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Transnationale SME- Aktivitäten im Ostseeraum Hanse-Tagung 2005 Prof. Dr. Gunnar Prause Hamburg, 26.10.2005

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Transnationale SME-Aktivitäten im Ostseeraum

Hanse-Tagung 2005

Prof. Dr. Gunnar Prause Hamburg, 26.10.2005

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Sektion V: Tradition & Innovation

• Zur Person• Gunnar Prause, Hochschule Wismar• Professor am Fachbereich Wirtschaft• Prodekan für intl. Beziehungen und Forschung• Mitarbeit in vielen EU – Projekten

• Hansebeziehung• Wismar war 1264 zusammen mit Lübeck und Rostock

Gründungsmitglied der Hanse

• Beitrag im Tagungsband • Der Mittelstand im erweiterten Europa

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Traditionelles• Hanse – Beginn (12. Jahrhundert )

– wirtschaftliche Aktivitäten von Gewerbetreibenden in Norddeutschland, Südschweden und Gotland. Hinzu kamen wirtschaftliche Beziehungen nach Russland

• Ausgangspunkt der Hanse waren transregionale Aktivitäten von KMU‘s

• Spätere Entwicklungen– Implementierung allgemeingültiger Regeln und

Rechtsnormen seit 1264– Maßnahmen zur Sicherung des Handels– Entwicklung ähnlicher politischer Systeme

• Historische Entwicklungslinie – Wirtschaft – Recht – Politik

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Aktuelles

• 8 von 10 Ostseestaaten sind Teil der EU und bilden einen gemeinsamen Markt

• Alle 10 Ostseestaaten repräsentieren starke Nationalstaaten mit demokratischen Systemen und freien Marktwirtschaften

• Heutzutage setzt sich der Ostseeraum aus gleichwertigen Partnern zusammen und die Entwicklung basiert auf Kooperation, gegenseitigem Respekt und Dialog

• Politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sind gut entwickelt

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Probleme

• Wie können die einstigen Hauptakteure der Hanseentwicklung, die KMU‘s, von der aktuellen Situation profitieren ?

• Hauptproblem der KMU‘s – Management der hohen kulturellen und strukturellen

Komplexität im Ostseeraum • Sprachprobleme

» 10 verschiedene Ostseesprachen• Unterschiedliche kulturelle und historische Hintergründe

» 3 verschiedene Religionen » 10 verschiedene Geschichten

• Unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen» Insbesondere Ost – West – Unterschiede

• 10 verschiedene Rechtssysteme

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EU-Osterweiterung 2004

• Aktuell 455 Mio. EU – Bürger• Dabei repräsentieren die neuen EU10 – Länder 20 %

das EU25 – Bevölkerung aber nur 5 % des EU15 – BIP• Wirtschaftliche Konfliktlinien aufgrund von starken BIP

– Unterschieden innerhalb der EU laufen direkt durch die Ostseeregion

• Finnland – Estland • Deutschland – Polen

• Aufgrund des Transitionsprozesses in den östlichen Mitgliedsstaaten nach 1990 kam es zum Kollaps der meisten Cluster – Strukturen in Osteuropa, so dass es starke Strukturunterschiede zwischen Ost und West gibt.

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Ostseebevölkerung und BIP

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Amerikanische Verhältnisse

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BDI-Studie: EU – Osterweiterung

0,00%

10,00%20,00%

30,00%40,00%

50,00%

1 - 19 20 - 99 100 - 249 250 - 499 500 -

Mitarbeiter

BDI: more advantages of EU-enlargement

0,00%

10,00%20,00%

30,00%40,00%

50,00%

0% 1 - 10 % 11 - 30 % 31 - 50 % 51 % -

Exportquote

BDI: more advantages of EU - enlargement

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KMU‘s in der Ostseeregion

• Mittelstand ist EU – weit das Rückgrat der Wirtschaft

• Mehr als 99 % aller Unternehmen sind KMU‘s• Rund als die Hälfte der Wertschöpfung von KMU‘s• Mehr als 2/3 aller Arbeitsplätze in KMU‘s• DE: mehr als 80 % der Ausbildungsplätze

– Osteuropa: KMU – Gewicht noch größer

• Mittelstand ist standortverbunden, d.h. KMU‘s bieten sichere Arbeitsplätze

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Auslandsaktivitäten von KMU

• Ergebnisse der Weissman – Befragung– deutsche KMU konzentrieren sich bei ihren

Auslandsaktivitäten weniger auf Produktion im Ausland, sondern eher auf Marketing und Vertriebsaktivitäten

– Aufgrund der beschränkten Ressourcen in KMU werden hierbei weniger eigene kostspielige Auslandsdependancen die Hauptrolle spielen, sondern eher Kooperationen mit anderen Unternehmen, seien es einheimische oder auch ausländische.

• Also: Kooperationen statt Auslandsfilialen

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Boston Consulting Group

• Im Gegensatz zum Mittelstandes wandert bis 2015 jeder vierte Industriearbeitsplatz in Billiglohnländer ab

• 1. Halbjahr 2005 – 30 größte deutsche Konzerne erhöhten Auslandsbelegschaft um

2,6 %, während die Beschäftigtenzahl der Konzerne im Inland im gleichen Zeitraum um 1,6 % sank.

• Folglich erhöhen die großen deutschen Konzerne ihre Mitarbeiterzahl im Ausland zulasten der Inlandsarbeitsplätze, während der Mittelstand seine Standortverbundenheit signalisiert und sowohl durch inländische als auch durch ausländische Geschäftsaktivitäten Arbeitsplätze in Deutschland schafft.

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KMU‘s & Internationalisierung

• IHK Schwerin und Hochschule Wismar– Befragung von 300 KMU‘s aus Westmecklenburg zur

Internationalisierung• Nur 10 % des Gesamtumsatzes ist Auslandsumsatz• Gründe für KMU‘s nicht an der Osterweiterung teilzunehmen • Keine / geringe Gewinnerwartungen ( 33 % )• Sprachprobleme ( 24 % )• Zu kleines Marktpotential ( 21 % )• Finanzprobleme ( 20 % )• Informationsdefizite ( 19 % )• Mangelnde Personalressourcen ( 18 % ) • Administrative und rechtliche Probleme ( 17 % )• Fehlende Kooperationspartner ( 17 % )

• Konsequenz: BBDN – Ansatz

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Fremdsprachenkenntnisse

• KMU verfügen kaum über ausreichende Fremdsprachen- und Kulturkenntnisse, daher sind Angebote in der Heimatsprache besonders sinnvoll

• Neuesten Ergebnisse der EU – Kommission belegen, dass nur 50 % der EU – Bürger überhaupt eine Fremdsprache beherrschen

• selbst Englisch sprechen nur rund 30 % der EU – Bürger.

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BBDN-Interreg Projekt

• Das laufende InterregIIIB-Projekt „BBDN“ Baltic Business Development Network besteht aus 17 Partnern aus 8 EU – Ostseestaaten plus Kalinigrad und konzentriert sich auf eine bessere Koordinierung der Regionalentwicklung in den beteiligten Ostseeregionen und eine Unterstützung transnationaler Aktivitäten von KMU‘s

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Project name Baltic Business Development Network (BBDN)

Within programme Baltic Sea Region INTERREG III B NeighbourhoodProgramme

Project budget 2 000 000 EUR

Project duration Mar/2005 - Dec/2007

Involved states Sweden, Germany, Finland, Poland, Lithuania,Russia, Estonia, Latvia, Denmark

The BBDN project

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The project partners1. Baltic Business School, University of Kalmar, Sweden

2. Euro Info Centre Almi / Regional Development Agency Kronoberg, Sweden

3. Hochschule Wismar, University of Technology, Business and Design,Germany

4. Agency for technology transfer and furtherance of innovations GmbH,Germany

5. Finnish School of SME Business Administration, Finland

6. South Ostrobothnia Chamber of Commerce, Finland

7. University of Szczecin, Poland

8. Science Park of Police/Szczecin, Poland

9. International Business School at Vilnius University, Lithuania

10. Lithuanian Development Agency for Small & Medium-Sized Enterprises,Lithuania

11. Kaliningrad International Business Institute, Russia

12. Kaliningrad Regional Development Agency, Russia

13. University of Tartu, Faculty of Economics and Business Administration,Estonia

14. Tartu Science Park, Estonia

15. Latvian Chamber of Commerce and Industry, Latvia

16. School of Business Administration Turiba, Latvia

17. Centre for Regional and Tourism Research, Denmark

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Geography: BBDN

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The main project contents

WP1Construction of the Virtual BalticDevelopment Agency (VBDA)

Installs the physical infrastructure, implements thevirtual structure and promotes the presentation of theVirtual Baltic Development Agency (VBDA).

WP2Baltic Business Service Centers (BBSC)offering entrepreneurial services to SMEs

Develops the organizational structure of the BalticBusiness Service Centers and their offered services tothe Small and Medium-sized Enterprises (SMSs).

WP3Internal business process management ofthe Virtual BDA

Fixes internal business processes within the virtualstructure together with common standards for BalticSea Region -marketing and business plans.

WP4Cross-border Intercultural Interaction

Develops a Computer Based Training (CBT) -course"Business Guide to the Baltic Sea Region" to deliverback ground information about the business structuresin the Baltic Sea Region (BSR).

WP5Baltic Business Structures and SMEsdevelopment

Executes a comparative study about the regionalbusiness structures linking into the frame of the BalticSea Region (BSR).

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BBDN I

• Zielorientierung– Ausrichtung an den ursprünglichen Zielen der

Hanse, d.h. Unterstützung der KMU‘s im Ostseeraum bei ihren transnationalen Aktivitäten

• Netzstruktur– Triple-Helix-Modell bestehend aus

• Business Schools (BS), • Regional Development Agencies (RDA)• SME‘s

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BBDN II

• Eine nachhaltige Unterstützung von KMU‘s im Auslandsgeschäft erfordert das Angebot von Servicediensten in nationaler Sprache– Informationsdienste, transnationale

Existenzgründung, Coaching – Dienste

• Übergeordnete Institution– Virtual Baltic Development Agency (VBDA) mit

Service – Centern in den Regionen

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WP1: VBDA

Country1 Country2 ...

WP2:BBSC

WP2:BBSC

Virtual Baltic Development Agency

WP4 & WP5: Content & Research

WP1: IT-Infrastructure

WP3: Internal Business Processes

RDA1 BS1 RDA2 BS2

Country9

RDA9 BS9

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BBSC

• Baltic Business Service Centers ( BBSC ) bilden die Anlauf- und Kontaktpunkte der VBDA in den Regionen– Angebot von Full - Service Angeboten an

KMU‘s in Regionalsprache von• communication centers, • International BSR - Infoservices• international Entrepreneurship, • international Coaching, • international Internships

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Zentrale Auftragsberatungsstelle

• BBDN - Ansatz von Mitte 2004 zeigt in die richtige Richtung• ABST - Initiative der IHK’s Mecklenburg – Vorpommerns seit September

2005 • Beratungszentrums in Löcknitz bei Pasewalk als zentrale

Auftragsberatungsstelle ( ABST ) für regionalen Unternehmen über polnische Ausschreibungen in deutscher Sprache

• Ausschreibungen aus polnischen Tageszeitungen, Amtsblättern oder Internet.

• Die Grundlage hierfür bilden EU – Richtlinien, nach denen öffentliche Ausschreibungen mit einem Umfang von mehr als 30 T€ publiziert werden müssen.

– Durch den Zugang zu übersetzten Ausschreibungen erschließt sich den deutschen KMU ein neuer Markt mit einem jährlichen Volumen von rund 60.000 Aufträgen im Gesamtwert von ca. 4 Mrd. € in Polen.

– Aufgrund ihrer hohen technologischen und qualitativen Standards sind die Chancen der deutschen KMU im Bereich des polnischen Investitionsgütermarktes besonders groß.

• Somit wird die EU – Osterweiterung auch entscheidend dazu beitragen können, den aufgrund stark gesunkener öffentlicher Investitionsbudgets unter Druck geratenen ostdeutschen Bauunternehmen neue Märkte zu erschließen.