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Treibstoff Programmheft
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Die Kaserne Basel, das Theater Roxy und der raum33 starten mit Vollgas in die neue Theater-Saison: Die fünfte Ausgabe der Treibstoff Theatertage Basel präsentiert sieben brandneue Produktionen von jungen TheaterkünstlerInnen, welche aus über hundert Projekteingaben ausgewählt wurden.
Am 31. August beginnen die Treibstoff Theatertage 2011 mit einem Eröffnungsmarathon und drei Premieren: Um 19 Uhr entführt das Trashtheater-Trio IDK1 das Publikum im Theater Roxy auf einen esoterischen Trip, der es in sich hat. Gereinigt von negativen Energien und mit geöffneten Sinnen geht es danach per Shuttle-Bus in die Kaserne Basel, wo um 21 Uhr die Türen zu Marius Kobs2 begehbarer Bühneninstallation «Ghostcity» geöffnet werden. Parallel dazu gibt es im Rossstall der Kaserne Basel klassischen Theaterstoff zu sehen: «Exit Lear» von Luise Voigt3 erprobt King Lears Ausstieg aus seiner repräsentativen Rolle. Im Anschluss an die Doppelvorstellung laden wir zur Treibstoff-Eröffnungsparty mit XXX ein.
Ab 01. September stellt Corinne Maier4 in ihrer Lecture Performance «Selberdenken, Setzen!» im raum33 unsere Fähigkeiten als mündige Bürger auf die Probe und erteilt eine Portion lustvollen Nach-hilfeunterricht in Sachen Demokratie. In Tumasch Clalünas5 theatraler Romanadaption «A Rum Diary» (Premiere: 07. September) lauern hinter der feucht-fröhlichen Stimmung in einer karibischen Bar die dramatischen Umstände in Puerto Rico im Jahr 1959. Das Theater-kollektiv Dramazone6 besingt in ihrem «Schlagerliederabend» (Premiere: 08. September) persönliche Krisen und das Theater Barsch7 bringt als einzige Treibstoff-Gruppe mit «Wer auf der Welt» (Premiere: 09. Septem-ber) ein Stück zeitgenössische Theaterliteratur auf die Bühne.
Gut zwei Dutzend Theater-Vorstellungen mit über 50 beteiligten KünstlerInnen erwarten das Treibstoff-Publikum vom 31. August bis zum 11. September 2011. Auch in diesem Jahr gibt es wieder drei Marathontage, an denen ein Shuttle-Bus das Publikum von einer Spielstätte zur nächsten chauffi ert, Reisesnack inklusive! Ausserdem können die ZuschauerInnen wieder über die gesehenen Produktionen abstimmen – der Publikumspreis wird am letzten Festivaltag verliehen.
Zum ersten Mal werden die Produktionen der Treibstoff Theatertage Basel von einer Gruppe junger NachwuchskritikerInnen begleitet, die an einer Schreibwerkstatt mit erfahrenen Kultur-journalistInnen teilnehmen. Die Texte werden auf der Treibstoff-Webseite veröffentlicht: www.treibstoffbasel.ch
Viel Spass wünscht die Treibstoff-Programmgruppe 2011!
EDITORIAL
1SIGILLE. EIN ESOTERISCHER TRIP IDK
2GHOST CITY MARIUS KOB
3EXIT LEAR LUISE VOIGT
4SELBERDENKEN, SETZEN! CORINNE MAIER
5A RUM DIARY TUMASCH CLALÜNA
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7WER AUF DER WELT THEATER BARSCH
Die Treibstoff-Programmgruppe 2011: Christoph Meury, Leiter Theater Roxy Carena Schlewitt, Leiterin Kaserne Basel Monika Neun, Leiterin raum33 Lukas Holliger, Autor Heidi Fischer, Mitglied Fachausschuss Theater und Tanz beider Basel Tobias Brenk, Dramaturg, Kaserner Basel Alan Twitchell, Dramaturg, Theater Roxy Boris Brüderlin, Dramaturg und Geschäftsführer Treibstoff
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SIGILLE. EIN ESOTERISCHER TRIP
IDK
Wo derzeit der Duft von Räucherstäbchen weht, sind auch die Trash-Theatermacher von «ID Diekekskrise» nicht weit. Das Punktheatertrio untersucht in gewohnt unkonventioneller Weise den boomenden Esoterikmarkt. Esoterik-Buchhandlungen, Kabbala-Zentren, Lach-Yoga-Kurse und Channeling-Weekends schiessen wie Pilze aus dem Boden. Was treibt die Leute auf die
Meditationsmatte oder in die Hände von Wahrsagern und Spiritualisten? IDK setzen sich auf einer kosmischen Suche nach der eigenen Identität, nach dem Sinn des Lebens und der Sehnsucht nach Geborgen-heit der Kraft der Esoterik aus. Sie geben die Verantwortung ab und lassen sich zwi-schen Erklärung und Verklärung als kleine
Individuen durchs grosse Universum leiten. In Séancen, Dauer-meditationen und intensiven Beschallungen durch kosmische Klänge versuchen sie, ihren spirituellen Zustand auf ein neues Level zu bringen und als erleuchtete Medien Licht und Liebe zu verbreiten. Oder werden sie als angebetete Gurus die erlernten Geheimlehren nutzen und die Weltherrschaft an sich reissen?
Verschiedenste Energiefelder der Stadt Basel hat IDK in den letzten Monaten durch öffentliche Aktionen transformiert. «Sigille» nimmt Euch mit auf einen esoterischen Trip, frei nach dem Motto: Der schönste Tanz ist die Selbstakzeptanz!
Rula Badeen, Lou Bihler und Philippe Graff hatten in der Nacht auf den 5. Juni alle den selben Traum. Ihnen erschie-nen drei Gestalten, ein blonder Engel, die tote Grossmutter und ein Meerschweinchen mit den Worten: «Trefft euch zu einem aus-giebigen Katerfrühstück und gründet IDK!» Befl ügelt durch diese Eingebung brachten sie wenig später ihre erste Performance «Abartig Artig» im «Hinterhof» in Basel auf die Bühne. IDK betreiben Theaterpunk im Kollektiv. Der Prozess bestimmt das Ziel und wird in der Performance thematisiert und sichtbar gemacht. Nur indem man sich selbst den Themen ausliefert, stösst man auf ihren Kern, ist das Trio von IDK überzeugt.
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M#2 SA 03/09/2011 — 17 UHRTHEATER ROXY
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Konzept, Spiel: Rula Badeen, Lou Bihler, Philippe Graff Musik: Wulf WinkelmüllerVideo: Miro Widmer Dramaturgie: Nicolette Kretz Grafik, Fotos: Andy Hiber
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GHOSTCITYMARIUS KOB
Marius Kob, Figurentheaterspieler und Masterabsolvent der Hochschule der Künste in Bern, baut mit «Ghostcity» eine belebte und begehbare Modellstadt für die Bühne. Inspiriert haben ihn die verlassenen Plattenbauten seiner Heimatstadt
Magdeburg im Osten Deutschlands.
Ein düsteres, schummriges Platten-bauviertel besetzt den Theater-raum. Das Quartier ist menschenleer, sich selbst überlassen und dem Zerfall preisgegeben. Die Zuschauer-Innen bewegen sich wie stille Archäo-logen durch die Winkel und Gassen dieser morbiden Tristesse. Plötzlich
dringen leise Töne aus den Zimmern der Häuser, Geräusche, die nicht verstummen wollen und die in ewigen Wiederholungen wiederkehren. Stimmen sprechen, fl üstern und wispern aus den Wohnungen und verwandeln das Setting in einen dreidimen-sionalen Comic mit Geschichten aus dem Leben der einstigen StadtbewohnerInnen.
Die Figurentheaterspieler Marius Kob, Lena Kiessling und Pauline Drühnert arbeiten in dieser Konstellation zum ersten Mal zusammen. Sie bewegen sich in einem Pool von Künstler-Innen, die sich für verschiedene Projekte jeweils neu zusammen tun. Alle drei haben ursprünglich an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart studiert. Leo Hofmann, der wie Kob auch Absolvent der Hochschule der Künste Bern ist, komponiert Musik für Theaterproduktionen, elektroakustische Stücke und Hörspiele.
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REITHALLE
Idee, Konzept: Marius Kob Akteure: Lena Kiessling, Pauline Drühnert, Marius Kob Klangkomposition: Leo Hofmann Œil extérieur: Nils Torpus Produktionsassistenz: Anna Byland
In Koproduktion mit Theater Tuchlaube und Fabrikpalast Aarau, Schlachthaus Theater Bern, Hochschule der Künste Bern.Mit freundlicher Unterstützung der Stanley Thomas Johnson Stiftung, der Stadt Aarau, Swisslos Kanton Aargau und des Aargauer Kuratoriums.
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Shakespeares «King Lear» erzählt die Geschichte eines Zerfalls. Der alte König übergibt die Macht an seine Töchter und erwartet im Gegenzug Achtung und Anerkennung von ihnen. Als er diese nicht bekommt, zerbricht er an dem Vertrauens-
bruch. Das Drama endet tragisch in einer Abfolge von Vergiftungen, (Selbst-)Morden und Attentaten. King Lear, am Anfang des Stücks noch im Vollbesitz seiner geistigen, weltlichen und sprachli-chen Fähigkeiten, verwandelt sich innerhalb kurzer Zeit in ein ausgesetztes und umherirrendes Wesen. Er ist nunmehr
ein gefallener Herrscher, ein ratloser und rastloser Wanderer im Sturm, eine dramatische Figur. Lear gerät ins Niemandsland zwischen seinen zwei Körpern: dem repräsentativen, königlichen Körper und seinem sterblichen Körper. Was ist ein Mensch nach dem Verlust seines gesellschaftlichen Status? Was verkörpert ein Schauspieler nach dem Verlust seiner Rolle auf der Bühne?
«Exit Lear» widmet sich dem Dilemma des doppelten Körpers, indem es den Fall von King Lear nachzeichnet und gleichzeitig den Zusammenbruch der theatralen Repräsentation mitprovoziert – der Schauspieler verliert wie King Lear seine Rolle auf der Bühne.
Die Regisseurin Luise Voigt arbeitet für diese Produktion mit einer Gruppe aus Klang-, Video-, und Performance-künstlern zusammen, die alle am Giessener Institut für Ange-wandte Theaterwissenschaften studiert haben. Die Trennung zwischen TechnikerInnen und SchauspielerInnen, zwischen Bühnenmaschinerie und Repräsentation ist in dieser kollektiven Zusammenarbeit aufgelöst. Diejenigen, welche die Technik bedienen, agieren von der Bühne aus, und werden so zu einem gleichberechtigten und souveränen Teil der Inszenierung.
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ROSSTALL
Regie, Textfassung: Luise Voigt Spiel: Malte Scholz Musik: Björn Deigner Sound: Katharina Stephan Video: Juliane Kremberg Bühne: Jennifer Sittler Grafik, Dokumentation: Daniel Franz
In Koproduktion mit dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaften Giessen und der Hessischen Theaterakademie.
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SELBERDENKEN,SETZEN!
CORINNE MAIER
Grosse deutsche Köpfe sind das Thema von Corinne Maiers Lecture-Performance-Reihe «Denken 1 – 3». Nach Martin Heidegger steht nun seine Schülerin und Geliebte, die politische Theoretikerin Hannah Arendt, im Zentrum
der Auseinandersetzung. Beeindruckt von Arendts Erscheinung, hinterfragt die junge Performerin ihr eigenes politisches Engagement und liegt mit gewissen Zweifeln diesem gegenüber voll im Trend: Das «National Center of Competence in Research Challenges to Democracy in
the 21st Century» (NCCR) verweist die Schweiz auf Platz 14 ihres Demokratiebarometers. Die SF Tagesschau berichtet Ende Januar 2011: «Die Schweiz ist in Demokratie Mittelmass». Brauchen die SchweizerInnen politischen Nachhilfeunterricht?
Mit der ‹Vita Activa› von Hannah Arendt im Rucksack wandert Corinne Maier für ihr Projekt durch das Land, um im Selbstversuch politisches Handeln zu testen. Dabei orientiert sie sich an der politischen Theorie, aber auch an der Biografi e Arendts und sucht nach der Grenze von Politik und Leben, Öffentlichem und Privatem, Theater und Publikum.
Corinne Maier wurde in Basel geboren und studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim. Sie setzt sich performativ mit philosophischen Fragestellungen auseinander und rückt dabei insbesondere die Situation des Sprechens selbst ins Zentrum. Maier ist Mitglied der Performance-gruppe Magic Garden, die im November 2011 im Schlachthaus Theater Bern die Produktion «Diagnose Diagnose» heraus-bringen wird. «Selberdenken, Setzen!» entwickelt sie gemeinsam mit dem Dramaturgen Kris Merken, der am Institut für Ange-wandte Theaterwissenschaft in Giessen studiert hat. Er arbeitete zusammen mit Monstertruck für das Stück «Everything is Flux»und mit dem Regisseur Boris Nikitin für die Stücke «F wie Fälschung» und «Universal Export», die u.a beim Theater Festival Impulse, in der Kaserne Basel und im Berliner HAU gezeigt wurden.
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RAUM 33
Idee, Performance: Corinne Maier Dramaturgie: Kris Merken Künstlerische Beratung: Tina Müller
Mit freundlicher Unterstützung der Futurum Stiftung.
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Puerto Rico 1959. Auf seiner Reise in den karibischen Inselstaat wird der Journalist Paul Kemp mit einer Welt von Hitze, Schweiss, Sex und Alkohol konfrontiert. Die Zeitung, für die er arbeitet, steht kurz vor dem Kollaps. Zusammen mit zwei Journalistenkollegen trinkt er gegen die Depression an, während die Welt um sie herum aus den Fugen gerät: Die
Revolution auf Kuba, die Erschiessung John F. Kennedys, der erste Mensch im Weltraum, nichts bringt sie aus ihrer lethargischen Ruhe. Doch dann verliebt sich Kemp in die Freundin eines Kollegen und gerät in die Abgründe des karibischen Karnevals. Der Roman «Rum Diary» von Hunter S. Thompson erschien 1998, rund 40 Jahre nach seinem Entstehen und
wurde als grosse Entdeckung gefeiert. Es ist das Erstlingswerk des Begründers des «Gonzo-Journalismus», der durch die Verfi lmung von «Fear and Loathing in Las Vegas» berühmt wurde.
Ausgangspunkt für das Stück ist die intensive Atmo-
sphäre einer karibischen Bar, in der sich ZuschauerInnen und SpielerInnen auf Augenhöhe begegnen. Eine Band spielt Salsa-Musik, es wird getanzt, gegessen und getrunken, während-dessen sich die Handlung entwickelt. Doch plötzlich dringt die Aussenwelt in dieses Paradies der Sorglosen ein und erinnert an die brutale Realität des Lebens, vor der es kein Entrinnen gibt.
Tumasch Clalüna lebt und arbeitet als Regisseur, Projektleiter und Musiker in Basel. Nach seinem Studium der Germanistik war er vier Jahre am Theater Basel engagiert. Zuletzt inszenierte er dort Oliver Klucks «Das Prinzip Meese» im Klosterberg 6. Nach «El Mariachi» und «El Hombre nuevo» ist «A Rum Diary» der dritte Teil seiner Mittelamerika Trilogie. Seit 1998 ist er zudem Sänger und Texter bei der erfolgreichen A-cappella-Band «The Glue».
Die Band K’aliche um den Pianisten Yves de Groot tritt seit 2003 in wechselnden Formationen in der ganzen Schweiz auf. Mit ihren afro-kubanischen Grooves waren sie bereits bei «El Hombre nuevo» mit von der Partie.
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THEATER ROXY SOUTERRAIN
Konzept, Regie: Tumasch Clalüna Spiel: Danny Exnar, Oliver Goetschel, Simon Grossenbacher, Marisa Rigas Bühne: Valentin Köhler Kostüme: Ladina Bosshard Regie-Assistenz: Nina Zollinger Musik: Yves de Groot (Piano), Ines Brodbeck (Per-cussions), Eric Gut (Drums), Simon Girard (Posaune), Pascal Grünenfelder (Bass)Mit freundlicher Unterstützung der Futurum Stiftung, Sibelco Switzerland und Clara Brocki.
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SCHLAGERLIEDERABENDDRAMAZONE
Die Geschichte von Dramazone ist eine Geschichte voller Niederlagen. Vorstellungen in unbeheizten Räumen werden abgebrochen, die Konkurrenz lästert unverhohlen und technische Probleme verhindern das Drucken überschwänglicher Kritiken.
Mit «Schlagerliederabend» wendet Dramazone das Blatt: Das grosse Publikum muss her und mit ihm der Erfolg!
Dramazone unterwirft sich den Gesetzen des Marktes, produziert Massenware und wird selbst ein Produkt der populären Kultur zum Kaufen und Konsumieren. Auf die sonnigen, massenkompatiblen Melodien des Schlagers werden Texte zu den eigenen, individuellen Krisen und Bedürfnissen geschrieben. Die kostümierte
und repräsentative Bühnenschau kippt immer wieder zurück in die Refl exion des eigenen Tuns auf der Bühne: Werde ich als Performerin hier noch wahrgenommen? Wie lange können Glanz und Glamour der Showfassade aufrecht, Niederlagen und Nöte unter der Decke gehalten werden?
Dramazone steigt mit Adorno und Florian Silbereisen in die dunklen Tiefen der Schlager- und Volksmusik und begibt sich auf eine Reise durch die eigenen Krisen und Niederlagen. Zum Mitklatschen!
Dramazone ist ein Theater- und Performancekollektiv, dessen Mitglieder ihre Biografi en als Ausgangspunkt der künstler-ischen Prozesse nutzen. Hier fi nden sich individuelle Erinner-ungen, die in den Aufführungen mit dem Publikum gemeinschaft-lich ausgetauscht werden. Mit ihren Projekten verortet sich das gleichberechtigt arbeitende Theaterkollektiv zwischen Theater und Performance und verbindet Fiktion und Authentizität zu einer eigenen Bühnenrealität. Dramazone produziert zwischen Berlin, Hamburg und der thüringischen Kleinstadt Bad Franken-hausen und betreibt damit aktiv ein zeitgenössisches Perfor-mancetheater für die «Provinz» und Metropolen gleichermassen.
DO 08/09/2011 — 21 UHRM#3 SA 10/09/2011 — 21 UHR
SO 11/09/2011 — 19 UHRKASERNE BASEL
REITHALLE
Idee, Konzept: Dramazone Spiel, Entwicklung: Sarah Al Doyaili, Sascha Förster, Malte van Haastrecht, Franziska Ruhl, Lea-Sophie Schiel Dramaturgie, Produktionsleitung: Kaja Jakstat Bühne, Kostüm, Video: Dramazone
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WER AUF DER WELTTHEATER BARSCH
Wohin treibt der Mensch, wenn er aus dem Raster der Gesellschaft fällt? Was geschieht mit seiner Sprache und wie verändert sich sein Körper, wenn er den Zugang zum Arbeits-markt verliert und er immer weniger wahrgenommen wird?
In seinem Stück «Wer auf der Welt» stellt der junge Basler Autor Lukas Linder zwei Figuren ins Zentrum, denen die
Glücksverheissungen des freien Marktes verwehrt bleiben: Steinkopf, der gerade seine Stelle verloren hat, begegnet Ulla, der Kioskfrau, bei der er seinen Lotto-schein einlösen will. Aus dem grossen Traum vom Millionengewinn wird aber nichts werden, denn der Kiosk wurde soeben von oberster Stelle wegrationalisiert.
Ihrer Lebensgrundlage beraubt, schmieden die Beiden einen spektakulären Plan: Steinkopf soll Ulla entführen. Das Lösegeld wollen sie sich teilen. Unklar ist nur eines: Wer soll über-haupt erpresst werden? Die Kiosk AG, die Lottogesellschaft oder am besten gleich die ganze Welt?
Angelegt als verhindertes Roadmovie erzählt «Wer auf der Welt» von Träumen, die zu gross sind, um darin zu leben und gleichzeitig von der Verletzbarkeit des Menschen, der nicht mehr den Schutz der Gesellschaft geniesst. Aus der tristen Realität führt die Inszenierung die Protagonisten in ein Traum-spiel, in dem die Umsetzbarkeit ihrer Wünsche und Perspektiven auf die Probe gestellt wird.
Theater Barsch wurde 2009 von Autor Lukas Linder und Regisseur Jonas Gillmann ins Leben gerufen. Gemeinsam wollen sie klassische Formen des Erzähltheaters mit zeitgenössischer Körper- und Bewegungssprache verbinden. In ihrer ersten Produktion «Riesenschritte», die 2010 im Basler Zollfreilager uraufgeführt wurde, inszenierten sie mit der Seiltänzerin Nadine Tobler eine Begegnung zweier Menschen zwischen Luft und Erde, Freiheit und Zwang. Zwischen-räume sind es, nach denen die Gruppe sucht: Sowohl in den Geschichten der Figuren, als auch in deren Umsetzung auf der Bühne.
FR 09/09/2011 — 19 UHRM#3 SA 10/09/2011 — 19 UHR
SO 11/09/2011 — 17 UHRTHEATER ROXY
SAAL
Konzept, Regie: Jonas Gillmann Text, Dramaturgie: Lukas Linder Spiel: Julius Griesenberg, Daniel Mangisch, Patricia Nocon Bühne, Licht: Philipp Berweger Kostüme: Cornelia Peter Produktionsleitung: Johanna Rees Œil extérieur: Rahel Nebiker
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Edith Maryon, der DOMS-Stiftung und der Jubiläumsstiftung der Basellandschaftlichen Kantonalbank.
NachwuchskritikerInnen gesucht! Die Kritikerplattform ist ein Workshopangebot der Treibstoff
Theatertage Basel für junge Schreibende. Nachwuchsjournalist-Innen, die Interesse an Kulturberichterstattungen und Thea-terrezensionen haben, erhalten die Möglichkeit, einen zweiteili-gen Workshop unter der Leitung von professionellen Kultur-
journalistInnen zu besuchen. Neben einer Ein-führung in die journalistischen Grundlagen und Besonderheiten der Kulturberichterstattung, besuchen und rezensieren die TeilnehmerInnen die sieben Treibstoff-Produktionen, besprechen
Möglichkeiten der journalistischen Arbeit im Kulturbereich und diskutieren gemeinsam ihre Arbeiten. Die so entstandenen Texte werden im Workshop vorgestellt und auf der Treibstoff-Webseite (www.treibstoffbasel.ch) veröffentlicht. Die Workshops werden geleitet von Stephan Reuter (Basler Zeitung), Ellinor Landmann (Schweizer Radio DRS) und Simone von Büren (Theater der Zeit).
Gesucht werden Schreibende, die sich für das Theater interessieren, ihre Erfahrungen als ZuschauerInnen textlich umsetzen wollen und mit journalistischem Gespür den Künstler-Innen auf den Zahn fühlen.
Bewerbungen mit einem kurzen Motivationsschreiben,
CV und selbstverfasster Leseprobe (max. 1 Seite) bis zum 10. August bitte elektronisch an folgende Adresse schicken: [email protected]
Warum fühlt sich eine Minute manchmal wie eine Stunde an? Wie sähe eine Welt ohne Zeit aus? Warum kann man Zeit nicht kaufen, aber sie dennoch verschenken oder tot-schlagen? Wie würde ich reagieren, wenn plötzlich mein zukünfti-ges Ich vor mir auftauchen und mir mitteilen würde, dass ich in meiner Lebenszeit alles falsch gemacht habe? Der Begriff der
Zeit ist nicht nur ein fester Bestandteil der exakten Wissenschaften, sondern um-fasst auch elementare philosophische, psychologische und alltägliche Probleme.
Sprachbefall ist eine Plattform für junge Schreibende, die seit drei Jahren an
wechselnden Orten in Basel veranstaltet wird. Eine Jury entschei-det über die eingereichten Text-Beiträge zu einem im Voraus festgelegten Thema. Nicht nur mit Texten, sondern auch mit ihren Präsentationsformen wird experimentiert: Das Spektrum reicht von klassischen Lesungen bis hin zu szenischen Darbietungen und kurzen Performances. Für die szenische Umsetzung sorgen zahlreiche Akteure aus der lokalen Theaterszene.
«Zeit» ist das Thema des Sprachbefalls, der zum ersten
Mal im Rahmen der Treibstoff Theatertage stattfi ndet. Als externe Gastjurorin konnte die Theaterautorin und Regisseurin Laura de Weck gewonnen werden. Texteingaben können bis zum 22. August eingesendet werden: [email protected]
Im Anschluss an den Treibstoff-Sprachbefall darf ab 22.30 Uhr an der Tanzbefall-Party zu elektronischer Musik gefeiert werden.
Einheitspreis für Sprachbefall und Party: CHF 12.– Leitung: Nico Grüninger und Lea Schäppi
SPRACHBEFALL «ZEIT»
KRITIKERPLATTFORM
FR 09/09/2011 — 19 UHRKASERNE BASEL
ab 22.30 UHRTANZBEFALL–PARTY!
31/08. – 02/09.2011 UND 08/09. – 10.09.2011
PUBLIKUMSPREIS
Deine Meinung ist gefragt! Zum zweiten Mal wird im Rahmen der Treibstoff Theatertage ein Publikumspreis ver-geben. Die ZuschauerInnen sämtlicher Vorstellungen der sieben Treibstoff-Produktionen erhalten an der Abendkasse einen Abstimmungszettel. Dieser kann nach den Vorstellungen an einem der Treibstoff-Terminals in eine Urne geworfen werden.
Die Preisverleihung erfolgt nach Auszählung der letzten Stimmen am Sonntag, 11. September, im Anschluss an die Vorstellung von Tumasch Clalüna im Theater Roxy.
RAUM 33
KASERNE BASEL
THEATERROXY
BIRSFELDENALTSTADT
GROSSBASEL
KLEINBASEL
ALTSTADT KLEINBASEL
MESS
EPLATZ
WETTSTEIN-
BRÜ
CKE
MITTLERE
BRÜCKE
JOHANN
ITER-
BRÜCKE
SBB
SCHWAR
ZWALD
-
BRÜCK
E
DB
Anfahrt
Kaserne Basel Klybeckstrasse 1bCH-4057 Basel
Theater Roxy Muttenzerstrasse 6CH-4127 Birsfelden
raum33 St. Alban-Vorstadt 33CH-4051 Basel
Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 8 Haltestelle Kaserne
Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 6 Haltestelle Claraplatz
Ab Aeschenplatz: Tram Nr. 3Haltestelle Schulstrasse
Ab Badischer Bahnhof: Bus Nr. 36Haltestelle Forellenweg
Ab Bahnhof SBB oder Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2Haltestelle Kunstmuseum
ImpressumAuflage: 9‘500 Stk.Redaktion: Treibstoff ProgrammgruppeGestaltung: Ayla Walther, www.aylawalther.chFotografie: Cornelia Biotti, www.corneliabiotti.comDruck: Artprint AG, www.artprint.ch
Mit freundlicher Unterstützung durch:
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