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279 berecbnet gefunden - C,, 24,4 24,3 24,5 He, 2,6 2,7 2,7 N, 891 892 n 0, 497 n n CI, 31,4 n n PI 28,8 28,7 28,8 C h an c e I will untersuchen. 1oo;o. noch weitere Verbindungen dieser. Basis Troche Destillation des benxoesauren Kalks. C h an cel *) hat hei der Unlersuchung der , bei dt?r trock- nen Destillation des benzoesauren Kalks auftrelenden Producte Resultate erhalten , welche von denen P e l i g o t’s einigermafsen abweichen. Ch an ce 1 bemerkle zuerst, dafs hierbei brennbare Gase in grofser Menge suftrelen und diefs veranlafste ihn zur niiheren Untersuchung der Reaction. Der vom Iirystallwasser befreite benzoesaure Kalk zersetzt sich bei einer dem Rolhgluhen nahen Temperatur vollstandig und man erhalt als Destillat eine braune , schwere Flussigkeit. Im Wasserbad konnte eine kleine Menge von Benzol abdestillirt werden; beim Abkuhlen auf - 20° lrrystallisirte Nichts aus. Da C ha n c e 1 durch fractionirte De- stillation die verschiedenen in dem Gemenge enthaltenen Korper nicht trennen konnte, so behandelte er sie mit concentrirter Salpetersaure , wobei eine lebhafle Entwickelung rother Dampfe eintrat; beim Abdampfen blieb eine braune, zahe Masse, welche - *) Compt. rend. dee trav. de Chim. par Laurent et Gerbardt 1849, p. 87.

Trockne Destillation des benzoësauren Kalks

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279

berecbnet gefunden - C,, 24,4 24,3 24,5 He, 2,6 2,7 2,7 N, 891 892 n

0, 497 n n

CI, 31,4 n n

PI 28,8 28,7 28,8

C h a n c e I will untersuchen.

1oo;o. noch weitere Verbindungen dieser. Basis

Troche Destillation des benxoesauren Kalks.

C h a n cel *) hat hei der Unlersuchung der , bei dt?r trock- nen Destillation des benzoesauren Kalks auftrelenden Producte Resultate erhalten , welche von denen Pelig o t’s einigermafsen abweichen. Ch an ce 1 bemerkle zuerst, dafs hierbei brennbare Gase in grofser Menge suftrelen und diefs veranlafste ihn zur niiheren Untersuchung der Reaction. Der vom Iirystallwasser befreite benzoesaure Kalk zersetzt sich bei einer dem Rolhgluhen nahen Temperatur vollstandig und man erhalt als Destillat eine braune , schwere Flussigkeit. Im Wasserbad konnte eine kleine Menge von Benzol abdestillirt werden; beim Abkuhlen auf - 20° lrrystallisirte Nichts aus. Da C ha n c e 1 durch fractionirte De- stillation die verschiedenen in dem Gemenge enthaltenen Korper nicht trennen konnte, so behandelte er sie mit concentrirter Salpetersaure , wobei eine lebhafle Entwickelung rother Dampfe eintrat; beim Abdampfen blieb eine braune, zahe Masse, welche

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*) Compt. rend. dee trav. de Chim. par Laurent et Gerbardt 1849, p. 87.

200 Trockne Destillution

in einer Miscliung von Alkoliol und Aether aufgeliist und mit Schwefelainmonium verselzt wurdc. Nach eiiiiger Zeit war die Flussigkeit mit prachtvollen goldgclben Nadeln erfullt. Diese Subslanz ist iiiclil durch die Einwirltung von Salpelersaure oder Schweklamnionium entslanden; sic Biidet sich als solclie in dem Destillate und kann auch durch Aufliisen des letzteren in con- cenlrirter Schwefelsaure auf Zusatz von solie1 Wiasser , dafs milcliige Triibung eintrilt, nach langerein Stehen erhalten werden ; auch beim Stehenlassen des Destillals in verschlossenen Gefafsen sclieidel sich nach einigen Wochen derselbe Korper in unreinem Zuslande ab und kann durch Pressen zwischen Papicr und Auf- losen in Aelher-Weingeist rein erlialten werden. Dicser Korper, welchen C h a ncel Benzophenon nennt, besilzt die Formel : C,, H, 0 oder CtB H,, 0,; er ist also mit dem von Pe l igo t dargestellten Benzon isomer. Mit Kali - Ih lk ciner Temperatur von etwa 260° ausgesetzt, liefert er benzoesauren Kalk und reines Benzol :

C 2 , HI0 0% + KO, 110 = C,, H, 0, , KO + C,, He. -- Uenzoes. Iiali. Benzol.

Das Benzophenon ist in Wasser unliislich , ziemlich loslich in Alkohol und leicht loslich in Aether. Beim frciwilligen Ver- dunsten seiner Losung in Aetherweingeist wird es in schwach bernstcingelb gefarbten reclitwinkligen Prisnien rnit schiefer Basis erhalten. Es schiriilzt hei 46O und crstarrt beim Erkalten erst, wenn man es bewegt. Es siedet bei 3 1 5 O ohne Zersetzung; sein Dampf brennt mil leuclitender Flanime. Es besilzt einen entschieden iitherarligen , angenehmen, dcm des Benzoealhers einigermafsen ahnlichen Geruch. SchwefelsEure und Salpeter- saure losen es in der Italte ohne Zersetzung auf und ein Zusalz von Wasser scheidet es wieder ab. Rauchende Salpctcrsaure greift es in der Wiirme an und verwandelt es in ein dickes Oel, welclies sich in Aether lost, abcr sclir bald als schwach gelbes, lrryslallinisclies Pulver wieder abgescliieden w i d . Diesen Itorper

des benaoesauren Kalks. 28 1

nennt C h a n c e l Bhitrobensophenon C,, H, (N, 0,) 0,. Bc- handelt man diesen Korper mit Schwefelammoniuni, Alkohol und Aether, so scheiden sich Nadeln einer organischen Basis ab, welche schon vor einiger Zeit von C h a n c e l und L a u r e n t *) unter dein Namen Flawin beschrieben wurde. Letzicres wird in Salzslure gelost, die Lasung niit AininoniaIr gefdlt und diesc Operation wiederholt. Das Flavin stellt schone , farblose oder blabgelbe Nadeln dar, die fast unliislich in Wasser, in Alkoliol und Aelher liislicli sind. Beini Erhilzen mit Iialihydri~t lie- fert es ein Oel von basischen Eigenschaften. L a u r e n 1 und C h a n c e l geben dem Flavin die Foririul : C,, H I , N, 0, , 1 Aeq. desselbcn mufs indessen diirch: C,, H, N 0 dargestellt werden. Folgende Gleichuiig druckt die Eiitsleliung desselben aus: C,, H,, (N, 0,) 0, + 12 SH = C,, H I , N, 0, + 8 HO + 12 S. Das Flavin kann nach C h a n c e l als Anilinharnstofl belrachtet werden.

Das suZz;saure Flavin ist in Wasser leicht liislich und Irry- stallisirt in langlichen Blaltchen; in Alkohol ist es weniger los- lich. Bei der Destillalion wird es unler Hinterlassung von Iiohle und unter Bildung eines weifsen , pulverforinigen Sublimates zersetzt. Beitri Verniischen der Losung diescs Salzes init Platin- chlorid scheidet sich tlas Plalindoppelsalz als yelbes Pulver ab, das oach dein Trocknen bei 150°, delri l’lalingehalt nach zu schlieten (344 pC. gefunden), die Forinel : C,, H, NO, H CI + Pt CI, besitzt, welche indessen von L. urid C ti. verdoppelt wird.

Neben dem Benzophenon konnte C h a n c e 1 kein Naphtalin unter den Destillationsproducten des benzo8sauren Kalks auf- finden, wohl aber zwei dem Naphtalin isomere Kohlenwasser-

*) Institat 1848, 95. 1819, p. 115.

Compt. rend. par Laurent et Gerhardt

AnneL d. Chcmie ilr Pharm. LMn. nd. 8. Halt. 19

282 Uebei. ednige Zt.rsct~Niagspl.oducte

stoffe. Der eine von diesen lirysIal5sirt leicht und scliinilzt bei 920; der andere, welchcr in A l l i ~ h ~ l und -4elher weit \reniger lijslich ist , krystullisirt schwicrig und scliniilzt bei 65O. Er besilzt einen rosenartigcn Geruch. Diesen letztcren Iiiirper er- hielten L a u r e n t u n d C 11 a n c e 1 +$) auch durch Ueberleiten yon benzoGsaureiii Ainmoninli i iber rolhgliilicndcn Baryt, neben Ben- zonilryl. Er sublimirt nicht und licfcrt niit Rrorii cine lirystal- lisirbare Subslanz , wodurrli er sich von Kapblalin unlerscheidet. Diese Chemiker gleuben, dafs P e I i g n t cliusen Kiirper niit Naph- talin verwecliselt habe. Das Benzon von Pel i g o t wird ferner von C h a n c e I fur einen niclit chemisch rcinen Stoff erklart.

Ueber einige Zersetzungsproducte des Indigos,

La u r e n t **) hat einige fruher ***) schon von ihiri un- tersoclile Zerselzungsproducte dcs Indigohlaus einer neiien Prii- rung untcrworfen und tlebei min Thcil andere Resultale erhalten.

Neue Bereilungen dicser schwierig in1 reinen Zu- staiide darstellbaren Verbindung gaben bei der Analyse von den friiheren elwas abweichende Zahlen :

Ifidin.

gefunden -- Aeltere Formel Neuere Forinel 1840 1849

c,, 72,64 c,, 1393 71,2 72,O 72,9 71,8 He 4,68 €110 3,8 4,7 4,5 3,9 4,2

N 10,70 N, 10,7 1190 )) n n

0, 11,98 0 4 12:2 4391 n n n 100,OO 100,o 100,o.

O ) Compt. rend. par L a u r e n 1 et G e r h a r d t 1S4Y. **) Compt. rend. par L a u r e n t ct G e r l i a r d t 1349, [ I . 196.

* * a ) Diene Annalen Bd. XLYlII, S. 231.