12
4|2006 www. heilsarmee.ch Magazin für ein Leben voll Hoffnung /2 2006 ¥ 2. Jahrgang Jung, hübsch und in schwierigen Fami- lienverhältnissen. Solche Mädchen lan- den schnell auf der Strasse und damit in der Prostitution. In Brasilien betreibt die Heilsarmee Projekte, um Jugendliche und Kinder von der Strasse fernzuhalten oder wegzubringen. Sie bietet ihnen ein Zu- hause, wo sie Wärme und Liebe erleben; sie bietet ihnen aber auch Bildung und Freizeitaktivitäten. So erhalten Kinder und Jugendliche ein Stück ihrer verlorenen und verdorbenen Kindheit zurück (Seite 11). Brasilien zum Zweiten Lúcia Brüllhardt wurde aus Brasilien mit dem Angebot des Traumjobs „Künstle- rin” angelockt. Sie landete im Albtraum eines Bordells. Heute arbeitet sie im Rahab-Team der Heilsarmee Solothurn mit. Das Team geht den Clubs und Salons im Rotlichtmi- lieu nach, besucht, berät und unterstützt die Frauen. Auch mit den Clubbesitzern wird das Gespräch gesucht. Die Frauen des Milieus sollen durch die Rahab-Arbeit erfahren, dass jemand für sie da ist und ihnen mit Beratung, Ermu- tigung und praktischer Hilfe beisteht. Das Rahab-Team will zudem Kraft und Hoffnung bekanntmachen, die im Glau- ben an Jesus Christus zu finden sind. Mehr darüber auf Seite 10! von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch 2 | 20 5 Charly Burger, Lebenskünstler Mittendrin 3 Achtgeben aufs Gehör Ratgeber 9 Traumkleid für die ewige Liebe Gesellschaft Sie wären auf der Strasse Sie finden im Heilsarmee Zentrum ein Zuhause sowie Bildung und Freizeitaktivitäten.

Trialog 02/2011 - Sie wären auf derStrasse

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Achtgeben aufs Gehör Charly Burger, Lebenskünstler Traumkleid für die ewige Liebe

Citation preview

4|2006�

www.heilsarmee.ch

Magazin für ein Leben voll Hoffnung �/2 2006 ¥ �2�. Jahrgang

Jung, hübsch und in schwierigen Fami-lienverhältnissen. Solche Mädchen lan-den schnell auf der Strasse und damit in der Prostitution. In Brasilien betreibt die Heilsarmee Projekte, um Jugendliche und Kinder von der Strasse fernzuhalten oder wegzubringen. Sie bietet ihnen ein Zu-hause, wo sie Wärme und Liebe erleben; sie bietet ihnen aber auch Bildung und Freizeitaktivitäten. So erhalten Kinder und Jugendliche ein Stück ihrer verlorenen und verdorbenen Kindheit zurück (Seite 11).

Brasilien zum ZweitenLúcia Brüllhardt wurde aus Brasilien mit dem Angebot des Traumjobs „Künstle-

rin” angelockt. Sie landete im Albtraum eines Bordells. Heute arbeitet sie im Rahab-Team der Heilsarmee Solothurn mit. Das Team geht den Clubs und Salons im Rotlichtmi-lieu nach, besucht, berät und unterstützt die Frauen. Auch mit den Clubbesitzern wird das Gespräch gesucht.Die Frauen des Milieus sollen durch die Rahab-Arbeit erfahren, dass jemand für sie da ist und ihnen mit Beratung, Ermu-tigung und praktischer Hilfe beisteht. Das Rahab-Team will zudem Kraft und Hoffnung bekanntmachen, die im Glau-ben an Jesus Christus zu finden sind. Mehr darüber auf Seite 10!

von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch 2 | 20��

5 Charly Burger, Lebenskünstler

Mittendrin

3Achtgeben aufs Gehör

Ratgeber

9Traumkleid für die ewige Liebe

Gesellschaft

Sie wären auf der Strasse

Sie finden im Heilsarmee Zentrum ein Zuhause sowie Bildung und Freizeitaktivitäten.

DIALOG

2|20��2

ImpressumGründer: William Booth General: Shaw Clifton Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Territorialleiter Kurt Burger

Leiter Marketing und Kommunikation:Martin KünziRedaktionsleiterin:Gabrielle KellerHeilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 BernTelefon: 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95,[email protected]

Redaktionsteam TRIALOG:Elsbeth Cachelin, Redaktorin, ([email protected]), Yves Landis, Timon Stettler, Daniela Zurbrügg

Layout:Rolf Messerli, HQ, BernDruck: Ast & Fischer AG, WabernAuflage: 12'000

Jahresabonnement TRIALOG(erscheint siebenmal jährlich)Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–***Ausland / **Luftpost

Bildnachweis:S. 1 : Hofer ; S. 2 : ZVG ; S. 3 : Flickr.com/pho-tos/daviddb, Iseli ; S. 4 : ZVG ; S. 5 : Burger/Zogg ; S. 6 : Zogg/ZVG ; S. 7 : Wikimedia.com/Kevin Stenchfiled, ZVG ; S. 9 : Schmid/Cache-lin ; S. 10 : ZVG/Wikimedia.com Elijah Van der Giessen, Edmonton, Kanada ; S. 11 : Wikimedia.com Ricardo Martins, Gent, Belgien/Hofer ; S12 : Wikimedia.com Marcus Obal

Umfrage Seite 2:Franziska Bates-Steck

Editorial:

Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Vom Rotlichtmilieu zum Hochzeitskleid

Die Spannbreite ist weit – Sie erfahren in diesem TRIALOG über die Begleitung von Prostituierten und über die Beratung von

Brautleuten; vom Fliegen im Sportflugzeug bis zum Landen im sambischen Alltag, vom Hören der lauten Töne der Menschen und vomVernehmen der leisen Stimme Gottes. Die Seiten „mittendrin” spüren dem Thema „Sicherheit” nach. Charly Burger, Lebens-künstler und Erfinder, sagt von sich, er habe es im Griff (Seite 5). Schliesslich hat er zwei Flugzeugabstürze überlebt. Und auch wenn nicht alle so gefährlich leben, unser Alltag ist gespickt mit Sicherheitsvorschriften, Passwörtern und Sicherheitsvorkeh-rungen. Was diese allerdings nicht bewerkstelligen können, ist die innere Sicherheit. Da kommt etwas anderes zum Zuge. Zum Beispiel die Liebe Gottes. Menschen, die sich von Gott geliebt und angenommen wissen, erfahren eine Sicherheit im Leben, die auch in schwierigen, ungewissen und stürmischen Zeiten hält (Seite 7).Die Heilsarmee hat am 31. Januar ein neues internationales Oberhaupt gewählt – Ge-neralin Linda Bond. Was die 64-jährige Kanadierin mit ins Amt bringt, lesen Sie auf Seite 4.Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieses TRIALOGs!

Kurz nach meinem 35. Ge-burtstag wurde bei meinem linken Ohr ein Hörverlust von 75 % festgestellt. Seit-her trage ich ein Hörgerät. Auf Lärm reagiere ich emp-findlich, deshalb versuche ich, ihn zu meiden. Der Akustiker überprüft mein Hörvermögen regelmässig und stellt das Gerät über den Computer neu ein.Franziska Bates-Steck (43),

Primarlehrerin

Als Mitglied einer Band bin ich oft an Konzerten. Da diese häufig sehr laut sind, schütze ich mein Gehör mit Oropax (von den Veranstal-tern gratis verteilt). Beim Musikhören wähle ich In-Ear-Kopfhörer. Sie ab-sorbieren den Aussenlärm und ermöglichen auch bei kleinem Volumen den opti-malen Musikgenuss.

Lukas Mettler (23), Student

Ich trage seit vier Jahren ein Hörgerät. Ich habe mich so gut daran gewöhnt, dass ich manchmal fast vergesse, es abends herauszunehmen. Ich lasse es reinigen und warten, sobald ich in Ge-sprächen zu oft mit „Wie bitte?” nachfragen muss. Beim Arztbesuch werden meine Gehörgänge zudem regelmässig durchgespült. Léna Marie Winkler (85),

rüstige Rentnerin

Achten Sie auf Ihr Gehör? Auf keinen grünen Zweig kommenIn der Alltagssprache gibt es Ausdrücke und Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor.

Im Volksmund bedeutet der Ausdruck „auf keinen grünen Zweig kommen”, er-folglos und fruchtlos im Leben unterwegs zu sein. In der Bibel, Hiob 15, 32, ist damit das Fehlen von Gottes Segen gemeint.Der „Zweig” unserer Bemühungen wird dann „grünen” und Erfolg haben, wenn er auf echten Werten, verlässlichem und ehr-lichem Beweggrund gepflanzt ist. Jesus spricht in Johannes 15, 4 unmissverständ-lich davon, wie „Zweige grünen”. Gott möchte, dass die Menschen auf einen „grü-nen Zweig” kommen. Voraussetzung dafür ist, dass sie mit ihm verbunden sind, auf seine Gebote achten und ihn in ihr Denken und Handeln einbeziehen.

Hans Knecht, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand

LEBENSHILFE • RATGEBER

2|20��3

Das Gehör ist rund um die Uhr aktiv und verarbeitet auch im Schlaf ständig akus-tische Informationen. Von der fallenden Nadel bis zum startenden Flugzeug er-möglicht ein gesundes Gehör wertvolle Sinneseindrücke. Neben den Informati-onen wird durch den Hörsinn auch die Sprachmelodie wahrgenommen, also ob eine Stimme ärgerlich, freundlich oder zärtlich ist.

Ohne Hören keine SprachentwicklungDas Hören ist der wichtigste Sinn für die Kommunikation mit den Mitmenschen. Es ermöglicht schon vor der Geburt das Wahrnehmen des Herzschlags der Mut-ter und der Stimmen der Eltern. Ohne Hören gibt es praktisch keine Sprachent-wicklung – bei gestörtem Hören kann sich die Sprache auch zurückbilden bis hin zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität.Das moderne Leben – mit Verkehr, Ma-schinen, Musik – ist laut. Das Innenohr ist so empfindlich, dass nicht nur bei plötz-lichen lauten Schallen, sondern auch bei

Das Gehör ist dabei Andy Gugger

Das Wunderwerk Gehör erbringt Höchstleistungen. Der Fachmann gibt Auskunft, wie man Hörschäden vermeidet.

dauerhaftem Lärm in Beruf oder Freizeit Schäden entstehen können. Zudem kön-nen ungesunde Ernährung, Stress und Medikamente das Gehör schädigen. Mit dem Alter lässt die Hörfähigkeit in der Regel ebenfalls nach.Durch geeigneten Hörschutz kann man die Ohren schützen. In der Arbeitswelt sollte das Tragen von Hörschutz bei ent-sprechender Lärmbelastung selbstver-ständlich sein, aber auch bei lauten Frei-zeitaktivitäten ist es zu empfehlen.

Wie erkennt man eine Hörschwäche?Folgende Punkte können Anzeichen ei-ner Hörschwäche sein:• Sie werden darauf hingewiesen, dass Sie Fernseher oder Radio zu laut einstellen• Sie verstehen Ihre Gesprächspartner am Telefon weniger gut• Menschen in Ihrer Umgebung schei- nen undeutlich zu sprechen• Sie müssen bei Gesprächen oft nach- fragen• Es fällt Ihnen schwer, in grösseren

Schon gehört?

Das Hören deckt eine grosse Bandbreite von Tönen und Ge-räuschen ab. Die lautesten erträg-lichen Töne sind rund eine Million Mal stärker als knapp hörbare Töne. Auch nimmt das Gehör kleinste Un-terschiede bei Klang und Lautstärke wahr: Die etwa 20 000 Sinneszel-len im Innenohr nehmen nicht nur passiv Schwingungen auf, sondern greifen auch als „Mikro-Verstär-ker” aktiv in den Hörvorgang ein. So können wir kleinste Klangunter-schiede bei Stimmen oder Klängen heraushören. Im Gehirn werden die von den Ohren kommenden Impulse „entschlüsselt”: Wir verstehen, was wir gehört haben. Die zwei Ohren ermöglichen räumliches Hören und Richtungshören und damit die Fä-higkeit, auch in schwierigen Hörsi-tuationen Sprache gut zu verstehen.

KIND Hörzentralen und -geräte Hertensteinstrasse 8, 6004 Luzern, [email protected]

Runden den Gesprächen zu folgen• Andere beschreiben ein Hörerlebnis, das Sie so nicht wahrgenommen haben• Sie überhören die Türklingel oder das Telefonklingeln hin und wieder• Sie bemerken als Fussgänger heran- nahende Fahrzeuge häufig erst sehr spät• Wenn Ihnen jemand etwas zuflüstert, verstehen Sie es nicht

Ein regelmässiger Hörtest gibt Sicher-heit und dauert nur wenige Minuten. Er wird von HNO-Ärzten und Hörgeräte-Akustikern angeboten. Je früher man sich entschliesst, etwas zu tun, umso aussichtsreicher sind die Chancen auf ein langfristig gutes Hören.

Neben dem Reden ist das Hören bei der Kommunikation wichtig.

PEOPLE

2|20��4

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor:

Linda Bond:Die neue Frau

an der Spitze der Heilsarmee

Christine Anliker, 24 und medizinische Praxisassistentin, studiert Sozialpädago-gik in Bern: „Schulbildung in Anspruch zu nehmen, ist für mich ein grosses Vorrecht.” Sport, Musik wie auch Auf-enthalte in der Natur schaffen in ihrem Alltag Ausgleich zum beruflichen En-gagement. Christine lernte Jesus im Al-ter von 16 Jahren kennen. Seither ist er Mittelpunkt ihres Lebens: „Er begeistert mich – jeden Tag neu! Ich liebe es, mit der Gemeinde zusammen wie auch in meiner persönlichen Zeit mehr von ihm erkennen zu dürfen!”

Linda Bond heisst die neue Leiterin der weltweiten Heilsarmee. Nach ihrer Wahl durch den Hohen Rat am 31. Ja-nuar sagte die gebürtige Kanadierin, sie sei durch und durch Salutistin und liebe Gott von ganzem Herzen. Sie fügte bei: „Ich glaube wahrhaftig, dass Erlösung einzig durch Jesus Chris-tus gefunden werden kann – so wie es die Bibel sagt.” Mit Kommissärin Bond wird zum drittenmal eine Frau, und zum vierten Mal ein kanadischer Staatsbürger die internationale Heils-armee führen. Linda Bond hat für die Heilsarmee in ihrer Laufbahn auf drei Kontinenten gearbeitet. Seit 2008 leitet sie die Heilsarmee des Australia Eas-tern Territoriums. Linda Bond blickt auf eine reiche Führungserfahrung zurück, kennt aber ebenso die Gemeindearbeit, Kommunikation und die Lehrtätigkeit. Wichtig ist der neuen Generalin, dass

Verschiedenes prägt das Leben von Ueli Schopfer: Seine Arbeit als Leiter der Heils-armee im Saanenland, die vier Kinder, die Freizeit. Die Prioritäten ändern sich, aber zwei Dinge bleiben gleich: Ob beim Sport, beim Spitalbesuch oder im Gottesdienst-saal: Überall hat es Menschen, die Gott suchen, manchmal ohne es zu wissen. „Ih-nen kann ich von der Liebe Christi erzählen und bestätigen, dass diese Liebe auch ih-nen gilt. Und: Mit Jesus Christus kann man jederzeit Sorgen und Freude teilen.”

die Heilsarmee eine Armee ist, die ihr ganzes Vertrauen in Gott setzt und ihm gegenüber dankbar ist. Die 64-Jährige löst im April General Shaw Clifton ab, der in den Ruhestand tritt. Als 19. Generalin wird sie an der Spitze von mehr als einer Million Salutisten in 123 Ländern stehen. Die Heilsarmee beschäftigt zudem mehr als 10 0000 Angestellte, die insgesamt 175 Spra-chen sprechen.

Christine Anliker ist begeistert von

Gott

Ueli Schopfer: Wenn die Priori-täten sich ändern

Er liebt seine Arbeit, weil sie abwechs-lungsreich und herausfordernd sei. Im Wohnheim der Heilsarmee in Winterthur nimmt Rolf Girschweiler die Leitungs-funktionen wahr, beschäftigt sich aber auch mit den alltäglichen Sorgen der Bewohner: „Die Nähe zu ihrem Alltag ist mir wichtig, ebenso dass die Heilsar-mee dort schnelle Hilfe anbietet, wo die Not existenziell ist”. Damit – so der 49-Jährige – bleibe die Heilsarmee nahe bei ihrem ursprünglichen Auftrag und beim Evangelium. Liebe müsse Hände und Füsse bekommen.

Rolf Girschweiler: Liebe muss Hände

und Füsse be-kommen

Seit August 2010 arbeitet Natha-lie Kropf (24) bei der Redaktion der Heilsarmee. Sie verwaltet die Zeit-schriftenabonnemente und hilft, die In-ternetseiten à jour zu halten. Daneben arbeitet sie weiterhin in Teilzeit bei der Schweizerischen Post in der Kommu-nikation. Ähnliche Funktionen also, aber Arbeitgeber mit verschiedenem Fokus. „Wichtig sind mir Engagement und Freude” – auch in der Freizeit; Na-thalie spielt leidenschaftlich Handball und arbeitet ehrenamtlich für ihren Handballverein.

Nathalie Kropf: Bei verschiedenen Auftraggebern am

Ball

MITTENDRIN

2|20��5

Welchem technischen Problem auch im-mer Charly Burger begegnet, er scheint eine Lösung dafür zu finden. Die Fantasie und der Ideenreichtum des 60-Jährigen sind schier unerschöpflich. Sein Bauern-haus im bernischen Arch hat er von A bis Z selber umgebaut. Dabei hat er nach eige-nen Plänen eine Zentralheizung mit Wär-

Alles im Griff – wirklich alles?Hedi Zogg, Journalistin

Charly Burger war Mitglied der Schweizerischen Akrobatik-Nationalmannschaft.

Charly Burger ist Pilot, Fallschirmspringer, Ballonfahrer, Handwerker und macht spektakuläre Flugaufnahmen. Er liebt die Unabhängigkeit. Er lernte aber auch, dass er auf Gott angewiesen ist.

Der Recycling-König findet für alles eine Lösung.

mespeicher konstruiert. Vom Holzherd aus wird das ganze Haus mit seinen acht Zimmern geheizt und gleichzeitig Warm-wasser aufbereitet. Da geht keine Wärme ungenutzt zum Kamin hinaus. „Warum mühst du dich mit Holz ab?”, fragte man ihn vor 30 Jahren. Doch Charly Burger arbeitet gerne mit Holz und ist gerne im

Wald. Er hat auch gleich ein Gerät erfun-den: Es sägt, spaltet und stapelt das Holz. Wenn die Kräfte nachlassen, werden ihm solche Erfindungen das Leben erleichtern.

Recycling-KönigDen Titel Recycling-König hat er in einem Beitrag des Lokal-Fernsehens erhalten. Mit Weggeworfenem, oft hoch-wertigem Material aus der Industrie hat er sich eine mechanische Werkstatt ein-gerichtet. Er schreinert und schweisst. Er sammelt auch Schrauben, Rohre und was immer noch brauchbar ist. So hat sich Charly Burger eine Imkerei aufgebaut, vom Bienenkasten bis zur Honigschleuder. Dasselbe gilt für die Mosterei. Die Presse wurde anderswo zum Alteisen geworfen. Er hat sie restau-riert. Vom Ertrag seiner 500 Obstbäume produziert er Süssmost, und die Leute können bei ihm Obst pressen. Nun ist noch die Verarbeitung von Baumnüssen dazugekommen. Er stellt Baumnussöl und Baumnussmehl her. „Herrlich, die-ser Nussgeschmack!”, sagt er und lässt die Besucherin daran riechen. Die Nuss-presse hat er selber konstruiert.

Zwei AbstürzeEin wichtiges Kapitel im Leben von Charly Burger ist die Fliegerei. Schon früh begann er in einem militärischen Vorkurs mit Fallschirmspringen. Er wurde Pilot und Kunstflieger, war Mitglied der Schweize-rischen Akrobatik-Nationalmannschaft. Er beteiligte sich an Europameisterschaften, machte Kunstflugvorführungen mit einer Bücker, einem Doppeldecker, der sehr langsam fliegt. „Das sah schön und har-monisch aus, tief am Boden, so dass man das Gras spürte”. Seine Verbundenheit mit diesem Sport ist nicht zu überhören. Burger machte die Ausbildung als Flug-verkehrsleiter und arbeitete einige Jahre auf dem Flugplatz Grenchen. Dort lernte er auch seine Frau Ruth kennen, die ebenfalls als Flugverkehrsleiterin an-gestellt war. Charly Burger entdeckte

MITTENDRIN

2|20��6

Sie haben die Sicherheit der Schweiz verlassenBeatrice Bates

Was hat Beatrice Bates bewogen, das Vertraute zu verlassen und mit ihrer Familie nach Sambia zu ziehen? Sie berichtet:

„Zur Verlobung liessen mein Mann und ich den Bibelvers: ‚Lass Gott über dein Tun entscheiden, dann werden sich deine Pläne erfüllen’ in Holz schnitzen. Kurz danach verbrachten wir vier Monate in Simbabwe. Mein Mann brachte die Fi-nanzen in einem Heilsarmee-Spital auf ‚Vordermann’ und ich arbeitete im Kin-dergarten. Diese Zeit blieb uns immer als gut und bereichernd in Erinnerung.Durch diese positive Erfahrung und den Wunsch, Gottes Willen zu folgen, wa-ren wir nie abgeneigt, einen weiteren, längeren Einsatz in Afrika zu machen. Vor etwa drei Jahren verspürten wir eine grosse Unruhe und waren sicher, dass eine Veränderung bevorstand. Wir wussten nicht so recht, was an der Reihe war und versuchten vorerst selber ein bisschen zu planen und nachzuhelfen. Wir merkten aber schnell, dass dazu die Ampel noch

Charly Burger hat sich eine Imkerei aufgebaut.

Auch in Sambia wissen sich Beatrice und Philip Bates mit ihren Kindern von Gott geleitet und begleitet.

sein Flair für die Fotografie und spezi-alisierte sich auf Flugaufnahmen. Die beiden machten sich selbstständig und zogen in das Bauernhaus in Arch, nahe beim Flugplatz Grenchen. Sie boten ne-ben Flugaufnahmen auch Rundflüge und Ballonflüge an.Ruth ist in einer streng gläubigen Familie aufgewachsen. Für einige Zeit distanzierte sie sich von diesem frommen Milieu, doch als ihr erstes Kind auf die Welt kam, war sie von diesem Wunder so überwältigt, dass sie sich wieder Gott zuwandte. Im-mer wieder wies sie in schwierigen Situa-tionen auf die Kraft des Gebetes hin. Aber Charly brauchte das nicht: „Ich glaubte, alles im Griff zu haben.”

Doch es gab Einschnitte in dieses so sicher scheinende Leben. Charly stürzte während einer Flugvorführung ab, nur sechs Meter vor den Zuschau-ern schlug er auf dem Boden auf. Ihm fehlte aber nichts! Ei-nige Jahre später ereignete sich ein zweiter Absturz, dieses Mal in den Bergen. Schwer verletzt überlebte Charly Burger. „Da-mals fing ich an, langsam zu begreifen, wie gross die Liebe Gottes auch zu einem Men-schen, der gar nichts von ihm wissen will, ist. Ich kann Gott danken, dass ich am Leben bin. Wahrscheinlich braucht er mich noch.”

auf ‚Rot’ stand. 2008 bekam dann mein Mann die Anfrage, ob er für die Heilsar-mee in Sambia arbeiten würde.Für mich war die Anfrage nicht wirklich eine Frage, sondern die Bestätigung, dass Gott uns dorthin führen wollte. Nicht dass ich mir keine Sorgen gemacht hätte oder dass ich eine grosse Abenteu-rerin wäre, aber wir spürten einfach, dass

der Schritt richtig war. Wir wussten auch, dass der Herr uns in allem leiten und be-gleiten würde.Nun sind wir schon sieben Monate hier in Sambia. Ich muss zugeben, dass es nicht immer einfach ist, aber in aller äusseren Unsicherheit gibt uns der Herr innere Sicherheit.”

MITTENDRIN

2|20���

Ruhe finden in UnsicherheitDie meisten Menschen streben nach Sicherheit. Denn Sicherheit lässt uns ruhig schlafen. Aber Sicherheit ist im-mer abhängig von Voraussetzungen. Bei Geldanlagen kommt es darauf an, wo und wie das Geld angelegt ist. Bei der Sicherheit des Arbeitsplatzes spie-len Talente, Einsatzfreudigkeit, aber auch die Wirtschaftslage eine Rolle. Für eine beständige Liebe sind Treue, Sympathie und Anpassungsfähigkeit Voraussetzung.Eine allgemeine Lebenssicherheit

– eine Art Ruhe in allen Unsi-cherheiten des Lebens – ver-spricht die Bibel jenen Menschen, die im Einklang mit Gottes Wil-len leben und Frieden mit ihm haben (siehe blaues Feld). Das die Voraus-setzung. Das Resultat ist: Ruhe und Sicherheit für unser ganzes Leben und unser Sterben. Das bedeutet nicht ein

„Der Ertrag der Gerech-tigkeit ist Ruhe und Si-cherheit für immer.”

Die Bibel, Jesaja 32,17

Wirklich geborgen sein

Der sicherheitsliebende Bürger ist versi-chert gegen Hagel, Diebstahl und Feuer, gegen Unfall und Krankheit, für das Alter und den Tod. Er hat Sicherheits-schlösser, Sicherheitsgurte und Pass-wörter. Der Mensch möchte sich gegen alle nur möglichen Risiken absichern.Doch alle äusseren Absicherungen helfen meist nicht, das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit zu stillen. Im Vertrauen auf Gott aber findet der Mensch diese innere Sicherheit.„Wer im Schutz des Höchsten lebt, der findet Ruhe im Schatten des Allmächti-gen. Der spricht zu dem Herrn: Du bist meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, dem ich vertraue” (Psalm 91, 1).Der Beter gibt seiner Gewissheit Aus-druck, dass er bei Gott Sicherheit und Schutz findet.Weil er um die Sicherheit weiss, die aus dem Vertrauen zum Allerhöchsten resultiert, spricht er sich selber Mut zu: Er wird in den angstvollen Situationen seines Lebens Hilfe von Gott erfahren. Bei ihm findet alle innere Unruhe ein Ende. Denn der Herr verspricht dem Menschen seine Ruhe.

Das Vertrauen des Beters in den all-mächtigen Gott als Beschützer hilft ihm durch alle Gefahren und Ängste des Lebens. Das kann ein Bild auch für unseren Glauben sein: Unsere Ängste, egal wie gross sie sein mögen, bringen wir im Gebet vertrauensvoll zu Gott – und tauschen so Angst gegen Sicher-

Obwohl die Sicherheit in allen Bereichen laufend verbessert wird, fehlt vielen Men-schen das Gefühl der Geborgenheit.

heit ein. Wenn wir uns seinem Schutz anvertrauen und täglich mit dem Wir-ken Gottes rechnen, sind wir geborgen. Wer sich nach Sicherheit und Schutz sehnt, ist bei Gott richtig!

Daniela Zurbrügg

Wie das Kind bei der Mutter, so findet der Mensch Geborgenheit bei Gott.

Leben ohne Sorgen und Nöte. Aber es bedeutet, zu wissen, dass Gott in allem mit uns ist.

Theo Stettler, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand

FAMILIE • FREIZEIT • SERVICE

2|20���

In der Schweiz fehlt es Tausenden von Menschen am Lebensnotwendigen wie Nahrungsmitteln, einem Dach über dem Kopf oder Zuwendung. Die Heilsarmee hilft unter anderem mit sozialen Bera-tungsstellen, Obdachlosenarbeit, Wohn-heimen für Menschen am Rande der Ge-sellschaft und mit Besuchsdiensten.

Möchten Sie der Heilsarmee helfen, Men-schen in Not unbürokratisch und ganzheit-lich zu unterstützen? Dann können Sie die Heilsarmee zum Beispiel in Ihrem Testa-

ment begünstigen und so über Ihr Leben hinaus für andere Menschen da sein.Bestellen Sie unsere Gratisbroschüre „zu anderen schauen – die Vorteile einer geregelten Erbschaftsplanung” oder klä-ren Sie Ihre konkreten Fragen mit einem von uns beauftragten Fachmann in Erb-schaftsangelegenheiten.Gerne sind wir für Sie da:

Ursula Hänni, Telefon: 031 388 06 39 [email protected]

Ein Testament für bedürftige Menschen

AbonnementWir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profi-tieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heilsarmee!

Das Jahresabonnement mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–)

Ja, ich abonniere TRIALOG

Name

Vorname

Strasse

PLZ/Ort

Datum

Unterschrift

Bitte schicken Sie diesen Talon an:Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91, Fax 031 388 05 [email protected] www.heilsarmee.ch

Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an.

Interessiert? – Dann verlangen Sie einfach die Lager -Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern: Laupenstrasse 5, 3001 Bern / Tel. 031 388 05 91 / Fax 031 388 05 95 www.heilsarmee.ch / www.salvy.ch

Lust auf Ferien?

Das Bildungszentrum der Heilsarmee in Basel bietet öffentliche Kurse an:• Teambildung und Führungskompe- tenzen• Die Person der Leiterin/des Leiters• Methoden der Erwachsenenbildung• Projektmanagement• Christlicher Glaube und Kunst• Work-Life Balance und Burnout-Prä- vention• JugendarbeitHeilsarmee Bildungszentrum Habsburgstrasse 15, Postfach 54 4012 Basel, 061 387 91 11www.heilsarmee-bildungszentrum.ch

Bilden Sie sich weiter!

GESELLSCHAFT

2|20��9

Spitzen, Pailletten und Schleifen seien „in” und die über hundert Kleider allein der Grösse 36 bis 38 bestätigen, dass die Brautmode zurzeit verträumt und roman-tisch ist. Und selbst wenn fast jede zweite Ehe geschieden wird, ist Elsbeth Schmid überzeugt davon, dass die Leute nach wie vor an die grosse Liebe glauben und hei-raten: „Am Anfang einer Liebe können die Liebenden sich kaum vorstellen, dass ihre Liebe verlorengehen oder ausein-anderbrechen könnte.” Und viele Paare

wüssten auch, dass man mit dem nötigen Goodwill an einer Beziehung arbeiten könne. „Ausserdem”, fügt die Fachfrau nachdenklich bei, „gilt es ja heute nicht mehr als Makel, auseinanderzugehen.” Viele Paare heiraten auch, um eine Fa-milie zu gründen.

Secondhand-Kleid, erste WahlGegenüber früher seien die jungen Frauen preisbewusster geworden und ein bereits getragenes Kleid zu kaufen oder zu mieten sei durchaus üblich. Die Frauen wollten ihr Traumkleid und zum Traum gehöre, dass es ins Budget passt. „Heute tragen die

Frauen auch ein Brautkleid, wenn nicht in der Kirche, sondern ‚nur’ auf dem Stan-desamt geheiratet wird und der Traum vom weissen oder elfenbeinfarbenen

Am Anfang ist die Liebe immer ewigElsbeth Cachelin

Elsbeth Schmid verkauft, kauft und vermietet Brautmode und macht sich auch Gedanken über die Liebe. TRIALOG hat sich bei ihr umgeschaut.

Kleid besteht nach wie vor.” Auch sei ent-scheidend, ob es eine schlichte Feier im Familienkreis oder ein pompöses Fest mit vielen Gästen sei.

Am Bügel zwar wunderschönMit einem Bild aus einer Zeitschrift oder mit einem Foto kämen viele Frauen in die Brautboutique an der Bümplizstrasse 27 in Bern. Sie hätten eine ganz genaue Vor-stellung, wie das Kleid aussehen müsse. Schwierig sei es auch, wenn eine Kundin auf ein bestimmtes Kleid fixiert sei, das am Bügel zwar wunderschön wirke, aber nicht zu der betreffenden Frau passe.

„Meine Mitarbeiterinnen und ich haben langjährige Erfahrung in der Beratung. Und das tun wir gerne. Aber über Ge-schmack lässt sich streiten. Wir können beraten, aber nicht für die Kundin ent-scheiden.” Dass Elsbeth Schmid und ihre Mitarbeiterinnen bei der Wahl des Braut-kleides auch mal zur „Klagemauer” wer-den und von Sorgen und Problemen der Frauen erfahren, gehört mit zur Aufgabe. Auch der schönste Tag im Leben hat eine Vor- und Nachgeschichte.

Wie die weisse MassaiElsbeth Schmid erinnert sich, wie einmal eine etwa 60-jährige Frau nach einem Hochzeitskleid gesucht und dabei er-zählt habe, ihr junger schwarzer Freund möchte eine Braut in Weiss. Sie habe damals unwillkürlich an den Film „Die weisse Massai” denken müssen. Die Geschichte ihrer Kundin habe leider in einer Katastrophe geendet ...

Die Qual der WahlAn der Art, wie die Frauen ihr Kleid aussuchen, könnten ganze Charakter-studien abgeleitet werden. „Kürzlich war eine Kundin hier. Sie schaute alle Kleider durch, probierte zwei, kam eine halbe Woche später nochmals und entschied sich für eines der bei-den Kleider – um am folgenden Tag zu heiraten.” Eine andere Kundin sei ein gutes Jahr vor der Hochzeit ge-kommen, habe sich beraten lassen, probiert, reserviert – und das meh-rere Male. „Beim sechsten Besuch legten wir der Frau dann nahe, sich endgültig zu entscheiden – und es

klappte. Der Druck war hilfreich!”

Männer kaum dabeiBei der Wahl des Kleides sei eigentlich am wichtigsten, dass das Kleid zur Braut passe. „Sie muss sich wohlfühlen darin und sie will mit dem ‚Oh wie schön’ der Gäste rechnen können.” Dass der Bräutigam bei der Wahl des Brautkleides berate, sei selten, „immer noch viele Frauen wollen ihren Mann mit dem Braukleid am grossen Tag über-raschen.”www.brautmode-bern.ch

Traumkleid muss ins Budget passen – Elsbeth Schmid in ihrer Boutique Just Married.

AM WERK

2|20���0

Lúcia Brüllhardt, Sie haben eine Milieu-Vergangenheit. Wie kam es dazu?Nach Abbruch meines Geschichtsstudiums in Brasilien arbeitete ich in einem Buchhal-tungsbüro. Dort bekam ich ein Angebot, als „Künstlerin” in Europa zu arbeiten. Ich fand nichts Lusches daran, umso weniger, als ich Erfahrungen in Theater, Tanz und Medien hatte. Ich unterschrieb den Vertrag, doch in der Schweiz wurde ich mit der Re-alität eines Bordells konfrontiert.

Wie fühlten Sie sich?Es war, als hätte sich ein Traum in einen Alptraum verwandelt. Ich fühlte mich hintergangen und meine Seele fiel wie in ein tiefes Koma.

Wie schafften Sie den Ausstieg?Jesus hat mich befreit und in mein Leben eingegriffen. Der Glaube an ihn gab mir die Kraft und Bereitschaft auszusteigen. Und ich kam mit den richtigen Menschen in Kontakt.

Heute arbeiten Sie für Rahab. Was ist das Ziel?Unser Ziel ist es, freundschaftliche Kon-takte zu den Prostituierten und Betreibern von Etablissements zu knüpfen, Gesprächs-partnerinnen zu sein und auf die Hoffnung im Glauben an Jesus Christus hinzuwei-sen. Da wir dem Seelsorgegeheimnis un-terstehen, kann offen geredet werden. Wir möchten da sein für die Frauen, sie beraten, ihnen Hoffnung bringen.

Wie sieht so ein Besuch aus?In Solothurn gibt es keinen eigentlichen Strassenstrich, deshalb gehen wir einmal pro Monat den Clubs, Studios, Cabarets nach. Während des ganzen Einsatzes be-tet ein Team des Korps Solothurn. Auch die Tour selbst beginnt mit Gebet. Dann besuchen wir die Frauen und bringen ihnen einen kleinen „Türöffner” – eine Kerze, Blume, Schoggi und einen Bibel-spruch. Zur Ausrüstung gehören auch In-foblätter von Lysistrada* über ärztliche

„Ich wurde mit der Realität eines Bordells konfrontiert”Interview: Timon Stettler/Redaktion

LeitbildDie Heilsarmee ist eine inter-nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evange-lium von Jesus Christus zu pre-digen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Heilsarmeeoffizierin des Rahab-Teams besucht und berät eine Frau im Milieu.

Viele Sexarbeiterinnen bieten ihre Dienste unfreiwillig an. Lúcia Brüll-hardt geht in Solothurn mit dem Rahab-Team der Heilsarmee den Eta-blissements des Rotlichtmilieus nach.

Betreuung, rechtliche Möglichkeiten. Ebenso haben wir Kopfwehtabletten, Kondome, Hygieneartikel bei uns, über die die Frauen oft froh sind.

Sind Sie willkommen?Viele Frauen freuen sich über unsern Besuch und empfangen uns herzlich. Wir sind Gesprächspartnerinnen und sie reden mit uns über ihre Familie (meist im Ausland), über das Leben in der Schweiz,

Der Alptraum wird als Traum ver-marktet.

2|20����

AM WERK

„Die Jungen sprechen gut über euch!”

Das Programm der Heilsarmee um-fasst fünf Institutionen mit Sozial- und Bildungsprogrammen − drei davon werden von Schweizer Mitar-beitenden geführt.Die Millenniumsziele werden in die Praxis umgesetzt. Das Augen-merk liegt hierbei auf dem Kampf gegen die Armut: Diese wird nicht mehr nur allein als Einkommens-armut verstanden, sondern umfas-sender als Mangel an Chancen und Möglichkeiten. Ziele wie die Achtung der menschlichen Würde, Gleichbe-rechtigung, Demokratie, ökologische

Nachhaltigkeit und Friede werden ge-fördert.Der Direktor eines Jugendgefängnisses in São Paulo beschreibt die Arbeit der

Das Rahab-Team sucht auch das Gespräch mit den Shop- und Clubbesitzern.

Fernanda Hofer, Projektverantwortliche Karibik, Mittel- und Südamerika

Junge Straftäter auf der Schulbank.

über Krankheiten. Wir führen auch seel-sorgerliche Gespräche und können mit den Frauen beten. Sie haben zudem un-sere Telefonnummern und können uns anrufen.

Wie reagieren die Clubbesitzer?Als wir mit der Rahab-Arbeit starteten, suchten wir bewusst das direkte Ge-spräch mit ihnen. Wir informierten über unsere Arbeit und Anliegen. Alle waren einverstanden, dass wir die Frauen besu-chen dürfen. Wir sicherten ihnen zu, den Betrieb nicht zu stören.

Wie beraten Sie die Frauen?Wir beraten die Frauen in Zusammenar-beit mit Lysistrada. Wir begleiten sie auf Ämter, zum Arzt oder auf den Flughafen. Leider sind unsere Möglichkeiten be-schränkt und wir können viele Probleme nicht lösen. Gerade da sind wir dankbar, dass wir für die Frauen – manchmal mit ihnen – beten können.

Wie kann man helfen?Durch Vorbeugung. Man soll von diesem Thema zu gelegener und ungelegener Zeit reden – in Schulen, in Kirchen, an Vorträgen. Vor allem die Jugendlichen in unterentwickelten Ländern müssen

informiert und gewarnt werden. Die Op-fer können nämlich Männer oder Frauen, Reiche oder Arme sein.In meiner Heimat Brasilien wurde www.prevencaomadalenas.com.br dafür ge-schaffen und ist nun schon in fünf brasili-anischen Staaten tätig.

In Brasilien möchte auch die arme Bevölkerung am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Die Heilsarmee verbessert ihre Zukunftsperspektiven.

Allgemeines Spendenkonto der

Heilsarmee

PC 30-444222-5

*LysistradaDer Verein ist in Solothurn zuständig für die Aidsprävention und Rechtsbe-ratung im Milieu: www.lysistrada.ch

www.rahab.ch In Solothurn besucht das Rahab-Team einmal pro Monat nachts Prostituierte und Tänzerinnen (in Zürich wöchent-lich). Der Name Rahab geht auf eine Prostituierte in der Bibel zurück, die wegen ihres Glaubens und Handelns beim Fall von Jericho gerettet wurde (Die Bibel, Josua 6, 17).

Heilsarmee so: „Eine aussergewöhnliche Integrationsarbeit von Jugendlichen in die Gesellschaft. Gratuliere! Die Jungen sprechen sehr gut über euch!”In den Sozialinstitutionen finden pro

Jahr etwa 5 000 Kinder und Ju-gendliche zwischen 4 und 21 Jah-ren sowie ihre Eltern ganzheitliche Betreuung. Dies führt zu positiven Veränderungen im Alltag: zu ei-ner gesunden Entwicklung und besseren Zukunftsaussichten für die jungen Menschen. In zwei In-stitutionen finden Strassenkinder Unterstützung durch Schul- und Weiterbildungsangebote, Kinder-

gartendienste und Beschäftigung. Auch jugendliche Straftäter erhalten Betreu-ung, Beratung und Ausbildung.

Auf Wiedersehen

2|20���2

Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:

Rätseln Sie mal …

So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in je-dem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Sudoku-SpassLösungen: Sudoku und Rätsel

Sich im Nichts auflösenSeifenblasen erinnern an alles, was unfassbar, vergänglich und wenig solid ist.Sorglose Tage, eine glückliche Liebe, beflügelnde Pläne, far-bige Hoffnungen. – Plötzlich sind sie weg, vorbei und haben sich im Nichts aufgelöst.Dabei sucht der Mensch Sicherheit und sehnt sich nach dem, was verlässlich, beständig und greifbar ist. Nicht zufällig wird Gott in der Bibel als Fels bezeichnet. Denn Gott ist unerschüt-terlich, fest und unvergänglich. Er gibt einen sicheren Stand, Geborgenheit und Halt – gerade wenn der Mensch vergeblich nach den „Seifenblasen” greift oder wenn Lebensinhalte und -träume platzen. Und Jesus Christus, Gottes Sohn, will das Fundament unsres Lebens sein – will uns tragen und sicheren Boden unter die Füsse geben. In ihm haben wir einen verläss-lichen, treuen Begleiter.

Elsbeth Cachelin

Lösungen.

Wort auf den Weg

„Herr ich bete zu dir. Du hast so viel Gutes für mich bereit. Ich rechne mit deiner Hilfe!”

Die Bibel, Psalm 69, 14

1. Frau, Nummer auf T-Shirt fehlt / 2. Frau, trägt keinen Schmuck / 4. Frau hat geschlossene Schuhe

Wo sind die 3 Unterschiede zum Bild auf Seite 3?