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Ausgabe neun 4. Mai 2012 travel. one das Magazin für Reiseprofis Interview Schmetterling-Chef Willi Müller Über Wege, dem Verfall der Vergütung zu begegnen. Seite 8 Abzocke, Korruption, Unterdrückung – wie die Touristik mit den Problemen des Gastgebers Ukraine umgeht. Seite 10 EM 2012

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Ausgabe neun 4 . Mai 2012

travel.onedas Magazin für Reiseprofis

Interview

Schmetterling-Chef Willi MüllerÜber Wege, dem Verfall der Vergütung zu begegnen. Seite 8

Abzocke, Korruption, Unterdrückung –

wie die Touristik mit den Problemen des

Gastgebers Ukraine umgeht. Seite 10

EM2012

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„Wir hätten es im Urlaub gerne ein Stück echter. Die Men-schen sollen natürlicher, die Natur unberührter und die Landschaft weiter sein. Und von Deutschland aus darf der Flug nicht allzu lange dauern.“ Wer solchen Wünschen begegnet, landet schnell bei einem Urlaubsziel, das noch als Geheimtipp gilt: Nordzypern vereint den Reiz einer schönen Unbekannten mit einer Jahrtausende alten Ge-

schichte, lebendige Kultur mit vielfältigen Sportmöglichkeiten, ursprüngliche Natur mit modernem Komfort.

Erstmals hat FTI Touristik die Destination in sein Programm aufgenommen und prä-sentiert im aktuellen Katalog „Türkei Nordzypern“ zwölf Hotels mit Flügen über das Dreh-kreuz Istanbul; zudem gibt es ab Ende Mai 2012 von vier deutschen Großstädten direkte Charterverbindungen.

Geschichte, Kultur und SportNordzypern gilt seit jeher als Tor zum Orient, entsprechend reich ist es an Zeugnissen längst vergangener, glänzender Epochen der unterschiedlichsten Kulturen: Die Ruinen des historischen Salamis, der Nordteil von Nicosia oder die Plätze und Gassen innerhalb der venezianischen Stadtmauern Famagustas – allerorts begegnet man Sehenswürdigkeiten. Das ausgeprägte Bewusstsein für Geschichte, Tradition, Kultur und Kunst wird in beson-derer Weise lebendig bei den vielen Veranstaltungen, Festivals und Open Air-Konzerten, die Urlauber und Einheimische zusammen bringen.

Neben den Surfern lieben besonders die Taucher Nordzypern, denn in einer der be-sten Tauchregionen des hier extrem sauberen Mittelmeeres gibt es Angebote für jedes Level, eine spektakuläre Unterwassertopographie und eine ungeheure Fisch-Vielfalt.

Wer ein Land wirklich kennen lernen will, muss dorthin gehen, wo auch die Einheimischen sich wohl fühlen und gerne sind. Hica-bi Ayhan kennt als ausgewiesener Nordzypern-Experte bei FTI die Geheimtipps abseits der bekann-ten Sehenswürdigkeiten.

Herr Ayhan, wenn Sie in Nordzy-pern sind, dann…

… versuche ich mir in jedem Fall genügend Zeit für eine Wan-derung in den Fünf-Finger-Bergen im Westen des Landes zu nehmen. Wald, Blumen, Felsen – hier erlebt man Natur wirklich noch hautnah. Dazu ein intensiv duftender Tipp: Eine organisierte Orchideen-Wanderung, deren geringe Gebühr auch noch einem wohltätigen Zweck zugute kommt.

Besuchen sollte man am Hang des Fünf-Finger-Gebirges auch Karmi. Genau. Es ist ein außergewöhnlich hübsches Dorf mit Häusern in traditioneller Bauweise, idyllisch unterhalb der Burg St. Hil-larion gelegen. Gar nicht so weit entfernt sind zudem das tra-ditionelle Dorf Kozanköy, wo auch die von FTI angebotenen Jeep-Safari Halt macht, sowie Koruçam in der Nähe von Gü-zelyurt. Hier wird in der maronitischen Kirche jeden Sonntag eine Messe in Aramäisch, also der Sprache Jesu gehalten.

Was sollte man noch in keinem Fall verpassen?Eine Fahrt zur Karpaz-Halbinsel. Und zwar nicht nur wegen der herrlich einsamen Strände, sondern auch wegen der Oli-venfabrik in der Umgebung von Bafra und des Turtle Projekts an den Algadi Stränden. So nahe kommt man selten einer Meeresschildkröte.

Auf Karpaz gibt es auch das einzigartige Eco Village von Nordzypern.Ein Besuch von Büyük Konuk ist sehr empfehlenswert, denn hier erfährt man eine Menge über die traditionelle Hand-werkskunst und die typisch zypriotische Herstellung von Käse und Brot – und darf sogar mitmachen. Einfach das authenti-sche Nordzypern pur.

Schließlich: Reisen macht hungrig und durstig. Was auf Nordzypern niemals lange andauert. Die Gastfreund-schaft der Einheimischen ist berühmt – und so bekommt man in einem Kebabci (Imbiss), im Kebap-Sanolu (Grill) oder in einer Pastahane (Konditorei) zum Essen immer auch ein Lächeln gratis dazu. Und wer gerne Wein trinkt, triff t mit „Aphrodite“ und „Kantara“ eine sehr gute Wahl.

DAS AUTHENTISCHE NORDZYPERN

WEITERE INFORMATIONEN ZU NORDZYPERN UND PASSENDE ANZEIGENVORLAGEN GIBT ES UNTER WWW.FTI-SERVICE.DE

FTI: Ein passendes Hotel für jeden UrlaubstypDie zwölf Hotels im aktuellen FTI-Katalog erfüllen die un-terschiedlichsten Ansprüche. Dabei reicht die Auswahl vom kleinen 3-Sterne-Hotel bis zum 5-Sterne-Luxus-Resort, von Übernachtung mit Frühstück bis All-Inclusive, von zentral gelegen bis idyllisch am Strand. Ein Highlight für FTI-Gäste: Cratos Premium Hotel & Casino als All-Inclusive!

Für die Orientierung gibt es bei FTI ein Leitsystem mit Kennzeichnung für ausgewiesene Wellness-Hotels („Well“),

Hotels mit breitem Fitnessangebot („Fit“) und Hotels, in denen sich Familien beson-ders wohl fühlen („Fam“).

Well: Mercure Cyprus Resort, Hotel Vuni Palace, Oscar Resort, Cratos Premium Hotel & Casino und Acapulco Beach Club & Resort in Kyrenia (türk.: Girne); Salamis Bay Conti Hotel & Casino und Kaya Artemis Resort & Casino in Famagusta.

Fam: Hotel Vuni Palace, Cratos Premium Hotel & Casino (beide Kyrenia), Salamis Bay Conti Hotel & Casino (Famagusta).

Fit: Acapulco Beach Club & Resort (Kyrenia), Salamis Bay Conti Hotel & Casino und Kaya Artemis Resort & Casino (Famagusta).

Im Katalog und empfehlenswert sind ferner: Simena Holiday Village und Hotel Manolya in Lapta sowie Hotel Ada Beach und Hotel Topset in Kyrenia.

NORDZYPERN EIN URLAUB BEI DER SCHÖNEN UNBEKANNTEN

NEU IM FTI-PROGRAMM:

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NEU

IBEROSTAR Anthelia, Teneriffa, Costa Adeje

ausgabe neun 2012.editorial

Neuer Chef aus Schweden, zentrale Steuerung für das Mas-

sengeschä� und ein Aufseher für Beteiligungen wie Gebeco,

OFT Reisen, Berge & Meer und L‘Tur – neben den Personalien

sind vor allem die strategischen Auswirkungen des Aufstiegs

von Christian Clemens an die Spitze von TUI Deutschland

und die Beschränkung der Aufgaben von Volker Böttcher auf

die Spezialveranstalter interessant. Dass es um höhere Ren-

dite und mehr Schub für das Online-Geschä� geht, ist klar.

Doch der Wechsel stellt auch touristische Grundeinsichten in

Frage. Bislang herrschte ein weitgehender Konsens darüber,

dass auch beim Bade-Pauschalurlaub die Eigenheiten der

nationalen Quellmärkte eine entscheidende Rolle spielen.

Das neue zentrale Board für das Mainstream-Geschä� wird

dagegen versuchen, möglichst viele Aktivitäten länderüber-

greifend zu fahren. Als Erfolgsrezept der Beteiligungen galt

bisher deren weitgehende Unabhängigkeit von der Zentrale.

Doch ob Böttcher die Spezialisten weiterhin frei agieren

lässt, ist fraglich. Als Planspiel wirken die Schritte der TUI

zur Effizienzsteigerung schlüssig. Ob sie auch richtig sind, ist

eine andere Frage.

Mailen Sie uns Ihre Meinung. [email protected]

Vorstoß mit Risiken

Christian Schmicke

Chefredakteur

Page 4: Travel One

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inhalt

Autovermieter 18

ausgabe neun.2012

titelthema 10Fußball-Europameisterschaft. Die Ukraine sorgt

seit Monaten für negative Schlagzeilen. Das wirkt

sich auch auf die Nachfrage nach Tickets und

Reisearrangements aus.

puls6 Beratung. Bekannte Touristiker gründen Firma.

7 Emirates. Studie zum volkswirtscha�lichen Nutzen.

8 Interview. Wie sich Schmetterling-Chef Willi Müller

zum Anwalt der Kunden machen will.

produkt18 Autovermieter. Die Tankregelungen der

Anbieter sind mitunter Anlass für Verärgerung.

Über die Tücken mit dem Tank.

20 Holiday Autos. Das Online-Geschä� wächst.

21 Sunny Cars. Ausbau der Buchungs-Tools.

22 Urteil. Flugvorverlegung kann ein Reisemangel sein.

24 Airlines/Airports. Flughäfen befürchten Kontroll-Chaos +++

Nur noch ein Koffer bei Island-Reisen

sales 26 TVG. Die Flugbörse erhält eine Frischzellenkur.

28 Thomas Cook Travel Games. Jede Menge Spaß

und Infos für 450 Reiseprofis im türkischen Belek.

30 Meinreisespezialist. Kooperation mit Friseuren,

Weinhändlern und Bäckern.

destination32 Frankreich. Marseille wird Kulturhauptstadt. Die Hafenstadt

hat sich fein gemacht und ihr Gesicht verändert.

35 Louvre. Nächsten Dezember mit Dépendance in Lens.

38 Tunesien. Das Cap Bon im Nordosten gilt als

Garten des Landes – dort wird auch Wein angebaut.

exit 46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.

47 TV-Tipps.

48 Leute & Karrieren. Michael Thamm geht nach Genua.

49 Feedback & Impressum.

50 Persönlich. Stefanie Brandes, Marketing & Vertrieb Aldiana.

TVG 26

Frankreich 32

Tunesien 38

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Opernhaus von Sydney an

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Foto: Hamilton Lund

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Page 6: Travel One

rubrik.thema

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Neues Beratungsquintett

Dass sich Touristikmanager mit

Führungserfahrung als Berater

selbstständig machen, ist kei-

ne Seltenheit. Dass sich davon

gleich fünf als Gesellscha�er ei-

ner Unternehmensberatung zu-

sammentun, schon eher. Jürgen

Büchy, Marc Hildebrand, Gunther

Holzschuh, Wolfgang John und

Prof. Dr. Adrian von Dörnberg

sind nun The Travel Consulting

Group. Nach den Worten des am-

tierenden DRV-Präsidenten Bü-

chy will die neue Firma »auf na-

tionaler Ebene neben den klas-

sischen Touristikunternehmen

und Zulieferern vor allem auch

kleine und mittlere Unterneh-

men beraten, die sich bislang

auch aus Kostengründen davor

gescheut haben, die Dienste ei-

nes Beratungsunternehmens in

Anspruch zu nehmen«.

Mit dem ehemaligen BCD-

Chef Hildebrand, Airliner John,

Hochschulprofessor von Dörn-

berg und dem früheren OFT-

und Galileo-Manager Holzschuh

sind vier der Gesellscha�er be-

reits mit eigenen Firmen im Be-

ratungsgeschä� aktiv. Für Bü-

chy, der zugunsten seiner ehren-

amtlichen DRV-Präsidentscha�

den Job als Vertriebschef bei der

Deutschen Bahn an den Nagel

gehängt hat, soll die Travel Con-

sulting Group wirtscha�liches

Standbein werden.

Zwei Firmensitze weist das Un-

ternehmen aus – einer davon ist

in Frankfurt, ein weiterer in Du-

bai. Im Emirat will der ehemali-

ge CWT- und BCD-Manager Ben-

jo van Laarhoven das Geschä�

vorantreiben. Schon bevor die

ersten Kunden an Bord sind,

ist das Konzept der Gruppe auf

neue Standorte und personel-

le Verstärkung ausgerichtet. Sie

sucht Lizenznehmer, die min-

destens zehn Jahre einschlägige

Erfahrung in der Führung eines

Unternehmens in der Travel-,

Transport-, IT- oder Hospitality

Branche oder im Consulting-Be-

reich mitbringen.

Air Berlin steigt bei Iz Air ein

Jürgen Büchy, Marc Hildebrand, Gunther Holzschuh, Wolfgang John und Prof. Dr. Adrian von Dörnberg haben eine

gemeinsame Beratungsfir-

ma gegründet

puls

Die zweitgrößte deutsche Fluggesellscha� hat beim Bun-

deskartellamt den Einstieg beim türkischen Carrier Izmir Airlines angemeldet. Über die Höhe der Beteiligung wer-

den keine Angaben gemacht. Mutterunternehmen von Iz-

mir Airlines sind Pegasus Airlines und die Beteiligungsge-

sellscha� Esas, die wiederum zwölf Prozent an Air Berlin

hält. Der Sohn des Firmenchefs Sevket Sabanci, Ali Saban-

ci, sitzt im Aufsichtsrat von Air Berlin. Zwischen Pegasus

Airlines und Air Berlin findet bereits eine enge Zusam-

menarbeit statt. So besteht eine Vertriebspartnerscha�,

seit Herbst 2011 gibt es Codeshare-Flüge. Im November

starteten beide Air Berlin Turkey mit Flügen zwischen An-

talya und Deutschland. Izmir Airlines betreibt sieben Ma-

schinen, zwei Boeing 737, drei Airbus A319 und zwei A320.

www.the-travel-consulting-group.com

Page 7: Travel One

travel.one 4.5.2012 7

■ Eine Studie im Au�rag der Fluggesellscha� aus Dubai soll zeigen, dass die

Aktivitäten der Airline keine Arbeitsplätze von Deutschland nach Dubai ver-

lagern, sondern hierzulande volkswirtscha�lichen Nutzen bringen. Erstellt

wurde die Untersuchung mit dem Titel »Der volkswirtscha�liche Nutzen für

Deutschland aus der Geschä�stätigkeit von Emirates« von Wissenscha�lern

des Instituts für Flughafenwesen und Lu�verkehr des Deutschen Zentrums

für Lu�- und Raumfahrt (DLR). Ihre Ergebnisse sollen am 9. Mai vorgestellt

werden. Wir informieren Sie darüber unter www.travel-one.net

Emirates will Nutzen dokumentieren

Eine 15-tägige Studienreise

mit Ethiopian Airlines und

Studiosus hatten die Flugge-

sellscha� und der Veranstalter

zusammen mit Travel One als

Gewinn für das Äthiopien-Quiz

auf der Travel One Website

ausgelobt. Auf diese Reise darf

sich jetzt Freya Mohr (Foto)

von Grün und Blau Reisen in Schenefeld freuen. Sie

führt zu drei Unesco-Weltkulturerbestätten, in die an-

tike Hauptstadt Axum, die Kaiserstadt Gondar und in

eine der heiligen Städte des Islam, nach Harar. Weite-

re Stationen sind unter anderem der Markt in Bati, die

Felsenkirchen von Tigre und die Wasserfälle des Nil.

Freya Mohr fliegt nach Äthiopien

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Renate Lederer-Huber & Reinhard SchegaReisebüro M45, München

Travel One TrendmesserNach Erkenntnissen von 56 Prozent der

Reisebüros, die Reisen zur Fußball-Euro-

pameisterschaft verkaufen, wirkt sich die

negative Berichterstattung über die Uk-

raine auf die Nachfrage aus. Die Kunden

seien verunsichert und buchten weniger.

44 Prozent der Büros mit EM-Geschäft

gaben an, ihren Kunden sei die Wahl der

Ukraine als Spielort gleichgültig. Mehr

dazu ab Seite 10.

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4.5.2012 travel.one8

puls.interview

Sie haben auf der Schmetterling-Jahrestagung im türkischen Antalya die Politik von Veranstaltern und Reedereien kritisiert, die Anreise nur noch gering oder gar nicht mehr über Provisionen zu vergüten. Sind Sie wirklich erstaunt über diese Tendenz?Müller: Das ist nicht die Frage. Tatsache

ist, dass sich diese Praxis bei den Ver-

anstaltern sozusagen schleichend aus-

gebreitet hat, ohne dass viele Reisebü-

ros davon Notiz genommen haben.

Bei Nur-Flug-Buchungen, Linien- und

Charterflügen kennen wir das Thema

schon länger. Bei Veranstalterpaketen

macht aber gerade die Anreise den Rei-

sebüros wegen Flugzeitenänderungen

und möglicher Reklamationen viel Ar-

beit. Dieses arbeitsintensive Segment

nur noch schlecht oder gar nicht mehr

zu vergüten, entbehrt jeder Logik und

ist nicht hinnehmbar.

Was hat Schmetterling dem denn entgegenzusetzen?Viele Reisebüros werden verstärkt auf

Veranstalter und Reedereien setzen, die

noch mit Vollvergütung arbeiten. Diese

konsequent zu unterstützen, wird mehr

Wirkung zeigen als lange Reden.

Bei Lufthansa erhalten Reisebüros nicht nur keine Provision, sondern sie

müssen komplett zum Nulltarif arbeiten, wenn sie mit den Preisen auf lufthansa.com gleichziehen wollen. Wie gehen Sie damit um?Bereits seit Lufthansa und andere Air-

lines keine Provision mehr zahlen, ist

der Handelsvertreterstatus gegenüber

den Fluggesellschaften juristisch nicht

mehr gegeben. Damit entfällt für die

Reisebüros die Verpflichtung, im Sinne

des Handelsherren zu handeln. Luft-

hansa hat uns mit der Wegnahme der

Provision 2004 auf die Seite der Kunden

getrieben. Wenn sich das Reisebüro für

seine Leistung ausschließlich vom Kun-

den bezahlen lassen muss, dann sollte

es auch in vollem Umfang als dessen

Interessenvertreter agieren. Auch hier

lautet die Devise: Nicht reden, sondern

handeln. Wir arbeiten für den Kunden

und verhelfen ihm zu seinem Recht.

Wie soll das funktionieren?Wir haben eigens zu diesem Zweck mit

einem Rechtsanwaltskonsortium, der

Deutschen Gesellschaft für Fluggast-

rechte, den »Passagier-Partner« entwi-

ckelt. Er gleicht sämtliche tatsächlichen

Abflugzeiten mit den ursprünglich ge-

planten Flugzeiten ab. Über eine Schnitt-

stelle zu unserem Technikpaket Schmet-

terling Argus werden die Zeiten mit den

Daten unserer Kunden abgeglichen. Wenn

Willi Müller (64) gründete Schmetterling 1970 mit seiner Frau Cäcilie. Zum Familienunternehmen mit rund 400 Mitarbeitern gehören ein Reiseveranstalter, ein Busunternehmen, eine Reisebürokooperation und ein Technik-Dienstleister. Nebenbei ist Müller CSU-Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Geschwand und erster Vorsitzender des Männergesangsvereins »Gemütlichkeit«.

Wie wollen Sie zum Anwalt der Kunden werden, Herr Müller?Das Interview führte Christian Schmicke.

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travel.one 4.5.2012 9

ein Entschädigungsanspruch besteht

und der Kunde zuvor erklärt hat, dass die

Anwälte tätig werden dürfen, um seine

Ansprüche geltend zu machen, leiten die-

se automatisch juristische Schritte in die

Wege. Das ist aktiver Verbraucherschutz.

Aus reiner Nächstenliebe werden die Anwälte das aber nicht tun.Sie erhalten ein Viertel der Summe, die

dem Kunden zugesprochen wird. Das ist

fair, denn über diesen Anteil hinaus ge-

hen die Kunden kein Risiko ein.

Gleichwohl machen Vergütungs-kürzungen das Leben der Reisebüros nicht leichter. Wie können sie sich dem negativen Sog solcher Faktoren entziehen?Es gibt ja auch positive Entwicklungen.

Etwa, dass der negative Grundtrend bei

den Provisionen mit Hilfe der QTA ge-

stoppt werden konnte. Aber im Kern

geht es für uns um Existenzsicherung

durch zusätzlichen Content, den Ein-

satz unserer Technik für die Beratung

und die konsequente Nutzung sämt-

licher Vertriebskanäle.

Was meinen Sie mit zusätzlichem Content? Es gibt allein 30.000 Hotels und Pensio-

nen in Deutschland, die ausschließlich

über unser System Schmetterling

Bombyx buchbar sind. Das ist ein Ge-

schäft, das nur deshalb immer an den

Reisebüros vorbeigegangen ist, weil

sie diese Produkte nicht buchen konn-

ten. Lediglich zehn Prozent des

Deutschland-Tourismus wird heute im

Reisebüro verkauft. Denn für Veran-

stalter sind Unterkünfte mit drei, vier

oder neun Zimmern uninteressant.

Wir als Vertriebsorganisation können

damit anders umgehen. Mittlerweile

generieren wir auf diesem Weg täglich

ordentliche dreistellige Buchungs-

zahlen. Und wir bauen dieses Geschäft

auf europäischer Ebene aus.

Wie weit sind Sie mit Ihrer Expansion im Ausland gekommen?

Es gibt mittlerweile rund 1.000

Schmetterling-Agenturen außerhalb

Deutschlands. Mittelfristig setzen wir

darauf, allen Partnern, national wie

international, sämtliche in Europa

vorhandenen Produkte buchbar zu

machen. Das kann ein Veranstalter

nicht leisten, weil er sich auf Kapazi-

täten und Auslastung konzentrieren

und deshalb konsequent selektieren

muss. Wir als Vertrieb können das.

Sie setzen auf zusätzliche Produkte jenseits der Veranstalterangebote. Aber wollen die Kunden in Zukunft überhaupt noch im Reisebüro buchen? Viele sagen, junge Leute wissen überhaupt nicht mehr, was ein Reisebüro ist ...Sicher werden die Kunden auch künf-

tig im Reisebüro buchen, wenn sie

dort bekommen, was sie suchen. Un-

ser Geschäft wächst, weil die Leute

merken, dass sie einen Profi brau-

chen, wenn sie erst einmal Erfah-

rungen mit anderen Wegen, den Ur-

laub zu organisieren, gesammelt ha-

ben. Natürlich muss das Erschei-

nungsbild des Reisebüros dafür so

sein, dass ein Kunde sich dort zuhau-

se fühlt. Und ebenso selbstverständ-

lich muss er die Möglichkeit haben,

seine Reise spätabends daheim über

die Website des Reisebüros zu buchen.

Die Zuwächse bei Schmetterling kom-

men überwiegend aus dem Vertriebs-

mix, also der Kombination von Inter-

net und persönlicher Beratung.

TUI will mit Reise-Experten auf tui.com den touristischen Vertrieb revolutionieren. Können Sie sich mit diesem Konzept anfreunden? Warum sollten Reisebüros ihr Kapital

in Form ihres Expertenwissens auf der

Website eines Veranstalters zur Verfü-

gung stellen? Es gibt schließlich aus-

reichend Möglichkeiten, sich und sei-

ne Tipps auf der eigenen Reisebüro-

Website zu präsentieren. Die Websites

unserer Reisebüros tragen schon seit

2002 ihre jeweils individuelle Hand-

schrift.

Wie groß oder klein ist das Engagement Ihrer Mitglieder für ihre Online-Auftritte? Da gibt es, wie bei allen Organisati-

onen, das ganze Spektrum. Wir haben

sehr aktive Partner, von denen einige

sogar eigene Entwicklungen voran-

treiben. Aber natürlich sind auch Bü-

ros dabei, die selber keine große Initi-

ative ergreifen wollen und erwarten,

dass die Schmetterling-Zentrale alles

für sie regelt. Durch unsere hoch ent-

wickelten Lösungen sind auch diese

Büros viel weiter als andere.

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EM 2012.titelthema

Als Austragungsort der Fußballeuropameisterschaft ist die Ukraine umstrittener denn je.

Auch Veranstalter befürchten Probleme, fordern aber eine Chance für das Land.

Klatsche für den Gastgeber

Veranstalter hoffen auf eine »Last-Minute-Europameisterscha�«

Wenn am 8. Juni um 18 Uhr

in Warschau ein runder Le-

derball über den Rasen rollt,

werden Millionen Fans den Start der

Fußballeuropameisterscha� an Fern-

sehgeräten und auf Stadionsitzen ge-

spannt mitverfolgen. Denn das Event

gilt schließlich nach den Olympischen

Spielen als das wichtigste sportliche Er-

eignis dieses Jahres.

Doch noch hält sich die Vorfreude

auf einen der Höhepunkte der europäi-

schen Fußballwelt in Grenzen, die Nach-

frage nach Tickets ist bislang verhal-

ten. Der Grund für die offensichtliche

Missstimmung ist in einem der beiden

Gastgeberländer zu finden: der Ukra-

ine. Gemeinsam mit Polen wurde das

Nicht-EU-Land 2007 vom europäischen

Fußballverband UEFA zur Austragungs-

stätte für die EM 2012 auserwählt.

Eine Entscheidung, die bis heute

Politik und Gesellscha� spaltet und

mittlerweile fast täglich von negativen

Schlagzeilen begleitet wird. Die Liste

der Anklagepunkte, die sich die Ukra-

ine weltweit anhören muss, ist lang.

Menschenrechtsverletzungen, politische

Missstände, fehlende demokratische

Reformen, Folter, Kriminalität, man-

gelnde Sicherheit und Korruption sind

nur einige der he�igen Vorwürfe, die

dem Land gut einen Monat vor Turnier-

beginn immer wieder gemacht werden.

Vergleich mit Südafrika.Dass ein sportliches Großereignis be-

reits im Vorfeld Diskussionen auf allen

Ebenen heraufbeschwört, ist nicht neu.

»Die schlechte Stimmung, das Mies-

machen hatten wir auch vor der WM

in Südafrika«, erinnert sich Wolfgang

Vieten, Geschä�sführer von Sportrei-

seanbieter Vietentours. Denn auch das

Gastgeberland der Fußballweltmeister-

scha� 2010 musste sich viel Kritik ge-

fallen lassen. Mangelnde Infrastruktur,

unfertige Stadien, winterliche Tempe-

raturen und schlechte Sicherheitsvor-

kehrungen wurden damals als Gründe

aufgeführt, warum der Ticketverkauf in

Deutschland nur mühsam in Gang kam.

Fans, die dennoch die Reise nach

Südafrika antraten, wurden dann aber

nicht nur mit einem spielerisch span-

nenden Turnier belohnt, sondern auch

mit einer einmaligen Stimmung im

Land, einer reibungslos funktionieren-

den Infrastruktur, zu jeder Tages- und

Nachtzeit freundlichen Südafrikanern

und genügend schönen und preiswer-

ten Unterkün�en. Und natürlich wa-

ren auch alle Stadien rechtzeitig fertig.

»Austragungsländer sollten eine Chan-

ce bekommen, damit Fans eine ähnlich

tolle Meisterscha� wie in Südafrika er-

leben können«, fordert daher Stefan Fal-

tin, Geschä�sführer von Faltin Travel.

Im Gegensatz zu dem Land am Kap

gibt es aber im Fall der Ukraine offen-

bar besonders viele Stimmen, die der

Meinung sind, ein derart umstrittener

Staat dürfe nicht als öffentliche Bühne

für ein sportliches und touristisches

Großereignis dienen. Ihre Vorwürfe

richten sich ganz klar auch an die UEFA.

Doch der Fußballverband steht hinter

seiner Entscheidung und betont auf

Nachfrage von Travel One noch einmal,

dass es einen »reibungslosen Turnierab-

lauf« in der Ukraine geben werde. Eine

wenig überraschende Aussage.

Verhaltene Nachfrage.Die Nachfrage nach Tickets für die EM

auf dem deutschen Markt ist bei den

meisten Veranstaltern noch schlep-

pend. Das liege neben der politischen

Situation aber auch daran, dass viele

deutsche Fußballfans die Europameis-

terscha� noch nicht vor Augen haben,

betonen die Veranstalter. Schließlich

stünden im Mai zunächst noch das Fi-

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4.5.2012 travel.one12

Deutsche Fans, die trotz der negativen Vorberichterstattung 2010 nach Südafrika reisten, wurden mit einer tollen Weltmeisterschaft belohnt

nale des DFB-Pokals und das der Champi-

ons-League an, sagt Sportreiseveranstalter

Faltin. Deshalb hätten zum Beispiel gerade

Firmen ihr Budget für diese Spiele verwen-

det, statt wie sonst üblich für die EM. Das

Geld fehle nun im Topf, so der Experte.

Konkurrent Wolfgang Töpfer von Five

Star Event hat sich sofort nach der Be-

kanntgabe der deutschen Spiele in der Uk-

raine »ausgeklinkt«, wie er sagt. Noch nie

habe es seines Wissens eine »so schlecht zu

verkaufende EM« gegeben. Auch Helmut

Voss, Geschä�sführer von Voss und Vota-

va, spürt das geringe Interesse und führt

es hauptsächlich auf den Austragungsort

selbst zurück. »Die Nachfrage wäre sicher-

lich größer, wenn Deutschland die Grup-

penspiele nicht in der Ukraine bestreiten

würde«, weiß er. In seinem Portfolio hat

er deshalb nur Pakete für EM-Reisen nach

Polen aufgelegt, mit Tagesausflügen in die

Ukraine. Ebenso wie Dertour. Der Baustein-

spezialist bietet zu den Vorrundenspielen

der deutschen Nationalmannscha� nur

Tagespakete ohne Übernachtung an. Für

diese laufe die Nachfrage sehr gut, wie

Produktleiterin Tanja Langsdorf betont.

»Der Charter zum Holland-Spiel ist ausge-

bucht und die Finalreise fast ausverkau�«,

so ihr Zwischenfazit. Bezeichnend ist auch

die Tatsache, dass sich immerhin 13 der 16

teilnehmenden Nationalmannscha�en in

Polen einquartiert haben. Darunter auch

die Teams, die die stärksten Fangemein-

den besitzen: Deutschland, England und

die Niederlande. Somit wohnt keine der

Mannscha�en, die ihre Vorrundenspiele in

der Ukraine austragen, im Land selbst. Das

sei bewusst so gewählt, damit es mehr freie

Hotelbetten für Fans gebe, wird hinter vor-

gehaltener Hand behauptet.

Skandal um überteuerte Hotels.Warum die Veranstalter kaum Unterkünf-

te in der Ukraine im Portfolio haben, wird

schnell deutlich. Schließlich sorgten erst vor

kurzem die überteuerten Hotelpreise hier-

zulande für große Aufregung und bescher-

ten der Ukraine scharfe Kritik, nicht zuletzt

von UEFA-Präsident Michel Platini selbst.

Auch in der Touristik konnte niemand das

Verhalten einiger Hoteliers – sie verlangten

teilweise um bis zu 600 Prozent höhere Prei-

se – nachvollziehen. »Erhöhte Hotelpreise

findet man immer bei Großsportveranstal-

tungen, aber die Erhöhung muss im Rah-

men bleiben und akzeptabel sein«, betont

Dertour- Produktleiterin Langsdorf. Von

»Wucherpreisen« spricht Sportreiseveran-

stalter Vietentours; viele Unterkün�e seien

erst ab einem Mindestaufenthalt von drei

Nächten buchbar, moniert Faltin. »Als Ver-

anstalter leiden wir unter dieser Gier der

Hoteliers«, klagt er. Und auch der Kunde sei

Helmut Voss: »Die Nachfrage wäre

größer, wenn Deutschland nicht in

der Ukraine spielen würde«

Stefan Faltin: »Austragungslän-

der haben eine Chance verdient«

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EM 2012.titelthema

KÜSST HAMBURG

Am 12. Mai 2012 feiern wir AIDAmar. Freuen Sie sich auf die größte Schiffstaufe der Welt. www.aida.de/extranet

Leidtragender so einer Preispolitik, da

er die hohen Endkosten zu tragen habe.

»Es wird noch viele Hotelüberbu-

chungen geben«, ist Voss überzeugt. Vie-

le Fans haben ihre Ticketzuteilung für

die Spiele der deutschen Mannscha�

in der Ukraine erst Mitte März von der

UEFA erhalten. »Nun kom-

men Fans kaum noch bezahl-

bar zu den Spielen«, kritisiert

der Veranstalter. Letztlich

könnten zwar die Stadien in

der Ukraine ausverkau� sein,

aber viele Plätze leer bleiben,

vermutet er und ergänzt: »Es

ist für Fans günstiger, die Ti-

ckets verfallen zu lassen, als

Wahnsinnspreise für die Rei-

se zu zahlen.«

Aus Sicht der Veranstalter

setzt die Ukraine damit ein

völlig falsches Zeichen. »Nor-

malerweise nutzen Länder,

die eine Chance bekommen,

Gastgeberland solch eines

Events zu sein, diese eher, um

sich positiv in der Öffentlich-

keit zu präsentieren«, erklärt

Sportreisenexperte Faltin.

Genau das will im Fall der

Ukraine jedoch partout nicht

funktionieren. Stattdessen

überschatten weiter negati-

ve Schlagzeilen, aktuell über

die Ha� von Ex-Regierungs-

chefin Julia Timoschenko, die

globale Medienlandscha�.

Auf die scharfe Kritik am

ukrainischen Preissystem

hat das Land allerdings über-

raschend reagiert. Markijan

Lubkiwskij, Direktor des zu-

ständigen Organisationsko-

mitees, versprach umgehend,

dass es noch »1.000 Unter-

kün�e für Fans in Ein-, Zwei-

und Drei-Sterne-Hotels zu

vernün�igen Preisen« gebe,

ebenso wie Campingplätze

speziell für Fans. »Wenn die

Hoteliers die Preise hochhal-

ten, dann wird niemand dort

übernachten«, sagt Lubkiws-

kij und ist überzeugt, dass die Hotels

die Preise wieder senken werden. Doch

dem trauen viele Anhänger offenbar

nicht. Und so ist es nicht überraschend,

dass das Polnische Fremdenverkehrs-

amt bereits ein hohes Interesse an

Übernachtungen in den polnisch-uk-

rainischen Grenzregionen, in Przemsyl

und Zamosc, verzeichnet.

Thema Infrastruktur.Das größte Problem aus Sicht der Ver-

anstalter stellt neben der schlechten

Hotelsituation das leidige Thema Infra-

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4.5.2012 travel.one14

struktur dar. Sie sei in der Ukraine einfach

nicht auf die Größe solch einer Sportver-

anstaltung ausgelegt, heißt es. »Das macht

eine gute Organisation für Reiseveranstal-

ter schwierig. Hinzu kommt noch, dass Po-

len und die Ukraine sehr unterschiedlich

sind und es keine guten Verbindungen

per Bus, Bahn oder Flugzeug gibt«, sagt

Dertour-Managerin Langsdorf. Auch Stra-

ßenschilder in kyrillischer Schri� könnten

internationale Gäste abschrecken.

Dabei bekrä�igt das EM-Komitee der

Ukraine, dass sich gerade in jüngster Zeit

bei der Infrastruktur viel getan habe. Zum

Beispiel sei eine neue Billig-Airline geplant,

die rechtzeitig vor Turnierbeginn im ukrai-

nischen Markt etabliert werde, berichtet Vi-

zepremierminister Borys Kolesnikov. Fans

könnten so besser Kosten für Flug und Ho-

tel kalkulieren, glaubt der Politiker.

Als problematisch gilt auch die Anreise mit

dem Auto oder der Bahn. »Es gibt wenig

ausgebaute Straßen, teils noch Schotterwe-

ge, und an den Grenzen müssen Reisende

lange Wartezeiten von fünf bis acht Stun-

den in Kauf nehmen«, weiß Faltin.

Doch immerhin bei diesem Thema zeigt

sich die Ukraine einsichtig. So beteuert

das Land, die Abfertigung an den Grenzen

während der EM erleichtern zu wollen.

Zwischen Polen und der Ukraine sind zum

Beispiel Sonderreihen für Fußballfans ge-

plant, die von polnischen und ukrainischen

Beamten abgefertigt werden. Darüber hin-

aus benötigen EU-Bürger kein Visum mehr,

wenn sie in die Ukraine einreisen.

Hilfestellung aus dem Ausland.Schützenhilfe erhält der umstrittene EM-

Gastgeber auch vom Partnerland Polen. So

haben sich zum Beispiel die Eisenbahnge-

sellscha�en beider Länder darauf verstän-

digt, an den Spieltagen bis zu zwölf zusätz-

liche grenzüberschreitende Züge für Fans

zur Verfügung zu stellen, die auf den unter-

schiedlichen Spurbreiten der Gleise fahren

können. Und auch die Frequenzen am Him-

mel sollen während des Turniers gesteigert

werden. Die polnische Airline LOT könne

ihre Verbindungen bei Bedarf erhöhen,

heißt es. Zusätzlich wird das Nachtflugver-

bot während der Zeit der EM aufgehoben.

Um das Land auch nach dem Fußball-

turnier für Touristen möglichst attraktiv zu

halten, hat sich die Ukraine darüber hinaus

Entwicklungshilfe aus Deutschland geholt.

Die Deutsche Gesellscha� für Internationale

Zusammenarbeit (GIZ) hil� – im Au�rag des

Bundesministeriums für wirtscha�liche Zu-

sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – in

den Austragungsorten eine »leistungsfähige

Tourismusverwaltung und nachhaltige Mo-

bilitätskonzepte aufzubauen«.

Auch dem Thema Aids widmet sich die

weltweit tätige Organisation während des

Fußballevents. Vor allem Jugendliche sol-

len aufgeklärt und informiert werden, wie

sie sich vor der Krankheit schützen können.

Immerhin ist laut GIZ ein Prozent der uk-

rainischen Bevölkerung mit dem Virus in-

fiziert. Das seien zehnmal mehr Menschen

als beispielsweise in Deutschland. Polen ist startklar: Die PGE-Arena in Danzig wartet bereits auf Fans aus aller Welt

titelthema.EM 2012

Wolfgang Vieten: »FIFA und

UEFA sollten mehr Rücksicht auf

die Wünsche der Fans nehmen«

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Page 15: Travel One

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Als EM-Spielstätte soll KiewTouristen in das umstrittene

Land bringen

Blick zum Nachbarland.Im Partnerland Polen ist man bereits deut-

lich weiter. Das touristisch gut erschlosse-

ne Land hat nicht nur die Kapazitäten an

den größten Airports rechtzeitig ausge-

baut – in Warschau können nun zwölf statt

bisher zehn Millionen Passagiere jährlich

abgefertigt werden, in Danzig entsteht ein

zweites Terminal –, sondern

auch wichtige Straßen- und

Bahnstrecken erneuert oder

erweitert. Pünktlich zum

EM-Start können Gäste bei-

spielsweise vom Warschau-

er Chopin-Airport mit dem

Zug direkt zum Zentral-

bahnhof fahren. Darüber

hinaus werden vor dem

Turnier neue Nonstop-

Flugverbindungen aufge-

nommen, etwa die Strecke

von Berlin nach Danzig

(Air Berlin) und von Düs-

seldorf nach Krakau und

Posen (Lu�hansa). Die Deut-

sche Bahn startet ebenfalls

eine neue Direktverbindung,

und zwar von Berlin nach Danzig.

Auch am Hotelportfolio wurde

gefeilt. Fans können aus mehr

als 100.000 Übernachtungs-

plätzen wählen. Neu sind die

»Carlsberg Fan Camps«, die in Warschau,

Posen, Breslau und Sopot entstehen und

Platz für 3.000 bis 5.000 Anhänger bieten.

Sie können dort für niedrige Preise in Zwei-

Personen-Zelten, kleinen mobilen Ferien-

häusern, dem eigenen Zelt oder dem eige-

nen Caravan übernachten – Frühstück und

ein Bier gibt es inklusive.

Zwar rechnen auch in

Polen die Tourismusverant-

wortlichen mit zwischen 50

und 100 Prozent erhöhten

Hotelpreisen, doch sei das

durchaus im Rahmen, wie

Jan Wawrzyniak, Direktor

des Polnischen Fremden-

verkehrsamtes, betont.

»Wir gehen davon aus,

dass jeder Fan, der zu ei-

nem Spiel anreist, auch

eine Unterkun� zu einem

akzeptablen Preis finden

wird«, verspricht er.

Außerdem dürfen Fans

nicht vergessen: »Auch wenn

während der Zeit der EM in den

vier Spielstätten die Bierpreise

um 100 Prozent angehoben wer-

den, sind sie im Schnitt immer noch

billiger als in Deutschland.« Eine

positive Aussicht.

Kendra Mietke

EM 2012.titelthema

Veranstalter kompaktDertour: Von der UEFA lizen-

zierter Reiseveranstalter, Reisen

zu den drei Vorrundenspielen der

deutschen Mannscha� sowie zu

den Spielen der Finalrunde.

www.dertour-fussball.de

Faltin Travel: Pakete zu allen

31 Spielen, Mindestaufenthalts-

dauer zwei Nächte im Vier- oder

Fünf-Sterne-Hotel.

www.faltintravel.com

Vietentours: Verschiedene

Pakete zu allen Vorrunden- und

Hauptrundenspielen, Mindesteil-

nehmerzahl zwölf Personen.

www.vietentours.de

Voss und Votava: Individuelle Pakete zu allen Spie-

len, Tagesausflüge nach Lemberg

und Charkov zu den Spielen der

deutschen Mannscha�.

www.voss-votava.de

OT Events und Sports: Von der

UEFA lizenzierter Reiseveranstal-

ter, Reisen mit und ohne Tickets,

Zusammenarbeit mit Reisebüros

auf Anfrage möglich.

http://otevs.com/em2012/

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Page 16: Travel One

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Danzig (Gdansk)

PGE-Arena: Die für 200 Millionen Euro neu gebaute

Spielstätte am Stadtrand erinnert von außen an das

Soccer-City-Stadion von Johannesburg. Das Stadion

fasst 43.615 Zuschauer.

Fanmeile: Großbildleinwand auf dem Platz Zebran

Ludowych, für 30.000 Fans.

Sehenswert: Nach dem Zweiten Weltkrieg originalge-

treu rekonstruiertes historisches Viertel Rechtstadt,

Danziger Werft mit Ausstellung »Wege in die Freiheit«.

www.de.gdansk.gda.pl

Breslau (Wroclaw)

Wroclaw-Stadion: Der rund 175 Millionen Euro teure

Neubau befindet sich im Stadtteil Maślice, bis zu

42.771 Zuschauer finden Platz.

www.2012.wroc.pl

Fanmeile: Großbildleinwände auf den Plätzen Reynek

und Solny in der Altstadt, für 30.000 Fans.

Sehenswert: Marktplatz mit mittelalterlichem

Rathauskomplex (Museum für bürgerliche Kunst),

Altstadt, Panorama Raclawicka (auf Rotunde gemalt).

www.wroclaw.pl

Posen (Poznan)

Stadion Miejski: Das 1980 eröffnete Stadion wurde

innerhalb von zwei Jahren für rund 200 Millionen Euro

auf internationalen Standard gebracht, die Kapazität

liegt bei 45.500 Zuschauern.

Fanmeile: Großbildleinwand auf dem Platz Wolnosci

nahe der Altstadt, für 30.000 Fans.

Sehenswert: Altstadt mit Altem Markt und Renais-

sance-Rathaus, Museum für Musikinstrumente,

Kirchenviertel Ostrów Tumski.

www.poznan.pl

Warschau (Warszawa)

Nationalstadion: Das Stadion von Kapstadt stand

beim Bau der 375 Millionen Euro teuren Spielstätte

Pate. Fassungsvermögen: 58.145 Zuschauer.

www.stadionnarodowy.org.pl

Fanmeile: Acht Großbildleinwände auf dem Platz

Defilad beim Hauptbahnhof, für 100.000 Fans.

Sehenswert: Nach dem Zweiten Weltkrieg originalge-

treu wiederaufgebaute historische Altstadt, Königs-

schloss, Museum des Warschauer Aufstands.

www.warsawtour.pl

Spielstätten in Polen

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titelthema.EM 2012

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Donezk

Donbass-Arena: Die »fliegende Untertasse«

soll mehr als 400 Millionen Euro gekostet haben

und ist für 51.504 Zuschauer zugelassen.

www.donbass-arena.com

Fanmeile: Drei Großbildleinwände im

Sherbakova-Park beim Busbahnhof.

Sehenswert: Opernhaus, Preobrazhenskiy-Kathedra-

le, 360 Meter hoher TV-Sendemast am neuen Fernseh-

zentrum, Kunstmuseum.

www.donetskcity.com

Kiew

Olympiastadion: Der Umbau des 1923 errichteten

Stadions kostete laut DFB 585 Millionen Euro (inklusi-

ve Infrastrukturmaßnahmen), für 70.050 Zuschauer.

www.nsc-olimpiyskiy.com.ua

Fanmeile: Vier Großbildleinwände auf dem Maidan

Nezalezhnosti im Stadtzentrum.

Sehenswert: Sophienkathedrale und Höhlenkloster

(beide Unesco-Weltkulturerbe), Markthalle Bessarabs-

ka Ploschtascha, Platz der Unabhängigkeit, Tscherno-

byl Museum.

Charkiw

Oblast Sports Complex Metalist: Das Stadion

aus dem Jahr 1926 wurde 2010 umgebaut, es ist

nach seinem Heimatklub FC Metalist benannt worden

und fasst 38.685 Zuschauer.

Fanmeile: Drei Großbildleinwände auf dem

Ploshcha Svobody, für 50.000 Fans.

Sehenswert: Kathedrale des Maria-Schutz-Klosters,

neoklassizistisches Theater, Freiheitsplatz,

Shevchenko-Park.

www.kharkovinfo.com

Lemberg (Lwiw)

Stadion: Die Kosten des schlichten Neubaus am

Stadtrand explodierten von den ursprünglich

veranschlagten 70 auf rund 220 Millionen Euro,

die Kapazität beträgt 34.915 Zuschauer.

Fanmeile: Großbildleinwand auf dem

Prospekt Svobody, für 27.000 Fans.

Sehenswert: Historische, in ihrer Geschlossenheit

erhaltene Altstadt mit Gebäuden vieler Epochen,

Ikonensammlung im ukrainischen Nationalmuseum.

www.lviv.travel

Spielstätten in der Ukraine

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produkt.autovermieter

Den Mietwagen mit einem vollen Tank

zu übernehmen und ihn später mit

einem leeren wieder abzugeben,

klingt für viele Kunden verlockend. Damit

entfällt der Stress, das Auto auf der Fahrt

zum Flughafen vor dem Abflug noch einmal

betanken zu müssen. »Für Mieter, deren Flug

zu Randzeiten startet, ist diese Regelung

besser. Denn dann sind die Tankstellen o�

noch oder bereits geschlossen«, nennt Tanja

Auer, Außendienstmitarbeiterin von Holiday

Autos, einen Vorteil der Voll-Leer-Regelung.

Diese legt fest, dass das Auto beim Abholen

einen vollen Tank hat, vor der Rückgabe aber

nicht mehr betankt werden muss.

»Die Voll-Leer-Regelung gibt es zu einem

sehr attraktiven Preis«, weiß Sunny-Cars-

Chef Kai Sannwald. Trotzdem warnt er vor

diesem Angebot. Denn das Problem ist, dass

der Kunde den Wagen zwar mit vollem Tank

übernimmt, die erste Tankfüllung aber nicht

in dem »attraktiven« Mietpreis enthalten ist.

Sie wird ihm vor Ort extra berechnet. Und

der Preis richtet sich dann nach den Sprit-

preisen, die am Miettag gelten. Dies kann

kann einen erheblichen Aufschlag auf den

Miettarif bedeuten.

Der Voll-Leer-Variante gegenüber steht

die Voll-Voll-Regelung. Sie besagt, dass der

Wagen mit vollem Tank abgeholt und ab-

gegeben wird. »O�mals rechnet sich trotz

des eigentlich billigeren Endpreises für den

Mietwagen bei Vermieter A mit der Regelung

Voll-Leer die Buchung des teureren Vermie-

ters B mit der Regelung Voll-Voll«, sagt Oli-

ver Albrecht, Bereichsleiter von Drive FTI.

Es könne vorkommen, dass bei Voll-Leer

beim Kauf der Tankfüllung zusätzlich noch

Servicegebühren berechnet werden. »Mögli-

cherweise bezahlt der Kunde aufgrund der

Tankregelung letzten Endes beim günstigen

Vermieter A mehr als beim teureren Vermie-

ter B«, erklärt Albrecht. Die Kunden müssten

also genau berechnen, welche Lösung für sie

passt. Dabei seien auch die Expedienten ge-

fordert, so Holiday-Autos-Managerin Auer:

»Sie benötigen die entsprechende Fach-

kenntnis und müssen die verschiedenen

Varianten kennen.«

Wesentliche Faktoren für die Berechnung

der günstigsten Variante sind die Mietdauer

und die während dieser Zeit zurückgeleg-

te Strecke. »Die Voll-Leer-Regelung rechnet

sich ab sieben Tagen. Die Reisebüros sollten

immer darauf hinweisen und die Länge der

geplanten Strecke erfragen«, sagt Auer. Kun-

den, die nur wenige Kilometer fahren, wie

beispielsweise Golfurlauber, stellen sich mit

der Voll-Leer-Regelung meist schlecht. Sie

müssen die volle Tankfüllung bezahlen, ge-

ben das Fahrzeug dann aber mit einem nur

zu einem Bruchteil leergefahrenen Tank ab.

Der Kunde soll entscheiden.Thorsten Lehmann, Marketing-Chef des

Mietwagen-Brokers Sunny Cars, fordert

mehr Transparenz: »In den Internetforen

und Social-Media-Plattfomen stehen viele

Beschwerden. Die Autos werden zwar güns-

tig angeboten, es gibt aber von den Vermie-

tern keine Infos über die Tankregelungen,

sodass die Kunden dann o� vor Ort böse

Überraschungen erleben.« Als Broker hätte

Sunny Cars daher im vergangenen Jahr das

Thema Tankfüllungen über alle Buchungs-

wege kommuniziert und in den Unterlagen

klar hervorgehoben. »Der Kunde muss die

Unterschiede erkennen und selbst entschei-

Oliver Albrecht empfiehlt

ein genaues Durchrechnen

der einzelnen Angebote

Die Tankregelungen der Autovermieter unterscheiden sich oft. Das fällt aber

erst auf den zweiten Blick auf. Manches klingt günstiger, kostet jedoch mehr.

Die Tücken mit dem Tank

Christian Scholz:»All-inclusive-Pakete

verhindern Diskussionen

am Schalter im Zielgebiet«

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autovermieter.produkt

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Das Auto mit leerem Tankabzugeben, lohnt sich für Urlauber,

die lange Strecken fahren

den können«, lautet das Credo von Kai Sann-

wald. In den Metasearch-Webseiten gebe es

entsprechende Filter zu Zusatzleistungen und

den Tankregelungen, die die Kunden ankli-

cken könnten. Damit würden die Billigange-

bote o� herausfliegen, denn in diesen seien

Zusatzdienste wie weitere Fahrer oder eben

die Tankregelungen, die zu Zusatzkosten vor

Ort führen, nicht enthalten. Bei dem Broker

seien diese Services aber im Preis inbegrif-

fen, so Sannwald.

Um größere Transparenz haben sich nach

eigenen Angaben alle Anbieter bemüht. Eben-

falls einen Filter hat Car del Mar eingebaut.

Er hil�, Angebote nach Anmietstation, Ver-

sicherung oder eben Tankfüllung zu suchen,

sagt Geschä�sführer Carsten Greiner. »Kun-

den können damit die Voll-Leer-Regelung von

vorneherein ausschließen.« Bei TUI sollen ein

Gold- (Voll-Voll) und ein Silber-Paket helfen.

»Zum Silber-Paket gehören seit dem vergan-

genen Winter auch Lowcost-Mietwagen. Bei

ihnen gilt die Voll-Leer-Variante, die sich an

preisbewusste Kunden richtet, die im Urlaub

viel fahren und ihre Tankfüllung voll ausnut-

zen«, erklärt Ilka Lauenroth, Leiterin des TUI

Produktmanagements Mietwagen, Camper

und Hausboote. Bei Drive FTI soll den Rei-

sebüros eine Perfect-Price-Abfrage helfen,

die die entsprechende Regelung anzeigt.

»So kann durchgerechnet werden, welche

Tank-Variante letztendlich für den Kunden

die günstigste ist«, sagt Albrecht. Alle ra-

ten zur Buchung der All-inclusive-Pakete.

Sie sorgen für die gewünschte Sicherheit,

stellt auch Dertour-Produktleiter Christian

Scholz klar. »Bei den schwierigen Fällen

geht es hauptsächlich um Spanien. Hier

wird der Kunde bei verschiedenen bekann-

ten Anbietern vor Ort in diverse Verkäufe

gezwungen: Pflichtkauf der ersten Tank-

befüllung oder das Aufschwatzen von un-

nötigen Versicherungen. Eine Diskussion

am Counter und lange Warteschlangen, so

fängt ein Urlaub nicht gut an.«

Sunny Cars und Holiday Autos ha-

ben auch auf der Produktseite reagiert.

Holiday Autos bietet für Mietwagen in

den USA nun eine Wahlmöglichkeit. Die

Kunden können sich erst am Schalter der

Mietwagenstation über die für sie passen-

de Variante entscheiden. Sunny Cars er-

setzt in den USA alle Voll-Leer-Pakete mit

Voll-Voll-Regelungen. Wolfram Marx

TankregelungenVoll-Voll: Das Fahrzeug wird

mit einem vollen Tank übernom-

men und mit einem vollen Tank

nach Ende der Mietdauer wieder

abgegeben. Die Regelung emp-

fiehlt sich vor allem für Kunden,

die nur wenige Kilometer fahren.

Voll-Leer: Der Kunde über-

nimmt das Fahrzeug mit einem

vollen Tank, muss es aber nicht

vollgetankt wieder abgeben. Da-

bei spielt es keine Rolle, wie voll

der Tank bei der Rückgabe ist.

Empfehlenswert für Kunden, die

viele Kilometer zurücklegen und

den Tank potenziell »leer

fahren«.

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produkt.autovermieter

Das Sportcoupé Nissan 370Z und das Cabrio Nissan 370Z

Roadster gehören nun zur Mietwagenflotte von Europcar.www.europcar.de

Sixt ist jetzt auch auf den Philippinen vertreten. In der Metro-

polenregion Manila sind zwei Stationen in Makati und am Flug-

hafen in Betrieb genommen worden. In Kürze soll eine dritte

Station in San Juan Green eröffnet werden. Zum Angebot gehö-

ren Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zu Limousinen mit Chauf-

feur-Service. www.sixt.de

Car del Mar kooperiert mit Czech Airlines. Das komplette

Fahrzeugangebot des Mietwagenbrokers ist in sechs Sprachen

über die Website der Fluggesellscha� buchbar. Nach dem Ein-

stieg in Tschechien sei die Expansion in weitere Länder geplant,

so Geschä�sführer Carsten Greiner. www.cardelmar.de

Enterprise Rent-a-Car ist jetzt mit den beiden Marken Na-

tional und Alamo auch in Brasilien vertreten. Partner des über

15 Jahre laufenden Vertrags ist das brasilianische Unternehmen

Unidas Rent-a-Car, das mehr als 100 Stationen betreibt.

updates

■ Der Reisebürovertrieb bildet immer

noch und auch weiterhin das Rückgrat

des Mietwagengeschä�s, berichtet Marti-

na Sternberg, Head of Sales E-Commer-

ce Europa von Holiday Autos. Momen-

tan werden bei dem Broker 70 Prozent der

Mietwagen über den stationären Vertrieb

gebucht, über das Internet sind es 20 Pro-

zent. Allerdings hat sich der Anteil der On-

line-Reservierungen in den vergangenen

zehn Jahren verdoppelt.

»Bis 2015 werden die Online-Buchun-

gen um weitere rund zehn Prozent zule-

gen«, lautet ihre Prognose. Auffällig sei,

dass der Anteil älterer Kunden, die im In-

ternet buchen, und das Durchschnittsal-

ter der Online-Kunden immer höher lie-

gen. Die Buchungen verteilten sich stär-

ker auf alle Altersgruppen. Zufrieden zeigt

sie sich daher auch mit einer Kooperati-

on mit Holidaycheck: »Ein Mietwagenver-

gleich wird von den Kunden gesucht und

gewünscht.«

Mit der Zunahme des Online-Ge-

schä�s wächst auch die Bedeutung der

sozialen Medien. »Wir müssen sie nutzen,

aber primär für die Präsentation unseres

Unternehmens und unseres Angebots. Sie

sind gut und wichtig für die Information

der Kunden und die Interaktion.«

Die Möglichkeiten des Online-Ver-

triebs will der Broker auch in der Zusam-

menarbeit mit dem stationären Vertrieb

stärker nutzen. Geplant sind Online-Schu-

lungen, der Zeitpunkt des Starts ist noch

offen. Der Aufbau soll individuell nach den

Erfordernissen von Ketten und Kooperati-

onen gestrickt sein, Schwerpunkte werden

Produkt- und CRS-Themen sein.

Internet-Kunden werden älterReisebüros bleiben bei Holiday Autos stärkster Vertriebsweg, doch das Online-Geschä� wächst.

Holiday Autos nutzt

Facebook vorwiegend zur

Unternehmenspräsentation

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autovermieter.produkt

travel.one 4.5.2012

■ Sunny Cars kommt

mit der Integration sei-

ner Frame-Lösung in die

Midoffice-Systeme der

Reisebüros weiter vor-

an. Nach Reiseland hat

Schmetterling die mit Bo-

sys entwickelte Technik in

das eigene Midoffice-Sys-

tem Argus eingebunden.

»Früher war für jede

Buchungsstrecke eine ei-

gene XML-Schnittstelle

erforderlich, nun gibt es

eine Anbindung für die

gesamte Kooperation«,

sagt Sunny-Cars-Chef Kai

Sannwald. »Das Mietwa-

genangebot ist dadurch

ständig am Counter prä-

sent.« Für den Broker sei

der Aufwand gleich, un-

abhängig davon, ob über

ein CRS oder das Internet

gebucht werde. Alle Ände-

rungen laufen nun auto-

matisch in die jeweiligen

Systeme, und Reisebüros

haben direkten Zugriff auf

Pakete und Zusatzinfos.

Auf der Liste der Zielge-

biete von Sunny Cars ste-

hen vier neue Länder. Der

Broker ist in Montenegro

in der Hauptstadt Podgo-

rica – am Flughafen so-

wie in der Stadt – und am

Flughafen von Tivat ver-

treten. In Katar liegt die

Station in Doha, in Dschi-

buti gibt es ein Stadt-

und ein Flughafenbüro. In

Südkorea finden sich drei

Mietstationen im Stadt-

zentrum von Seoul.

Ausbau der Buchungs-Tools

Kai Sannwald will technische Lösungen auf

die einzelnen Vertriebspartner ausrichten

■ Mietwagencheck.de hat die Mietwagen-

suche jetzt um Landkarten erweitert. Bei der

Suche in einer deutschen Stadt werden die

Anmiet- und Abgabestation auf zwei Karten

angezeigt, der Kunde kann seinen Standort

auf der entsprechenden Karte markieren.

Wird die Anmietstation angeklickt, aktuali-

siert sich die dortige Angebotsliste.

www.mietwagen-check.de

Stationssuche auf der Landkarte

■ Hertz bietet das Gold-Choice-Programm

für Mitglieder des »#1 Club Gold« nun neben

Stuttgart auch in Frankfurt und München

an. Im Rahmen des Programms können die

Kunden den gewünschten Wagen innerhalb

der jeweiligen Fahrzeugkategorie frei wäh-

len. Weitere Standorte sind geplant.

In Großbritannien bietet der Vermieter

jetzt fünf Wohnmobilmodelle an. Sie sind

auf bis zu sieben Personen ausgelegt.

www.hertz.de

Abfahrt mit demWunschmodell

Barrierefrei Auto fahren■ Avis hat das Portfolio an behindertengerechten Fahrzeugen der

Marke Paravan weiter ausgebaut und bietet die Autos nun an 32 Stati-

onen in 23 Städten in Deutschland an. Es handelt sich bei den Wagen

um umgebaute VW Caddy Maxi.

Der Autovermieter stellt eines der Fahrzeuge mit seinen Transport-

möglichkeiten für Leicht- und Elektrorollstühle während der »Inklusion

Tour« vor, die der Verein Behindert-Barrierefrei veranstaltet. Die Tour

führt bis zum Jahresende durch ganz Deutschland, präsentiert wird

auch der Segway-Rolli, ein Rollstuhl auf Basis eines Segways.

www.behindert-barrierefrei.de www.avis.de/paravan-vwcaddy

Auf der »Inklusion-Tour« werden der Paravan, ein auf Bedürfnisse von Behin-

derten umgebauter VW Caddy Maxi, und der Segway-Rolli präsentiert

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4.5.2012 travel.one22

produkt.mix

Die Deutschland der Reederei Peter Deilmann ist im Win-

ter 2013/14 in Asien anzutreffen. Das Schiff läu� dort erstmals

die indische Insel Diu, Komodo in Indonesien sowie die chinesi-

schen Ziele Nanjing, Guangzhou und Taichung an.

www.deilmann-kreuzfahrten.de

Die Allianz Global Assistance (AGA) bietet Bus- und Grup-

penreiseveranstaltern nun einen Tagesfahrten-Stornoschutz

an. Die Versicherung ist online über Elvis buchbar. Zum Leis-

tungsumfang gehört auch die Assistance.

Eberhardt Travel verschickt schon jetzt den Fernreisekata-

log für 2013 an Reisebüros. Neu im Programm des Veranstalters

sind Wandertouren durch Südafrika und in Patagonien.

www.eberhardt-travel.de

Die Luxusreederei Seabourn setzt die Seabourn Quest im

Sommer nächsten Jahres im Mittelmeer ein. Die Kreuzfahrten

mit dem Schiff sind wie alle Europa-Reisen zwischen April und

November 2013 bereits zur Buchung freigeschaltet.

www.seabourn.com

updates

■ Die Vorverlegung eines

Rückflugs um mehr als zehn

Stunden kann für Veranstal-

ter teuer werden. Sie müssen

eventuell Schadensersatz an

die betroffenen Kunden zah-

len. Denn der Bundesgerichts-

hof (BGH) in Karlsruhe unter-

strich nun, dass eine derarti-

ge Verkürzung des Urlaubs ein

Reisemangel ist.

Anlass war die Klage einer

Urlauberin, die bei GTI Travel

2009 einen einwöchigen Pau-

schalurlaub in die Türkei ge-

bucht hatte. Am Tag vor der

Rückreise erfuhren sie und

ihr Lebensgefährte, dass der

Rückflug nicht am Nachmit-

tag, sondern bereits um 5.15

Uhr stattfinden sollte. Das Paar

entschied sich daraufhin, die

Reise nach Hause selbst zu or-

ganisieren und verlangte spä-

ter vom Veranstalter den Rei-

sepreis in Höhe von 370 Euro

pro Person zurück. Zusätzlich

forderte die Kundin die Erstat-

tung des Rückflugs sowie eine

Entschädigung für nutzlos auf-

gewendete Urlaubszeit.

Die Klägerin scheiterte mit

ihrer Forderung in der ersten

Instanz. Auch im Berufungs-

verfahren vor dem Landgericht

Düsseldorf hatte sie keinen Er-

folg. Dieses sah in der Vorver-

legung des Fluges zwar einen

Reisemangel. Doch sprach der

Richter angesichts des beson-

ders günstigen Reisepreises

von keiner erheblichen Beein-

trächtigung der Reise.

Der BGH hob dieses Ur-

teil Mitte April auf. Er ließ den

niedrigen Reisepreis nicht als

Begründung gelten. Das Land-

gericht soll nun prüfen, wel-

chen Anteil der Mangel im Ver-

hältnis zur gesamten Reiseleis-

tung hatte und welche Kosten

für den Rückflug tatsächlich

angefallen sind. Und ob die

Klägerin und ihr Partner GTI

eine Frist zur Abhilfe gesetzt

hatten.

Zu welchen Konsequenzen

der Richterspruch in der Tou-

ristik führt, ist derzeit noch

nicht klar. Die Juristen des DRV

und die Veranstalter wollen die

schri�liche Urteilsbegründung

abwarten, um die Details zu er-

fahren. Diese liegt derzeit noch

nicht vor – der BGH hat hierzu

bis zu sechs Monate Zeit.

Schauinsland-Chef Gerald

Kassner glaubt allerdings, dass

sich für den Veranstalter nichts

ändert. »Wir gehen mit Flug-

verlegungen sensibel um«, be-

tont er.

Flugvorverlegung ist ReisemangelNeues Urteil des Bundesgerichtshofs zur Pauschalreise.

Wer mehr als zehn Stunden

früher nach Hause fliegen

muss, kann durchaus

Schadensersatz verlangenFoto

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Page 23: Travel One

travel.one 4.5.2012 23

mix.produkt

Nostalgisches Ambiente:

Mövenpick übernimmt im Oktober

das historische Nilschiff Misr

■ Steigenberger ist in Ägyp-

ten künftig nicht nur mit vier

Luxushotels, sondern auch mit

drei Flusskreuzfahrtschiffen

vertreten. Von Oktober an sol-

len die Fünf-Sterne-Deluxe-

Schiffe Steigenberger Minerva

und Steigenberger Legacy den

Nil zwischen Luxor und Assuan

befahren. Das dritte Schiff, die

Steigenberger Omar El Khayam,

will die Hotelkette auf dem Nas-

sersee einsetzen.

An Bord der Schiffe befinden

sich 70 bis 80 Kabinen und Suiten,

mehrere Restaurants und Pools.

Sie werden in Kooperation mit

Travcotels betrieben. Das Unter-

nehmen mit Sitz in Kairo ist nach

eigenen Angaben mit 20 Schiffen

auf dem Nil und dem Nassersee

der größte Anbieter von Schiffs-

reisen in Ägypten. Es gehört wie

die Steigenberger-Hotelgruppe

zu dem ägyptischen Tourismus-

konzern und TUI-Partner Travco.

Auch bei einer anderen Hotel-

kette tut sich etwas: Mövenpick,bereits seit Längerem auf dem

Strom vertreten, baut die Nilflot-

te aus. Fünf weitere Schiffe brin-

gen Kunden des Unternehmens

von Oktober an zu den pharaoni-

schen Tempeln in Oberägypten.

Dabei handelt es sich um die his-

torische Misr – das kleine Dampf-

schiff wurde 1918 gebaut, den

Segler Feddya und die jeweils

fünf Decks umfassenden Schiffe

Sun Ray, Darakum und Hamees.

www.steigenbergerhotelgroup.com

www.moevenpick-hotels.com

Präsenz auf dem Nil

■ 92 Seiten stark ist das neue

Werk: Diamir Erlebnisreisenwidmet Botswana erstmals einen

eigenen Katalog. Darin stellt der

Dresdner Veranstalter seine Rei-

sen für 2012 und 2013 durch das

afrikanische Land vor.

Diamir spricht mit dem Pro-

gramm Urlauber an, die individu-

ell oder in der Kleingruppe un-

terwegs sein wollen. Reisebüros

finden in dem Katalog daher ge-

führte Rundreisen und Flugsafa-

ris, die beide bereits ab zwei Per-

sonen durchgeführt werden, sowie

Selbstfahrertouren und Bausteine.

Die Reisen führen nicht nur nach

Botswana. Diamir kombiniert das

Land auch mit Namibia, Sambia,

Simbabwe und Südafrika.

www.botswana-katalog.de

Eigener Katalogfür Botswana

■ Pünktlich zu seinem 40-jährigen Bestehen hat der Marketingverbund Roman-tik Hotels & Restaurants eine Broschüre für Oldtimer-Fans aufgelegt. Unter

dem Motto »Die Reise ist das Ziel« stellten Mitglieder des Zusammenschlusses

für Besitzer klassischer Fahrzeuge verschiedene Arrangements zusammen. So

arbeiteten beispielsweise sieben Hotels im Dreiländereck Deutschland, Belgien

und Niederlande eine Route durch »urwüchsige, romantische Gegenden« aus.

Die Entfernung zwischen den Häusern beträgt 50 bis 150 Kilometer. Die Broschü-

re kann online bestellt oder heruntergeladen werden.

www.romantikhotels.com/classics

Touren für Fahrer von Oldtimern

Oldie-Fans: Ruudund Marion Roxsvom Romantik Hotel

im belgischen StavelotFoto

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4.5.2012 travel.one24

airlines.airports

Flughäfen befürchten Kontroll-Chaos■ Am 29. April 2013 soll in der Europäischen

Union das Mitnahmeverbot von Flüssigkeiten im

Handgepäck fallen. Nach fast sieben Jahren. Für

die deutschen Verkehrsflughäfen ist das aller-

dings kein Grund zur Freude. Im Gegenteil. Der

Flughafenverband ADV befürchtet ein Chaos an

den Sicherheitskontrollen. Der EU-Zeitplan sei

unrealistisch, voller Baustellen und ungelöster

Probleme, sagt ADV-Geschä�sführer Ralph Bei-

sel. Die Flughäfen fordern daher von der Politik

eine Verlängerung des Flüssigkeitsverbots.

Das Hauptproblem liegt für die Airports da-

rin, dass die Geräte zur Überprüfung der Flüs-

sigkeiten im Handgepäck noch nicht ausgerei�

sind. Wegen der technischen Mängel käme es zu

wesentlich längeren Wartezeiten an den Kont-

rollen, befürchtet Beisel. Es wird erwartet, dass

pro Stunde 30 bis 50 Prozent weniger Passagie-

re kontrolliert werden können. Außerdem benö-

tigen die neuen Geräte 20 bis 30 Prozent mehr

Platz und sind schwerer als die alten, was in vie-

len Flughäfen zu Umbauten führen werde. Die

Airports wollen deshalb, dass die Aufhebung des

Verbots erst dann kommt, wenn Geräte mit we-

niger Gewicht und einem geringeren Platzbedarf

zur Verfügung stehen.

Sollten sich die Flughäfen mit ihrer Forde-

rung durchsetzen, wäre das der zweite geschei-

terte Anlauf zur Lockerung beziehungsweise

Abschaffung des Flüssigkeitsverbots in der EU.

Vor einem Jahr musste eine Ausnahmeregelung

für Flüssigkeiten, die im Duty-Free in Drittlän-

dern gekau� werden, kurzfristig wieder zurück-

genommen werden. Auch damals hieß es, dass

noch keine praxistauglichen Kontrollgeräte zur

Verfügung stehen.

■ Nach dem Start der Verbindung von

Magdeburg/Cochstedt nach München

im Winter erweitert die Regionalge-

sellscha� CSO City Fly den Flugplan

nun um ein neues Ziel. Vom 28. Mai an

gibt es eine werktägliche Verbindung

zwischen München und Bern. »So bin-

den wir München nach dem Wegfall

der Cirrus-Flüge wieder an Bern an«,

sagt Geschä�sführer Uwe Hädicke.

Gleichzeitig setzt die Airline auf

beiden Strecken statt des kleineren

Metroliners kün�ig eine Saab 340

mit 33 Sitzplätzen ein. Weiteren Ex-

pansionsdrang verspürt man bei CSO

City Fly erst einmal nicht. »Wir wollen

nicht wahllos Ziele anbieten, sondern

Regionen verbinden, die per Bahn

oder Auto nicht ideal zu erreichen

sind«, erklärt Hädicke. Die Flüge nach

Bern sollen in Kürze auch über Ama-

deus buchbar sein.

www.cso-cityfly.de

Bern wieder angebunden

■ Nordzypern soll im nächsten Jahr als erste Destination vom aufwendig

ausgebauten Flughafen Kassel-Calden aus angeflogen werden. Der Reise-

veranstalter Globalis aus Schöneck bei Frankfurt will am 8. April mit ei-

nem 172-sitzigen Airbus A320 der türkischen Fluggesellscha� Onur Air

nach Ercan starten. Zudem sei ein weiterer Flug nach Nordzypern geplant,

der am 15. April stattfinden soll, heißt es. Die Eröffnung des neuen Flug-

hafens ist für den 4. April 2013 geplant. Bis dahin sollen die 1.500 Meter

lange Landebahn auf 2.500 Meter verlängert und neue Gebäude errichtet

werden. Die Pläne sehen vor, dass der Flughafen, der 2010 rund 46.000

Passagiere abfertigte, es bis 2020 auf 640.000 Fluggäste bringt.

Erste Charterflüge für Kassel-Calden

So soll der Flughafen nach der Erweiterung im April 2013 aussehen

airlines.airports

Die geplante Aufhebung des Flüssigkeitsverbots im Handgepäck stößt auf Widerstand

Die Flughäfen wollen die

Aufhebung des Flüssigkeits-verbots verschieben

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travel.one 4.5.2012 25

■ Condor nimmt die Verbindung nach

St. Lucia im kommenden Winter früher

auf als geplant. Die erste Boeing 767

hebt bereits am 11. Oktober in Frank-

furt ab. Abflugszeit ist um 11.30 Uhr, die

Ankun� auf dem Hewanorra Internatio-

nal Airport (UVF) ist für 16.15 Uhr Orts-

zeit angesetzt. Die Rückflüge mit kur-

zem Zwischenstopp auf Barbados erfol-

gen ebenfalls donnerstags. Start ist um

17.05 Uhr, die Landung in Frankfurt er-

folgt am Folgetag um 10.40 Uhr.

Früher nach St. Lucia

■ Bei Icelandair gilt eine neue Gepäck-

regelung. Nach Island können Fluggäs-

te ein Gepäckstück bis maximal 23 Ki-

logramm einchecken, das Handgepäck

darf maximal zehn Kilo wiegen. Für Flü-

ge in die USA gilt unverändert das »Piece

Concept«. Es sind zwei Gepäckstücke mit

maximal 23 Kilo erlaubt, die Grenze für

das Handgepäck liegt ebenfalls bei zehn

Kilo. Für Flüge ab Frankfurt sowie für alle

Flüge ab Island ist nun auch ein mobiler

Check-in möglich. Aus technischen Grün-

den gehe dies nicht für Flüge ab Mün-

chen und Hamburg sowie für Rückflüge

aus den USA, heißt es bei der Airline.

Mit einem Koffer nach Island

■ Die polnische Schwester von OLT Ex-

press Germany weitet das Flugprogramm

im Herbst deutlich aus und nimmt zahl-

reiche neue Europa-Verbindungen auf.

Eine zentrale Rolle im Expansionspro-

gramm der Airline spielt Deutschland.

Vom 29. Oktober an fliegt OLT Express Poland von Warschau aus 17 neue Des-

tinationen in Europa an. Mit Köln, Ham-

burg, Stuttgart, Memmingen, Hahn,

Saarbrücken und Münster/Osnabrück lie-

gen sieben davon in Deutschland.

Die ersten vier Ziele werden täglich

mit der polnischen Hauptstadt verbun-

den. Hahn steht mit drei wöchentlichen

Verbindungen im Flugplan. Verkehrstage

sind Dienstag, Donnerstag und Sonntag.

Je zwei wöchentliche Flüge gibt es nach

Saarbrücken und Münster/Osnabrück.

Das Saarland fliegt OLT Express Poland

montags und freitags an, auf dem Flug-

hafen FMO landet die Airline jeden Mitt-

woch und Samstag.

Ehrgeizige Pläne verfolgt OLT Express

auch in Danzig sowie in Rzeszów im Süd-

osten Polens. Auch hier nimmt die Air-

line europäische Metropolen wie Paris,

Rom und Amsterdam in den Flugplan.

Deutschland ist ebenfalls mit neuen Ver-

bindungen vertreten. Von Danzig aus

soll es tägliche Flüge nach Köln, Ham-

burg und Memmingen geben. Hahn wird

dreimal pro Woche bedient. Von Rzes-

zów aus geht es jeweils zweimal pro Wo-

che nach Hamburg und Memmingen.

Dortmund steht mit drei wöchentlichen

Verbindungen auf dem Programm. Zu-

sätzlich wird Hahn zweimal wöchentlich

von Lodz aus angesteuert.

OLT Express Poland gehört wie die

Schwester OLT Express Germany zu hun-

dert Prozent der polnischen Investment-

firma Amber Gold. Die Airline ist 2011

aus dem Zusammenschluss der Regio-

nalgesellscha� OLT Jetair mit dem Char-

ter-Carrier Yes Airways entstanden.

Auf Deutschlandkurs

Die europäischen und deutschen Ziele

werden von Warschau aus mit einer A320 bedient

Air Berlin hat für die Osterferien 2013 bereits zahlreiche

Flüge von Deutschland, Österreich und der Schweiz nach

Mallorca, aufs spanische Festland und auf die Kanaren zur

Buchung freigegeben. Auch Flüge nach Faro können bereits

gebucht werden.

Passagiere von TAM können am Frankfurter Flughafen künf-

tig auch per Automat einchecken. Die Automaten befinden

sich im Terminal 1, Ebene C. Nach dem Check-in kann das Ge-

päck an den TAM-Schaltern 716 bis 722 aufgegeben werden.

Bis 30. November ist der neue Visit Australia Pass von

Emirates buchbar, der in Zusammenarbeit mit Qantas

Flüge zu mehr als 80 Zielen innerhalb Australiens ermög-

licht. Der Preis beginnt ab 58 Euro für Flüge von Sydney nach

Canberra oder ab 102 Euro für Flüge von Perth zum Ayers

Rock Airport.

Easyjet hat den Winterflugplan zur Buchung freigeschal-

tet. Am 29. Oktober nimmt die Airline vier wöchentliche

Flüge zwischen Luxemburg und London-Gatwick auf.

updates

Foto

: OLT

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4.5.2012 travel.one26

sales.thema

Sales TVG CS

Die TVG ist zwar nicht Deutschlands

größte, aber sicher Deutschlands

heterogenste Reisebüro-Franchise-

organisation. Die 206 Franchisenehmer der

FTI-Vertriebsorganisation firmieren mit

5vorflug, Sonnenklar und Flugbörse unter

drei verschiedenen Marken. Das allein wäre

nicht weiter erwähnenswert. Doch bei ge-

nauerem Hinsehen zeigt sich, dass nur zwei

der Marken, 5vorflug und Sonnenklar, ein

stringentes Franchisekonzept verfolgen.

Dagegen ist die Flugbörse, Deutschlands äl-

teste Reisebüro-Franchisemarke, eher eine

Ansammlung von Individualisten, wie man

sie aus den Reisebürokooperationen kennt.

Die Flugbörse, mit 25 Jahren Deutsch-

lands ältestes Reisebüro-Franchise, ent-

stand zu einer Zeit, als Online-Vertrieb und

die Streichung von Provisionen für Flugbu-

chungen durch die Airlines noch ins Reich

der Science Fiction gehörten. Unter den In-

habern sind viele »alte Hasen« – ausgewie-

sene Flugspezialisten, die das Geschä� mit

Pauschalreisen o� erst später intensiver

zu beackern begannen. Daher präsentie-

ren sich die Flugbörsen, vom einheitlichen

Logo einmal abgesehen, bundesweit in sehr

unterschiedlicher technischer Ausstattung

und mit verschiedenartigem Interieur.

Relaunch nach Sonnenklar-Vorbild.Damit soll bald Schluss sein. Denn die TVG

fordert die 93 Flugbörse-Büros auf, ihre

technische Ausstattung, ihr Erscheinungs-

bild und den Umgang mit Online- und Off-

line-Aktivitäten einer Runderneuerung zu

unterziehen.

Details zu ihrem Plan präsentierte TVG-

Geschä�sführerin Birgit Aust kürzlich vor

120 Franchisenehmern bei der Jahresta-

gung der TVG im ägyptischen El Gouna.

Demnach sollen sich Erscheinungsbild

und Technik am Vorbild der Sonnenklar-

Reisebüros orientieren. Das neue Ausstat-

Birgit Aust wünscht sich

Flugbörsen mit Lounge-Charakter und TV-Bildschirmen

Deutschlands ältestes Reisebüro-Franchisesystem erhält eine

Frischzellenkur. Als Vorbild dient die Schwestermarke Sonnenklar.

TVG baut Flugbörsen um

Foto: TVG

Page 27: Travel One

travel.one 4.5.2012 27

kooperationen.sales

tungskonzept für die Flugbörsen nutzt

dann auch das Mobiliar und die technische

Ausrüstung von Sonnenklar mit lounge-

artigem Ambiente und großen LCD-Monito-

ren anstelle von Katalogwänden. Bewegte

Bilder und ständig aktualisierte Angebote,

die von der TVG-Zentrale eingespeist wer-

den, sollen ebenfalls flächendeckend in die

Flugbörsen Einzug halten.

Allerdings muss nicht jeder Flugbör-

sianer gleich sein komplettes Mobiliar auf

den Müll werfen. Mitglieder, die ihre Ein-

richtung vorerst behalten wollten, könnten

dies tun, versichert Aust. Denn der Umbau

eines Büros hat trotz kostengünstiger Fer-

tigung in China seinen Preis. Er kostet je

nach Größe 12.000 bis 25.000 Euro.

Einige Mindestanforderungen der TVG

müssen die Agenturen aber noch in diesem

Jahr erfüllen. Dazu zählt die Aufstellung ei-

ner Bildschirm-Stele, über die von der TVG-

Zentrale nach den Auswahlkriterien der

einzelnen Büros zusammengestellte tages-

aktuelle Angebote präsentiert werden. Au-

ßerdem solle ein Newsletter, der den Büros

zur Verfügung gestellt wird, aktiv genutzt

und die Marken-Website der Flugbörse in

ihre Angebote integriert werden.

Ein optionales Angebot ist dagegen die

Nutzung einer neu entwickelten App und

einer Facebook-Seite im Markenlayout. Auf

freiwilliger Basis soll auch die inhaltliche

Aufwertung einer Rubrik mit Experten-

tipps auf der Flugbörse-Website erfolgen.

Klare Linien, Lounge-Design und große LCD-Bildschirme

sollen das Bild der neuen Flugbörsen prägen, bislang ist nur das Logo

– hier die Außenansicht einer Flugbörse in Berlin – einheitlich

Mitziehen oder umorientieren.Dass die Franchisenehmer der Flugbörse-

Agenturen die Einbindung in den neuen

Markenau�ritt ihres Systems mittelfristig

als verbindlich betrachten sollten, betont

auch FTI-Vertriebsgeschä�sführer Ralph

Schiller. Bei einem Au�ritt im Rahmen der

TVG-Tagung begründete er die Notwen-

digkeit der Neuausrichtung der Flugbörse

mit dem anhaltend wachsenden Wett-

bewerbsdruck durch die Online-Portale.

Zwar sei deren Wachstumsintensität mo-

mentan leicht gebremst. Doch die neuen

Datenstandards in der Touristik gäben

den Internetportalen kün�ig erweiterte

Möglichkeiten, auch komplexe Angebote

zu präsentieren und buchbar zu machen.

»Bald müssen auch Familien mit meh-

reren Kindern nicht mehr ins Reisebüro

gehen, um eine Reise inklusive aller ver-

fügbaren Kinderermäßigungen zu bu-

chen«, sagt Schiller. Um in diesem Wett-

bewerbsumfeld zu bestehen, müssten die

Reisebüros ihre medienübergreifenden

technischen Möglichkeiten bei Beratung

und Verkauf besser nutzen als bisher.

Untermauert werde die Notwendigkeit

des Wandels durch die Umsatzentwick-

lung innerhalb der TVG, ergänzt Aust. So

seien die Umsätze eines durchschnittli-

chen Sonnenklar-Büros von 2008 bis 2011

um rund 70 Prozent gestiegen. Büros der

Flugbörse, die das Sonnenklar-Angebot im

Shop-in-Shop-System in ihre Ladenlokale

integrierten, legten im selben Zeitraum

um 18 Prozent zu. Dagegen verbuchten die

Flugbörsen ohne den Shop-in-Shop-Zusatz

nur 4,3 Prozent Umsatzsteigerung.

»Wer das neue Konzept nicht mittra-

gen will, sollte sich mittelfristig nach Al-

ternativen umsehen«, stellt Aust klar. Als

Alternative für diese Agenturen nennt sie

die RTK-Kooperation, der sich die TVG 2008

angeschlossen hat, um ihre Einkaufskon-

ditionen zu verbessern.

Christian Schmicke

Fakten zur TVGDie Vertriebsorganisation hat

insgesamt 206 Büros. Davon

firmieren 95 unter der Marke

Sonnenklar, 93 als Flugbör-se. Zehn Büros sind unter der

Last-Minute-Marke 5vorflugan Flughäfen vertreten. Acht

Büros sind aus dem früheren

Kooperationsverbund FTI Feri-

enwelt in der TVG verblieben.

Wachstumspläne: Laut TVG-

Chefin Birgit Aust soll vor allem

die Zahl der Sonnenklar-Büros

stark wachsen. Geplant ist der

Ausbau der Zahl der Franchise-

nehmer in der TVG von derzeit

206 auf 450 innerhalb von zwei

Jahren. Dabei sollen Neu- und

Existenzgründungen die Haupt-

rolle spielen.

Ralph Schiller: Neue

Datenstandards zwingen

Reisebüros zur Profilierunggegenüber Online-Portalen

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Page 28: Travel One

sales.thema

4.5.2012 travel.one28

Bei den siebten Travel Games der Thomas-Cook-Veranstalter kämpften

450 Reiseprofis vom 20. bis 27. April im türkischen Belek um Medaillen.

Länder anhand der Grenzen ihren Fah-

nen zuordnen, Schaufensterdekora-

tionen gestalten oder am Geruch von

Gewürzen, Kräutern oder Früchten die zuvor

präsentierten Fahrradreisen von Thomas-

Cook-Reisen-Kooperationspartner Weinra-

del erraten: In den elf Workshops der dies-

jährigen siebten Travel Games von Thomas

Cook im türkischen Belek sorgte ein bunter

Mix aus Produkt- und Länderinformationen

sowie spielerischen Elementen für gute Lau-

ne bei den rund 450 Teilnehmern.

Travel Games Village im Sentido.In zwei Umläufen kämp�en Reiseprofis aus

allen Verkaufsregionen Deutschlands in 18

Teams mit gruppendynamischen Outfits

und Schlachtrufen während dieser touristi-

schen Thomas-Cook-Spiele um Punkte – und

Medaillen. Zum ersten Mal in der Geschich-

te der Travel Games waren alle Teilnehmer

analog zum olympischen Gedanken in ei-

nem ausschließlich für sie reservierten Ho-

tel untergebracht, dem »Travel Games Villa-

ge« – im neuen Sentido Zeynep Golf & Spa in

Bond-Show mit Herz 01

02

Fotos: Jörg Puchmüller

Page 29: Travel One

travel.one 4.5.2012 29

schulung.sales

01 Festliche Stimmung beim

Bond-Abend im Rixos Premium

02 Bond-Reiseprofis im Türkei-

007-Einsatz, von links: Christian

Evers (Head of Marketing), Laura

Oster (aus dem Gold-Gewinner-

team des ersten Umlaufs), Carsten

Seeliger (Direktor Services

& Quality) 03 Thomas-Cook-

Organisationsprofis unter

sich, von links: Antonia Vogel, Pia

Seidel-Zoller, Elena Haberstein,

Giuseppe di Liberto, Britta Seifert,

Mirja Kalbfleisch und Stefanie

Holterhoff 04 Partystimmungnach anstrengendem Tagewerk

05 Frischestopp am Wasserfall

unweit von Antalya 06 Tierische Natureindrücke während der

Jeeptour 07 Raften auf dem

Gebirgsfluss Köprülü

Belek. Und ebenfalls zum ersten Mal waren

neben österreichischen Kollegen auch Rei-

seprofis aus der Schweiz angereist.

Der Eröffnungsabend, bei dem wie im-

mer das »touristische Feuer« sinnbildlich

mit Fackeln entzündet wurde, stimmte die

Teilnehmer auf spannende Tage ein. Der

Blick durch 3-D-Brillen beim anschließen-

den Feuerwerk gewährte besondere Ausbli-

cke: »Der ganze Himmel war voller Herzen«,

schwärmte eine Teilnehmerin.

Neben den Informationen und Aufga-

ben in den originell gestalteten Workshops

stand auch eine Reihe landeskundlicher Er-

lebnisse auf dem Programm. Eine Wildwas-

serfahrt auf dem Gebirgsfluss Köprülü und

eine Jeepfahrt ins Hinterland sorgten für

abenteuerliche Eindrücke. Die kulturellen

Attraktionen lernten die Reiseprofis bei ei-

nem Ausflug zur antiken Stadt Aspendos an

der Südküste mit seinem gut erhaltenen rö-

mischen Theater sowie während einer kul-

turell ausgerichteten Stadttour durch Anta-

lya kennen – Stopp am Wasserfall inklusive.

Und natürlich erkundeten die Touristiker

auch Hotels. Besonders gut kam dabei das

Paloma Grida Village & Spa an. Stefanie

Bauer von Lotto Schellöh-Reisen in Duis-

burg schwärmt von der Gartenanlage, der

Ladenpassage, dem Bungalow-Stil – und

dem Essen. Gut gefiel auch das im vergan-

genen Jahr eröffnete Maxx Royal Golf & Spa

in Belek: »Dieses Hotel ist perfekt und eig-

net sich für Familie und Paare«, lobt Lisa

Faßbender von My Travel Company in Köln

und verweist auf die »unglaublich harmo-

nische Farbgebung«. Ihr Urteil: »Da würde

ich sofort Urlaub machen, am liebsten in

einer Villa am Malediven-Pool«.

Beim glamourösen James-Bond-Abend

im Hotel Rixos Premium mit Preisverlei-

hung und Showeinlage gingen die ereignis-

reichen Tage dann so spektakulär zu Ende,

wie sie begonnen hatten. »Rahmenpro-

gramm, Workshops, Party – es war einfach

alles klasse«, lobte deshalb Jeanine Levers

aus Dortmund. »Ich war die vergangenen

zwei Jahre dabei, aber das hier, das war

das Allerbeste«, so das Fazit von Katharina

Sturm aus Staßfurt. Tanja Ronge

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Mehr Fotos online unter www.travel-one.net

Foto: Travel One

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sales.thema

4.5.2012 travel.one30

Bei den Best Western Hotels können Tagungshotels bundes-

weit mit dem neuen Meetingpoint nach diversen Kriterien online

gesucht werden. Die für die Veranstaltung benötigten Hotelleis-

tungen werden standardisiert abgefragt. Technische Grundlage

ist das Buchungstool Moredirect von Meetingmasters.de.

www.bestwestern.de

Amadeus hat das Bahnbuchungsmodul im E-Travel-Manage-

ment mit einer Vergleichsfunktion für Bahn und Flug ausgestat-

tet. Die Nutzung des Verkehrsmittels kann gesteuert und die Tari-

fe können kombiniert werden. www.de.amadeus.com

Im Thomas-Cook-Infonet startet am 4. Mai eine Online-Schu-

lung von Ibero Tours und Thomas Cook. Thema ist das »Count-

ry & Style«-Produkt. Die Schulung steht drei Monate im Netz und

kann jederzeit unterbrochen werden. www.iberotours.de

Princess Cruises zahlt bis Ende Mai für den Verkauf höherwer-

tiger Kabinen eine Bonusprovision. Die Provision beträgt ab der

Kategorie Balkonkabine 16 Prozent statt bisher 13 Prozent.

Bis 11. Mai läu� im Infonet der Rewe-Touristik eine Online-

Schulung zu Kroatien und Italien sowie zum spanischen Festland.

updates

■ An der Staatlichen Fachschule für Fremdenverkehrswirtschaft und Tourismus in Darmstadt hat die Ein-

schreibefrist für das im August starten-

de Semester begonnen. Die kostenlose

Zusatzausbildung zum »Staatlich ge-

prü�en Betriebswirt« ist auf sieben Se-

mester angelegt und wird als berufsbe-

gleitendes Studium angeboten.

Auf dem Lehrplan stehen zwei Un-

terrichtstage pro Woche mit Themen

wie Wirtscha�slehre, Tourismusmarke-

ting, Konzeptentwicklung und Personal-

management. Neben dem Theoriestu-

dium gehören auch praktische Lernein-

heiten dazu. Abgeschlossen wird das

Studium mit einer Projektarbeit. Darü-

ber hinaus können Studenten auch die

Fachhochschulreife machen oder an der

Vorbereitung zur Ausbildereignungsprü-

fung teilnehmen.

Voraussetzungen für den Start des

Studiums sind entweder der Abschluss

in einem anerkannten Beruf der Frem-

denverkehrswirtscha�/Tourismus oder

der Nachweis einer mindestens fünfjäh-

rigen beruflichen Tätigkeit in der Touris-

tik oder Gastronomie.

www.mbsonline.de

Zusatzausbildungzum Betriebswirt

■ Die Mitglieder von Meinreisespezi-alist sehen ihre Kooperation, die zur

RTK gehört und ihren Sitz wie diese

ebenfalls in Burghausen hat, nicht als

herkömmliche Kooperation an, son-

dern als ein Netzwerk von Reisebü-

ros. Diesen Gedanken stellten sie auf

ihrer Jahrestagung auf Mallorca Ende

April in den Mittelpunkt: Einige von

ihnen präsentierten neue Vertriebs-

wege und -ideen. So kooperieren Bü-

ros beispielsweise mit im gleichen

Ort ansässigen Friseuren, Weinhänd-

lern oder Bäckern, berichtet Bülent

Menekse, Mitglied des sechsköpfigen

Beirats, dessen Neuwahl ebenfalls auf

der Tagesordnung stand.

Ein weiteres Thema war die Reso-

nanz auf die im Vorjahr erstmals prä-

sentierten Themenreisen. Diese ver-

kaufen sich nicht über die Destinatio-

nen, sondern über Urlaubserlebnisse,

die von Reisebüros konzipiert wurden,

wie es heißt.

Zum Start gab es drei derartige

Reisen, mittelfristig sind bis zu 20 ge-

plant. Dabei gehe es aber nicht dar-

um, dass die Zentrale den Mitgliedern

Projekte vorgebe. Die Ideen stamm-

ten vielmehr von den Büros, erläutern

die Verantwortlichen. »Reisebüros

mit Veranstaltererfahrung haben ihr

Know-how gegenüber anderen Part-

nern offen gelegt und ihnen jegliche

Unterstützung zugesagt«, sagte Pe-

ter Möschl, Leiter von Meinreisespezi-

alist innerhalb der RTK. Dies zeige den

Charakter des Netzwerks, die Büros

agierten nicht als Konkurrenten, sie

seien vielmehr Partner.

Neue Vertriebswege

Peter Möschl (links), Leiter von Meinreisespezialist, Gastgeberin der Tagung

Heike Genschow von den Viva Hotels und RTK-Chef Thomas Bösl

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mix.sales

Klassisches EigentorUnister hat einen ziemlichen Bock geschossen. Das ZDF-Magazin Wiso hatte

aufgezeigt, dass auf fluege.de bei der Buchung eine zuvor nicht sichtbare Ser-

vicegebühr berechnet wurde. Unister antwortete auf den Vorwurf damit, dass

überwiegend Senioren Probleme mit den angezeigten Preisen hätten. Diese

Begründung ist weltfremd. Ebenso wie der Vorschlag, dass die Verbraucher-

zentralen die älteren Internetnutzer besser in Fragen von Online-Buchungen

schulen sollen.

So darf ein Unternehmen nicht mit Kunden umgehen. Die Folgen sind ab-

sehbar. Wer sich als Kunde von einem Dienstleister als nur unzureichend

gebildeter Internetnutzer diffamieren lassen muss, wird sich wohl schnell

für einen anderen Weg entscheiden, seine Reise zu buchen. Zudem kann es

nicht die Aufgabe der Verbraucherzentralen sein, Internetnutzer zu schulen.

Sie sollen Kunden vor Unternehmen mit schlechtem Service, mangelha�en

Produkten oder falschen Versprechungen warnen. Und in dieser Hinsicht ist

Unister schon in der Vergangenheit unangenehm aufgefallen.

Wolfram MarxRedakteur

[email protected]

Moment mal!

Scandlines zahlt wieder Provision

Die Fähre Berlin soll, wie die baugleiche

Copenhagen, vom Sommer an die

Strecke Rostock – Gedser bedienen

■ Mit einer neuen Online-Schulung richten sich Young by FTI und die FTI Academy an junge Expedienten. Zum Programm

gehört ein Kurs zum Thema »Fit im Verkaufsgespräch«, bei der

ein junges Paar und dessen Beratung im Reisebüro im Mit-

telpunkt steht. Die Darsteller sind FTI-Mitarbeiter, zwei von

ihnen befinden sich selbst noch in der Ausbildung. FTI-Mit-

arbeiterin Ellementiana Kerschl erläutert über die Foto-Sto-

ry hinaus die Grundlagen eines Verkaufsgespräches und gibt

nützliche Tipps. Wer die Schulung bis zum 30. Juni erfolgreich

abschließt, kann eine von zwei Reisen nach Ibiza gewinnen.

Schulung für den Nachwuchs

Foto

: FT

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■ Scandlines will Reisebüros wieder eine

umsatzabhängige Provision zahlen.

Sie gilt dann für alle Strecken der Ree-

derei zwischen Deutschland und Schwe-

den oder Dänemark. Die Höhe der Provisi-

on ist abhängig von der Strecke und wird

ab einem jährlichen Mindestumsatz von

1.000 Euro ausbezahlt.

Die Reederei bietet den Reisebüros

drei verschiedene Buchungsmöglichkei-

ten. Einmal sind Reservierungen über den

Kooperationspartner Dertour möglich. Bü-

ros, die einen Agenturvertrag mit Scand-

lines Deutschland haben, haben zwei Vari-

anten. Sie können über Agent Logon oder

Expresslink, den Buchungslink für die ei-

gene Website, buchen.

www.scandlines.de/agent-news

Page 32: Travel One

4.5.2012 travel.one32

destination.frankreich

Vom Schmuddelkindzum schicken Szenetreff

Im nächsten Jahr trägt Marseille den Titel Kulturhauptstadt. Die einst heruntergekommene

Hafenstadt ist nicht wiederzuerkennen, in jüngster Zeit wurde viel investiert. Ein Streifzug.

Marseille hat sich herausgeputzt, hat

in den vergangenen Jahren sein

Schmuddel-Image abgelegt und

krä�ig in einst verlotterte Viertel inves-

tiert. Ein Grund: Im nächsten Jahr wird die

Metropole gemeinsam mit 130 Gemeinden

der umliegenden Region Kulturhauptstadt

»Marseille Provence 2013«. Spätestens dann

lohnt also ein Besuch.

Besucher blicken auf den Alten Hafen

und wundern sich. Über das beglückende

Gefühl, das sich im Kopf breit macht. Eine

derartig reizvolle Szenerie wäre ihnen vor

dem Besuch der südfranzösischen Hafen-

stadt nicht in den Sinn gekommen. Der

Blick gleitet über Tausende Segelmasten,

schwei� zwischen mächtigen Festungs-

mauern hinaus aufs Meer zu den Frioul

Inseln und weiter hoch zur imposanten Ka-

thedrale Notre-Dame-de-la-Garde. Weithin

sichtbar die »Bonne Mère« auf ihrem Turm.

Elf Meter hoch strahlt die Gottesmutter in

goldenem Gewand vom höchsten der vie-

len Hügel, über die sich Marseille wie ein

faltiger Mantel ausbreitet. Auf der einen

Seite des Hafens blüht Geschichte in um-

funktionierten Lagerhäusern, Markthallen

und ehemaligen Spelunken. Auf der ande-

ren glänzen moderne Apartment-Gebäude

im Sonnenlicht. Dazwischen der Quai de

Belges, wo morgens die Fischer ihre Kut-

ter festmachen und den frischen Fang auf

Stände hieven. Der tägliche Fischmarkt ist

ein hübsches Fotomotiv für Touristen, seit

eh und je aber auch Zutatenquelle für die

berühmte Bouillabaisse.

Eines wird auf Anhieb klar. Die Zei-

ten, da sich French-Connection-Milieu mit

AusflugstippMit dem Zug in 40 Minuten er-

reichbar liegt Aix-en-Provence

(Foto). Das zauberha�e Städt-

chen, einstiger Wohn- und

Schaffensort von Paul Cézanne,

lockt dreimal in der Woche mit

einem tollen Markt.

Foto

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Page 33: Travel One

travel.one 4.5.2012 33

frankreich.destination

schmuddeliger Dock-Atmosphäre paarte,

sind passé. Zig Millionen Euro wurden in

die Verschönerung der 1,3-Millionen-Ein-

wohner-Stadt gesteckt, der malerische Vi-

eux Port und die angrenzenden Quartiere

zu angesagten Amüsiervierteln erklärt,

inspiriert von praller Stadthistorie und

Yachten-Chic. Terrassen-Lokale säumen

die Uferpromenaden und das Carré Thiars;

sehen und gesehen werden heißt heutzu-

tage die Devise von »tout Marseille«. Ein

Tischchen in der ersten Reihe, eisgekühlten

Apéro vor der Nase, schicke Sonnenbrille

auf derselben, elegante Damen im gesten-

reichen Gespräch, die Herren studieren

entspannt die Sportnachrichten, Flaneure

suchen bekannte Gesichter.

Viel zu sehen auf kleinstem Raum.Man müsste lange nach einer anderen

Stadt in Europa suchen, die auf so klei-

ner Fläche so viel optische und kulturelle

Abwechslung offeriert wie das Herz von

Marseille. Die spannendsten Viertel liegen

dicht beieinander; Erkundungen sind gut

zu Fuß zu bewältigen. Ein Mietwagen ist

überflüssig, ganz davon abgesehen, dass

Parkplätze rar und Parkhäuser teuer sind.

Zudem ist das öffentliche Verkehrsnetz

sehr gut ausgebaut.

Der Alte Hafen ist Keimzelle der Stadt,

die 600 Jahre vor Christi Geburt als grie-

chische Kolonie Massalia gegründet wur-

de. Nördlich davon entpuppt sich langsam,

aber sicher, das Marseille des 21. Jahrhun-

derts. »Euroméditerranée« heißt das sich

über 480 Hektar erstreckende Mega-Pro-

jekt. Es soll die Rolle der maritimen Met-

ropole als Brücke übers Mittelmeer mani-

festieren. Weltberühmte Architekten wie

Jean Nouvel und Zaha Hadid dienen als

Zugpferd, um mit aufregenden Neubauten

eine zeitgemäße Skyline zu stylen. Einige,

wie etwa das Museum für Moderne Kunst

(FRAC), ein spektakulärer Komplex des Ja-

paners Kengo Kuma, sind bereits eröffnet.

Das Kontrastprogramm läu� um den

ehemaligen Ostbahnhof Noailles. Besu-

cher wähnen sich plötzlich in quirligen

Souks. Der Marché des Capucins und ab-

zweigende Gassen spiegeln mit nordafri-

kanischem Flair Marseilles Immigrations-

geschichte wider. Frankreichs älteste Stadt

war und ist nicht nur Umschlagplatz des

Warenverkehrs von und nach Afrika, sie

ist auch Schmelztiegel unterschiedlichster

Kulturen. Fast die Häl�e der Einwohner

ist maghrebinischer Abstammung, was in

manchen Vorstädten Marseilles nicht im-

mer zu reibungslosem Zusammenleben

führte und führt. Urlauber indes tangieren

diese Orte nicht, begegnen dafür dem fas-

zinierenden Völkermix beim Bummel über

die Prachtstraße Canebière.

Keine 100 Meter von dort entfernt

säumt fein restaurierte Architektur des

Blick auf Marseille: Die Hafen-

stadt lockt Besucher mit

einer gelungenen Mischung

aus romantischen Winkeln,

modernen Einsprengseln, altem

Charme und Schicki-Micki-Flair.

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BouillabaisseDie berühmte Fischsuppe

muss man probiert haben.

Am besten im »Miramar« am

Vieux Port, wo sie nach Origi-

nalrezept in drei Gängen ser-

viert wird. Vorsicht Gräten!

Page 34: Travel One

4.5.2012 travel.one34

destination.frankreich

Kalkklippen und Sträucher: Am südlichen Rand des Stadtgebiets beginnt unvermittelt wilde Schönheit

Zweiten Kaiserreichs die Rue de la Répub-

lique. Sie begrenzt den Buckel von Le Pa-

nier. Bis vor einigen Jahren noch galt Le

Panier als verrufenes Arme-Leute-Quartier.

Dann verlieh ihm die Stadt eine frische

Patina. Der Charme indes blieb erhalten.

Künstler, Feinkostläden und lauschige Lo-

kale haben sich inzwischen an den roman-

tischen Plätzchen, krummen Gassen und

engen Treppenschluchten etabliert.

Wieder ganz anders der Cours Julien,

gewissermaßen die südfranzösische Ant-

wort auf Hamburgs Szeneviertel Schanze.

Entlang des Straßenzugs mit dem Place

Jean Jouré am oberen Ende formierten sich

Musiklokale, Avantgarde-Modelabels und

Kneipen zum bunten Erlebniscocktail. Loh-

nenswert der kurze Abstecher zur »Bataille

Fromagerie des Alpes«, dem Käseparadies

von Marseille. Modebegeisterte lassen sich

vielleicht lieber in der Rue Grignan verfüh-

ren. Auf dem Weg bergab zum Hafen locken

hinter barocken Fassaden Nobelboutiquen

aller Art zur Einkehr.

Zwischendurch mal Ferienstimmung à

la Côte d‘ Azur? Auch das hat Marseille zu

bieten. Vom südlichen Ausgang des Vi-

eux Port reihen sich anfangs romantische

Felsbuchten wie die Anse des Auffes, dann

folgt entlang der Corniche Kennedy Strand

an Strand. 57 Küstenkilometer säumen das

Ballungsgebiet Marseille, mit 14 Yachthäfen

ist es sogar das zweitgrößte Yachting-Zent-

rum Europas. Und am südlichen Rand des

Stadtgebiets bricht fast unvermittelt wilde

Schönheit los. Bis zu 400 Meter hoch recken

sich silbergraue Kalkklippen in den Him-

mel. Kein Haus, aber viel Strauch umrahmt

die steilwandigen Calanques am Fuße der

Montagne Marseilleveyre. Die tiefen Buch-

ten mit kristallklarem Meer schneiden sich

Dolchen ähnlich in die bleiche Steinszene-

rie. Im Hinterland dräut Einsamkeit zwi-

schen Kräuterbüschen und Kermeseichen.

Adler kreisen. Eidechsen huschen übers

Geröll. Zurück ins Café? Der Vieux Port liegt

nur 25 Autominuten oder eine Stunde mit

dem Ausflugsboot entfernt. Kiki Baron

AusflugstippVom Vieux Port starten Aus-

flugsboote zur dramatischen

Calanques-Szenerie. Man-

che stoppen zum Baden und

Schnorcheln. Alternativ sind

die Fjorde vom romantischen

Hafenstädtchen Cassis aus

erreichbar.

Auskun� www.marseille-tourisme.com (auf Deutsch)

www.mp2013.fr (über Marseille-Provence 2013,

auf Englisch)www.urlaub-ist-frankreich.de/marseille

Veranstalteru. a. Dertour, Neckermann,

Novasol, TUI und Wikinger

Reisen

Foto

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nb

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Page 35: Travel One

travel.one 4.5.2012 35

frankreich.destination

Folgt der „Marianne“ und werdet Frankreich-Experte!Der Mont Saint Michel ist nicht in der Bretagne? Es gibt auch in Lothringen ein Centre Pompidou? Wo kann ich am besten in Frankreich wandern und welche gastronomischen Köstlichkeiten sind für die Provence berühmt?

Fragen über Fragen und beim Verkaufsgespräch keine Antworten zur Hand? Das muss nicht sein. Folge der „Marianne“ durch die Online-Schulung von ATOUT FRANCE und werde Frankreich-Experte. Unsere Umfragen bei den Absolventen haben ergeben, dass die Teilnehmer

Frühjahrsputz in der Online-Schulung Frankreich: Alle Inhalte wurden auf den neusten Stand ge-bracht und es gibt wieder eine neue Gewinnspiel-Runde. Alle Teilnehmer, die die Reisebüro-Schu-lung bis Ende 2012 abschließen, nehmen an der großen Verlosung der Reisepreise teil, die von den Partnern Air France, Alleo, Ameropa, Dertour, FTI, Inter Chalet, ITS, Novasol, Rail Europe, Studiosus, TUI, Wikinger Reisen und Wolters Reisen zur Verfügung gestellt wurden.

Neugierig geworden? Dann besuchtdoch gleich die Schulung unter:www.frankreich-schulung.de

Der Louvre kommt nach LensIm Dezember eröffnet das französische Museum ein zweites Haus in Nordfrankreich

■ Der Louvre erhält eine De-

pendance. Das größte Mu-

seum in Frankreich, das mit

zahlreichen Kunstschätzen zu

den wichtigsten der Welt ge-

hört, ist von kommenden De-zember an auch im Norden

des Landes vertreten. Stand-

ort wird die Lens im Départ-

ment Nord-Pas de Calais.

Das neue 127 Millionen

Euro teure Museum besteht

aus fünf Gebäuden. Sie be-

finden sich auf einem ehe-

maligen Zechengelände, das

nun zu einem Naturpark um-

gestaltet wird. Der Park und

die Häuser sollen sich im Ein-

klang befinden, die Architek-

tur der Gebäude entwarf ein

japanisches Büro, das auch

das Museum of Modern Art

in New York konzipiert hat-

te. Dabei ging es den Verant-

wortlichen nicht um eine Ko-

pie des Pariser Louvre; die

Gebäude sind mit viel Alumi-

nium und Glas gestaltet und

sollen den Kunstwerken da-

mit ein intensives natürliches

Licht verschaffen.

Zu sehen sein werden in

Lens rund 230 Werke. Dazu

gehört Delacroix´Bild »La Li-

berté guidant le peuple«, ei-

nes der wichtigsten Bilder

über die Französische Re-

volution. Es gehört zur Dau-

erausstellung »Galerie du

temps«. Darüber hinaus gibt

es alle sechs Monate Wech-

selausstellungen in der »Ga-

lerie temporaire«. Es ist ge-

plant, dass sich die erste von

ihnen mit der Renaissance

beschä�igt. Thema der im

Sommer 2013 beginnenden

Ausstellung soll das Europa

von Rubens sein.

Die Zweigstelle des Louv-

re außerhalb von Paris ist Teil

eines Projektes, das auch die

Kulturschätze des Landes de-

zentralisieren will. Die Regi-

onen sollen größere Bedeu-

tung erhalten.

www.louvrelens.fr

Die Dépendance des Louvre

besteht aus lichtdurchfluteten Gebäuden in einem Naturpark

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Page 36: Travel One

4.5.2012 travel.one36

destination.thema

Komfort auf dem Campingplatz: Die Unter-

kün�e sind mit Küche und Bad ausgestattet

■ »Original Camping« nennt Alain Do-

minique Perrin sein Konzept. Der fran-

zösische Geschä�smann betreibt an der

Atlantikküste und am Mittelmeer vier

Campingplätze mit dem Anspruch auf Au-

thentizität, Komfort und ökologische Ver-

träglichkeit. Die Gäste können luxuriöse

Tipis und Bungalows mieten, bei denen

ausschließlich Holz und Zeltplanen als

Baumaterial dienten.

Drei Plätze befinden sich auf der At-

lantik-Insel Noirmoutier in der Vendée.

Eine dieser Anlagen gehört erst seit April

zum Portfolio des Unternehmens. Neu ist

auch das Projekt am Mittelmeer. In Leucate

entsteht der »Camping du Midi«.

Perrin ließ auf den Plätzen tausen-

de Bäume anpflanzen. Für den Schutz der

Umwelt soll auch eine Idee sorgen, die die-

ses Jahr erstmals umgesetzt wird. »Cam-

ping les Moulins« auf Noirmoutier ist im

Sommer autofrei.

www.camping-les-moulins.comwww.camping-du-midi.com

Camping im Holzhaus

La Loire à VéloDer 800 Kilometer lange Fahrradweg entlang des Flusses ist fertig.

■ 50 Millionen Euro flossen in den ver-

gangenen zehn Jahren in das Projekt, nun

steht es vor dem Abschluss: Im Juni soll

der Loire-Radweg eingeweiht werden.

Eine 800 Kilometer lange Strecke ist dann

durchgehend ausgeschildert, gesichert

und mit 300 Rastplätzen bestückt.

»La Loire à Vélo« – so heißt der Weg

auf Französisch – beginnt in Saint Nazai-

re an der Atlantikküste und endet in Ne-

vers in Zentralfrankreich. Er führt auf ver-

kehrsarmen Straßen oder auf Fahrrad-

wegen von West nach Ost. Seine Nutzer

radeln die meiste Zeit am Ufer des Flusses

entlang. Die wohl größten Attraktionen

unterwegs sind die berühmten Schlösser

der Loire. Was es im Detail zu sehen gibt,

verrät die Internetseite zum Radweg. Dort

finden Interessenten auch Informationen

zu Unterkün�en, Fahrradverleih und Ge-

päcktransfers sowie Karten. Denn an der

Loire ist im Zuge des Projekts eine Infra-

struktur entstanden, die sich nach den Be-

dürfnissen der Rad-Touristen richtet.

Die Strecke bildet das erste Stück des

europäischen Fernradwanderwegs Euro-

vélo 6. Dieser ist 3.800 Kilometer lang und

verbindet die französische Atlantikküste

mit dem Schwarzen Meer.

www.loire-radweg.org

Das elsässische Colmar steht vom 3. bis 14. Juli erneut

im Bann klassischer Musik. Das Internationale Musikfestival

rückt in seiner 24. Auflage Werke deutscher und österrei-

chischer Komponisten in den Mittelpunkt.

www.festival-colmar.com

Das Centre Pompidou in Metz in Lothringen widmet sich

vom 26. Mai bis 24. September der Kunst, die während des

Ersten Weltkriegs im Jahr 1917 entstand. Die Ausstellung

soll ihren Besuchern vermitteln, wie unterschiedlich da-

mals die Positionen der Künstler zur Kriegsfront waren.

www.centrepompidou-metz.fr

Rund 2.000 Schiffe liegen vom 13. bis 19. Juli in Brest. Die bretonische Hafenstadt feiert alle vier Jahre das Inter-

nationale Hafenfest und erwartet dieses Jahr neben vielen

tausend Besuchern 15.000 Seefahrer und 2.000 Artisten.

www.lestonnerresdebrest2012.fr

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Page 37: Travel One

travel.one 4.5.2012 37

thema.destination

Bequeme Anreise mit ICE/TGV oder Linienflug buchbar 1 Woche Kreuzfahrt auf der Seine mit dem Komfortklasse-Schiff MS CEZANNE Vollpension mit täglich 3 Mahlzeiten während der Kreuzfahrt Bustransfer Paris-Loiretal-Paris 3 Übernachtungen im Loiretal in einem Hotel der gehobenen Mittelklasse mit Frühstück und Abendessen6 Ausflüge im Loiretal (Château Chambord, Château de Blois, Weingut mit Weinprobe, Château Chenonceau, Renaissancegärten von Château Villandry, Stadtrundgang Tours)

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Page 38: Travel One

4.5.2012 travel.one38

destination.tunesien

Mehr als nur Meer

Den guten Tropfen exportieren – das

will Yacine El Amami eigentlich

nicht. »Die Menschen sollen hier-

herkommen und unseren Wein genießen.«

Amami ist Önologe und arbeitet für das

Weingut Les Caves Ceptunes bei Grombalia,

rund eine halbe Autostunde landeinwärts

von Hammamet entfernt. In den modernen

Kellern des eher nüchternen Anwesens rei-

fen die bekanntesten Rot-, Weiß- und Ro-

séweine Tunesiens, mit Namen »Didona«,

»Clos de Carthage« und »Jour et Nuit«.

Das Cap Bon, die Region im Nordosten

Tunesiens, zu der auch die Touristenhoch-

burg Hammamet gehört, ist der sogenann-

te »Garten« des Landes. Im Gegensatz zum

eher kargen Süden wachsen auf der Halb-

insel Zitronen, Oliven, Getreide, Gemüse,

Rosen und eben auch Wein. Dessen Anbau

hat eine lange Tradition. Bereits die Kar-

thager im zweiten Jahrhundert hegten eine

Schwäche für die edlen Tropfen – Franzo-

sen und Italiener fügten dem tunesischen

Wein ihre Einflüsse im 19. Jahrhundert bei.

Heute liegen die beiden Hauptanbauge-

biete des Landes in Cap Bon – zu den Stars

zählt der »Muscat de Kélibia« – und in den

Tälern von Medjerdah und Oued Meliane

in der Nähe der Hauptstadt Tunis. »Die Tu-

nesier trinken bis zu 37 Millionen Flaschen

Weinexperte El Amami will Tou-

risten über Wein und Essen von

der Vielseitigkeit des Landes

überzeugen

Fotos: Travel One

Page 39: Travel One

travel.one 4.5.2012 39

tunesien.destination

Gute Weine, exklusives Essen und viel Grün – das Cap Bon im

Nordosten Tunesiens bietet mehr als die Stadt Hammamet

Klein und feinDas Hotel Dar Sabri liegt in

der Medina von Nabeul. Eine

Übernachtung kostet zwi-

schen 130 und 175 Euro und

beinhaltet neben dem Früh-

stück nicht-alkoholische Ge-

tränke. Auf Anfrage kann auch

ein Kochkurs gebucht werden

www.dar-sabri.com

Weinprobe für alleDas Weingut Ceptunes in El

Karmla bietet Führungen und

Weinproben an. Auch größere

Gruppen finden auf der hüb-

schen Terrasse Platz.

www.ceptunes.com.tn

jährlich«, schätzt Kellermeister El Amami.

In den Export gelange fast gar nichts. »Zu

wenig Anbaufläche«, bedauert er. Und auch

die Touristen in den Hotels an der Küste kä-

men nur selten in den Genuss der wirklich

guten Weine des Landes. Dabei, so findet er,

sei eine Kombination aus Degustation und

einheimischen Speisen eine gute Möglich-

keit, die verschiedenen Facetten Tunesiens

besser kennenzulernen. »Die Slata Me-

chouia, der tunesische Salat, der Touristen

in jedem Restaurant angeboten wird, ist

nur die Spitze des Eisbergs. Die meisten Ur-

lauber wissen gar nicht, wie abwechslungs-

reich und gut die tunesische Küche ist«,

sagt der Önologe, der auch leidenscha�lich

gern kocht.

Starkoch ohne Allüren.Wer sein Urlaubsquartier an der Küste,

etwa in Hammamet, aufgeschlagen hat,

muss nicht weit fahren, um in den Genuss

tunesischer Köstlichkeiten zu kommen. Im

Küstenort Nabeul, der Gouvernoratshaupt-

stadt der Region, ist Rafik Tlatli zu Hause.

Der prominente Koch, der Starkoch Johann

Lafer erstaunlich ähnlich sieht, serviert sei-

nen Gästen im Restaurant Slovenia unter

anderem moderne tunesische Eigenkreati-

onen wie die »Cousella«, eine Mischung aus

der arabischen Spezialität Couscous und

der spanischen Paella. Frischer Fisch und

Meeresfrüchte zählen ebenfalls zum Reper-

toire Tlatlis. Dass er seinen Speisen immer

eine tunesische Note gibt, versteht sich von

selbst. »Das Wissen über die traditionelle tu-

nesische Küche darf nicht verloren gehen«,

sagt er mit Bestimmtheit. Eine Schweinsha-

xe mit Sauerkraut findet sich trotzdem auf

der Speisekarte. »Manche Urlauber wollen

einfach nichts anderes«, lacht er.

Nabeul – die Stadt wurde im fün�en

Jahrhundert vor Christus von den Kartha-

gern gegründet und gilt als Zentrum des

Töpferhandwerks – ist auch die Heimat

von Sabri Oueslati. Er betreibt dort ein klei-

nes Boutiquehotel, ein sogenanntes Hotel

de Charme. Das Dar Sabri. Das Riad liegt

in einer engen Gasse in der verwinkelten

Altstadt von Nabeul. Oueslati, Sohn eines

tunesischen Vaters und einer belgischen

Mutter, erwarb das traditionelle Haus vor

fünf Jahren. Die Sanierung dauerte zwei

Jahre. Keine Frage – die Mühe hat sich ge-

lohnt. Herausgekommen ist ein Kleinod im

modernen tunesischen Stil, mit einer Dach-

terrasse und vier Zimmern. Alle Gäste es-

sen gemeinsam an einem Tisch, das gleich

neben der offenen Küche serviert wird. Auf

Wunsch kann das Dar Sabri auch komplett

angemietet werden.

Das Château Maria grenzt

an das Areal des Weinguts Ceptunes

Page 40: Travel One

4.5.2012 travel.one40

destination.tunesien

Entlang der Küstenstraße.Weiter nördlich von Nabeul in Richtung

der Landspitze zum eigentlichen Cap Bon

liegen eine ganze Reihe an Sehenswürdig-

keiten, etwa die Ruinen von Kerkouane.

Einen Stopp auf dem Weg dorthin sollte

man in Kelibia einlegen. Der Küstenort

mit der Festung aus dem 12. Jahrhun-

dert ist vor allem für den Strand von La

Mansoura bekannt. Önologe El Amami

schwärmt für die kleinen Fischrestau-

rants am Strand und empfiehlt Touris-

ten dort einen Boots- und Tauchausflug.

Kerkouane ist Teil des Unesco-Weltkul-

turerbes. Die am Meer gelegene archäo-

logische Stätte zählt zu den am besten

konservierten Überresten aus der Zeit der

Karthager im sechsten Jahrhundert vor

Christus. Sie ist deshalb so bedeutend, weil

sie als einzige noch erhaltene punische

Stadt gilt.

Die schönsten Falken des Landes er-

heben ihre Flügel über El Haouaria. Das

Tunesische KöstlichkeitenStarkoch Rafik Tlatli kocht

in seinem Restaurant Slove-

nia in Nabeul Spezialitäten.

Daneben betreibt er das in

Meeresnähe gelegene Hotel

Les Jasmins, einen Camping-

platz und das Restaurant Il

Gusto, das gleich neben dem

Slovenia liegt. Fast fertig ist

ein Anbau am Restaurant,

in dem Veranstaltungen mit

Tlatli stattfinden sollen.

www.hotellesjasmins.com

malerische Dorf liegt am äußersten Zipfel

des Cap Bon hoch über dem Meer und ist

alljährlich im Frühsommer Schauplatz ei-

nes Falkenfestivals. Einen Besuch wert sind

auch die alten Steinbrüche, aus denen die

Steine für den Aufbau Karthagos gewonnen

wurden.

Ab in die Therme.Nach der Umrundung des Cap Bon emp-

fiehlt El Amami ein Bad in den Thermen

von Korbous. Der Weg in den Kurort ist

abenteuerlich. Über steile Serpentinen

führt die Straße hinunter ans Meer. Dorthin,

wo die Thermalquellen direkt am Strand

entspringen. Die Heilkra� der heißen Quel-

len ist bereits seit der Antike bekannt. »Dies

ist ein außergewöhnliches Erlebnis und ein

sehr schöner Ort«, verrät der Weinexperte,

der nicht nur gerne kocht, sondern auch

mit Vorliebe kleine Ausflüge durch Tunesi-

en organisiert.

Yannick Fiedler

Von Hammamet aus ist es nur ein Katzensprung in die weniger besuchten Regionen des Landes

Impressionen aus Hammamet

Page 41: Travel One

travel.one 4.5.2012 41

Schauinsland-Mann

Sauerland: Plus im

Vergleich zum Vorkrisenjahr

tunesien.destination

Cook-Manager Wrede:Tunesien rangiert auf Platz vier

der beliebtesten Sommerziele

Immer mehr Urlauber reisen wieder nach Tunesien. Im Vergleich

zu Ägypten profitiert das Land von seiner stabilen politischen Lage.

Wieder im Rennen

Die Kunden gewinnen wieder mehr

und mehr Vertrauen in die Des-

tination Tunesien«, fasst Jochen

Sauerland, Produktmanager für Tunesien

bei Schauinsland-Reisen, die aktuelle Si-

tuation zusammen. Das politische Umfeld

habe sich weitgehend beruhigt und die

zusätzlichen vertrauensbildenden Mar-

ketingmaßnahmen zeigten ihre positiven

Ergebnisse für den Tunesien-Tourismus.

Schauinsland verzeichnet bei den

Buchungseingängen derzeit ein zweistel-

liges Plus. Sogar bezogen auf das Vorkri-

senjahr 2010. Eine gute Resonanz erfährt

Tunesien auch bei Thomas Cook und Ne-

ckermann Reisen. Beide Veranstalter hof-

fen darauf, in diesem Jahr ähnlich viele

Gäste in das nordafrikanische Land zu

schicken wie vor Beginn der Jasmin-Re-

volution am 17. Dezember 2010.

»Bei den beliebtesten Flugzielen im

Sommer 2012 liegt Tunesien aktuell bei

uns auf Platz vier«, sagt Alexander Wre-

de, Hoteleinkäufer Tunesien für die Cook-

Marken. Als »Rückkehr zu alter Stärke«

bezeichnet Rolf-Dieter Maltzahn, Leiter

Touristik Flugreisen bei Rewe Touristik,

den Trend und erklärt: »Tunesien macht

von allen krisengeschüttelten Ländern

den stabilsten Eindruck und bietet außer-

dem die schönsten Strände und das beste

Preis-Leistungs-Verhältnis.«

Lob für Hoteliers.Als positiv empfinden die Veranstalter

die Entwicklung der Hotellerie. »Es gibt

inzwischen ein großes Hotelspektrum.

Vom sehr günstigen Drei-Sterne-Hotel bis

zum Fünf-Sterne-Wellness-Hotel«, lobt

Cook-Mann Wrede. Und Sauerland meint:

»Die Leistungsqualität in den Hotels ist

konstant geblieben, die touristischen In-

frastrukturen wurden weiter verbessert

und diverse Hotels setzen mehr Anreize

über Sport- und Wellnessangebote. Das

alles gibt zusätzliche Impulse.«

Mehr Flüge.Als Folge der wachsenden Nachfrage fah-

ren die meisten Reiseanbieter wieder ihre

Flugkapazitäten hoch. So legt etwa Schau-

insland ab dem 26. Mai eine neue Charter-

kette mit Nouvelair aus München, Berlin,

Frankfurt und Düsseldorf nach Enfidha

auf. Neckermann und Thomas Cook haben

ihre Kapazitäten bei Tunis Air ebenfalls

erhöht. Und auch die Rewe Touristik stellt

zusätzliche Flüge in den Markt.

»An den großen deutschen Abflug-

häfen wie Düsseldorf, Berlin, Hannover,

Hamburg, Köln, Stuttgart, München und

Leipzig sind die Flugkapazitäten bereits

wieder auf Vorkrisen-Niveau«, betont René

Herzog, der bei der Rewe Touristik das Ka-

pazitäts- und Revenue-Management leitet.

Bei den kleineren Flughäfen sei die Nach-

frage noch etwas zurückhaltender. »Insge-

samt sind wir zurzeit bei etwa 90 Prozent

der Kapazität aus 2010«, fügt der Manager

hinzu.

Tunesien-Neuling Öger Tours – der

Veranstalter bietet im Sommer erstmals

Reisen in das Land an – hat bereits An-

fang April einen zusätzlichen Flug von

Hannover nach Enfidha aufgelegt. Hinzu

kommen vier zusätzliche Verbindungen

ab Hamburg, Düsseldorf, Köln und Mün-

chen in den Sommerferien. Gleichzeitig

bietet Öger Tours mehr Flüge ab München

und Düsseldorf nach Djerba an. Nur bei

TUI bleibt vorerst alles beim Alten. »Wir

haben bei Engpässen stets die Möglich-

keit, noch Flugsitze nachzukaufen«, sagt

Markus Bruchmüller, Leiter Produktma-

nagement östliche Mittelstrecke bei TUI.

Yannick Fiedler

Rewe-Touristik-Manager

Maltzahn hebt die stabile

politische Lage hervor

Page 42: Travel One

4.5.2012 travel.one42

■ Ecco Reisen nimmt im Laufe der

nächsten Monate weitere Hotels in Tu-

nesien ins Programm. Der Veranstalter

will vor allem sein Angebot an Vier-Ster-

ne-Hotels für diese Sommersaison er-

höhen. Hinzukommen sollen aber auch

Häuser mit drei und fünf Sternen. Ecco

Reisen gehört seit Ende 2010 zu den Tu-

nesien-Veranstaltern.

Ausbau noch im Sommer

■ Tunesiens Regierung will den Kreuz-

fahrttourismus wieder ankurbeln. Der

Staat senkt daher die Steuer, die er bis-

her von den Reedereien pro Gast ver-

langte. Die Unternehmen zahlen künf-

tig statt fünf Euro für jeden Passagier,

der in La Goulette an Land geht, einen

Euro bis 4,50 Euro. Die Höhe richtet sich

nach der Saison. In den Wintermonaten

ist die Steuer am niedrigsten.

Der Grund zu diesem Schritt liegt in

der drastisch gesunkenen Zahl an Kreuz-

fahrttouristen. Infolge der politischen

Umwälzungen in Tunesien entschieden

sich viele Reedereien, das Land nicht

mehr anzulaufen. So kamen im vergan-

genen Jahr nur noch 295.000 Schiffsrei-

sende in die Hafenstadt bei Tunis. 2010

waren es noch rund 900.000 Gäste.

Kreuzfahrer zahlenweniger Steuern

■ Eine bessere Fluganbindung aus

den wichtigen europäischen Quell-

märkten – dieses Ziel steht auf der

Prioritätenliste des tunesischen Tou-

rismusministers Elyess Fakhfakhan

ganz oben. In den nächsten Wochen

will die Regierung des nordafrikani-

schen Landes mit der EU Verhandlun-

gen über ein Open-Sky-Abkommen beginnen, um damit eine Steigerung

der Besucherzahlen aus Europa zu er-

reichen. »Die Gespräche sollen noch

im Juni aufgenommen werden,« kün-

digte Fakhfakhan am Rande der Tou-

rismuskonferenz »The Future of Medi-

terranean Tourism« in Djerba im Ap-

ril an. »Die Dialoge zwischen anderen

Ländern haben zwischen einem hal-

ben und einem ganzen Jahr gedau-

ert. Daher sind wir zuversichtlich, dass

wir 2012 zumindest mit der EU eine

Open-Sky-Vereinbarung erreichen.«

Mit einem solchen Abkommen wird es

für ausländische Fluggesellscha�en

leichter, tunesische Flughäfen anzu-

fliegen. Ein Effekt, den sich Fakhfak-

han ausdrücklich erwünscht. Marokko

hat eine solche Vereinbarung mit der

EU 2006 abgeschlossen, was zu einem

starken Anstieg bei den Flugverbin-

dungen von Lowcost-Anbietern nach

Marrakesch geführt hat. Auf der ande-

ren Seite musste allerdings die heimi-

sche Royal Air Maroc erhebliche Ein-

brüche bei den Passagierzahlen hin-

nehmen.

Ursprünglich wollte Tunesien be-

reits 2011 zu einem solchen Abkom-

men für eine Liberalisierung des

Lu�verkehrs gelangen. Als Folge des

Arabischen Frühlings wurden die Ver-

handlungen dann aber im vergange-

nen Jahr von der damaligen Regie-

rung abgebrochen.

Fliegen wird leichter

Europäische Airlines sollen die tunesischen Flughäfen bald mit weniger

bürokratischem Aufwand anfliegen können

Die Hotelkette Yadis Imperial plant am 14. Juli ein neues

Resort zu eröffnen, das Yadis Imperial Beach & Spa. Es be-

findet sich in der touristischen Zone von Aghir auf Djerba.

Die 475 Zimmer haben Meer- oder Poolblick.

www.yadis.com

Grandi Navi Veloci verkehrt zwischen dem 19. Juni

und dem 24. September dreimal pro Woche zwischen Ge-

nua und Tunis. Die Fähre legt jeden Montag, Mittwoch und

Samstag in Italien ab. Die Überfahrt dauert 23 Stunden.

www.gnv.it/de

Studiosus macht ein Treffen mit Studenten des Goethe-

Instituts in Tunis zum Programmpunkt der Reise »Tunesi-

ens Kulturerbe«. Die Teilnehmer sollen mit jungen Tunesi-

ern über ihre Erwartungen an die Zukun� sprechen.

updates

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Page 43: Travel One

travel.one 4.5.2012 43

tunesien.destination

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ZUSÄTZLICHE

KAPAZITÄTEN

IN DEN

SOMMERFERIEN

Tunesien soll sich mit Orten wie Sidi Bou Saidstärker auch als Ziel für Kurzreisen präsentieren

■ Dass die Zuwächse bei den Gäste-

zahlen in Tunesien wieder auf dem

Weg nach oben sind, liegt nicht nur

an der Beruhigung der politischen

Lage. Die deutschen Verantalter se-

hen darin auch einen positiven Effekt

der Marketingaktionen des Frem-

denverkehrsamtes. Obwohl sie den

tunesischen Tourismuswerbern eini-

ge Defizite attestieren, wollen alle die

Kooperation mit dem Fremdenver-

kehrsamt uneingeschränkt fortsetzen.

»Tunesien ist im Tourismus längst

wieder professionell zur Tagesord-

nung übergegangen«, bricht Sameh

Shalaby, Produktverantwortlicher bei

Alltours, eine Lanze für die Verant-

wortlichen. Ähnlich sieht das auch Ale-

xander Wrede, Hoteleinkäufer Tunesi-

en bei Thomas Cook: »Tunesien hat bei

den Deutschen einen sehr hohen Stel-

lenwert. Die Bemühungen des Frem-

denverkehrsamtes und der Hoteli-

ers haben einen entscheidenden Bei-

trag dazu geleistet.« Er wünscht sich

aber, dass die kurze Flugdauer und die

Möglichkeiten von Kurzreisen stärker

betont würden.

Ähnliche Optimierungschancen

sieht auch Markus Bruchmüller, Leiter

Produktmanagement Östliche Mittel-

strecke bei TUI. Das Fremdenverkehrs-

amt solle sich über das Profil des Lan-

des und sein USP im Klaren sein und

dies nach außen transportieren. Au-

ßerdem rät Bruchmüller dem Frem-

denverkehrsamt, verstärkt die Bedürf-

nisse der Veranstalter zu erfragen

und in die Überlegungen mit aufzu-

nehmen. Und: »Deutsche Qualitäts-

carrier sollten häufiger in den Flug-

plänen au�auchen.«

Gute Noten für Tourismuswerber

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4.5.2012 travel.one44

■ Jocelyn Ramanambohitra (Foto) ist davon

überzeugt, dass der deutsche Markt für Ma-

dagaskar immer wichtiger wird. Um so mehr

freut es den Vizepräsident des Office Nati-

onal du Tourisme de Madagascar (ONTM),

dass die erste Roadshow, die Madagaskar

in Deutschland Ende April anbot, so gut an-

genommen wurde. »Mir ist aufgefallen, dass

sich viele Reisebüromitarbeiter und Pro-

duktmanager angemeldet haben, die unse-

re Insel noch nicht kennen«, sagt er.

Noch mehr Aufmerksamkeit erhofft

sich der Destinationswerber von einem

Famtrip in seine Heimat im Indischen Oze-

an. Anlass ist die erste Tourismusmesse

des Landes, die »International Tourism Fair

Madagascar« (ITM 2012), die vom 31. Mai

bis zum 2. Juni in der Hauptstadt Antana-

narivo stattfindet.

Die wachsende Nachfrage aus Deutsch-

land führt Ramanambohitra auf die Arbeit

der Repräsentanz zurück. Sie versorgt die

Branche mit Informationen. Zusätzliche

Dekomaterialien seien in Arbeit, versichert

er. Sein Wunsch für die Zukun�: Eine bes-

sere Anbindung Madagaskars an Deutsch-

land mit dem Staatscarrier Air Madagascar.

www.madagascar-tourisme.com

Madagaskar zeigt PräsenzErstmals hat das Verkehrsbüro eine Roadshow in Deutschland organisiert

Ramanambohitra freut sich über das

Interesse der Deutschen an Madagaskar

■ Am 18. August findet die 24-Stunden-Radtour »Berlin-Copen-

hagen 2012« statt. Start ist in Berlin um eine Minute nach Mitter-

nacht, die Teilnehmer müssen die 430 Kilometer lange Strecke in-

nerhalb von 24 Stunden zurücklegen. Auf dem Plan stehen zwei

Rad- und eine Fähretappe. Die erste führt über 265 Kilometer von

Berlin nach Rostock, dann folgt die Fährüberfahrt nach Gedser.

Anschließend warten noch 165 Kilometer, bis die dänische Haupt-

stadt erreicht ist. Die Fähre soll um elf und 13 Uhr übersetzen,

Nachzügler bringt ein Bus zur Abfahrt. Die Zielankun� wird gegen

20.30 Uhr erwartet. www.bicycle-race.de

Von Berlin nach Kopenhagen

Kopenhagen

mit dem

Frederiks-holm Kanal ist das Ziel der

Radfahrer

■ Die Tourismus-Marketingorganisation Brand USA hat auf der

US-Reisemesse Pow Wow in Los Angeles ihre erste Marketingkam-

pagne vorgestellt. Ihr Motto »Discover this land, like never before« soll die Vielfalt des Landes in neuem Licht und aus ei-

ner neuen Perspektive darstellen. Ziel ist es nach Angabe von Jim

Evans, CEO von Brand USA, die USA zur Nummer eins im globalen

Tourismus zu machen und ihr früheres Image als Traumdestina-

tion zurückzugewinnen. Im Mittelpunkt steht das Lied »Land of

Dreams«, geschrieben von Roseanne Cash. Die Werbekampagne

ist in Großbritannien, Kanada und Japan gestartet, Deutschland

soll in der zweiten Jahreshäl�e folgen.

www.discoveramerica.com

USA starten Marketingkampagne

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Page 45: Travel One

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travel.one 4.5.2012 45

■ Esel, Hund, Katze und Hahn:

Die vier Stadtmusikantenaus Bremen sind wohl jedem

Kind ein Begriff. Wer sie »per-

sönlich« kennenlernen will, hat

dazu zwischen Mai und Okto-

ber jeden Sonntag auf dem

Bremer Domshof Gelegenheit.

In einem Märchenspiel wird

das Grimm-Märchen zum Le-

ben erweckt, im Anschluss gibt

es eine Stadtführung speziell

für Kinder bis zu zehn Jahren.

www.bremen-tourismus.com

Märchenha�esBremen

■ Im Loro Parque auf Teneriffa leben nun zwei Ben-

galtiger. Das Paar ist insofern ungewöhnlich, dass das

Männchen im Gegensatz zu seiner Gefährtin weiß ist.

Nur wenige Zoos besitzen ein derartiges Tier.

Besucher des Natur- und Tierparks im Norden

der Kanareninsel finden die beiden Katzen auf der

sogenannten Tigerinsel. Sie wurden von Hand aufge-

zogen und sollten eigentlich im Zirkus oder in Fern-

sehsendungen au�reten.

www.loroparque.com

Bengaltiger im Loro Parque

Königstiger auf Teneriffa: Seit diesem Jahr können

Besucher einen weißen

bengalischen Tiger bestaunen

Buchtipp. Zum ersten Mal gibt es im Michael Müller Verlag einen Moskau-Stadtreiseführer. Auf elf Rundgängen begleitet die Autorin Besucher durch die russische Metropole. Mit Kartenmaterial. ISBN 978-3-89953-654-6

■ Kolumbien will sein Engagement

für nachhaltige Entwicklungvorantreiben, informiert das süd-

amerikanische Land – und weist

auf bestehende Initiativen in Um-

welt, Verkehr und Tourismus hin.

So verwandelt sich an Sonn-

und Feiertagen die Innenstadt Bo-

gotás in ein Radlerparadies. Von

7 bis 14 Uhr werden die Haupt-

verkehrsstraßen für den motori-

sierten Verkehr gesperrt und 120

Kilometer stehen ausschließlich

Fahrradfahrern und anderen Frei-

zeitsportlern zur Verfügung. Durch

das »Pico y Placa«-System, das da-

für sorgt, dass turnusmäßig wäh-

rend der Stoßzeiten nur Fahrzeu-

ge mit bestimmten Endziffern auf

dem Nummernschild fahren dür-

fen, sollen zudem Staus in den

Großstädten verhindert werden.

Und Medellín setzt auf Seilbahnen

als Teil des öffentlichen Nahver-

kehrs und hat – genau wie Bogo-

tá– angekündigt, im Laufe dieses

Jahres ein Pilotprojekt mit mehre-

ren hundert Elektrofahrzeugen zu

starten.

Außerdem werden Unterkünf-

te, die etwa Wasser und Strom ef-

fizient nutzen, mit dem dem Um-

weltsiegel »Sello Ambiental Co-

lombiano« zertifiziert. 39 Häuser

landesweit tragen das Siegel, allein

24 in Bogotá.

Kolumbien setzt aufumweltbewusste Aktionen

Unterwegs in der Innenstadt: Mit dem Rad fahren

Touristen kün�ig sonn- und feiertags durch Bogotá

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Page 46: Travel One

4.5.2012 travel.one46

peps

Ins Kempinski auf den SeychellenAm »Strand der Seeräuber« auf den Seychellen können sich Expedienten bis

20. Dezember mit dem Pep von More Pep erholen. Das Angebot beinhaltet den

Flug mit Emirates ab FRA, DUS, MUC und HAM sowie sechs Übernachtungen in-

klusive Frühstück in einem Lagoon oder Hill View Room im Kempinski Seychel-

les Resort mit allen Steuern und Gebühren. www.morepep.com

1.279 Euro pro Person für sechs Übernachtungen und Flug

Entspannen auf IbizaInsgesamt sechs Häuser der Sirenis Hotels sind auf Ibiza als Pep-Angebot

buchbar, beispielsweise eine Woche im Doppelzimmer mit All-inclusive-Verpfle-

gung im Cala Llonga Resort in Santa Eulalia. Der Verlängerungstag schlägt mit

24 Euro zu Buche. Alle Preise bis 31. Oktober. Verfügbarkeiten und Buchung un-

ter www.sunpromotions.com

ab 178 Euro pro Person und Woche

Cluburlaub in den BergenAldiana bietet über Wing Tips Peps für seine österreichischen Bergclubs an. Un-

ter dem Motto »Wellness & Aktiv« gibt es zwei Drei-Tages-Specials. Im Aldiana

Hochkönig (Foto) kosten sie im Doppelzimmer mit Halbpension vom 26. Mai bis

8. Juli ab 180 Euro, im Salzkammergut werden im Doppelzimmer mit Halbpensi-

on bis 5. Juli ab 195 Euro fällig. www.wingtips.de

ab 180 Euro pro Person für drei Nächte

Kreuzfahrt nach Sankt PetersburgAmbiente Kreuzfahrten legt ein Pep-Angebot für Expedienten und deren Fa-

milien mit der Princess Daphne auf. Die zehntägige Fahrt »Ostsee – Baltische

Schätze« mit Vollpension, Tischwein und Wasser geht ab/bis Kiel vom 10. bis 19.

Mai und ist in unterschiedlichen Kabinenkategorien buchbar. Details und telefo-

nische Buchung unter 030/8 14 05 05 00

ab 495 Euro pro Person

fernwehWeitere Angebote unter www.travel-one.net/peps

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Page 47: Travel One

47travel.one 4.5.2012

SA 5.5. l Unterwegs in Französisch Guayana, 10:30 Uhr, Phoenix l Polen auf Schienen, 12:00 Uhr,

Hessen l Die Küste Galiciens, 12:15 Uhr, NDR l Bilder

aus Südtirol, 12:30 Uhr, 3sat l Finnland (1/2), 14:30

Uhr, 3sat l In der spanischen Extremadura, 16:00

Uhr, ARD l Space Tourists, 22:30 Uhr, Phoenix.

SO 6.5. l Wunderbare Welt der Hochalpen, 14:45

Uhr, 3sat l Frühlingserwachen auf Mallorca, 16:00 Uhr,

3sat l Rund um den Lake Turkana, 22:30 Uhr, Phoenix.

MO 7.5. l Mecklenburg-Vorpommern – Hidden-see, 10:50 Uhr, WDR l Bosra, Syrien, 12:45 Uhr, 3sat

l Klosterlandschaft Hochstift, 14:15 Uhr, NDR l La Palma, 14:30 Uhr, 3sat l Schlangenfakire in der

Thar-Wüste, 15:15 Uhr, NDR l Wildes Masuren, 15:15 Uhr, Hessen l Das Naturreservat Bosawas in

Nicaragua, 16:30 Uhr, 3sat l Die Elefantenführer

von Bangkok, 17:15 Uhr, 3sat.

DI 8.5. l Veitshöchheim, 14:15 Uhr, NDR l Viet-nam in einem Zug, 14:30 Uhr, Hessen l Sankt Pe-tersburg, 18:00 Uhr, 3sat.

MI 9.5. l Lutherstadt Wittenberg, 13:15 Uhr, MDR

l Der Hochrhein, 14:15 Uhr, NDR l Aranui – Mit dem

Postschiff in die Südsee, 15:30 Uhr, 3sat l Süd-seeinseln aus Götterhand, 16:15 Uhr, 3sat l Insel-

welt Belize, 17:45 Uhr, 3sat.

DO 10.5. l Bornholm, 14:15 Uhr, NDR l Töchter

des Himalaja, 15:15 Uhr, NDR l Colorado, 20:15

Uhr, NDR l Durch Australien in legendären Zügen,

21:00 Uhr, NDR.

FR 11.5. l Dänemark zwischen Flensburg und Ha-

dersleben, 14:15 Uhr, NDR l Laos, 14:30 Uhr, Hessen

l Einmal Irak und zurück – Urlaub im Krisengebiet,

15:15 Uhr, RBB l Südtirol, 15:20 Uhr, 3sat.

SA 12.5. l Tonga, 7:20 Uhr, WDR l Zu Gast an der

Adria, 12:15 Uhr, Hessen l Isles of Scilly, 13:35 Uhr,

WDR l Typen auf Fischland-Darß-Zingst, 14:00

Uhr, NDR l Andalusien, 16:55 Uhr, Arte l Bürgerfest

auf dem Flughafen Berlin-Brandenburg, 18:30

Uhr, RBB.

SO 13.5. l Paradiesisches Périgord, 10:40 Uhr, RBB

l Im Tal der Loreley, 13:30 Uhr, 3sat l Stockholm, da

will ich hin, 15:30 Uhr, SWR l Madeira, 17:00 Uhr, BR.

MO 14.5. l Kaukasisches Bahnabenteuer, 14:00

Uhr, Hessen l Hochsträß, 14:15 Uhr, NDR l Durch

Australien in legendären Zügen, 15:15 Uhr, NDR.

DI 15.5. l Rajasthan – Unterwegs auf Schienen zu

den Maharajas, 6:45 Uhr, Phoenix l Pommersche Bucht, 13:15 Uhr, 3sat l Traumzug durch Afrika:(1/2), 15:15 Uhr, NDR l Venetien, 15:15 Uhr, RBB lBretagne – Frankreichs raue Küste, 15:30 Uhr, 3sat

l Gardasee, 18:50 Uhr, Hessen l Zur Geschichte der

Interflug, 20:15 Uhr, RBB l Mit dem Zug von Berlinnach Peking (1/2) und (2/2), 20:15 Uhr, Phoenix.

MI 16.5. l Großglockner, 9:40 Uhr, Arte l Jena, 14:15 Uhr, NDR l Traumzug durch Afrika (2/2): Vom

Krüger-Park nach Daressalam, 15:15 Uhr, NDR l Die

Zugspitze, 15:15 Uhr, RBB.

DO 17.5. l Inselsommer auf Langeoog, 8:15 Uhr,

WDR l Zwischen Südtirol und Trentino, 12:30 Uhr,

BR l Mit der Subway durch New York, 17:45 Uhr,

Phoenix l Von Neuruppin nach Rheinsberg, 18:40

Uhr, RBB l Garmisch-Partenkirchen, 19:00 Uhr,

ARD l 8.000 Meilen bis Alaska, 20:15 Uhr, Phoenix.

FR 18.5. l Bellinzona, 10:05 Uhr, RBB l Lübeck14:15 Uhr, NDR l Mayotte – Neues Inselparadies für

Europa, 15:15 Uhr, Hessen.

im fernsehen

Page 48: Travel One

4.5.2012 travel.one48

rubrik.thema

Ein Deutscher stehtan der Costa-Spitze■ Auf ein Meer blickt Michael Thamm auch kün�ig. Doch ist

das Wasser vor seiner Haustür vom 1. Juli an nicht mehr die

Ostsee, sondern das Mittelmeer. Der derzeitige Chef von Aida

Cruises zieht von Rostock nach Genua. Dort klettert er die Kar-

riereleiter ein Stück weiter hoch. Er übernimmt den Posten von

Pier Luigi Foschi als CEO der Costa-Gruppe und ist damit für die

drei Reedereien Costa Crociere (Italien), Aida Cruises (Deutsch-

land) und Ibero Cruises (Spanien) verantwortlich.

Der Wechsel sei Teil einer langfristigen Nachfolgeplanung,

heißt es seitens der Costa-Mutter Carnival Corporation. Foschi

habe bereits vor einiger Zeit erklärt, dass er sein Amt nach sei-

nem 65. Geburtstag nicht weiter ausüben wolle. Der Italiener

bleibt dem Kreuzfahrt-Konzern jedoch erhalten – als Aufsichts-

ratsvorsitzender und Managing Director der Costa-Gruppe so-

wie als Mitglied des Vorstands der Carnival Corporation.

In Rostock leitet kün�ig Michael Ungerer Aida Cruises.

Der Manager arbeitet seit 1997 für die Reederei und ist seit

Juli 2004 als Senior Vice President Operations Mitglied der Ge-

schä�sleitung.

Wechsel bei Aida Cruises:Michael Ungerer (oben)

tritt in die Fußstapfen

von Michael Thamm

leute

01 Heiko Oeser leitet bei

Aviareps als neuer General

Manager Deutschland die

Abteilungen Reservierung,

Vertrieb, Marketing und

Administration.

Tracy Neureuther verant-

wortet nun als Sales Ma-

nager die Vermarktung der

Relais & Chateaux-Mitglie-

der in Deutschland.

02 Amir Shaheen ist neu-

er Bereichsleiter Einkauf

und Verkaufssteuerung bei

den DER Reisebüros und

Atlasreisen. Am 1. Juli über-

nimmt dort Andreas Her-zog die Leitung Marketing

und Vertrieb.

03 Carina Rheinschmitt ist neue Leiterin des

Bereichs Global Leisure

Sales Germany bei den

Kempinski Hotels.

Thorsten Manz über-

nimmt die neu geschaffe-

ne Position des Director

Quality Management für

die Steigenberger Hotels

and Resorts.

04 Stephan Gemkow, Vorstand Finanzen und

Aviation Services der

Lu�hansa, wird Chef des

Duisburger Mischkonzerns

und Metro-Großaktionärs

Haniel. Seine Nachfolge

im Lu�hansa-Vorstand

war bis Redaktionsschluss

noch offen.

01 02 03 04

Page 49: Travel One

travel.one 4.5.2012 49

Rost heuert bei FTI Cruises an■ Falk-Hartwig Rost ist wieder zurück bei einem deutschen

Kreuzfahrtveranstalter. Nur zehn Monate führte er seit Juli 2011

die Geschä�e der in Wien ansässigen Papageno Touristik, nun

übernimmt der ehemalige Deutschland-Chef von MSC Kreuz-

fahrten bei FTI Cruises die Aufgaben des Director Distributi-on and Marketing. Er berichtet in der neu geschaffenen Stelle

direkt an den Geschä�sführer der FTI Group Ralph Schiller und

soll eng mit Group Director Product Cruises Thomas Kusch zu-

sammenarbeiten. Vor seinem Wechsel nach Österreich war Rost

sieben Jahre lang MSC-Geschä�sführer. Er etablierte die italie-

nische Reederei auf dem deutschen Markt.

✮❁❍❅ baErcil ilissit landio od et vel eu feuissequa-te ver se doloreet

■ Das Forum Anders Reisen (FAR) hat eine neue Führungs-

spitze. Zur ersten Vorsitzenden

wurde auf der Mitgliederver-

sammlung Petra Seibert vom

a&e Reiseteam gewählt. Zwei-

ter Vorsitzender ist nun Werner

Stiegler von Ökoplusreisen. Wei-

tere Vorstandsmitglieder sind

Kai Pardon (One World), Sally

Rahusen (Travel-to-Nature) und

Jan Wittwer (Accept-Reisen).

Neuer Vorstandbeim FAR

»Innenkabinen nicht ungewöhnlich«Travel One, Ausgabe acht, 20. April 2012,

Interview mit Dertour-Manager Stäuble

Rudolf Stäuble sagt in einem Satz, dass die

Mozart das einzige Schiff ist, welches Innenka-

binen hat. Das stimmt so nicht. Zur Info: Die

Rossini, die auch auf der Donau unterwegs ist,

hat zum Beispiel auch Innenkabinen.

Rico Büchner

»Selbst eingebrockt«Travel One Morning News, 24. April 2012,

»TUI beruhigt Reisebüros

vor Führungswechsel«

Herr Clemens kennt den online-getrie-

benen Markt Skandinaviens, der in keiner

Weise mit Deutschland vergleichbar ist. Um

sich zu profilieren und endlich die Rendite

in einem Maße zu erhöhen, wie es dem lang-

jährigen und verdienten Vorstand Dr. Bött-

cher, der den wichtigsten, deutschen Markt

kennt wie kein anderer – wegdegradiert

zum Last-Minute- und Supermarktabver-

käufer – nicht gelingen konnte, wird Cle-

mens über Leichen gehen müssen. Den Weg

nach England und damit, dass TUI kein

deutsches Unternehmen mehr ist, haben

sich allerdings Böttcher und Frenzel im Rah-

men ihrer Globalisierungspläne selbst ein-

gebrockt. Mal sehen, wie lange die TUI noch

in Hannover residieren wird. Und ich nehme

nicht an, dass Herr Knapp in irgendeiner

auch nur klitzekleinen Weise da irgendwel-

che skandinavisch-englischen Vorstellungen

wird korrigieren können.

Wolfram Schneppe, Fischbacher Reisebüro, Nürnberg

»Ohne Worte«Travel One Morning News, 23. April 2012,

»Scandlines will wieder Provision zahlen«

Was für eine Kehrtwende? Dies zeigt doch

erneut, dass uns Reisebüros die Veranstalter,

die Reedereien und Airlines nur dann brau-

chen, wenn es »ihnen dreckig geht« bezie-

hungsweise dies absehbar ist … Dann wird

plötzlich an den Vertrieb im Reisebüro ge-

dacht. Beim »Einstampfen« der Provision im

Jahr 2009 ging das ganz fix … ohne Worte! All

das zeigt den schlechten Charakter unserer

»Partner«, die eigentlich keine mehr sind.

Heidrun Jahn, Reisebüro Globus, Döbeln

leserbriefe [email protected]

T&M Media GmbH & Co. KGPostfach 10 07 51, 64207 Darmstadt

Hilpertstraße 3, 64295 Darmstadt Telefon: 06151/39 07-0Fax: 06151/39 07-939

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ChefredakteurChristian Schmicke

RedaktionYannick Fiedler, Klaus Göddert,Petra Hirschel, Wolfram Marx, Kendra Mietke, Tanja Ronge

ANZEIGENTelefon: 06151/39 07-920

Fax: 06151/39 07-929E-Mail: [email protected]

GeschäftsführerRichard Redling

AnzeigenverkaufsleitungUte-Marie WeisMichaela Lettow

MarketingassistenzKerstin Grimm

AnzeigenserviceAyse Dönmez, Vanessa Schütz

VERTRIEBTelefon: 06151/39 07-941

Fax: 06151/39 07-949E-Mail: [email protected]

LeserserviceBeatrix Kwetkus

GRAFIKUta Seubert (verantw.),

Silke Oray, Ulrike Schreiner

GESCHÄFTSFÜHRENDERGESELLSCHAFTER

Dr. Dieter Flechsenberger

GESCHÄFTSFÜHRUNGRichard Redling

DRUCKL.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, 47608 Geldern

Travel One erscheint 14-tägig freitags

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 45 gültig ab Januar 2012

Abonnementspreis Inland 25 Euro pro Jahr inklusive Porto und MwSt.,

Einzelheft 2 Euro Abonnementspreis Ausland 48 Euro

pro Jahr inklusive Porto, ohne Luftpostzuschlag

Die Mitglieder des AJT e.V. erhalten die Zeitschrift im Rahmen

ihrer Mitgliedschaft.

(EDA: Empfängerdatei-Analyse) Nachdruck, auch auszugsweise,

nur mit Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte

Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.

Travel One ist eine Aktivität der DVV Media Group GmbH, Hamburg

www.travel-one.net

Page 50: Travel One

leute.persönlich

4.5.2012 travel.one50

Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?Meine Mutter – Inhaberin eines Reisebüros seit mehr als 30 Jahren.

Ihr Traumberuf als Kind?Mathematik- und Physiklehrerin.

Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?Kreuz und quer durch Neuseeland reisen.

Was ist Ihre größte Macke?Eszet-Schnitten (Schokoladentäfelchen) zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Was sammeln Sie?Briefe und Karten von meiner 89 Jahre alten Oma.

Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?Egal welche, Hauptsache an der Seite von Daniel Craig.

Ihr liebstes Möbelstück?Mein Sofa – inklusive meiner Kuscheldecke.

Wofür geben Sie gerne Geld aus?… beziehungsweise, wo geben Sie gerne Geld aus? Antwort:

in meiner Lieblingsboutique.

Wofür geben Sie garantiert kein Geld aus?Plastikpflanzen.

Was würden Sie gerne können?Klavier spielen – habe ich gerade angefangen zu lernen.

Ihr Lieblingsessen?Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln.

Der Held Ihrer Kindheit?Colt Seavers – die Serie »Ein Colt für alle Fälle« durfte ich nicht verpassen.

Wen würden Sie gerne einmal treffen?Aung San Suu Ky, Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin in

Myanmar, da sie trotz 15 Jahren Hausarrest ihre Stärke nicht verlor und

jetzt im Parlament sitzt.

Ihre erste Entscheidung, wenn Sie Bundeskanzlerin wären?Mehr Kita-Plätze und Ganztagsschulen, um Müttern, die arbeiten möchten,

die Verbindung von Beruf und Familie zu erleichtern.

Leiterin Marketing und Vertrieb bei Aldiana

Stefanie Brandes

Stefanie Brandes, 37, Sternzei-

chen Wassermann, verheiratet,

leitet seit Dezember 2010 die

Abteilung Marketing und Ver-

trieb bei Aldiana. Das »Kind der

Touristik«, wie sie sich selbst

bezeichnet, ist im Reisebüro

der Mutter in Bad Orb aufge-

wachsen. Klar, dass diese Ju-

gend prägt. So studiert sie nach

dem Abitur (Leistungskurs Ma-

thematik) in Gelnhausen an

der Fachhochschule Worms Be-

triebswirtschaft und startet

nach dem Diplom 1998 ihre

Karriere als Referentin Einkauf

und Vertriebssteuerung bei der

Lufthansa City Center Reisebü-

ropartner GmbH in Frankfurt.

Im Jahr 2000 wechselt der

Sportfan (Leichtathletik, Rei-

ten, Skifahren) als Bezirksver-

kaufsleiterin München zur heu-

tigen Thomas Cook AG. Ein Jahr

später wird sie in der Zentrale

Key Account Managerin im Ver-

anstaltervertrieb. Von 2005 an

kümmert sie sich zusätzlich um

Dialogmarketing, Vertriebs-

kommunikation und Non Tra-

ditional Outlets (NTO) bei Tho-

mas Cook. Seit 2009 leitet die

begeisterte Tänzerin (Standard

und Latein, Tango Argentino)

das Brand Management, bevor

sie ein Jahr später ihren heuti-

gen Posten übernimmt.

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Wir freuen uns auf Sie.Kerstin Grimm, [email protected], 06151/3907-927Michaela Lettow, [email protected], 06151/3907-931Ute-Marie Weis, [email protected], 06151/3907-925

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