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globalview UNSERE NEUE WELTORDNUNG IN ZAHLEN TREND REPORT 2015 wo sich die Kräfte verschieben wo Europas Ökonomien bleiben was der Einzelne zu spüren bekommt

Trend Report 2015

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Der Trend Report 2015 zeigt den globalen Wandel in einer Vielzahl von Beziehungen und eröffnet Einblicke in Märkte im Umbruch, Nationen im Wandel und Individuen in Bewegung. Eine Vielzahl von Infografiken macht die Veränderungen sichtbar und intuitiv verstehbar.

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Page 1: Trend Report 2015

globalviewUNSERE NEUE WELTORDNUNG IN ZAHLEN

TREND REPORT 2015

wo sich die Kräfte verschiebenwo Europas Ökonomien bleibenwas der Einzelne zu spüren bekommt

Page 2: Trend Report 2015

HerausgeberZukunftsinstitut GmbHKaiserstr. 53, 60329 FrankfurtTel. + 49 69 2648489-0, Fax: [email protected]

ChefredaktionThomas Huber

AutorenHarry Gatterer, Christof Lanzinger

Konzept & DatenrechercheChristof Lanzinger

Art-DirektionKsenia Pogorelova

InformationsvisualisierungDiana Kovacheva, Ksenia Pogorelova

Redaktionelle Mitarbeit & RechercheChrista Crusius, Anja Kirig, Elisabeth Petermann, Christian Rauch, Guido Zakrzewski

Cover-Bild Diana Kovacheva

LektoratFranz Mayer

ISBN 978-3-938284-92-6

© Zukunftsinstitut GmbH, November 2014.Alle Rechte vorbehalten.

Page 3: Trend Report 2015

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Dass alles gleichzeitig passiert, ist eine Bin-senweisheit. Heute aber merken wir es, je-den Tag, jede Stunde und mit jeder neuen Nachricht. Die Welt nimmt eine neue Ord-nung an. Sie wird multipolar und netzwerk-artig. Wir werfen einen Blick auf den Stand des globalen Lebens: Wo verschieben sich die Kräfte? Woran merken wir die Globali-sierung, und wie kann Europa darauf reagie-ren? Die Zahlen zeigen es.

Die Welt wandelt sich und wird komplexer.

Das ist ein Gefühl, das jeder von uns als Pri-vatmensch teilt. Es ist aber auch der Spiegel dessen, was Unternehmen sagen, wenn sie ihre Märkte und ihre Strukturen beschreiben. Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Zwei-deutigkeit. Die Militärs erfanden für diese Welt vor einiger Zeit die Abkürzung „VUCA-World“ (Volatility, Uncertainty, Complexi-ty, Ambiguity). Getreu der Erkenntnis, dass real in seinen Folgen wird, wovon Menschen glauben, dass es real ist (�omas-�eorem, 1928), wird sie es auch tatsächlich: Denn was de�nitiv vielfältiger wird, ist die Möglichkeit, unsere Welt als maximal komplex zu erfah-ren. Wir verfügen über das umfangreichste Quantum an Information aller Zeiten – und jeder hat dauernd Zugri� auf (fast) alles.

Daher wird es für uns als Menschen, als Len-ker und als Denker immer unmöglicher, den Überblick über „alles“ zu behalten. Der Preis des Megatrends Konnektivität ist der Zwang,

mit Unsicherheit leben zu lernen. Wir müs-sen uns damit ab�nden, immer nur einen Ausschnitt der Welt zu erfahren.

Die Frage ist aber: Welche Ausschnitte er-reichen uns? Was aus dem globalen Sturm der Gleichzeitigkeit sehen wir? Was bewer-ten wir oder unsere Medien als bedeutsam? Wie viel Globalisierung �ndet um uns herum statt, ohne dass es uns erreicht? Wir stecken mitten in einem Wandel der Weltordnung. Die Strukturen, nach denen die alte Ord-nung aufgebaut war, werden in vielen Regi-onen und in unterschiedlichsten Bereichen herausgefordert, transformiert und um al-ternative Modelle ergänzt. Wir wollen einen Blick werfen auf diesen Wandel, ihn greifbar machen über Verläufe, statistische Entwick-lungen, reale Zahlen zu weltweiten Phäno-menen – und ihn einordnen in einen neuen, multiperspektivischen Blick auf die multipo-lare Welt um uns.

In der ö�entlichen Welt werden Diskurse zur Globalisierung meist mit einer vorein-genommenen Haltung geführt. Oft wird die Globalisierung als ein einzelnes Phänomen behandelt, welches verantwortlich zeichnet für viele negative E�ekte. Aber Globalisie-rung ist nicht ein Phänomen, sondern ein Cluster für unglaubliche viele einzelne Ent-wicklungen auf unserem Planeten, die letzt-lich dazu führen, dass wir mehr und mehr imstande sind, von jedem Ort der Welt aus die Welt als Ganzes zu betrachten. Sie zu er-

VORWORT

Page 4: Trend Report 2015

Zukunftsinstitut I globalview 5

leben und zu erfahren. In keiner Zeit war das Gefühl, Teil eines Welt-Systems zu sein, so gegenwärtig wie heute. Wer billige Kleidung kauft, denkt heute die unfairen Arbeitsbe-dingungen mit, wer vegan lebt, transpor-tiert die Massentierhaltung im Kopf, wer viel reist, spürt die schmelzenden Polkappen auf der Hotelrechnung. Die Globalisierung der Kommunikation lässt uns miterleben, was am anderen Ende der Welt abläuft.

Die E�ekte, welche dadurch entstehen, ha-ben natürlich auch Schlagseiten, die man lieber nicht hätte. Aber selbst Globalisie-rungsgegner verbünden sich global. Und nutzen Produkte, Medien und Transportmit-tel, die ohne Globalisierung gar nicht existie-ren würden. Genau genommen kann man auch gar nicht gegen Globalisierung sein, weil wogegen ist man dann genau? Gegen die Welt? Gegen andere Länder? Am Ende wahrscheinlich sogar gegen sich selbst? Ah, natürlich, und gegen die Wirtschaft, die sich global organisiert und auf Basis reiner Pro-�tmaximierung die Welt zerstört. Aber ist es nicht auch die Wirtschaft, welche dafür sorgt, dass es der Welt auch wieder besser gehen kann?

Wir sehen schon, es ist eben nicht einfach, einen Überblick über globale Entwicklungen zu erzeugen und daraus auch noch schlau zu werden. Es ist komplex – denn das ist das Wesen der Globalisierung: Sie ist der Me-gatrend des allgengewärtigen Überall und

Zugleich. Globalisiert ist unsere Welt, seit es nicht mehr um eine bipolare Weltsicht geht, sondern wir von Multipolarität umge-ben sind. Immer öfter wechseln die Zentren der Betrachtung, immer kaleidoskopischer werden die Blickwinkel. Dennoch schlagen sich alle E�ekte immer vor Ort, lokal und bei einzelnen Menschen nieder. Diese Zweisei-tigkeit der Globalisierung wird die kommen-den Diskussionen und die daraus folgenden Entscheidungen unserer Welt maßgeblich prägen.

In dem vorliegenden Werk „globalview“ ha-ben wir daher ganz bewusst Ausschnitte aus dieser globalen Welt gewählt, welche für neue und überraschende Einsichten sorgen können. Der Überblick, den wir anstreben, soll als Kontrast dienen zu all den vermeint-lichen Überblicken, mit denen in der Ö�ent-lichkeit ein vereinfachendes Bild erzeugt werden soll. Es kann Ihnen helfen, sich im Feld der globalen Entwicklungen eine per-sönliche Meinung zu bilden. Es soll aber auch ganz konkret aufzeigen, wo Chancen und Möglichkeiten entstehen, die Sie dann auch unternehmerisch nutzen können.

�omas HuberChefredakteur

Harry GattererGeschäftsführung

Page 5: Trend Report 2015

6

INHALT

8 Dinge, die besser werden 10 Der Wandel der globalen Wanderung

12 Wenn die Welt ein Dorf wäre

14 Pagoden und Zwiebeltürme: Wie alt ist die Welt?

16 Die globale Gesundheit steigt rapide

18 Was der Overview-Effekt über die Welt sagt

22 Der Hunger nimmt ab

24 Erneuerbare Energien rund um den Globus im Aufwind

26 Post-Wachstum? Ressourcenverbauch sinkt

28 Die Globalisierung und der Alltag 30 Wir wachsen – und das Leben wird besser

32 Bildungsthema Einwanderung: Guten Tag, Herr Dr.

34 Weltweites Internet

36 Wo lebt man am besten?

38 Studieren? Am lohnendsten in Deutschland und Österreich

40 Erst Wohlstand, dann Bildung

42 Globalisierung und die Sorgen vor ihren Folgen

44 Was wir von der Welt kennen

46 Der Konsument im globalisierten Warenangebot

48 Beziehungen der Weltwirtschaft 50 Die anschwellenden Flüsse des Exports

52 Outsourcing besser als Insourcing?

54 Der Made-in-Effekt

56 Importweltmeister USA

Page 6: Trend Report 2015

Zukunftsinstitut I globalview 7

58 Warum komplexe Systeme besser sind

60 Handelspartnerschaften rund um die Erde

62 Billigland Deutschland?

64 De- und Re-Industrialisierung

66 Was kommt nach BRIC?

68 Die Wirtschaftskrise und das Heute

70 Leitplanken globaler Politik 72 Die Machtverschiebung der multipolaren Welt

74 Die mächtigste Frau der Welt

76 Jenseits des Nationalstaats

78 Die Europäische Union in der Welt

80 Power of Place

84 Deutschsprachige Diplomatie

86 Die Macht der globalen Konzerne

88 Die Konfliktherde der Welt

90 Frei und unfrei: Demokratisierung global

92 Der Planet und die Umwelt 94 Vorreiter in Umweltfragen

96 Umweltbewusstsein lässt nach

98 Emissionen: Fortschritte und Erfolge

100 Der Kirschbaum denkt nicht ans Sparen

104 Die Plastiktüte und die grüne Wende

106 Globaler Umweltverbrauch

108 Wachsen ohne Umweltprobleme?

110 Notizen // Freiraum

Page 7: Trend Report 2015

Zukunftsinstitut I globalview

Foto: János Balázs, Flickr

2sind Flüchtlinge

145leben von weniger als 1,25 Dollar am Tag

263sind jünger als 14 Jahre

657sind zwischen 15 und 64 Jahre alt

80sind älter als 65 Jahre

Quelle: nach D. Meadows „Who lives in the ‚Global Village‘?“ 1990, Daten: World Bank 2014

530leben in einer Stadt

470leben auf dem Land

381haben Internetzugang

921nutzen ein Handy

123besitzen einen PKW

Foto: La Citta Vita, Flickr

Wenn die Welt ein Dorf mit 1.000 Menschen wäre...

1312

Page 8: Trend Report 2015

16

Deutlich gestiegene LebenserwartungLänder der Welt, in denen die Lebenserwartung im Zeitraum von 1990–2012 um mehr als 10 Jahre gestiegen ist

Weniger Infektionen und TodesfälleWeltweite Anzahl der Aids- und Tuberkulose-Infektionen und Todesfälle aufgrund von Aids und Tuberkulose 2001–2012 (in Millionen Menschen)

DIE GLOBALE GESUNDHEIT STEIGT RAPIDE

Quelle: WHO 2014 Quellen: UNAIDS 2013, WHO 2013

0 20 40 60 80

Aids-Todesfälle

4

3

2

1

02001 2005 2012

Aids-Infektionen

40

30

20

10

02001 2005 2012

Alle Todesfälle

Todesfälle bei Aids-Erkrankten

Tuberkulose-Todesfälle

4

3

2

1

02001 2005 2012

Liberia

Malediven

Äthiopien

Kambodscha

Ruanda

Osttimor

Niger

Bhutan

Eritrea

Nepal

Malawi

Sambia

Libanon

Laos

Madagaskar

Südsudan

Afghanistan

Guinea

Mali

Türkei

Iran

Guatemala

Bangladesch

Bolivien

WELT

Tuberkulose-Infektionen

Alle Infektionen

Infektionen bei Aids-Erkrankten

40

30

20

10

02001 2005 2012

Lebenserwartung bei Geburt 2012 (in Jahren)

Jahre

Anstieg seit 1990 Gesamtgesunde Lebenserwartung 2012 (in Jahren)

Männer Frauen

hohe und niedrige Einschätzung

Page 9: Trend Report 2015

17Zukunftsinstitut I globalview

Deutlich sinkende KindersterblichkeitKindersterblichkeitsrate in der Welt 1990–2013 (Sterbewahrscheinlichkeit unter 5-Jähriger pro 1.000 Lebendgeburten)

Mehr Impfungen, weniger ErkrankungenAnteil der gegen Masern, DTP und Polio geimpften Bevölkerung 1990–2013 (in Prozent) und Anzahl entsprechender Erkrankungen im gleichen Zeitraum (gemeldete Fälle)

Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (DTP) POLIO

Europa Südostasien Afrikaweltweit

196 Länder weltweit Durchschnitt weltweit

Quelle: WHO 2014

Quelle: WHO 2014

Anteil der geimpften Bevölkerung

Anzahl der Erkrankungen

100%

75%

50%

25%

0%1980 201320001990

1980 201320001990

4

3

2

1

0

50

40

30

20

10

0

MASERN

100%

75%

50%

25%

0%1980 201320001990

1980 201320001990

4

3

2

1

0

100%

75%

50%

25%

0%1980 201320001990

1980 201320001990

Keuchhusten

Tetanus

Diphtherie

Global

350

300

250

200

150

100

50

01990 1995 2000 2005 2005 2013

Hauptursache für den weltweiten Anstieg in der Lebens-erwartung bei der Geburt ist die rasche Abnahme der Kinder-sterblichkeit in den letzten 10 Jahren.

1Millionen Millionen Tausend

Beginn der globalen Kampagne zur Ausrottung der Kinderlähmung

1988

Page 10: Trend Report 2015

22 DER HUNGER NIMMT AB

In 84 Ländern weltweit ist der Anteil der unterernährten Bevölkerung um bis zu 50% gesunkenIn 27 Ländern gibt es bis zu 25% mehr Hunger leidende Menschen.

1991–2012–9,1% weniger Hungerleidende weltweit

Weniger Hunger in der WeltZunahme und Abnahme des Hungers in der Welt 1991–2012 (Anteil unterernährter Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung)

Kriege und Kon� ikte bringen den Hunger zurückLänder, in denen der Anteil unterernährter Bevölkerung 1991–2012 am stärksten gestiegen ist, und ihre Abhängig-keit von Getreideimporten (in Prozent)

Quelle: FAO 2014

Quelle: FAO 2014

Land mit mehr als 25% unterernährter Bevölkerung in 2012 Keine Daten verfügbar

+25% +20% +15% +10% +5% -5% -10% -15% -20% -25% -30% -35% -40% -45% -50%0+ –

Namibia

Osttimor

Botswana

SimbabweMosambik

Tansania

Ruanda

UgandaÄthiopien

Jemen

Tadschikistan

Nordkorea

Madagaskar

Sambia

Kongo

Tschad

LiberiaSierra Leone

Zentralafrika-nische Rep.

Durchschnitt weltweit

1991 1991 1991 1991

GuatemalaIrakBurundi Westjordanland und Gaza

2012 2012 2012 2012

80

40

0

80

40

0

80

40

0

80

40

0

� � � � 48 21,7 101,5 56,8 48

Haiti

Page 11: Trend Report 2015

34

Zuerst Facebook, dann MailInternetnutzung und E-Commerce in Kenia und Afrika 2012 (in Prozent)

Internet transformiert AfrikaInternetverbreitung in Afrika 2013 und 2025

Wireless durch AfrikaInternet- und Mobilfunkverbreitung in Afrika (Anschlüsse pro 100 Einwohner)

Quelle: McKinsey 2013

Quellen: McKinsey, ITU Telecommunications Database, World Economic Forum Quellen: McKinsey, ITU Telecommunications Database, World Economic Forum

Smartphones (in Millionen)

Internet-Nutzer(in Millionen)

Internetbeitrag zum BIP (in Milliarden US-Dollar)

61% 63%55% 57%Kenia KeniaAfrika Afrika

13%

6%

15%

15%

37%

26%

32%

39%48%

10%

10%

13%

20%

32%

35%

36%38%45%

8%

4%

13%

19%

35%

30%

34%

41%48%

10%

12%

10%

19%

25%

41%31%

38%39%

SüdafrikaMarokkoÄgyptenAlgerien

GhanaNigeria

KamerunTansania

AngolaÄthiopien

0% 30% 60% 90% 120% 150%167 1867

600

300

360

Like it?Länder mit den meisten Facebook-Nutzern 2013 (in Millionen)

Quelle: allfacebook.de 2013

USA

Brasilien

Indien

Indonesien

Mexiko

Großbritannien

Türkei

Philippinen

Frankreich

Deutschland

Italien

Argentinien

Thailand

Kanada

Kolumbien

NEWS

WELTWEITES INTERNET

168

76

72

54

46

34

34

32

28

26

24

22

20

18,8

18,6

InternetMobilfunk

Social Media

E-Mail

Music/Video

News

SMS etc.

Spiele

Informations-suche

Online-Shopping

Online-Banking

Reisebuchung

Page 12: Trend Report 2015

35Zukunftsinstitut I globalview

Größe des Online-Markts

Konsumenten-verhalten*

Wachstums-potenzial Infrastruktur

Attraktivität des Internetmarktes

Im Westen gibt's genug InternetRanking ausgewählter Länder nach dem Globalen Retail E-Commerce Index 2013 (100 = höchster Wert)

Internet transformiert AfrikaInternetverbreitung in Afrika 2013 und 2025

Quelle: AT Kearney 2014*Dieser Teilaspekt des Index misst die Verbreitung von Internetzugängen, das Einkaufsverhalten der Konsu-menten und die Empfänglichkeit der Konsumenten für neue technologische Entwicklungen.

100

100

100

100

79,6

90,3

85,5

37,2

2

9,2

34,9

2,5

13,2

68,8

100

77,6

77,5

97,4

78,3

75,7

51,2

93,1

59,1

51,8

49,5

68,2

63,0

100

17,4

39,8

14,7

9,3

28,1

7,4

64,7

28,9

75,7

56,4

100

10,9

44,2

51,1

99,1

96,5

86,3

95,1

65,1

71,6

64,1

100

68,0

42,3

42,1

79,4

75,0

84,0

83,3

82,8

75,7

72,2

70,4

65,2

50,9

45,3

44,2

44,1

39,3

37,0

36,81

CHINA

JAPAN

USA

GROSSBRITANNIEN

SÜDKOREA

DEUTSCHLAND

FRANKREICH

BRASILIEN

SINGAPUR

ARGENTINIEN

RUSSLAND

VENEZUELA

SCHWEIZ

MALAYSIA

Page 13: Trend Report 2015

50 51Zukunftsinstitut I globalview

Österreichische Exporte mindestens verdreifachtExporte Österreichs im Jahr 2000 und 2013 (in Millionen Euro)

Explosion der Exporte (selbst nach Bermuda)Exporte Deutschlands* im Jahr 2000 und 2013 (in Millionen Euro)

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung EZV 2014 Quelle: Statistisches Bundesamt 2014

*5-fache Verkleinerung des Diagramms im Vergleich zu Österreich und der Schweiz

Quelle: Statistik Austria 2014

Schweiz exportiert in den OstenExporte der Schweiz im Jahr 2000 und 2013 (in Millionen Euro)

Aserbaidschan 11 | 116Liberia 1 | 122

China 921 | 6.426

Russland 364 | 2.441

VAE 415 | 2.114

Indien 403 | 1.569

Indonesien 142 | 449Katar 70 | 427Kuwait 101 | 340Irak 75 | 338Algerien 85 | 331Vietnam 52 | 264

Vietnam 24 | 148

Kuwait 30 | 290

Kasachstan 23 | 292

Malaysia 104 | 433

VAE 121 | 641

Indien 116 | 648

China 490 | 3.136

Kasachstan 377 | 2.174

Vietnam 276 | 1.850

Irak 140 | 1.336

Katar 239 | 1.257

Bermuda 8 | 1.237

Peru 225 | 959

Chile 653 | 2.802

Indien 2.084 | 9.189

VAE 2.153 | 9.941

Russland 6.659 | 36.107

China 9.459 | 67.025

2000

2000

2013

2013

2000

2013

AC

H

DIE ANSCHWELLENDEN FLüSSE DES ExPORTS

Page 14: Trend Report 2015

72 DIE MACHTVERSCHIEBUNG DER MULTIPOLAREN WELT

Quelle: IMF 2014, IMF Annual Report 1959

Die Machtverhältnisse in der Wirtschaft10 Länder mit dem größten BIP 1960 und 2013 (in Milliarden US-Dollar)

Quelle: World Bank, 2014

Wenn zehn Länder für den Rest der Welt entscheidenStimmverteilung im Internationalen Währungsfonds 1960 und 2014 (in Prozent)

2014

USA16,8

JP6,2

DE5,8

Frankreich 4,3

China 3,8

Kanada 2,6

Russland 2,4IT 3,2

Rest der Welt (178 Länder)47,9

UK 4,3

Saudi-Arabien 2,8

1960

USA29,8

UK14

FR5,7

Indien 4,3Kanada 3,2

Japan 2,7

BRD 3,6

Niederlande 3,0

Belgien 2,4

CN5,9

Rest der Welt25,2

Das Stimmrecht der 188 IWF-Mitgliedsstaaten orientiert sich an ihrem Kapitalanteil im Währungsfonds. Die Beschlüsse des IWF müssen mit einer Mehrheit von mindestens 70% bis 85% getroffen werden. Obwohl nach den IWF-Reformen 2008 und 2011 die Stimmanteile zugunsten der aufstrebenden Schwellenländer umverteilt wurden, verfügen die USA allein und die 18 EU-Staaten gemeinsam über eine Sperrminorität.

Quelle: United Nations 2012

Asien wird zum Zentrum der WeltmetropolenDie 20 größten Städte der Welt 1950, 1970, 1990, 2011 und 2020 (in Millionen Einwohner)

1950 1970 1990 2011 2020

Tokio

Delhi

Schanghai

Mumbai

Mexiko City

New York

São Paulo

Beijing

Dhaka

Karatschi

Kalkutta

Lagos

Los Angeles

Buenos Aires

Manila

Shenzhen

Guangzhou

Istanbul

Kairo

Rio de Janeiro

New York

Tokio

London

Paris

Moskau

Buenos Aires

Chicago

Kalkutta

Schanghai

Osaka-Kobe

Los Angeles

Berlin

Philadelphia

Rio de Janeiro

St. Petersburg

Mexiko City

Mumbai

Detroit

Boston

Kairo

38,737,232,523,3

29,2

26,1

23,6

23,2

2,5 Mio.5 Mio.10 Mio.20 Mio.40 Mio.

Einwohnerzahl:

USA UK FR CN JP CA IT IN AU BR

USA China Japan

Deutschland

Frankreich

UK

Brasilien

Russland

Italien

Indien

16.800

72 63 59 44 41 40 38 19 15

9.240 4.902 3.635 1.877

521

1960

2013

2.735 2.522 2.246 2.097 2.071

Page 15: Trend Report 2015

73Zukunftsinstitut I globalview

Wohin der US-Präsident reistAuslandsbesuche der US-Präsidenten in den jeweils 25 Jahren während und nach dem Kalten Krieg

169Reisen

1964–1989

53Länder

413Reisen ab 1989

102besuchte Länder

1. Großbritannien2. Frankreich

3. Italien4. Deutschland

5. Russland6. Kanada

7. Japan8. Mexiko

9. Südkorea10. Vatikan

11. Ägypten12. Polen

13. Belgien14. Israel

15.Saudi-Arabien16.China

17. Schweiz18. Afghanistan

19. Brasilien20. Irland

21. Australien22. Kolumbien23. Tschechien24. Indonesien

25. Irak

1. Mexiko2. BRD

3. Frankreich4. Kanada

5. Großbritannien6. Vatikan

7. Italien 8. Belgien

9. Japan10. Österreich

11. Ägypten12. Portugal

13. Südkorea14. UdSSR

15. Spanien16. Indonesien

17. Volksrepublik China 18. Philippinen

19. Polen 20. Südvietnam

21. Thailand 22. Jugoslawien

23. Schweiz 24. Australien

25. Brasilien

13 13 11 9 8 7 7 6 5 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3222

Quelle: Offi ce of the Historian, U.S. State Department 2014

Die meistbesuchten Länder 1964–1989 Die meistbesuchten Länder 1989–2014

21 19 18 17 16 15 14 14 12 10 9 9 8 7 7 7 6 6 6 655555

2014200920011993198919811977197419691963

Bill Clinton133

George H.W. Bush (Sr.)

60

George W. Bush (Jr.)140 Barack

Obama

80Lyndon B. Johnson

27

Richard Nixon

43

Jimmy Carter

31

Ronald Reagan49Gerald

Ford19

Top-Ziele: Länder, die sowohl 1964–1989 als auch 1989–2014 besucht wurden

Ehemaliger Ostblock, Afrika, Südamerika: Länder, die erst ab 1989 besucht wurden

Länder, die seit 1989 nicht mehr besucht wurden

Page 16: Trend Report 2015

92 UNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELT

Ende Oktober 2014 setzte sich die EU nach harten Verhandlungen bei einem Klima-gipfel in Brüssel neue Ziele: Der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid soll bis 2030 im Vergleich zu 1990 verbindlich um mindestens 40 Prozent sinken. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll im gleichen Zeitraum auf mindestens 27 Prozent steigen. Diese Einigung war eine Vorarbeit für den Weltklimagipfel in Paris Ende 2015, bei dem sich die EU-Länder als Vorbilder für den Rest der Welt präsentieren möchten. Spätestens mit der international durchaus umstrittenen Energiewende Deutschlands ist allen Betei-ligten, Politik, Unternehmen sowie Bürgern, klar, dass sich das � ema Nachhaltigkeit nicht mehr nur in der Verantwortung des Einzelnen für seine Mülltrennung erschöpft, sondern dass global ein neuer Wettbewerb entbrennt. Es geht um Märkte der Zukunft, um Lösungen für die Versorgung einer Be-völkerung von demnächst knapp 10 Milliar-den Menschen.

UNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELT92

um Lösungen für die Versorgung einer Be-völkerung von demnächst knapp 10 Milliar-

DER PLANET UND DIE UMWELT

Page 17: Trend Report 2015

104 105Zukunftsinstitut I globalview

Die grüne WendeMeilensteine der Umweltschutzbewegung 1960–2014 in Deutschland und der Welt

Großflächige Errich-tung von Kläranlagen in Deutschland

Wiilly Brandt fordert einen „blauen Himmel über der Ruhr“

Ausgangspunkt der welt-weiten Umweltbewegung: Das Buch „Silent Spring“ der US-Biologin Rachel Carson wird veröffentlicht

Erstes Umweltamt der Welt wird in Schweden gegründet

•  Erste Ölkrise

•  Das erste Passivhaus (ein Niedrig-Energie-Haus nach heutigen Richtlinien) wird in Kopenhagen gebaut

Einführung der Öko-Steuer in Deutschland

Einführung des Einwegpfandes in Deutschland

Verwertungsquote von Verkaufs-verpackungen in Deutschland

Anzahl der Onshore-Windkraftanlagen in Deutschland

Treibhausgasemissionen in der EU (Index, 1990=100)

Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-endenergieverbrauch in den EU-Ländern 2012, 2020 und 2030 (Zielwerte)

•  EU-weites Verbot von Asbest

•  Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft: Ziel ist Reduktion der Treibhausgasemissionen um 5,2% gegenüber 1990

Einführung von Um-weltzonen in deut-schen Städten, um die Feinstaubbelas-tung zu reduzieren

Deutschland beschließt Gesetz zum Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022

EU-weite Energie- und Klimaziele bis 2030:

•  Verringerung der Treibhausgasemissionen um 40% (gegenüber 1990)

•  Mindestens 27% Anteil an erneuerbarer Energie am Verbrauch

•  Deutsches Umwelt-bundesamt wird gegründet

•  Start des Recyclings in Deutschland

Abfall- und Badewasser-richtlinien der Europäischen Gemeinschaft werden erlassen

•  Zweite Ölkrise

•  Erste Weltklima-konferenz in Genf

Verbot von bleihaltigem Benzin in Deutschland

„Stromeinspeisungs-gesetz“ bedingt Windenergie-Boom in Deutschland

• Verbot von Asbest in Deutschland

• EU-weite Kataly-sator-Pflicht

•  Umweltschutz wird als Staatsziel im deutschen Grundgesetz verankert

•  Klimarahmenkonvention tritt in Kraft: 154 Staaten setzen sich das Ziel, die Treibhausgas-Emissionen bis 2000 auf den Stand von 1990 zurückzuführen

•  Die European Environment Agency (EEA) wird gegründet

•  Die „ökologische Revolution“ beginnt zeitgleich in den USA, Deutschland, Schweden und Japan

•  Umweltschutzbehörde EPA wird in den USA gegründet. Unter Präsident Richard Nixon wird Umweltschutz zu einem Top-Thema

Greenpeace wird in Vancouver gegründet

Erste UNO-Umweltkonferenz in Stockholm

„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der In-dustrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmit-telproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“ (Zentrale Schlussfolgerung der Studie „The Limits to Growth“)

Der erste Windpark mit 20 Turbinen wird in den USA gebaut

1960 1961 1962 1967 1970

1971197219731974

1979 1980 1988 1990 1993 1994

1999200320052006

2008 2010 2011 2014

1975-76

Quellen: Umweltbundesamt, bpd, Statista, GVM 2014

65% der Deutschen geben an, ihren persönlichen Beitrag zum Umweltschutz durch Mülltrennung zu leisten

93% der Deutschen halten den Umweltschutz für eine wichtige politische Aufgabe

59% der Deutschen können mit dem Begriff des Umwelt-schutzes nichts anfangen

1990 2000 2012

100 92,082,1

24.458

16.313

1.652

1993 2004 2014 2012 2020 2030

14,1%20%

27%

1991 2000 2011

87%76%

37%

1970

AbwasserreinigungAnschlussgrad an die Klär-anlagen in EU-Ländern 2011 und in Österreich 1971–2012 (in Prozent)

Quellen: BMLFUW 2014, Eurostat 2011

Niederlande . . . . . . . . . . . . . . . . . 99%Großbritannien . . . . . . . . . . . . . . 97%Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . 96%Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94%Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87%Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80%Tschechien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78%Litauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73% Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66%Slowakei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60%Bulgarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56%Rumänien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40%

999796948780787366605640

Die beliebte PlastiktüteAnzahl der Einwegkunststoff-tüten pro Verbraucher 2010

100%

80%

60%

40%

Österreich

1971 1981 1991 20122001

Quelle: Europäische Kommission 2013

Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466

Portugal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466

Tschechien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297

Rumänien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

Bulgarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246

Griechenland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242

EU-27 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181

Großbritannien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

Spanien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

Frankreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Niederlande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Irland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Finnland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

DIE PLASTIKTüTE UND DIE GRüNE WENDE

Anzahl derHausmülldeponien in Deutschland

1960 1984

38550.000

Page 18: Trend Report 2015

Geschäftsbedingungen: Versandkostenanteil Inland 3,- Euro, Ausland 5,- Euro. Sie haben ein Rückgaberecht von zwei Wochen nach Erhalt der Ware laut BGB §312. Bei umfangreicheren Bestellungen räumen wir Ihnen gerne Rabatte ein. Kontakt: Anna Kunz, [email protected], Tel.: +49 (0)69 264 848 9-22

TRENDREPORT 2015

Internationale Gesellschaft für Zukunfts- und Trendberatung | Kaiserstraße 53 | D-60329 Frankfurt | Telefon: +49(0)69 26 48 48 9-0 | Fax: +49(0)69 26 48 48 9-20

Unsere Welt ändert sich schnell. Planungen und Strategien in Unternehmen müssen immer kurzfristiger angepasst werden. Aktuelle Krisen zeigen, wie volatil das neue Gleichgewicht geworden ist. Keine Region dominiert, je nach Blick-winkel und Thema sind unterschiedliche Akteure die Treiber.

■ Wie und wo genau zeigen sich die Trends der multipolaren Welt? ■ Wo bleiben Europas Ökonomien? ■ An welcher Stelle spürt auch der Einzelne den globalen Wandel? ■ Auf welche Trends können Unternehmen setzen?

Der Trend Report 2015 zeigt den globalen Wandel in einer Vielzahl von Beziehungen und eröffnet Einblicke in Märkte im Umbruch, Nationen im Wandel und Individuen in Bewegung. Eine Vielzahl von Infografiken macht die Veränderungen sichtbar und intuitiv verstehbar.

UNsERE NEUE WElTORDNUNg iN ZahlENglobalview

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Telefon Fax

E-Mail USt.-ID bei EU-Lieferung

Ort, Datum Unterschrift

Ja, ich bestelle Exemplar(e) des Trend Reports „Global View – Unsere neue Weltordnung in Zahlen “ zum Preis von je 150,– Euro zzgl. 7% MwSt., 112 Seiten

>> Faxantwort +49 (0) 69 26 48 48 9-20 oder online unter www.zukunftsinstitut.de

Autoren:Christof Lanzinger, Harry GattererInformationsvisualisierung:Diana Kovacheva, Ksenia Pogorelova150,- Euro zzgl. MwSt.ISBN: 978-3-938284-92-6