhafen Skandinavienkai:Fährhafen Skandinavienkai:Fährhafen Skandinavienkai: verbesserte Erreichbarkeit vom Travemünder Ortszentrum,

bessere Kommunikation der Möglichkeit der Schiffsbeobachtung in der Gastronomie im Ha-

fenhaus, Prüfung von Hafenführungen (da Hochsicherheitsgebiet nicht fußläufig möglich).

Die Kreuzschifffahrt zählt zwar weltweit zu den Wachstumsmärkten, allerdings sollte vor ei-

nem infrastrukturellen Ausbau zur Förderung des Kreuzfahrttourismus in Lübeck, der mit

sehr hohen Kosten verbunden ist, eine kritische Kosten-Nutzen-Bilanz stehen (zur Konkur-

renzsituation siehe auch Kap. II. 4.1). In jedem Fall sollten die Potenziale im (Kooperations-)

Marketing zur Gewinnung von Kreuzfahrern aus anderen Häfen als Tagestouristen verstärkt

genutzt werden (siehe Maßnahme 16).

_______________________________________________________________

88 Lübeck Travemünde Tourismus / Kurbetrieb Travemünde (o. J.) 89 PLANCO Consulting GmbH 2008

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83

- Integration weiterer ErlebniIntegration weiterer ErlebniIntegration weiterer ErlebniIntegration weiterer Erlebnismöglichkeitensmöglichkeitensmöglichkeitensmöglichkeiten, z. B. Schiffssimulator mit Möglichkeit der vir-

tuellen Steuerung von unterschiedlichen Schiffstypen (z. B. regelmäßig in Travemünde ver-

kehrenden Fähren, aber auch Tankern etc.), Zielgruppen: Familien, Paare, aber auch Schul-

klassen, Gruppen, Firmen (Incentives) etc., Detailkonzept erforderlich evtl. in Kooperation mit

Reedereien

- Inszenierung der „dicken Pötte“Inszenierung der „dicken Pötte“Inszenierung der „dicken Pötte“Inszenierung der „dicken Pötte“: z. B. “Big ship days“ für „Sehleute“, Begrüßung – Besichti-

gung – Verabschiedung der Schiffe, Informationstafel(n) mit Name, Herkunft/Ziel der ein-/

auslaufenden Schiffe, Kreuzfahrtmessen, Livemusik, Hafenrundfahrten, Auslauffeuerwerk

- Profilschärfung der Travemünder Woche: Profilschärfung der Travemünder Woche: Profilschärfung der Travemünder Woche: Profilschärfung der Travemünder Woche: Verstärkung des maritimen Charakters, bei dem

der Segelsport und das Erlebnis Schiffe und Meer im Mittelpunkt stehen, Ausbau der Qualität,

weniger Volksfestcharakter

- Weitere Anregungen zum Thema siehe Sparkassen-Tourismusbarometer für Schleswig-

Holstein, Jahresbericht 2009, Schwerpunktthema Erlebnis Hafen

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: mittel-/langfristig nach Vorlage des touristischen Masterplans

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung

Entwicklung (Erlebnis-)Häfen: Hansestadt Lübeck mit ihren zuständigen Fachbereichen und Ge-

sellschaften in Kooperation mit KBT, ggf. LTM (Einbindung Tourismus-Know-how) und weiteren

noch zu bestimmenden Partner (siehe auch Maßnahme 14)

Erlebnismöglichkeiten wie Schiffssimulator: Konzepterstellung über KBT, Gewinnung eines pri-

vaten Investors: KBT, Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft

Inszenierung und Vermarktung Veranstaltungen: LTM

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: projektbezogen mit Fördermitteln des Landes und Investoren, Veranstaltungen

im Rahmen des Veranstaltungsbudgets unter finanzieller Beteiligung der Privatwirtschaft

2.2.52.2.52.2.52.2.5 Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 10000::::

Neuordnung und Ergänzung des GastronomieNeuordnung und Ergänzung des GastronomieNeuordnung und Ergänzung des GastronomieNeuordnung und Ergänzung des Gastronomie---- und Shoppingangebots entlang der und Shoppingangebots entlang der und Shoppingangebots entlang der und Shoppingangebots entlang der

WasseWasseWasseWasserrrrkantekantekantekante

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Gastronomie als Basisthema, Optimierung des gastronomischen Angebots unter Berücksichtung der Zielgrup-

penbedürfnisse

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Standortprofilierung für gezielte Vermarktung

� Situation: Situation: Situation: Situation: Ein gelungener Urlaub wird wesentlich auch von kulinarischen Erlebnissen bestimmt

und von den Möglichkeiten, entspannt einzukaufen. 70 % der Übernachtungsgäste in Trave-

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84

münde besuchen während ihres Aufenthaltes ein Restaurant und/oder Café, 58 % gehen ein-

kaufen.90 Aber auch für die Tagesgäste spielt das Gastronomie- und Shoppingangebot eine gro-

ße Rolle. In den besten Lagen, entlang der Promenaden, ist es derzeit jedoch oft austauschbar

und entspricht vom Angebot und gestalterischen Erscheinungsbild nicht der gewünschten Aus-

richtung. Bei der letzten Gästebefragung erhielt das gastronomische Angebot (nur) die Note 2,2.

Die Einkaufsmöglichkeiten wurden mit der Note 2,4 bewertet. 91 So dominieren im Bereich

Leuchtenfeld wenig ansprechende Imbissbuden (Döner, Pizza), auch am Fischereihafen wirkt

das gastronomische Angebot „billig“ (Imbissbuden mit Plastikbestuhlung und Zeltpavillons).

Mit Gosch Sylt gibt es derzeit einen Interessenten, der eine Markthalle mit „Flaggschiff-

Gastronomie“ und Shops an der Travepromenade installieren will.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Anzustreben ist ein attraktiver Mix aus Gastronomie- und Einzelhandelsan-

geboten für unterschiedliche Zielgruppen und Geldbeutel, vor allem entlang der Promenaden,

die zum längeren Aufenthalt einladen. Nicht nur auf den durch den Kurbetrieb gemanagten

Flächen sollten die Einflussmöglichkeiten genutzt und geeignete Anbieter ausgewählt werden.

Darüber hinaus ist eine Belebung in den Abendstunden und außerhalb der Hochsaison anzu-

streben (Absprachen der Gastronomen bzgl. Öffnungszeiten, Cocktailbar, abendlicher Beach-

Club am Strand etc.), damit Travemünde nahezu rund um die Uhr und übers Jahr „lebendig“ ist.

- ZielgrZielgrZielgrZielgruppenorientierung von Gastronomie und Einzelhandel:uppenorientierung von Gastronomie und Einzelhandel:uppenorientierung von Gastronomie und Einzelhandel:uppenorientierung von Gastronomie und Einzelhandel: Die besten Lagen sollten

hochwertigen Betrieben mit Ganzjahresbetrieb und entsprechenden Zielgruppen (z. B. „An-

spruchsvolle Genießer“) vorbehalten sein. Wo dies sinnvoll und möglich ist, sind Erlebnisbe-

reiche an der Strandpromenade mit gastronomischen Angeboten abzustimmen (z. B. famili-

enfreundliches Café mit Außenterrasse neben Erlebnisspielplatz, Strandbar mit Blick auf

Beachvolleyballfeld). Außerdem sollte versucht werden, mit einigen neuen, außergewöhnli-

chen Gastronomie- und Einzelhandelskonzepten Akzente zu setzen. Zudem sollte das Ange-

bot an regionaltypischer und zeitgemäßer Küche92 ausgebaut werden. Es ist außerdem zu

prüfen, inwiefern eine gewisse Harmonisierung der Vielfalt an Buden denkbar ist und welche

Gestaltungsmöglichkeiten sich anbieten.

- Markthalle Gosch Markthalle Gosch Markthalle Gosch Markthalle Gosch Sylt: Sylt: Sylt: Sylt: Die vorliegende Konzeptskizze für die Markthalle93 passt zu der im

TEK beschriebenen touristischen Ausrichtung Travemündes. Angesprochene Defizite, wie

der Mangel an attraktiver maritimer Gastronomie und qualitativ hochwertigem Einzelhandel,

können somit reduziert werden. Zudem ist Gosch Sylt eine deutschlandweit bekannte Marke,

die für Qualität steht und Magnetwirkung hat. Positiv zu bewerten ist auch das geplante Zu-

sammenwirken mit maritimen Veranstaltungen (Travemünder Woche etc.) sowie die Pla-

nung weiterer Veranstaltungen (Modenschauen, Konzerte, Ausstellungen, Firmen-

Großevents, TV-Produktionen, Weihnachtsmarkt). Dies würde die „Lebendigkeit“ an der Was-

serkante ganzjährig steigern. Angesprochen wird eine breite Zielgruppe, vor allem die

_______________________________________________________________

90 N.I.T. Gästebefragung in Travemünde 2006 91 a. a. O. 92 z. B. Heidschnucken- und Pommernschaflämmer vom Dummersdorfer Ufer, einheimischer Fisch, Bioküche 93 Gosch Sylt / WPS Vermögensverwaltung GmbH, Stand: Juni 2009, Anfang 2010 wurde das Konzept bzgl. Bauvolumen

und Standort modifiziert, ein Architektenwettbewerb ist vorgesehen

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Schleswig-Holstein-Zielgruppen „Best Ager“ und „Anspruchsvolle Genießer“. Bereits umge-

setzte Konzepte sind die „Alte Tonnenhalle“ in List/Sylt und „Buhne 1“ in St. Peter Ording. Im

Zuge der Erstellung des touristischen Masterplans ist das Projekt mit den anderen Vorhaben

in Einklang zu bringen, zudem ist ein geeigneter Standort zu finden. Besonderes Augenmerk

sollte auf die architektonische Umsetzung gelegt werden, die in Größe und Stil, dem spezifi-

schen Standort Travemünde angepasst werden muss und die „Seebadkultur“ mit ihren Tradi-

tionen wirkungsvoll unterstreichen soll. Das kulinarische Konzept sollte mit klaren Bezügen

zur Ostsee entwickelt werden. Das Einkaufssortiment soll im hochwertigen Bereich angesie-

delt sein.

- Weitere Hinweise siehe Qualitätskriterien für kinder- und familienfreundliche Restaurants in

Schleswig-Holstein, Qualitätsleitfaden und Checkliste für Gastronomen mit Ausrichtung auf

„Best Ager“ (www.sh-business.de)

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� ZeithorizZeithorizZeithorizZeithorizont:ont:ont:ont: mittel-/langfristig nach Vorlage des touristischen Masterplans, zum Teil abhängig

von Miet- und Pachtverträgen

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung

Planung und Gestaltung: Hansestadt Lübeck, FB 5 in Kooperation mit KBT und weiteren noch zu

bestimmenden Partnern wie der Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft, ggf. LTM (Einbindung

Tourismus-Know-how) (siehe auch Maßnahme 14), Beratung durch Projektmanager Gastrono-

mie der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein

Investorenakquisition und -betreuung, Mitwirkung bei der Gewerbeflächenentwicklungspla-

nung sowie Standortentwicklung: Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH

Qualitäts- und Serviceentwicklung: LTM (siehe Maßnahme 17)

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: evtl. Konzeptkosten, Umsetzung: Unternehmer und Investoren, ggf. Fördermittel,

Qualitäts- und Serviceentwicklung im Rahmen der bisherigen Aufgaben und Etats

2.2.62.2.62.2.62.2.6 Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 11111::::

Profilierung und Ergänzung vProfilierung und Ergänzung vProfilierung und Ergänzung vProfilierung und Ergänzung von Angeboten für Familien sowieon Angeboten für Familien sowieon Angeboten für Familien sowieon Angeboten für Familien sowie in den in den in den in den Bereich Bereich Bereich Bereichenenenen (a(a(a(ak-k-k-k-

tive) tive) tive) tive) GesundheitGesundheitGesundheitGesundheit und Veranstaltungen und Veranstaltungen und Veranstaltungen und Veranstaltungen

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteHolsteHolsteHolsteinininin----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Gesundheit und Rad fahren als Basisthemen sowie Segeln, Golfen, Kultur und Natur erleben als spezifische The-

men unter Berücksichtigung der Zielgruppenbedürfnisse entwickeln

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Standortprofilierung für gezielte Vermarktung

� Situation:Situation:Situation:Situation: Obwohl die Ostseeküste ein bevorzugtes Ziel für den Familienurlaub ist, fehlt es in

Travemünde bislang nicht nur an familienfreundlichen Unterkünften (siehe Maßnahme 8), son-

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dern auch an – abgesehen von innovativen Ausnahmen94 – FreizeitangebotenFreizeitangebotenFreizeitangebotenFreizeitangeboten für Kinder für Kinder für Kinder für Kinder. Seit

Schließung des Aqua Top im Jahr 2003 gibt es kein öffentliches Freizeitbad mehr95, außerdem

fehlt es an saison-/wetterunabhängigen Angeboten. Dementsprechend bewerteten die Gäste

die Angebote für Kinder mit einer Note 2,6 am schlechtesten.96 Ähnliches gilt für das GesunGesunGesunGesund-d-d-d-

heitsheitsheitsheits---- und Wellnessangebot, und Wellnessangebot, und Wellnessangebot, und Wellnessangebot, das ebenfalls nur die Note 2,6 erhielt. Zwar sind mit dem A-ROSA

und dem COLUMBIA Hotel Casino sehr hochwertige Einrichtungen hinzugekommen, bislang

gibt es jedoch kaum öffentlich zugängliche Gesundheitsangebote sowie nur wenige organisier-

te Aktivangebote (relevant v. a für die „Best Ager“). Dieses Manko schlägt sich auch in den ge-

ringen Aufenthaltsdauern und einer geringen Auslastung im Jahresdurchschnitt nieder. Neben

den Segelevents (siehe Maßnahme 9) macht Travemünde u. a. zum Jahreswechsel mit stilvollen

VeranstaltungenVeranstaltungenVeranstaltungenVeranstaltungen („Strandglitzern und Meeresleuchten - Silvester am Meer“, „Neujahrsgarten

Travemünde“ auf sich aufmerksam, Zielgruppe „Anspruchsvolle Genießer“). 2009 hat die LTM

das Veranstaltungsmanagement Travemünde vom Kurbetrieb Travemünde übernommen. Da-

mit wird das Ziel verfolgt, Veranstaltungen, in die städtisches Budget fließt (Kurabgabe), indirekt

aber auch „externe“ Veranstaltungen auf die neue Landesstrategie sowie das vorliegende Tou-

rismuskonzept auszurichten. Die Stärken des Seebades sollen durch geeignete Veranstaltungen

herausgestellt und damit Besuchsentscheidungen der avisierten Zielgruppen ausgelöst werden

(siehe Kap. II. 5.). Zu den 2009 durchgeführten Veranstaltungen zählten u. a. Travemünde JAZZT,

Freiluftkino unterm Ostseehimmel, verschiedene Theateraufführungen im Casino, am Strand

und auf der Passat, Kurkonzerte im Brügmanngarten, Herbstdrachenfest, Führungen und Vor-

träge sowie das kostenfreie Kinder- und Sportprogramm. Darüber hinaus fanden „externe“ Ver-

anstaltungen statt, so z. B. alljährliche Veranstaltungen wie das Holstentor-Boule-Turnier.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Beim Ausbau des zielgruppenspezifischen und v. a. auch witterungsunab-

hängigen Freizeitangebots ist verstärkt das Engagement der Privatwirtschaft gefragt. Auf Grund

der Angebotslücken stehen hier vor allem die Bedürfnisse der „Neuen Familien“ und der „Best

Ager“ im Fokus. Seitens des Landes gibt es Unterstützung durch zielgruppenspezifische Projek-

te und den Zielgruppenmanager. Bei der Infrastrukturentwicklung sind die zentralen Lagen in

Travemünde und auf dem Priwall den Zielgruppenbedürfnissen entsprechend zu nutzen. Im

Veranstaltungsbereich geht es um die Fortsetzung der begonnenen Aktivitäten und die Ge-

staltung profilierender, qualitätvoller Gästeveranstaltungen.

- Zertifizierung von WZertifizierung von WZertifizierung von WZertifizierung von Wunnerlandunnerlandunnerlandunnerland----Unterkünften: Unterkünften: Unterkünften: Unterkünften: für gewerbliche Unterkünfte, Ferienwoh-

nungen und Privatzimmer sowie für Campingplätze und Jugendherbergen in Schleswig-

Holstein wurden spezifische Qualitätskriterien entwickelt. Diese betreffen die Ausstattung

(z. B. Spielzimmer/Spielecke, Spielgeräte am Haus oder in der Nähe, Baby-/Kinderbetten, Kin-

dergeschirr, Kindersicherung), aber auch spezifische Informationen (z. B. über kinder- und

_______________________________________________________________

94 Hierzu zählt das von der Marketingkooperation Städte in Schleswig-Holstein e.V. kreierte und mit dem Deutschen

Tourismuspreis ausgezeichnete Angebot Kinderabendprogramm „Nightlife für Kinder“. 95 Regionale Angebote: Grand Spa Resort A-ROSA Travemünde (Wellness), Ostseetherme Scharbeutz (Freizeitbad),

Holstein-Therme Bad Schwartau (Gesundheitsbad) und die Lübecker Schwimmbäder (funktionales Schwimmangebot) 96 N.I.T. Gästebefragung in Travemünde 2006, Gespräche im Rahmen des TEK, z. B. mit einer Repräsentantin von Landal

GreenParks bestätigten die nach wie vor bestehenden Defizite

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familienrelevante Einrichtungen, Gastronomie, Ausflugsmöglichkeiten) und Services (z. B.

Angebot von Kinderbetreuung oder Vermittlung). Das heißt in Travemünde bereits beste-

hende und geplante Unterkunftsbetriebe (siehe Maßnahme 8) sollten sich in diese Richtung

profilieren und zertifizieren.

- Zertifizierung als WZertifizierung als WZertifizierung als WZertifizierung als Wunnerlandunnerlandunnerlandunnerland----Partner: Partner: Partner: Partner: für Kultur- und Freizeiteinrichtungen (Naturerleb-

niszentren, Erlebnisbad, Kinderclub etc. in Schleswig-Holstein) wurden spezifische Qualitäts-

kriterien entwickelt. Diese betreffen die Ausstattung (kindergerechter Sanitärbereich, kind-

gerechte Aufbereitung der Themen), aber auch spezifische Informationen und Services (z. B.

spezifisches Informationsmaterial, Familientickets, pädagogische Programme für Kin-

der/Familien). Das heißt in Travemünde bereits bestehende und geplante Kultur- und Frei-

zeiteinrichtungen sollten sich in diese Richtung profilieren und zertifizieren.

- Angebote und Angebote und Angebote und Angebote und Veranstaltungen für Kinder:Veranstaltungen für Kinder:Veranstaltungen für Kinder:Veranstaltungen für Kinder: Ausbau privatwirtschaftlich organisierter kin-

derfreundlicher Spiel- und Sportangebote im Umfeld der familienfreundlichen Unterkunfts-

betriebe, Gestaltung kinderfreundlicher Elemente und Bereiche bei bestehenden und künf-

tigen Veranstaltungen in Travemünde, verstärkte Nutzung und ggf. Ausbau des Angebots

„Nightlife für Kinder“, Durchführung von Segelkursen für Kinder und Jugendliche.

- Hochwertige, profilierende Veranstaltungen: Hochwertige, profilierende Veranstaltungen: Hochwertige, profilierende Veranstaltungen: Hochwertige, profilierende Veranstaltungen: Fortsetzung des begonnenen Veranstal-

tungsmanagements aus einer Hand mit dem Ziel, die Qualität bestehender Veranstaltungen

in Travemünde zu erhöhen und neue Veranstaltungen, möglichst mit überregionaler Aus-

strahlung, zur Ansprache der avisierten Zielgruppen zu gewinnen. „Travemünde – Bühne

zum Meer“ lautet das von der LTM entwickelte Konzept, das in den kommenden Jahren zu

gestalten ist. Dabei sollen die in der Markenanalyse und der daraus abgeleiteten Positionie-

rung herausgestellten Faktoren in Szene gesetzt werden. Hierzu zählt v. a. das „hautnahe“ Er-

leben der Schiffe und „Pötte“ (siehe auch Maßnahme 9) sowie weitere Erlebnismöglichkeiten,

die das Maritime und die Seebadkultur in den Mittelpunkt stellen.

- Ausbau des Basisthemas Gesundheit:Ausbau des Basisthemas Gesundheit:Ausbau des Basisthemas Gesundheit:Ausbau des Basisthemas Gesundheit: Schaffung zusätzlicher zielgruppengerechter Ange-

bote zur Erhaltung der Gesundheit, denkbar ist die Errichtung eines kleinen Gesundheits-

zentrums z. B. im Bereich des künftigen Landschaftsparks Leuchtenfeld oder im Kurpark, Aus-

richtung der Angebote insbesondere auf die Bedürfnisse von „Best Agern“ (Sport-, Fitness-,

Entspannungskurse In- und Outdoor, ggf. Sauna, Massagen etc.), Berücksichtigung von Ge-

sundheit und Wellness bei der Gestaltung neuer Unterkünfte (siehe Maßnahme 8).

- Schwimmbad Travemünde:Schwimmbad Travemünde:Schwimmbad Travemünde:Schwimmbad Travemünde: Ein öffentliches Schwimmbad in Travemünde wird allseits ge-

wünscht. Seit mehreren Jahren wird ein privatwirtschaftlicher Investor und Betreiber gesucht.

Als Bestandteil des geplanten Waterfront-Projekts auf dem Priwall (siehe Maßnahme 6) ist

auch ein familienorientiertes Spaßbad vorgesehen. Im Auftrag der Hansestadt Lübeck/Kur-

betrieb Travemünde wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie97 dieser und weitere

Standorte geprüft. Das Gutachten kommt zu folgenden Ergebnissen: Als Standort für ein Bad

wird der Priwall als „tendenziell ungünstig“ bewertet. Bei Öffnung des Bades im Ferienpark _______________________________________________________________

97 Wenzel Consulting AG 2008. Die Machbarkeitsstudie geht von rund 3.000 Betten auf dem Priwall („Priwall Strand“,

„Waterfront“) aus.

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Priwall für die Öffentlichkeit würden 127.600 Besucher erwartet (davon 32 % aus dem Fe-

rienpark Priwall). Die Öffnung des Bades für die Öffentlichkeit würde zusätzliche Erlöse und

eine bessere Außenwirkung ergeben als eine Resortlösung. Eine finanzielle Beteiligung der

Stadt würde sich für beide Seiten vorteilhaft auswirken. Der optimale Standort für ein Bad

wäre das Innere Kurgebiet (am Anlegepunkt der Norderfähre), an diesem Standort würden

191.400 Besucher erwartet (81 % öffentliche Gäste). Wenn die Stadt eine Beteiligung am

Standort Priwall ausschlägt, muss der Investor bei seiner Planung abwägen, ob er ein kleines,

maßgeschneidertes Bad für die Übernachtungsgäste des Ferienparks konzipiert oder zur

Verbesserung von Auslastung, Wirtschaftlichkeit und Imagewirkung die Anlage ebenfalls für

die Öffentlichkeit öffnet. Dies wäre für die Stadt der größtmögliche Nutzen. Inwieweit es ge-

lingt, den Investor zu einer Kooperation auf der Stadtseite zu bewegen, bleibt auf der politi-

schen Ebene zu eruieren. Bewertung durch das TEKBewertung durch das TEKBewertung durch das TEKBewertung durch das TEK:::: Die Aktivitäten zur Ansiedlung eines

Schwimmbades in Travemünde sollten weiter verfolgt werden. Die Erreichbarkeit (MIV,

ÖPNV, Parkplatzsituation, keine Fährkosten, Zeitfaktor) und das Nachfragepotenzial spre-

chen für einen Standort in zentraler Lage in Travemünde. Eine finanzielle Beteilung der Han-

sestadt Lübeck an einem Schwimmbad auf dem Priwall wird nicht empfohlen. Das

Schwimmbad auf dem Priwall setzt die Realisierung der geplanten Bettenkapazität (insge-

samt mind. 3.000 Betten) voraus. Gleichzeitig gewinnt die Ferienanlage vor allem dann an

Attraktivität, wenn das Schwimmbad gebaut wird. Ferienpark und Schwimmbad bedingen

sich also gegenseitig. Die Risiken am Standort Priwall in Form von Überkapazitäten, Ver-

kehrsproblemen und Überlasterscheinungen mit einer Beeinträchtigung der Aufenthalts-

qualität der Urlauber sowie der Wohnqualität der Bevölkerung werden bei der geplanten

Größenordnung auch in Zusammenhang mit dem weiteren Kapazitätsausbau auf der Tra-

vemünder Seite als hoch eingeschätzt.

- Naturinfozentrum PriwallNaturinfozentrum PriwallNaturinfozentrum PriwallNaturinfozentrum Priwall: : : : Die Hansestadt Lübeck/Kurbetrieb Travemünde erwägt die Aus-

weitung des Naturerlebens für Besucher in Form eines Naturerlebniszentrums auf dem Pri-

wall. Bislang gibt es die Ostseestation (Umweltzentrum, Aquarium), die den Mittelpunkt der

naturbezogenen Angebote und Informationen über den maritim geprägten Lebensraum

Ostsee/Priwall/Trave bildet. Der Priwall ist auch Ausgangspunkt des Grünen Bandes (Natur-

raum entlang des ehemaligen Grenzstreifens). Eine in Zusammenarbeit mit der Fachhoch-

schule Lübeck erarbeitete Konzeptpräsentation für das Naturerlebniszentrums liegt vor.98

Wesentliche Elemente sind: Architektur als Alleinstellungsmerkmal, ökologische Bauweise,

Ostseeaquarien, Terrarien, Schaugehege, Projekttage, wechselnde Ausstellungen, Abendvor-

träge, thematische Exkursionen, Sonderveranstaltungen, Tagungs- und Seminarräume, Gast-

ronomie. Weitere bereits bestehende Erlebnismöglichkeiten sollen integriert werden: die

Vogelwarte des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V., der Aussichtsturm und

der Naturerlebnispfad. Das Besucherpotenzial wird mit 150.000 Personen p. a. veranschlagt.

Die Investitionskosten (2,5 – 3,5 Mio. €) sollen gefördert, die Betriebskosten erwirtschaftet

werden. Der Eintritt für Erwachsene wird mit 9 €, der für Kinder mit 6 € kalkuliert. Bewertung Bewertung Bewertung Bewertung

durch das TEK:durch das TEK:durch das TEK:durch das TEK: Durch die isolierte Lage des Priwall gelten für den Standort des Naturinfo-

_______________________________________________________________

98 Kurbetrieb Travemünde, Stand: 1.4.2009

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zentrums ähnliche Einschränkungen im Hinblick auf das Nachfragepotenzial wie für das

Schwimmbad. Sowohl das Besucherpotenzial als auch die Eintrittspreise sind als sehr opti-

mistisch zu bewerten und müssten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie verifiziert werden.

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: mittel

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurz-/langfristig

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung

Zielgruppengerechte Unterkünfte und Tourismusangebote: Unternehmen mit beratender Un-

terstützung von KBT, LTM (Qualitäts- und Serviceentwicklung siehe Maßnahme 17) und Ziel-

gruppenmanager des Landes

Freizeitinfrastrukturen: Hansestadt Lübeck, FB 5 in Kooperation mit KBT und weiteren noch zu

bestimmenden Partnern, ggf. LTM (Einbindung Tourismus-Know-how) (siehe auch Maßnahme

14)

Investorenakquisition und -betreuung, Mitwirkung bei der Gewerbeflächenentwicklungspla-

nung sowie Standortentwicklung: Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH

Veranstaltungsmanagement: LTM in Kooperation mit veranstaltungs- und tourismusbezogenen

Partnern aus Travemünde

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: evtl. Konzeptkosten, Umsetzung: Unternehmer und Investoren, ggf. Fördermittel,

Qualitäts- und Serviceentwicklung im Rahmen der bisherigen Aufgaben, Veranstaltungen im

Rahmen des Veranstaltungsbudgets unter finanzieller Beteiligung der Privatwirtschaft

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90

2.32.32.32.3 Handlungsfeld 3:Handlungsfeld 3:Handlungsfeld 3:Handlungsfeld 3:

LübeLübeLübeLübeck und Travemünde: Vernetzung ausbauenck und Travemünde: Vernetzung ausbauenck und Travemünde: Vernetzung ausbauenck und Travemünde: Vernetzung ausbauen

2.3.12.3.12.3.12.3.1 Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 12222::::

Fortlaufende Nutzung der Synergien zwischen Lübeck und Travemünde (GästeiFortlaufende Nutzung der Synergien zwischen Lübeck und Travemünde (GästeiFortlaufende Nutzung der Synergien zwischen Lübeck und Travemünde (GästeiFortlaufende Nutzung der Synergien zwischen Lübeck und Travemünde (Gästein-n-n-n-

formation, formation, formation, formation, Veranstaltungen, Veranstaltungen, Veranstaltungen, Veranstaltungen, Innenmarketing etc.)Innenmarketing etc.)Innenmarketing etc.)Innenmarketing etc.)

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der lokalen Strukturen im Tourismus in Schleswig-Holstein

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

- Netzwerke und Kooperationen unterstützen und weiterentwickeln

� SituatioSituatioSituatioSituation: n: n: n: Die LTM hat inzwischen alle Aufgaben in den Bereichen Gästeinformation und Tou-

rismusmarketing in Lübeck und Travemünde übernommen. In Travemünde ist sie seit 2009 für

das Veranstaltungsmanagement verantwortlich, in Lübeck betreibt sie derzeit das Veranstal-

tungsmanagement für die Weihnachtsmärkte auf öffentlichen Flächen in der Lübecker Altstadt

(siehe Kap. II. 5). Trotz eigenständiger Publikationen und Internetpräsentationen für

„Lübeck“ und für „Travemünde“ gibt es in den jeweiligen Medien vielfältige Hinweise zum

jeweils anderen Ortsteil bzw. Verlinkungen. So werden den Gästen Anregungen gegeben, die

touristischen Angebote z. B. Kultur – Shopping – Strand/Baden – Aktiv miteinander zu

verknüpfen. An den Innenmarketingprojekten (z. B. Service-Offensive) sind beide Ortsteile

beteiligt. � Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Das professionelle Marketing und Management aus einer Hand gilt es fort-

zusetzen. Die Kommunikation tagesaktueller Angebote und Veranstaltungen in beiden Ortstei-

len, in Lübeck und Travemünde, sollte weiter optimiert werden, nach dem Motto: „Heute Abend

in Lübeck“, „Morgen in Travemünde“. Bei der tagesaktuellen Gästeinformation sind auch die

Leistungsträger beider Ortsteile verstärkt gefragt. Auch die Verkehrsverbindungen (Bahn, Bus,

Schiff) zwischen Lübeck und Travemünde, Ticketpreise und -erwerb sollten noch klarer kom-

muniziert werden.

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurz-/langfristig, Fortsetzung der begonnen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung LTM in Kooperation mit KBT, touristischen Unternehmen, Ver-

kehrsunternehmen etc.

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: kein zusätzlicher Etat erforderlich

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2.3.22.3.22.3.22.3.2 Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 13333::::

Ausbau Verbindungen und Erreichbarkeit zwischen der Lübecker Altstadt und TrAusbau Verbindungen und Erreichbarkeit zwischen der Lübecker Altstadt und TrAusbau Verbindungen und Erreichbarkeit zwischen der Lübecker Altstadt und TrAusbau Verbindungen und Erreichbarkeit zwischen der Lübecker Altstadt und Tra-a-a-a-

vemündevemündevemündevemünde

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der kommunalen Infrastruktur: strategische und ganzheitliche Ortsplanung und -entwicklung unter

Berücksichtung der Zielgruppenbedürfnisse

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Verkehrliche Erreichbarkeit der Stadtteile untereinander und mit der Innenstadt verbessern (Kfz, ÖPNV, Fahrrad)

- Radwege und Radroutennetz ausbauen

- Wegeverbindung entlang der Trave zwischen Ostsee und Wasserflächen als potenzial für die Stadt naturverträg-

lich nutzen

� Situation:Situation:Situation:Situation: Die wichtigsten touristischen Bereiche, die Lübecker Altstadt und das Ostseebad

Travemünde, liegen ca. 15 km (Luftlinie) bzw. 23 km (Straßenverbindung) von einander entfernt.

Die Strecke kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Bahn (1x stündlich), dem Bus (tags-

über mehrmals pro Stunde mit verschiedenen Buslinien) oder einem Schiff (Saison 2-3x täglich)

zurückgelegt werden. Der Flughafen liegt etwa 7 km südlich der Innenstadt und ist mit einer

Buslinie (tagsüber 3x stündlich) und mit der Bahn (1x stündlich) erreichbar. In den Abendstun-

den und am Wochenende ist die Frequenz des Busverkehrs deutlich geringer (Flughafen und

Travemünde). Den Gästebefragungen zufolge machten 40 % der Übernachtungsgäste in Lü-

beck (52 % der inländischen, 20 % der ausländischen Gäste) einen Ausflug nach Travemünde.

62 % der Übernachtungsgäste in Travemünde machten einen Ausflug nach Lübeck. 99

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Die bereits guten Verbindungen zwischen den beiden Ortsteilen sollten

angesichts einiger Lücken weiter optimiert werden. Dabei sind einige Maßnahmen eher kurz-

fristig und mit relativ geringen Kosten realisierbar (z. B. Transfers in den Abendstunden), andere

nur langfristig und mit hohen Kosten (z. B. Radwegeverbindung Lübeck – Travemünde).

- SammeltransferSammeltransferSammeltransferSammeltransferssss, , , , Einsatz von SonderbussenEinsatz von SonderbussenEinsatz von SonderbussenEinsatz von Sonderbussen/Shuttle/Shuttle/Shuttle/Shuttle----Service Service Service Service bei Veranstaltubei Veranstaltubei Veranstaltubei Veranstaltunnnngen/gen/gen/gen/

EventsEventsEventsEvents: : : : Organisation von zusätzlichen Verbindungen zwischen Lübeck und Travemünde v. a.

am Wochenende und in den Abendstunden, Unterstützung durch die Beherbergungsbetrie-

be

- Verbesserung der Erreichbarkeit:Verbesserung der Erreichbarkeit:Verbesserung der Erreichbarkeit:Verbesserung der Erreichbarkeit: Optimierung der Erreichbarkeit von Lübeck und Trave-

münde per Bahn (Fernverkehr und Oberzentren in der Umgebung), Prüfung ÖPNV-

Anbindung Skandinavienkai, Flughafen

- RadwegRadwegRadwegRadwegeeeeverbindungen:verbindungen:verbindungen:verbindungen: Ausbau der Radwegeverbindung zwischen der Lübecker Altstadt

und Travemünde (Voraussetzung ist der Bau der kostenintensiven Borndiek-Brücke)

_______________________________________________________________

99 N.I.T. Gästebefragung in Lübeck 2006, N.I.T. Gästebefragung in Travemünde 2006

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- BootsverBootsverBootsverBootsverbindung:bindung:bindung:bindung: Attraktivierung der Strecke Lübeck-Altstadt – Travemünde, z. B. durch

den Einsatz moderner, komfortabler Schiffe und (im Sommer regelmäßig verkehrender) Tra-

ditionsschiffe, Themenfahrten, Charterfahrten (Privat- und Firmenkunden), Schiff-Fahrrad-

Kombinationen (Voraussetzung: attraktive Ein- und Ausstiegsstellen und Radweg entlang

der Wasserkante)

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: mittel - niedrig

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: langfristig

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung

Verkehrsverbindungen (ÖPNV, Bahn, Flug): Stadtverkehr Lübeck, Flughafen Lübeck, weitere

Verkehrsträger, Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH, Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH in Ko-

operation mit der Privatwirtschaft z. B. Lübeck-Management e. V., Travemünder Wirtschaftsge-

meinschaft

Radverkehr: Hansestadt Lübeck, Planung Freizeit- und Erholungswege: FB 3, Bereich Natur-

schutz; Radwegebau: FB 5, Bereich Verkehr (Fahrradbeauftragter)

Schiffsverkehr: Fahrgastschifffahrt, Bootseigner

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:

Verkehrsverbindungen (ÖPNV, Bahn, Flug): vorwiegend im Rahmen der bisherigen Etats der

Verkehrsträger und der Wirtschaftsförderung, bei veranstaltungsbezogenen Transfers etc. fi-

nanzielle Beteiligung der Privatwirtschaft

Radverkehr: projektbezogen, ggf. mit Fördermitteln

Schiffsverkehr: vorwiegend im Rahmen der bisherigen Etats bzw. zusätzlicher Investitionen der

Fahrgastschifffahrt und Bootseigner

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2.42.42.42.4 Handlungsfeld 4:Handlungsfeld 4:Handlungsfeld 4:Handlungsfeld 4:

Management und Vermarktung anpassenManagement und Vermarktung anpassenManagement und Vermarktung anpassenManagement und Vermarktung anpassen

2.4.12.4.12.4.12.4.1 Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 14444::::

Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen v. a. im Bereich der Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen v. a. im Bereich der Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen v. a. im Bereich der Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen v. a. im Bereich der

touritouritouritourissssmusbezogenen musbezogenen musbezogenen musbezogenen FlächenFlächenFlächenFlächen---- und Infrastrukturentw und Infrastrukturentw und Infrastrukturentw und Infrastrukturentwicklungicklungicklungicklung

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der lokalen Strukturen im Tourismus in Schleswig-Holstein

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Netzwerke und Kooperationen unterstützen und weiterentwickeln

� Situation: Situation: Situation: Situation: Das aktuelle und künftige Aufgabenspektrum macht deutlich, welch hohe Bedeu-

tung die tourismusbezogene Flächen- und Infrastrukturentwicklung sowie die Investorenakqui-

sition und -betreuung in beiden Ortsteilen – derzeit verstärkt in Travemünde – haben. Die Fe-

derführung haben städtische Akteure (v. a. FB 5, weitere FB sind beteiligt) bzw. im Auftrag der

Stadt arbeitende (städtische) Gesellschaften und Akteure (Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH,

KWL GmbH, Kurbetrieb Travemünde, Gestaltungsbeirat, UNESCO-Welterbemanagement, Pro-

jektgruppe „Behinderte Mitbürger“/„Behindertenrat“ etc.). Darüber hinaus engagieren sich auch

nicht öffentliche Akteure in unterschiedlicher Form für die Verbesserung der tourismusrelevan-

ten Infrastruktur. In den vergangenen Jahren lagen für Lübeck und Travemünde keine länger-

fristigen strategischen Ziele und Maßnahmen in Form eines Tourismusentwicklungskonzepts

vor. Insofern erfolgte bislang auch keine, an strategischen Zielen ausgerichtete proaktive An-

sprache von Investoren im Tourismus (vgl. Kap. II. 5.).

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Angesichts der umfangreichen Aufgaben, die sich aus dem TEK ergeben, ist

eine Klärung der Zuständigkeiten (Federführung und Kooperationspartner) von besonderer Be-

deutung. Ziel ist eine ganzheitliche Ortsentwicklung, die die touristischen Anforderungen ge-

zielt und nachhaltig berücksichtigt. Insbesondere geht es um die genannten Aufgabenbereiche:

tourismusbezogene Flächen- und Infrastrukturentwicklung, Investorenakquisition und -betreu-

ung und die weitere Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen. Da derzeit bei der

Stadt keine Mitarbeiter im Speziellen und bei der Wirtschaftsförderung Mitarbeiter nur einge-

schränkt für Fragen der Tourismusförderung und -infrastrukturentwicklung zur Verfügung ste-

hen, ist eine personelle Erweiterung oder eine sehr viel stärkere Verzahnung zwischen Stadtpla-

nung, weiteren Fachbereichen, Wirtschaftsförderung, Experten (z. B. Gestaltungsbeirat) und den

Tourismusverantwortlichen (KBT, LTM) erforderlich. Dabei müssen künftig feste Abstimmungs-

prozesse definiert werden.

Für das Thema Barrierefreiheit sind die Zuständigkeiten ebenfalls zu klären. Die geplanten Akti-

vitäten (Erstellung eines Konzepts inkl. Bestandsaufnahme, Empfehlungen für Infrastruktur- und

Kommunikationsmaßnahmen, Aufzeigen von Förder-/Finanzierungsmöglichkeiten, Umsetzung

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der Maßnahmen) zum Nutzen mobilitätseingeschränkter Lübeck-Besucher (und Bewohner) sind

im Rahmen eines eigenständigen Projekts zu verfolgen und dann nachhaltig zu verankern. Für

dieses Vorhaben müssen finanzielle Mittel bereit gestellt werden. Es bedarf fachlich qualifizier-

ter Projektverantwortlicher. So könnte ein Koordinator Barrierefreies Lübeck berufen werden.

Ansprechpartner für die Hansestadt ist die Nationale Koordinierungsstelle Tourismus für Alle

e. V. (NatKo), die sowohl beratend (Festlegung der Ziele, Zielgruppen, Vorgehensweise) als auch

bei der Konzepterstellung unterstützen kann. Vor dem Hintergrund der Tourismusförderung ist

die Einbeziehung der Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH sinnvoll.

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurzfristig

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Hansestadt Lübeck mit Partnern

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: kein zusätzlicher Etat erforderlich, Projektmittel für Thema Barrierefreiheit

2.4.22.4.22.4.22.4.2 Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 15555::::

Anpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen im TourismusAnpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen im TourismusAnpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen im TourismusAnpassung der Organisationsstrukturen und Aufgabenteilungen im Tourismus----

mmmmaaaarrrrketingketingketingketing

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Optimierung der lokalen Strukturen im Tourismus in Schleswig-Holstein

� Bezug zu Zielen im ISEK LübeckBezug zu Zielen im ISEK LübeckBezug zu Zielen im ISEK LübeckBezug zu Zielen im ISEK Lübeck::::

- Gemeinsame Imageentwicklung & Marketing

- Netzwerke und Kooperationen unterstützen und weiterentwickeln

� Situation: Situation: Situation: Situation: In den verschiedenen Bereichen des Lübeckmarketings sind eine Vielzahl von Akteu-

ren tätig. Die LTM hat sich im Verlauf der letzten Jahre zur zentralen Organisation für das Lü-

beckmarketing entwickelt und leistet mit ihren 30 Mitarbeitern (Vollbeschäftigtenäquivalent)

eine professionelle Arbeit. Mit der Umstrukturierung zum 1.7.2007 war eine strategische und

operative Neuausrichtung der LTM verbunden. Neben dem Tourismusmarketing sollen von der

LTM künftig auch übergreifende Aufgaben (z. B. tourismusbezogenes Kulturmarketing) wahr-

genommen werden. Sie wirkt als wichtiger Qualitätsmotor. Zuletzt hat sie das Veranstaltungs-

management in Travemünde sowie für die Weihnachtsmärkte auf öffentlichen Flächen in der

Lübecker Altstadt übernommen. Abstimmungsbedarf und Synergiepotenziale gibt es insbe-

sondere im City- und im Kulturmarketing. Zudem ist die Planungs- und Finanzierungssicherheit

von Aufgaben im Tourismusmarketing nicht befriedigend (vgl. Kap. II. 5.).

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Angesichts der umfangreichen Aufgaben der LTM ist eine Verstetigung der

Arbeit und im Bereich Tourismusmarketing mindestens ein Erhalt der finanziellen und personel-

len Ausstattung auf dem bisherigen Niveau unabdingbar, zumal sich aus dem TEK zusätzliche

Aufgaben für die LTM ergeben. Inhaltlich geht es um folgende Schlüsselaufgabenfelder:

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1. Erweiterung des gesamtstädtischen TagungsTagungsTagungsTagungs---- und Kongressmarketings und Kongressmarketings und Kongressmarketings und Kongressmarketings um eine Aktiv- und

Servicestrategie unter dem Dach des lübeckongress e. V., Aufgabe: neben fortlaufender

Vermarktung v. a. gezielte Akquisition von Tagungen und Kongressen, Ausbau des Tagungs-,

Kongress- und Eventservice, Zusammenführung insbesondere privater Ressourcen.

2. Weitere strategische Zusammenführung des CitymarketingsCitymarketingsCitymarketingsCitymarketings bei der LTM, Aufgabe: Umset-

zung eines qualitätsorientierten City- und Veranstaltungsmarketings, Zusammenführung

insbesondere privater Ressourcen.

3. Bündelung des tourismustourismustourismustourismusbezogenen Kulturmarketingsbezogenen Kulturmarketingsbezogenen Kulturmarketingsbezogenen Kulturmarketings bei der LTM, Aufgabe: überregio-

nale Vermarktung des tourismusbezogenen Kulturangebots (ausgewählte Veranstaltungen

mit überregionaler Wirksamkeit) in Kooperation mit Partnern, Konzeption überregional be-

deutsamer tourismusrelevanter Kulturveranstaltungen und Erlebnismöglichkeiten in Koope-

ration mit Partnern im Rahmen des vom Gutachter vorgeschlagenen KulturKontors bei der

LTM (siehe Kap. II. 5). Zusammenführung städtischer sowie privater Ressourcen. Die Verant-

wortlichkeit für Kulturveranstaltungen liegt weiterhin in der Zuständigkeit der Hansestadt

Lübeck, FB 4.

4. Im übergreifenden Stadtmaübergreifenden Stadtmaübergreifenden Stadtmaübergreifenden Stadtmarketingrketingrketingrketing ist die Fortsetzung der begonnenen Arbeit zu regeln.

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurz-/mittelfristig, Fortsetzung der begonnenen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Gesellschafter der LTM; Umsetzung: LTM und Partner in Lübeck und Travemün-

de (Kultureinrichtungen, lübeckongress e. V., Tagungshotels, Veranstaltungslocations, Lübecker

Verkehrsverein e. V., Lübeck-Management e. V. etc.)

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: Mittelbündelung im Rahmen bisheriger Etats aus öffentlichem Haushalt, finan-

zielle Mittel der Privatwirtschaft (v. a. Tagungs- und Kongressmarketing, Citymarketing), Pro-

jektmittel für Sonderaufgaben (z. B. im übergreifenden Kulturmarketing)

2.4.32.4.32.4.32.4.3 Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 16666::::

AAAAnpassung der touristischen Kommunikationsnpassung der touristischen Kommunikationsnpassung der touristischen Kommunikationsnpassung der touristischen Kommunikations---- und Vermarktung und Vermarktung und Vermarktung und Vermarktungssssschwerpunkte zur schwerpunkte zur schwerpunkte zur schwerpunkte zur

Stärkung der Marke Lübeck (InStärkung der Marke Lübeck (InStärkung der Marke Lübeck (InStärkung der Marke Lübeck (In---- und A und A und A und Ausland)usland)usland)usland)

� Bezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im SchleswigBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Zielgruppenmarketing

� Bezug zu Zielen im ISEK LübeckBezug zu Zielen im ISEK LübeckBezug zu Zielen im ISEK LübeckBezug zu Zielen im ISEK Lübeck::::

- Gemeinsame Imageentwicklung & Marketing

- Netzwerke und Kooperationen unterstützen und weiterentwickeln

� Situation: Situation: Situation: Situation: Die LTM leistet eine professionelle und kreative Marketingarbeit. Zielgruppenorien-

tierte und zeitgemäße Angebote sind z. B. die Happy Day Card, das Shopping-Magazin, der

Buddenbrook-Stadtplan, die Angebote und Kampagnen in Zusammenarbeit mit der Marketing-

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kooperation Städte in Schleswig-Holstein e. V. (MakS), themenspezifische Internetseiten und

das Internet TV. Die Markenanalyse hat die Erfolgsfaktoren für die Marke Lübeck identifiziert

(Kap. II. 3.2). Lübeck ist attraktiv und (weitgehend) einzigartig und hat damit beste Vorausset-

zungen für eine erfolgreiche Vermarktung. Auf Landesebene wird seit 2008 ein zielgruppenori-

entiertes Marketing umgesetzt.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Das tourismusbezogene Lübeckmarketing soll gezielt an den Erfolgsfakto-

ren und den Bedürfnissen der anzusprechenden Zielgruppen anknüpfen. Wenn Lübeck als Mar-

ke gestärkt und die attraktiven Angebote verstärkt wahrgenommen und gebucht werden sollen,

ist ein Ausbau der Marketingaktivitäten im In- und Ausland notwendig. Dies ist jedoch nur mit

einem entsprechenden Marketingbudget möglich. Eine Kürzung der Marketingmittel der LTM

wäre daher kontraproduktiv. Zugleich ist die LTM gefordert, die Marketingaktivitäten ständig

weiterzuentwickeln, die Eigeneinnahmen zu stabilisieren und wenn möglich zu erhöhen sowie

das Marketing im Verbund mit Kooperationspartnern zu stärken bzw. ausbauen.

- Umsetzung der Empfehlungen der Markenanalyse:Umsetzung der Empfehlungen der Markenanalyse:Umsetzung der Empfehlungen der Markenanalyse:Umsetzung der Empfehlungen der Markenanalyse: Definition von Kommunikationszielen

für die Zielgruppe der Touristen, „Pieces of Conversation“ finden, die die starken Treiber der

Marke vermitteln und transportieren, Erzählen konkreter Gegebenheiten und Stories, Ver-

wendung „starker“ Bilder, die die Botschaften unterstreichen

- Erhöhung der Transparenz und Anpassung der Marketinginstrumente:Erhöhung der Transparenz und Anpassung der Marketinginstrumente:Erhöhung der Transparenz und Anpassung der Marketinginstrumente:Erhöhung der Transparenz und Anpassung der Marketinginstrumente: angesichts der

kurzen Aufenthaltsdauern und derzeitigen Vielfalt an Botschaften und verfügbaren Informa-

tionen (Internet, Broschüren) weitere Bündelung der Informationen

- Ausbau des zielgruppenorientierten Marketings:Ausbau des zielgruppenorientierten Marketings:Ausbau des zielgruppenorientierten Marketings:Ausbau des zielgruppenorientierten Marketings: Gestaltung der touristischen Produkte

und Marketinginstrumente unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der definierten Zielgrup-

pen im Lübeck- und Travemünde-Tourismus (Kap. IV. 2. und II. 3.1), z. B. in Form themenspe-

zifischer Angebote, durch Bilder, Sprache, zielgruppenspezifische Suchkriterien bei der Un-

terkunftssuche, Preisgestaltung

- AuslanAuslanAuslanAuslandsmarketing:dsmarketing:dsmarketing:dsmarketing: Fortsetzung und Ausbau des Kooperationsmarketings (mit UNESCO,

Deutsches Küstenland, 3 Hansestädte HH – HB – HL, Europäische Route der Backsteingotik

(EuRoB), DZT, Carriern, siehe auch Kap. II. 5.) vor allem zur Gewinnung von Gästen aus Skan-

dinavien und dem deutschsprachigen Ausland, Gewinnung von Tagesgästen aus Übersee

(z. B. Gäste aus den USA und China, die Hamburg besuchen, dabei Kooperation mit Ham-

burg), Gewinnung von Kreuzfahrern (mindestens) als Tagesgäste (dabei Ausbau der Koope-

ration im Kreuzfahrtmarketing mit Kiel und Hamburg), Bewerbung von Lübeck in Abflugor-

ten/-regionen der Low Cost Carrier (z. B. Pressearbeit)

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurz-/langfristig, Fortsetzung der begonnen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: Federführung LTM in Kooperation mit touristischen Leistungsträgern und wei-

teren Partnern

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: im Rahmen der bestehenden Marketingetats, ggf. Sondermittel für Kampagnen

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97

2.4.42.4.42.4.42.4.4 Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 1Maßnahme 17777::::

Fortsetzung Fortsetzung Fortsetzung Fortsetzung der der der der QualitätsQualitätsQualitätsQualitätsentwicklung entwicklung entwicklung entwicklung und Serviceund Serviceund Serviceund Serviceinitiativeinitiativeinitiativeinitiative

� Bezug zu Landeszielen/LeBezug zu Landeszielen/LeBezug zu Landeszielen/LeBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswigitprojekten im Schleswigitprojekten im Schleswigitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Qualitäts- und Qualifizierungssystem

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Förderung des Erholungs-, Städte- und Geschäftstourismus und der BesucherInnenfreundlichkeit

� Situation: Situation: Situation: Situation: Die LTM hat Ende 2007 eine branchenübergreifende Service-Offensive „Wunscherfül-

ler“ ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, Lübeck als service- und gastfreundlichste Stadt in

Schleswig-Holstein zu profilieren. Dabei verbindet die LTM das Thema ServiceQualität100 mit be-

gleitenden Maßnahmen und branchenübergreifenden Aktivitäten. Um die Zertifizierung der

Service-Partner aktiv zu unterstützen, stellt die LTM den Partner-Betrieben in Lübeck und Tra-

vemünde einen ihrer mittlerweile 14 ausgebildeten Qualitäts-Coaches als Ansprechpartner zur

Seite. Die teilnehmenden Service-Partner verstehen sich als „Wunscherfüller“, die dem Vorha-

ben zu einer hohen Aufmerksamkeit verhelfen. Das Projekt wird von Stadt, Politik, Kultur und

Wirtschaft getragen und durch viele Service-Paten ideell und finanziell unterstützt.101 Seit 2008

werden die besten „Wunscherfüller“ mit dem Service-Award ISA auf dem jährlichen Trendforum

„Marketingfieber“ ausgezeichnet. 29 Partnerunternehmen der Service-Offensive haben bereits

ihre Zertifizierung erlangt, 180 Mitarbeiter der Partnerbetriebe haben sich zum Qualitäts-Coach

ausbilden lassen.102 Das LTM-Projekt erhielt den Stadtmarketingpreis Schleswig-Holstein 2008

und den Deutschen Tourismuspreis 2009 (siehe auch Kap. II. 5).

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Erklärtes Ziel der LTM ist es, die betriebliche Servicefreundlichkeit und Gäs-

tezufriedenheit weiter zu erhöhen. Dafür sollen weitere Service-Partner gewonnen sowie das

Thema innen nachhaltig verankert und nach außen verstärkt kommuniziert werden. Darüber

hinaus sind in Kooperation mit den Branchenverbänden und weiteren Partnern Aktivitäten zur

Qualitätsentwicklung und Zertifizierung (z. B. DEHOGA-Sterne für Hotels, DTV-Sterne für Ferien-

wohnungen und Campingplätze) sowie die Kennzeichnung zielgruppenorientierter Einrichtun-

gen (z. B. Wunnerland-Unterkünfte, Wunnerland-Partner, Bett&Bike-Betriebe, Rolliplus für Fe-

rienhäuser-/wohnungen und Privatzimmer, Certified Business Hotels für Geschäftsreisehotels,

Sterne-Klassifizierung von Sportboothäfen) auszubauen (siehe auch Maßnahmen 8 und 11). Der

Erfolg dieser Maßnahmen und die Gästezufriedenheit werden durch die LTM schon heute in

vorbildlicher Weise evaluiert (im Rahmen von Gästebefragungen, öffentlichen Kundenbewer-

tungssystemen und eines Beschwerdemanagementsystems), dies gilt es fortzusetzen.

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

_______________________________________________________________

100 deutschlandweit eingeführtes Qualitätsmanagementsystem 101 Service-Paten: DEHOGA, IHK zu Lübeck, Kaufmannschaft zu Lübeck, Lübeck-Management e. V., Travemünder Wirt-

schaftsgemeinschaft, Hauptsponsor: Volksbank Lübeck 102 Lübeck und Travemünde Marketing GmbH 2009, Stand: November 2009

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� ZZZZeithorizont:eithorizont:eithorizont:eithorizont: kurz-/langfristig, Fortsetzung der begonnen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: LTM, Branchenverbände

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: im Rahmen der bestehenden Etats

2.4.52.4.52.4.52.4.5 Maßnahme 18:Maßnahme 18:Maßnahme 18:Maßnahme 18:

Erfolgskontrolle Erfolgskontrolle Erfolgskontrolle Erfolgskontrolle (Tourismus(Tourismus(Tourismus(Tourismusmarketing, marketing, marketing, marketing, ----management, management, management, management, ----entwicklung)entwicklung)entwicklung)entwicklung)

� Bezug zu LandeszielenBezug zu LandeszielenBezug zu LandeszielenBezug zu Landeszielen/Leitprojekten im Schleswig/Leitprojekten im Schleswig/Leitprojekten im Schleswig/Leitprojekten im Schleswig----HolsteinHolsteinHolsteinHolstein----Tourismus:Tourismus:Tourismus:Tourismus:

- Marktforschung, Tourismus-Fachinformationssystem

� Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:Bezug zu Zielen im ISEK Lübeck:

- Netzwerke und Kooperationen unterstützen und weiterentwickeln

� Situation: Situation: Situation: Situation: Mit T-Fis, dem Tourismus-Fachinformationssystem, hat die Tourismus-Agentur

Schleswig-Holstein (TASH) in Kooperation mit der Fachhochschule Westküste (IMT) ihren Part-

nern eine zentrale Online-Plattform zur Verfügung gestellt, auf der touristisch relevante Daten

verfügbar sind (Einführung 2008). Ziele sind die betriebswirtschaftliche Professionalisierung im

Tourismus-Controlling (Soll-Ist-Vergleich) sowie das Benchmarking mit anderen Destinationen

und Tourismusmarketingorganisationen. Die LTM arbeitet im Rahmen ihrer Mitgliedschaft bei

der MakS bereits seit Sommer 2007 als eine der ersten Destinationen in Schleswig-Holstein als

Pilotpartner mit dem System. Hier erfasst sie eigene Daten (z. B. Übernachtungszahlen, Aufent-

haltsdauer), nutzt aktuelle Marktforschungsdaten und überprüft mit Hilfe einer auf den Betrieb

zugeschnittenen Balanced Scorecard anhand von Kennziffern, ob sie im „Soll“ liegt.

� Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf:Handlungsbedarf: Die Erreichung der verfolgten Ziele (Kennzahlen LTM, Maßnahmen TEK) soll

regelmäßig überprüft und mit den Verantwortlichen in Lübeck und Travemünde ausgewertet

werden.

- Weiterführung und verstärkte Nutzung des TWeiterführung und verstärkte Nutzung des TWeiterführung und verstärkte Nutzung des TWeiterführung und verstärkte Nutzung des T----Fis: Fis: Fis: Fis: regelmäßige Datenerhebung, -eingabe

und Visualisierung der Ergebnisse, Teilnahme an regelmäßigem Auswertungsworkshop

(MakS-Städte) in Kooperation mit IMT, Nutzung der Ergebnisse für das Tourismusmanage-

ment und -marketing, Kommunikation von Ergebnissen innerhalb der Stadt gegenüber

Partnern auf der städtischen und privatwirtschaftlichen Ebene

- Jährlicher TEKJährlicher TEKJährlicher TEKJährlicher TEK----Bericht und Auswertungsworkshop:Bericht und Auswertungsworkshop:Bericht und Auswertungsworkshop:Bericht und Auswertungsworkshop: jährliche Überprüfung der Erreichung

der im TEK definierten Ziele und Umsetzungsstand der Maßnahmen, Abstimmung der

nächsten Schritte und der weiteren Maßnahmen, Teilnehmer: analog TEK-Steuerungsgruppe

inkl. Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung

� Priorität:Priorität:Priorität:Priorität: hoch

� Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont:Zeithorizont: kurz-/langfristig, Fortsetzung der begonnen Aktivitäten

� Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit:Zuständigkeit: T-Fis: LTM; TEK: Hansestadt Lübeck in Kooperation mit der LTM sowie Partnern

(TEK-Steuerungsgruppe)

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99

� Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung:Finanzierung: im Rahmen der bestehenden Etats

3.3.3.3. ZusammenfassungZusammenfassungZusammenfassungZusammenfassung und Ausblick und Ausblick und Ausblick und Ausblick

Lübeck und Travemünde erfreuen sich beide seit Jahren einer positiven Tourismusentwicklung

und gehören zu den wichtigsten touristischen Zielen in Schleswig-Holstein. Allerdings ist die Ent-

wicklungsdynamik im Vergleich zu wichtigen Mitbewerbern, sowohl im Hinblick auf das Städtetou-

rismusziel Lübeck als auch den Seebadtourismus in Travemünde, als relativ verhalten zu bezeich-

nen: Beide benötigen mehr Schwung!

Gleichwohl: Mit einem Bruttoumsatz von jährlich fast 600 Mio. €, tourismusbedingten Steuerein-

nahmen von gut 13 Mio. €, 15.500 Vollzeitarbeitsplätzen und einem Beitrag zum Primäreinkom-

men der Stadt von 7,3 % gehört der Tourismus längst zu den tragenden Säulen der Wirtschaft von

Lübeck. Er bewirkt konkreten ökonomischen Nutzen für viele Wirtschaftsbereiche – allein in den

Einzelhandel fließen pro Jahr mehr als 276 Mio. €, in das Gastgewerbe fast 240 Mio. € , und auch

alle anderen tourismusrelevanten Dienstleister profitieren mit einem Volumen von über 80 Mio. €.

Drei Viertel aller Umsätze werden im Übrigen durch Tagesgäste erzielt - ein entscheidender Hin-

weis auf die hohe Bedeutung attraktiver Veranstaltungen und die Schaffung immer wieder neuer

Besuchsanlässe aller Art, die mit einem professionellen Marketing kommuniziert werden müssen!

Nach vielen Jahren von Stagnation und Rückgängen befindet sich der Tourismus in Schleswig-

Holstein insgesamt wieder auf dem Wachstumspfad, auch im derzeit schwierigen ökonomischen

Umfeld. Erfreulicherweise kommen die im Rahmen dieses Touristischen Entwicklungskonzepts

(TEK) durchgeführten Trend- und Potenzialanalysen zudem zu der Erkenntnis, dass Lübeck und

Travemünde davon profitieren können und grundsätzlich sehr gute Chancen auf ein weiteres

Marktwachstum haben. Dieses bezieht sich zum einen auf die Kernzielgruppen im Schleswig-

Holstein-Tourismus, die „Neuen Familien“, die „Best Ager“ und „Anspruchsvollen Genießer“. Da-

rüber hinaus bestehen spezifische Potenziale im Städte-, Kultur- und Ausländertourismus, im Ta-

gungs- und Kongressgeschäft sowie in besonderem Maße im Tagestourismus. All diese Segmente

sind für den Lübecktourismus von entscheidender Bedeutung und müssen daher konsequent und

auf höchstem Qualitätsniveau erschlossen werden. Die bereits prämierte „Wunscherfüller“-

Initiative der LTM ist hierfür ein erfolgreicher Impulsgeber.

Der Tourismus ist kein Selbstläufer, zu groß ist die Konkurrenz an Destinationen – sowohl inner-

deutsch als auch in Europa. In Schleswig-Holstein arbeiten alle Mitbewerber intensiv an Qualitäts-

verbesserungen und einem kreativen Ausbau der touristischen Infrastruktur. In Mecklenburg-

Vorpommern ruht man sich keineswegs auf den seit 1990 erreichten Erfolgen aus, sondern ist be-

reits mit der nächsten Innovations- und Investitionswelle beschäftigt. Auch in Schweden, Däne-

mark, Polen und im Baltikum möchte man sich weitere Potenziale erschließen und setzt dabei in

starkem Maße auf den Quellmarkt Deutschland. Billigfluglinien ermöglichen preiswerte Reisen in

alle Welt – zwar profitiert davon auch Lübeck mit seinem Flughafen durch bessere Chancen im

Incomingtourismus, gleichzeitig wird das Geschäft für den Städte-, Kultur- und auch Tagungstou-

rismus härter, weil die schnelle und preiswerte Erreichbarkeit von Mitbewerbern wächst.

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100

Eine kritische Stärken-Schwächen-Analyse diente daher als Ausgangspunkt des TEK für die Frage

nach den notwendigen Maßnahmen für Erfolg versprechende Marktanpassungen, flankiert von

einer aktuellen Markenanalyse (Brandmeyer Markenberatung 2009). Neben dem TEK und der Ana-

lyse zum Erfolgsmuster der Marke Lübeck wurde im Bearbeitungszeitraum ein Integriertes Stadt-

entwicklungskonzept (ISEK) erstellt; das TEK nimmt auf alle Studien an geeigneter Stelle Bezug und

schafft Verbindungen.

Das Das Das Das TEKTEKTEKTEK----EEEErgebnisrgebnisrgebnisrgebnis kurzgefasst kurzgefasst kurzgefasst kurzgefasst::::

Die Hauptaufgabe für LübeckHauptaufgabe für LübeckHauptaufgabe für LübeckHauptaufgabe für Lübeck besteht in der weiteren weiteren weiteren weiteren Profilschärfung Profilschärfung Profilschärfung Profilschärfung seines seines seines seines hervorragenden hervorragenden hervorragenden hervorragenden

Images und seiner PotenziaImages und seiner PotenziaImages und seiner PotenziaImages und seiner Potenziale le le le als als als als attraktiverattraktiverattraktiverattraktiver KulturKulturKulturKultur----, Tagungs, Tagungs, Tagungs, Tagungs---- und Eventstandort und Eventstandort und Eventstandort und Eventstandort in Nor in Nor in Nor in Nord-d-d-d-

deutschlanddeutschlanddeutschlanddeutschland. Schlüsselmaßnahmen sind daher, nicht zuletzt wegen der überdurchschnittlichen

Bedeutung der Tagesgäste, daher sowohl optimale Bedingungen für Erreichbarkeit, Ausschilde-

rung und Parken als auch eine stetige Attraktivierung der Altstadt mit ihrer historischen Bausub-

stanz und Verbesserungen der Aufenthaltsqualität in all ihren Facetten, wozu auch die Ergänzung

der Beherbergungskapazitäten durch ein Hotel im (Low-)Budgetsegment gehört. Das TEK präzisiert

dies durch Vorschläge für eine Fülle einzelner Maßnahmen. Hierzu gehört unter anderem ein

hochwertiges Shoppingerlebnis. In zwei Bereichen reicht jedoch eine Verbesserung durch Umset-

zung von Einzelaktivitäten nicht aus. Das Stadterlebnis muss durch herausragende Veranstaltun-

gen – von (einzigartigen) Weihnachtsmärkten bis zu (neuen) Kulturevents mit überregionaler Aus-

strahlungskraft – immer wieder mit neuen Besuchsanlässen versehen werden. All dies verlangt

eine Bündelung und Steuerung der kultur- und veranstaltungsbezogenen Aktivitäten einschließ-

lich Qualitätsmanagement und Marketing. Da das Tagungs- und Kongressgeschäft insbesondere

für die Hotellerie der Stadt (und teilweise auch von Travemünde) in vielen Saisonabschnitten eine

entscheidende ökonomische Existenzgrundlage ist, muss auch dieses - angesichts der Konkurrenz

in Schleswig-Holstein und außerhalb - mit gebündelter Kraft und durch aktive Akquisition von Ver-

anstaltungen intensiver bearbeitet werden als bislang.

Für Travemünde Travemünde Travemünde Travemünde besteht die HerausforderungHerausforderungHerausforderungHerausforderung der nächsten Jahre in erster Linie in der EntwicEntwicEntwicEntwick-k-k-k-

lung eines einzigartigen Profils als lebendiges Ostseebad mit Traditionlung eines einzigartigen Profils als lebendiges Ostseebad mit Traditionlung eines einzigartigen Profils als lebendiges Ostseebad mit Traditionlung eines einzigartigen Profils als lebendiges Ostseebad mit Tradition, welches sich von , welches sich von , welches sich von , welches sich von

Mitbewerbern unterscheidetMitbewerbern unterscheidetMitbewerbern unterscheidetMitbewerbern unterscheidet. Hierfür sind viele Ansatzpunkte vorhanden, bislang fehlt jedoch

eine zielgruppenorientierte Gesamtstrategie für Travemünde und alle seine Ortsteile. KernaufgabeKernaufgabeKernaufgabeKernaufgabe

ist daher die ErarErarErarErarbbbbeitungeitungeitungeitung einer solchen Strategie in Form eines abgestimeines abgestimeines abgestimeines abgestimmmmmten touristischen ten touristischen ten touristischen ten touristischen

MasterplansMasterplansMasterplansMasterplans. Die Federführung liegt hier bei der Stadtverwaltung und wird die Vielzahl vorhande-

ner Projekte und Ideen, sowohl für den Priwall als auch für Travemünde Zentrum, zu einer schlüssi-

gen Strategie bündeln und zueinander in Bezug setzen. Ziel muss es sein, die auch für Travemünde

überproportional große Bedeutung des Tagestourismus mit den Potenzialen für die weitere Ent-

wicklung des Seebades vor allem für die Kernzielgruppen „Neue Familien“ und „Best Ager“, aber

auch für die „Anspruchsvollen Genießer“ sowie Tagungs- und Kongressgäste zu verbinden. Die

Neugestaltung der Promenaden und grundsätzliche bauliche Aufwertung des Ortes, die Qualifizie-

rung des Gastronomie- und Shoppingangebots, die Ergänzung um aussichtsreiche Beherber-

gungskapazitäten an geeigneten Standorten, vor allem die Inszenierung des Erlebnisses „Schiffe

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101

und Häfen“ als spezifisches Merkmal des Travemündetourismus, sind dafür die Schlüsselmaßnah-

men. Hierfür unterbreitet das TEK eine Reihe geeigneter Maßnahmenvorschläge.

Neben den erwähnten konzeptionellen Grundlagen für die weitere Stadtentwicklung in verschie-

denen Bereichen wurden in Lübeck auch organisatorisch in jüngster Zeit neue Weichen gestellt,

nicht zuletzt mit der Neustrukturierung der LTM und den ihr übertragenen Aufgaben. Aus der Pers-

pektive des Tourismus sind diese Organisationsreformen grundOrganisationsreformen grundOrganisationsreformen grundOrganisationsreformen grundsätzlich zu begrüßensätzlich zu begrüßensätzlich zu begrüßensätzlich zu begrüßen und ziel-

führend, ggggleichwohlleichwohlleichwohlleichwohl werden weitere weitere weitere weitere strategische strategische strategische strategische AnpassungenAnpassungenAnpassungenAnpassungen als sinnvoll sinnvoll sinnvoll sinnvoll erachtet:

• eine stärkere Verzahnung von Stadtplanung, Wirtschaftsförderung, KBT und LTM bei kon-

zeptionellen Fragen und kurzfristig Definition einer koordinierenden Federführung für Lü-

beck und Travemünde mit dem Ziel, zielgruppengerechte und wettbewerbsfähige öffentli-

che und private Infrastrukturen zu schaffen, v. a. in Form der systematischen Einbindung

touristischen Know-hows in die Planung

• die Erweiterung des gesamtstädtischen Tagungs- und Kongressmarketings um eine akqui-

sitorisch wirksame Aktiv- und Servicestrategie unter dem Dach des lübeckongress e. V.

• die weitere strategische Zusammenlegung des Citymanagements bei der LTM im Interesse

eines qualitätsvollen City- und Veranstaltungsmarketings unter Einbezug privater Ressour-

cen

• die Bündelung des tourismusbezogenen Kulturmarketings bei der LTM im Sinne einer

überregional ausgerichteten Vermarktung des kulturellen Angebots der gesamten Stadt im

Rahmen des vom Gutachter empfohlenen KulturKontors bei der LTM

• die Fortsetzung und der Ausbau des Kooperationsmarketings mit den geeigneten Organi-

sationen in Schleswig-Holstein, Norddeutschland bzw. (inter-) national

Konsequenz: Konsequenz: Konsequenz: Konsequenz: Das TEK verdeutlicht, dass zum Erhalt der Marktfähigkeit des Tourismus in Lübeck

und Travemünde eine Fülle von Maßnahmen erforderlich sind, um nicht quantitativ und qualitativ

vom Markt abgekoppelt zu werden. Chancen für die Erschließung weiterer Entwicklungspotenziale

sind vorhanden, so dass ein intensives und kontinuierliches Engagement sehr sinnvoll erscheint.

Ein wirklicher Erfolg wird jedoch nur mit Erfüllung von drei Voraussetzungen gelingen:

1. ein klares Bekenntnis der Stadt zu diesem attraktiven Wirtschaftsbereich und Imagefaktor

für Lübeck und Travemünde

2. eine Bündelung der Aktivitäten und eine intensive, offene und konstruktive Kooperation al-

ler Beteiligten in der Stadt

3. nicht nur konstante Etats, sondern die Bereitstellung zusätzlicher Mittel zur Erschließung

der Potenziale; wie in jeden Wirtschaftszweig, so muss auch in den Tourismus investiert

werden, um Wachstum erzeugen zu können

Gerade die letzte Voraussetzung stellt angesichts der seit Jahren schwierigen Lage des kommuna-

len Haushalts der Hansestadt Lübeck die größte Herausforderung dar. Schon jetzt ist erkennbar,

dass kommunale Mittel für den Ausbau der zentralen touristischen Infrastruktur (z. B. Strandpro-

menade in Travemünde) fehlen und damit Projekte in Frage gestellt sind oder zumindest erst zeit-

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102

lich verzögert umgesetzt werden können. Dies gilt selbst dann, wenn Fördermittel des Landes zur

Verfügung stehen. Vor diesem Hintergrund und angesichts der hohen ökonomischen Bedeutung

des Tourismus für Lübeck und Travemünde muss eine Neubewertung des Tourismus als Wirt-

schaftsbranche sowie als weicher Standortfaktor für Wohn- und Investitionsentscheidungen erfol-

gen. Wenn mittelfristig vor allem in Travemünde die seit vielen Jahren aufgeschobenen und inzwi-

schen überfälligen Investitionen nicht erfolgen, droht ein massiver Verlust der Wettbewerbsfähig-

keit des Seebades. Bei sinkenden Steuereinnahmen hat dies wiederum direkt Auswirkungen auf

den kommunalen Haushalt. Neben der Neubewertung im Vergleich mit anderen Wirtschaftsbran-

chen und Vorhaben sind die Möglichkeiten einer stärkeren Einbindung von Partnern der Privat-

wirtschaft zu prüfen. Projektbezogene Mitfinanzierungen werden bereits heute zum Teil realisiert

(im Tagungs- und Kongressbereich lübeckongress e. V., im Citymanagement Lübeck-Management

e. V., Kaufmannschaft zu Lübeck und Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft u. a. m.). Auch die Ak-

tivitäten der LTM zielen zunehmend darauf ab, neue Ertragsquellen zu sichern und die Privatwirt-

schaft an Vorhaben im Tourismus finanziell stärker als bisher zu beteiligen (z. B. Gebühren bei

Märkten und Veranstaltungen). Immer wieder wird auch die Einführung einer Fremdenverkehrsab-

gabe diskutiert. Angesichts der Fülle und des Ausmaßes der anstehenden Investitionen, sollte dies

ernsthaft auf Umsetzung geprüft werden.

Das Budget der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH als zentrale Organisation für das Lü-

beckmarketing wurde zuletzt (2010) um rund 250.000 € reduziert. Dies stellt einen starken finan-

ziellen Einschnitt und eine Reduzierung der Aufgaben und des Handlungsspielraumes der LTM dar.

Mit einer weiteren Reduzierung wäre die LTM praktisch nicht mehr voll handlungsfähig. Die seit

Jahren mit Unterstützung der Hansestadt Lübeck erfolgreich geleistete Aufbauarbeit könnte nicht

fortgesetzt werden. Eine weitere Kürzung der Mittel für die LTM muss daher ausgeschlossen wer-

den.

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103

VI.VI.VI.VI. QuellenhinweiseQuellenhinweiseQuellenhinweiseQuellenhinweise

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trag von EVVC, DZT und GCB, Wernigerode.

• Fachhochschule Westküste, Institut für Management und Tourismus (IMT) (2009): Destinati-

on Brand 09. Markenstudie für deutsche Reiseziele, Heide/Holstein.de

• Fachverlag für Marketing & Trendinformationen mit Zukunftsinstitut GmbH (2008): Top-

Trends 2008/2009. Die wichtigsten Driving-Forces des kommenden Wandel, Bonn.

• Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. (F.U.R) (2009): RA-Trendstudie 2020. Ent-

wicklung der touristischen Nachfrage der Deutschen Kiel.

• ghh-consult (2006): Marktstudie zu den zukünftigen Chancen der Tagungs- und Kongress-

region Lübeck und Travemünde, Wiesbaden.

• Gosch Sylt / WPS Vermögensverwaltung GmbH: Power-Point-Präsentation Konzeption

Markthalle in Lübeck-Travemünde, übermittelt an die Bearbeiter des TEK im Juni 2009

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

104

• Hansestadt Lübeck, Bereich Naturschutz (2008): Erholung in Lübeck heute und morgen,

Kurzfassung für Landschaftsplan „Erholung“ für Kenner und Neugierige, Thematische Fort-

schreibung des GLP, Entwurfsfassung Stand: 31.7.2008, Lübeck.

• Hansestadt Lübeck: Haushaltsplan der Hansestadt Lübeck 2009, Band III, Beteiligungsbericht

2009, Wirtschaftspläne 2009 und Jahresabschlüsse 2007 der städtischen Gesellschaften und

sonstigen Sondervermögen.

• Hansestadt Lübeck, Bereich Naturschutz (2008): Landschaftsplan der Hansestadt Lübeck,

Fortschreibungslandschaftsplan – Erholung in Lübeck (Entwurf, CD-Rom), Lübeck.

• Hansestadt Lübeck, Bereich Logistik, Statistik und Wahlen: Fremdenverkehrsstatistik Lübeck.

• Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen (Hrsg.) (2009a): Projekte 2003 – 2008, Lübeck plant

und baut, Heft 102, Lübeck.

• Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen (2009b): IntegriertesStadtEntwicklungsKonzept

der Hansestadt Lübeck (ISEK) – Entwurf Lübeck, Oktober 2009 auf der Grundlage des Ent-

wurfs von Jahn, Mack & Partner, Berlin, Juli 2009.

• Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen (2009b1): IntegriertesStadtEntwicklungsKonzept,

Anlagenband 1: Analyse zum ISEK, Lübeck, Oktober 2009 auf der Grundlage des Entwurfs

von Jahn, Mack & Partner, Berlin, Juli 2009.

• Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen (2009b2): IntegriertesStadtEntwicklungsKonzept,

Anlagenband 2: Dokumentation der Beteiligung am ISEK, Lübeck, Oktober 2009 auf der

Grundlage des Entwurfs von Jahn, Mack & Partner, Berlin, Juli 2009.

• Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen (2009b3): IntegriertesStadtEntwicklungsKonzept,

Anlagenband 3: Materialien zum ISEK, Lübeck, Oktober 2009 auf der Grundlage des Entwurfs

von Jahn, Mack & Partner, Berlin, Juli 2009.

• Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen (Hrsg.) (2007): Mitten in Lübeck. Ergebnisse der

Perspektivenwerkstatt 2007, Lübeck plant und baut, Heft 96, Lübeck.

• Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen: Bericht Hotelstandorte Travemünde anlässlich der

Senatssitzung am 5.7.2006 in Travemünde, erstellt am 8.9.2006.

• Hansestadt Lübeck, FB Planen und Bauen: Power-Point-Präsentation Entwicklungsflächen

Lübeck-Travemünde, übermittelt an die Bearbeiter des TEK im Juni 2009.

• Hansestadt Lübeck, Lübeck Port Authority: Neugestaltung der Strandpromenade in Lübeck-

Travemünde, Gesamtlageplan (30.9.2009) und Erläuterungsbericht (5.3.2009), übermittelt an

die Bearbeiter des TEK im Oktober 2009.

• Hotelverband Deutschland (IHA) e. V. (Hrsg.) (2008): Hotelmarkt Deutschland, Berlin.

• Kulturstiftung / die LÜBECKER MUSEEN: Europäisches Hansemuseum Lübeck, Projektbe-

schreibungen, übermittelt im Mai und Oktober 2009.

• Kurbetrieb Travemünde: Konzeptpräsentation Naturerlebniszentrum Priwall, Stand: 1.4.2009.

• Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (2009): Marketing Rundum, Tätigkeitsbericht der

Lübeck und Travemünde Marketing GmbH, Lübeck.

• Lübeck und Travemünde Marketing GmbH: touristische Broschüren und Printprodukte.

• Lübeck Travemünde Tourismus / Kurbetrieb Travemünde (o. J.): Leitlinien für das Ostseebad

Travemünde, erstellt 2006/07.

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

105

• Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein

(2007a): Das Tourismuskonzept für unser Land, Kiel.

• Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein

(2007b): Reiseziel Schleswig-Holstein: Gemeinsam zum Erfolg. Die touristische Neuausrich-

tung ist angelaufen, Kiel.

• N.I.T. Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (2008): Gästebefragung Lü-

beck 2008 (im Auftrag der MakS – Marketingkooperation Städte in Schleswig-Holstein e. V.),

Kiel.

• N.I.T. Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (2006): Gästebefragung in

Lübeck 2005/2006, Kiel.

• N.I.T. Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (2006): Gästebefragung in

Travemünde 2006, Kiel.

• N.I.T., dwif, TNS Infratest (2009): Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Tou-

rismus und Schlussfolgerungen für die Tourismuspolitik, im Auftrag des Bundesministeri-

ums für Wirtschaft und Technologie, Kiel, Berlin, München.

• PLANCO Consulting GmbH (2008). Standortkonzept Sportboothäfen Reviere Kieler Bucht,

Fehmarn und Lübecker Bucht, im Auftrag der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein, Essen.

• Priwall Waterfront AG: Power-Point-Präsentation Vorstellung des geänderten Projektes Pri-

wall Waterfront (Sven Hollesen), anlässlich der Kurausschuss-Sitzung am 16.6.2009, übermit-

telt an die Bearbeiter des TEK im Juni 2009, Anmerkung: der aktuelle Planungsstand wurde

im Oktober 2009 erneut angefragt, neuere Unterlagen wurden nicht übermittelt.

• Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein, Tourismusverband Schleswig-Holstein

(2009): Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein, Jahresbericht 2009, Schwer-

punktthema: Erlebnis Hafen – Touristische Inwertsetzung von Häfen und Marinas als Beitrag

zur Stärkung Schleswig-Holsteins als „Maritimes Urlaubs- und Erlebnisland“, Kiel.

• Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein, Tourismusverband Schleswig-Holstein

(verschiedene Jahre): Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein, Jahresberichte,

Kiel.

• Statistische Landesämter (verschiedene Jahre): Beherbergungsstatistiken.

• Statistisches Bundesamt (verschiedene Jahre): Beherbergungsstatistiken.

• Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (2009) im Auftrag der Herausgebergemein-

schaft: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ im Auftrag der Sta-

tistischen Ämter der 16 Bundesländer, des Statistischen Bundesamtes und des Bürgeramtes,

Statistik und Wahlen, Frankfurt a. M.: Einkommen der privaten Haushalte in den kreisfreien

Städten und Landkreisen Deutschlands 1995 – 2007, Reihe 2, Band 3, Stuttgart.

• Tourismusverband Schleswig-Holstein, Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr

des Landes Schleswig-Holstein (2009): Optimierung der touristischen Infrastruktur. Ein Leit-

faden für Kommunen, Kiel.

• Wenzel Consulting AG (2008): Gutachten Machbarkeitsstudie Schwimmbad Travemünde, im

Auftrag der Hansestadt Lübeck / Kurbetrieb Travemünde, Hamburg.

• Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH (2009): Einzelhandel 2009/2010. Stark und anziehend

(Einzelhandelsmonitor), Lübeck.

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

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Darüber hinaus: Darüber hinaus: Darüber hinaus: Darüber hinaus:

• Informationen und Daten der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH und des Kurbe-

triebs Travemünde

• Daten ausgewählter Beherbergungsbetriebe in Lübeck u. a. im Rahmen der Quartierbe-

darfsanalyse

• Touristische Broschüren der ausgewählten Städte und Ostseebäder für den Benchmark-

vergleich

Websites:Websites:Websites:Websites:

http://wtg.vivawasser.de

www.adv.aero

www.boltenhagen.de

www.bremen-tourismus.de

www.bremerhaven-tourism.de

www.bvcd.de

www.dehoga-bundesverband.de

www.dehoga-luebeck.de

www.dehoga-sh.de

www.die-huexstrasse.de

www.die-luebecker-museen.-de

www.fhl-web.de

www.gdansk.pl

www.groemitz.de

www.heidelberg-marketing.de

www.hrs.de

www.hotel.de

www.ihk-luebeck.de

www.kuehlungsborn.de

www.kurskiel.de

www.lhg-online.de

www.luebecker-verkehrsverein.de

www.luebecker-weihnachtsmarkt.de

www.luebeckongress.de

www.luebeckmanagement.de

www.luebecknews.de

www.luebeck.org

www.luebeck-tourismus.de

www.luebeck-travemuende.tv

www.meet-mv.de

www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de

www.regio-augsburg.de

www.rostock.de

www.schleswig-holstein.de/MWV/DE/MWV__node.html

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

107

www.servicequalitaet-deutschland.de

www.sh-business.de

www.sh-ideenreich.de

www.sh-tourismus.de

www.sopot.pl

www.timmendorfer-strand.de

www.travemuende-netz.de

www.travemuende-tourismus.de

www.unesco.de

www.vcsh.de

Gesprächspartner im Rahmen Erarbeitung des TEK (Gesprächspartner im Rahmen Erarbeitung des TEK (Gesprächspartner im Rahmen Erarbeitung des TEK (Gesprächspartner im Rahmen Erarbeitung des TEK (März März März März –––– Dezember 2009Dezember 2009Dezember 2009Dezember 2009))))

Jochum Aichholzer, Strandkorbvermietung Aichholzer

Wolfgang Benninghoven, Theater Combinale

Bruno Böhm, LTM-Aufsichtsrat und Bürger für Lübeck

Senatorin Annette Borns, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Kultur

Dr. Klaus Brandmeyer, Brandmeyer Markenberatung, Hamburg

Siegbert Bruders, Bürgerinitiative behutsame Priwallentwicklung e. V.

Rik Brust, Radisson SAS Senator Hotel

Ute Dirks, Mövenpick Hotel und lübeckongress e. V.

Andreas Donskoj, Strandsalon

Eckhard Erdmann, Bürgerinitiative behutsame Priwallentwicklung e. V.

Nadine Fehlert, Jahn, Mack und Partner, Berlin

Andrea Gastager, Lübeck und Travemünde Marketing GmbH

Ralf Giesenberg, Fraktion DIE LINKE

Bettina G. Groß, DCP Germany GmbH

Alexandra Grothe, Lübeck und Travemünde Marketing GmbH

Senator Wolfgang Halbedel, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Wirtschaft und Soziales

Liselotte von Holt, LTM-Aufsichtsrat und Fraktion Die GRÜNEN

Ralph Hosbein, COLUMBIA Hotel Casino Travemünde

Björn P. Jacobsen, Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH

Susanne Jahn, Jahn, Mack und Partner, Berlin

Kirsten Jähner-Müller, Lübeck-Management e. V. und Calida

Ilona Jarabek, Lübecker Musik- und Kongresshalle

Andreas Joslyn, Lübeck-Management e. V. und Karstadt Warenhaus Lübeck

Uwe Kirchhoff, Kurbetrieb Travemünde

Rolf Klein, Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH

Katharina Klimmek, Landal GreenParks Travemünde

Dr. Ursula Kühn, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Umwelt, Ordnung und Sicherheit, Bereich Na-

turschutz

Ralf Kuschmierz, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Wirtschaft und Soziales, Fachbereichscontrol-

ling

Nicole Lacinik, Airport Lübeck

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dwif – Consulting GmbH Touristisches Entwicklungskonzept Lübeck und Travemünde

108

Jana Lange, LTM-Aufsichtsrat und FDP-Fraktion

Michael Lange, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Wirtschaft & Soziales, Stabstelle Beteiligungs-

steuerung und Sonderaufgaben

Karoline Lenz, Lübeck und Travemünde Marketing GmbH

Peter Liesen, Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft

Jana Lührmann, Grand Spa Resort A-ROSA Travemünde

Timm Marten, Hotel Scandic Lübeck

Willi Meier, Niederegger Lübeck

Wolfgang Nagel, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Umwelt, Ordnung und Sicherheit, Bereich

Naturschutz

Antje Peters-Hirt, Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit Lübeck

Peter Pirck, Brandmeyer Markenberatung, Hamburg

Klaus Puschaddel, CDU-Fraktion

Wilfried Rahlff-Petersson, Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e. V. Lübeck und Hotel Jen-

sen

Thomas Schapke, Ortsrat Travemünde

Herbert Schnabel, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Planen und Bauen, Bereich Stadtplanung

Lars Schöning, Industrie- und Handelskammer zu Lübeck

Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer, LTM-Aufsichtsrat und SPD-Fraktion

Christian Schwandt, Theater Lübeck

Dr. Bernd Schwarze, Kulturkirche St. Petri

Jutta Skeide, Airport Lübeck

Claus Strätz, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Wirtschaft und Soziales, Bereich Wirtschaft Hafen

und Liegenschaften

Frank Thomas, Kunstinitiative Travemünde

Friedrich Thorn, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Schule und Sport

Meinhard Wichmann, Ortsrat Travemünde

Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Kulturstiftung / die LÜBECKER MUSEEN

Mitglieder der TEKMitglieder der TEKMitglieder der TEKMitglieder der TEK----Steuerungsgruppe waren:Steuerungsgruppe waren:Steuerungsgruppe waren:Steuerungsgruppe waren:

Bruno Böhm, LTM-Aufsichtsrat und Bürger für Lübeck

Ute Dirks, Mövenpick Hotel und lübeckongress e. V.

Andrea Gastager, Lübeck und Travemünde Marketing GmbH

Ilona Jarabek, Lübecker Musik- und Kongresshalle

Uwe Kirchhoff, Kurbetrieb Travemünde

Karoline Lenz, Lübeck und Travemünde Marketing GmbH

Michael Lange, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Wirtschaft & Soziales, Stabstelle Beteiligungs-

steuerung und Sonderaufgaben

Wilfried Rahlff-Petersson, Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e. V. Lübeck und Hotel Jen-

sen

Herbert Schnabel, Hansestadt Lübeck, Fachbereich Planen und Bauen, Bereich Stadtplanung

Lars Schöning, Industrie- und Handelskammer zu Lübeck

Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Kulturstiftung / die LÜBECKER MUSEEN