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TRBS 2153 - Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) (GMBl. Nr 15/16 vom 09.04.2009 S. 278) Vorbemerkung Diese Technische Regel für Betriebssicherheit (TRBS) gibt dem Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene entsprechende Regeln und sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse für die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln sowie für den Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen wieder. Sie wird vom Ausschuss für Betriebssicherheit (ABS) ermittelt und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Gemeinsamen Ministerialblatt bekannt gemacht. Die Technische Regel konkretisiert die Betriebssicherheitsverordnung hinsichtlich der Ermittlung und Bewertung von Gefährdungen sowie der Ableitung von geeigneten Maßnahmen. Bei Anwendung der beispielhaft genannten Maßnahmen kann der Arbeitgeber insoweit die Vermutung der Einhaltung der Vorschriften der Betriebssicherheitsverordnung für sich geltend machen. Wählt der Arbeitgeber eine andere Lösung, hat er die gleichwertige Erfüllung der Verordnung schriftlich nachzuweisen. Der Fachausschuss Chemie hat die berufsgenossenschaftliche Regel "Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen" (BGR 132) erstellt. Der ABS hat diese in Anwendung des Kooperationsmodells (BArbBl.5/2001 S. 61) als TRBS 2153 in sein technisches Regelwerk aufgenommen. Dem Fachausschuss Chemie obliegt in Absprache mit dem ABS die Fortschreibung der TRBS 2153. Hält der ABS Änderungen für erforderlich, wird er den Fachausschuss Chemie bitten, die Möglichkeit der Anpassung zu überprüfen. Verzeichnis der Beispiele 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien 2 Befüllen mittelgroßer Behälter 3 Befüllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1 4 Befüllen von Fässern in Zone 1 5 Befüllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1 6 Schläuche zum Transport von Flüssigkeiten mit niedriger Leitfähigkeit durch Zone 1, die verursacht ist durch Stoffe der Explosionsgruppen IIA und IIB 7 Abluftsysteme in Bereichen der Zone 1 8a Schläuche zum pneumatischen Transport nicht brennbarer Schüttgüter durch Zone 1, die verursacht ist durch Stoffe der Explosionsgruppen IIA und IIB 8b Schläuche zum pneumatischen Transport brennbarer Schüttgüter 9 Pneumatische Förderung brennbarer Schüttgüter 10 Funkenentladungen an einem isolierten Metalltrichter 11 Befüllen isolierender Kunststoffsäcke mit Schüttgut in Zone 21 oder 22 12 Erdung in Zone 1 13 Funkenentladungen 14 Büschelentladungen und Koronaentladungen 15 Gleitstielbüschelentladungen 16 Schüttkegelentladungen TRBS 2153 - Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen Seite 1 von 29

TRBS 2153 - Vermeidung von Zündgefahren infolge ... · 5 Befüllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1 . 6 Schläuche zum Transport von Flüssigkeiten mit niedriger Leitfähigkeit

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TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen Technische Regeln fuumlr Betriebssicherheit (TRBS)

(GMBl Nr 1516 vom 09042009 S 278)

Vorbemerkung

Diese Technische Regel fuumlr Betriebssicherheit (TRBS) gibt dem Stand der Technik Arbeitsmedizin und Hygiene entsprechende Regeln und sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse fuumlr die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln sowie fuumlr den Betrieb uumlberwachungsbeduumlrftiger Anlagen wieder

Sie wird vom Ausschuss fuumlr Betriebssicherheit (ABS) ermittelt und vom Bundesministerium fuumlr Arbeit und Soziales im Gemeinsamen Ministerialblatt bekannt gemacht

Die Technische Regel konkretisiert die Betriebssicherheitsverordnung hinsichtlich der Ermittlung und Bewertung von Gefaumlhrdungen sowie der Ableitung von geeigneten Maszlignahmen Bei Anwendung der beispielhaft genannten Maszlignahmen kann der Arbeitgeber insoweit die Vermutung der Einhaltung der Vorschriften der Betriebssicherheitsverordnung fuumlr sich geltend machen Waumlhlt der Arbeitgeber eine andere Loumlsung hat er die gleichwertige Erfuumlllung der Verordnung schriftlich nachzuweisen

Der Fachausschuss Chemie hat die berufsgenossenschaftliche Regel Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen (BGR 132) erstellt Der ABS hat diese in Anwendung des Kooperationsmodells (BArbBl52001 S 61) als TRBS 2153 in sein technisches Regelwerk aufgenommen

Dem Fachausschuss Chemie obliegt in Absprache mit dem ABS die Fortschreibung der TRBS 2153 Haumllt der ABS Aumlnderungen fuumlr erforderlich wird er den Fachausschuss Chemie bitten die Moumlglichkeit der Anpassung zu uumlberpruumlfen

Verzeichnis der Beispiele

1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

6 Schlaumluche zum Transport von Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit durch Zone 1 die verursacht ist durch Stoffe der Explosionsgruppen IIA und IIB

7 Abluftsysteme in Bereichen der Zone 1

8a Schlaumluche zum pneumatischen Transport nicht brennbarer Schuumlttguumlter durch Zone 1 die verursacht ist durch Stoffe der Explosionsgruppen IIA und IIB

8b Schlaumluche zum pneumatischen Transport brennbarer Schuumlttguumlter

9 Pneumatische Foumlrderung brennbarer Schuumlttguumlter

10 Funkenentladungen an einem isolierten Metalltrichter

11 Befuumlllen isolierender Kunststoffsaumlcke mit Schuumlttgut in Zone 21 oder 22

12 Erdung in Zone 1

13 Funkenentladungen

14 Buumlschelentladungen und Koronaentladungen

15 Gleitstielbuumlschelentladungen

16 Schuumlttkegelentladungen

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Formelzeichen und Einheiten

Formel- zeichen

Bezeichnung Einheit

t Zeit Verweilzeit s

RE Ableitwiderstand Ω

RD Durchgangswiderstand Ω

D Durchmesser mm

UD Durchschlagspannung V

ε0 Elektrische Feldkonstante (8852 10-12) AsVm

A Flaumlche m2

VF Fluumlssigkeitsdurchsatz 1s

N Geometriefaktor -

v Geschwindigkeit ms

C Kapazitaumlt F

ρ Ladungsdichte Cm3

L Laumlnge m mm

k Leitfaumlhigkeit Sm

E maximale umgesetzte Energie J

ESKE maximale zu erwartende Aumlquivalentenergie einer Schuumlttkegelentladung mJ

EGBE maximale zu erwartende Energie einer Gleitstielbuumlschelentladung J

Q Menge der Ladung auf einem Leiter C

MZE Mindestzuumlndenergie mJ

MZQ Mindestzuumlndladung nC

σ Oberflaumlchenladungsdichte Cm2

Ro Oberflaumlchenwiderstand Ω

εr Relative Permittivitaumltszahl (fruumlher Dielektrizitaumltszahl) 1

τ Relaxationszeit s

D Schichtdicke mm microm

vs Schuumlttgeschwindigkeit kgs

Ros spezifischer Oberflaumlchenwiderstand Ω

ρ spezifischer Widerstand spezifischer Durchgangswiderstand Ωm

RST Streifenwiderstand Ω

I Stromstaumlrke A

T Temperatur degC

V Volumen m3 Liter

s Wandstaumlrke mm

R Widerstand Ω

1 Anwendungsbereich

(1) Diese Technische Regel gilt fuumlr die Beurteilung und die Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen und fuumlr die Auswahl und Durchfuumlhrung von Schutzmaszlignahmen zum Vermeiden dieser Gefahren

Hinweis Liegt auf Grund getroffener Maszlignahmen wie z B Inertisierung keine gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre vor sind Maszlignahmen nach dieser Technischen Regel nicht notwendig

(2) Diese Technische Regel findet sinngemaumlszlig auch Anwendung auf die Beurteilung und die Vermeidung von Zuumlndgefahren explosionsfaumlhiger Gemische unter anderen als atmosphaumlrischen Bedingungen oder mit anderen Reaktionspartnern als Luft sowie in anderen reaktionsfaumlhigen Systemen

Hinweis Andere als atmosphaumlrische Bedingungen sind z B erhoumlhter Druck erhoumlhte Temperatur oder erhoumlhter Sauerstoffgehalt Andere Reaktionspartner als Luft sind z B Chlor oder Stickoxide Andere reaktionsfaumlhige Systeme enthalten z B chemisch instabile Stoffe wie Peroxide und Ethylenoxid Sie benoumltigen keinen weiteren Reaktionspartner

(3) Diese Technische Regel kann auch sinngemaumlszlig angewendet werden um elektrische Ladungen als Zuumlndursache fuumlr Braumlnde zu vermeiden

(4) Diese Technische Regel gilt auch fuumlr die Beurteilung der Bereiche die durch explosionsgefaumlhrliche Stoffe gefaumlhrdet sind soweit fuumlr diese keine Regelungen bestehen

2 Begriffsbestimmungen

1 Stoffe sind Gase Fluumlssigkeiten oder Feststoffe mit denen im Betrieb umgegangen wird Hinweis Zu den Stoffen gehoumlren z B Abluft Treibstoffe und Loumlsemittel sowie Staumlube

2 Material ist die Bezeichnung fuumlr Werkstoffe aus denen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen bestehen Hinweis Zu den Materialien gehoumlren z B Stahl Glas Kunststoffe Holz aber auch Beschichtungsmaterialien wie z B Lacke Folien Gummierungen Ausgenommen sind Verbundwerkstoffe

3 Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind aus Materialien gefertigt und stehen in der Regel mit Stoffen in Kontakt Hinweis Zu den Gegenstaumlnden oder Einrichtungen gehoumlren z B Rohrleitungen Schlaumluche Behaumllter Ladetanks Pumpen

4 Durchgangswiderstand R ist der elektrische Widerstand eines Stoffes Materials oder Gegenstandes ohne den Oberflaumlchenwiderstand Der Durchgangswiderstand und der spezifische Widerstand werden in Ωbzw Ωm angegeben

5 Spezifischer Widerstand ρ ist der elektrische Widerstand eines Stoffes oder Materials gemessen an einer Probe der Einheitslaumlnge und der Einheitsquerschnittsflaumlche Hinweis Der spezifische Widerstand wird oft auch spezifischer Durchgangswiderstand genannt und in Ωm angegeben

6 Oberflaumlchenwiderstand Ro ist der elektrische Widerstand gemessen auf der Oberflaumlche eines Gegenstandes Er wird zwischen zwei parallelen Elektroden geringer Breite und jeweils 100 mm Laumlnge die 10 mm auseinander liegen und mit der zu messenden Oberflaumlche Kontakt haben gemessen Die Messspannung betraumlgt 100 V Der Oberflaumlchenwiderstand wird in Ω angegeben

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7 Spezifischer Oberflaumlchenwiderstand Ro ist der elektrische Widerstand gemessen auf der

Oberflaumlche eines Gegenstandes Die Messung erfolgt zwischen zwei parallelen Elektroden geringer Breite und der Laumlnge L Der Abstand A der Elektroden ist gleich ihrer Laumlnge L (A = L) Der Messwert wird in Ω angegeben

Hinweis In der angelsaumlchsischen Literatur wird der spezifische Oberflaumlchenwiderstand haumlufig mit Ωsquare oder Ω2 (Anm hier Ros) bezeichnet Der spezifische Oberflaumlchenwiderstand betraumlgt etwas das Zehnfache des Oberflaumlchenwiderstandes

8 Ableitwiderstand RE eines Gegenstandes ist sein elektrischer Widerstand gegen Erdpotenzial oft Erde genannt Der Ableitwiderstand wird in Ω angegeben Hinweis Die uumlbliche Form der Messelektrode ist eine 20 cm2 groszlige Kreisflaumlche und hat mit der Oberflaumlche des zu messenden Gegenstandes Kontakt Der Ableitwiderstand haumlngt unter anderem vom spezifischen Widerstand vom - gegebenenfalls spezifischen - Oberflaumlchenwiderstand der Materialien sowie vom Abstand zwischen den gewaumlhlten Messpunkten und Erde ab Dieser Widerstand wird haumlufig auch Erdableitwiderstand RE genannt

9 Leitfaumlhigkeit K ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes Die Leitfaumlhigkeit wird in Sm angegeben

10 Leitfaumlhig ist ein Stoff oder Material mit einem spezifischen Widerstand ρ le 104 Ωm Leitfaumlhig ist ein Stoff oder Material auch wenn sein Oberflaumlchenwiderstand Ro le 104 Ω betraumlgt Hinweis 1 Fuumlr Fluumlssigkeiten Schuumlttguumlter oder bestimmte Gegenstaumlnde werden in den entsprechenden Abschnitten hinsichtlich der Grenzwerte spezielle Festlegungen getroffen Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Leitfaumlhige Materialien koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie geerdet sind Der Oberflaumlchenwiderstand leitfaumlhig gemachter Kunststoffe weist oft einen groszligen Streubereich auf Der Houmlchstwert darf 105 Ω und der Mittelwert 104 Ω nicht uumlberschreiten Hinweis 2 Als leitfaumlhig werden auch Gegenstaumlnde und Einrichtungen bezeichnet wenn sie aus leitfaumlhigem Material bestehen

11 Leiter sind Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien 12 Ableitfaumlhig ist

o ein Stoff oder ein Material mit einem spezifischen Widerstand von mehr als 104 Ωm und weniger als 109 Ωm oder

o ein Gegenstand oder eine Einrichtung mit einem Oberflaumlchenwiderstand zwischen 104 Ω und 109 Ω gemessen

bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte oder

mit einem Oberflaumlchenwiderstand zwischen 104 Ω und 1011 Ω gemessen bei 23 degC und 30 relativer Luftfeuchte

Hinweis 1 Mit sinkender Luftfeuchte nimmt der Oberflaumlchenwiderstand in der Regel betraumlchtlich zu Hinweis 2 Ableitfaumlhige Stoffe oder Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus ableitfaumlhigen Materialien speichern keine gefaumlhrliche elektrische Ladung wenn sie mit Erde in Kontakt stehen Als ableitfaumlhig werden auch Gegenstaumlnde und Einrichtungen bezeichnet wenn sie aus ableitfaumlhigen Materialien bestehen Hinweis 3 Fuumlr Fluumlssigkeiten Schuumlttguumlter oder bestimmte Gegenstaumlnde wie z B ableitfaumlhige Fuszligboumlden werden in den entsprechenden Abschnitten hinsichtlich der Grenzwerte spezielle Festlegungen getroffen Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Der umgangssprachliche Begriff antistatisch wird an verschiedenen Stellen unterschiedlich verwendet und deshalb in dieser Technischen Regel nicht definiert

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13 Isolierend sind Stoffe oder Materialien die weder leitfaumlhig noch ableitfaumlhig sind

Hinweis 1 Als isolierend werden auch Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien bezeichnet Hinweis 2 Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Hinweis 3 Isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien werden mit Ruumlcksicht auf ihre elektrostatischen Eigenschaften auch als aufladbar bezeichnet Zu diesen Materialien gehoumlren viele Polymere wie z B Kunststoffe

14 Geerdet im elektrostatischen Sinne sind leitfaumlhige Gegenstaumlnde Fluumlssigkeiten und Schuumlttguumlter mit einem Ableitwiderstand RE lt 106 Ω und Personen mit einem Ableitwiderstand RE lt 108 Ω Personen und kleine Gegenstaumlnde sind auch geerdet wenn ihre Relaxationszeit τ lt 10-2 s ist Hinweis Zur Erdung siehe auch den Abschnitt mit der Nummer 8

15 Aufladbar sind isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien Aufladbar sind auch nicht mit Erde verbundene leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde und Einrichtungen

16 Leitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk mit einem Ableitwiderstand gegen Erde von weniger als 105 Ω

17 Ableitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk welches ermoumlglicht dass eine auf ableitfaumlhigem Boden stehende Person einen Ableitwiderstand gegen Erde von houmlchstens 108 Ω aufweist

18 Gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist eine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre die in einer solchen Menge (gefahrdrohende Menge) auftritt dass besondere Schutzmaszlignahmen fuumlr die Aufrechterhaltung des Schutzes der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer oder anderer erforderlich werden Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 8 und 9 der Betriebssicherheitsverordnung

19 Explosionsgefaumlhrdeter Bereich ist ein Bereich in dem gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre auftreten kann Ein Bereich in dem explosionsfaumlhige Atmosphaumlre nicht in einer solchen Menge zu erwarten ist dass besondere Schutzmaszlignahmen erforderlich werden gilt nicht als explosionsgefaumlhrdeter Bereich Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 10 und Anhang 3 der Betriebssicherheitsverordnung

20 Mindestzuumlndenergie (MZE) ist die unter festgelegten Versuchsbedingungen ermittelte kleinste in einem Kondensator gespeicherte elektrische Energie die bei Entladung ausreicht das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre zu entzuumlnden Hinweis Die MZE wird in mJ angegeben

21 Mindestzuumlndladung (MZQ) ist die kleinste in einer Funken- oder Buumlschelentladung uumlbertragene elektrische Ladungsmenge die das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre entzuumlnden kann

22 Explosionsgruppen I und II unterscheiden Stoffe mit dem Ziel geeignete Geraumlte und Einrichtungen fuumlr den Einsatz in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen auszuwaumlhlen Gruppe IIA einige Gase und organische Fluumlssigkeiten wie z B Aceton Benzin Toluol Gruppe IIB z B Ethen Ethylenoxid Diethylether Gruppe IIC z B Acetylen Wasserstoff Schwefelkohlenstoff Hinweis Die Explosionsgruppe I gilt fuumlr explosionsgefaumlhrdete Bereiche die durch Stoffe in Grubenbauen gebildet werden die Explosionsgruppe II fuumlr solche die durch alle uumlbrigen gasfoumlrmigen und fluumlssigen Stoffe entstehen Die Stoffe nach Explosionsgruppe II werden hinsichtlich ihrer Normspaltweite unterschieden

23 Stark ladungserzeugender Prozess ist ein Vorgang bei dem im Vergleich zur Ladungsableitung hohe Ladungsmengen pro Zeit erzeugt werden und sich ansammeln koumlnnen Hinweis Typische Vorgaumlnge sind z B laufende Antriebsriemen pneumatische Foumlrderung von Schuumlttgut oder schnelle Mehrphasenstroumlmung von Fluumlssigkeiten Ausschlieszliglich manuelle Vorgaumlnge sind erfahrungsgemaumlszlig nicht stark ladungserzeugend

24 Gefaumlhrliche Aufladung ist eine elektrostatische Aufladung die bei ihrer Entladung die zu erwartende explosionsfaumlhige Atmosphaumlre entzuumlnden kann Hinweis Die Entladungsformen Funkenentladung Koronaentladung Buumlschelentladung Gleitstielbuumlschelentladung gewitterblitzaumlhnliche Entladung und Schuumlttkegelentladung werden im Anhang A Nummer A3 erlaumlutert

25 Relaxationszeit τist die Zeitspanne in der eine elektrische Ladung wie z B auf einer festen Oberflaumlche im Innern einer Fluumlssigkeit in einer Schuumlttung oder in einer Nebel- oder Staubwolke auf 1e (d h ungefaumlhr 37 ) ihres urspruumlnglichen Wertes abnimmt Hinweis Die Relaxationszeit τ bei Entladung eines Kondensators der Kapazitaumlt C uumlber einen Entladewiderstand R betraumlgt τ = R C

26 Schuumlttgut umfasst Teilchen von feinem Staub uumlber Grieszlig und Granulat bis hin zu Spaumlnen Hinweis Zum Schuumlttgut zaumlhlt auch grobes Gut das Feinstaubanteile enthaumllt wie z B Abrieb von Kohle

Symbollegende

3 Elektrostatische Aufladungen von Gegenstaumlnden und Einrichtungen

(1) Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Derartige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind z B Rohre Behaumllter Folien Anlagen- und Apparateteile einschlieszliglich eventueller Beschichtungen oder Auskleidungen aber auch textile Gegenstaumlnde wie z B Schlauchfilter

(2) Andernfalls muss das Annaumlhern eines Gegenstandes oder einer Person an gefaumlhrlich aufgeladene Oberflaumlchen von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sicher vermieden werden Stellt diese Annaumlherung die einzige Moumlglichkeit dar eine zuumlndwirksame Entladung auszuloumlsen kann in Zone 1 auf weitere Maszlignahmen verzichtet werden solange keine stark ladungserzeugenden Prozesse vorliegen

Hinweis Stark ladungserzeugende Prozesse fuumlhren zu so starken Aufladungen dass spontane zuumlndwirksame Entladungen auftreten koumlnnen

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(3) Der Gebrauch von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen ist zu vermeiden

Koumlnnen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Materialien nicht eingesetzt werden sind Maszlignahmen gegen gefaumlhrliche Aufladungen zu treffen

Hinweis Moumlgliche Maszlignahmen sind z B leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen leitfaumlhige Faumlden in Textilien Oberflaumlchenbegrenzungen oder auch sicher wirkende organisatorische Maszlignahmen Siehe auch Nummern 32 und 8

31 Leitfaumlhige und ableitfaumlhige Materialien

(1) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sind grundsaumltzlich nur leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen zu verwenden

(2) Je nach Zuumlndwahrscheinlichkeit sind alle Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien zu erden und solche aus ableitfaumlhigen Materialien sind mit Erdkontakt zu versehen Die Erdung bzw die Erdverbindung darf nur entfallen wenn eine gefaumlhrliche Aufladung ausgeschlossen ist

Hinweis 1 Geerdete leitfaumlhige Gegenstaumlnde koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden Sind sie jedoch von Erde isoliert koumlnnen Funkenentladungen auftreten

Hinweis 2 Hinsichtlich Erdung siehe auch Nummer 8

(3) Haumlngt die Ableitfaumlhigkeit eines Gegenstandes oder einer Einrichtung von Temperatur- oder Feuchteschwankungen der Luft ab sind diese im Rahmen der zu erwartenden Betriebsbedingungen zu beruumlcksichtigen

Hinweis Siehe auch Anhang A

32 Isolierende Materialien

(1) Gegenstaumlnde aus isolierenden Materialien koumlnnen durch Reiben oder infolge betrieblicher Vorgaumlnge aufgeladen werden Beim Umgang mit isolierenden Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sind in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen andere Explosionsschutzmaszlignahmen wie z B Vermeiden explosionsfaumlhiger Atmosphaumlre zu ergreifen

bull Isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nur benutzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen vermieden sind In den Zonen 0 und 20 auch bei seltenen Betriebsstoumlrungen in den Zonen 1 und 21 auch bei Betriebsstoumlrungen mit denen uumlblicherweise zu rechnen ist oder bei Wartung und Reinigung in den Zonen 2 und 22 bei bestimmungsgemaumlszligem Betrieb Hinweis An der Oberflaumlche isolierenden Materials koumlnnen Buumlschelentladungen auftreten Deren Energien reichen zwar fuumlr eine Entzuumlndung explosionsfaumlhiger Gas Luft- oder DampfLuft-Gemische aus jedoch nicht fuumlr die Entzuumlndung von StaubLuft-Gemischen unter atmosphaumlrischen Bedingungen Siehe auch Nummer 6 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Schuumlttguumltern

bull Werden isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen mi leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Beschichtung eingesetzt is diese zu erden bzw mit Erde zu verbinden

bull Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen isolierende] Gegenstaumlnde oder Einrichtungen in den Zonen 0 und 1 erfordern einen Nachweis ihrer dauerhaften Wirksamkeit Hinweis Viele Materialien die in der Vergangenheit ah isolierend galten wie z B Gummi oder Kunststoffe sind mittlerweile in ableitfaumlhigen Varianten erhaumlltlich Allerdings weisen diese Varianten in der Regel Additive auf wie z B Ruszlig oder Graphit welche die Eigenschaften des Ausgangsmaterials beeintraumlchtigen koumlnnen

bull Bei textilen Gegenstaumlnden in die leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Fasern eingearbeitet sind wie z B bei mit Kohlenstofffasern ausgeruumlsteten Filtergeweben ist nach Reinigung oder nach besonderer Beanspruchung zu pruumlfen ob die Leitfaumlhigkeit bzw ableitfaumlhige Eigenschaft uumlber das gesamte Gewebe erhalten geblieben ist Andernfalls ist sie wieder herzustellen

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(2) Fuumlr die Auswahl geeigneter Gegenstaumlnde und Einrichtungen und fuumlr deren sicheren Betrieb in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sollen bevorzugt Maszlignahmen in nachfolgender Reihenfolge gewaumlhlt werden

bull Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen ist die Groumlszlige der Flaumlche isolierender Gegenstaumlnde gemaumlszlig den in Nummer 321 bzw 322 aufgefuumlhrten Abmessungen zu begrenzen Zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen sind isolierende Beschichtungen gemaumlszlig den in Nummer 323 angegebenen Bedingungen zu begrenzen

bull Koumlnnen die vorgenannten Maszlignahmen nicht umgesetzt werden kann experimentell gemaumlszlig Nummer 324 nachgewiesen werden dass gefaumlhrliche Aufladungen nicht zu erwarten sind

bull Koumlnnen die objektbezogenen Maszlignahmen nicht erfolgreich umgesetzt werden muumlssen zur Vermeidung gefaumlhrlicher Aufladungen umgebungsbeeinflussende Maszlignahmen gemaumlszlig den Nummern 325 und 326 angewendet werden

321 Begrenzung der Abmessungen von Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde und Einrichtungen

(1) Zuumlndgefahren sind in den Zonen 0 1 oder 2 nicht zu erwarten wenn

bull die Groumlszlige der Flaumlche eines Gegenstandes oder seine Abmessung auf die in den Tabellen 1a oder 1b aufgefuumlhrten Houmlchstwerte beschraumlnkt ist

bull eine gefaumlhrliche Aufladung durch betriebliche Vorgaumlnge nicht zu erwarten ist oder

bull ein experimenteller Nachweis vorliegt dass mit gefaumlhrlichen Aufladungen nicht zu rechnen ist

(2) Maszlignahmen nach den Tabellen 1a und 1b reichen unter Umstaumlnden nicht aus bei Vorgaumlngen die sehr hohe Aufladungen erzeugen wie z B bei der Foumlrderung isolierender Suspensionen oder von Staumluben durch Rohrleitungen

Hinweis An duumlnnen Gegenstaumlnden wie z B Folien und Schichten aus isolierenden Materialien koumlnnen bei stark ladungserzeugenden Prozessen Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

(3) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Oberflaumlche 100 cm2

(4) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser 3 cm

Hinweis Maszliggeblich fuumlr isolierende Oberflaumlchen

bull bei Gegenstaumlnden mit planen Oberflaumlchen ist die groumlszligte freie Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) heranzuziehen

bull bei Gegenstaumlnden mit gekruumlmmten Oberflaumlchen ist die Projektion der groumlszligten Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) zu Grunde zu legen

bull fuumlr lange duumlnne Gegenstaumlnde wie z B Kabel oder Rohrleitungen tritt an die Stelle der Oberflaumlche die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser nach der Tabelle 1b

bull ist der Gegenstand aufgewickelt gelten jedoch die Werte wie fuumlr Gegenstaumlnde mit planen Oberflaumlchen nach der Tabelle 1a

Tabelle 1a Houmlchstzulaumlssige Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde

Zone Oberflaumlche [cm2] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 50 25 4

1 100 100 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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Formelzeichen und Einheiten

Formel- zeichen

Bezeichnung Einheit

t Zeit Verweilzeit s

RE Ableitwiderstand Ω

RD Durchgangswiderstand Ω

D Durchmesser mm

UD Durchschlagspannung V

ε0 Elektrische Feldkonstante (8852 10-12) AsVm

A Flaumlche m2

VF Fluumlssigkeitsdurchsatz 1s

N Geometriefaktor -

v Geschwindigkeit ms

C Kapazitaumlt F

ρ Ladungsdichte Cm3

L Laumlnge m mm

k Leitfaumlhigkeit Sm

E maximale umgesetzte Energie J

ESKE maximale zu erwartende Aumlquivalentenergie einer Schuumlttkegelentladung mJ

EGBE maximale zu erwartende Energie einer Gleitstielbuumlschelentladung J

Q Menge der Ladung auf einem Leiter C

MZE Mindestzuumlndenergie mJ

MZQ Mindestzuumlndladung nC

σ Oberflaumlchenladungsdichte Cm2

Ro Oberflaumlchenwiderstand Ω

εr Relative Permittivitaumltszahl (fruumlher Dielektrizitaumltszahl) 1

τ Relaxationszeit s

D Schichtdicke mm microm

vs Schuumlttgeschwindigkeit kgs

Ros spezifischer Oberflaumlchenwiderstand Ω

ρ spezifischer Widerstand spezifischer Durchgangswiderstand Ωm

RST Streifenwiderstand Ω

I Stromstaumlrke A

T Temperatur degC

V Volumen m3 Liter

s Wandstaumlrke mm

R Widerstand Ω

1 Anwendungsbereich

(1) Diese Technische Regel gilt fuumlr die Beurteilung und die Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen und fuumlr die Auswahl und Durchfuumlhrung von Schutzmaszlignahmen zum Vermeiden dieser Gefahren

Hinweis Liegt auf Grund getroffener Maszlignahmen wie z B Inertisierung keine gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre vor sind Maszlignahmen nach dieser Technischen Regel nicht notwendig

(2) Diese Technische Regel findet sinngemaumlszlig auch Anwendung auf die Beurteilung und die Vermeidung von Zuumlndgefahren explosionsfaumlhiger Gemische unter anderen als atmosphaumlrischen Bedingungen oder mit anderen Reaktionspartnern als Luft sowie in anderen reaktionsfaumlhigen Systemen

Hinweis Andere als atmosphaumlrische Bedingungen sind z B erhoumlhter Druck erhoumlhte Temperatur oder erhoumlhter Sauerstoffgehalt Andere Reaktionspartner als Luft sind z B Chlor oder Stickoxide Andere reaktionsfaumlhige Systeme enthalten z B chemisch instabile Stoffe wie Peroxide und Ethylenoxid Sie benoumltigen keinen weiteren Reaktionspartner

(3) Diese Technische Regel kann auch sinngemaumlszlig angewendet werden um elektrische Ladungen als Zuumlndursache fuumlr Braumlnde zu vermeiden

(4) Diese Technische Regel gilt auch fuumlr die Beurteilung der Bereiche die durch explosionsgefaumlhrliche Stoffe gefaumlhrdet sind soweit fuumlr diese keine Regelungen bestehen

2 Begriffsbestimmungen

1 Stoffe sind Gase Fluumlssigkeiten oder Feststoffe mit denen im Betrieb umgegangen wird Hinweis Zu den Stoffen gehoumlren z B Abluft Treibstoffe und Loumlsemittel sowie Staumlube

2 Material ist die Bezeichnung fuumlr Werkstoffe aus denen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen bestehen Hinweis Zu den Materialien gehoumlren z B Stahl Glas Kunststoffe Holz aber auch Beschichtungsmaterialien wie z B Lacke Folien Gummierungen Ausgenommen sind Verbundwerkstoffe

3 Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind aus Materialien gefertigt und stehen in der Regel mit Stoffen in Kontakt Hinweis Zu den Gegenstaumlnden oder Einrichtungen gehoumlren z B Rohrleitungen Schlaumluche Behaumllter Ladetanks Pumpen

4 Durchgangswiderstand R ist der elektrische Widerstand eines Stoffes Materials oder Gegenstandes ohne den Oberflaumlchenwiderstand Der Durchgangswiderstand und der spezifische Widerstand werden in Ωbzw Ωm angegeben

5 Spezifischer Widerstand ρ ist der elektrische Widerstand eines Stoffes oder Materials gemessen an einer Probe der Einheitslaumlnge und der Einheitsquerschnittsflaumlche Hinweis Der spezifische Widerstand wird oft auch spezifischer Durchgangswiderstand genannt und in Ωm angegeben

6 Oberflaumlchenwiderstand Ro ist der elektrische Widerstand gemessen auf der Oberflaumlche eines Gegenstandes Er wird zwischen zwei parallelen Elektroden geringer Breite und jeweils 100 mm Laumlnge die 10 mm auseinander liegen und mit der zu messenden Oberflaumlche Kontakt haben gemessen Die Messspannung betraumlgt 100 V Der Oberflaumlchenwiderstand wird in Ω angegeben

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7 Spezifischer Oberflaumlchenwiderstand Ro ist der elektrische Widerstand gemessen auf der

Oberflaumlche eines Gegenstandes Die Messung erfolgt zwischen zwei parallelen Elektroden geringer Breite und der Laumlnge L Der Abstand A der Elektroden ist gleich ihrer Laumlnge L (A = L) Der Messwert wird in Ω angegeben

Hinweis In der angelsaumlchsischen Literatur wird der spezifische Oberflaumlchenwiderstand haumlufig mit Ωsquare oder Ω2 (Anm hier Ros) bezeichnet Der spezifische Oberflaumlchenwiderstand betraumlgt etwas das Zehnfache des Oberflaumlchenwiderstandes

8 Ableitwiderstand RE eines Gegenstandes ist sein elektrischer Widerstand gegen Erdpotenzial oft Erde genannt Der Ableitwiderstand wird in Ω angegeben Hinweis Die uumlbliche Form der Messelektrode ist eine 20 cm2 groszlige Kreisflaumlche und hat mit der Oberflaumlche des zu messenden Gegenstandes Kontakt Der Ableitwiderstand haumlngt unter anderem vom spezifischen Widerstand vom - gegebenenfalls spezifischen - Oberflaumlchenwiderstand der Materialien sowie vom Abstand zwischen den gewaumlhlten Messpunkten und Erde ab Dieser Widerstand wird haumlufig auch Erdableitwiderstand RE genannt

9 Leitfaumlhigkeit K ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes Die Leitfaumlhigkeit wird in Sm angegeben

10 Leitfaumlhig ist ein Stoff oder Material mit einem spezifischen Widerstand ρ le 104 Ωm Leitfaumlhig ist ein Stoff oder Material auch wenn sein Oberflaumlchenwiderstand Ro le 104 Ω betraumlgt Hinweis 1 Fuumlr Fluumlssigkeiten Schuumlttguumlter oder bestimmte Gegenstaumlnde werden in den entsprechenden Abschnitten hinsichtlich der Grenzwerte spezielle Festlegungen getroffen Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Leitfaumlhige Materialien koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie geerdet sind Der Oberflaumlchenwiderstand leitfaumlhig gemachter Kunststoffe weist oft einen groszligen Streubereich auf Der Houmlchstwert darf 105 Ω und der Mittelwert 104 Ω nicht uumlberschreiten Hinweis 2 Als leitfaumlhig werden auch Gegenstaumlnde und Einrichtungen bezeichnet wenn sie aus leitfaumlhigem Material bestehen

11 Leiter sind Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien 12 Ableitfaumlhig ist

o ein Stoff oder ein Material mit einem spezifischen Widerstand von mehr als 104 Ωm und weniger als 109 Ωm oder

o ein Gegenstand oder eine Einrichtung mit einem Oberflaumlchenwiderstand zwischen 104 Ω und 109 Ω gemessen

bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte oder

mit einem Oberflaumlchenwiderstand zwischen 104 Ω und 1011 Ω gemessen bei 23 degC und 30 relativer Luftfeuchte

Hinweis 1 Mit sinkender Luftfeuchte nimmt der Oberflaumlchenwiderstand in der Regel betraumlchtlich zu Hinweis 2 Ableitfaumlhige Stoffe oder Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus ableitfaumlhigen Materialien speichern keine gefaumlhrliche elektrische Ladung wenn sie mit Erde in Kontakt stehen Als ableitfaumlhig werden auch Gegenstaumlnde und Einrichtungen bezeichnet wenn sie aus ableitfaumlhigen Materialien bestehen Hinweis 3 Fuumlr Fluumlssigkeiten Schuumlttguumlter oder bestimmte Gegenstaumlnde wie z B ableitfaumlhige Fuszligboumlden werden in den entsprechenden Abschnitten hinsichtlich der Grenzwerte spezielle Festlegungen getroffen Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Der umgangssprachliche Begriff antistatisch wird an verschiedenen Stellen unterschiedlich verwendet und deshalb in dieser Technischen Regel nicht definiert

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13 Isolierend sind Stoffe oder Materialien die weder leitfaumlhig noch ableitfaumlhig sind

Hinweis 1 Als isolierend werden auch Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien bezeichnet Hinweis 2 Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Hinweis 3 Isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien werden mit Ruumlcksicht auf ihre elektrostatischen Eigenschaften auch als aufladbar bezeichnet Zu diesen Materialien gehoumlren viele Polymere wie z B Kunststoffe

14 Geerdet im elektrostatischen Sinne sind leitfaumlhige Gegenstaumlnde Fluumlssigkeiten und Schuumlttguumlter mit einem Ableitwiderstand RE lt 106 Ω und Personen mit einem Ableitwiderstand RE lt 108 Ω Personen und kleine Gegenstaumlnde sind auch geerdet wenn ihre Relaxationszeit τ lt 10-2 s ist Hinweis Zur Erdung siehe auch den Abschnitt mit der Nummer 8

15 Aufladbar sind isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien Aufladbar sind auch nicht mit Erde verbundene leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde und Einrichtungen

16 Leitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk mit einem Ableitwiderstand gegen Erde von weniger als 105 Ω

17 Ableitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk welches ermoumlglicht dass eine auf ableitfaumlhigem Boden stehende Person einen Ableitwiderstand gegen Erde von houmlchstens 108 Ω aufweist

18 Gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist eine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre die in einer solchen Menge (gefahrdrohende Menge) auftritt dass besondere Schutzmaszlignahmen fuumlr die Aufrechterhaltung des Schutzes der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer oder anderer erforderlich werden Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 8 und 9 der Betriebssicherheitsverordnung

19 Explosionsgefaumlhrdeter Bereich ist ein Bereich in dem gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre auftreten kann Ein Bereich in dem explosionsfaumlhige Atmosphaumlre nicht in einer solchen Menge zu erwarten ist dass besondere Schutzmaszlignahmen erforderlich werden gilt nicht als explosionsgefaumlhrdeter Bereich Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 10 und Anhang 3 der Betriebssicherheitsverordnung

20 Mindestzuumlndenergie (MZE) ist die unter festgelegten Versuchsbedingungen ermittelte kleinste in einem Kondensator gespeicherte elektrische Energie die bei Entladung ausreicht das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre zu entzuumlnden Hinweis Die MZE wird in mJ angegeben

21 Mindestzuumlndladung (MZQ) ist die kleinste in einer Funken- oder Buumlschelentladung uumlbertragene elektrische Ladungsmenge die das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre entzuumlnden kann

22 Explosionsgruppen I und II unterscheiden Stoffe mit dem Ziel geeignete Geraumlte und Einrichtungen fuumlr den Einsatz in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen auszuwaumlhlen Gruppe IIA einige Gase und organische Fluumlssigkeiten wie z B Aceton Benzin Toluol Gruppe IIB z B Ethen Ethylenoxid Diethylether Gruppe IIC z B Acetylen Wasserstoff Schwefelkohlenstoff Hinweis Die Explosionsgruppe I gilt fuumlr explosionsgefaumlhrdete Bereiche die durch Stoffe in Grubenbauen gebildet werden die Explosionsgruppe II fuumlr solche die durch alle uumlbrigen gasfoumlrmigen und fluumlssigen Stoffe entstehen Die Stoffe nach Explosionsgruppe II werden hinsichtlich ihrer Normspaltweite unterschieden

23 Stark ladungserzeugender Prozess ist ein Vorgang bei dem im Vergleich zur Ladungsableitung hohe Ladungsmengen pro Zeit erzeugt werden und sich ansammeln koumlnnen Hinweis Typische Vorgaumlnge sind z B laufende Antriebsriemen pneumatische Foumlrderung von Schuumlttgut oder schnelle Mehrphasenstroumlmung von Fluumlssigkeiten Ausschlieszliglich manuelle Vorgaumlnge sind erfahrungsgemaumlszlig nicht stark ladungserzeugend

24 Gefaumlhrliche Aufladung ist eine elektrostatische Aufladung die bei ihrer Entladung die zu erwartende explosionsfaumlhige Atmosphaumlre entzuumlnden kann Hinweis Die Entladungsformen Funkenentladung Koronaentladung Buumlschelentladung Gleitstielbuumlschelentladung gewitterblitzaumlhnliche Entladung und Schuumlttkegelentladung werden im Anhang A Nummer A3 erlaumlutert

25 Relaxationszeit τist die Zeitspanne in der eine elektrische Ladung wie z B auf einer festen Oberflaumlche im Innern einer Fluumlssigkeit in einer Schuumlttung oder in einer Nebel- oder Staubwolke auf 1e (d h ungefaumlhr 37 ) ihres urspruumlnglichen Wertes abnimmt Hinweis Die Relaxationszeit τ bei Entladung eines Kondensators der Kapazitaumlt C uumlber einen Entladewiderstand R betraumlgt τ = R C

26 Schuumlttgut umfasst Teilchen von feinem Staub uumlber Grieszlig und Granulat bis hin zu Spaumlnen Hinweis Zum Schuumlttgut zaumlhlt auch grobes Gut das Feinstaubanteile enthaumllt wie z B Abrieb von Kohle

Symbollegende

3 Elektrostatische Aufladungen von Gegenstaumlnden und Einrichtungen

(1) Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Derartige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind z B Rohre Behaumllter Folien Anlagen- und Apparateteile einschlieszliglich eventueller Beschichtungen oder Auskleidungen aber auch textile Gegenstaumlnde wie z B Schlauchfilter

(2) Andernfalls muss das Annaumlhern eines Gegenstandes oder einer Person an gefaumlhrlich aufgeladene Oberflaumlchen von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sicher vermieden werden Stellt diese Annaumlherung die einzige Moumlglichkeit dar eine zuumlndwirksame Entladung auszuloumlsen kann in Zone 1 auf weitere Maszlignahmen verzichtet werden solange keine stark ladungserzeugenden Prozesse vorliegen

Hinweis Stark ladungserzeugende Prozesse fuumlhren zu so starken Aufladungen dass spontane zuumlndwirksame Entladungen auftreten koumlnnen

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(3) Der Gebrauch von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen ist zu vermeiden

Koumlnnen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Materialien nicht eingesetzt werden sind Maszlignahmen gegen gefaumlhrliche Aufladungen zu treffen

Hinweis Moumlgliche Maszlignahmen sind z B leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen leitfaumlhige Faumlden in Textilien Oberflaumlchenbegrenzungen oder auch sicher wirkende organisatorische Maszlignahmen Siehe auch Nummern 32 und 8

31 Leitfaumlhige und ableitfaumlhige Materialien

(1) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sind grundsaumltzlich nur leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen zu verwenden

(2) Je nach Zuumlndwahrscheinlichkeit sind alle Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien zu erden und solche aus ableitfaumlhigen Materialien sind mit Erdkontakt zu versehen Die Erdung bzw die Erdverbindung darf nur entfallen wenn eine gefaumlhrliche Aufladung ausgeschlossen ist

Hinweis 1 Geerdete leitfaumlhige Gegenstaumlnde koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden Sind sie jedoch von Erde isoliert koumlnnen Funkenentladungen auftreten

Hinweis 2 Hinsichtlich Erdung siehe auch Nummer 8

(3) Haumlngt die Ableitfaumlhigkeit eines Gegenstandes oder einer Einrichtung von Temperatur- oder Feuchteschwankungen der Luft ab sind diese im Rahmen der zu erwartenden Betriebsbedingungen zu beruumlcksichtigen

Hinweis Siehe auch Anhang A

32 Isolierende Materialien

(1) Gegenstaumlnde aus isolierenden Materialien koumlnnen durch Reiben oder infolge betrieblicher Vorgaumlnge aufgeladen werden Beim Umgang mit isolierenden Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sind in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen andere Explosionsschutzmaszlignahmen wie z B Vermeiden explosionsfaumlhiger Atmosphaumlre zu ergreifen

bull Isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nur benutzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen vermieden sind In den Zonen 0 und 20 auch bei seltenen Betriebsstoumlrungen in den Zonen 1 und 21 auch bei Betriebsstoumlrungen mit denen uumlblicherweise zu rechnen ist oder bei Wartung und Reinigung in den Zonen 2 und 22 bei bestimmungsgemaumlszligem Betrieb Hinweis An der Oberflaumlche isolierenden Materials koumlnnen Buumlschelentladungen auftreten Deren Energien reichen zwar fuumlr eine Entzuumlndung explosionsfaumlhiger Gas Luft- oder DampfLuft-Gemische aus jedoch nicht fuumlr die Entzuumlndung von StaubLuft-Gemischen unter atmosphaumlrischen Bedingungen Siehe auch Nummer 6 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Schuumlttguumltern

bull Werden isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen mi leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Beschichtung eingesetzt is diese zu erden bzw mit Erde zu verbinden

bull Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen isolierende] Gegenstaumlnde oder Einrichtungen in den Zonen 0 und 1 erfordern einen Nachweis ihrer dauerhaften Wirksamkeit Hinweis Viele Materialien die in der Vergangenheit ah isolierend galten wie z B Gummi oder Kunststoffe sind mittlerweile in ableitfaumlhigen Varianten erhaumlltlich Allerdings weisen diese Varianten in der Regel Additive auf wie z B Ruszlig oder Graphit welche die Eigenschaften des Ausgangsmaterials beeintraumlchtigen koumlnnen

bull Bei textilen Gegenstaumlnden in die leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Fasern eingearbeitet sind wie z B bei mit Kohlenstofffasern ausgeruumlsteten Filtergeweben ist nach Reinigung oder nach besonderer Beanspruchung zu pruumlfen ob die Leitfaumlhigkeit bzw ableitfaumlhige Eigenschaft uumlber das gesamte Gewebe erhalten geblieben ist Andernfalls ist sie wieder herzustellen

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(2) Fuumlr die Auswahl geeigneter Gegenstaumlnde und Einrichtungen und fuumlr deren sicheren Betrieb in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sollen bevorzugt Maszlignahmen in nachfolgender Reihenfolge gewaumlhlt werden

bull Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen ist die Groumlszlige der Flaumlche isolierender Gegenstaumlnde gemaumlszlig den in Nummer 321 bzw 322 aufgefuumlhrten Abmessungen zu begrenzen Zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen sind isolierende Beschichtungen gemaumlszlig den in Nummer 323 angegebenen Bedingungen zu begrenzen

bull Koumlnnen die vorgenannten Maszlignahmen nicht umgesetzt werden kann experimentell gemaumlszlig Nummer 324 nachgewiesen werden dass gefaumlhrliche Aufladungen nicht zu erwarten sind

bull Koumlnnen die objektbezogenen Maszlignahmen nicht erfolgreich umgesetzt werden muumlssen zur Vermeidung gefaumlhrlicher Aufladungen umgebungsbeeinflussende Maszlignahmen gemaumlszlig den Nummern 325 und 326 angewendet werden

321 Begrenzung der Abmessungen von Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde und Einrichtungen

(1) Zuumlndgefahren sind in den Zonen 0 1 oder 2 nicht zu erwarten wenn

bull die Groumlszlige der Flaumlche eines Gegenstandes oder seine Abmessung auf die in den Tabellen 1a oder 1b aufgefuumlhrten Houmlchstwerte beschraumlnkt ist

bull eine gefaumlhrliche Aufladung durch betriebliche Vorgaumlnge nicht zu erwarten ist oder

bull ein experimenteller Nachweis vorliegt dass mit gefaumlhrlichen Aufladungen nicht zu rechnen ist

(2) Maszlignahmen nach den Tabellen 1a und 1b reichen unter Umstaumlnden nicht aus bei Vorgaumlngen die sehr hohe Aufladungen erzeugen wie z B bei der Foumlrderung isolierender Suspensionen oder von Staumluben durch Rohrleitungen

Hinweis An duumlnnen Gegenstaumlnden wie z B Folien und Schichten aus isolierenden Materialien koumlnnen bei stark ladungserzeugenden Prozessen Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

(3) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Oberflaumlche 100 cm2

(4) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser 3 cm

Hinweis Maszliggeblich fuumlr isolierende Oberflaumlchen

bull bei Gegenstaumlnden mit planen Oberflaumlchen ist die groumlszligte freie Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) heranzuziehen

bull bei Gegenstaumlnden mit gekruumlmmten Oberflaumlchen ist die Projektion der groumlszligten Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) zu Grunde zu legen

bull fuumlr lange duumlnne Gegenstaumlnde wie z B Kabel oder Rohrleitungen tritt an die Stelle der Oberflaumlche die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser nach der Tabelle 1b

bull ist der Gegenstand aufgewickelt gelten jedoch die Werte wie fuumlr Gegenstaumlnde mit planen Oberflaumlchen nach der Tabelle 1a

Tabelle 1a Houmlchstzulaumlssige Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde

Zone Oberflaumlche [cm2] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 50 25 4

1 100 100 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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1 Anwendungsbereich

(1) Diese Technische Regel gilt fuumlr die Beurteilung und die Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen und fuumlr die Auswahl und Durchfuumlhrung von Schutzmaszlignahmen zum Vermeiden dieser Gefahren

Hinweis Liegt auf Grund getroffener Maszlignahmen wie z B Inertisierung keine gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre vor sind Maszlignahmen nach dieser Technischen Regel nicht notwendig

(2) Diese Technische Regel findet sinngemaumlszlig auch Anwendung auf die Beurteilung und die Vermeidung von Zuumlndgefahren explosionsfaumlhiger Gemische unter anderen als atmosphaumlrischen Bedingungen oder mit anderen Reaktionspartnern als Luft sowie in anderen reaktionsfaumlhigen Systemen

Hinweis Andere als atmosphaumlrische Bedingungen sind z B erhoumlhter Druck erhoumlhte Temperatur oder erhoumlhter Sauerstoffgehalt Andere Reaktionspartner als Luft sind z B Chlor oder Stickoxide Andere reaktionsfaumlhige Systeme enthalten z B chemisch instabile Stoffe wie Peroxide und Ethylenoxid Sie benoumltigen keinen weiteren Reaktionspartner

(3) Diese Technische Regel kann auch sinngemaumlszlig angewendet werden um elektrische Ladungen als Zuumlndursache fuumlr Braumlnde zu vermeiden

(4) Diese Technische Regel gilt auch fuumlr die Beurteilung der Bereiche die durch explosionsgefaumlhrliche Stoffe gefaumlhrdet sind soweit fuumlr diese keine Regelungen bestehen

2 Begriffsbestimmungen

1 Stoffe sind Gase Fluumlssigkeiten oder Feststoffe mit denen im Betrieb umgegangen wird Hinweis Zu den Stoffen gehoumlren z B Abluft Treibstoffe und Loumlsemittel sowie Staumlube

2 Material ist die Bezeichnung fuumlr Werkstoffe aus denen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen bestehen Hinweis Zu den Materialien gehoumlren z B Stahl Glas Kunststoffe Holz aber auch Beschichtungsmaterialien wie z B Lacke Folien Gummierungen Ausgenommen sind Verbundwerkstoffe

3 Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind aus Materialien gefertigt und stehen in der Regel mit Stoffen in Kontakt Hinweis Zu den Gegenstaumlnden oder Einrichtungen gehoumlren z B Rohrleitungen Schlaumluche Behaumllter Ladetanks Pumpen

4 Durchgangswiderstand R ist der elektrische Widerstand eines Stoffes Materials oder Gegenstandes ohne den Oberflaumlchenwiderstand Der Durchgangswiderstand und der spezifische Widerstand werden in Ωbzw Ωm angegeben

5 Spezifischer Widerstand ρ ist der elektrische Widerstand eines Stoffes oder Materials gemessen an einer Probe der Einheitslaumlnge und der Einheitsquerschnittsflaumlche Hinweis Der spezifische Widerstand wird oft auch spezifischer Durchgangswiderstand genannt und in Ωm angegeben

6 Oberflaumlchenwiderstand Ro ist der elektrische Widerstand gemessen auf der Oberflaumlche eines Gegenstandes Er wird zwischen zwei parallelen Elektroden geringer Breite und jeweils 100 mm Laumlnge die 10 mm auseinander liegen und mit der zu messenden Oberflaumlche Kontakt haben gemessen Die Messspannung betraumlgt 100 V Der Oberflaumlchenwiderstand wird in Ω angegeben

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7 Spezifischer Oberflaumlchenwiderstand Ro ist der elektrische Widerstand gemessen auf der

Oberflaumlche eines Gegenstandes Die Messung erfolgt zwischen zwei parallelen Elektroden geringer Breite und der Laumlnge L Der Abstand A der Elektroden ist gleich ihrer Laumlnge L (A = L) Der Messwert wird in Ω angegeben

Hinweis In der angelsaumlchsischen Literatur wird der spezifische Oberflaumlchenwiderstand haumlufig mit Ωsquare oder Ω2 (Anm hier Ros) bezeichnet Der spezifische Oberflaumlchenwiderstand betraumlgt etwas das Zehnfache des Oberflaumlchenwiderstandes

8 Ableitwiderstand RE eines Gegenstandes ist sein elektrischer Widerstand gegen Erdpotenzial oft Erde genannt Der Ableitwiderstand wird in Ω angegeben Hinweis Die uumlbliche Form der Messelektrode ist eine 20 cm2 groszlige Kreisflaumlche und hat mit der Oberflaumlche des zu messenden Gegenstandes Kontakt Der Ableitwiderstand haumlngt unter anderem vom spezifischen Widerstand vom - gegebenenfalls spezifischen - Oberflaumlchenwiderstand der Materialien sowie vom Abstand zwischen den gewaumlhlten Messpunkten und Erde ab Dieser Widerstand wird haumlufig auch Erdableitwiderstand RE genannt

9 Leitfaumlhigkeit K ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes Die Leitfaumlhigkeit wird in Sm angegeben

10 Leitfaumlhig ist ein Stoff oder Material mit einem spezifischen Widerstand ρ le 104 Ωm Leitfaumlhig ist ein Stoff oder Material auch wenn sein Oberflaumlchenwiderstand Ro le 104 Ω betraumlgt Hinweis 1 Fuumlr Fluumlssigkeiten Schuumlttguumlter oder bestimmte Gegenstaumlnde werden in den entsprechenden Abschnitten hinsichtlich der Grenzwerte spezielle Festlegungen getroffen Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Leitfaumlhige Materialien koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie geerdet sind Der Oberflaumlchenwiderstand leitfaumlhig gemachter Kunststoffe weist oft einen groszligen Streubereich auf Der Houmlchstwert darf 105 Ω und der Mittelwert 104 Ω nicht uumlberschreiten Hinweis 2 Als leitfaumlhig werden auch Gegenstaumlnde und Einrichtungen bezeichnet wenn sie aus leitfaumlhigem Material bestehen

11 Leiter sind Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien 12 Ableitfaumlhig ist

o ein Stoff oder ein Material mit einem spezifischen Widerstand von mehr als 104 Ωm und weniger als 109 Ωm oder

o ein Gegenstand oder eine Einrichtung mit einem Oberflaumlchenwiderstand zwischen 104 Ω und 109 Ω gemessen

bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte oder

mit einem Oberflaumlchenwiderstand zwischen 104 Ω und 1011 Ω gemessen bei 23 degC und 30 relativer Luftfeuchte

Hinweis 1 Mit sinkender Luftfeuchte nimmt der Oberflaumlchenwiderstand in der Regel betraumlchtlich zu Hinweis 2 Ableitfaumlhige Stoffe oder Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus ableitfaumlhigen Materialien speichern keine gefaumlhrliche elektrische Ladung wenn sie mit Erde in Kontakt stehen Als ableitfaumlhig werden auch Gegenstaumlnde und Einrichtungen bezeichnet wenn sie aus ableitfaumlhigen Materialien bestehen Hinweis 3 Fuumlr Fluumlssigkeiten Schuumlttguumlter oder bestimmte Gegenstaumlnde wie z B ableitfaumlhige Fuszligboumlden werden in den entsprechenden Abschnitten hinsichtlich der Grenzwerte spezielle Festlegungen getroffen Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Der umgangssprachliche Begriff antistatisch wird an verschiedenen Stellen unterschiedlich verwendet und deshalb in dieser Technischen Regel nicht definiert

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13 Isolierend sind Stoffe oder Materialien die weder leitfaumlhig noch ableitfaumlhig sind

Hinweis 1 Als isolierend werden auch Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien bezeichnet Hinweis 2 Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Hinweis 3 Isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien werden mit Ruumlcksicht auf ihre elektrostatischen Eigenschaften auch als aufladbar bezeichnet Zu diesen Materialien gehoumlren viele Polymere wie z B Kunststoffe

14 Geerdet im elektrostatischen Sinne sind leitfaumlhige Gegenstaumlnde Fluumlssigkeiten und Schuumlttguumlter mit einem Ableitwiderstand RE lt 106 Ω und Personen mit einem Ableitwiderstand RE lt 108 Ω Personen und kleine Gegenstaumlnde sind auch geerdet wenn ihre Relaxationszeit τ lt 10-2 s ist Hinweis Zur Erdung siehe auch den Abschnitt mit der Nummer 8

15 Aufladbar sind isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien Aufladbar sind auch nicht mit Erde verbundene leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde und Einrichtungen

16 Leitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk mit einem Ableitwiderstand gegen Erde von weniger als 105 Ω

17 Ableitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk welches ermoumlglicht dass eine auf ableitfaumlhigem Boden stehende Person einen Ableitwiderstand gegen Erde von houmlchstens 108 Ω aufweist

18 Gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist eine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre die in einer solchen Menge (gefahrdrohende Menge) auftritt dass besondere Schutzmaszlignahmen fuumlr die Aufrechterhaltung des Schutzes der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer oder anderer erforderlich werden Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 8 und 9 der Betriebssicherheitsverordnung

19 Explosionsgefaumlhrdeter Bereich ist ein Bereich in dem gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre auftreten kann Ein Bereich in dem explosionsfaumlhige Atmosphaumlre nicht in einer solchen Menge zu erwarten ist dass besondere Schutzmaszlignahmen erforderlich werden gilt nicht als explosionsgefaumlhrdeter Bereich Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 10 und Anhang 3 der Betriebssicherheitsverordnung

20 Mindestzuumlndenergie (MZE) ist die unter festgelegten Versuchsbedingungen ermittelte kleinste in einem Kondensator gespeicherte elektrische Energie die bei Entladung ausreicht das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre zu entzuumlnden Hinweis Die MZE wird in mJ angegeben

21 Mindestzuumlndladung (MZQ) ist die kleinste in einer Funken- oder Buumlschelentladung uumlbertragene elektrische Ladungsmenge die das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre entzuumlnden kann

22 Explosionsgruppen I und II unterscheiden Stoffe mit dem Ziel geeignete Geraumlte und Einrichtungen fuumlr den Einsatz in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen auszuwaumlhlen Gruppe IIA einige Gase und organische Fluumlssigkeiten wie z B Aceton Benzin Toluol Gruppe IIB z B Ethen Ethylenoxid Diethylether Gruppe IIC z B Acetylen Wasserstoff Schwefelkohlenstoff Hinweis Die Explosionsgruppe I gilt fuumlr explosionsgefaumlhrdete Bereiche die durch Stoffe in Grubenbauen gebildet werden die Explosionsgruppe II fuumlr solche die durch alle uumlbrigen gasfoumlrmigen und fluumlssigen Stoffe entstehen Die Stoffe nach Explosionsgruppe II werden hinsichtlich ihrer Normspaltweite unterschieden

23 Stark ladungserzeugender Prozess ist ein Vorgang bei dem im Vergleich zur Ladungsableitung hohe Ladungsmengen pro Zeit erzeugt werden und sich ansammeln koumlnnen Hinweis Typische Vorgaumlnge sind z B laufende Antriebsriemen pneumatische Foumlrderung von Schuumlttgut oder schnelle Mehrphasenstroumlmung von Fluumlssigkeiten Ausschlieszliglich manuelle Vorgaumlnge sind erfahrungsgemaumlszlig nicht stark ladungserzeugend

24 Gefaumlhrliche Aufladung ist eine elektrostatische Aufladung die bei ihrer Entladung die zu erwartende explosionsfaumlhige Atmosphaumlre entzuumlnden kann Hinweis Die Entladungsformen Funkenentladung Koronaentladung Buumlschelentladung Gleitstielbuumlschelentladung gewitterblitzaumlhnliche Entladung und Schuumlttkegelentladung werden im Anhang A Nummer A3 erlaumlutert

25 Relaxationszeit τist die Zeitspanne in der eine elektrische Ladung wie z B auf einer festen Oberflaumlche im Innern einer Fluumlssigkeit in einer Schuumlttung oder in einer Nebel- oder Staubwolke auf 1e (d h ungefaumlhr 37 ) ihres urspruumlnglichen Wertes abnimmt Hinweis Die Relaxationszeit τ bei Entladung eines Kondensators der Kapazitaumlt C uumlber einen Entladewiderstand R betraumlgt τ = R C

26 Schuumlttgut umfasst Teilchen von feinem Staub uumlber Grieszlig und Granulat bis hin zu Spaumlnen Hinweis Zum Schuumlttgut zaumlhlt auch grobes Gut das Feinstaubanteile enthaumllt wie z B Abrieb von Kohle

Symbollegende

3 Elektrostatische Aufladungen von Gegenstaumlnden und Einrichtungen

(1) Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Derartige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind z B Rohre Behaumllter Folien Anlagen- und Apparateteile einschlieszliglich eventueller Beschichtungen oder Auskleidungen aber auch textile Gegenstaumlnde wie z B Schlauchfilter

(2) Andernfalls muss das Annaumlhern eines Gegenstandes oder einer Person an gefaumlhrlich aufgeladene Oberflaumlchen von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sicher vermieden werden Stellt diese Annaumlherung die einzige Moumlglichkeit dar eine zuumlndwirksame Entladung auszuloumlsen kann in Zone 1 auf weitere Maszlignahmen verzichtet werden solange keine stark ladungserzeugenden Prozesse vorliegen

Hinweis Stark ladungserzeugende Prozesse fuumlhren zu so starken Aufladungen dass spontane zuumlndwirksame Entladungen auftreten koumlnnen

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(3) Der Gebrauch von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen ist zu vermeiden

Koumlnnen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Materialien nicht eingesetzt werden sind Maszlignahmen gegen gefaumlhrliche Aufladungen zu treffen

Hinweis Moumlgliche Maszlignahmen sind z B leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen leitfaumlhige Faumlden in Textilien Oberflaumlchenbegrenzungen oder auch sicher wirkende organisatorische Maszlignahmen Siehe auch Nummern 32 und 8

31 Leitfaumlhige und ableitfaumlhige Materialien

(1) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sind grundsaumltzlich nur leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen zu verwenden

(2) Je nach Zuumlndwahrscheinlichkeit sind alle Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien zu erden und solche aus ableitfaumlhigen Materialien sind mit Erdkontakt zu versehen Die Erdung bzw die Erdverbindung darf nur entfallen wenn eine gefaumlhrliche Aufladung ausgeschlossen ist

Hinweis 1 Geerdete leitfaumlhige Gegenstaumlnde koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden Sind sie jedoch von Erde isoliert koumlnnen Funkenentladungen auftreten

Hinweis 2 Hinsichtlich Erdung siehe auch Nummer 8

(3) Haumlngt die Ableitfaumlhigkeit eines Gegenstandes oder einer Einrichtung von Temperatur- oder Feuchteschwankungen der Luft ab sind diese im Rahmen der zu erwartenden Betriebsbedingungen zu beruumlcksichtigen

Hinweis Siehe auch Anhang A

32 Isolierende Materialien

(1) Gegenstaumlnde aus isolierenden Materialien koumlnnen durch Reiben oder infolge betrieblicher Vorgaumlnge aufgeladen werden Beim Umgang mit isolierenden Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sind in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen andere Explosionsschutzmaszlignahmen wie z B Vermeiden explosionsfaumlhiger Atmosphaumlre zu ergreifen

bull Isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nur benutzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen vermieden sind In den Zonen 0 und 20 auch bei seltenen Betriebsstoumlrungen in den Zonen 1 und 21 auch bei Betriebsstoumlrungen mit denen uumlblicherweise zu rechnen ist oder bei Wartung und Reinigung in den Zonen 2 und 22 bei bestimmungsgemaumlszligem Betrieb Hinweis An der Oberflaumlche isolierenden Materials koumlnnen Buumlschelentladungen auftreten Deren Energien reichen zwar fuumlr eine Entzuumlndung explosionsfaumlhiger Gas Luft- oder DampfLuft-Gemische aus jedoch nicht fuumlr die Entzuumlndung von StaubLuft-Gemischen unter atmosphaumlrischen Bedingungen Siehe auch Nummer 6 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Schuumlttguumltern

bull Werden isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen mi leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Beschichtung eingesetzt is diese zu erden bzw mit Erde zu verbinden

bull Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen isolierende] Gegenstaumlnde oder Einrichtungen in den Zonen 0 und 1 erfordern einen Nachweis ihrer dauerhaften Wirksamkeit Hinweis Viele Materialien die in der Vergangenheit ah isolierend galten wie z B Gummi oder Kunststoffe sind mittlerweile in ableitfaumlhigen Varianten erhaumlltlich Allerdings weisen diese Varianten in der Regel Additive auf wie z B Ruszlig oder Graphit welche die Eigenschaften des Ausgangsmaterials beeintraumlchtigen koumlnnen

bull Bei textilen Gegenstaumlnden in die leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Fasern eingearbeitet sind wie z B bei mit Kohlenstofffasern ausgeruumlsteten Filtergeweben ist nach Reinigung oder nach besonderer Beanspruchung zu pruumlfen ob die Leitfaumlhigkeit bzw ableitfaumlhige Eigenschaft uumlber das gesamte Gewebe erhalten geblieben ist Andernfalls ist sie wieder herzustellen

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(2) Fuumlr die Auswahl geeigneter Gegenstaumlnde und Einrichtungen und fuumlr deren sicheren Betrieb in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sollen bevorzugt Maszlignahmen in nachfolgender Reihenfolge gewaumlhlt werden

bull Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen ist die Groumlszlige der Flaumlche isolierender Gegenstaumlnde gemaumlszlig den in Nummer 321 bzw 322 aufgefuumlhrten Abmessungen zu begrenzen Zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen sind isolierende Beschichtungen gemaumlszlig den in Nummer 323 angegebenen Bedingungen zu begrenzen

bull Koumlnnen die vorgenannten Maszlignahmen nicht umgesetzt werden kann experimentell gemaumlszlig Nummer 324 nachgewiesen werden dass gefaumlhrliche Aufladungen nicht zu erwarten sind

bull Koumlnnen die objektbezogenen Maszlignahmen nicht erfolgreich umgesetzt werden muumlssen zur Vermeidung gefaumlhrlicher Aufladungen umgebungsbeeinflussende Maszlignahmen gemaumlszlig den Nummern 325 und 326 angewendet werden

321 Begrenzung der Abmessungen von Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde und Einrichtungen

(1) Zuumlndgefahren sind in den Zonen 0 1 oder 2 nicht zu erwarten wenn

bull die Groumlszlige der Flaumlche eines Gegenstandes oder seine Abmessung auf die in den Tabellen 1a oder 1b aufgefuumlhrten Houmlchstwerte beschraumlnkt ist

bull eine gefaumlhrliche Aufladung durch betriebliche Vorgaumlnge nicht zu erwarten ist oder

bull ein experimenteller Nachweis vorliegt dass mit gefaumlhrlichen Aufladungen nicht zu rechnen ist

(2) Maszlignahmen nach den Tabellen 1a und 1b reichen unter Umstaumlnden nicht aus bei Vorgaumlngen die sehr hohe Aufladungen erzeugen wie z B bei der Foumlrderung isolierender Suspensionen oder von Staumluben durch Rohrleitungen

Hinweis An duumlnnen Gegenstaumlnden wie z B Folien und Schichten aus isolierenden Materialien koumlnnen bei stark ladungserzeugenden Prozessen Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

(3) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Oberflaumlche 100 cm2

(4) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser 3 cm

Hinweis Maszliggeblich fuumlr isolierende Oberflaumlchen

bull bei Gegenstaumlnden mit planen Oberflaumlchen ist die groumlszligte freie Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) heranzuziehen

bull bei Gegenstaumlnden mit gekruumlmmten Oberflaumlchen ist die Projektion der groumlszligten Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) zu Grunde zu legen

bull fuumlr lange duumlnne Gegenstaumlnde wie z B Kabel oder Rohrleitungen tritt an die Stelle der Oberflaumlche die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser nach der Tabelle 1b

bull ist der Gegenstand aufgewickelt gelten jedoch die Werte wie fuumlr Gegenstaumlnde mit planen Oberflaumlchen nach der Tabelle 1a

Tabelle 1a Houmlchstzulaumlssige Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde

Zone Oberflaumlche [cm2] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 50 25 4

1 100 100 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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7 Spezifischer Oberflaumlchenwiderstand Ro ist der elektrische Widerstand gemessen auf der

Oberflaumlche eines Gegenstandes Die Messung erfolgt zwischen zwei parallelen Elektroden geringer Breite und der Laumlnge L Der Abstand A der Elektroden ist gleich ihrer Laumlnge L (A = L) Der Messwert wird in Ω angegeben

Hinweis In der angelsaumlchsischen Literatur wird der spezifische Oberflaumlchenwiderstand haumlufig mit Ωsquare oder Ω2 (Anm hier Ros) bezeichnet Der spezifische Oberflaumlchenwiderstand betraumlgt etwas das Zehnfache des Oberflaumlchenwiderstandes

8 Ableitwiderstand RE eines Gegenstandes ist sein elektrischer Widerstand gegen Erdpotenzial oft Erde genannt Der Ableitwiderstand wird in Ω angegeben Hinweis Die uumlbliche Form der Messelektrode ist eine 20 cm2 groszlige Kreisflaumlche und hat mit der Oberflaumlche des zu messenden Gegenstandes Kontakt Der Ableitwiderstand haumlngt unter anderem vom spezifischen Widerstand vom - gegebenenfalls spezifischen - Oberflaumlchenwiderstand der Materialien sowie vom Abstand zwischen den gewaumlhlten Messpunkten und Erde ab Dieser Widerstand wird haumlufig auch Erdableitwiderstand RE genannt

9 Leitfaumlhigkeit K ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes Die Leitfaumlhigkeit wird in Sm angegeben

10 Leitfaumlhig ist ein Stoff oder Material mit einem spezifischen Widerstand ρ le 104 Ωm Leitfaumlhig ist ein Stoff oder Material auch wenn sein Oberflaumlchenwiderstand Ro le 104 Ω betraumlgt Hinweis 1 Fuumlr Fluumlssigkeiten Schuumlttguumlter oder bestimmte Gegenstaumlnde werden in den entsprechenden Abschnitten hinsichtlich der Grenzwerte spezielle Festlegungen getroffen Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Leitfaumlhige Materialien koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie geerdet sind Der Oberflaumlchenwiderstand leitfaumlhig gemachter Kunststoffe weist oft einen groszligen Streubereich auf Der Houmlchstwert darf 105 Ω und der Mittelwert 104 Ω nicht uumlberschreiten Hinweis 2 Als leitfaumlhig werden auch Gegenstaumlnde und Einrichtungen bezeichnet wenn sie aus leitfaumlhigem Material bestehen

11 Leiter sind Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien 12 Ableitfaumlhig ist

o ein Stoff oder ein Material mit einem spezifischen Widerstand von mehr als 104 Ωm und weniger als 109 Ωm oder

o ein Gegenstand oder eine Einrichtung mit einem Oberflaumlchenwiderstand zwischen 104 Ω und 109 Ω gemessen

bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte oder

mit einem Oberflaumlchenwiderstand zwischen 104 Ω und 1011 Ω gemessen bei 23 degC und 30 relativer Luftfeuchte

Hinweis 1 Mit sinkender Luftfeuchte nimmt der Oberflaumlchenwiderstand in der Regel betraumlchtlich zu Hinweis 2 Ableitfaumlhige Stoffe oder Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus ableitfaumlhigen Materialien speichern keine gefaumlhrliche elektrische Ladung wenn sie mit Erde in Kontakt stehen Als ableitfaumlhig werden auch Gegenstaumlnde und Einrichtungen bezeichnet wenn sie aus ableitfaumlhigen Materialien bestehen Hinweis 3 Fuumlr Fluumlssigkeiten Schuumlttguumlter oder bestimmte Gegenstaumlnde wie z B ableitfaumlhige Fuszligboumlden werden in den entsprechenden Abschnitten hinsichtlich der Grenzwerte spezielle Festlegungen getroffen Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Der umgangssprachliche Begriff antistatisch wird an verschiedenen Stellen unterschiedlich verwendet und deshalb in dieser Technischen Regel nicht definiert

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13 Isolierend sind Stoffe oder Materialien die weder leitfaumlhig noch ableitfaumlhig sind

Hinweis 1 Als isolierend werden auch Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien bezeichnet Hinweis 2 Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Hinweis 3 Isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien werden mit Ruumlcksicht auf ihre elektrostatischen Eigenschaften auch als aufladbar bezeichnet Zu diesen Materialien gehoumlren viele Polymere wie z B Kunststoffe

14 Geerdet im elektrostatischen Sinne sind leitfaumlhige Gegenstaumlnde Fluumlssigkeiten und Schuumlttguumlter mit einem Ableitwiderstand RE lt 106 Ω und Personen mit einem Ableitwiderstand RE lt 108 Ω Personen und kleine Gegenstaumlnde sind auch geerdet wenn ihre Relaxationszeit τ lt 10-2 s ist Hinweis Zur Erdung siehe auch den Abschnitt mit der Nummer 8

15 Aufladbar sind isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien Aufladbar sind auch nicht mit Erde verbundene leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde und Einrichtungen

16 Leitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk mit einem Ableitwiderstand gegen Erde von weniger als 105 Ω

17 Ableitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk welches ermoumlglicht dass eine auf ableitfaumlhigem Boden stehende Person einen Ableitwiderstand gegen Erde von houmlchstens 108 Ω aufweist

18 Gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist eine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre die in einer solchen Menge (gefahrdrohende Menge) auftritt dass besondere Schutzmaszlignahmen fuumlr die Aufrechterhaltung des Schutzes der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer oder anderer erforderlich werden Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 8 und 9 der Betriebssicherheitsverordnung

19 Explosionsgefaumlhrdeter Bereich ist ein Bereich in dem gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre auftreten kann Ein Bereich in dem explosionsfaumlhige Atmosphaumlre nicht in einer solchen Menge zu erwarten ist dass besondere Schutzmaszlignahmen erforderlich werden gilt nicht als explosionsgefaumlhrdeter Bereich Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 10 und Anhang 3 der Betriebssicherheitsverordnung

20 Mindestzuumlndenergie (MZE) ist die unter festgelegten Versuchsbedingungen ermittelte kleinste in einem Kondensator gespeicherte elektrische Energie die bei Entladung ausreicht das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre zu entzuumlnden Hinweis Die MZE wird in mJ angegeben

21 Mindestzuumlndladung (MZQ) ist die kleinste in einer Funken- oder Buumlschelentladung uumlbertragene elektrische Ladungsmenge die das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre entzuumlnden kann

22 Explosionsgruppen I und II unterscheiden Stoffe mit dem Ziel geeignete Geraumlte und Einrichtungen fuumlr den Einsatz in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen auszuwaumlhlen Gruppe IIA einige Gase und organische Fluumlssigkeiten wie z B Aceton Benzin Toluol Gruppe IIB z B Ethen Ethylenoxid Diethylether Gruppe IIC z B Acetylen Wasserstoff Schwefelkohlenstoff Hinweis Die Explosionsgruppe I gilt fuumlr explosionsgefaumlhrdete Bereiche die durch Stoffe in Grubenbauen gebildet werden die Explosionsgruppe II fuumlr solche die durch alle uumlbrigen gasfoumlrmigen und fluumlssigen Stoffe entstehen Die Stoffe nach Explosionsgruppe II werden hinsichtlich ihrer Normspaltweite unterschieden

23 Stark ladungserzeugender Prozess ist ein Vorgang bei dem im Vergleich zur Ladungsableitung hohe Ladungsmengen pro Zeit erzeugt werden und sich ansammeln koumlnnen Hinweis Typische Vorgaumlnge sind z B laufende Antriebsriemen pneumatische Foumlrderung von Schuumlttgut oder schnelle Mehrphasenstroumlmung von Fluumlssigkeiten Ausschlieszliglich manuelle Vorgaumlnge sind erfahrungsgemaumlszlig nicht stark ladungserzeugend

24 Gefaumlhrliche Aufladung ist eine elektrostatische Aufladung die bei ihrer Entladung die zu erwartende explosionsfaumlhige Atmosphaumlre entzuumlnden kann Hinweis Die Entladungsformen Funkenentladung Koronaentladung Buumlschelentladung Gleitstielbuumlschelentladung gewitterblitzaumlhnliche Entladung und Schuumlttkegelentladung werden im Anhang A Nummer A3 erlaumlutert

25 Relaxationszeit τist die Zeitspanne in der eine elektrische Ladung wie z B auf einer festen Oberflaumlche im Innern einer Fluumlssigkeit in einer Schuumlttung oder in einer Nebel- oder Staubwolke auf 1e (d h ungefaumlhr 37 ) ihres urspruumlnglichen Wertes abnimmt Hinweis Die Relaxationszeit τ bei Entladung eines Kondensators der Kapazitaumlt C uumlber einen Entladewiderstand R betraumlgt τ = R C

26 Schuumlttgut umfasst Teilchen von feinem Staub uumlber Grieszlig und Granulat bis hin zu Spaumlnen Hinweis Zum Schuumlttgut zaumlhlt auch grobes Gut das Feinstaubanteile enthaumllt wie z B Abrieb von Kohle

Symbollegende

3 Elektrostatische Aufladungen von Gegenstaumlnden und Einrichtungen

(1) Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Derartige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind z B Rohre Behaumllter Folien Anlagen- und Apparateteile einschlieszliglich eventueller Beschichtungen oder Auskleidungen aber auch textile Gegenstaumlnde wie z B Schlauchfilter

(2) Andernfalls muss das Annaumlhern eines Gegenstandes oder einer Person an gefaumlhrlich aufgeladene Oberflaumlchen von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sicher vermieden werden Stellt diese Annaumlherung die einzige Moumlglichkeit dar eine zuumlndwirksame Entladung auszuloumlsen kann in Zone 1 auf weitere Maszlignahmen verzichtet werden solange keine stark ladungserzeugenden Prozesse vorliegen

Hinweis Stark ladungserzeugende Prozesse fuumlhren zu so starken Aufladungen dass spontane zuumlndwirksame Entladungen auftreten koumlnnen

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(3) Der Gebrauch von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen ist zu vermeiden

Koumlnnen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Materialien nicht eingesetzt werden sind Maszlignahmen gegen gefaumlhrliche Aufladungen zu treffen

Hinweis Moumlgliche Maszlignahmen sind z B leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen leitfaumlhige Faumlden in Textilien Oberflaumlchenbegrenzungen oder auch sicher wirkende organisatorische Maszlignahmen Siehe auch Nummern 32 und 8

31 Leitfaumlhige und ableitfaumlhige Materialien

(1) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sind grundsaumltzlich nur leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen zu verwenden

(2) Je nach Zuumlndwahrscheinlichkeit sind alle Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien zu erden und solche aus ableitfaumlhigen Materialien sind mit Erdkontakt zu versehen Die Erdung bzw die Erdverbindung darf nur entfallen wenn eine gefaumlhrliche Aufladung ausgeschlossen ist

Hinweis 1 Geerdete leitfaumlhige Gegenstaumlnde koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden Sind sie jedoch von Erde isoliert koumlnnen Funkenentladungen auftreten

Hinweis 2 Hinsichtlich Erdung siehe auch Nummer 8

(3) Haumlngt die Ableitfaumlhigkeit eines Gegenstandes oder einer Einrichtung von Temperatur- oder Feuchteschwankungen der Luft ab sind diese im Rahmen der zu erwartenden Betriebsbedingungen zu beruumlcksichtigen

Hinweis Siehe auch Anhang A

32 Isolierende Materialien

(1) Gegenstaumlnde aus isolierenden Materialien koumlnnen durch Reiben oder infolge betrieblicher Vorgaumlnge aufgeladen werden Beim Umgang mit isolierenden Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sind in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen andere Explosionsschutzmaszlignahmen wie z B Vermeiden explosionsfaumlhiger Atmosphaumlre zu ergreifen

bull Isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nur benutzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen vermieden sind In den Zonen 0 und 20 auch bei seltenen Betriebsstoumlrungen in den Zonen 1 und 21 auch bei Betriebsstoumlrungen mit denen uumlblicherweise zu rechnen ist oder bei Wartung und Reinigung in den Zonen 2 und 22 bei bestimmungsgemaumlszligem Betrieb Hinweis An der Oberflaumlche isolierenden Materials koumlnnen Buumlschelentladungen auftreten Deren Energien reichen zwar fuumlr eine Entzuumlndung explosionsfaumlhiger Gas Luft- oder DampfLuft-Gemische aus jedoch nicht fuumlr die Entzuumlndung von StaubLuft-Gemischen unter atmosphaumlrischen Bedingungen Siehe auch Nummer 6 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Schuumlttguumltern

bull Werden isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen mi leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Beschichtung eingesetzt is diese zu erden bzw mit Erde zu verbinden

bull Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen isolierende] Gegenstaumlnde oder Einrichtungen in den Zonen 0 und 1 erfordern einen Nachweis ihrer dauerhaften Wirksamkeit Hinweis Viele Materialien die in der Vergangenheit ah isolierend galten wie z B Gummi oder Kunststoffe sind mittlerweile in ableitfaumlhigen Varianten erhaumlltlich Allerdings weisen diese Varianten in der Regel Additive auf wie z B Ruszlig oder Graphit welche die Eigenschaften des Ausgangsmaterials beeintraumlchtigen koumlnnen

bull Bei textilen Gegenstaumlnden in die leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Fasern eingearbeitet sind wie z B bei mit Kohlenstofffasern ausgeruumlsteten Filtergeweben ist nach Reinigung oder nach besonderer Beanspruchung zu pruumlfen ob die Leitfaumlhigkeit bzw ableitfaumlhige Eigenschaft uumlber das gesamte Gewebe erhalten geblieben ist Andernfalls ist sie wieder herzustellen

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(2) Fuumlr die Auswahl geeigneter Gegenstaumlnde und Einrichtungen und fuumlr deren sicheren Betrieb in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sollen bevorzugt Maszlignahmen in nachfolgender Reihenfolge gewaumlhlt werden

bull Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen ist die Groumlszlige der Flaumlche isolierender Gegenstaumlnde gemaumlszlig den in Nummer 321 bzw 322 aufgefuumlhrten Abmessungen zu begrenzen Zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen sind isolierende Beschichtungen gemaumlszlig den in Nummer 323 angegebenen Bedingungen zu begrenzen

bull Koumlnnen die vorgenannten Maszlignahmen nicht umgesetzt werden kann experimentell gemaumlszlig Nummer 324 nachgewiesen werden dass gefaumlhrliche Aufladungen nicht zu erwarten sind

bull Koumlnnen die objektbezogenen Maszlignahmen nicht erfolgreich umgesetzt werden muumlssen zur Vermeidung gefaumlhrlicher Aufladungen umgebungsbeeinflussende Maszlignahmen gemaumlszlig den Nummern 325 und 326 angewendet werden

321 Begrenzung der Abmessungen von Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde und Einrichtungen

(1) Zuumlndgefahren sind in den Zonen 0 1 oder 2 nicht zu erwarten wenn

bull die Groumlszlige der Flaumlche eines Gegenstandes oder seine Abmessung auf die in den Tabellen 1a oder 1b aufgefuumlhrten Houmlchstwerte beschraumlnkt ist

bull eine gefaumlhrliche Aufladung durch betriebliche Vorgaumlnge nicht zu erwarten ist oder

bull ein experimenteller Nachweis vorliegt dass mit gefaumlhrlichen Aufladungen nicht zu rechnen ist

(2) Maszlignahmen nach den Tabellen 1a und 1b reichen unter Umstaumlnden nicht aus bei Vorgaumlngen die sehr hohe Aufladungen erzeugen wie z B bei der Foumlrderung isolierender Suspensionen oder von Staumluben durch Rohrleitungen

Hinweis An duumlnnen Gegenstaumlnden wie z B Folien und Schichten aus isolierenden Materialien koumlnnen bei stark ladungserzeugenden Prozessen Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

(3) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Oberflaumlche 100 cm2

(4) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser 3 cm

Hinweis Maszliggeblich fuumlr isolierende Oberflaumlchen

bull bei Gegenstaumlnden mit planen Oberflaumlchen ist die groumlszligte freie Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) heranzuziehen

bull bei Gegenstaumlnden mit gekruumlmmten Oberflaumlchen ist die Projektion der groumlszligten Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) zu Grunde zu legen

bull fuumlr lange duumlnne Gegenstaumlnde wie z B Kabel oder Rohrleitungen tritt an die Stelle der Oberflaumlche die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser nach der Tabelle 1b

bull ist der Gegenstand aufgewickelt gelten jedoch die Werte wie fuumlr Gegenstaumlnde mit planen Oberflaumlchen nach der Tabelle 1a

Tabelle 1a Houmlchstzulaumlssige Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde

Zone Oberflaumlche [cm2] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 50 25 4

1 100 100 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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13 Isolierend sind Stoffe oder Materialien die weder leitfaumlhig noch ableitfaumlhig sind

Hinweis 1 Als isolierend werden auch Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien bezeichnet Hinweis 2 Zur Veranschaulichung der Begriffe siehe auch Anhang H Hinweis 3 Isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien werden mit Ruumlcksicht auf ihre elektrostatischen Eigenschaften auch als aufladbar bezeichnet Zu diesen Materialien gehoumlren viele Polymere wie z B Kunststoffe

14 Geerdet im elektrostatischen Sinne sind leitfaumlhige Gegenstaumlnde Fluumlssigkeiten und Schuumlttguumlter mit einem Ableitwiderstand RE lt 106 Ω und Personen mit einem Ableitwiderstand RE lt 108 Ω Personen und kleine Gegenstaumlnde sind auch geerdet wenn ihre Relaxationszeit τ lt 10-2 s ist Hinweis Zur Erdung siehe auch den Abschnitt mit der Nummer 8

15 Aufladbar sind isolierende Stoffe sowie Gegenstaumlnde und Einrichtungen aus isolierenden Materialien Aufladbar sind auch nicht mit Erde verbundene leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde und Einrichtungen

16 Leitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk mit einem Ableitwiderstand gegen Erde von weniger als 105 Ω

17 Ableitfaumlhiges Schuhwerk ist Schuhwerk welches ermoumlglicht dass eine auf ableitfaumlhigem Boden stehende Person einen Ableitwiderstand gegen Erde von houmlchstens 108 Ω aufweist

18 Gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist eine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre die in einer solchen Menge (gefahrdrohende Menge) auftritt dass besondere Schutzmaszlignahmen fuumlr die Aufrechterhaltung des Schutzes der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer oder anderer erforderlich werden Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 8 und 9 der Betriebssicherheitsverordnung

19 Explosionsgefaumlhrdeter Bereich ist ein Bereich in dem gefaumlhrliche explosionsfaumlhige Atmosphaumlre auftreten kann Ein Bereich in dem explosionsfaumlhige Atmosphaumlre nicht in einer solchen Menge zu erwarten ist dass besondere Schutzmaszlignahmen erforderlich werden gilt nicht als explosionsgefaumlhrdeter Bereich Hinweis Siehe auch sect 2 Abs 10 und Anhang 3 der Betriebssicherheitsverordnung

20 Mindestzuumlndenergie (MZE) ist die unter festgelegten Versuchsbedingungen ermittelte kleinste in einem Kondensator gespeicherte elektrische Energie die bei Entladung ausreicht das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre zu entzuumlnden Hinweis Die MZE wird in mJ angegeben

21 Mindestzuumlndladung (MZQ) ist die kleinste in einer Funken- oder Buumlschelentladung uumlbertragene elektrische Ladungsmenge die das zuumlndwilligste Gemisch einer explosionsfaumlhigen Atmosphaumlre entzuumlnden kann

22 Explosionsgruppen I und II unterscheiden Stoffe mit dem Ziel geeignete Geraumlte und Einrichtungen fuumlr den Einsatz in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen auszuwaumlhlen Gruppe IIA einige Gase und organische Fluumlssigkeiten wie z B Aceton Benzin Toluol Gruppe IIB z B Ethen Ethylenoxid Diethylether Gruppe IIC z B Acetylen Wasserstoff Schwefelkohlenstoff Hinweis Die Explosionsgruppe I gilt fuumlr explosionsgefaumlhrdete Bereiche die durch Stoffe in Grubenbauen gebildet werden die Explosionsgruppe II fuumlr solche die durch alle uumlbrigen gasfoumlrmigen und fluumlssigen Stoffe entstehen Die Stoffe nach Explosionsgruppe II werden hinsichtlich ihrer Normspaltweite unterschieden

23 Stark ladungserzeugender Prozess ist ein Vorgang bei dem im Vergleich zur Ladungsableitung hohe Ladungsmengen pro Zeit erzeugt werden und sich ansammeln koumlnnen Hinweis Typische Vorgaumlnge sind z B laufende Antriebsriemen pneumatische Foumlrderung von Schuumlttgut oder schnelle Mehrphasenstroumlmung von Fluumlssigkeiten Ausschlieszliglich manuelle Vorgaumlnge sind erfahrungsgemaumlszlig nicht stark ladungserzeugend

24 Gefaumlhrliche Aufladung ist eine elektrostatische Aufladung die bei ihrer Entladung die zu erwartende explosionsfaumlhige Atmosphaumlre entzuumlnden kann Hinweis Die Entladungsformen Funkenentladung Koronaentladung Buumlschelentladung Gleitstielbuumlschelentladung gewitterblitzaumlhnliche Entladung und Schuumlttkegelentladung werden im Anhang A Nummer A3 erlaumlutert

25 Relaxationszeit τist die Zeitspanne in der eine elektrische Ladung wie z B auf einer festen Oberflaumlche im Innern einer Fluumlssigkeit in einer Schuumlttung oder in einer Nebel- oder Staubwolke auf 1e (d h ungefaumlhr 37 ) ihres urspruumlnglichen Wertes abnimmt Hinweis Die Relaxationszeit τ bei Entladung eines Kondensators der Kapazitaumlt C uumlber einen Entladewiderstand R betraumlgt τ = R C

26 Schuumlttgut umfasst Teilchen von feinem Staub uumlber Grieszlig und Granulat bis hin zu Spaumlnen Hinweis Zum Schuumlttgut zaumlhlt auch grobes Gut das Feinstaubanteile enthaumllt wie z B Abrieb von Kohle

Symbollegende

3 Elektrostatische Aufladungen von Gegenstaumlnden und Einrichtungen

(1) Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Derartige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind z B Rohre Behaumllter Folien Anlagen- und Apparateteile einschlieszliglich eventueller Beschichtungen oder Auskleidungen aber auch textile Gegenstaumlnde wie z B Schlauchfilter

(2) Andernfalls muss das Annaumlhern eines Gegenstandes oder einer Person an gefaumlhrlich aufgeladene Oberflaumlchen von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sicher vermieden werden Stellt diese Annaumlherung die einzige Moumlglichkeit dar eine zuumlndwirksame Entladung auszuloumlsen kann in Zone 1 auf weitere Maszlignahmen verzichtet werden solange keine stark ladungserzeugenden Prozesse vorliegen

Hinweis Stark ladungserzeugende Prozesse fuumlhren zu so starken Aufladungen dass spontane zuumlndwirksame Entladungen auftreten koumlnnen

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(3) Der Gebrauch von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen ist zu vermeiden

Koumlnnen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Materialien nicht eingesetzt werden sind Maszlignahmen gegen gefaumlhrliche Aufladungen zu treffen

Hinweis Moumlgliche Maszlignahmen sind z B leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen leitfaumlhige Faumlden in Textilien Oberflaumlchenbegrenzungen oder auch sicher wirkende organisatorische Maszlignahmen Siehe auch Nummern 32 und 8

31 Leitfaumlhige und ableitfaumlhige Materialien

(1) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sind grundsaumltzlich nur leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen zu verwenden

(2) Je nach Zuumlndwahrscheinlichkeit sind alle Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien zu erden und solche aus ableitfaumlhigen Materialien sind mit Erdkontakt zu versehen Die Erdung bzw die Erdverbindung darf nur entfallen wenn eine gefaumlhrliche Aufladung ausgeschlossen ist

Hinweis 1 Geerdete leitfaumlhige Gegenstaumlnde koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden Sind sie jedoch von Erde isoliert koumlnnen Funkenentladungen auftreten

Hinweis 2 Hinsichtlich Erdung siehe auch Nummer 8

(3) Haumlngt die Ableitfaumlhigkeit eines Gegenstandes oder einer Einrichtung von Temperatur- oder Feuchteschwankungen der Luft ab sind diese im Rahmen der zu erwartenden Betriebsbedingungen zu beruumlcksichtigen

Hinweis Siehe auch Anhang A

32 Isolierende Materialien

(1) Gegenstaumlnde aus isolierenden Materialien koumlnnen durch Reiben oder infolge betrieblicher Vorgaumlnge aufgeladen werden Beim Umgang mit isolierenden Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sind in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen andere Explosionsschutzmaszlignahmen wie z B Vermeiden explosionsfaumlhiger Atmosphaumlre zu ergreifen

bull Isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nur benutzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen vermieden sind In den Zonen 0 und 20 auch bei seltenen Betriebsstoumlrungen in den Zonen 1 und 21 auch bei Betriebsstoumlrungen mit denen uumlblicherweise zu rechnen ist oder bei Wartung und Reinigung in den Zonen 2 und 22 bei bestimmungsgemaumlszligem Betrieb Hinweis An der Oberflaumlche isolierenden Materials koumlnnen Buumlschelentladungen auftreten Deren Energien reichen zwar fuumlr eine Entzuumlndung explosionsfaumlhiger Gas Luft- oder DampfLuft-Gemische aus jedoch nicht fuumlr die Entzuumlndung von StaubLuft-Gemischen unter atmosphaumlrischen Bedingungen Siehe auch Nummer 6 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Schuumlttguumltern

bull Werden isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen mi leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Beschichtung eingesetzt is diese zu erden bzw mit Erde zu verbinden

bull Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen isolierende] Gegenstaumlnde oder Einrichtungen in den Zonen 0 und 1 erfordern einen Nachweis ihrer dauerhaften Wirksamkeit Hinweis Viele Materialien die in der Vergangenheit ah isolierend galten wie z B Gummi oder Kunststoffe sind mittlerweile in ableitfaumlhigen Varianten erhaumlltlich Allerdings weisen diese Varianten in der Regel Additive auf wie z B Ruszlig oder Graphit welche die Eigenschaften des Ausgangsmaterials beeintraumlchtigen koumlnnen

bull Bei textilen Gegenstaumlnden in die leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Fasern eingearbeitet sind wie z B bei mit Kohlenstofffasern ausgeruumlsteten Filtergeweben ist nach Reinigung oder nach besonderer Beanspruchung zu pruumlfen ob die Leitfaumlhigkeit bzw ableitfaumlhige Eigenschaft uumlber das gesamte Gewebe erhalten geblieben ist Andernfalls ist sie wieder herzustellen

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(2) Fuumlr die Auswahl geeigneter Gegenstaumlnde und Einrichtungen und fuumlr deren sicheren Betrieb in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sollen bevorzugt Maszlignahmen in nachfolgender Reihenfolge gewaumlhlt werden

bull Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen ist die Groumlszlige der Flaumlche isolierender Gegenstaumlnde gemaumlszlig den in Nummer 321 bzw 322 aufgefuumlhrten Abmessungen zu begrenzen Zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen sind isolierende Beschichtungen gemaumlszlig den in Nummer 323 angegebenen Bedingungen zu begrenzen

bull Koumlnnen die vorgenannten Maszlignahmen nicht umgesetzt werden kann experimentell gemaumlszlig Nummer 324 nachgewiesen werden dass gefaumlhrliche Aufladungen nicht zu erwarten sind

bull Koumlnnen die objektbezogenen Maszlignahmen nicht erfolgreich umgesetzt werden muumlssen zur Vermeidung gefaumlhrlicher Aufladungen umgebungsbeeinflussende Maszlignahmen gemaumlszlig den Nummern 325 und 326 angewendet werden

321 Begrenzung der Abmessungen von Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde und Einrichtungen

(1) Zuumlndgefahren sind in den Zonen 0 1 oder 2 nicht zu erwarten wenn

bull die Groumlszlige der Flaumlche eines Gegenstandes oder seine Abmessung auf die in den Tabellen 1a oder 1b aufgefuumlhrten Houmlchstwerte beschraumlnkt ist

bull eine gefaumlhrliche Aufladung durch betriebliche Vorgaumlnge nicht zu erwarten ist oder

bull ein experimenteller Nachweis vorliegt dass mit gefaumlhrlichen Aufladungen nicht zu rechnen ist

(2) Maszlignahmen nach den Tabellen 1a und 1b reichen unter Umstaumlnden nicht aus bei Vorgaumlngen die sehr hohe Aufladungen erzeugen wie z B bei der Foumlrderung isolierender Suspensionen oder von Staumluben durch Rohrleitungen

Hinweis An duumlnnen Gegenstaumlnden wie z B Folien und Schichten aus isolierenden Materialien koumlnnen bei stark ladungserzeugenden Prozessen Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

(3) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Oberflaumlche 100 cm2

(4) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser 3 cm

Hinweis Maszliggeblich fuumlr isolierende Oberflaumlchen

bull bei Gegenstaumlnden mit planen Oberflaumlchen ist die groumlszligte freie Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) heranzuziehen

bull bei Gegenstaumlnden mit gekruumlmmten Oberflaumlchen ist die Projektion der groumlszligten Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) zu Grunde zu legen

bull fuumlr lange duumlnne Gegenstaumlnde wie z B Kabel oder Rohrleitungen tritt an die Stelle der Oberflaumlche die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser nach der Tabelle 1b

bull ist der Gegenstand aufgewickelt gelten jedoch die Werte wie fuumlr Gegenstaumlnde mit planen Oberflaumlchen nach der Tabelle 1a

Tabelle 1a Houmlchstzulaumlssige Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde

Zone Oberflaumlche [cm2] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 50 25 4

1 100 100 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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26 Schuumlttgut umfasst Teilchen von feinem Staub uumlber Grieszlig und Granulat bis hin zu Spaumlnen Hinweis Zum Schuumlttgut zaumlhlt auch grobes Gut das Feinstaubanteile enthaumllt wie z B Abrieb von Kohle

Symbollegende

3 Elektrostatische Aufladungen von Gegenstaumlnden und Einrichtungen

(1) Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Derartige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen sind z B Rohre Behaumllter Folien Anlagen- und Apparateteile einschlieszliglich eventueller Beschichtungen oder Auskleidungen aber auch textile Gegenstaumlnde wie z B Schlauchfilter

(2) Andernfalls muss das Annaumlhern eines Gegenstandes oder einer Person an gefaumlhrlich aufgeladene Oberflaumlchen von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sicher vermieden werden Stellt diese Annaumlherung die einzige Moumlglichkeit dar eine zuumlndwirksame Entladung auszuloumlsen kann in Zone 1 auf weitere Maszlignahmen verzichtet werden solange keine stark ladungserzeugenden Prozesse vorliegen

Hinweis Stark ladungserzeugende Prozesse fuumlhren zu so starken Aufladungen dass spontane zuumlndwirksame Entladungen auftreten koumlnnen

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(3) Der Gebrauch von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen ist zu vermeiden

Koumlnnen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Materialien nicht eingesetzt werden sind Maszlignahmen gegen gefaumlhrliche Aufladungen zu treffen

Hinweis Moumlgliche Maszlignahmen sind z B leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen leitfaumlhige Faumlden in Textilien Oberflaumlchenbegrenzungen oder auch sicher wirkende organisatorische Maszlignahmen Siehe auch Nummern 32 und 8

31 Leitfaumlhige und ableitfaumlhige Materialien

(1) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sind grundsaumltzlich nur leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen zu verwenden

(2) Je nach Zuumlndwahrscheinlichkeit sind alle Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien zu erden und solche aus ableitfaumlhigen Materialien sind mit Erdkontakt zu versehen Die Erdung bzw die Erdverbindung darf nur entfallen wenn eine gefaumlhrliche Aufladung ausgeschlossen ist

Hinweis 1 Geerdete leitfaumlhige Gegenstaumlnde koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden Sind sie jedoch von Erde isoliert koumlnnen Funkenentladungen auftreten

Hinweis 2 Hinsichtlich Erdung siehe auch Nummer 8

(3) Haumlngt die Ableitfaumlhigkeit eines Gegenstandes oder einer Einrichtung von Temperatur- oder Feuchteschwankungen der Luft ab sind diese im Rahmen der zu erwartenden Betriebsbedingungen zu beruumlcksichtigen

Hinweis Siehe auch Anhang A

32 Isolierende Materialien

(1) Gegenstaumlnde aus isolierenden Materialien koumlnnen durch Reiben oder infolge betrieblicher Vorgaumlnge aufgeladen werden Beim Umgang mit isolierenden Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sind in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen andere Explosionsschutzmaszlignahmen wie z B Vermeiden explosionsfaumlhiger Atmosphaumlre zu ergreifen

bull Isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nur benutzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen vermieden sind In den Zonen 0 und 20 auch bei seltenen Betriebsstoumlrungen in den Zonen 1 und 21 auch bei Betriebsstoumlrungen mit denen uumlblicherweise zu rechnen ist oder bei Wartung und Reinigung in den Zonen 2 und 22 bei bestimmungsgemaumlszligem Betrieb Hinweis An der Oberflaumlche isolierenden Materials koumlnnen Buumlschelentladungen auftreten Deren Energien reichen zwar fuumlr eine Entzuumlndung explosionsfaumlhiger Gas Luft- oder DampfLuft-Gemische aus jedoch nicht fuumlr die Entzuumlndung von StaubLuft-Gemischen unter atmosphaumlrischen Bedingungen Siehe auch Nummer 6 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Schuumlttguumltern

bull Werden isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen mi leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Beschichtung eingesetzt is diese zu erden bzw mit Erde zu verbinden

bull Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen isolierende] Gegenstaumlnde oder Einrichtungen in den Zonen 0 und 1 erfordern einen Nachweis ihrer dauerhaften Wirksamkeit Hinweis Viele Materialien die in der Vergangenheit ah isolierend galten wie z B Gummi oder Kunststoffe sind mittlerweile in ableitfaumlhigen Varianten erhaumlltlich Allerdings weisen diese Varianten in der Regel Additive auf wie z B Ruszlig oder Graphit welche die Eigenschaften des Ausgangsmaterials beeintraumlchtigen koumlnnen

bull Bei textilen Gegenstaumlnden in die leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Fasern eingearbeitet sind wie z B bei mit Kohlenstofffasern ausgeruumlsteten Filtergeweben ist nach Reinigung oder nach besonderer Beanspruchung zu pruumlfen ob die Leitfaumlhigkeit bzw ableitfaumlhige Eigenschaft uumlber das gesamte Gewebe erhalten geblieben ist Andernfalls ist sie wieder herzustellen

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(2) Fuumlr die Auswahl geeigneter Gegenstaumlnde und Einrichtungen und fuumlr deren sicheren Betrieb in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sollen bevorzugt Maszlignahmen in nachfolgender Reihenfolge gewaumlhlt werden

bull Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen ist die Groumlszlige der Flaumlche isolierender Gegenstaumlnde gemaumlszlig den in Nummer 321 bzw 322 aufgefuumlhrten Abmessungen zu begrenzen Zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen sind isolierende Beschichtungen gemaumlszlig den in Nummer 323 angegebenen Bedingungen zu begrenzen

bull Koumlnnen die vorgenannten Maszlignahmen nicht umgesetzt werden kann experimentell gemaumlszlig Nummer 324 nachgewiesen werden dass gefaumlhrliche Aufladungen nicht zu erwarten sind

bull Koumlnnen die objektbezogenen Maszlignahmen nicht erfolgreich umgesetzt werden muumlssen zur Vermeidung gefaumlhrlicher Aufladungen umgebungsbeeinflussende Maszlignahmen gemaumlszlig den Nummern 325 und 326 angewendet werden

321 Begrenzung der Abmessungen von Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde und Einrichtungen

(1) Zuumlndgefahren sind in den Zonen 0 1 oder 2 nicht zu erwarten wenn

bull die Groumlszlige der Flaumlche eines Gegenstandes oder seine Abmessung auf die in den Tabellen 1a oder 1b aufgefuumlhrten Houmlchstwerte beschraumlnkt ist

bull eine gefaumlhrliche Aufladung durch betriebliche Vorgaumlnge nicht zu erwarten ist oder

bull ein experimenteller Nachweis vorliegt dass mit gefaumlhrlichen Aufladungen nicht zu rechnen ist

(2) Maszlignahmen nach den Tabellen 1a und 1b reichen unter Umstaumlnden nicht aus bei Vorgaumlngen die sehr hohe Aufladungen erzeugen wie z B bei der Foumlrderung isolierender Suspensionen oder von Staumluben durch Rohrleitungen

Hinweis An duumlnnen Gegenstaumlnden wie z B Folien und Schichten aus isolierenden Materialien koumlnnen bei stark ladungserzeugenden Prozessen Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

(3) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Oberflaumlche 100 cm2

(4) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser 3 cm

Hinweis Maszliggeblich fuumlr isolierende Oberflaumlchen

bull bei Gegenstaumlnden mit planen Oberflaumlchen ist die groumlszligte freie Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) heranzuziehen

bull bei Gegenstaumlnden mit gekruumlmmten Oberflaumlchen ist die Projektion der groumlszligten Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) zu Grunde zu legen

bull fuumlr lange duumlnne Gegenstaumlnde wie z B Kabel oder Rohrleitungen tritt an die Stelle der Oberflaumlche die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser nach der Tabelle 1b

bull ist der Gegenstand aufgewickelt gelten jedoch die Werte wie fuumlr Gegenstaumlnde mit planen Oberflaumlchen nach der Tabelle 1a

Tabelle 1a Houmlchstzulaumlssige Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde

Zone Oberflaumlche [cm2] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 50 25 4

1 100 100 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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(3) Der Gebrauch von Gegenstaumlnden oder Einrichtungen aus isolierenden Materialien in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen ist zu vermeiden

Koumlnnen Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Materialien nicht eingesetzt werden sind Maszlignahmen gegen gefaumlhrliche Aufladungen zu treffen

Hinweis Moumlgliche Maszlignahmen sind z B leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen leitfaumlhige Faumlden in Textilien Oberflaumlchenbegrenzungen oder auch sicher wirkende organisatorische Maszlignahmen Siehe auch Nummern 32 und 8

31 Leitfaumlhige und ableitfaumlhige Materialien

(1) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sind grundsaumltzlich nur leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Gegenstaumlnde oder Einrichtungen zu verwenden

(2) Je nach Zuumlndwahrscheinlichkeit sind alle Gegenstaumlnde oder Einrichtungen aus leitfaumlhigen Materialien zu erden und solche aus ableitfaumlhigen Materialien sind mit Erdkontakt zu versehen Die Erdung bzw die Erdverbindung darf nur entfallen wenn eine gefaumlhrliche Aufladung ausgeschlossen ist

Hinweis 1 Geerdete leitfaumlhige Gegenstaumlnde koumlnnen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden Sind sie jedoch von Erde isoliert koumlnnen Funkenentladungen auftreten

Hinweis 2 Hinsichtlich Erdung siehe auch Nummer 8

(3) Haumlngt die Ableitfaumlhigkeit eines Gegenstandes oder einer Einrichtung von Temperatur- oder Feuchteschwankungen der Luft ab sind diese im Rahmen der zu erwartenden Betriebsbedingungen zu beruumlcksichtigen

Hinweis Siehe auch Anhang A

32 Isolierende Materialien

(1) Gegenstaumlnde aus isolierenden Materialien koumlnnen durch Reiben oder infolge betrieblicher Vorgaumlnge aufgeladen werden Beim Umgang mit isolierenden Gegenstaumlnden oder Einrichtungen sind in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen andere Explosionsschutzmaszlignahmen wie z B Vermeiden explosionsfaumlhiger Atmosphaumlre zu ergreifen

bull Isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nur benutzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen vermieden sind In den Zonen 0 und 20 auch bei seltenen Betriebsstoumlrungen in den Zonen 1 und 21 auch bei Betriebsstoumlrungen mit denen uumlblicherweise zu rechnen ist oder bei Wartung und Reinigung in den Zonen 2 und 22 bei bestimmungsgemaumlszligem Betrieb Hinweis An der Oberflaumlche isolierenden Materials koumlnnen Buumlschelentladungen auftreten Deren Energien reichen zwar fuumlr eine Entzuumlndung explosionsfaumlhiger Gas Luft- oder DampfLuft-Gemische aus jedoch nicht fuumlr die Entzuumlndung von StaubLuft-Gemischen unter atmosphaumlrischen Bedingungen Siehe auch Nummer 6 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Schuumlttguumltern

bull Werden isolierende Gegenstaumlnde oder Einrichtungen mi leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Beschichtung eingesetzt is diese zu erden bzw mit Erde zu verbinden

bull Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Beschichtungen isolierende] Gegenstaumlnde oder Einrichtungen in den Zonen 0 und 1 erfordern einen Nachweis ihrer dauerhaften Wirksamkeit Hinweis Viele Materialien die in der Vergangenheit ah isolierend galten wie z B Gummi oder Kunststoffe sind mittlerweile in ableitfaumlhigen Varianten erhaumlltlich Allerdings weisen diese Varianten in der Regel Additive auf wie z B Ruszlig oder Graphit welche die Eigenschaften des Ausgangsmaterials beeintraumlchtigen koumlnnen

bull Bei textilen Gegenstaumlnden in die leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Fasern eingearbeitet sind wie z B bei mit Kohlenstofffasern ausgeruumlsteten Filtergeweben ist nach Reinigung oder nach besonderer Beanspruchung zu pruumlfen ob die Leitfaumlhigkeit bzw ableitfaumlhige Eigenschaft uumlber das gesamte Gewebe erhalten geblieben ist Andernfalls ist sie wieder herzustellen

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(2) Fuumlr die Auswahl geeigneter Gegenstaumlnde und Einrichtungen und fuumlr deren sicheren Betrieb in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sollen bevorzugt Maszlignahmen in nachfolgender Reihenfolge gewaumlhlt werden

bull Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen ist die Groumlszlige der Flaumlche isolierender Gegenstaumlnde gemaumlszlig den in Nummer 321 bzw 322 aufgefuumlhrten Abmessungen zu begrenzen Zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen sind isolierende Beschichtungen gemaumlszlig den in Nummer 323 angegebenen Bedingungen zu begrenzen

bull Koumlnnen die vorgenannten Maszlignahmen nicht umgesetzt werden kann experimentell gemaumlszlig Nummer 324 nachgewiesen werden dass gefaumlhrliche Aufladungen nicht zu erwarten sind

bull Koumlnnen die objektbezogenen Maszlignahmen nicht erfolgreich umgesetzt werden muumlssen zur Vermeidung gefaumlhrlicher Aufladungen umgebungsbeeinflussende Maszlignahmen gemaumlszlig den Nummern 325 und 326 angewendet werden

321 Begrenzung der Abmessungen von Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde und Einrichtungen

(1) Zuumlndgefahren sind in den Zonen 0 1 oder 2 nicht zu erwarten wenn

bull die Groumlszlige der Flaumlche eines Gegenstandes oder seine Abmessung auf die in den Tabellen 1a oder 1b aufgefuumlhrten Houmlchstwerte beschraumlnkt ist

bull eine gefaumlhrliche Aufladung durch betriebliche Vorgaumlnge nicht zu erwarten ist oder

bull ein experimenteller Nachweis vorliegt dass mit gefaumlhrlichen Aufladungen nicht zu rechnen ist

(2) Maszlignahmen nach den Tabellen 1a und 1b reichen unter Umstaumlnden nicht aus bei Vorgaumlngen die sehr hohe Aufladungen erzeugen wie z B bei der Foumlrderung isolierender Suspensionen oder von Staumluben durch Rohrleitungen

Hinweis An duumlnnen Gegenstaumlnden wie z B Folien und Schichten aus isolierenden Materialien koumlnnen bei stark ladungserzeugenden Prozessen Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

(3) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Oberflaumlche 100 cm2

(4) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser 3 cm

Hinweis Maszliggeblich fuumlr isolierende Oberflaumlchen

bull bei Gegenstaumlnden mit planen Oberflaumlchen ist die groumlszligte freie Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) heranzuziehen

bull bei Gegenstaumlnden mit gekruumlmmten Oberflaumlchen ist die Projektion der groumlszligten Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) zu Grunde zu legen

bull fuumlr lange duumlnne Gegenstaumlnde wie z B Kabel oder Rohrleitungen tritt an die Stelle der Oberflaumlche die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser nach der Tabelle 1b

bull ist der Gegenstand aufgewickelt gelten jedoch die Werte wie fuumlr Gegenstaumlnde mit planen Oberflaumlchen nach der Tabelle 1a

Tabelle 1a Houmlchstzulaumlssige Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde

Zone Oberflaumlche [cm2] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 50 25 4

1 100 100 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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(2) Fuumlr die Auswahl geeigneter Gegenstaumlnde und Einrichtungen und fuumlr deren sicheren Betrieb in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen sollen bevorzugt Maszlignahmen in nachfolgender Reihenfolge gewaumlhlt werden

bull Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen ist die Groumlszlige der Flaumlche isolierender Gegenstaumlnde gemaumlszlig den in Nummer 321 bzw 322 aufgefuumlhrten Abmessungen zu begrenzen Zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen sind isolierende Beschichtungen gemaumlszlig den in Nummer 323 angegebenen Bedingungen zu begrenzen

bull Koumlnnen die vorgenannten Maszlignahmen nicht umgesetzt werden kann experimentell gemaumlszlig Nummer 324 nachgewiesen werden dass gefaumlhrliche Aufladungen nicht zu erwarten sind

bull Koumlnnen die objektbezogenen Maszlignahmen nicht erfolgreich umgesetzt werden muumlssen zur Vermeidung gefaumlhrlicher Aufladungen umgebungsbeeinflussende Maszlignahmen gemaumlszlig den Nummern 325 und 326 angewendet werden

321 Begrenzung der Abmessungen von Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde und Einrichtungen

(1) Zuumlndgefahren sind in den Zonen 0 1 oder 2 nicht zu erwarten wenn

bull die Groumlszlige der Flaumlche eines Gegenstandes oder seine Abmessung auf die in den Tabellen 1a oder 1b aufgefuumlhrten Houmlchstwerte beschraumlnkt ist

bull eine gefaumlhrliche Aufladung durch betriebliche Vorgaumlnge nicht zu erwarten ist oder

bull ein experimenteller Nachweis vorliegt dass mit gefaumlhrlichen Aufladungen nicht zu rechnen ist

(2) Maszlignahmen nach den Tabellen 1a und 1b reichen unter Umstaumlnden nicht aus bei Vorgaumlngen die sehr hohe Aufladungen erzeugen wie z B bei der Foumlrderung isolierender Suspensionen oder von Staumluben durch Rohrleitungen

Hinweis An duumlnnen Gegenstaumlnden wie z B Folien und Schichten aus isolierenden Materialien koumlnnen bei stark ladungserzeugenden Prozessen Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

(3) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Oberflaumlche 100 cm2

(4) Fuumlr Explosionsgruppe I betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser 3 cm

Hinweis Maszliggeblich fuumlr isolierende Oberflaumlchen

bull bei Gegenstaumlnden mit planen Oberflaumlchen ist die groumlszligte freie Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) heranzuziehen

bull bei Gegenstaumlnden mit gekruumlmmten Oberflaumlchen ist die Projektion der groumlszligten Flaumlche (siehe auch Tabelle 1a) zu Grunde zu legen

bull fuumlr lange duumlnne Gegenstaumlnde wie z B Kabel oder Rohrleitungen tritt an die Stelle der Oberflaumlche die houmlchstzulaumlssige Breite oder der houmlchstzulaumlssige Durchmesser nach der Tabelle 1b

bull ist der Gegenstand aufgewickelt gelten jedoch die Werte wie fuumlr Gegenstaumlnde mit planen Oberflaumlchen nach der Tabelle 1a

Tabelle 1a Houmlchstzulaumlssige Oberflaumlchen isolierender Gegenstaumlnde

Zone Oberflaumlche [cm2] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 50 25 4

1 100 100 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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Tabelle 1b Houmlchstzulaumlssige Durchmesser oder Breiten langgestreckter isolierender Gegenstaumlnde

Zone Breite oder Durchmesser [cm] in Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 03 03 01

1 30 30 20

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(5) Da die Entwicklung unter anderem zu isolierenden Werkstoffen - die sich dennoch nicht gefaumlhrlich aufladen lassen - gefuumlhrt hat kann an die Stelle des Flaumlchenkriteriums auch der experimentelle Nachweis dass der Gegenstand sich nicht gefaumlhrlich auflaumldt treten Ein solcher Nachweis erfordert eine fachkundige Pruumlfung

Hinweis Dieser Nachweis kann z B uumlber die Bestimmung des Ladungstransfers erbracht werden

(6) Fuumlr die Zonen 20 21 und 22 sind vergleichbare Flaumlchenkriterien nicht bekannt

Hinweis 1 Da StaubLuft-Gemische durch Buumlschelentladungen nicht entzuumlndet werden koumlnnen sind erfahrungsgemaumlszlig Flaumlchenbegrenzungen nicht erforderlich

Hinweis 2 Sicherheitstechnische Uumlberlegungen zu Staub Luft-Gemischen siehe auch Nummer 6

322 Begrenzung der isolierenden Oberflaumlche durch leitfaumlhige Netze

Koumlnnen die houmlchstzulaumlssigen Abmessungen nach Nummer 321 nicht eingehalten werden lassen sich gefaumlhrliche Aufladungen mit Hilfe geerdeter Metallnetze oder Metallrahmen vermeiden die in das isolierende Material eingebaut sind oder dauerhaft die Oberflaumlche beruumlhren Sie sorgen fuumlr eine ausreichende Abschirmung wenn die Groumlszlige der gebildeten Teilflaumlchen eines der beiden folgenden Kriterien erfuumlllt

1 Die von der Masche des Netzes oder vom Rahmen eingeschlossene Flaumlche uumlberschreitet nicht das Vierfache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte oder wenn die Masche nicht vollstaumlndig aufliegt das Zweifache der in der Tabelle 1a angegebenen Werte

2 Die Staumlrke isolierenden Materials oberhalb eines eingebauten Metallnetzes uumlberschreitet nicht den Wert nach Nummer 3231 und stark ladungserzeugende Prozesse kommen nicht vor

Hinweis Ein eingebautes Netz oder ein eingebauter Metallrahmen bieten bei stark ladungserzeugenden Prozessen keinen Schutz gegen Gleitstielbuumlschelentladungen

323 Begrenzung isolierender Beschichtungen leitfaumlhiger oder ableitfaumlhiger Gegenstaumlnde und Einrichtungen

3231 Begrenzung der Beschichtungsstaumlrke

Die Dicke isolierender Beschichtungen soll fuumlr

bull von Stoffen der Explosionsgruppen IIA und IIB beruumlhrte Oberflaumlchen 2 mm und bull von Stoffen der Explosionsgruppe IIC beruumlhrte Oberflaumlchen 02 mm nicht uumlberschreiten

Der leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Teil des Gegenstandes muss bei der Handhabung geerdet sein

Hinweis Durch diese Maszlignahmen werden Buumlschelentladungen in der Regel verhindert Bei stark ladungserzeugenden Prozessen koumlnnen jedoch Gleitstielbuumlschelentladungen auftreten

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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3232 Begrenzung der Durchschlagspannung

(1) Soll zur Vermeidung von Gleitstielbuumlschelentladungen die Durchschlagspannung eines Gegenstandes begrenzt werden darf sie 4 kV nicht uumlberschreiten

Hinweis Beschichtungen mit einer ausreichend geringen Durchschlagspannung wie z B Farbanstriche werden elektrisch durchschlagen bevor sich eine fuumlr eine Gleitstielbuumlschelentladung ausreichende Ladungsmenge ansammeln kann Zur Begrenzung der Durchschlagspannung textiler Gewebe wie z B FIBC siehe auch Anhaumlnge A 34 und B

(2) Bei Gasen und Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC sind zusaumltzliche Maszlignahmen zur Vermeidung von Entzuumlndungen zu treffen sofern ladungserzeugende Prozesse nicht ausgeschlossen sind

3233 Trennen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern

(1) Das Abziehen isolierender Folien von festen Grundkoumlrpern muss auszligerhalb der Zonen 0 und 1 erfolgen

Hinweis Bei Arbeitsprozessen wie z B Abziehen von Schrumpffolien von Packmitteln koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen auftreten

(2) In Zone 2 darf das Abziehen isolierender Folien nur dann erfolgen wenn betriebsmaumlszligig keine Entladungen auftreten

324 Begrenzung der uumlbertragenen Ladung

(1) Die von einem Gegenstand maximal uumlbertragene Ladung darf die folgenden Werte nicht uumlberschreiten

60 nC fuumlr Explosionsgruppe I oder IIA 30 nC fuumlr Explosionsgruppe IIB 10 nC fuumlr Explosionsgruppe IIC

Hinweis Der Pruumlfgegenstand wird moumlglichst hoch aufgeladen und eine Entladung zu einer Kugelelektrode eines Coulombmeters provoziert

(2) Folgende Maszlignahmen koumlnnen die von isolierenden Flaumlchen uumlbertragene Ladung reduzieren

bull grobe Strukturierung der Oberflaumlche nur fuumlr die Explosionsgruppen I oder IIA bull Einbau leitfaumlhiger Koronaspitzen

325 Befeuchtung der Luft

Durch Erhoumlhung der relativen Feuchte kann der Oberflaumlchenwiderstand verringert werden Eine Erhoumlhung der relativen Feuchte darf nicht als alleinige Maszlignahme in Zone 0 angewendet werden

Hinweis In vielen Faumlllen reicht eine Erhoumlhung der relativen Feuchte auf 65 - bei 23 degC - aus Auch wenn feuchte Luft selbst isolierend ist kann die Oberflaumlche vieler isolierender Materialien durch feuchte Luft ableitfaumlhig werden Waumlhrend z B Glas oder Naturfasern diese Eigenschaft besitzen trifft dies jedoch fuumlr viele andere Materialien wie z B Polytetrafluorethylen oder Polyethylen nicht zu

326 Ionisierung der Luft

Eine gefaumlhrliche Aufladung isolierender Gegenstaumlnde kann manchmal lokal durch ionisierte Luft vermieden werden Dieses Verfahren eignet sich z B zur Neutralisation elektrischer Ladungen auf Kunststoffplatten oder -schichten Die Wirksamkeit der Ionisierungseinrichtungen ist regelmaumlszligig zu pruumlfen

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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3261 Passive Ionisatoren

Passive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC nicht angewendet werden Sie sind allein keine ausreichende Maszlignahme in Zone 0

Hinweis Passive Ionisatoren sind geerdete spitze Elektroden wie z B feine Nadeln duumlnne Draumlhte oder leitfaumlhige Litzen Sie neutralisieren durch Koronaentladung elektrische Ladungen auf der Oberflaumlche eines aufgeladenen Gegenstandes nur solange die Anfangsfeldstaumlrke uumlberschritten ist Stark verschmutzte passive Ionisatoren koumlnnen zu Entzuumlndungen fuumlhren

3262 Aktive Ionisatoren

(1) Aktive Ionisatoren eignen sich lokale Ladungsansammlungen zu neutralisieren Ihre Wirksamkeit haumlngt wesentlich von der richtigen Auswahl und Positionierung und von der regelmaumlszligigen Reinigung der Ionisatoren ab

Hinweis Zur Wartung gehoumlrt auch die regelmaumlszligige Reinigung der emittierenden Seite der Ionisatoren

(2) Aktive Ionisatoren duumlrfen bei Stoffen der Explosionsgruppe IIC und daruumlber hinaus in Zone 0 nicht angewendet werden

Hinweis Bei einem aktiven Ionisator wird uumlblicherweise eine hohe Spannung an koronaerzeugende Spitzen angelegt Handelsuumlbliche Systeme verwenden in der Regel Wechselspannung in einem Bereich zwischen 5 und 15 kV

3263 Radioaktive Ionisatoren

(1) Die Dauer der Wirksamkeit radioaktiver Ionisatoren ist wegen der Halbwertszeit der radioaktiven Praumlparate begrenzt

(2) Radioaktive Ionisatoren duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Radioaktive Stoffe ionisieren die umgebende Luft und koumlnnen zur Ableitung elektrischer Ladungen von einem aufgeladenen Gegenstand eingesetzt werden

3264 Geblaumlse mit ionisierter Luft

Geblaumlse mit ionisierter Luft duumlrfen nicht in Zone 0 verwendet werden

Hinweis Zunaumlchst wird die Luft mit einer der vorgenannten Methoden ionisiert und anschlieszligend durch ein Geblaumlse an den Verwendungsort gebracht Dieses Verfahren eignet sich zur Ableitung elektrischer Ladungen von Gegenstaumlnden mit kompliziert geformter Oberflaumlche Innerhalb des Luftstromes ist die schnelle Abnahme der Ionenkonzentration zu beruumlcksichtigen Die Ionisation der Luft ist beim Transport uumlber Distanzen von mehr als 10 cm oft schwer aufrecht zu erhalten

33 Folien- und Papierbahnen

(1) Folien- und Papierbahnen koumlnnen unter anderem beim Laufen uumlber Walzen gefaumlhrlich aufgeladen werden

(2) Diese Aufladung entsteht beim Abheben oder Trennen des isolierenden Traumlgermaterials von der Unterlage oder von den Fuumlhrungs- und Druckelementen wie z B beim Abwickeln von der Rolle bei Rollenmaschinen beim Lauf des Traumlgermaterials uumlber Fuumlhrungs- und Leitwalzen beim Austritt der bedruckten bzw beschichteten Bahn aus dem Druck- bzw Auftragswerk

Hinweis Erfahrungsgemaumlszlig ist an Tief- und Flexodruckmaschinen das bedruckte Traumlgermaterial nach seinem Austritt aus dem Druckwerk d h in unmittelbarer Naumlhe des Farbkastens insbesondere beim Einsatz elektrostatischer Druckhilfen am staumlrksten aufgeladen Die Farbe selbst wird durch den in ihr rotierenden Zylinder betraumlchtlich aufgeladen wozu ihre dispergierten Feststoffanteile stark beitragen

(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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(3) Die Aufladung beim Drucken und Beschichten ist so gering wie moumlglich zu halten Folgende Parameter beeinflussen ihre Houmlhe

Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Folien- und Papierbahnen wie z B durch die Feuchte des Traumlgermaterials

bull Art Oberflaumlchenbeschaffenheit und Leitfaumlhigkeit der Fuumlhrungs- und Druckelemente wie Rollen Walzen und Zylinder

bull die Verarbeitungsgeschwindigkeit bull konstruktionsbedingte zusaumltzliche Reibung zwischen Materialbahn und Rollen Walzen und

Zylindern beim Anlauf oder bei Geschwindigkeitsaumlnderung von Rollenmaschinen oder bei schwergaumlngigen Umlenkwalzen

bull relative Luftfeuchte im Arbeitsraum

(4) Aufladungen koumlnnen durch folgende Maszlignahmen vermieden werden

bull Erdung aller leitfaumlhigen Teile bull Einsatz ableitfaumlhiger Materialien fuumlr Rollen Walzen Zylinder und Traumlgermaterial bull Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit fuumlr Farben Lacke Klebstoffe Loumlsemittel oder Schmiermittel auf

mindestens 1000 pSm bull Entladung der Papier- oder Folienbahnen auslaufseitig in der Mitte zwischen der Abloumlselinie

vom Presseur und der ersten Umlenkrolle und - falls notwendig - zusaumltzlich vor Eintritt in das Druck- oder Auftragswerk

Hinweis In vielen Faumlllen reichen die genannten Maszlignahmen nicht aus und die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre ist z B durch technische Luumlftung zu vermeiden

Beispiel 1 Beschichten und Bedrucken isolierender Folien

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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34 Foumlrdergurte

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen den Trommeln und dem Foumlrdergurt kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlche Die vom Gurtband aufgenommene Ladung kann nur uumlber die geerdeten ableitfaumlhigen Rollen oder Trommeln sicher abgeleitet werden wenn der Foumlrdergurt ausreichend ableitfaumlhig ist

Hinweis Normalerweise wird ein Foumlrdergurt aus isolierendem Material gefertigt wohingegen Antriebstrommel und Tragrollen aus leitfaumlhigem Material bestehen

(2) Ein Foumlrdergurt heiszligt ableitfaumlhig wenn die Oberflaumlchenwiderstaumlnde der Ober- und Unterseite des Bandes weniger als 3 108 Ω betragen Besteht der Gurt aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur als ableitfaumlhig betrachtet solange sein Durchgangswiderstand 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(3) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen duumlrfen nur ableitfaumlhige Foumlrdergurte eingesetzt werden Diese sind uumlber leitfaumlhige geerdete Rollen und Trommeln zu fuumlhren Isolierende Foumlrdergurte duumlrfen nur eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(4) Gurtverbinder sind in Bereichen der Zone 0 nicht zulaumlssig Gleiches gilt in Zone 1 bei Gasen oder Daumlmpfen der Explosionsgruppe IIC

(5) Reparaturen ableitfaumlhiger Foumlrdergurte duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen Es gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 2

Tabelle 2 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Foumlrdergurte

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 05 05 05

1 5 5 05

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

(6) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(7) Fuumlr Bandgeschwindigkeiten v gt 5 ms liegen keine Erfahrungen vor

35 Antriebsriemen

(1) Der kontinuierliche Trennvorgang zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe kann betraumlchtliche Ladungsmengen auf den bewegten Oberflaumlchen und dabei gefaumlhrliche Aufladungen erzeugen Die Aufladung haumlngt vom spezifischen Widerstand der verwendeten Werkstoffe ab Sie steigt mit der Geschwindigkeit der Zugspannung sowie der Breite der Beruumlhrungsflaumlchen

Hinweis Antriebsriemen sind Keilriemen Zahnriemen und Flachriemen die rotierende Teile oder Maschinen antreiben Die Materialien aus denen der Riemen gefertigt ist sind haumlufig isolierend waumlhrend die Riemenscheiben normalerweise aus Metall sind

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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(2) Ein Antriebsriemen heiszligt ableitfaumlhig wenn fuumlr den Riemen gilt

R B le 105 Ωm

mit R = Widerstand des montierten Antriebsriemens gegen Erde Die Messorte liegen jeweils auf der die Rollen beruumlhrenden Seite des Riemens und in der Mitte zwischen zwei Laufrollen

B = Bei Flachriemen die Riemenbreite bei Keilriemen die doppelte Flankenbreite

(3) Besteht der Antriebsriemen aus Schichten unterschiedlicher Materialien wird er nur dann als ableitfaumlhig betrachtet wenn zusaumltzlich sein Durchgangswiderstand senkrecht zu den Schichten den Wert von 109 Ω nicht uumlberschreitet

Hinweis Die Widerstandsmessung erfolgt bei 23 degC und 50 relativer Luftfeuchte

(4) In explosionsgefaumlhrdeten Bereichen der Zone 0 duumlrfen keine in den Zonen 1 und 2 nur ableitfaumlhige Antriebsriemen eingesetzt werden Sie sind uumlber leitfaumlhige geerdete Riemenscheiben zu fuumlhren Isolierende Antriebsriemen duumlrfen nur dann eingesetzt werden wenn gefaumlhrliche Aufladungen ausgeschlossen sind

(5) Riemenverbinder sind nicht zulaumlssig

(6) Haftwachs oder isolierende Klebstoffe duumlrfen die ableitfaumlhige Eigenschaft der Antriebsriemen nicht herabsetzen

(7) Reparaturen ableitfaumlhiger Antriebsriemen duumlrfen den Widerstand nicht erhoumlhen

(8) Fuumlr Antriebsriemen gelten die Houmlchstgeschwindigkeiten der Tabelle 3

(9) Fuumlr Explosionsgruppe I gelten die gleichen Werte wie fuumlr Explosionsgruppe IIA

(10) Erfahrungen bei Antriebsriemengeschwindigkeiten v gt 30 ms liegen nicht vor

Tabelle 3 Houmlchstgeschwindigkeiten fuumlr ableitfaumlhige Antriebsriemen

Zone Houmlchstgeschwindigkeit [ms] fuumlr Explosionsgruppen

IIA IIB IIC

0 0 0 0

1 30 30 0

2 Maszlignahmen nur erforderlich wenn erfahrungsgemaumlszlig zuumlndwirksame Entladungen auftreten

4 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit Fluumlssigkeiten

Durch Fuumlllen und Entleeren von Behaumlltern mit Fluumlssigkeiten durch Umpumpen Ruumlhren Mischen und Verspruumlhen von Fluumlssigkeiten aber auch beim Messen und Probenehmen sowie durch Reinigungsarbeiten koumlnnen sich Fluumlssigkeiten oder das Innere von Behaumlltern gefaumlhrlich aufladen Die entstehende Ladungsmenge und die Houmlhe der Aufladung haumlngen von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit ihrer Stroumlmungsgeschwindigkeit dem Arbeitsverfahren sowie von der Groumlszlige und Geometrie des Behaumllters und von den Behaumlltermaterialien ab

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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41 Einteilung von Fluumlssigkeiten

(1) Die entstehende Ladungsmenge einer Fluumlssigkeit nimmt mit der Groumlszlige vorhandener Grenzflaumlchen wie z B an Wandungen und mit der Stroumlmungsgeschwindigkeit zu Eine zweite nicht mischbare Phase wie z B in Dispersionen oder fluumlssigfluumlssig-Mischungen vergroumlszligert die Aufladung erheblich Da sich Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit staumlrker aufladen als solche hoher Leitfaumlhigkeit werden zur Wahl geeigneter Maszlignahmen die Fluumlssigkeiten hinsichtlich ihrer Leitfaumlhigkeit K wie folgt eingeteilt

niedrige Leitfaumlhigkeit K le50 pSm mittlere Leitfaumlhigkeit 50 pSm lt K le1000 pSmhohe Leitfaumlhigkeit 1000 pSm lt K

Hinweis Die Leitfaumlhigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes z B 1000 pSm entsprechen 109 Ωm Die hier genannten Bereiche niedrige mittlere oder hohe Leitfaumlhigkeit sind nicht identisch mit den in Nummer 2 Ziffern 10 12 und 13 genannten Bereichen fuumlr leitfaumlhig ableitfaumlhig und isolierend Messungen der Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit koumlnnen unterschiedliche Werte ergeben je nachdem ob sie ruht oder nicht

(2) Eine gefaumlhrliche Aufladung tritt besonders leicht bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit auf BeiFluumlssigkeiten mittlerer Leitfaumlhigkeit ist beim Stroumlmen durch Rohre und Filter sowie bei Ruumlhrprozessen eine gefaumlhrliche Aufladung auch noch moumlglich Bei Fluumlssigkeiten hoher Leitfaumlhigkeit ist mit gefaumlhrlichen Aufladungen nur bei stark ladungserzeugenden Prozessen wie z B beim Verspruumlhen oder wenn sie keinen Erdkontakt aufweisen zu rechnen

42 Verfahrenstechnische Maszlignahmen

(1) Die folgenden Maszlignahmen gelten fuumlr den Umgang mit Fluumlssigkeiten und organischen Loumlsemitteln der Explosionsgruppen IIA und IIB mit MZE ge 02 mJ sowie mit Mineraloumllprodukten die explosionsfaumlhige Atmosphaumlre bilden koumlnnen Sie gelten somit z B nicht fuumlr Schwefelkohlenstoff oder Diethylether

(2) Alle leitfaumlhigen Stoffe Einrichtungen und Gegenstaumlnde sind zu erden und alle ableitfaumlhigen mit Erde zu verbinden

Hinweis Hinsichtlich Erdung und Potenzialausgleich siehe auch Nummer 8

(3) Arbeitsschritte wie z B Ruumlhren Umpumpen Dispergieren duumlrfen nur in leitfaumlhigen Behaumlltern durchgefuumlhrt werden es sei denn die Leitfaumlhigkeit der homogenen Phase betraumlgt mehr als 1000 pSm

(4) Zur Vermeidung gefaumlhrlicher Ladungsansammlungen in Fluumlssigkeiten ist die Erhoumlhung der Leitfaumlhigkeit durch Additive eine wirksame Maszlignahme

Hinweis Mit speziellen Additiven kann die Leitfaumlhigkeit einer Fluumlssigkeit auf uumlber 50 pSm erhoumlht werden wie z B bei Flugzeugkraftstoffen Oft genuumlgen bereits Konzentrationen im ppm-Bereich

(5) Beim Umgang mit brennbaren Fluumlssigkeiten muss oft die Erzeugung elektrostatischer Ladungen begrenzt werden

Maszlignahmen beim Ruumlhren oder Schuumltteln koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Nennleistung des Ruumlhrwerks bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase

Maszlignahmen beim Befuumlllen oder Entleeren eines Behaumllters koumlnnen z B sein

bull das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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Hinweis Das Begrenzen der Stroumlmungsgeschwindigkeit bezieht sich im Folgenden auf Fluumlssigkeiten im normalen Viskositaumltsbereich Bei Fluumlssigkeiten hoher Viskositaumlt wie z B Schmieroumllen sind daruumlber hinausgehende Maszlignahmen erforderlich Siehe auch Nummer 46

bull eine ausreichende Verweilzeit hinter Pumpen und Filtern z B durch Beruumlcksichtigen einer Zeitspanne vom Mehrfachen der Relaxationszeit (siehe auch Anhang E)

bull das Vermeiden verspritzender Fluumlssigkeit z B durch Unterspiegelabfuumlllung oder durch Fuumlllrohrfuumlhrung bis zum Boden bei der Kopfbefuumlllung oder mit Ablenkplatte bei der Bodenbefuumlllung

bull das Vermeiden von Gasblasen bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase oder deren Aufwirbelung z B von

Wasser am Grund von Oumlltanks

Maszlignahmen beim Reinigen von Behaumlltern mit Fluumlssigkeitsstrahler koumlnnen z B sein

bull das Beschraumlnken des Fluumlssigkeitsdruckes und -durchsatzes bull das Vermeiden einer zweiten nicht mischbaren Phase insbesondere wenn die

Reinigungsfluumlssigkeit im Kreislauf gefuumlhrt wird bull das Vermeiden der Tankreinigung mit Dampfstrahl

Maszlignahmen beim Umgang mit Suspensionen koumlnnen z B sein

bull das Verringern der Stroumlmungsgeschwindigkeit Maszlignahmen sind auch bull das Vermeiden isolierter leitfaumlhiger Gegenstaumlnde im Behaumllter sowie bull die regelmaumlszligige Kontrolle der Fluumlssigkeit auf schwimmende Gegenstaumlnde

(6) Weitergehende Maszlignahmen insbesondere beim Befuumlllen oder Entleeren sind abhaumlngig von der Behaumlltergroumlszlige In dieser TRBS wird zwischen

bull groszligen bull mittelgroszligen und bull kleinen

Behaumllter unterschieden

43 Groszlige Behaumllter

(1) Groszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L gt 5 m oder einem Behaumllterinhalt V gt 50 m3 Dazu gehoumlren z B Lagertanks und auch Ladetanks von Schiffen

(2) Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(3) Groszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen

(4) Ortsfeste groszlige Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche muumlssen mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

Hinweis Groszlige Behaumllter aus nichtmetallischen Werkstoffen erfordern eine gesonderte Beurteilung

(5) Im Bereich groszliger ortsfester Behaumllter unterscheidet man Tanks mit Festdach und Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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431 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Fuumlr die sichere Befuumlllung groszliger Behaumllter kann eine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit erforderlich sein

(2) Die Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt unter anderem von folgenden Randbedingungen ab

bull von der Verunreinigung der Fluumlssigkeit mit einer anderen mit ihr nicht mischbaren Phase

Hinweis Eine Fluumlssigkeit ist verunreinigt wenn sie mehr als 05 Vol- freie nicht mischbare Fluumlssigkeit wie z B Wasser in Benzin oder wenn sie mehr als 10 mgl suspendierte Feststoffe enthaumllt

bull der Fuumlllvorgang befindet sich noch in der Anfangsphase

Hinweis 1 Die Anfangsphase des Fuumlllvorganges endet beim Tank mit Festdach wenn der Auslauf des Fuumlllrohres und alle weiteren Einbauteile am Boden des Tanks um mindestens das Zweifache des Fuumlllrohrdurchmessers uumlberdeckt sind

Hinweis 2 Bei Tanks mit Schwimmdach oder inneren Schwimmdecken endet die Anfangsphase beim Aufschwimmen des Daches oder der Abdeckung

Hinweis 3 Liegt Wasser in den Rohrleitungen vor endet die Anfangsphase nachdem das vorhandene Wasser vollstaumlndig beseitigt wurde

Hinweis 4 Erfahrungsgemaumlszlig liegt kein Wasser in den Rohrleitungen mehr vor nachdem das Zweifache des Rohrleitungsinhaltes in den Tank gelaufen ist oder die Befuumlllung bei niedriger Stroumlmungsgeschwindigkeit 30 Minuten angedauert hat

(5) Die houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeiten fuumlr das Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit zeigt die Tabelle 4

Hinweis Bei Stroumlmungsgeschwindigkeiten v lt 7 ms ist erfahrungsgemaumlszlig nicht mit gefaumlhrlichen Aufladungen zu rechnen

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 4 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

Tabelle 4 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v beim Befuumlllen groszliger Metalltanks mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit

Randbedingung beim Befuumlllen

Tank mit Festdach

Tank mit Schwimmdach oder Schwimmdecke

In der Anfangsphase v lt 1 ms v lt 1 ms

danach ohne Verunreinigungen

v lt 7 ms

danach mit Verunreinigungen v lt 1 ms

keine Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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432 Tanks mit Festdach

(1) Neben den Maszlignahmen nach Nummer 42 sind alle leitfaumlhigen Teile der Tanks und alle dazugehoumlrenden leitfaumlhigen Ausruumlstungen wie Rohre Pumpen Filtergehaumluse zu erden

(2) Bei Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit sind folgende zusaumltzliche Maszlignahmen erforderlich

bull Fluumlssigkeiten duumlrfen nicht in einen Tank eingefuumlllt werden der bereits eine Fluumlssigkeit houmlherer Dichte als die der einzufuumlllenden Fluumlssigkeit enthaumllt

bull Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase enthalten wie z B Luft- oder Dampfblasen

Hinweis Diese beiden Maszlignahmen vermeiden den Auftrieb aufgeladener Fluumlssigkeiten an die Oberflaumlche und verringern das elektrische Potenzial im Totraum des Tanks

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

bull Die Befuumlllung ist so durchzufuumlhren dass Entladungen zwischen der Fluumlssigkeit und dem Fuumlllrohr oder den Einbauteilen vermieden werden

bull Turbulenz der Fluumlssigkeiten ist zu vermeiden Hinweis 1 Wichtige Parameter beim Befuumlllen und fuumlr das Vermeiden von Turbulenzen sind der Querschnitt des Fuumlllrohres die Stroumlmungsgeschwindigkeit sowie die Steuerung des Fuumlllrohres bei Unterspiegelbefuumlllung Hinweis 2 Vermeiden von Turbulenz bewirkt dass einflieszligende aufgeladene Fluumlssigkeit eher am Boden des Tanks verbleibt und nicht an die Oberflaumlche gelangt Abgesetzte nicht mischbare Fluumlssigkeiten wie z B Bodenwasser Feststoffe oder Sedimente werden ohne Turbulenz nicht aufgewirbelt

bull Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

433 Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke

(1) Das Schwimmdach oder die Schwimmdecke muumlssen aus leitfaumlhigem Material bestehen und geerdet sein um Aufladungen oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels zu vermeiden

(2) Schwimmkoumlrper wie z B Schwimmkugeln duumlrfen nur bei Fluumlssigkeiten mit ausreichender Leitfaumlhigkeit eingesetzt werden und muumlssen aus leitfaumlhigem oder ableitfaumlhigem Material bestehen sowie mit Erde verbunden sein

Hinweis Schwimmkoumlrper werden eingesetzt um die Verdunstung im Tank zu beschraumlnken Sie koumlnnen sich gefaumlhrlich aufladen wenn sie nicht mit Erde verbunden sind

(3) Stroumlmungsgeschwindigkeiten und Durchmesser des Fuumlllrohres sind so zu waumlhlen dass die Stroumlmungsgeschwindigkeiten weder zu Beginn noch danach die houmlchstzulaumlssigen Werte nach Nummer 431 uumlberschreiten

(4) In der Anfangsphase ist Folgendes zu beruumlcksichtigen

bull Hinter Einrichtungen die Fluumlssigkeiten aufladen wie z B Mikrofilter in der Einfuumlllleitung ist eine angemessene Verweilzeit zwischen den ladungserzeugenden Bauteilen und dem Tankeinlass erforderlich

bull Eventuell vorhandenes Bodenwasser darf nicht aufgewirbelt werden

Hinweis Damit wird die Ansammlung von Ladungen im Tank verringert

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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(5) Die einflieszligende Fluumlssigkeit darf keine gasfoumlrmige Phase wie z B Luft oder Gasblasen enthalten

Hinweis Unter dieser Bedingung liegt bei Tanks mit Schwimmdach oder innerer Schwimmdecke nach der Anfangsphase keine explosionsfaumlhige Atmosphaumlre oberhalb des Fluumlssigkeitsspiegels vor

44 Mittelgroszlige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einer Diagonalen L le 5 m oder einem Rauminhalt 1 m3 lt V lt 50m3 Dazu gehoumlren z B Reaktionsbehaumllter und die Behaumllter von Straszligentank- oder Eisenbahnkesselwagen

(2) Unabhaumlngig von der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit sind die Maszlignahmen zur Begrenzung der Ladungserzeugung nach Nummer 42 zu treffen

(3) Rohrleitungen und Schlaumluche muumlssen aus ableitfaumlhigem Material gefertigt sein oder den Anforderungen an Rohre und Schlaumluche entsprechen

Hinweis Siehe auch Nummer 49

(4) Die Leitungen duumlrfen mit Luft oder anderen Gasen nur dann gereinigt werden wenn unterhalb der houmlchstzulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit gearbeitet wird

441 Begrenzung der Stroumlmungsgeschwindigkeit

(1) Die Stroumlmungsgeschwindigkeit ist zu begrenzen Die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit haumlngt von Groumlszlige und Form des Behaumllters der Fuumlllmethode wie z B Kopf- oder Bodenbefuumlllung dem Durchmesser der Leitung zum Behaumllter und der Leitfaumlhigkeit der Fluumlssigkeit ab und darf 7 ms nicht uumlberschreiten

Hinweis Beim Befuumlllen von quader- oder kugelfoumlrmigen Behaumlltern von etwa 5 m Rauminhalt - das entspricht in etwa der Groumlszlige und Form eines Teilraums bei Straszligentankwagen - kann es auf Grund ihrer Geometrie am ehesten zu gefaumlhrlichen Aufladungen kommen

(2) Bei der Befuumlllung mit einer zwei- oder mehrphasigen Fluumlssigkeit ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit auf 1 ms zu begrenzen Gleiches gilt auch wenn abgesetztes Bodenwasser im Behaumllter aufgewirbelt werden kann

Hinweis Die Stroumlmungsgeschwindigkeit soll aber auch 1 ms nicht wesentlich unterschreiten da sich andernfalls Wasser an tiefen Punkten in der Rohrleitung absetzen kann

Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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Beispiel 2 Befuumlllen mittelgroszliger Behaumllter

(3) Fuumlr houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten einphasiger Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit wie z B gesaumlttigte kohlenwasserstoffhaltige Fluumlssigkeiten ohne freies Wasser gilt

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

mit v =

mittlere lineare Stroumlmungsgeschwindigkeit im Fuumlllrohr [ms]

d =

Fuumlllrohrdurchmesser [m] bei mehreren Fuumlllleitungen zwischen Tankkammern der kleinste Rohrdurchmesser im zu befuumlllenden Tank bzw der Tankkammer [m]

Hinweis An die Stelle des kleinsten Rohrdurchmessers tritt der naumlchst groumlszligere wenn die Laumlnge des kleinsten Rohres kuumlrzer als 10 m ist und sein Durchmesser mindestens 23 des naumlchst groumlszligeren Durchmessers betraumlgt

N =

Geometriefaktor des Tanks

N =

1 fuumlr L lt 20 m wobei L Tankkammerlaumlnge [m]

N =

(L2)05 fuumlr 20 m le L le 45 m

N =

15 fuumlr 45 m lt L

Hinweis Bei der Kopfbefuumlllung wirkt das Fuumlllrohr als zentraler Leiter und reduziert das maximale elektrische Potenzial im Tank Zentraler Leiter ist ein in der Mitte des Behaumllters befindlicher geerdeter leitfaumlhiger Gegenstand wie z B ein Fuumlllrohr oder ein Stahlseil

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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(4) Bei der Bestimmung der Laumlnge einer Tankkammer werden Schwallbleche nicht beruumlcksichtigt

(5) Liegt z B bei der Bodenbefuumlllung der Kammer eines Straszligentankwagens kein zentraler Leiter vor ist die Stroumlmungsgeschwindigkeit nach der ersten Formel in Absatz 3 zu bestimmen die um 25 niedrigere Stroumlmungsgeschwindigkeiten ergibt

(6) Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

442 Straszligentankwagen

Fuumlr Straszligentankwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Der Widerstand zwischen Fahrwerk Tank und zugehoumlrigen Ausruumlstungen auf dem Tankwagen muss 106 Ω unterschreiten

2 Vor jeder Taumltigkeit wie z B dem Oumlffnen der Deckel dem Anschlieszligen der Rohre oder Schlaumluche ist der Tankwagen mit einem Erdungskabel zu erden so dass der Widerstand zwischen dem Tank und dem Boden oder gegebenenfalls einer Ladungsbruumlcke 106 Ω unterschreitet Es darf nicht vor Abschluss aller Taumltigkeiten entfernt werden

3 Verriegelungen die eine Be- oder Entladung bei nicht angeschlossenem oder nicht wirksamem Erdungskabel verhindern sind zweckmaumlszligig

4 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Tankwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

5 Werden ein oder mehrere Straszligentankwagen mit unterschiedlich groszligen Tankkammern am gleichen Beladungsort befuumlllt darf nur mit der zulaumlssigen Stroumlmungsgeschwindigkeit fuumlr die kleinste Tankkammer (L lt 2 m d h N = 1) befuumlllt werden um Fehler durch Verwechslung der Tankkammern zu vermeiden

6 Beim Umgang mit Fluumlssigkeiten die eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweisen gilt fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 5 aufgefuumlhrt

7 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

8 Straszligentankwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

9 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 5 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

10 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

Seite 23 von 29

5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

Seite 24 von 29

(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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Tabelle 5 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Straszligentankwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Straszligentankwagen (N = 1)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen- strom

[m3min]

Stroumlmungs- geschwindigkeit

v [ms]

Volumen-strom

[m3min]

005 70 083 70 083

008 63 190 47 140

010 50 240 38 180

015 33 350 25 270

020 25 470 19 350

) Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

Tabelle 6 Houmlchstzulaumlssige Werte fuumlr v d von Kraftstoffen in Abhaumlngigkeit von Schwefelgehalt und Leitfaumlhigkeit (mit N = 1)

Leitfaumlhigkeit K [pSm] Schwefelgehalt [ppm] κ gt 50 50 ge κ gt 10 κ lt 10 oder unbekannt

gt 50 v d lt 05 v d lt 05 v d lt 038

le 50 v d lt 05 v d lt 038 v d lt 025

443 Eisenbahnkesselwagen

Fuumlr Eisenbahnkesselwagen gelten uumlber die Anforderungen an mittelgroszlige Behaumllter hinaus folgende Maszlignahmen

1 Die Widerstaumlnde zwischen den beiden Schienen des Gleiskoumlrpers untereinander sowie zwischen dem Gleiskoumlrper und der Ladungsbruumlcke muumlssen 106 Ω unterschreiten

2 Entsprechendes gilt fuumlr den Widerstand zwischen den Raumldern dem Tank und dem uumlbrigen Kesselwagen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Erdung des Kesselwagens selbst nicht erforderlich da diese durch die Schienen erfolgt

3 Wird um Streustroumlme zu verhindern ein Isolierflansch in die Fuumlllleitung eingebaut ist vor Fuumlllbeginn das Fuumlllventil mit dem Schienenfahrzeug elektrisch zu verbinden Die Einrichtung die fuumlr das Fuumlllen des Kesselwagens verwendet wird muss vom uumlbrigen Gleiskoumlrper isoliert sein um Streustroumlme zu vermeiden Die Isolierung durch den Isolierflansch darf bei diesem Verfahren nicht durch Gegenstaumlnde oder Eisenbahnwagen kurzgeschlossen werden

4 Werden Fluumlssigkeiten mit niedriger Leitfaumlhigkeit verladen gilt unabhaumlngig von der Laumlnge der Tankkammer (N = 15) fuumlr die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit v

v dN = 035 m2s fuumlr Wechselbeladung schwefelarmer Kraftstoffe niedriger Leitfaumlhigkeit

v dN = 038 m2s fuumlr Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter

v dN = 050 m2s fuumlr Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

Zu v d und N siehe auch Nummer 441 (3)

Hinweis Zahlenbeispiele sind in der Tabelle 7 aufgefuumlhrt

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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5 Bei Kopfbefuumlllung ist das Tauchrohr bis auf den Grund des Tanks herabzusenken bevor mit der Befuumlllung begonnen wird

6 Eisenbahnkesselwagen sollen unter freiem Himmel waumlhrend eines Gewitters nicht ohne Blitzschutz mit brennbaren Fluumlssigkeiten befuumlllt werden

Tabelle 7 Houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeiten v fuumlr das Befuumlllen von Eisenbahnkesselwagen mit Fluumlssigkeiten niedriger Leitfaumlhigkeit (mit N = 15)

Eisenbahnkesselwagen (N = 15)

Boden- oder Kopfbefuumlllung mit zentralem Leiter

v dN = 050 m2s

Bodenbefuumlllung ohne zentralen Leiter v dN = 038 m2s

Fuumlllrohrdurchmesser d [m]

Stroumlmungsgeschwindigkeitv [ms]

Volumenstrom[m3min]

Stroumlmungsgeschwindigkeit v [ms]

Volumenstrom[m3min]

010 70 33 56 26

015 50 53 37 40

020 38 71 28 53

025 30 88 22 66

030 25 106 19 79

Der errechnete Wert wird nach Nummer 441 auf 70 ms begrenzt

7 Da fuumlr mittlere Leitfaumlhigkeiten von 50 pSm bis 1000 pSm nur geringe Erfahrungswerte vorliegen ist es zweckmaumlszligig die Werte der Tabelle 7 auch fuumlr diese Fluumlssigkeiten anzuwenden

8 Werden bei Wechselbeladung (switch loading) schwefelarme Kraftstoffe eingesetzt sind verringerte (v d) Werte gemaumlszlig der Tabelle 6 anzuwenden

9 Ist die Versiegelung des Untergrundes einer Fuumlllstelle unumgaumlnglich und wird die Fuumlllstelle nur selten benutzt kann ein isolierender Boden toleriert werden wenn durch zusaumltzliche Maszlignahmen sichergestellt ist dass Personen in der Umgebung des Eisenbahnkesselwagens geerdet sind oder nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

444 Ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Mittelgroszlige Behaumllter aus ausschlieszliglich ableitfaumlhigem Material werden wie Metallbehaumllter behandelt

(2) Mittelgroszlige Behaumllter aus ableitfaumlhigem Kunststoff oder mit ableitfaumlhigen Kunststoffbeschichtungen sind mit der Aufschrift elektrostatisch ableitfaumlhig zu versehen Ortsfeste Behaumllter muumlssen Erdkontakt besitzen und ortsbewegliche mit Erdungseinrichtungen ausgeruumlstet sein

445 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung duumlrfen nicht mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ befuumlllt werden

(2) An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Rufladungen auftreten wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit Diese Gefahr besteht nicht bei Beschichtungen von weniger als 2 mm Dicke wie z B Farbschichten oder Epoxidbeschichtungen solange der Behaumllter nur zum Befuumlllen Entleeren Transportieren und Lagern verwendet wird und nicht wiederholt schnell befuumlllt wird

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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(3) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

(4) Fuumlr innenbeschichtete Behaumllter gilt ferner

bull Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein ein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

bull Es muss eine elektrische Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Hinweis Diese kann z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Steigrohr am Tankboden oder Fuszligventil bzw eine geerdete Metallplatte am Tankboden realisiert werden

bull Personen sind beim Betreten eines Behaumllters zu erden

446 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

(1) Der Behaumllter einschlieszliglich aller Bauteile ist zu erden bzw mit Erde zu verbinden Personen in der direkten Umgebung des Behaumllters duumlrfen nicht aufgeladen werden

Hinweis Es besteht leicht die Gefahr dass die aumluszligere Beschichtung eines Behaumllters aufgeladen wird und dass auszligen angebrachte Gegenstaumlnde isoliert sind

(2) Bei Beschichtungsstaumlrken D lt 2 mm sind keine gefaumlhrlichen Aufladungen zu erwarten solange nicht durch aumluszligere Prozesse starke elektrostatische Aufladungen erzeugt werden wie z B durch Spruumlhaufladung

447 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit mehrfacher Beschichtung

(1) Uumlber die Anforderungen der Nummern 445 und 446 hinaus ist bei Behaumlltern mit mindestens einer leitfaumlhigen Schicht die zwischen zwei isolierenden Schichten liegt zu beachten

1 Der Erdungsanschluss der leitfaumlhigen Schicht muss den zu erwartenden Belastungen standhalten

2 Die Fluumlssigkeit und die leitfaumlhigen Schichten sind elektrisch zu verbinden 3 Besteht die leitfaumlhige Schicht aus einem Netz oder Gitter darf die Flaumlche der einzelnen

Maschen nicht groumlszliger sein als der in der Tabelle 1a fuumlr Zone 0 angegebene Wert

Hinweis Siehe auch Nummer 321

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten erzeugen die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren In diesen Faumlllen muss die Durchschlagspannung der Beschichtung UD lt 4 kV sein

448 Isolierende Behaumllter

Isolierende Behaumllter duumlrfen in explosionsgefaumlhrdeten Bereichen nicht eingesetzt werden es sei denn sie koumlnnen nachweislich nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden

Hinweis Sie koumlnnen z B von auszligen nicht gefaumlhrlich aufgeladen werden wenn sie in der Erde vergraben sind Durch Vergraben wird ein isolierender Behaumllter einem leitfaumlhigen Tank mit isolierender Innenbeschichtung vergleichbar und kann fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten gemaumlszlig Nummer 445 eingesetzt werden

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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45 Kleine Behaumllter

(1) Kleine Behaumllter im Sinne dieser TRBS sind Behaumllter mit einem Volumen V le 1 m3 Sie sind in der Regel aus Metall oder beschichtetem Metall aus Kunststoffen oder umwehrten und ummantelten Kunststoffen oder aus Glas hergestellt

Hinweis Beispiele fuumlr diese Behaumllter sind Container Faumlsser Kanister Flaschen Glasbehaumllter siehe auch Nummer 413

(2) Gefaumlhrliche Aufladungen koumlnnen durch Reibung durch Fluumlssigkeitsstroumlmung oder durch nicht geerdete Personen entstehen In diesen Faumlllen muss mit gefaumlhrlichen Entladungen an isolierten Metallkomponenten wie z B Griffen Verschluumlssen Fasspumpen sowie an festen oder fluumlssigen Oberflaumlchen gerechnet werden

451 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter

(1) Waumlhrend des Befuumlllens und Entleerens des Behaumllters muumlssen alle leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Teile des Systems elektrisch verbunden und geerdet sein

Hinweis Ein Metalltrichter darf nicht wie z B durch eine Kunststoffmuffe vom Behaumllter isoliert sein

(2) Isolierende Teile wie z B Kunststofftrichter duumlrfen nicht eingesetzt werden Ausnahmen siehe auch Nummern 455 und 48

(3) Beim Befuumlllen des Behaumllters mit Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppen IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ oder mit mehrphasigen Fluumlssigkeiten deren kontinuierliche Phase eine niedrige Leitfaumlhigkeit aufweist darf die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit von 1 ms nicht uumlberschritten werden

452 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Innenbeschichtung

(1) Zur Vermeidung von Buumlschelentladungen duumlrfen Beschichtungsstaumlrken 2 mm nicht uumlberschreiten Werden beschichtete Behaumllter fuumlr Stoffe der Explosionsgruppe IIG verwendet duumlrfen nur Beschichtungsstaumlrken D lt 02 mm verwendet werden

Hinweis An Innenbeschichtungen koumlnnen gefaumlhrliche Aufladungen wie z B durch Reibung Reinigung oder Kontakt mit aufgeladener Fluumlssigkeit auftreten

(2) Stark ladungserzeugende Prozesse wie z B wiederholtes schnelles Befuumlllen sind zu vermeiden es sei denn die Innenbeschichtung besitzt eine Durchschlagspannung UD lt 4 kV

Hinweis Andernfalls koumlnnen auf der beschichteten Innenseite hohe Ladungsdichten auftreten die zu zuumlndwirksamen Gleitstielbuumlschelentladungen fuumlhren

(3) Die Beschichtung muss fest mit der Behaumllterwand verbunden sein Abloumlsen oder Abblaumlttern der Beschichtung darf nicht auftreten

(4) Sowohl bei Fluumlssigkeiten hoher als auch mittlerer Leitfaumlhigkeit muss waumlhrend des Befuumlllens oder Entleerens eine leitfaumlhige Verbindung zwischen Fluumlssigkeit und Erde vorhanden sein Dies ist uumlber Unterspiegelbefuumlllung zu erreichen wie z B durch ein bis zum Boden gefuumlhrtes Tauchrohr

453 Leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllter mit isolierender Auszligenbeschichtung

Gegen die durch die Beschichtung zusaumltzlich auftretenden Gefahren sind die Maszlignahmen fuumlr mittelgroszlige Behaumllter nach Nummer 446 zu treffen

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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454 Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung

(1) Isolierende Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung duumlrfen fuumlr brennbare Fluumlssigkeiten der Explosionsgruppe IIC und IIB mit MZE lt 02 mJ nicht verwendet werden

Hinweis Ein entsprechender Nachweis kann z B durch eine fachkundige Pruumlfung erbracht werden

(2) Fuumlr alle anderen als die in (1) genannten brennbaren Fluumlssigkeiten muss nachgewiesen sein dass weder die Auszligen- und Innenflaumlchen des Behaumllters noch die Fluumlssigkeit im Behaumllter gefaumlhrlich aufgeladen werden koumlnnen

Hinweis Ein Beispiel isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ist der gitterummantelte oder auszligen leitfaumlhig beschichtete quaderfoumlrmige Kunststoffbehaumllter auf Palette der so genannte Intermediate Bulk Container (IBC)

(3) Die Arbeitsschritte Befuumlllen Transportieren Lagern Bereithalten vor Ort und Entleeren eines derartigen Behaumllters wie z B IBC gelten als sicher wenn die nachfolgenden neun Mindestanforderungen erfuumlllt werden

1 Die Behaumllterblase besitzt eine Wandstaumlrke s le 2 mm Ausnahmen sind nur an Ecken und Kanten zu tolerieren

2 Der Behaumllter ist bis auf kleine Flaumlchen allseitig mit einer leitfaumlhigen Umhuumlllung versehen Im Falle eines Gitters

o muumlssen die vom Gitter gebildeten Teilflaumlchen A le 100 cm2 sein o muss das Gitter an allen sechs Behaumllterseiten eng anliegen und die

Kunststoffblase beruumlhren und es darf nur an wenigen konstruktionsbedingten Stellen ein Abstand von houmlchstens 2 cm zwischen Kunststoffbehaumllter und Umhuumlllung auftreten Hinweis Konstruktionsbedingte Stellen sind z B Stutzen und Armaturenanschluumlsse

o kann ein groumlszligerer Abstand nur an Ecken und Kanten toleriert werden Hinweis Ecken und Kanten der Behaumllterblase sind meist abgerundet um Stoszlig- und Fallpruumlfung zu bestehen

3 Kleine Flaumlchen wie z B Schraubdeckel die nicht durch die Umhuumlllung geschuumltzt sind muumlssen die Anforderungen nach Nummer 32 erfuumlllen

4 Zwischen der Fluumlssigkeit im Behaumllter und der Behaumllterumhuumlllung muss eine dauerhaft leitfaumlhige Verbindung bestehen

5 Alle leitfaumlhigen Teile des Behaumllters muumlssen untereinander dauerhaft leitfaumlhig verbunden sein 6 Die Umhuumlllung des Behaumllters muss beim Befuumlllen und Entleeren geerdet sein Siehe auch

Nummer 833 Hinweis Der elektrische Widerstand zwischen Behaumllterumhuumlllung und anderen leitfaumlhigen Teilen des Behaumllters sowie der Kontaktflaumlche zum Fuszligboden darf 106 Ω nicht uumlberschreiten

7 Die Befuumlllung eines Behaumllters darf nicht in gefaumlhrlich aufgeladenem Zustand erfolgen Intermittierendes Befuumlllen oder Entleeren sowie Befuumlllen und Entleeren in kuumlrzeren Zeitabstaumlnden als 1 h ist zu vermeiden Hinweis Herstellungs- oder reinigungsbedingte gefaumlhrliche Aufladungen des Kunststoffbehaumllters sind erfahrungsgemaumlszlig nach ca 24 h Wartezeit abgeklungen

8 Die Entleerung insbesondere die Obenentleerung ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase nicht von der Umhuumlllung abloumlst

9 Das Befuumlllen mit warmen Fluumlssigkeiten ist so durchzufuumlhren dass sich die Behaumllterblase durch Kontraktion waumlhrend der Abkuumlhlung nicht von der Umhuumlllung abloumlst

(4) Fuumlr andere als die vorstehend genannten Arbeitsschritte reichen die Mindestanforderungen der Ziffern 1 bis 9 nicht aus fuumlr sie ist die Verwendung isolierender Behaumllter mit leitfaumlhiger Umhuumlllung ohne zusaumltzliche Maszlignahmen ausgeschlossen

Hinweis Zu den ausgeschlossenen Arbeitsschritten gehoumlren z B Ruumlhren Mischen Reinigen sowie die Verwendung des Behaumllters als Reaktionsgefaumlszlig Absetz- oder Sammelbehaumllter

Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Beispiel 3 Befuumlllen und Entleeren von Intermediate Bulk Containern (IBC) in Zone 1

455 Isolierende Behaumllter

(1) Bei isolierenden Behaumlltern ist die Wahrscheinlichkeit gefaumlhrlicher Aufladungen houmlher einzuschaumltzen als bei anderen Behaumlltern da leitfaumlhige oder ableitfaumlhige Behaumllterwaumlnde nicht zur Verfuumlgung stehen

Hinweis Insbesondere koumlnnen Gefaumlhrdungen ausgehen von

bull isolierten leitfaumlhigen oder ableitfaumlhigen Gegenstaumlnden oder Stoffen wie z B Metalltrichter Werkzeuge Abdeckungen und Ansammlungen von Fluumlssigkeiten

bull hohen Ladungsdichten auf Oberflaumlchen im Innern mit der Folge hoher Potenziale innerhalb und hoher elektrischer Feldstaumlrken auszligerhalb des Behaumllters

bull Reibung oder Stroumlmung an den Waumlnden bull verminderter Ladungsrelaxation aufgeladener Fluumlssigkeit

(2) In Zone 2 sind fuumlr den Umgang mit isolierenden Behaumlltern folgende Maszlignahmen zu treffen

bull Fluumlssigkeiten hoher oder mittlerer Leitfaumlhigkeit sind mit Erde zu verbinden wie z B durch ein geerdetes leitfaumlhiges Einfuumlllrohr bei Unterspiegelabfuumlllung

bull Die Stroumlmungsgeschwindigkeit darf bei mehrphasigen Fluumlssigkeiten 1 ms nicht uumlbersteigen

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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(3) In Zone 1 betraumlgt die houmlchstzulaumlssige Stroumlmungsgeschwindigkeit 1 ms Das houmlchstzulaumlssige Volumen betraumlgt 5 l

Hinweis Bei bestimmungsgemaumlszliger Verwendung sind gefaumlhrliche Aufladungen durch Ein- und Ausstroumlmen von Fluumlssigkeiten nicht zu erwarten wie z B bei Kanistern fuumlr Otto-Kraftstoffe

(4) In Zone 0 duumlrfen unabhaumlngig von den Eigenschaften der Fluumlssigkeit isolierende Behaumllter nicht eingesetzt werden Hiervon sind Behaumllter zur Probenahme nach Nummer 48 ausgenommen

Beispiel 4 Befuumlllen von Faumlssern in Zone 1

TRBS 2153 - Vermeidung von Zuumlndgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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Beispiel 5 Befuumlllen kleiner Kunststoffkanister in Zone 1

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