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Magazin für ein Leben voll Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121. Jahrgang von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch 7 | 2012 Weihnachten bringts! Sie bringt Kerzenglanz, Geschenke, Feste, manchmal Schnee. Sie fördert den Konsum, den Familienzusammenhalt und das Kultur- leben. Die Feiertage bringen aber auch Ein- samkeit, Streit und Not. – Das Mädchen mit Kerze symbolisiert das, was Weihnachten im biblischen Sinn bringt: Zukunft im Licht. Je- sus kam an Weihnachten als „Licht der Welt” zur Erde, um den Menschen, die an ihn glau- ben, eine helle Zukunft zu ermöglichen. Das heisst zwar nicht ein Leben ohne Probleme, ohne Sorgen, ohne Leid. Aber ein Leben, das in Höhen und Tiefen durch den Glauben an Jesus erhellt ist. Was das bedeutet? – dass trotz Verzweiflung, Angst oder Einsamkeit Hoffnung da ist, weil Jesus unser Herz und unseren Weg hell macht. Wie eine Kerze überall und zu jeder Zeit Licht bringen kann, so vermag Jesus in jedes Dunkel Hoffnung und Perspektive zu bringen. Für jene, die uns brauchen Jesus hat den Menschen sein Licht gebracht und anvertraut. Die Heilsarmee gibt mit ih- rer Arbeit dieses Licht in Tat und Wort an Menschen in Not weiter. Weil sie weiss, dass obdach- und arbeitslose, beiseitege- schobene und abgeschriebene Menschen dadurch nicht nur Boden unter die Füsse erhalten, sondern auch Hoffnung und Le- bensmut. Eben, eine hellere Zukunft. EC S. 4 Aufbrechen und Freude finden S. 3 Für Menschen, die uns brauchen S. 7 Gott umarmt die Menschen heilsarmee.ch

Trialog 07/2012 - Weihnachten bringts!

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Für Menschen, die uns brauchen (S. 3) / Aufbrechen und Freude finden (S. 4) / Gott umarmt die Menschen (S. 7)

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Page 1: Trialog 07/2012 - Weihnachten bringts!

Magazin für ein Leben voll Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121. Jahrgangvon Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch 7 | 2012

Weihnachten bringts!Sie bringt Kerzenglanz, Geschenke, Feste, manchmal Schnee. Sie fördert den Konsum, den Familienzusammenhalt und das Kultur-leben. Die Feiertage bringen aber auch Ein-samkeit, Streit und Not. – Das Mädchen mit Kerze symbolisiert das, was Weihnachten im biblischen Sinn bringt: Zukunft im Licht. Je-sus kam an Weihnachten als „Licht der Welt” zur Erde, um den Menschen, die an ihn glau-ben, eine helle Zukunft zu ermöglichen. Das heisst zwar nicht ein Leben ohne Probleme, ohne Sorgen, ohne Leid. Aber ein Leben, das in Höhen und Tiefen durch den Glauben an Jesus erhellt ist. Was das bedeutet? – dass trotz Verzweiflung, Angst oder Einsamkeit Hoffnung da ist, weil Jesus unser Herz und

unseren Weg hell macht. Wie eine Kerze überall und zu jeder Zeit Licht bringen kann, so vermag Jesus in jedes Dunkel Hoffnung und Perspektive zu bringen.

Für jene, die uns brauchenJesus hat den Menschen sein Licht gebracht und anvertraut. Die Heilsarmee gibt mit ih-rer Arbeit dieses Licht in Tat und Wort an Menschen in Not weiter. Weil sie weiss, dass obdach- und arbeitslose, beiseitege-schobene und abgeschriebene Menschen dadurch nicht nur Boden unter die Füsse erhalten, sondern auch Hoffnung und Le-bensmut. Eben, eine hellere Zukunft.

EC

S. 4 Aufbrechen und Freude finden

S. 3Für Menschen, die uns brauchen

S. 7Gott umarmt die Menschen

hei lsarmee.ch

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DIALOG

7|20122

ImpressumGründer: William Booth General: Linda Bond Leiter für die Schweiz, Österreich und Ungarn: Kommissär Franz Boschung

Leiter Marketing und Kommunikation:Martin Künzi

Redaktionsleiterin:Gabrielle KellerHeilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 BernTelefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91,[email protected]

Redaktionsteam TRIALOG:Elsbeth Cachelin, Redaktorin, ([email protected]), Martin Gossauer, Lukas Schenk

Layout:Rolf Messerli, HQ, Bern

Druck: Ast + Fischer, Wabern

Jahresabonnement TRIALOG(erscheint sechsmal jährlich)Preis: Fr. 24.– / 44.–* / 49.–***Ausland / **Luftpost

Bildnachweis:S. 1:Alexander Egger, ZVG, Christophe.Finot / Wi-kimedia Commons, Monika Mullis; S. 2, 5: ZVG; S. 3: Beni Hottiger; S. 4: nina_no / Wikimedia Commons; S.7: Monika Mullis; S.8: KimMcKel-vey / Flickr.com, Monika Iseli

Umfrage Seite 2:Elsbeth Cachelin

Editorial:

Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Gott umarmt die Menschen

Liebe Leserinnen und Leser

„Einsamkeit kann aus einem Menschen einen anderen ma-chen.” – Die Plakatkampagne der Heilsarmee thematisiert, wie

Alleinsein Leben zerstören kann. Gerade an Weihnachten ist Einsamkeit für viele eine grosse Not. Die Heilsarmee lädt deshalb zu ihren Weihnachtsfesten und -feiern ein. Erkundigen Sie sich bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe! Keiner soll das Fest allein ver-bringen müssen. Und da sind auch immer ein offenes Ohr, ein gedeckter Tisch, Musik sowie andere Menschen, die sich über Gemeinschaft freuen (Seite 3).Die biblische Weihnacht sagt der Einsamkeit den Kampf an. Gott hat seinen Sohn zur Erde gesandt, damit er den Menschen nahe sein kann: Genau das bedeutet der Name „Immanuel”, übersetzt „Gott mit uns”. Er ist in der Gestalt von Jesus Christus gekom-men, um das Leben der Menschen mit allen Nöten und Fragen zu teilen. Jesus will uns in unserer Einsamkeit, Verlorenheit, Hoffnungslosigkeit nahe sein. Die weltweite Leiterin der Heilsarmee spricht deshalb in ihrem Beitrag auf Seite 7 von der Weihnachtsumarmung. Und auch in „Wenn Rotkäppchen skypt” geht es um Menschen, die einander auf wunderschöne Art nahekommen.Mögen Sie diese Weihnacht in Gemeinschaft mit anderen verbringen! Und sollte das Gefühl von Einsamkeit über Sie kommen, denken Sie daran: Jesus, „Immanuel” will auch Ihnen nahe sein! Öffnen Sie Ihr Herz für ihn.

Sich Zeit nehmen – mitei-nander, füreinander, abseits vom Alltagsstress. Ich habe Weihnachten in den letzten Jahren immer wieder auf unterschiedliche Art und in unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen Menschen gefeiert, durfte aber so immer eine wunder-bare und von Gottes Liebe erfüllte Zeit erleben.

Zugegeben: Ich freue mich über Geschenke, Wünsche und Festessen mit Kolle-gen, Freunden und Familie. Ich halte mir aber jedes Jahr das Wunder der Weihnacht vor Augen: Der Mensch, der am Rande der Gesell-schaft geboren wird, Jesus Christus, ermöglicht mir zwei Jahrtausende später die Beziehung mit Gott.

An Weihnachten ist für mich die Liebe Gottes sichtbar geworden: Er hat uns seinen Sohn Jesus ge-schenkt. Diese Liebe soll für andere sichtbar und spürbar werden: Am Fest, das wir im Rahmen der Heilsarmee für Alleinste-hende organisieren. Aber natürlich auch an unserer Familienweihnacht.

Was bedeutet Weihnachten für Sie? LeitbildDie Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Die Heilsarmee in Zahlen Schweiz – Österreich – Ungarn

4152 Mitglieder1762 Mitarbeitende 57 Korps (Gemeinden) 27 Heime für sozial benachteilige Menschen jeden Alters 24 Sozialprojekte 9 Durchgangszentren 20 Brockis − zum Teil mit Wieder- eingliederungsprogramm 2 Gästehäuser 1 Gefängnisdienst 1 Suchdienst für vermisste PersonenDie Heilsarmee wirkt in 125 Ländern und hat rund 1,7 Mio Mitglieder

Sarah Fuhrer Michel Sterckx Mary-Claude Beyeler

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AM WERK

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„Mir sagte meine Mutter immer: ‚Sieg-fried, gib denen etwas von deinem Über-fluss, die auf der Schattenseite des Lebens sind’”. Mit diesen Worten zum Topfwäch-ter steckt der gutgelaunte Spender eine Banknote in den Sammeltopf. Wie gut, dass die Heilsarmee mit der Grosszügig-keit der Bevölkerung rechnen kann! Denn die Festsäle in verschiedenen Städten sind Jahr für Jahr voll, wenn die Heilsarmee-Weihnacht für Menschen in schwierigen Verhältnissen stattfindet. Die Eingela-denen geniessen den festlichen Imbiss, freuen sich über die Aufführung der Kin-der, stimmen in die Lieder ein. Mancher wischt sich verstohlen eine Träne von der Wange. Im Schein der Kerzen und beim gemeinsamen Feiern hellen sich die Schattenseiten der Gäste für kurze Augen-blicke auf. Auch Geschenk und Lebens-mittelgutscheine sind ein Lichtblick.

Vielseitige Hilfe Eine Mutter täuscht ihrer Familie bei jeder Mahlzeit vor, sie hätte nicht wirklich Hun-

ger; mit dem ersparten Geld kauft sie den Kindern Kleider, die sie nicht von denen reicherer Familien unterscheiden. Einmal in der Woche kann sie frische Lebensmittel im Heilsarmeesaal abholen, die im Rahmen der Aktion „Schweizer Tafel” oder „Tisch-lein, deck dich” Bedürftigen gratis zur Verfügung stehen. An den Tagen, an denen die Mutter arbeitet, essen die Kinder in der Heilsarmee am Schülermittagstisch und erhalten Aufgabenhilfe. Nächsten Sommer werden sie am Lager teilnehmen, das die Heilsarmee organisiert und subventioniert. Das wird über die Enttäuschung hinweg-helfen, dass kein Geld vorhanden ist, um im Ausland Ferien zu machen.

Bahnbillet und BeratungAuf viele Arten dient die Heilsarmee als Mittlerin zwischen denen, die haben, und denen, die brauchen. Sie betreibt soziale Beratungsstellen, die schnell und unbüro-kratisch helfen: mit einem kleinen Über-brückungsbatzen, dem Bahnbillet für die Heimfahrt oder dem Bezahlen einer Rech-

nung, die den finanziellen Rahmen sprengt. Hie und da geht die Hilfe weiter: Ein Ver-zweifelter schüttet sein Herz aus und findet ein offenes Ohr. Gemeinsam bespricht man mögliche Lösungen. Nicht selten nimmt der Berater im Namen des Hilfesuchenden mit Behörden, Hausbesitzern und Firmen Kontakt auf: Er appelliert an deren Hilfs-bereitschaft und guten Willen, damit der Betreute wieder Fuss fassen kann. Bis es soweit ist, kann dieser kostenlos Budgetbe-ratung in Anspruch nehmen. Möglich wird diese Hilfe durch kleine und grössere Spen-den im Weihnachtstopf der Heilsarmee.

„Danke für Ihre Hilfe …”… ruft der Topfwächter dem grosszügigen Herrn nach, „gesegnete Weihnacht!” Ob er sich wohl etwas unter dem Wort „gesegnet” vorstellen kann? Möge der Spender etwas von der Wärme verspüren, die er mit sei-ner Gabe bewirken wird. Und bereite ihm das Schenken der Note mehr Freude, als wenn ihm jemand diesen Betrag geschenkt hätte. „Auf dem Geben liegt ein grösserer Segen als auf dem Nehmen”, sagte Jesus Christus, in dessen Namen und Auftrag die Heilsarmee ihren Dienst tut. Mit Ihrer und Gottes Hilfe trägt die Heils-armee auch an dieser Weihnacht Licht in das Dunkel vieler Menschen hinein.

*Leiter der Heilsarmee Region Ostschweiz

„Vielleicht brauche ich selbst einmal Hilfe …”

Ihre Spende hilftMit einer Online- oder SMS-Spende können Sie die Ärmsten schnell un-terstützen. Einfach SMS mit „HA 5” an 339 senden für eine Spende von Fr. 5.- (Betrag beliebig wählbar). Oder besuchen Sie uns auf heilsarmee.ch, um eine Online-Spende zu tätigen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstüt-zung!

Hervé Cachelin*

Die Heilsarmee singt und sammelt in den Strassen. Viele spenden gross-zügig, damit die Heilsarmee Menschen in Not helfen kann. Sie wissen, dass die Sonnenseite des Lebens schnell zur Schattenseite werden kann.

Beim Sammeltopf: Wertvolle Begegnungen zwischen Spendenden und der Heilsarmee.

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MITTENDRIN

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„Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen ihn anzubeten.” – Sterndeuter folgen dem Stern, der die Geburt eines Retters und Kö-nigs ankündet (siehe Bibeltext Seite 6). In Bethlehem finden sie das Jesuskind, das erfülltes Leben bringt.

Aufbrechen, weil die Freude wartet

Auf der SucheWissenschaftler reisen heute viel. Sie treffen sich, um ihr Fachwissen aus-zutauschen, und legen dafür innert Stunden tausende Kilometer zurück. Vor Jahrhunderten benötigten Gelehrte für ihre Reisen Tage, wenn nicht Wo-chen. So nahmen die Weisen aus dem Osten beim Erscheinen des Sterns ei-nen langen und beschwerlichen Weg auf sich. Sie scheuten keine Strapazen, um einem vorerst unbekannten Kind in einer Krippe wertvolle Geschenke zu bringen. Der Besuch beim neugeborenen „Kö-nig der Juden” war den Weisen den Aufwand wert. Sie ahnten, dass die Begegnung sie prägen würde. Ein Stern am Himmel diente den Sterndeutern als Wegweiser. Er führte sie zu jenem, den Gott selbst als „mein geliebter Sohn” bezeichnete und auf dessen Worte spä-ter viele hörten. Heute reisen die Menschen oft sehr weit und lang, um den Sinn des Lebens zu suchen. Manche folgen dabei einfach den Sternen. Andere suchen nach dem einzigartigen Stern, der das Licht der Welt ist – Jesus Christus. Und wenn sie bei ihm ankommen, finden sie uner-messliche Freude und erfülltes Leben. Machen auch Sie sich auf die Reise!

Daniel Imboden

Lohnende BegegnungDrei Weise, Sterndeuter, lassen sich von einem Stern zum Aufbruch motivieren. Was sie am Himmel entdeckt haben, ist so bedeutungsvoll, dass sie eine lange Reise auf sich nehmen. Sie brechen auf und der Stern führt sie zum Ziel: zu Je-sus Christus in einem Stall in Bethle-hem. Weihnachten erinnert daran, dass auch wir eingeladen sind, aufzubrechen und Jesus zu begegnen. Nein, nicht dem

Von langer Hand geplantHeiden, die einem Stern folgen, um den neugeborenen König eines fremden Landes anzubeten? Die Geschichte be-ginnt viel früher und dauert noch heute an. – Es war 700 Jahre bevor Jesus zur

Welt kam, als ein Prophet namens Jesaja solches vorausgesagt hatte. Die Weissa-gung war aber schwierig zu deuten. Etwa hundert Jahre später wurde ein anderer Prophet, Daniel, ins Morgenland (nach Babylon) verschleppt. Als oberster Leh-

rer einer Schule lehrte er die Himmels-kunde. Er wies auf jene Geburtsnacht hin und hinterliess in seinen Schriften die Botschaft, zu welchem Zeitpunkt der König, Retter der Menschen, gebo-ren würde. Auch von Himmelskörpern, die einmal auf den Messias hinweisen würden, ist die Rede. Das war schon we-sentlich konkreter, als was Jesaja gesagt hatte. Als es soweit war, zogen die Sterndeuter los. Wir kennen sie als „Weisen aus dem Morgenland”. Sie sind es, die als Erste Jesus angebetet haben. Weil Menschen durch ihn bei Gott Vergebung und Ret-tung finden können.

Gabrielle Keller

Die Weisen aus dem Morgenland: Wissenschaftler finden zum Glauben.

Kleinkind in der Krippe, sondern Je-sus Christus, dem Sohn Gottes. Wie ein Stern steht die Weihnachtsbotschaft über uns. Gott liebt die Menschen und gibt die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung. „Als die Weisen am Ziel waren, wurden sie von einer tiefen Freude erfüllt”, sagt die Bibel. Die Be-gegnung mit Christus verspricht Ihnen und mir tiefe Freude. Brechen wir auf!

Franz Boschung

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GESELLSCHAFT

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Fast alles für fast nichts

Die Heilsarmee-Brockis bieten gute Gegenstände zu niedrigen Preisen an. Mit dem Gewinn unterstützen die Brockis die Sozialarbeit der Heils-armee. Durch die Wiederverwer-tung werden wertvolle Ressourcen geschont. Zudem finden Sammler hier geniale Schnäppchen. Brockis bieten auch Arbeitsmöglichkeiten: kaufmännische Angestellte, Hand-werker, Verkäuferinnen, Chauffeure. Diese Teams erwirtschaften zwar be-achtliche Umsätze, doch zählt nicht nur der Profit: Heilsarmee-Brockis bilden eine besondere Plattform im Arbeitsmarkt: Langzeitarbeitslose und Menschen mit geringen Chan-cen erhalten die Möglichkeit zur sinnvollen Tätigkeit, um so wieder in den Arbeitsprozess integriert zu werden. Die Heilsarmee hat in der Schweiz 20 Brocki-Verkaufsfilialen. Gratisabholdienst und Räumungen: 0848-BROCKI oder 0848-276254

Die sonst redselige Julianna ist jeweils etwas verlegen, wenn Papa aus dem Aus-land per Internettelefon Skype anruft. Sie hat ihren Vater schon lange nicht mehr gesehen, weiss nicht so recht, was sagen, und tritt von einem Fuss auf den andern. Doch dann sieht sie auf dem Bildschirm, wie Papa den Räuber zur Hand nimmt. Sie lächelt verschmitzt und greift ihrer-seits zum Rotkäppchen. Der Bann ist gebrochen, das Kasperlispiel beginnt. Julianna führt Rotkäppchen zur Gross-mutter in den Wald. Die beiden Damen haben sich viel zu erzählen.

Stöbern hilftSo erfährt der Papa im Ausland anhand der Kasperlifiguren, dass Julianna mit ihrer Freundin Laura wieder Frieden ge-schlossen hat und mit wem sie am Mitt-woch spielen wird.Die Idee mit den Kasperlifiguren hatte Juliannas Grossmutter. Sie sah hie und da, wie harzig das Gespräch zwischen Vater und Tochter war. Sie be-schloss, sich etwas einfallen zu lassen die beiden aus dem Busch zu klopfen. Zum Erfolg verhalf ihr die Brocki: Beim Stöbern in der Spielzeugabteilung stiess Grossmama auf die Kasper-lifiguren. Der Kasperli und der Räuber wirkten zwar ein wenig müde – sie hat-ten schon viele Kinder glücklich gemacht – und auch die Prinzessin hatte etwas von ihrem Glanz verloren. Doch Gross-mama wusste, dass Ju-lianna sie ins Herz schliessen und ihrem Vater damit grossartige Geschichten erzählen würde. Gross-mama kaufte die Figuren und nahm zuhause Farben und Nähkasten zur Hand. Sie frischte die Gesichter auf und die Prinzessin erhielt ein glitzerndes Kleid.

Wenn Rotkäppchen skyptElsbeth CachelinEin Geschenk aus der Heilsarmee-Brocki macht gesprächig und wird

zum wertvollen Schatz für Vater und Tochter.

HerzenskittSeither telefonieren Ju-lianna und ihr Papa mit Begeisterung. Noch immer sehen sie sich selten und ihre Lebens-welten sind verschie-den. Doch Räuber und Rotkäppchen, Clown und Giraffe schaffen die Ebene, wo Toch-ter und Vater einander finden.

Die Kasperli aus der Brocki sind zum wert-vollen Herzenskitter zwischen zwei Gene-rationen geworden. Einmal mehr zeigt sich: Die besten Geschenke sind nicht teuer, sondern werden in Liebe ausge-sucht.

Übers Rotkäppchen finden Julianna und ihr Vater leichter zueinander.

Spielerische Kommunikation öffnet die Herzen.

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O du fröhliche, o du seligeO du fröhliche, o du selige,Gnaden bringende Weihnachtszeit!Welt ging verloren,Christ ist geboren.Freue, freue dich,o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,Gnaden bringende Weihnachtszeit!Christ ist erschienen,uns zu versühnen!Freue, freue dich,o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,Gnaden bringende Weihnachtszeit!Himmlische Heerejauchzen dir Ehre! Freue, freue dich,o Christenheit!

Weihnachtslieder

Die Weisen aus dem Morgenland (Weihnachtsgeschichte nach Matthäus 2)

Einige Sterndeuter kamen aus dem Orient nach Jerusalem und erkundigten sich: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufge-hen sehen und sind aus dem Osten hierher gekommen, um ihm die Ehre zu erweisen.” Als König Herodes das hörte, war er bestürzt und mit ihm alle Ein-wohner Jerusalems. Er rief die Hohenpriester und Schriftge-lehrten zusammen und fragte sie: „Wo soll dieser versprochene Retter geboren werden?” Sie

antworteten: „In Bethlehem, im Land Judäa” … Da rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und fragte sie, wann sie zum ersten Mal den Stern gesehen hätten. Anschliessend schickte er sie nach Bethlehem und bat sie: „Sucht nach dem Kind, und gebt mir Nachricht, wenn ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm Ehre er-weisen.” Nach diesem Gespräch gingen die Sterndeuter nach Bethlehem. Der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, führte

sie. Er blieb über dem Haus ste-hen, in dem das Kind war. Da kannte ihre Freude keine Grenzen. Sie gingen in das Haus, wo sie das Kind mit seiner Mutter Maria fanden, knieten vor ihm nieder und ehrten es wie einen König. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe. Im Traum befahl ihnen Gott, nicht mehr zu He-rodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg.

Stille Nacht, heilige NachtStille Nacht, heilige Nacht!Alles schläft, einsam wachtnur das traute, heilige Paar.Holder Knabe im lockigen Haar,schlaf in himmlischer Ruh.

Stille Nacht, heilige Nacht,Hirten erst kundgemacht,durch der Engel Hallelujatönt es laut von fern und nah:Christ, der Retter, ist da.

Stille Nacht, heilige Nacht!Gottes Sohn, o wie lachtLieb aus deinem göttlichen Mund,da uns schlägt die rettende Stund,Christ, in deiner Geburt.

Das isch de Stärn vo BethlehemDas isch de Stärn vo Bethlehem,mached eu uuf und folged däm!Es isch de allerschönschti Stärn.Chömed, ihr Lüüt vo nah und färn,chömed, ihr Lüüt vo nah und fern

Zum Heiland füehrt de Stärn eus hii,drum folged alli, Gross und Chlii!Er liit im Chrippli arm und bloss,aber er wird en König gross,aber er wird en König gross.

Lobed und danked eusem Stärn,folged ihm nah und folged gärn!Eimal dänn winkt er eus und traitübere-n-eus i d’Ewigkeit,übere-n-eus i d’Ewigkeit.

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Der kleine Junge hatte sich offensichtlich verlaufen. Er stand im Einkaufszentrum, zahllose Menschen eilten an ihm vorbei. Er wirkte sehr ängstlich und schaute sich nach allen Seiten um, auf der Su-che nach einem vertrauten Gesicht. Es war Weihnachtszeit, wohl die schlimms-te Zeit des Jahres, um mitten zwischen dahineilenden Menschen zu stehen und ein Familienmitglied aus den Augen ver-loren zu haben. Doch von meinem Platz neben dem Weihnachtstopf der Heilsar-mee konnte ich sehen, was er nicht sah – in der Nähe stand ein älterer Mann und liess den Jungen nicht aus den Augen. Ich dachte mir, dass das sein Grossvater sein musste. Tatsächlich trafen sich irgend-wann ihre Blicke und der ältere Mann lief zu dem Jungen und nahm ihn in die Arme. „Du hast gedacht, du hättest mich verloren, stimmt’s? Aber ich habe immer gewusst, wo du warst.” Keine Vorwürfe für den Jungen, weil er davongegangen

war. Keine beschämende Predigt vor fremden Menschen. Keinerlei Tadel.

Für so viele Menschen verstärkt die Weihnachtszeit nur das Gefühl der Ver-lorenheit – in der Menge allein zu sein. Die Betonung von Familie, glücklichen Erinnerungen, Feiern und Schenken er-innert sie nur an ihre Isolation und daran, dass ihr Leben nicht so schön ist. Viel-leicht hat die Heilsarmee deshalb Weih-nachten zu einem ihrer Schwerpunkte im Jahreslauf gemacht. Vielleicht ver-anstalten wir deshalb besondere Weih-nachtsessen, unterstützen Bedürftige und verschenken Spielzeug. Wir möch-ten das Gefühl der Verlorenheit lindern oder auf akute Notlagen eingehen und den Geist von Weihnachten auf ganz praktische Weise zeigen.

Doch trotz allem, was wir tun, können wir kein zerbrochenes Leben reparieren

Eine Weihnachtsumarmung

und keine tiefen inneren Wunden hei-len. Manchmal sind wir überrascht zu entdecken, dass die Menschen, die sich in diesem Weihnachtswirrwarr am ver-lorensten fühlen, nicht unbedingt knapp bei Kasse sind. Manchmal sind in Wirk-lichkeit diejenigen die Verletzten, Ge-brochenen, Einsamen und Verlorenen, die alles im Griff zu haben scheinen.

Die Bibel erzählt von einem solchen Mann – Zachäus. Er war eigentlich sehr reich. Doch wegen seiner Arbeit als Steuereintreiber wurde er von den Leu-ten gemieden. Doch Jesus, wie der für-sorgliche Grossvater, sah die ganze Zeit, wo er war, und ging in einer lebensver-ändernden Weise auf ihn zu. Als er von den Leuten dafür kritisiert wurde, dass er mit einem „Sünder” wie Zachäus beim Essen sass, erklärte Jesus ausdrücklich, dass er in die Welt gekommen war, um

Gesellschaft

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Im Kaufhaus wie im Leben: Wie gut, dass Gott wie auch Menschen auf uns Acht geben und uns vor dem Verlorengehen bewahren (Symbolbild).

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Auf Wiedersehen

7|2012�

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Wort auf den Weg

„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, geht ein Licht auf!”

Die Bibel, Jesaja 9,1

die Verlorenen zu suchen und zu retten (Lukas 19,10).

Zachäus veränderte sich von einem gerissenen Betrüger zu einem grosszügigen, verant-wortungsbewussten Bürger. Warum? Nicht weil er öffent-lich beschämt, getadelt oder ausgegrenzt wurde, sondern weil Jesus ihn gesucht hatte. Er gab ihm das Gefühl von Würde. Er wusste, dass Zachäus an-ders werden konnte.

Es ist so wichtig, dass wir uns im Blick auf die Weihnachtsge-schichte nicht in Nostalgie verlieren. Wenn wir die Ereignisse um die Ge-burt Jesu romantisieren, entgeht uns womöglich die Kraft ihrer Botschaft. Gott wurde Mensch, zog in unsere Nachbarschaft und verbrachte sein Leben mit der Suche nach denen, die

eine neue Beziehung zu ihrem Schöp-fer brauchen.

Manche von uns würden vielleicht nie zugeben, eine verlorene Seele zu sein, aber wir gestehen uns vielleicht ein, dass wir etwas von unserem Idealismus, unseren Werten, unserem Glauben oder

unserer Hoffnung verloren haben. Vielleicht würden wir sogar so weit gehen zuzuge-ben, dass wir einiges an Liebe zu uns selbst oder zu anderen verloren haben. So etwas er-zählen wir sicherlich nicht jedem. Vielleicht fühlen wir uns auch wie der kleine Junge: Die Menschenmenge bemerkt uns nicht, aber wir brauchen es dringend, dass uns jemand findet. Nun, Freunde, Weih-nachten handelt vom Kommen des Heilands der Welt – des liebenden Heilands – dessen, der verlorene Menschen sucht,

sie in seine Arme schliesst und ihnen das beste Zugehörigkeitsgefühl gibt, das sie sich jemals vorstellen könnten.

Generalin Linda BondInternationale Leiterin der Heilsarmee

„Manche von uns würden vielleicht nie zugeben, eine verlorene Seele zu sein, …”