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ZEITUNG FÜR DIE MITGLIEDER DES BEZIRKS KÖLN E.V. Transmitter THEMA Jahres-Mitgliederversammlung 2015 bei den Stadtwerken Bonn Seite 4 – 5 TECHNIK Vorstand on Tour Zu Gast bei PANMOBIL FH Köln im Finale der „IEEE International Future Energy Challenge 2015“ Seite 2 – 3 VORTRAG Tschuri, Rosetta und Philae am 20. April 2015 in der IHK in Köln Seite 6 – 7 VDE INTERN Neue Mitglieder Geburtstage Ankündigungen Seite 8 Credit: © ESA–C. Carreau/ATG medialab 3/2015 Juli – Sept. 2015

Transmitter 3/2015 - VDE · Healthcare. Der Firmenchef, Peter Schmidt, führte der Vorstandsrunde eine Reihe von Geräten vor - vom Aussehen, von der Form, von der Zahl der Bedienele-mente

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ZEITUNG FÜR DIE MITGLIEDER DES BEZIRKS KÖLN E.V.

Transmitter

THEMAJahres-Mitgliederversammlung 2015 bei den Stadtwerken Bonn Seite 4 – 5

TECHNIKVorstand on Tour Zu Gast bei PANMOBIL FH Köln im Finale der „IEEE International Future Energy Challenge 2015“ Seite 2 – 3

VORTRAGTschuri, Rosetta und Philae am 20. April 2015 in der IHK in Köln

Seite 6 – 7

VDE INTERNNeue Mitglieder

Geburts tage

Ankündigungen

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3/2015Juli – Sept. 2015

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VORWORT | TECHNIK

Liebe Mitglieder des VDE BV Köln/Bonn/Koblenz,

wenn Sie dieses Heft in Ihrem Brief-

kasten finden, ist das wichtigste

Event des Veranstaltungsjahres

2015 bereits vorbei - die Kölner

Nacht der Technik 2015. Einen herz-

lichen Dank an die Organisatoren im

VDE-Bezirksverein: Hubert Moritz

und Siegbert Kmetz - und natürlich

an die vielen Helfer, die am Abend

des 12. Juni tatkräftig unterstützt

haben!

Leider können wir in dieser Aus-

gabe des Transmitters noch nicht

darüber berichten, denn der Re-

daktionsschluss war bereits Anfang

Juni. Aber ein Bericht darüber ist für

das nächste Heft fest vorgesehen.

In diesem Heft finden Sie dafür un-

ter anderem einen Rückblick auf die

Jahresmitgliederversammlung 2015

sowie einige andere Berichte - über

die Vorstandsarbeit, über einen gut

besuchten Vortrag zum Weltraum-

Projekt Rosetta / Philae und über

Aktivitäten an der FH Köln.

Das bringt mich gleich zu der

Frage: Was möchten Sie eigentlich

im Transmitter am liebsten lesen?

Oder worauf könnten wir Ihrer Mei-

nung nach auch verzichten? Schrei-

ben Sie mir doch mal! Die E-Mail-

und die Post-Adresse sowie eine

Faxnummer finden Sie auf Seite 8.

Ich freue mich auf Ihre Meinung!

Mit freundlichen GrüßenIhr Reinhard Waschke

REINHARD WASCHKE,

Redakteur VDE Transmitter

Zum Kennenlernen der korporativen Mitglieder des VDE und Diskussion gemeinsamer Aktivitäten sind Vorstand und Beirat etwa bei jeder zweiten Vor-standssitzung bei einem korporativen VDE-Mitglied zu Gast. Am 23. April diesen Jahres war die Kölner Firma PANMOBIL der Gastgeber.

PANMOBIL hatte vor etwa 30 Jah-ren klein angefangen. Zunächst stellte man ein Datenerfassungssystem her, das Barcodes lesen und die Daten dann über die Tastaturschnittstelle in einen Rechner übertragen konnte, ohne dass der Rechner hardwaretechnisch verän-dert werden musste. Später pro duzierte man programmierbare Computer-tastaturen und wurde Anbieter von IT-Lösungen für den Logistik-Bereich. Zwischenzeitlich hat PANMOBIL sich zu einem marktbedeutenden Unter-nehmen auf dem Spezialgebiet „mobile Datenerfassung“ entwickelt: Man kon-struiert mobile Barcode-Scanner und Datenerfassungssysteme auf der Basis von RFID-Technik für Industrie, Lo-gistik und Warenwirtschaft, Handel und Healthcare.

Der Firmenchef, Peter Schmidt, führte der Vorstandsrunde eine Reihe von Geräten vor - vom Aussehen, von

der Form, von der Zahl der Bedienele-mente her sehr unterschiedlich. Aber immer optimal an die spezielle Erfas-sungs-Aufgabe angepasst.

Gewöhnliche Barcodes kennt jeder. Auch QR-Codes sind üblich und be-kannt. Dass man diese aber so weit ver-kleinern kann, dass sie in eine Textzeile eines Kataloges passen und während eines Bestellvorgangs von einem spezi-ellen Scanner gelesen werden können, um direkt im Warenwirtschaftssystem weiterverarbeitet zu werden - das war der Zuhörerschaft noch nicht bekannt.

Auch die Robustheit solcher Geräte, die ja immer wieder mal hinfallen kön-nen, erstaunte, als Peter Schmidt einen der Scanner locker mal quer durch den Raum warf und dieser anschließend weiterhin funktionierte.

Die Vorstellung einer Firma in so ei-ner Vorstandsrunde dauert üblicherweise eine viertel bis eine halbe Stunde - aber der Vortrag von Herrn Schmidt war für die Gäste so spannend, dass man dieses Mal noch rund eine Stunde drauflegte ...

Schon vor der Sitzung war abge-sprochen worden, dass PANMOBIL an der Kölner Nacht der Technik teil-nimmt. Aber auch eine Besichtigung der Produktion soll im Herbst den Mitglie-dern angeboten werden. Eine entspre-chende Einladung kommt rechtzeitig.

Vorstand on tourVON REINHARD WASCHKE

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Zum sechsten Mal in Folge nimmt ein studentisches Team der FH Köln an diesem alle zwei Jahre stattfindenden in-ternationalen Wettbewerb teil. In 2015 hatten alle Teams die Aufgabe, eine Leistungselektronik zur berührungslo-sen Energieübertragung von 500 Watt über einen Luftspalt von immerhin 15 cm zu entwickeln. In industrielle An-wendungen umgesetzt, könnte damit zum Beispiel ein Elektrofahrzeug be-rührungslos aufgeladen werden. Die Tatsache, dass diese Elektronik „schlüs-selfertig“ für den Anwender entwickelt wird, stellt im Hinblick auf das fehler-freie Zusammenarbeiten der einzelnen Komponenten eine bedeutende Her-ausforderung dar, die nur im Team ge-meistert werden kann.

Im März 2015 fand das Halbfinale der Challenge am Rande der Applied Power Electronics Conference in Char-lotte, North Carolina, statt, auf der die Arbeiten präsentiert wurden. Unter den Gesichtspunkten Kosten, Effizienz und Langlebigkeit wurden die Ergebnisse der Teams von einem internationalen Gutachtergremium bewertet. Das er-freuliche Ergebnis: Das Team aus Köln hat die Qualifikation für das Finale er-reicht! Dieses findet an der Universität von Michigan in Dearborn vom 13. bis 15. Juli diesen Jahres statt. Die Ergeb-nisse werden dort nicht nur präsentiert, auch die Hardware wird einem ausführ-lichen Test unterzogen.

Einzelne technische Aspekte sollen im Folgenden knapp hervorgehoben werden: � AC-DC-Wandler zur verlustar-

men Ankopplung ans Netz. Der aktive Gleichrichter hält - ausgehend von einer Netzspan-nung zwischen 85 und 240 V - die Zwischenkreisspannung konstant. Dabei passt sich der Netzstrom über die Regelung automatisch an den Leistungsbedarf des nachge-schalteten Konverters an, so dass dieser von einer konstanten Span-nung versorgt wird. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Gleichrichter mit vier Dioden wird mit dem Einsatz der beiden MOSFETs eine Leistungsfaktor-Korrektur realisiert.

� Resonanter DC-DC-Wandler mit nachgeschaltetem Tiefsetz-steller zur Lastanpassung. Dieser DC-DC-Wandler hat die Aufgabe, die Eingangsspannung galvanisch getrennt zur Zwischen-kreisspannung hochzusetzen. Er arbeitet festfrequent bei Resonanz-frequenz des Systems. Um einen hohen Wirkungsgrad > 95% bei geringer Kopplung des Transfor-mators zu erhalten, muss die Schal-tung resonant abgestimmt werden, was über die Einstellung

der Arbeitsfrequenz möglich ist. Ebenso wichtig für eine hohe Effizienz ist aber auch die Lastan-passung, also das richtige Verhältnis zwischen der Ausgangsspannung und dem zugehörigen Strom bei 500 W Leistung. Die in die Batterie eingespeiste Leistung wird zu-nächst vom nachgeschalteten Tief-setzsteller eingeregelt. Die für den Resonanzkreis wichtige Lastan-passung erfolgt über die Wahl des Spannungsniveaus, indem der erstgenannte AC-DC-Wandler den passenden Wert für die Zwischen-kreisspannung einstellt.

� Der eigentliche Transformator. Das Bild oben zeigt die Wicklungen primär- und sekundärseitig im Abstand von 15 cm.Die FH Köln hat nicht zum ersten

Mal an dem Wettbewerb teilgenommen: Frühere Teams unter Leitung von Prof. van der Broeck und später von Prof. Lohner hatten ebenfalls schon Erfol-ge erzielt. Unter der Leitung von Prof. Dick wurde zuletzt im Wettbewerb 2013 die Arbeit der Studierenden mit dem Preis für die beste Implementie-rung der Regelungstechnik gewürdigt.

Bei Redaktionsschluss stand das Ergebnis des Finales in Dearborn noch aus. Wir werden im nächsten Heft

noch einmal darauf zu-rückkommen.

Detailliertere Infos zum Thema erhalten Sie bei Patrick Deck (Projektleitung) unter [email protected] und Prof. Dr.-Ing. Christian Dick (Laborleitung) unter [email protected].

FH Köln im FinaleVON PROF. DR.-ING. CHRISTIAN DICK

Die Fachhochschule Köln hat im internationalen Studierendenwettbewerb „IEEE International Future Energy Challenge 2015“ (IFEC) das Finale er-reicht. Im Juli fällt die Entscheidung.

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TITELTHEMA

VON REINHARD WASCHKE

Jahres-Mitglieder-versammlung 2015Am 24. März 2015 fand bei den Stadtwerken Bonn die Jahresmitgliederversammlung des VDE Bezirksvereins Köln e. V. statt. Wie immer unter lebhafter Beteiligung.

In diesem Jahr stand kein so bedeutsa-mes Thema auf der Tagesordnung wie im Vorjahr, als über die Änderung der Satzung des Bezirksvereins abgestimmt werden sollte. Dafür setzte der Gastvor-trag ein Highlight.

Bei etwa gleicher Beteiligung wie im Vorjahr - 80 Teilnehmer - war der große Vortragssaal der Stadtwerke Bonn wie-der gut besetzt.

Der Vorsitzende des Bezirksvereins, Frank Winheller, berichtete zunächst über die Aktivitäten im zurückliegenden Jahr. Besonderen Wert hatte man darauf gelegt, mehr für die jungen Mitglieder im VDE zu tun. Einerseits möchte man mehr Jungmitglieder an Bord holen, andererseits soll auch der Nutzwert der VDE-Mitgliedschaft für die bereits gewonnenen jungen Mitglieder, die im Bezirk studieren, vergrößert werden.

Zweiter Schwerpunkt der Vor-stands-Aktivitäten war, die Zusammen-arbeit mit den korporativen Mitgliedern zu verstärken. Vor allem versucht der Vorstand dadurch, dass er auf seinen

Vorstandssitzungen verstärkt bei korpo-rativen Mitgliedern zu Gast ist, auch die Wünsche der korporativen Mitglieder besser kennenzulernen und gemeinsam mit diesen weitergehende Aktionen zu starten.

Stark nachgefragt sind im Bezirks-verein die Vorträge und Exkursionen. Aus der Statistik wird deutlich, dass in 2014 mehr Teilnehmer an den Vorträ-gen und Exkursionen verzeichnet wer-den konnten als im Vorjahr (wenn man mal die 5.000 Teilnehmer an der Nacht der Technik, die nur jedes zweite Jahr stattfindet, ausklammert).

Damit war man beim nächsten Thema: 2015 wird wieder eine Nacht der Technik stattfinden. Hubert Mo-ritz berichtete über die Vorbereitungen. Auch dieses Mal wurden wieder Helfer gesucht, um Besucher zu beraten und zu informieren. (Die Nacht der Technik ist bei Erscheinen dieses Heftes aber be-reits vorbei ...)

Gut entwickelt hat sich in kurzer Zeit die gemeinsame Teilnahme von

VDE und VDI an der Kölner Veranstal-tung „HRS Business Run“, einem auch für Nichtsportler geeigneten sportlichen Event, das seit einigen Jahren in Köln je-weils im August stattfindet und für das Firmen, Verbände und Vereinigungen jeweils eigene Mannschaften stellen. Auf das Siegen kommt es nicht an, das Gemeinschaftserlebnis - sowohl wäh-rend des Laufs als auch bei der abend-lichen Veranstaltung - ist Grund genug für die Teilnahme.

Die Leiter der beiden Stützpunkte des VDE in Bonn (Guido Kohl) und Koblenz (Edgar Eiser) berichteten an-schließend über die Aktivitäten ihrer Stützpunkte. Hier hat insbesondere Koblenz eine Vielzahl von Teilnehmern an den Vorträgen und Veranstaltungen zu vermelden.

Der Geschäftsstellenleiter, Andreas Bolder, musste in seinem Bericht über die Mitgliederentwicklung leider ver-melden, dass die Mitgliederzahl von 2013 nach 2014 ein wenig gesunken ist. Allerdings hatte man auch eine Reihe

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von Mitgliedern, zu denen der Kontakt vor Jahren abgebrochen war und die zum Beispiel auf die Beitragsrechnun-gen nicht mehr reagiert haben, konse-quent ausgeschlossen. Dies erklärt die überwiegende Zahl der Rückgänge. Al-lerdings gehört zu dieser Gruppe auch eine Reihe von Studenten, die nach ihrem Studium Wohnsitz und Arbeits-ort wechseln und dies dem VDE nicht mitteilen.

Anschließend kam der Schatzmeis-ter (Ewald Werner) zu Wort. Ausgaben und Einnahmen hielten sich in 2014 nahezu die Waage, ein geringfügiges Defizit in Höhe von etwa 1.000 € wur-de aus der Rücklage gedeckt. Der Kas-senprüfer (Siegbert Kmetz) bestätigte, dass die Jahresrechnung fehlerfrei war. Dem Ausgabenplan für 2015 stimmte die Versammlung in vollem Vertrauen auf die Arbeit des Schatzmeisters ein-stimmig zu.

Der Job als Kassenprüfer gibt einem Sicherheit, dass mit den eigenen Bei-tragszahlungen verantwortungsbewusst umgegangen wird. Daher erklärten sich beide amtierenden Kassenprüfer (Sieg-bert Kmetz und Friedrich Diessner) be-reit, die Aufgabe für ein weiteres Jahr zu übernehmen, was von der Versammlung mit Zustimmung quittiert wurde.

Damit konnte dann auch der ge-samte Vorstand für das Jahr 2014 entlas-tet werden, womit die Formalien in der Mitgliederversammlung abgeschlossen waren.

Erfreulich ist, dass eine ganze Reihe von Mitgliedern dem VDE über Jahr-zehnte hinaus die Treue gehalten hat. Auch in dieser Versammlung hätte wie-

der ein Mitglied eine Ehrung für 60 Jah-re ununterbrochene Mitgliedschaft er-halten können - wenn es denn anwesend gewesen wäre. Dies war leider nicht der Fall, aber von denen, die 25, 40 oder 50 Jahre dabei waren, nahm eine ganze Reihe die Urkunde und die Ehrennadel persönlich entgegen.

Nach einer kurzen Pause schloss sich das Highlight des Abends an: ein Vortrag von zwei Projektleitern (Boris Jermer und Carsten Krause) von „Hy-Cologne - Wasserstoff Region Rhein-land e.V.“ über ein Linienbus-System in Hürth, in dem die Fahrzeuge elektrisch angetrieben werden. Das ist noch nichts unbedingt Neues - aber dass der Strom aus Brennstoffzellen kommt, die mit Wasserstoff betrieben werden, ist das eigentlich Besondere.

HyCologne ist eigentlich „nur“ ein Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, Wasserstoff als Antriebsmittel im Verkehrswesen und in der Energiever-sorgung stärker zu fördern. Ausgangs-punkt ist die Tatsache, dass in vielen chemischen Betrieben im Rheinland Wasserstoff als Nebenprodukt der Pro-duktionsprozesse anfällt, für den eine sinnvolle Weiterverwendung gesucht wird. Häufig wird überschüssiger Was-serstoff einfach abgefackelt - dies ist zwar nicht umweltschädlich (Wasser-stoff verbrennt ohne schädliche Ver-brennungsprodukte), aber doch eine unnötige Energieverschwendung.

Die Vortragenden berichteten von den praktischen Schwierigkeiten, zu-nächst einmal überhaupt einen Busher-steller zu finden, der sich für das The-ma interessierte. Im Inland wurde man

nicht fündig - die eingesetzten Busse stammen daher aus Großbritannien bzw. Belgien. Die Vortragenden stell-ten auch die Wasserstoff-Tankstelle in Hürth vor und erläuterten den Betan-kungsvorgang.

In der Diskussion wurden auch die Chancen diskutiert, die ein Wasserstoff-gestützter Brennstoffzellenantrieb für Privatfahrzeuge am Markt hätte. Natür-lich wäre auch hier zunächst mit relativ hohen Kosten zu rechnen, die im Laufe weniger Jahre aber sinken würden.

Außer dem Bussystem wurde noch eine andere mögliche Anwendung kurz vorgestellt, nämlich die Erzeugung von Wasserstoff durch überschüssige Wind- oder Sonnenenergie in Zeiten hohen Energieangebots, der in Tanks gespei-chert werden und in Zeiten höherer Energienachfrage in Brennstoffzellen wieder in elektrische Energie umgewan-delt werden kann.

Den Vortragenden wurde während ihres Vortrags deutlich, dass die Zuhö-rer sehr interessiert an der Materie wa-ren, und so dauerte der auf 40 Minuten angesetzte Vortrag schließlich rund dop-pelt so lange.

Zur Abrundung gab es danach noch das bekannt gute Catering, das von den Stadtwerken Bonn erneut gesponsert worden war. Mit einem diesbezüglichen Dank an die Stadtwerke sowie einem Dank für die engagierte Mitarbeit viele Mitglieder im Vorstand und Beirat en-dete schließlich die Versammlung. Die Fotos vermitteln einige Eindrücke - nur die Schlacht am kalten Buffet fotogra-fieren wir grundsätzlich nicht ...

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Rund 100 Zuhörer zählte der Vortrag, zu dem der VDE und die IHK Köln ge-meinsam eingeladen hatten. Derartige Gemeinschafts-Vorträge von VDE und IHK haben sich in den letzten Jahren schon häufiger als sinnvoll erwiesen: Für den VDE hat die Zusammenarbeit den Vorteil, dass man die Frage der Räum-lichkeiten schon ganz am Anfang beant-wortet hat, die IHK profitiert von der inhaltlichen Vorbereitung des Vortrags durch den VDE. So auch dieses Mal: Durch die Kontakte unseres Mitglieds Fritz Diessner, der in seinem aktiven Ar-beitsleben selbst beim Deutschen Zen-trum für Luft und Raumfahrt (DLR) gearbeitet hatte, war es ihm möglich geworden, den „initialen Projektleiter“ für die Rosetta-Mission, Herrn Prof. Dr. Klaus Wittmann, für einen Vortrag zu gewinnen.

„Initialer Projektleiter“ war Prof. Wittmann, weil er sich nach dem erfolg-rei-chen Start der Mission anderen Projekten zuwenden konnte. Aber na-türlich hat er das Projekt weiter begleitet und war auch beim Absetzen des Lande-moduls mit im Kontrollraum.

Tschuri? Rosetta? Philae? Es gibt wahrscheinlich unter den Lesern keinen, dem diese drei Namen fremd sind. Aber zur Sicherheit noch mal ein kurzer Rück-blick auf die Entstehungsgeschichte des Projekts. Die ESA wollte mit einer Son-de einen Kometen ansteuern, ein Lande-modul auf der Oberfläche absetzen und

diese anschließend verschiedenen Unter-suchungen unterziehen.

„Tschuri“ war gar nicht einmal das erste Ziel. Man hatte einen anderen Ko-meten im Visier. Wegen eines missglück-ten vorangegangenen Raketenstarts war der Start der Raumsonde Rosetta so weit verschoben worden, dass der ursprüng-lich anvisierte Komet außer Reichwei-te geriet. Man fand dann den Kome-ten Churyumov-Gerasimenko - kurz „Tschuri“ genannt - als potentielles Ziel.

Über seine Oberfläche wusste man nichts. Er hätte eine staubförmige Ober-fläche haben können, in der das Lande-modul sofort versinken würde - man hät-te aber auch auf eine total felsige Oberfläche treffen kön-nen. Auf beide

Extreme musste das Landemodul aus-gelegt sein. Prof. Wittmann erläuterte die Gedankengänge, die zur Konstruktion von Raumsonde und Landemodul - Ro-setta bzw. Philae - geführt hatten.

Bevor Professor Wittmann über das Projekt referierte, gab er dem Auditori-um auch eine kurze Einführung in das Thema „Kometen“ an sich. Wer vorher noch nicht wusste, dass ein Komet in der Regel zwei Schweife hat (Plasmaschweif und Staubschweif), kennt jetzt den Un-terschied zwischen beiden. Auch wie man es beispielsweise trotz eines

Tschuri, Rosetta und PhilaeWer hat schon einmal Gelegenheit, den Projektleiter einer Raumfahrtmission kennenzulernen und von ihm aus erster Hand Details über sein Projekt zu hören? Natürlich die Mitglieder des VDE Köln, und zwar bei einem Vortrag am 20. April diesen Jahres in der Industrie- und Handelskammer in Köln.

VON REINHARD WASCHKE

VORTRAG

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begrenzten Treibstoffvorrats schafft, eine Raumsonde bis in die Nähe des mit 33 Kilometern pro Sekunde dahin rasenden Kometen zu transportieren, war nach dem Vortrag jedem klar. Und dass das wiederum zehn Jahre dauern kann, eben-falls. Kein Wunder bei einem Gesamt-weg von 7 Milliarden Kilometern, den die Sonde hinter sich bringen musste.

Nachdem die Raumsonde erst ein-mal gestartet worden war, konnte sich das Projektteam im Großen und Gan-zen mit anderen Aufgaben beschäftigen. Eine Beeinflussung der Flugbahn war jetzt nicht mehr möglich, weil die Sonde sparsam mit Energie umgehen musste - sie war für die ungefähre Dauer des

Fluges in einen Tiefschlaf („Hibernation“) versetzt worden. Auch die Lan-dung erfolgte vollstän-dig computergestützt, weil man bei einer

„Kontrollschleifenzeit“ von 50 Minuten nur noch eine gro-

be Steuerungsmöglichkeit von der Erde aus hat. (Unter „Kontrollschleifenzeit“ versteht man die Zeit, die ein Funkbefehl für den Weg von der Erde zur Sonde be-nötigt, plus die Zeit, die eine Rückmel-dung von der Sonde zur Erde braucht.) Zum Zeitpunkt des Rendezvous waren Komet und Sonde immerhin mehr als drei Mal so weit von der Erde entfernt wie die Erde von der Sonne.

Rosetta musste also von selbst in eine Umlaufbahn um den Kometen ein-schwenken und den „Lander“ (Philae) anschließend ohne Zutun des Kontroll-

zentrums absetzen. Dann konnte man nur noch hoffen, dass die Landung auch gelingt. Das kleinere Problem bei der Landung war die Gefahr, dass der Lan-der auf dem Boden aufschlagen und sich in seine Einzelteile zerlegen würde. Die Auftreffgeschwindigkeit war vorausbe-stimmbar - etwa 0,5 Meter pro Sekunde.

Größeres Problem war die geringe Schwerkraft von nur einem Zehntau-sendstel der Erdanziehungskraft und die Unbestimmtheit der Oberfläche. Wie eingangs erwähnt, hätte der Lander in ei-ner staubförmigen Oberfläche versinken können, aus der er nicht von selbst wie-der herausgekommen wäre. Von felsigem Untergrund wäre er abgeprallt und hät-te möglicherweise den Kometen wieder in Richtung Universum verlassen. Man kalkulierte daher mit einem „mittleren“ Oberflächenzustand.

Wie man inzwischen aus den Medi-en weiß, hat der Lander einige Hüpfer hinter sich gebracht, ist also nicht auf seiner ersten Landeposition stehen ge-blieben. Vermutlich haben die harpunen-artigen Verankerungseinrichtungen nicht richtig funktioniert. Bei einem bauglei-chen Testmodell, das auf der Erde blieb, waren diese Harpunen nach zehn Jahren jedenfalls nicht mehr funktionsfähig. Nebenbei: Unter einem „Hüpfer“ muss man sich auf Tschuri einen Flug von 4 Stunden Dauer vorstellen!

Sicher ist, dass der Lander an ei-ner etwas schattigen Stelle zur Ruhe gekommen ist. Bei Redaktionsschluss (01.06.2015) wurde die Chance, dass er bei Annäherung an die Sonne noch einmal mit genügend Licht versorgt wird und wieder aufwacht, mit 50 zu 50 be-ziffert. Die Transmitter-Leser dürften den aktuellen Informationsstand bereits kennen. Falls der Lander zwischenzeit-lich wieder erwacht ist, wird man so lange Untersuchungen durchführen, bis es dem Gerät in Sonnennähe einfach zu heiß wird ...

Im Vortrag war viel über die Hinter-gründe der Mission, die Konzeption des Projekts, die Entwicklung der Geräte, die überwundenen Schwierigkeiten (auch) der Finanzierung und Einzelheiten der Konstruktion zu erfahren. Auf der Homepage des VDE Köln steht interes-sierten Lesern die Präsentation zum Vor-trag zum Download zur Verfügung.

Wer in Köln nicht dabei war, hat ei-nen lebendigen Vortrag, viele kleine Anek-dötchen und humorigen Anmerkungen des Vortragenden verpasst. Einige davon haben wir (zumindest sinngemäß) im un-tenstehenden Kasten zusammengestellt. Nach der Diskussion endete der offizielle Teil des Vortags. Natürlich wurde Prof. Wittmann im Anschluss daran beim Im-biss, den die IHK vorbereitet hatte, noch von vielen Zuhörern auf speziell interes-sierende Themen angesprochen. Er gab bereitwillig Auskunft. Und so waren die Zuhörer sich einig: Es war eine gelunge-ne Veranstaltung – ein hochinteressanter Vortrag und ein netter Abend.

Tschuri | Rosetta | Philae:Rosetta ist der Name einer ägyptischen

Stadt (in Landessprache „Rashid“), in

der man 1799 einen in drei Sprachen

beschrifteten Stein fand. Zusammen mit

Schriftzügen auf einem Obelisk in einem

Tempel auf der Nilinsel Philae gelang damit

die erste Entzifferung der Hieroglyphen.

Tschuri als Kurzform für Churyumov-

Gerasimenko weist auf die Entdecker des

Kometen hin, die russischen Astronomen

Klim Churyumov und Svetlana Gerasi-

menko. Sie beobachteten den Kometen

erstmals 1969.

Zitate:

„Landen auf einem Kometen ist nichts für Feiglinge.“

„Man macht nur ein Projekt und die Haare sind grau.“

„Nein, das war nicht Ingenieurskunst - ich bin Chemiker.“

Bilder von oben links nach unten rechts:

Anspannung im Lander-Kontrollzentrum;

Kometenbahn; Lander Philae: Gewählte

Konfiguration des Raumfahrzeugs;

Blick ins Publikum; D. Kürten (IHK Köln),

Prof. Wittmann (Vortragender), F. Diessner

(Organisator)

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VDE INTERN

Wir gratulieren zum Geburtstag65 Rudolf Neubert

Bergisch Gladbach 11.08.50

65 Dr.-Ing. Reinhard Giraud

Remagen 08.09.50

70 Dipl.-Ing. Richard Moeller

Andernach 26.07.45

70 Techniker (grad.)

Gerd Mauelshagen

Siegburg 08.08.45

70 Dipl.-Ing. Hans Mißfeldt

Königswinter 25.08.45

70 Dipl.-Ing. Karl-Peter Sauer

Leverkusen 10.08.45

75 Dr.-Ing. Klaus-J. Hortenbach

Rheinbach 03.07.40

75 Dipl.-Ing. Dieter Hüschemenger

Nümbrecht 20.07.40

75 Dipl.-Ing. Rainer Hettich

Niederkassel-Ranzel 11.09.40

80 Ing. (grad.) Helmut Frielingsdorf

Bergisch Gladbach 29.07.35

80 Ing. (grad.) Hartmut Liebe

Pulheim 07.08.35

85 Prof. Dr. rer. nat. Martin Polke

Köln 07.09.30

85 Dipl.-Ing. Heinz-Jürgen Pompe

Königswinter 14.09.30

Veranstaltungen Juli bis November 2015Datum Veranstaltung Ort

AUGUST

13.08.15 HRS BusinessRun Stadion Köln

SEPTEMBER

02.09.15 Exkursion ins Siegerland: Besuch Deutsche Edelstahlwerke und Siegerlandmuseum

Abfahrt: Köln

10.09.15 VDE/IHK Forum „AmpaCity - Energieverteilung von morgen mit Hochtemperatur-Supraleiterkabeln"

IHK Köln

18./19.09.15 Perspektiv-Tagung "Bildung - Innovation - Verantwor-tung" der Gude-Stiftung (Zielgruppe: YoungNet, Young Professionals)

IHK Köln

OKTOBER

01.10.15 Besuch bei PANMOBIL (siehe Seite 2 in diesem Heft)

Köln-Porz

07.10.15 Besichtigung des Post Towers Bonn

29.10.15 Besuch des Lungenfunktionslabors im St. Marien-Hospital

Köln

NOVEMBER

05.11.15 VDE/IHK Forum "Energiespeicher" IHK Köln

Neueintritte

Persönliche Mitglieder:

Dipl.-Ing. (TU) Gajo Bratic, Pulheim

Tobias Brzoska, Kerpen

Özkan Demir, Köln

Dipl.-Ing. Francis Joel Dzomutcha, Bonn

Daniel Gerdes, Pulheim

Timo Hoß, Asbach

Dipl.-Ing. Markus Linnerth, Nümbrecht

Mohsen Mofidi, Bergisch Gladbach

Robin Müller, Höhr-Grenzhausen

Benjamin Rumbach, Hillscheid

Martin Wagner, Troisdorf

Dipl.-Ing. Ralf Weise, Bonn

Impressum Redaktion: Reinhard Waschke

Grafik: Corporate X Communication, Köln

Adresse: VDE-Transmitter Geschäftsstelle Postfach 92 01 50, 51151 Köln Tel. 0 18 03 / 00 14 01 Fax. 032/121464145 Faxe an diese Rufnummer werden automatisch per E-mail an den VDE Köln weitergeleitet.

Internet: http://www.vde-koeln.de E-mail: [email protected]

Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Vorstand des Bezirksvereins VDE Köln e.V.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge können von der Meinung der Redaktion abweichen. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Über-arbeitungen vor.

Nächste Transmitter-Ausgabe: Oktober – Dezember 2015.

Redaktionsschluss: 1. September 2015

Auflage: 1.350 Expl.

Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.