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4|2006 www. heilsarmee.ch Magazin für ein Leben voll Hoffnung /2 2006 ¥ 2. Jahrgang Es muss kein Hochwasser und kein Erd- beben sein. Doch wenn die Arbeit, das Dach über dem Kopf oder gar das Es- sen fehlt, kann der gewöhnliche Alltag zur Katastrophe werden. Genau das will die Heilsarmee mit ihren verschiedenen Tätigkeiten und Institutionen verhin- dern. Sie bietet Obdach, Mahlzeiten oder Kinderbetreuung an. Sie besucht Ein- same und Kranke, bietet oder vermittelt Arbeitsplätze (Seite 6). Sie hilft aus der Schuldenfalle und organisiert Sport- und Musiklager. Und wer immer diese prak- tische Hilfe beansprucht, wird auch ein stückweit begleitet und betreut – eben Suppe für den Magen, ein Lächeln und Hilfe für die Seele. So bleibt der Mensch ein Mensch – mit Leib, Seele und Geist – statt einfach zum Sozialfall zu werden. Rasch, unbürokratisch „Heute bin ich zufrieden. Ich konnte helfen, rasch und unkompliziert”, so Hansueli Gertsch, Basel (Seite 5). Die Heilsarmee sieht ihren Auftrag darin, menschliche Not ohne Ansehen der Per- son zu lindern und das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat zu verkün- den. Und sie ist nahe bei den Menschen, hilft niederschwellig und unbürokratisch. Das bestätigt auch Roland Jeanneret von der Glückskette (Seite 9). Danke! In ihrer Arbeit erlebt die Heilsarmee im- mer wieder das Wohlwollen von Bevöl- kerung und Behörden, von Spenderinnen und Spendern. Herzlichen Dank! von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch | 20 9 Roland Jeanneret im Interview Gesellschaft 3 Wohin geht Ihre Spende? Spendeneinsatz 0 – Im Dienste der Gesellschaft Am Werk Suppe für den Magen, Zuspruch für die Seele Ganzheitliche Hilfe der Heilsarmee: Sie sorgt für Körper, Seele und Geist.

Trialog 01/2011 - Suppe für den Magen, Zuspruch für die Seele

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Suppe für den Magen, Zuspruch für die Seele

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Page 1: Trialog 01/2011 - Suppe für den Magen, Zuspruch für die Seele

4|2006�

www.heilsarmee.ch

Magazin für ein Leben voll Hoffnung �/2 2006 ¥ �2�. Jahrgang

Es muss kein Hochwasser und kein Erd-beben sein. Doch wenn die Arbeit, das Dach über dem Kopf oder gar das Es-sen fehlt, kann der gewöhnliche Alltag zur Katastrophe werden. Genau das will die Heilsarmee mit ihren verschiedenen Tätigkeiten und Institutionen verhin-dern. Sie bietet Obdach, Mahlzeiten oder Kinderbetreuung an. Sie besucht Ein-same und Kranke, bietet oder vermittelt Arbeitsplätze (Seite 6). Sie hilft aus der Schuldenfalle und organisiert Sport- und Musiklager. Und wer immer diese prak-tische Hilfe beansprucht, wird auch ein stückweit begleitet und betreut – eben Suppe für den Magen, ein Lächeln und Hilfe für die Seele. So bleibt der Mensch ein Mensch – mit Leib, Seele und Geist – statt einfach zum Sozialfall zu werden.

Rasch, unbürokratisch„Heute bin ich zufrieden. Ich konnte helfen, rasch und unkompliziert”, so Hansueli Gertsch, Basel (Seite 5). Die Heilsarmee sieht ihren Auftrag darin, menschliche Not ohne Ansehen der Per-son zu lindern und das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat zu verkün-den. Und sie ist nahe bei den Menschen, hilft niederschwellig und unbürokratisch. Das bestätigt auch Roland Jeanneret von der Glückskette (Seite 9).

Danke!In ihrer Arbeit erlebt die Heilsarmee im-mer wieder das Wohlwollen von Bevöl-kerung und Behörden, von Spenderinnen und Spendern. Herzlichen Dank!

von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch � | 20��

9 Roland Jeanneret im Interview

Gesellschaft

3Wohin geht Ihre Spende?

Spendeneinsatz

�0 – ��Im Dienste der Gesellschaft

Am Werk

Suppe für den Magen, Zuspruch für die Seele

Ganzheitliche Hilfe der Heilsarmee: Sie sorgt für Körper, Seele und Geist.

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DIALOG

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ImpressumGründer: William Booth

General: Shaw Clifton Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Territorialleiter Kurt Burger

Leiter Marketing und Kommunikation:Martin KünziRedaktionsleiterin:Gabrielle KellerHeilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 BernTelefon: 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95,[email protected]

Redaktionsteam TRIALOG:Elsbeth Cachelin, Redaktorin, ([email protected]), Yves Landis, Timon Stettler, Daniela Zurbrügg

Layout:Rolf Messerli, HQ, Bern

Druck: Ast & Fischer AG, Wabern

Auflage: 12'000

Jahresabonnement TRIALOG(erscheint siebenmal jährlich)Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–***Ausland / **Luftpost

Bildnachweis:S. 1: Stegmayer/ZVG; S. 2, 3,4, 8: ZVG; S. 5: Stefan Loeliger/ZVG; S. 6: ZVG/Dillier; S. 7: Dillier/ZVG; S. 9: ZVG/Heilsarmee; S. 10, 11: Fuhrer/GNU; S. 12: GNU, Wikimedia.com;

Umfrage Seite 2:Timon Stettler

Editorial:

Kommissär Kurt Burger, Territorialleiter

Liebe Leserinnen und Leser

Für Ihre Spenden danken wir Ihnen herzlich.Spenden sind sogenannte Transferzahlungen. Das heisst, man erhält keine Gegenleistung für sein Geld. Aber ist das wirklich wahr? Eine Gesellschaft kann nur stark sein, wenn sie bereit ist, die schwächsten Glieder zu stärken. Das darf aber nicht ausschliesslich Aufgabe der öffentlichen Hand sein. Jede Spende entsteht aus Nächstenliebe und dem Bedürfnis, Notleidende zu unterstützen. Also eine innere Haltung, die zum Handeln führt.Die Heilsarmee profitiert von der inneren Haltung vieler Spender und ist sich ihrer Verantwortung, diese Transferzahlungen gut anzulegen, voll bewusst. Durch geistliche (seelische), geistige (intellektuelle) und materielle (soziale) Unterstützung ist es unser Ziel, den Bedürftigen ganzheitlich zu helfen. Wir haben das Vorrecht, jedes Jahr viele Benachteiligte auf der Suche nach einem besseren Leben zu begleiten. Nicht alle sind erfolgreich, aber viele Menschen erhalten durch die Arbeit der Heilsarmee neue Perspek-tiven und verbesserte Lebensbedingungen. Deshalb bleiben wir dran! – Danke für Ihre Spenden, die das Helfen möglich machen, auch im neuen Jahr.

Mir ist es wichtig, anderen zu helfen. Es gibt viele Men-schen, die es schwer haben im Leben und denen es da-rum nicht so gut geht. Wenn ich mit Spenden jemandem das Leben erleichtern kann, freut mich das. Geholfen zu haben, gibt einem zudem ein gutes Gefühl, und das ist ein weiterer Grund zu spenden.Barbara Dummermuth, 23

Ich spende aus Mitgefühl für Menschen, für welche das Leben lange nicht so bequem und angenehm ist wie das von vielen in der Schweiz.Man kann mit Spenden viel Gutes bewirken und das Leid in der Welt etwas ein-dämmen. Ausserdem glaube ich, dass es nicht schadet, wenn man die Möglichkeit des Teilens nutzt.

Traugott Heiniger, 57

Ich spende, weil ich vom Überfluss, in dem wir le-ben, etwas an andere, die nicht so viel haben, abgeben möchte. Meine Familie un-terhält zum Beispiel zwei Kinderpatenschaften, für die wir regelmässig spen-den. Aber mir ist es auch wichtig, wo ich spende, da ich sicher sein will, dass das Geld ankommt.

Regi Raas, 44

Warum spenden Sie? Die Heilsarmee in ZahlenSchweiz – Österreich – Ungarn

3888 Mitglieder 424 Offiziere (188 aktiv) 1613 Angestellte 58 Korps (Gemeinden) 42 soziale Einrichtungen (Alters-, Frauen-, Kinder- und Männerwohnheime) 5 Sozialberatungsstellen 7 Durchgangszentren und An- laufstellen für Asylsuchende 25 Brockis – zum Teil mit Wie- dereingliederungsprogramm 1 Gefängnisdienst und Such- dienst für vermisste Personen

Weltweit wirkt die Heilsarmee in 122 Ländern und hat 1, 69 Mio Mitglieder. www.heilsarmee.ch

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Spendeneinsatz

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Entlastung für ältere und kranke Menschen„Essen daheim”, Basel

Die Heilsarmee liefert in der Region Basel bis zu viermal in der Woche ein günstiges, fertig zubereitetes und warmes Mittagessen an ältere und kranke Menschen. Die Mahlzeit wird von freiwillig Mitarbeitenden der Heilsarmee verteilt. Durch den regelmässigen Kontakt zwischen den Freiwilligen und den Seniorinnen und Senioren entsteht eine freundschaft-liche Beziehung. „Essen daheim” unterstützt Menschen in ihrer Selbstständigkeit: Sie müs-sen nicht mehr selber kochen, können sich aber dennoch zu Hause ausgewogen ernähren.

Da nicht alle freiwilligen Helfer der Heilsarmee über ein eigenes Auto verfügen, musste die Heilsarmee 2010 zwei neue Fahrzeuge anschaf-fen. Dies war dank Spen-dengeldern möglich und so kann die Heilsarmee weiterhin täglich bis zu 80 Mahlzeiten zubereiten und zu den Senioren in die Wohnungen bringen.

Wohin ging Ihre Spende? – Danke für Ihre Unterstützung!Ursula Hänni, Fundraising

2010 wurden unter anderem „Essen daheim” in Basel und der Mit-tagstisch in Bern mit Spendengeldern unterstützt – und werden es weiterhin. Ähnliche Angebote betreibt die Heilsarmee auch in anderen Städten.

Betreuung für Kinder und ihre FamilienMittagstisch und Aufgabenhilfe, Bern

Im Träffpunkt Hochfeld der Heilsarmee in Bern finden Kinder zwischen drei und fünf-zehn Jahren und ihre Angehörigen eine offene Tür. Der Träffpunkt Hochfeld bietet familien- und schulergänzende Betreuung an. So erhalten Kinder über Mittag eine warme und gesunde Mahlzeit, Gelegenheit zum Ausruhen oder Spielen sowie Hilfe bei den Schulaufgaben. Während der Schulferien ist der Träffpunkt

Hochfeld wochenweise offen und ein Team von erfahrenen und kompe-tenten Mitarbeitenden betreut die Kinder tags-über. Zudem gibt es im Träffpunkt Hochfeld eine Spielgruppe, Musik-unterricht und biblische Geschichten.

Hilfe für Jung und AltLebensmittel und Musik, Wattwil

Ehrenamtliche und vollzeitliche Mitar-beitende der Heilsarmee erleichtern in Wattwil das Leben von Jung und Alt. Sie geben beispielsweise regelmässig

Lebensmittel an Bedürftige ab und orga-nisieren einmal wöchentlich einen Mit-tagstisch. Dort können sich Menschen jeden Alters und jeden Budgets treffen und gemeinsam ein feines Mittagessen geniessen. Zudem singen und musizie-ren Mitarbeitende der Heilsarmee mit Eltern und ihren Kindern. Musik tut allen gut und das gemeinsame Singen fördert die Sprachentwicklung der Kinder sowie die Eltern-Kind-Beziehung. Für Schü-ler ab der ersten Klasse wird jeweils am Mittwochnachmittag ein betreuter Kin-dertreffpunkt angeboten, der eine sinn-volle Freizeitbeschäftigung ermöglicht. Die Heilsarmee baut die Kinder- und Jugendarbeit nachhaltig aus, um den Bedürfnissen und Nöten der Einwohner von Wattwil noch gezielter begegnen zu können.

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PEOPLE

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Deshalb arbeite ich bei der Heilsarmee:

Fernanda Hofer, Projektverant-

wortliche Kari-bik, Mittel- und

Südamerika

Seit zwanzig Jahren bin ich Heilsar-meeoffizierin und seit einigen Jahren für die Brocki der Heilsarmee in Nyon verantwortlich. Bei dieser Arbeit kann ich meine Fähigkeiten und Gaben in die Praxis umsetzen. Die Heilsarmee hat das Motto „Suppe, Seife, Seelenheil”: Es ist ihr „Markenzeichen”, die Liebe Gottes durch soziale Hilfe weiterzugeben. Diese Herausforderung spricht mich an. Mir gefällt auch die Tatsache, dass ich dem Motto bei meiner Arbeit hundertprozen-tig nachleben kann.

Schon früh wollte ich etwas gegen das Ungleichgewicht in unserer Gesell-schaft tun. Mit ihren sozialen Projekten setzt sich die Heilsarmee weltweit für Menschen ein. Der Slogan „glauben und handeln” wird umgesetzt, was ich an der Heilsarmee bewundere. Es wird nicht nur über Nächstenliebe, Recht auf Nahrung, Bildung, Arbeit, Gesundheit und Gerechtigkeit gesprochen, sondern auch dafür gekämpft. Als brasilianische Staatsbürgerin habe ich zudem Interesse daran, dass die Entwicklungshilfe in Südamerika greift.

Die Stelle in der Rahab-Arbeit, der Bera-tung, Begleitung und Seelsorge für Sex-arbeiterinnen, ist für mich ein Glücksfall. Hier kann ich meine fachlichen wie auch meine spirituellen Kompetenzen einbrin-gen und den Frauen ganzheitliche Hilfe anbieten. Diese Heilsarmee Arbeit in Zü-rich ist auch nach 13 Jahren noch span-nend und herausfordernd. Zudem schätze ich die grosse Freiheit in der Gestaltung der Tätigkeit, insbesondere, dass wir uns Zeit nehmen können für die Frauen. www.rahab.ch

Marie-Hélène Nüesch, Leiterin

Brocki Nyon

Cornelia Zürrer Ritter, Sozialpä-dagogin, Team-leiterin Rahab-

Arbeit

Meine Arbeit, „Beruf”, gehört zu mei-ner Berufung, Gott zu dienen. Es ist für mich ein Privileg in der Heilsarmee zu arbeiten. Hier kann ich meine Werte einbringen. Christliche Werke werden häufig belächelt, was für mich eine He-rausforderung bedeutet. So ist es mein Anliegen, bei Fachgremien und Verbän-den die Heilsarmee als kompetente und professionelle Arbeitgeberin bekanntzu-machen. Schliesslich bieten wir echte Alternativen an. Zur Heilsarmee kam ich durch meine Frau, die im „Schlössli” arbeitete.

Daniel Simeone, Leiter des „Schlössli”

– Wohnen für junge Frauen

Ich arbeite bei der Heilsarmee, weil ich mich mit ihrem Auftrag, Menschen auf ganzheitliche Art und Weise zu helfen, völlig identifizieren kann. Die Arbeit als Korpsoffizier gibt mir vielfältige Möglichkeiten, diesen Auftrag zu erfül-len: Für die „anderen” da zu sein, ihnen mit praktischer Hilfe beizustehen, ihnen zuzuhören, ihnen zu zeigen, dass Gott sie liebt. Nicht zuletzt motiviert mich aber auch der volle Einsatz meiner eh-renamtlichen Mitstreiter, meine Arbeit gerne zu tun.

Stephan Knecht, Leiter der Heils-

armeegemeinde in Amriswil

Rolf Kummer, Mitglied des Heilsarmee

Strategierats

„Man muss Menschen mögen” – dieses Motto gilt für mich in meiner Arbeit im Personalbereich der Schweizerischen Post. Daneben bin ich Mitglied des Stra-tegierats der Heilsarmee. Die Aktivitäten der Heilsarmee als „Kirche der Strasse” bewogen mich dazu, mich in dieser Organisation zu engagieren. Denn die Heilsarmee mag die Menschen und setzt alles daran, die Lebensbedingungen der Ärmsten und Schwächsten zu verbes-sern. Die Heilsarmee leistet materielle Hilfe und schafft für viele neue Perspek-tiven.

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So hilft die Heilsarmee

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„Nach der Klärung der Lebenssituation in mehreren Gesprächen vereinbaren wir eine Einkommensverwaltung für die nächsten zwei Jahre: Die Frau überweist monatlich ihre Rente an die soziale Bera-

Besser mit Geld zurechtkommenHansueli Gertsch, Sozialberatung in Basel

Hansueli Gertsch hört zu, beratet, trägt mit.

„Ich habe den Überblick über meine Ausgaben verloren”. Aus diesem Grund sucht eine Frau Hilfe bei der sozialen Beratungsstelle in Basel.

Arbeit trotz EinschränkungenErich Moser, REHA-Programm

Die Brockis der Heilsarmee bieten Arbeitsstellen und Reintegration.

Das REHA-Programm der Heilsarmee hat zum Ziel, die berufliche und soziale Reintegration von arbeitslosen Personen zu fördern.

Aufnahme finden Männer wie Frauen, die aufgrund ihrer Leistungseinschrän-kung praktisch keine Chance haben, eine Festanstellung zu finden. Gefördert wird mit einem Arbeitstraining, das in einer Filiale der Brocki oder in einem Sor-tierbetrieb, also im ersten Arbeitsmarkt (!), stattfindet. Das Training dauert sechs Monate und kann bei Bedarf verlängert werden. Nach Ablauf des Trainings ha-ben diese Menschen im besten Fall eine Festanstellung gefunden.

Selbstvertrauen fördern„Ich bin durch das REHA-Programm selbstständiger geworden. Dies hat so-gar positive Auswirkungen auf meine Freizeit. Daneben habe ich gelernt, mit

tungsstelle und bringt alle Rechnungen vorbei. Gemeinsam schauen und bestim-men wir, welche Rechnungen vorrangig bezahlt werden müssen. Denn die Ein-künfte reichen nicht, um alle zu bezahlen.

Beim kritischen Hinterfragen wird deut-lich, welche Ausgaben die Hilfesuchende in Zukunft allenfalls einsparen könnte.

Verschuldung vermeidenIn der ersten Phase der Zusammenarbeit bezahlen wir die Rechnungen und für die Arztrechnungen stellen wir auch die Rück-forderung an die Krankenkasse. Einmal in der Woche kommt die Frau dann auch zu uns, um ihr Taschengeld abzuholen. Ende Monat werden alle Ein- und Ausgänge ver-bucht, damit sowohl wir wie auch die Kli-entin einen Überblick über ihre finanzielle Situation haben. Gemeinsam können wir so innert vier bis fünf Monaten ihre Schulden abbauen. In der zweiten Phase der Zusam-menarbeit übernimmt die Klientin das Ein-zahlen der Rechnungen Schritt für Schritt wieder selber. Wir halten uns mit Interven-tionen zurück und überlassen die Entschei-dungen über die Verwendung ihres Geldes immer mehr der Klientin. In beratender Funktion können wir ihr helfen, neue Ver-schuldungen zu vermeiden.”

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So hilft die Heilsarmee

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Ein wenig zur Ruhe kommenFranz Dillier, Leiter des Passantenheims Bern

Meist kommen die Menschen an die Muristrasse 6, weil sie Obdach suchen. Hier finden sie einen Schlafplatz mit Frühstück. Bei Vollbelegung und not-fallmässigen Aufnahmen während der Nacht gibt es einige Notbetten auf einem der Sofas. In Zweier- und Dreierzim-mern stehen 43 Betten zur Verfügung. Frauen, Männer und auch ganze Fami-lien nehmen diese Möglichkeit aus den unterschiedlichsten Gründen und oft in letzter Verzweiflung in Anspruch.

meinen Gefühlen umzugehen. Auch habe ich einige Beziehungen im Betrieb aufgebaut, die über die Arbeit hinausge-hen. Überhaupt ist in Sachen Beziehung und Umgang mit Menschen einiges bei mir gelaufen. Ich habe erkannt, dass ich selbst viel dazu beitragen kann, damit ich von meinem Umfeld geschätzt werde”, so eine Teilnehmerin.

Teils IV, teils LeistungslohnAber auch das ist möglich: Der Fachstelle des REHA-Programms ist es gelungen, 30 Personen mit einer Leistungsein-schränkung als REHA-Festangestellte mit Leistungslohn einzustellen: Sie wur-den in ein Team einer Filiale oder eines Sortierbetriebes als Festangestellte auf-genommen und beziehen aufgrund ihrer (gemessenen) Leistung einen Lohn. Da dieser in der Regel für die Lebenskosten nicht ausreicht, übernimmt die IV oder das Sozialamt den Ausgleich.Die Teilnehmenden des Programms so-wie die Filialleitung und Betriebsleitung werden durch einen Arbeitsagogen pro-fessionell begleitet. Dieser besucht die Betriebe und Filialen regelmässig, steht

den Leitungs- und Bezugspersonen bera-tend zur Seite, vereinbart und überwacht die Ziele der Teilnehmer, ist bei Krisen vor Ort, führt regelmässig Standortbe-stimmungen durch und ist Bindeglied zu Ämtern und IV.Das REHA-Programm findet in 13 der 23 Heilsarmee Brockis statt.

Abholen, sortieren, verkaufen – in den Brockis wird (fast) alles recycliert.

„Ich möchte gerne bleiben” – so ein Passant (rechts) mit dem Betreuer Bruno Wasser.

„Danke für die offene Tür – ich war zur rechten Zeit am rich-tigen Ort” – so ein Dankeswort an das Passantenheim.

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So hilft die Heilsarmee

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Eine Aufnahme geschieht einfach und unbürokratisch. In einem ersten Ge-spräch werden Situation und Bedürf-nisse der jeweiligen Person abgeklärt. Hilfestellungen werden geboten, soweit es den Möglichkeiten entspricht. Einer braucht etwas zu essen, ein anderer will seine Kleider waschen oder eine Dusche ist dringend nötig. Termine beim Sozi-aldienst werden organisiert, Adressen angegeben, wo die Hilfesuchenden ihrer Situation entsprechend weitere gezielte Unterstützung erwarten dürfen.

Die Tür ist für alle offenMehr als 400 Menschen finden jähr-lich im Passantenheim Unterschlupf für eine Zeitdauer von einem Tag bis zu mehr als einem Jahr – je nach Pro-blematik. Egal ob suchtmittelabhängig, psychisch krank, verwahrlost, ob als ausgeraubter Tourist, wegen Ehe- oder Partnerschaftsproblemen, als Gefäng-nisentlassener, Arbeits- oder Woh-nungssuchender und gleich welcher Nationalität – das Passantenheim Bern hält seine Türe für alle offen.

Viele erleben das Passantenheim als Ort, wo man zur Ruhe kommen kann und Hilfe erfährt, um sich neu zu ori-entieren. Und es tut gut, ein offenes Ohr und Verständnis zu finden und zu spü-ren, dass man nicht alleine ist.

Manch einer hofft, hier länger bleiben

zu können.

Die Heilsarmeefahne an der Muristrasse 6 in Bern weht zum Willkomm.

Allgemeines Spendenkonto der

Heilsarmee

PC 30-444222-5

20�� geht’s weiter

Ganzheitliche UnterstützungSozialdiakonische Angebote, Aargau Süd (Reinach) Die Heilsarmee unterstützt die Einwoh-ner in Reinach und Umgebung. Sie gibt einmal wöchentlich Le-bensmittel an Bedürftige ab, berät Menschen in finanziellen Eng-pässen und bietet Obdachlosen die Möglichkeit, für ein bis zwei Wochen in einer Notschlafstelle zu übernachten. Zudem besuchen freiwillige Mitarbeiter der Heils-armee ältere, kranke und einsame Menschen. Sie leisten ihnen Ge-sellschaft und unterstützen sie bei Hausarbeiten oder beim Einkau-fen und Einzahlen.

Nun erweitert die Heilsarmee ihr be-stehendes Angebot mit „Begleitetem Wohnen”. Menschen in schwierigen Le-benssituationen erhalten so ein proviso-risches Zuhause sowie Zeit und Beglei-tung, damit sie sich eine Alltagsstruktur aufbauen und sich wieder in die Gesell-schaft integrieren können.

Ein Dach über dem Kopf, Bera-tung in Sinnkrisen und anderes ist möglich dank Ihrer Spende.

Beratung und SoforthilfeSozialberatungsstelle, St. Gallen Seit März 2010 führt die Heilsarmee eine soziale Beratungsstelle in St. Gallen. Am Montag und Freitag ste-hen die Türen für alle offen. Oftmals sind es Menschen am Rande der Exis-tenz, die bei der Sozialberatungsstelle anklopfen. Der Sozialarbeiter sucht mit den Bittstellern zusammen nach-haltige Lösungen oder verweist sie an

die richtigen Stellen. Er berät Menschen in finanziellen Not-lagen, wie sie ihre Situation stabilisieren können und gibt unkompliziert manchmal auch Lebensmittelgutscheine ab oder bezahlt dringende Rechnungen. Zudem unterstützt er Menschen in Lebens- und Sinnkrisen mit seelsorgerischen und psycholo-gischen Gesprächen.

Ursula Hänni, Fundraising„Begleitetes Wohnen” hilft bei der Integration.

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Spendemöglichkeiten

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Spende anstelle von Geschenk1. Telefonieren Sie Monika Iseli oder schreiben Sie ihr eine E-Mail.2. Sie werden über das genaue Vorgehen informiert und können allfällige Fra- gen und Wünsche besprechen. 3. Sie erhalten von uns Einzahlungs- scheine oder unsere Kontoangaben.4. Wir verdanken alle Spenden innert kürzester Zeit.5. Sie bekommen eine Schlussübersicht über die eingegangenen Spenden.

Ihr Kontakt: Monika Iseli, Telefon: 031 388 05 [email protected] www.heilsarmee.ch

Ein Testament für die Unter-stützung von BedürftigenDie Heilsarmee setzt sich unbürokratisch und ganzheitlich für Menschen in Not ein: mit sozialen Beratungsstellen, Ob-dachlosenarbeit und Wohnheimen. Da-

Helfen Sie der Heilsarmee helfenAnstatt ein Geschenk zum Geburtstag oder Jubiläum macht eine Spende es möglich, Menschen in Not zu helfen; ebenso ein Testament zugunsten von Bedürftigen.

Ihre Spende macht es möglich: Mittagstisch für Jung und Alt.

mit die Heilsarmee ihre Angebote lang-fristig erhalten und den Bedürfnissen der Notleidenden anpassen kann, ist sie auf Spenden, Erbschaften und Vermächt-nisse angewiesen. Gelder aus Nachläs-sen werden in nachhaltige Projekte zum Wohl von Bedürftigen investiert.

So konnte die Heilsarmee unter anderem dank Erbschaften und Vermächtnissen den Quartiertreff der Heilsarmee-Ge-meinde Zürich Nord eröffnen. Dieser un-terhält verschiedene Angebote für Jung und Alt. So gibt es an Werktagen einen Mittagstisch, wo Kinder und Erwach-sene günstig essen können. In Thun wurden dringliche Renovations-arbeiten des Passantenheims teilweise mit solchen Geldern finanziert. Hier können Obdachlose und Durchreisende solange wohnen, bis sie in die eigene Wohnung ziehen oder an einem geeigneten The-rapieplatz den Start in ein neues Leben wagen können.

Möchten Sie sich mit der Heilsarmee für Bedürftige einsetzen? Dann bestellen Sie unsere Gratisbroschüre „Zu anderen schauen – die Vorteile einer geregelten Erbschaftsplanung” und besprechen Sie Ihre Fragen mit unserem Fachmann.

Ihr Kontakt: Ursula Hänni, [email protected],Telefon: 031 388 06 39

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GESELLSCHAFT

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Ihr erster Gedanke zu „Heilsarmee” ?Bewunderung für Salutisten und Salu-tistinnen, die in der Dezemberkälte mit Gesang und Musik den Topf am Kochen halten …

Diese Kollekte ist immer für Bedürf-tige bei uns bestimmt. Welche Gruppe Hilfebezüger wird Ihrer Ansicht nach wachsen?Wir gehen – etwas plakativ gesagt – ei-ner Zweiklassen-Gesellschaft entgegen: Jene, die sich zurecht finden, die Welt übers Internet erleben und sich zu helfen wissen. Und jene, die aus diesem System rausfallen, zu schwach sind, dies alles mitzumachen. Diese „neuen Armen”, die sich am materiellen und geistigen Reich-tum der andern kaum beteiligen können, wird man vermehrt betreuen müssen.

Worin sehen Sie den Hauptauftrag der Heilsarmee Schweiz?Sich der Randständigen, Suchtabhän-gigen, alleinerziehenden Eltern, Auslän-der, die nicht reüssieren, anzunehmen – in Nächstenliebe, aber ohne missiona-rischen Eifer.

Welcher Zweig der Heilsarmeearbeit spricht Sie am meisten an?Ich erlebe die Heilsarmee am ehesten bei der „Gassenarbeit”, also draussen bei den Menschen, die ich erwähnt habe: In den Bahnhöfen, nachts auf der Strasse, in den Beizen. Ich bewundere den Mut, wenn Salutistinnen und Salutisten unterwegs sind und ihre Präsenz zeigen, ohne sich aufzudrängen. Also soziales Engage-ment, durchaus mit christlichem Hinter-grund, aber mehr in Taten als Worten.

Präsenz zeigen, ohne sich aufzudrängenInterview: Elsbeth Cachelin

Roland Jeanneret arbeitet innerhalb der Glückskette mit der Heilsarmee zusammen. Wie nimmt er deren Arbeit und Auftrag wahr?

Wie erleben Sie die Arbeit der Heilsar-mee im Rahmen der Glückskette?Diese bezieht sich meistens auf eher kleinere Projekte in schwierigem Um-feld (Aids in Afrika, Kinderhilfe). Ein bedeutendes Engagement, das oftmals mühsam und unbequem ist – das ist sehr lobenswert. Grosse Projekte werden da-gegen eher vom internationalen Haupt-sitz aus gesteuert und entsprechen nicht immer unseren strengen Kriterien. Uns ist eine direkte Projektbegleitung aus der Schweiz lieber.

Wie wählt die Glückskette ihre Partner-Organisationen aus?Wir brauchen Hilfswerke mit Erfahrung in der Katastrophenhilfe, die geografisch und thematisch möglichst viel abdecken. Es weiss ja niemand, wann und wo sich die nächste Katastrophe ereignet. Das braucht Vernetzung auf verschiedenen Ebenen, zum Beispiel auch über die Kir-chen.

Was erachten Sie als gute, ganzheitliche Arbeit?Ganz klar Projekte, die nicht nur Sofort-hilfe und Wiederaufbau/Rehabilitation umfassen, sondern darüber hinaus Nach-haltigkeit garantieren, zum Beispiel Um-schulung und Arbeitsbeschaffung. Gute Arbeit ist letztlich, wenn aus der Katastro-phe eine Chance zum Neuanfang wird.

PartnerDie Glückskette ist selber kein Hilfs-werk, sondern das Solidaritäts- und Sammelwerk der Schweizer Medien, angeführt durch die SRG SSR idée suisse. Deshalb die Zusammenarbeit mit rund 30 Partner-Hilfswerken.

Die Stimme der Glückskette in der DeutschschweizRoland Jeanneret ist seit dreissig Jahren bei Schweizer Radio DRS tätig und zwischendurch auch auf dem Bildschirm zu sehen. Zudem arbeitet der 1947 ge-borene Journalist als Kommunikations- und Medientrainer sowie als Buchautor.

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AM WERK

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Ein nasskalter Morgen, kurz nach neun Uhr. Gerade ist der dreijährige Viktor mit seiner Mutter im Eidmattegge eingetrof-fen. Raus aus den Strassenschuhen, rein in die Finken, und schon rennt er im Schnell-zugtempo ins grosse Spielzimmer zur grossen Plastikkiste mit den Eisenbahn-schienen. Viktor nimmt vorsichtig eine Schiene nach der anderen heraus, mit dem Zusammenstecken klappt es noch nicht so richtig. Sein fragender Blick und seine Handzeichen sagen mehr als viele Worte und bedeuten klar: „Baust du mir jetzt die Schienen der Lego-Eisenbahn zusammen, ich will die Lokomotive fahren lassen”. Es ist schwer, Viktors Charme zu widerstehen, und so entstehen in kürzester Zeit zwei un-gleich grosse Schienenkreise. „Tsch, tsch, tsch,…”, die kleine Kinderhand schiebt Lok und Wagen ringsherum.

Viktor ist heute in der Kinderhüeti, zu-sammen mit zehn anderen Buben und Mädchen. Für drei Stunden kommen die Zwei- bis Dreijährigen dienstags und meistens auch freitags in den Quartier-treff, um nach Herzenslust zu spielen, zu singen und Geschichten zu hören. Frü-her waren im Stadtteil Hottingen Ange-bote wie dieses rar, darum eröffnete die Heilsarmee im Spätsommer 2000 den Quartiertreff. „Der BabySong und die Kinderhüeti des Eidmattegge sprachen sich schnell herum”, sagt Heidi Studer, die engagierte Leiterin des Quartiertreffs. Die Aktivitäten erweiterten sich bald: Die grösseren Kinder trafen sich im KidSong und die Eltern im Café Knirps, während die Kleinen nebenan eifrig spielten. Und im Salon Wuschelkopf schnitt eine Coiffeuse schon manchem Kind die Haare. Bald ent-

Im Zürcher Quartiertreff trifft sich die NachbarschaftReinhard Lässig*

LeitbildDie Heilsarmee ist eine inter-nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evange-lium von Jesus Christus zu pre-digen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Die Kleinen bei der Coiffeuse, die Älteren im Turnen. Man trifft sich im Heilsar-mee Eidmattegge.

Der Quartiertreff Eidmattegge in Zürich-Hottingen ist ein Magnet für alle Altersgruppen. Für die Kleinsten im Quartier geplant, deckt er heute vom Babysong bis zum Altersturnen zahlreiche Bedürfnisse der Bevölkerung ab.

standen auch der Mittagstisch für alle und das Aktiv-Turnen 50 plus für die etwas ältere Generation sowie das Fitnessturnen für Frauen, an dem gerade heute, parallel zur Kinderhüeti, sechs Frauen zwischen 25 und 70 begeistert teilnehmen.

Mittagstisch für Schul- und andere Kinder„Ich möchte gerne noch Röschti und Fleisch, aber keinen Salat”, ruft der elfjäh-rige Nicolas zu Heidi Studer. Am Mittags-

Mittagstisch ergänzt Schule und Kin-dergarten.

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AM WERK

Vermisst, gesucht, gefunden

Esther* reicht auf Drängen ihrer Tochter Tabea das Gesuch um Nachforschung des Aufenthaltsortes ihres früheren Partners ein. Der Kontakt brach vor zehn Jahren ab. Die heute 14-jährige Tabea möchte ihren leiblichen Vater kennenlernen. Erst nach einem Jahr Ungewissheit wird Mi-chael* in einem Nachbarland gefunden. Die Nachricht, dass er von Esther und seiner Tochter gesucht wird, beglückt ihn so sehr, dass er sofort anruft. Die gegen-seitige Freude ist riesig und nur wenige Tage später reist Michael in die Schweiz, um „seine beiden Frauen” zu besuchen.Bereits vor 125 Jahren half die Heilsarmee

in London bei der Suche von vermissten Familienmitgliedern. Der internationale Suchdienst der Heilsarmee entstand. Er will Menschen – egal welcher Herkunft – helfen, vermisste Angehörige zu suchen und nach Möglichkeit zusammenzufüh-ren. Verschiedene Dienststellen in- und ausserhalb der Heilsarmee im In- und Ausland werden beigezogen.Wird ein Angehöriger gefunden, ent-scheidet diese Person, ob sie mit dem Gesuchsteller in Verbindung treten will. Fehlende Bereitschaft zur Versöhnung verhindert oft die Kontaktaufnahme.

*Namen von der Redaktion geändert.

BabySong fördert sprachliche Entwicklung und Eltern-Kind-Beziehung.

Martha Mosimann, Verantwortliche Personensuchdienst

Wiedersehen ist oft mit Versöhnung verbunden.

tisch für Kinder verbringen Nicolas und drei weitere Buben, sie gehen in die sechste Klasse, einmal wöchentlich die Mittags-pause. Einige Mädchen gehen in die erste bis fünfte Klasse, zwei Kindergärtler und vier der Hüetikinder vom Morgen kom-plettieren die bunte Schar. Alle scheinen sich hier wie zu Hause zu fühlen, verhal-ten sich fast wie Geschwister. „Bis zu 20 Kinder nutzen den Mittagstisch, den wir dreimal wöchentlich anbieten”, sagt Heidi Studer, „besonders zum nahe gelegenen Kindergarten hatten wir von Beginn an ein ausgezeichnetes Verhältnis.”

Drei Uhr nachmittags, nun ist es Zeit für den BabySong. Heidi Studer hat am Bo-den ein langes, rotes Seil zu einem Oval ausgebreitet. Etwa im Meterabstand sind hell tönende Glöckchen eingeknüpft. Das „Hallo, hallo, schön, dass du da bist” scheinen die sechs Mütter und ihre Kin-der − einzelne sind nicht einmal jährig − schon gut zu kennen, den erhobenen Ar-men und geschüttelten Glöckchen nach zu urteilen. Kaum jemand singt hier zum ersten Mal mit. „Der BabySong” ist eine echte Erfolgsstory”, sagt Heidi Studer, „wöchentlich haben wir an drei Tagen sechs bis acht Gruppen mit bis zu 22

Müttern mit Kindern. Und das Schöne ist: Die Nachfrage steigt weiter.”

Im vergangenen Jahrzehnt nutzten meh-rere Tausend Menschen das bunte Pro-gramm des Quartiertreffs. Die Hottin-ger Bevölkerung schätzt die Vielfalt an Aktivitäten, zu denen auch ein Bibelge-sprächskreis, das Familienzmorge und

Die Heilsarmee betreibt einen Personensuchdienst. Er führt Familienmit-glieder zusammen, die sich aus den Augen verloren haben.

*Wissenschaftsjournalist und Mitglied Heilsarmee Zürich-Zentral

die Kinderkleiderbörse gehören, was der zunehmende Zulauf deutlich zeigt. Die Heilsarmee hat darum das Personal auf-gestockt. Dem kleinen Viktor und seinen Eltern dürfte es also auch in Zukunft im Quartiertreff nicht langweilig werden.

www.heilsarmee.ch/eidmattegge

Page 12: Trialog 01/2011 - Suppe für den Magen, Zuspruch für die Seele

Auf Wiedersehen

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So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte

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Sudoku-Spass

Der Einräppler im SackEs gab Zeiten, da hatte ich einen Einräppler im Sack, und zwar als Erinnerung. Immer wenn ich die Hand in den Hosensack steckte, sagte der Räppler zu mir: „Du bist für Gott die Nr. 1!” – Ich brauchte das damals, als ich zeitweise am Ende mei-ner Kräfte war, mich unnütz und wertlos empfand und meine Anstrengungen als sinnlos anschaute. Da drückte mir jemand den Einräppler in die Hand und sagte: „Weisst du, dass du für Gott wertvoll und etwas Besonderes bist? Du bist einmalig und sozusagen die Nr. 1 für Gott!” Es tat mir gut – damals. Und heute tut es immer noch gut, das Wissen, ein von Gott geliebtes Geschöpf zu sein und dass mein Dasein Wert und Sinn hat. So wie es in der Bibel in Psalm 139 steht. Ich denke, ich werde den Einräppler wieder in den Hosensack stecken. Ach übrigens, ich wollte Sie noch fragen: Wussten Sie, dass Sie die Nr. 1 sind für Gott?

Daniel Imboden, Leiter der Heilsarmeegemeinde Winterthur

Wort auf den Weg

„Jeder soll für sich entscheiden, wie viel er geben will … Gott liebt den, der fröhlich und bereitwillig gibt.”

Die Bibel, 2. Korinther 9,7

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Lösung

und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Sie haben die Stimme für die Schwachen erhobenMit der Weihnachtskampagne 2010 schwenkte die Heilsarmee das Rampenlicht der Schweizer Musikprominenz auf Benach-teiligte unserer Gesellschaft, denen die „Stille Nacht” zur „Ei-sigen Nacht” geworden ist. Verschiedene Schweizer Musik-künstler haben der Heilsarmee mit grossem Wohlwollen einen Song geschenkt und damit symbolisch angedeutet, dass sie das Engagement der Heilsarmee für sozial ausgegrenzte Menschen unterstützen. Musikgruppen der Heilsarmee haben während

der Topfkollekte diese Songs in den Strassen interpretiert und im Tonstudio eingespielt. Für diesen Akt der Solidarität dankt die Heilsarmee folgenden Musikerinnen und Musikern: Adrian Stern, Baschi, Dada Ante Portas, Henri Huber, Lovebugs, Marc Sway, Patent Ochsner, Peter Reber und Stress. www.youtube.ch/swissredshield.

Martin Künzi, Leiter Marketing und Kommunikation