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Fernkurs Familienhelfer/-in für Altersverwirrte (FfA) Caritasverband Neckar-Odenwald_Kreis e.V. Mosbach Colloquium in Gerontopsychiatrie und Pflege Themenbereich: Betreuungskonzepte Dozentin: Frau Irmtraud Döhring Titel “Trotz Demenz einen würdevollen Alltag erleben” Betreuungsansätze im Umgang mit dement erkrankten Menschen Best-Friends Modell – personenzentrierte Pflege Personenzentrierter Ansatz Psychobiographisches Pflegemodell Mäeutik – Erlebnisorientierte Pflege Erarbeitet und vorgelegt von: Fabiola Konrad 13. November 2006

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Fernkurs

Familienhelfer/-in für Altersverwirrte

(FfA)

Caritasverband Neckar-Odenwald_Kreis e.V.

Mosbach

Colloquium in

Gerontopsychiatrie und Pflege

Themenbereich:

Betreuungskonzepte

Dozentin:

Frau Irmtraud Döhring

Titel

“Trotz Demenz einen würdevollen Alltag erleben”

Betreuungsansätze im Umgang mit dement erkrankten Menschen

• Best-Friends Modell – personenzentrierte Pflege

• Personenzentrierter Ansatz

• Psychobiographisches Pflegemodell

• Mäeutik – Erlebnisorientierte Pflege

Erarbeitet und vorgelegt von:

Fabiola Konrad

13. November 2006

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“Trotz Demenz einen würdevollen Alltag erleben”Betreuungsansätze im Umgang mit dement erkrankten Menschen

Fabiola Konrad 2

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ................................................................................... 4

2 Demenz und Gesellschaft ................................................................ 5

2.1 Folgen der Demenz für die Gesellschaft .......................................... 5

2.1.1 Kosten der Demenz............................................................. 5

2.1.2 Betreuungsformen.............................................................. 5

2.1.3 Defizite in der Versorgung dementer Menschen ........................... 6

3 Betreuungskonzepte – Theoretische Modelle ........................................ 7

3.1 Das Best-Friends-Modell ............................................................. 7

3.2 Personzentrierter Ansatz nach Tom KITWOOD ..................................14

3.3 Das Psychobiographisches Pflegemodell nach Erwin BÖHM ...................16

3.4 Mäeutik – Erlebnisorientierte Pflege, Cora van der KOOIJ ....................17

4 Abschließende Bemerkungen ......................................................... 19

5 Literaturverzeichnis .................................................................... 21

6 Anhang .................................................................................... 23

6.1 7 Stufen der Erreichbarkeit nach Erwin Böhm ..................................23

6.2 Psychosoziale Bedürfnisse dementer Menschen.................................24

6.3 Flexibles Arbeitszeitmodell zur Betreuung von Menschen mit Demenz .....24

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Fabiola Konrad 3

Vorwort

“Ich möchte, dass man mit mir vom Leben spricht

und nicht von der Krankheit.

Ich möchte, dass man mich mit Respekt und Liebe behandelt,

als ein Subjekt und nicht als Objekt.

Ich möchte, dass man mich als lebendig ansieht und nicht als tot.”

Dieses Zitat verdeutlicht sehr treffend die Situation und gleichermaßen die Bedürfnisse ei-nes an Demenz erkrankten Menschen.

Die Diagnose löst bei Betroffenen und Angehörigen gleichermaßen Erschrecken aus, dennsie bedeutet den Verlust intellektueller Fähigkeiten (Demenz: lat. “abnehmender Ver-stand”). Die Krankheit berührt den Menschen in seinem tiefsten Innern, in seiner Persön-lichkeit.

Im Gehirn des Menschen erfolgt ein Abbau der Gehirnzellen und er erinnert sich eher anseine Kindheit und frühe Lebenszeit – sein Kurzzeitgedächtnis geht ihm verloren.

Die kognitiven Beeinträchtigungen sind im Allgemeinen von Störungen der emotionalenKontrolle, des Sozialverhaltens und des Antriebs begleitet.

Auffällige Verhaltensweisen wie z.B. Unruhe, Verlust der Orientierung, Angstzustände, de-pressive Verstimmung, Schlafstörungen, Aggressionen, Schreien usw. führen oft zu einersozialen Isolation, welche, um das oben stehende Zitat zu beschreiben, für den Demenzer-krankten tatsächlich den “gesellschaftlichen Tod” bedeutet.

Die Krankheit zerstört den Lebensentwurf der Betroffenen und deren Angehörigen und bür-det ihnen eine kaum zu ertragende Last auf.

Auch professionelle Begleiter stoßen oft an ihre Grenzen, wenn sich diese Auffälligkeitenzeigen und das bisherige Alltagsgeschehen Kopf steht und das Verhalten sozusagen “ver-rückt” zu sein scheint.

Missverständnisse, Stress und Unsicherheiten auf beiden Seiten sind die unausweichlicheFolge.

Was jedoch bis zum Tod erhalten bleibt, sind die psychosozialen Bedürfnisse und Gefühle -vorrangig dabei der Wunsch nach Liebe, Geborgenheit und Sicherheit.

Im Vordergrund der “Demenzpflege” muss deshalb ganz klar eine adäquate Betreuungsformstehen, welche – ich zitiere Erwin Böhm – “die Altersseele wiederbelebt”.

Denn was nützt einem Demenzerkrankten die beste körperliche Pflege, Essen und Trinken,wenn er nicht mehr als Person wahrgenommen wird und seine Seele verkümmert?

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Fabiola Konrad 4

1 Einleitung

Nachdem das Thema Demenz lange Zeit kaum im öffentlichen Interesse stand, hat es sich,bedingt durch die Bevölkerungsentwicklung und die damit verbundene Zunahme dieser Er-krankung, in den letzten Jahren zu einer Thematik von hoher Bedeutung entwickelt.

Kaum ein anderes Gesundheitsproblem stellt gegenwärtig eine derartige Herausforderungdar.

“Die Bundesregierung sieht im Thema Demenz ebenfalls eines der dringendsten altenpoliti-schen Probleme.”

Allein in Deutschland gibt es ca. 1,2 Millionen Demenzerkrankte, in der Europäischen Unionsind es mehr 4,8 Millionen und weltweit schätzt man die Zahl auf ca. 15 Millionen.

Während in den vergangenen Jahren zahlreiche Ansätze in der pflegerisch-therapeutischenBegleitung entwickelt worden sind, von denen verschiedene Berufsgruppen, u. a. Psycholo-gen, Ergotherapeuten, Sozialarbeiter und nicht zuletzt Geriater und Gerontopsychiaterprofitieren, fehlt es doch an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Ursachen der Erkran-kung. Es gibt bislang keine allgemein gültige Theorie über die Entstehung und Entwicklungder Demenzkrankheiten. Es wird davon ausgegangen, dass die schweren psychischen Stö-rungen und die gravierenden Persönlichkeitsveränderungen organisch bedingt sind.

Die meisten Demenzen sind immer noch nicht heilbar und es existieren darüber hinaus der-zeit keine Medikamente, welche maßgeblich den Krankheitsverlauf beeinflussen.

Daher gilt eine adäquate Betreuungsform als wirksamste Therapie, um die Lebensqualitätder Betroffenen zu erhalten oder gar zu verbessern.

Aufgrund dieses Sachverhaltes besteht die Notwendigkeit zur Entwicklung von dementenge-rechten Betreuungskonzepten. Eine Forderung, die sich unter anderem auch an Sozial-pädagogen richtet. Zusätzliche Aufgaben sind die Weiterentwicklung und Einführung sol-cher Konzepte in den Arbeitsalltag mit Demenzerkrankten, sowie die Beratung und Beglei-tung von Betroffenen, deren Angehörigen und den professionellen Pflege- und Betreuungs-kräften.

Um der betroffenen Personengruppe eine optimale Versorgung zu bieten, steht eindeutigdie angemessene Form der Betreuung und nicht die körperliche Pflege im Mittelpunkt.

“Satt und Sauber- Pflege” alleine genügt eben bei weitem nicht aus, um Menschen ein“Rund herum-Wohlbefinden” unter Beachtung ihrer Bedürfnisse zu ermöglichen.

Somit findet der Einsatz von sozialpädagogischem und therapeutischem Fachpersonal seinevolle Berechtigung.

Es steht völlig außer Frage, wie außerordentlich wichtig angemessene und vor allem indivi-duelle, auf die Einrichtung “maßgeschneiderte” Betreuungsziele sind, um ein grundlegen-des Verständnis für die Erkrankung und den Erkrankten zu entwickeln.

Dadurch ergeben sich nicht nur sehr positive Auswirkungen für die dementen Menschen, dieein gesteigertes Wohlbefinden zeigen, auch die betreuenden Personen profitieren durchden Einsatz sinnvoller Betreuungsstrategien, wenn sie dadurch in ihrer täglichen Arbeitauch Erfüllung finden.

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2 Demenz und Gesellschaft

2.1 Folgen der Demenz für die Gesellschaft

“Demenzen sind die Alterskrankheit der Zukunft. Darauf muss sich unsere Gesellschaft ein-stellen.” Diese Aussage stammt von Frau Dr. Christine Bergmann – 2001 Bundesministerinfür Familie, Senioren, Frauen und Jugend - anlässlich des Welt-Alzheimertages am23.09.2001.

In Bezug auf die Krankheit Demenz stehen zwei Aufgabenbereiche für die Gesellschaft imVordergrund:

� die Deckung der Kosten, welche durch Demenzerkrankte verursacht werden

� die Sicherstellung ihrer adäquaten Betreuung.

2.1.1 Kosten der Demenz

Bei der Betreuung eines dement erkrankten Menschen können finanzielle Ansprüche gel-tend gemacht werden, wenn sie für die Alltagsbewältigung dauerhaft und für mindestens90 Minuten täglich auf Hilfe angewiesen sind. Die finanziellen Leistungen richten sich dannnach dem Grad des Pflegebedarfs, der wiederum vom zeitlichen Aufwand der pflegerischenHilfe abhängt. Dabei entfällt der Großteil der volkswirtschaftlichen Kosten auf die Leistun-gen der Pflegeversicherung und bei Bedarf auf die Sozialhilfe.

Im vierten Altenbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2004 wurden die Behandlungs-und Pflegekosten für Demenzkranke auf 26 Milliarden Euro geschätzt. Ein bedeutender An-teil hiervon, nämlich 30 % für Pflege, wurde aber bisher nicht ausgabenwirksam, da erdurch Angehörige der Patienten erbracht wurde. Im Jahr 2010 werden voraussichtlich 20 %aller Bundesbürger über 65 Jahre alt sein und so die Kosten bei gleichen Bedingungen auf36,3 Milliarden steigen. Aufgrund der sich verändernden Familienstrukturen (Singlehaushal-ten und Kleinfamilien) wird aber der Anteil der Pflegekosten zusätzlich ansteigen.

Leistungen der Pflegeversicherung sind beispielsweise auch:

� Geld – und Sachleistungen bei häuslicher Pflege

� Finanzielle Leistungen bei Ersatzpflege/Verhinderungspflege

� Einmal jährlich für höchstens 4 Wochen: Kurzzeitpflege in einer stationärenEinrichtung, jedoch höchstens 1432,- Euro

� Zuschüsse für Pflegehilfsmittel

� Zuschuss für behindertengerechte Umbaumaßnahme der Wohnung.

Die Sozialhilfe kommt nur dann in Betracht, wenn alle anderen Leistungen, auf die ein An-spruch besteht, ausgeschöpft sind. Damit sind Leistungen der Pflegeversicherung, Unter-haltspflicht der Verwandten in gerader Linie, Beihilfe und des Rentenversicherungsträgersgemeint. Außerdem müssen die Ersparnisse bis auf ein sogenanntes “Schonvermögen” ver-braucht sein. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, übernimmt das Sozialamt

� die Kosten für die Pflege durch einen ambulanten Dienst

� Kurzzeiteinrichtungen, Tagespflegeeinrichtungen und Haushaltshilfen kön-nen finanziert werden

� die Kosten für die Pflege im Heim.

2.1.2 Betreuungsformen

“Ohne die Bereitschaft der Angehörigen, die schwere Betreuungsaufgabe zu übernehmen,würde die Gesellschaft vor einem kaum lösbaren Versorgungsproblem stehen.”

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Jedoch wächst der Anteil derjenigen, die im Verlauf der Krankheit in stationären Einrich-tungen versorgt werden und zudem wird die familiäre Betreuung in Zukunft immer unsiche-rer. Die Gründe dafür liegen nur teilweise in der Zunahme des Altenanteils in der Bevölke-rung und der damit zusammenhängenden Prävalenz der Demenzen. Entscheidend für dieeher rückläufige Betreuungsmöglichkeit innerhalb der Familie ist die Entwicklung der Fa-milie- und Wohnformen. In Deutschland nimmt die Anzahl der Ledigen und Kinderlosen ste-tig zu und die Geburtenrate hat sich in den letzten Jahrzehnten stark reduziert. Darausresultiert, dass der Prozentsatz an Single-Haushalten weiterhin zunimmt und es wenigerMehrgenerationen-Haushalte gibt.

Diese Tendenz bedingt, dass ein steigender Anteil der Bevölkerung zukünftig nicht mehrüber ein familiäres Netzwerk verfügen kann und die Betreuung dementer Menschen durchAngehörige zunehmend unsicherer wird. Meist sind es weibliche Familienangehörige, diedie Betreuung gewährleisten, jedoch wird sich dies im Zuge der verstärkten Erwerbstätig-keit bei Frauen schlichtweg verändern und die potentiellen Pflegekräfte entfallen. Dadurchsteigt der Bedarf an stationären Pflegeplätzen.

Die häusliche Pflege Demenzerkrankter kann durch

� ambulante Dienste unterstützt werden.

Ebenso gibt es im Neckar-Odenwald-Kreis seit ca. 2 Jahren die Weiterbildung zur

� Familienhelfer/-in für Altersverwirrte (Anbieter: Caritas-Verband Mosbach),stundenweise Betreuung zu Hause

Eine Ergänzung zur häuslichen Pflege stellen auch teilstationäre Einrichtungen dar. Dazugehören:

� Tagesstätten

� Fördergruppen für Verwirrte in Altenclubs

� Betreuungs- und Anregungsgruppen für leicht demente Personen

� Tagespflegeeinrichtungen

� Tageskliniken.

Die größte Rolle bei einer längerfristigen Betreuung dementer Menschen spielen die Ta-gespflegeeinrichtungen, da ihr Angebotsspektrum auf eher leichtgradige Demenzen zuge-schnitten ist und die Aufenthaltsdauer in Tageskliniken nur auf die Zeit der notwendigenBehandlung begrenzt ist.

Vorrangiges Ziel ist es, pflegende Angehörige zu entlasten und eine Heimunterbringung zuverhindern bzw. hinauszuzögern.

Als weitere Betreuungsform sind die stationären Einrichtungen zu nennen:

� Alten- und Pflegeheime

� Gerontopsychiatrische Wohngruppen

� Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte.

2.1.3 Defizite in der Versorgung dementer Menschen

Zwar lassen sich in den letzten Jahren einige positive Trends in der Versorgung verzeich-nen, jedoch darf man sich nicht über die bestehenden Lücken in der Versorgung hinwegtäu-schen lassen.

So weist z. B. gerade die Pflegeversicherung noch viele Schwächen für Demente auf, dennsie ist hauptsächlich für Menschen mit körperlichen Behinderungen/Einschränkungen konzi-

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piert und berücksichtigt nur unzureichend die Bedürfnisse von psychisch Erkrankten, wel-che auch nicht von den Begutachtungsmethoden des MDK( Medizinischer Dienst der Kran-kenkassen) erfasst werden.

Demente Menschen können folglich nur dann Leistungen der Pflegeversicherung (PV) bean-spruchen, wenn ein erheblicher Pflegebedarf im Bereich der Grundpflege oder der haus-wirtschaftlichen Versorgung besteht.

Dabei ist mittlerweile doch hinreichend erwiesen, dass die soziale Betreuung und Beauf-sichtigung im Vordergrund stehen muss, was von der PV seit April 2002 mit einem geradezulächerlichen Betrag von maximal 460,- Euro pro Jahr (!) als Betreuungsleistung finanziertwird – vorausgesetzt ist jedoch auch hier die Einstufung der betreffenden Person in einePflegestufe durch den MDK.

Ein weiteres Defizit weist die zu geringe Anzahl von entsprechenden Betreuungseinrichtun-gen – Kurzzeitpflege und Tagespflege – auf. Außerdem sind die Betreuungsangebote nurteilweise auf die speziellen Bedürfnisse dementiell Erkrankter zugeschnitten.

Mangelnde Qualifizierung und fehlende Basiskompetenzen der professionellen Betreuungs-und Pflegepersonen stellen ein weiteres Problem in der Versorgung dementer Menschendar.

Gemeint ist hier nicht nur fehlendes gerontopsychiatrisches Wissen, sondern auch die man-gelnde Fähigkeit, intuitiv richtig zu handeln und sich ganz individuell auf jede einzelnePerson einstellen zu können – “den dement erkrankten Menschen da abholen, wo er steht”,seine Bedürfnisse wahrnehmen – verstehen – und danach handeln zu können.

Auch die Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Angehörige weisen Schwachstellen auf:

� zu geringe finanzielle Leistungen der Pflegeversicherungen

� Mangel an fachlicher Unterstützung im Alltag

� Betreuung und Beratung.

Die beschriebenen Versorgungsdefizite in der Betreuung Demenzerkrankter machen deut-lich, dass der Handlungsbedarf sehr groß ist. Zwar sind diese in der Politik schon lange be-kannt und die Situation wurde bereits 1996 in einer Veröffentlichung der Bundesregierungfolgendermaßen beschrieben:” Die derzeitige gerontopsychiatrische Versorgungssituationist dadurch gekennzeichnet, dass bestehende Angebote auf die besonderen BedürfnisseDemenzkranker noch nicht in ausreichendem Maße eingerichtet sind.”

Getan wurde bisher nur wenig, obwohl es sich nach heutiger Erkenntnis um ein gesamtge-sellschaftliches Problem handelt.

3 Betreuungskonzepte – Theoretische Modelle

3.1 Das Best-Friends-Modell

Zu Beginn der 80iger Jahre wurde in den USA das Best-Friends Modell in speziellen Tage-seinrichtungen zur Pflege von Menschen mit Demenz, gemeinsam mit dem Alzheimer´s Di-sease Researche Center der Universität Kentucky und der Ortsgruppe der Alzheimer Gesell-schaft Lexington/Bluegrass entwickelt. Das Konzept wurde 1984 ein voller Erfolg. Gemein-sam mit Ehrenamtlichen konnten die Menschen mit Demenz in Einzelbetreuung begleitetwerden. Folgende wichtige Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Umsetzung konnten ge-zogen werden:

� Menschen, die als “schwierig” und für “unmöglich” gehalten wurden konn-ten erfolgreich betreut werden

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� durch angenehme Atmosphäre/Milieu konnten intakt gebliebene sozialeUmgangsformen zum Vorschein gebracht werden

� erlernte Manieren und Gewohnheiten sind erhalten geblieben

� Menschen mit Demenz strengten sich verstärkt an, um sich einzubringen

�Der Umgang miteinander (Betreuer und Betroffene) ist gleichwertig, da-durch entstand mehr Heiterkeit

� es entstanden Freundschaften zwischen Menschen mit Demenz und den Be-treuern

Das Best-Friends Modell kann außer bei der Alzheimer Demenz auf alle irreversiblen For-men der Demenz übernommen werden. Die übliche Stadieneinteilung des Verlaufs einerDemenz wird wahrgenommen, doch bei der Betreuung der Menschen mit Demenz wird esunterlassen diese Menschen “in Stadien einzuteilen”. Jemanden in ein bestimmtes Stadiumzu stecken kann dazu führen, dass die Alzheimererkrankung die Person dominiert und allePersonen gleich gemacht werden.

Der Ausdruck der beginnenden Alzheimer Krankheit wurde neu geprägt:

“wenn man eine Person mit der Alzheimer Krankheit kennt, kennt man nur eine Person mitder Alzheimerkrankheit”,

um der Anzahl der früh diagnostizierten Erkrankungen gerecht zu werden.

Bisher ist und war es so, dass die Angehörigen in Selbsthilfegruppen zu Wort kommen. In-zwischen können aufgrund der frühen Diagnosestellung Betroffene selbst aktiv werden. Mankann von einer beginnenden, frühen, mittleren und späten Alzheimer Krankheit sprechen.

Die Diagnose Alzheimer Erkrankung oder einer anderen Form von Demenz ist immer drama-tisch. Diese Dramatik führt leicht zu negativen und stigmatisierenden Vorstellungen undHandlungen gegenüber den betroffenen Personen. Aus diesem Grund wird in diesem Modellvon Personen gesprochen, und damit sind die Menschen mit Demenz gemeint. Patient (imZusammenhang mit dem Arzt ist i.O.) oder Alzheimer-Kranker ist zu negativ besetzt. Per-son gilt als ein neutraler Begriff. Person heißt, dass hinter der Krankheit eine Person steht,die eine Geschichte und eine Zukunft hat, mit all ihren Gefühlen und Bedürfnissen.

1. Das Erleben der Krankheit durch die betroffenen Personen:

Wie erleben Personen die Diagnose und Erkrankung? Rebecca Riley (Krankenschwe-ster und Erzieherin) leidet an beginnender Alzheimer Demenz. Diese Diagnose wurdeihr im Alter von 59 Jahren gestellt. Sie beschreibt ihren Zustand folgendermaßen:“Als sie erste Schwierigkeiten mit Unterrichten hatte, dachte sie, es sei wegen desneuen Kursinhalts. Bald wusste sie, dass etwas mit dem Denken und Gedächtnisnicht stimmte, und sie hatte den verdacht, dass sie vielleicht die Alzheimer Krank-heit haben könnte. Eine medizinische Untersuchung bestätigte ihren Verdacht.” Re-becca hat uns als Erste über die Welt der Alzheimer Krankheit beigebracht. Die fol-genden Punkte sind ein Teil ihrer Notizen, um ihre Erfahrungen zu beschreiben:

� Depressionen

� Kann nicht sagen was ich will

� habe Angst, dass ich meine Gedanken und Worte nicht ausdrückenkann – deshalb sage ich nichts und werde depressiv

� ich kann nur langsam Gesprächen folgen

� es ist schwierig, Gespräche bei so viel Lärm zu folgen

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� ich habe das Gefühl, dass ich die Leute langweile, weil ich michnicht ausdrücken kann

� ich mag keine Sozialarbeiter, Krankenpfleger und Freunde, die michnicht wie eine echte Person behandeln

� es ist schwierig einen Tag nach dem anderen zu leben. Meine Philo-sophie, die am 30 Juli 1984 entstand

Dieser Text zeigt eindrücklich, dass bei eingeschränkter Funktion der kognitiven Fä-higkeiten das Gefühl und der Anspruch auf einen “echten” Umgang erhalten bleibt.

Ihre letzte Aussage in der Aufzählung zeigt, dass sie versucht einen Zukunftsplan zuentwickeln. Sie versucht eine Struktur und eine Ordnung in ihr Leben zu bringen, mitdem Bewusstsein, dass sie ihr Gedächtnis verlieren wird (Datum der Philosophie).

2. Assessmentverfahren nach dem Best-Friend Modell:

Das Assessment ist wichtig, um angemessene Erwartungen im Umgang und Begleitungmit der Person zu entwickeln. Ziele eines Assessment sind:

� den Zustand der kognitiven Fähigkeiten des Betroffenen zu verste-hen. Dazu gehören, die Gedächtnisleistung, das Urteilsvermögen, dieSprache, der Antrieb und das Problemlösungsverhalten

� den körperlichen Zustand, die Beweglichkeit und die Funktion derSinnesorgane (Sehfähigkeit, Hören) erkennen

� zusätzliche Beeinträchtigungen reduzieren

� die prämorbide und postmorbide Persönlichkeit verstehen

� drei Dinge nennen, die der Betroffene besonders mag oder auf die ergut reagiert

� verstehen, wer der Betroffene ist – seine Wertvorstellungen, Über-zeugungen und Traditionen

� Überprüfung des Befindens

Die übergeordneten Ziele sind, zu erfahren, wer die Person ist und was sie noch ma-chen kann. Erwartungen richtig einzuschätzen (keine Unter- oder Überforderung)Wichtig ist zu bedenken, dass durch die Bewertung keine Etikettierung stattfindet,welche die Kreativität in der Pflege und Begleitung einschränkt.

3. Das Best-Friends Pflege Modell richtet sich nicht nach den Krankheitsstadien. Die-se Ablehnung wird wie folgt begründet:

� Die Alzheimer Krankheit schreitet kontinuierlich voran.

Jeder hat mal schlechte Laune oder ist nicht aufmerksam wie sonst,umgekehrt genauso, an manchen Tagen fühlt man sich prima und lei-stet überdurchschnittlich viel. Das ändert sich auch nicht bei den Verlu-sten der kognitiven Fähigkeiten.

� Stadien können irreführend sein.

Das Kategorisieren kann dazu führen, dass Angehörige sich in einem Si-cherheitsgefühl wägen (in diesem Stadium läuft Mutter nicht weg) odersie in Angst versetzt (in diesem Stadium werden die Personen aggressivund erkennen ihre Angehörige nicht mehr)

� Das Verhalten verändert sich.

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Es ist hilfreich und hoffnungsvoller, sich im Krankheitsverlauf stets aufdie Stärken des Einzelnen zu konzentrieren, um problematische Verhal-tensweisen die im Verlauf der Erkrankung auftreten nicht zu verstär-ken.

� Stadien geben den Menschen Etikette

4. Grundsätze für eine gute Pflege bei Demenz:

� Besetzen Sie ihre Sprach positiv

� Stellen Sie die Person in den Mittelpunkt (Wertschätzung)

� Jede Person mit Alzheimer ist eine Person für sich (Individualitätwahren)

� Die Auswirkungen der Alzheimerkrankheit werden verstanden

� Ein auf Stärken der betroffenen Person basierendes Pflegeassess-ment ist regelmäßig und nach Bedarf durchzuführen

� Sehr gute Kenntnisse der Lebensgeschichte

� Das Freundschaftsprinzip anwenden

� Die Grundrechte der Person mit Demenz schützen

� Es kommt nicht auf das “was” an, sondern “wie” die Begleitung vonMenschen mit Demenz aussieht

� Medizinische Grundlagen der Demenz, bzw. der Alzheimer Krankheitkennen

5. Definition des Best-Friends Modell:

� ein Plan zur Entwicklung der Pflegefähigkeiten

� eine Analogie, die Pflegenden hilft, einen anderen Ansatz zu visuali-sieren

� ein Muster für mehrfache Erfolge

� ein Beispiel, das dem Personal hilft, Geschick zu entwickeln und einePerson zu sein, die von anderen nachgeahmt wird.

Das Best-Friends Modell gleicht einer Reihe von Plänen, einer Analogie, einem Mu-ster oder einem Beispiel, das bei der Entwicklung von Pflegefähigkeiten hilft. Es istein Fahrplan, der pflegende Angehörige und professionelle Helfer von “hier” nach“dort” bringt. Das Modell hat viele Wege zu bieten, die zum Ziel führen. Das Ergeb-nis ist, dass der Pflegende mit Geschick einen “Musterpfleger” darstellt, jemand,der dazu beitragen kann, dass das volle Potenzial der Person mit Alzheimer Krank-heit ausgeschöpft wird, der bei der Pflege Selbstvertrauen zeigt und die Fähigkeitbesitzt, aus beinahe jeder Situation das Beste zu machen.

6. Best-Friends Modell der Alzheimer Pflege. Ein Fahrplan zum Erfolg. Voraussetzun-gen sind, dass Pflegende:

� Empathie besitzen

� die Grundlagen kennen

� ihre Stärken einsetzen und angemessene Erwartungen haben

� die Grundrechte der betroffenen Personen würdigen

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� über die Bestandteile einer guten Freundschaft nachdenken

� die Lebensgeschichte der Person sehr gut kennen

Diese Voraussetzungen bewirken Veränderungen welche Beziehungen umformen. Dasheißt, die Betreuer formen ihre Beziehung zu den Betroffenen so um, dass sie diePersonen so behandeln, als wären sie gute Freunde. Taucht ein Problem auf, so kannman zum Beispiel fragen, “wie kann ich dieser Person ein guter Freund sein?”

7. Geschick in der Alzheimer Pflege.

Damit ist gemeint, dass das Pflegepersonal einfühlsam und klug vorgeht. Zu denElementen der geschickten Pflege nach dem Best-Friends Modell gehören folgendePunkte:

� gut informiert sein

� Mitgefühl haben

� die Grundrechte von Menschen mit Demenz wahren und respektieren

� wissen dass Vergebung einfacher ist als eine Erlaubnis

� den gesunden Menschenverstand einsetzen

� geschickt kommunizieren

� optimistisch bleiben

� realistische Erwartungen haben

� Humor einsetzen

� Spontaneität zulassen

� geduldig sein

� Flexibilität entwickeln

� konzentriert bleiben

� keine Vorurteile. Den Augenblick schätzen

� Selbstbewusstsein wahren

� Hinweise gebrauchen die mit der Lebensgeschichte zusammenhängen

� sich um sich selbst kümmern

� vorausplanen

8. Die Grundrechte von Menschen mit der Alzheimer Krankheit:

� über die eigene Diagnose informiert zu werden

� eine angemessene, kontinuierliche medizinische Versorgung zu er-halten

� so lange wie möglich in der Arbeit und beim Spiel produktiv zu sein

� wie ein Erwachsener behandelt zu werden und nicht wie ein Kind

� ernst genommen zu werden, wenn man seine Gefühle ausdrückt

� frei von Psychopharmaka zu sein, wenn möglich

� in einer sicheren, strukturierten und vorhersehbarer Umgebung zuleben

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� sich an sinnvollen Aktivitäten zu erfreuen, die den Tag füllen

� regelmäßig ins Freie kommen

� körperlichen Kontakt zu haben, einschließlich Umarmungen, Liebko-sungen und Händehalten

� mit Menschen zusammen sein, welche die eigene Lebensgeschichtekennen, einschließlich kultureller und religiöser Traditionen

� von Menschen versorgt zu werden, die in der Demenzpflege gut aus-gebildet sind

9. Menschen mit der Alzheimer Krankheit brauchen Freunde

Werden Elemente der Freundschaft eingebracht, so bringt dies die soziale Umgangs-formen der dementen Person zum Vorschein. Es entsteht eine lockere und gleich-wertige Atmosphäre. Freunde in der Alzheimer Pflege fragen sich in Situationen indenen es zu problematischen Verhaltensweisen durch die Person kommt stets, “wiekönnte ich diesem Bewohner ein guter Freund sein?”. Wäre es vielleicht möglich:

� innezuhalten und genau hinzusehen, warum er das jetzt macht

� soll ich später noch mal kommen, hat er vielleicht einen schlechtenTag

� ein Freund ist geduldiger …

� sollte ich besser zuhören …

� ich glaube, dass ich zu viel Druck gemacht habe …

� mir wäre es hier auch langweilig …

10. Freunde:

� kennen die Geschichte und die Persönlichkeit des anderen

� unternehmen etwas zusammen

� sprechen miteinander

� bauen das Selbstwertgefühl auf

� lachen oft zusammen

� sind gleichwertig, arbeiten an der Beziehung

� zeigen Liebe und Zuneigung

� können gesellschaftliche Barrieren überwinden

11. Benützen Sie die Lebensgeschichte um:

� die Person zu begrüßen und das Wiedererkennen zu verbessern

� in Erinnerungen an das Leben der Person zu schwelgen

� Personen zu beruhigen

� die Kommunikation durch Hinweise und Anhaltspunkte zu verbessern

� Aktivitäten zu verbessern

� auf (frühere) Leistungen hinzuweisen

� schwierige Verhaltensweisen zu vermeiden

� Rituale von früher einzubinden

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� das Pflegenetzwerk durch ehrenamtliche Mitarbeiter zu erweitern

12. Kommunikation.

Kommunikation verbindet die Menschen, stellt Beziehungen her. Menschen mit De-menz verlieren mit der Zeit die Fähigkeit der verbalen Kommunikation, bzw. dieseverändert sich. Schlüsselkonzepte hinsichtlich einer Kommunikation nach dem Best-Friends Modell sind folgende:

� achten Sie auf die Umgebung. Erleichtert oder erschwert dieseKommunikation (Lärm, Licht, Menschen, etc.)

� Grundlagen einer guten Kommunikation bedenken

• Blickkontakt (bedenken Sie, dass Blickkontakt in einigenKulturen als unangebracht gilt)

• Genaue, bildhafte, beschreibende Sprache

• Angemessene Lautstärke, Sprachmelodie

• Körpersprache, Mimik

� Verwenden Sie den bevorzugten Namen einer Person

� Hinterlassen Sie einen positiven ersten Eindruck

� halten Sie Ihre Sprache so einfach wie möglich

� seien Sie vorsichtig mit Fragen

� achten Sie auf den richtigen Zeitpunkt

� seien Sie sich der nonverbalen Kommunikation bewusst

� argumentieren Sie nicht mit der Person, streiten Sie nicht mit ihr

� denken Sie daran, dass hinter dem Verhalten eine Botschaft steckt

� behandeln Sie die Person wie einen Erwachsenen

� verwenden Sie häufig die Lebensgeschichte

� wahren Sie die Integrität als Pflegender

� reagieren Sie auf die emotionalen Bedürfnisse der Person

� filtern Sie beunruhigende Nachrichten und Neuigkeiten aus

� verwenden Sie eine positive Sprache

� verwenden Sie Humor

� übernehmen Sie einen Großteil der Kommunikation

13. Pflegende Angehörige sind ein Teil des Pflegeteams.

Oftmals lernt das Pflegepersonal die Angehörigen, Freunde usw. genauso gut kennenwie die Person die sie pflegen. Nutzen Sie diese wertvolle Gegebenheit und bindenSie die Angehörigen in den Pflegeplan mit ein. Bedenken Sie dabei dass:

� jede Familie auf die Alzheimer Krankheit anders reagiert

� die Aufnahme in ein Heim nicht alles leichter macht, nur anders

� sie niemals Ratschläge erteilen (Ratschläge sind auch Schläge)

� binden Sie die Familie in Pflegeentscheidungen mit ein

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“Trotz Demenz einen würdevollen Alltag erleben”Betreuungsansätze im Umgang mit dement erkrankten Menschen

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� bauen Sie einen ehrlichen, effektiven Dialog auf

� gehen Sie mit Konflikten angemessen um

� unterstützen Sie die Angehörigen Dienstleistungen anzunehmen

� helfen Sie den Familien, ihre Beziehungen umzugestalten

3.2 Personzentrierter Ansatz nach Tom KITWOOD

Der personenzentrierte Ansatz wurde von Tom Kitwood, einem englischen Sozialpsycholo-gen, in den Jahren 1987 bis 1995 entwickelt. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen stehtganz eindeutig der demente Mensch als Person. Im Gegensatz zu vielen anderen Konzep-ten, ist Kitwood eher der Auffassung, dass eine optimale Betreuung weniger vom Versuchbeherrscht sein soll, auf irgendeine Weise auf den Betreuten einzuwirken. Eine optimaleBetreuung in seinem Sinn zeigt die Tendenz, das komplette “Rundherum”, insbesonderedie Pflegebeziehung, so auf den dementen Menschen auszurichten, dass dieser möglichstwenig durch sein “Betreut-werden” beeinträchtigt wird und sein Wohlbefinden und das derBetreuenden eine Steigerung erfährt.

Das Konzept baut auf drei Hauptaussagen auf, die im Folgenden erläutert werden.

1. Depersonalisierung als Abwehrmechanismus

Hauptthema im personenzentrierten Ansatz nach Kitwood ist das “Personsein”. DieserStatus, der dem einzelnen Menschen im Zusammenspiel von Beziehung und sozialemSein von anderen verliehen wird, impliziert Anerkennung, Respekt und Vertrauen. Heu-te beschränkt sich das Personsein auf zwei Kriterien: Autonomie und Rationalität.

Wer diese nicht erfüllt, wird aus dem Kreis der “Personen” ausgeschlossen. In besonde-rem Maß trifft diese Diskriminierung Menschen mit seelischen oder schweren körperli-chen Behinderungen – zu denen insbesondere gerade auch Demenzerkrankte gehören,denn sie sind außerdem auch noch alt und gelten vornherein als gesellschaftliche Last.Dies führt zum Ausschluss aus dem Kreis “Personen” und wird von Kitwood als Deperso-nalisierung bezeichnet.

Eine wesentliche Rolle spielt dabei auch noch, dass die Erkrankung “Demenz” Ängsteauslöst und unzureichend geschultes Personal nicht in der Lage ist, adäquat zu handeln.

Auch für Angehörige sind die “ver-rückten” Verhaltensweisen dementer Menschen mitVerunsicherung und Angst verbunden.

Die Betroffenen gehören dann einfach nicht mehr zum “normalen” Personenkreis undwerden sozusagen ausgeblendet – man spricht ihnen das Personsein einfach ab und igno-riert auch ihre Gefühle und Bedürfnisse.

Viele Studien belegen, dass Menschen mit Demenz in derHeimpflege typischerweise den Tag sehr lange ohne menschli-chen Kontakt zubringen und Interaktionen sehr kurz und ober-flächlich sind.

2. Standardparadigma

Kitwood versteht unter Standardparadigma das gesamte Rahmenwerk, in das For-schungsergebnisse, welche die Demenz betreffen, eingeordnet werden. Er kritisiert vorallem, dass im Allgemeinen nur neurologische, nicht aber auch die sozialpsychologi-schen Veränderungen Beachtung bekommen. Die Einzigartigkeit der Person, nämlich wiesich Demenz individuell äußert wird bei dieser Vorgehensweise verschleiert. Kitwoodgeht sogar noch einen Schritt weiter, indem er die Möglichkeiten, Demenz zu diagnosti-

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zieren, prinzipiell in Frage stellt. Seiner Ansicht nach kann mit den bestehenden Dia-gnosemethoden gar keine klare Diagnose gestellt werden, da eingesetzte Tests lediglichüber die kognitive Leistungsfähigkeit Auskunft geben.

Außerdem entstehen aus der technischen Hergehensweise des Standardparadigmas pro-blematische Merkmale, da nicht die Person mit Demenz im Mittelpunkt steht, sonderndas Krankheitsbild. Gefördert wird hierdurch eine negative Sichtweise, nach der eineVerbesserung der Krankheit nur durch einen medizinischen Durchbruch erzielt werdenkann und der Beitrag des Pflegeprozesses und die Qualität der Betreuung zweitrangigwerden.

3. Organisationsstil

Die Struktur der für- und versorgenden Organisationen trägt dazu bei, die Depersonali-sierung zu unterfangen. Kitwood geht davon aus, dass die Situation der Mitarbeiter ei-ner Pflegeeinrichtung einen großen Einfluss auf die Situation der Betreuten hat. “Wer-den Angestellte alleingelassen und missbraucht, so werden es die Klienten vielleichtauch.”

Die Arbeitssituation wird stark von der Struktur und dem Stil der versorgenden Organisa-tion geprägt. Weist diese ein hohes Machtgefälle zwischen den einzelnen Mitarbeiter-gruppen auf, so wirkt sich dies auf die zu Betreuenden, die den niedrigsten Status inne-haben, aus.

Ein weiterer Faktor, der die Arbeitssituation stark beeinflusst, bildet die Unterstützungder Mitarbeiter durch organisatorische Maßnahmen: angemessene Bezahlung, ein gutesEinarbeitungskonzept, das Angebot von Supervision und Fortbildung, Förderung derTeamarbeit, effiziente Qualitätssicherung in der Pflegeplanung. Ist dies nicht gewähr-leistet, entsteht eine unbefriedigende Arbeitssituation, die sich auf das Wohlbefindender dementen Menschen auswirkt. Die Betreuung reduziert sich dann auf ein Minimum,welches das Wohlbefinden auf beiden Seiten negativ beeinflusst.

Der Erhalt des Personseins stellt für Kitwood das oberste Ziel einer qualitativ hochwertigenDemenzpflege dar. Eine Grundvoraussetzung dafür ist die Befriedigung von Bedürfnissendementer Menschen, da ein Mensch ohne die Bedürfnisbefriedigung nicht einmal minimalals Person funktionieren kann. Die wichtigsten psychischen Bedürfnisse von Menschen mit

Demenz sind:

Der von Kitwood entwickelte Ansatz der per-sonenzentrierten Pflege

� stellt die Einzigartigkeit der Person in denMittelpunkt

� der Erhalt und die Stärkung des Personseinsist oberstes Ziel in der Betreuung dementerMenschen

Die aus seinem Konzept resultierende Grund-haltung gegenüber Demenz und dementenMenschen und die positive Arbeit an der Per-son bilden die Basis für den Wandel der “al-ten” in eine “neue” Pflegkultur.

Liebe

Beschäfti-gung

Identität

Trost spürenBindung

Integriertsein

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3.3 Das Psychobiographisches Pflegemodell nach Erwin BÖHM

Da die Pflegesituation, gerade mit psychisch veränderten Menschen, für Angehörige undprofessionelle Pfleger und Betreuer immer komplexer und anspruchsvoller wird, begründe-te der Wiener Professor Erwin Böhm in den 80er Jahren sein Psychobiographisches Pflege-modell.

Sein Pflege- und Betreuungsansatz ist kein Modell im klassischen Sinn, denn es besitzt eineDynamik, die von Erfahrungswerten lebt und einer stetigen Weiterentwicklung unterliegt.

Es beinhaltet ein vertieftes Pflegeverständnis und die Möglichkeit des zielgerechten unddifferenzierten Umgangs mit desorientierten und verwirrten alten Menschen durch die Aus-einandersetzung mit ihrer Biographie. Als primäres Ziel ist die sogenannte Vigilanzsteige-rung zu sehen, d.h. bei einem dementen Menschen soll die Bereitschaft zur Wahrnehmunggesteigert werden.

Grundsätzliche Erkenntnisse und Ziele des Pflegemodells sind:

1. Alles, was ein Mensch in den ersten 25 – 30 Jahren seines Lebens geprägt hat, ge-winnt mit zunehmendem Alter an Bedeutung – das Altgedächtnis wird reaktiviert.Die Erlebnisse aus dieser Zeit haben den Menschen geformt, sie beeinflussen seinVerhalten, seine Gefühlswelt. (Folie zur Veranschaulichung im Anhang)

2. Bei der Erstellung der Biographie steht nicht die Erfassung von Lebensdaten in chro-nologischer Reigenfolge im Vordergrund, sondern es bedarf der Erstellung einer so-genannten Psychobiographie. Dies bedeutet, dass herauszufinden ist, was dem Men-schen wichtig ist, was ihn in seinem Leben bewegt hat, weshalb er bestimmte Dingegetan hat.

3. Über die Biographiearbeit werden sogenannte Copings erhoben, d.h. wie hat derMensch gelernt mit Problemen umzugehen? Diese Reaktionsmuster werden von Be-zugspersonen abgeschaut, um daraus Bewältigungsstrategien abzuleiten, die wieder-um eingesetzt werden, um Pflegeziele zu erreichen.

4. In Belastungssituationen, z.B. bei der Übersiedlung in ein Pflegeheim, wird bei altenMenschen das Altgedächtnis aktiviert. Sie bauen weiter ab, weil nichts mehr da ist,was sie von früher kennen.

5. Auf der Grundlage einstiger Lebensantriebe ist eine seelische “Wiederbelebung” al-ter verwirrter Menschen möglich.

6. Die Selbständigkeit, die soziale Kompetenz soll so lange wie möglich erhalten blei-ben. Dabei ist nicht die körperliche Selbstständigkeit gemeint, sondern die des Gei-stes und der Psyche, also selbständig denken, fühlen und entscheiden zu dürfen.

7. Auffällige Alterserscheinungen, wie Vergesslichkeit, Verwirrtheit, Wahnvorstellun-gen, Aggressionen, Depressionen sind auch bei zunehmendem Gehirnabbau positivbeeinflussbar.

8. Die primären Altersstörungen sieht Böhm in der Seele, deshalb wird sein Modell auch“Seelenpflegemodell” bezeichnet.

9. Mit seinem Pflegemodell wird die Zeitebene der Pflege- und Betreuungskräfte mitder Zeitebene des verwirrten alten Menschen zusammengeführt.

10. Böhm unterscheidet 7 emotionale Erreichbarkeitsstufen, in dem sich der Pflegebe-dürftige befinden kann:

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Stufe 1: Sozialisation

Sie entspricht der Erwachsenenstufe und eine Anpassung an die Gesellschaftsnormen istgegeben. Ist der Patient auf dieser Stufe nicht mehr erreichbar, kann auf der nächsten Stu-fe eine Kontaktaufnahme versucht werden.

Stufe 2: Mutterwitz

Sie entspricht der Entwicklungsstufe der Jugendlichen. Hier wird gesprochen, wie einemder Schnabel gewachsen ist. Hier wird auch der sogenannte Humor als therapeutischer Mo-ment eingesetzt.

Stufe 3: Seelische und soziale Grundbedürfnisse

Menschen in dieser Stufe haben viele frühere Fähigkeiten und Gewohnheiten abgelegt, dieman von einem Erwachsenen erwarten kann. Sie entspricht dem Lebensalter von etwa 6 –12 Jährigen und die Impulssetzung muss so gestaltet werden, dass daraus keine geistigeund körperliche Überforderung resultiert.

Stufe 4: Prägung

Lebensalter etwa im Bereich der 3 – 6 Jährigen. Erlernte, sich wiederholende, eingespielteVerhaltensweisen herrschen vor. Sicherheit wird durch Rituale vermittelt.

Stufe 5: Triebe

Bei allen Anforderungen an die Person, muss man sich vor Augen halten, was man einem“Kind” in dieser Alterstufe (auch etwa 3 – 6 Jährige) zumuten und was gefördert werdenkann.

Stufe 6: Intuition

Sie entspricht dem Säuglings – und Kleinkindalter: Gefühle, Märchen, Aberglaube und Bilderspielen eine Rolle.

Stufe 7: Urkommunikation

Die emotionale Erreichbarkeit muss auf die Stufe des Säuglings abgestimmt sein, auch diekörperlichen Möglichkeiten sind dahingehend beschränkt.

Erwin Böhm sieht die Probleme psychisch auffälliger Menschen nicht vordergründig orga-nisch, sondern seelisch bedingt, was aus der individuellen Biographie hergeleitet werdenkann. Die Vorgehensweise erfordert eine eigenständige Denk- und Arbeitsweise des Pflege-personals. Die Pflegetheorie zeichnet sich durch die Betonung und Förderung des Selbsthil-fepotenzials alter Menschen aus. Sie sollen reaktiviert werden, sie sollen aufleben undnicht aufgehoben sein.

“Vor den Beinen muss die Seele bewegt werden!”

3.4 Mäeutik – Erlebnisorientierte Pflege, Cora van der KOOIJ

Das Mäeutische Pflegekonzept wurde von Cora van der Kooij aus den Niederlanden entwik-kelt. Ihr Ansatz ist als gefühls-, bedürfnis- und beziehungsorientiert zu beschreiben.

Mäeutik (griech.: Geburtshilfe) will ein “Lernen im Dialog”, d.h.:

� sozusagen “Hebamme” für die bewusste Wahrnehmung sein

� Fragen stellen statt Antworten vorzugeben

� Gefühlen eine Sprache verleihen

� nachfühlen wie es dem dementen Menschen geht

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Die Erlebnisorientierte Pflege hat zum Ziel, sich der Momente bewusster zu werden, in de-nen es dem Pflegenden gut gelingt in Herzenskontakt zu treten und die Bedürfnisse richtigwahrzunehmen, zu erkennen und zu benennen. Derartige Situationen sollen dann mit denKollegen im Gespräch transparent gemacht werden. Solche Momente dienen der verbesser-ten Selbstwahrnehmung und zur Wahrnehmung des zu betreuenden Menschen. Diese Erfah-rungen mit einem bestimmten Bewohner werden dann als Umgangsempfehlung zusammen-

gefasst.

Aus dem Schaubild ergeben sich fol-gende Zieldefinitionen:

� Der alte Mensch steht mit seinenBedürfnissen im Mittelpunkt.

� Kontaktaufbau zwischen der Pfle-gekraft und dem Bewohner

� Der Mitarbeiter erkennt seine Be-dürfnisse, kann diese benennen undin den Arbeitsalltag mit einbringen.

� Spannungsfelder/Konflikte werdenerkannt und zugelassen.

� Eine Weiterentwicklung der Per-sönlichkeit des Pflegenden ist er-möglicht, d.h. Grenzen werden er-kannt, neue Fähigkeiten entdeckt,Gefühle sind anders/neu zu erlebenund zu spüren.

Methodische Instrumente, die ein Arbeiten nach diesem Konzept erfordert, sind im Folgen-den:

1. Die Beobachtung

Kategorisierung nach dem Stadium der Demenz und der Beschreibung nach Validati-onskriterien.

2. Reflektion

3. Austausch und Kommunikation

Gemeinsam wird überlegt, wie dieser Bewohner seine Situation erlebt, was erbraucht, was wir geben können, was wir für ihn bedeuten.

Die Erlebnisorientierte Pflege beginnt also beim Personal. Die beschriebene Arbeitsweiseist nur dann möglich, wenn sich alle Mitarbeiter darüber im Klaren sind, wie wichtig dieeinfühlsame Umgehensweise, ein umfangreiches Fachwissen und auch die Bereitschaft zurpersönlichen Veränderung des bisherigen Pflegeverständnisses sind.

Der Pflege- und Betreuungsansatz nach Cora van der Kooij ist ein ganzheitliches Modell, daes viele Aspekte anderer Betreuungskonzepte beinhaltet.

Vertrautheit – Bezugspflege – Biographiearbeit – Erinnerungsarbeit – Empathie – demen-tengerechte Kommunikation – Psychobiographische Pflege/Betreuung

Erlebnisorientierte Pflege

• Sachverstand (Fachwissen)• Einfühlungsvermögen der Pflegenden (Empathie)• Intuition

Gefühle

Energien

Klient Betreu-er

Fähigkeit zum Kontaktau fbau

Ausgangspunkt und Ziel: Kontakt und die Begegnungzwischen Pflegekraft und Bewohner

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4 Abschließende Bemerkungen

Abgesehen von der Tatsache, dass der Betreuung dementer Menschen zur Zeit im The-menkomplex “Alte Menschen in der Gesellschaft” eine vorrangige Rolle zugeordnet wird,waren es auch sehr persönliche und berufsbezogene Beweggründe, mich mit diesemThema intensiv auseinanderzusetzen.

Durch meine Beschäftigung in der Seniorenbetreuung Götz, den Hospitationen und Fort-bildungen konnte ich in vieler Hinsicht eine ganze Reihe an Erfahrungen sammeln, ent-sprechend auswerten und in die tägliche Arbeit konstruktiv einbringen.

Gerade meine praktischen “Erlebnisse” in den vergangenen 5 Jahren zeigen mir sehrdeutlich, dass sich der Umgang mit dementen Menschen ohne fundierten theoretischenHintergrund nicht nur unerwartet schwierig gestalten kann, sondern dass hieraus auchsehr schnell Gefühle der Hilflosigkeit und der Überforderung resultieren können, die sichwiederum auf das Wohlbefinden der zu betreuenden Bewohner und der Mitarbeiter selbstenorm auswirken.

Es war höchst interessant, gerade den Wandel bezüglich der gesteigerten Lebensqualitätfür die dementen Bewohner nach der Einführung des Betreuungskonzeptes vor Ort “live”erleben zu können. War mir die außerordentliche Wichtigkeit einer adäquaten Betreu-ungsform für diese Personengruppe schon zuvor bewusst, so ist dies aufgrund meinerpraktischen Arbeit um ein vielfaches bestätigt. Angemessene Betreuung, an den Bedürf-nissen und der Biographie des dementen Menschen orientiert, entwickelt ein grundle-gendes Verständnis für die Erkrankung und was mir noch viel wichtiger erscheint, Ver-ständnis für die Wünsche des Erkrankten nach Trost, Bindung, Integration, Beschäfti-gung, Identität, Zeit, Zuwendung und sehr viel Liebe.

Den pflegenden, betreuenden und versorgenden Mitarbeitern ist durch ein solches Be-treuungskonzept der Zugang zum Demenzerkrankten wesentlich erleichtert und es kön-nen sinnvolle Betreuungsstrategien eingesetzt werden. Die positiven Auswirkungen sind,wie bereits erwähnt, nicht nur bei den betroffenen dementen Menschen ersichtlich, son-dern es zeigt sich ja auch bei den Mitarbeitern ein gesteigertes Wohlbefinden und einehöhere Arbeitszufriedenheit. Es kann sogar die Vermutung geäußert werden, dass die In-tegration eines Betreuungskonzeptes in die Pflegeplanung weitreichende Auswirkungenauf die subjektive Arbeitsbelastung der Pflegepersonen haben könnte, vorausgesetzt eshandelt sich um diejenigen Mitarbeiter, die sich mit der “neuen Demenzpflege” auchtatsächlich identifizieren können. Gerade hierin liegt oftmals der wunde Punkt, was dieArbeit mit dementen Menschen und die kollegiale Zusammenarbeit im ganzen Haus unnö-tig erschwert und stellenweise sogar behindert.

Diese Schwierigkeit, nicht alle Mitarbeiter “im Boot zu haben”, zeigte sich jedoch auchin den Einrichtungen, in denen ich hospitiert habe. Leider kommt es nicht selten vor,dass engagierte Mitarbeiter von Kollegen, die zu keinem Überdenken ihres bisherigen Ar-beitsstils und Pflegeverständnisses bereit sind, ausgebremst werden und ihrer wertvollenArbeit zu wenig Beachtung schenken oder diese erst gar nicht wünschen. Es ist, wie auchHerr Götz in seiner “Bilanz” angemerkt hat, nicht einfach, für diese anspruchsvolle Be-treuungsaufgabe auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt geeignetes Personal zu finden. DieseErkenntnis wurde von Heimleitern anderer Einrichtungen durch eindeutige Aussagen lei-der bestätigt.

Somit gibt es zwar gute Ansätze zur Einführung und Umsetzung von Konzepten zur Be-treuung für Menschen mit Demenz, um einen würdevollen Alltag zu gewährleisten, je-doch weisen meine vorausgegangenen Ausführungen auf klare Defizite in der Betreuungs-

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situation gerade in Altenheimen hin. Es ist bedauerlich, dass aufgrund dieser Tatsachemancher guter Betreuungsansatz im Keim erstickt wird und als sogenannter “Papiertiger”liegen bleibt.

In diesem Zusammenhang ist auch anzumerken, dass es der Altenpflege-Ausbildung inDeutschland im Vergleich zu anderen europäischen Nationen eindeutig an Niveau man-gelt und die “Demenzpflege/-betreuung” bisher nur sehr oberflächlich abgehandelt wur-de.

Ein nicht weniger problematischer Aspekt zur Einführung und Umsetzung von einem ad-äquaten Betreuungskonzept stellen die Finanzierung und rechtlichen Rahmenbedingun-gen dar.

� Die notwendigen dementengerechten Umbaumaßnahmen für bisherige Altenheimesind sehr hoch.

� Der Kriterienkatalog der Heimaufsicht gibt sehr viele einschränkende Auflagen vor.

� Die Pflegekassen sehen sich derzeit nicht in der Lage, eine dementengerechte Be-treuung finanzieren zu können.

� Die Einstufung in eine Pflegestufe erfolgt nach wie vor fast ausschließlich unterdem Kriterium der körperlichen Einschränkungen.

� Die Begleitung und Beratung Angehöriger findet bei der Pflegekasse keine Beach-tung und wird somit auch nicht mitfinanziert.

Zwar gibt es bereits auf Bundesebene verschiedene Überlegungen, wie das steigende“gesellschaftspolitische Problem der Demenzerkrankungen” gelöst werden könnte, je-doch scheinen diese Überlegungen doch sehr “Wahlperiodisch” abhängig zu sein und bisjetzt hat sich ja auch kaum etwas in diese Richtung getan. Aber es müssen bereits zumjetzigen Zeitpunkt flächendeckend Projekte entstehen, die eine adäquate und die Le-bensqualität sichernde Betreuung/Versorgung in den Vordergrund stellen und vor allemfür die Betroffenen selbst bezahlbar sind.

Abschließend bleibt nur noch die Tatsache festzuhalten, dass der Alltag eines Demenzer-krankten durch die Einführung und Umsetzung eines Betreuungskonzeptes mit Sicherheitwürdevoller und wertvoller erlebt werden kann, wenn dieses Konzept auch von allenMitwirkenden gelebt wird – mit Mut, Idealismus, Innovation und einer Portion Herzblut!Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass es Menschen gibt, die dieser Herausfor-derung - mit entsprechendem Hintergrundwissen - “von Natur aus” gerecht werden kön-nen, da sie einfach das sogenannte Handling für diesen Personenkreis besitzen.

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5 Literaturverzeichnis1. Alzheimer Schriften: “Möglichkeiten zur Aktivierung und Beschäftigung demenz-

kranker alter Menschen”, 4. Auflage 1998

Herausgeber: W. Stuhlmann für die Alzheimer-Gesellschaft Düsseldorf-Mettmann e.V.

2. Augst, Christine Dr./Sarkady, Claudia: “Das praktische Handbuch der Demenz”,Sept. 2005 Forum Verlag Herkert GmbH

3. Bickel, Horst: “Die Epidemiologie der Demenz”, Berliner Alterstudie 2000

4. Bündnis 90/Die Grünen: “Alt und Jung- Zukunft gemeinsam gestalten”, Dokumen-tation der Anhörung vom 27.08.2004 im Deutschen Bundestag

5. Böhm, Erwin: “Verwirrt nicht die Verwirrten”, Neue Ansätze geriatrischer Kran-kenpflege, Bonn 1999, Psychiatrie-Verlag

6. Borutta/Lennefer/Palm: “Menschen mit Demenz”, Hannover 2004, Vincentz-Verlag

7. Breidert, Ute: “Demenz-Pflege-Familie” – Hilfen zur Bewältigung emotionaler Be-lastungen in der ambulanten Pflege, 2000 Kohlhammer Verlag Stuttgart

8. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): “Demogra-phischer Wandel und die Zukunft der Altenhilfestrukturen”, Dokumentation derFachtagung 2001a

9. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): “Demenz-kranke unterstützen”, Pressemitteilung vom 24.09.2001 zum Welt-Alzheimertag

10. Buijssen, Huub: “ Demenz und Alzheimer verstehen - mit Betroffenen leben”,Weinheim und Basel 2003, Beltz Verlag

11. Dürrmann, Peter (Hrsg.): “Besondere stationäre Dementenbetreuung II” – Konzep-te, Kosten, Konsequenzen; Hannover 2005, Vincentz-Verlag

12. Falk, Juliane: “Basiswissen Demenz” –Lern- und Arbeitsbuch für berufliche Kompe-tenz und Versorgungsqualität, Realitätsorientierungstraining, Weinheim und Mün-chen 2004, Juventa Verlag

13. Feil, Naomi: “Validation – Ein Weg zum Verständnis verwirrter alter Menschen”, 6.Aufl., München 2000, Reinhardt-Verlag

14. Gereben/Kopinitsch-Berger: “”Auf den Spuren der Vergangenheit” – Anleitung zurBiographiearbeit mit älteren Menschen, Wien 1998, Verlag Wilhelm Maudrich

15. Grond, Erich: “Pflege Demenzkranker”, 2.Auflage Hannover 2003, Brigitte KunzVerlag

16. Gutzmann u. Zank: “Dementielle Erkrankungen” – Medizinische und psychosozialeInterventionen, 2005 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart

17. Gutensohn/Schulz/Sebald/Thüroff: “ Arbeitshilfen für den Umgang mit psychischveränderten alten Menschen”, 2. Auflage Hagen 2000, Brigitte Kunz Verlag

18. Heeg, Sibylle: “Pflegeheimarchitektur und Milieugestaltung” in Dürrmann, Peter(Hrsg.) Hannover 2001: Besondere stationäre Dementenbetreuung I, Vincentz-Verlag

19. Höwler, Elisabeth: “Gerontopsychiatrische Altenpflegeausbildung” – Umsetzung indie Pflegepraxis, 1999 Kieser Verlag GmbH, Neusäß

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20. Innes, Anthea: “ Die Dementia Care Mapping Methode (DCM)” – Anwendung und Er-fahrung mit Kitwoods person-zentriertem Ansatz, 2004 Verlag Hans Huber, Bern

21. Kasten/Utecht/Waselewski: “ Den Alltag demenzerkrankter Menschen neu gestal-ten” – Neue Wege in der Betreuung und Pflege von Bewohnern mit gerontopsych-iatrischen Verhaltensauffälligkeiten, 2004 Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH &Co.KG., Hannover

22. Klessmann, Edda: “Wenn Eltern Kinder werden und doch die Eltern bleiben” – DieDoppelbotschaft der Altersdemenz, 2004 Verlag Hans Huber, Bern

23. Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.): “Das Viandener Konzept zur Betreuungdementiell erkrankter Menschen”, Köln 2001

24. Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.): “Vom Wert der Erinnerung bei der Kom-munikation mit Menschen mit Demenz”, Köln 2003

25. Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.): “ Menschen mit Demenz erreichen – Hil-fen zur Kommunikation”, KDA-Fachtagung am 24.11.2003 in Köln, Köln 2004

26. Kitwood, Tom: “ Demenz – Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirr-ten Menschen”, Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von Müller-Hergl, Chri-stian, 4. unveränderte Auflage, 2005 Verlag Hans Huber, Bern

27. Kuhn/Radzey: “ Demenzwohngruppen einführen” – Ein Praxisleitfaden für die Kon-zeption, Planung und Umsetzung, 2005 Demenz Support Stuttgart gGmbH

28. Kooij van der, Cora: “ Mäeutisches Pflegekonzept – Einführung in die Erlebnisori-entierte Pflege”, 2002 IMOZ-Institut, Holland

29. Leptihn, Tilman: “ Pflegekonzepte in der Gerontopsychiatrie” –Entwicklung undpraktische Umsetzung in der Altenpflege, Hannover 2001 Schlütersche Druckereiund Verlag GmbH & Co.KG

30. Lind, Sven: “ Konzeptionen psychogeriatrischer Pflege und Betreuung in Heimen”,2001 Alzheimerforum

31. Powell, Jennie: “ Hilfen zur Kommunikation bei Demenz”, 3. unveränderte Aufla-ge, Copyright 2002 der deutschen Ausgabe Kuratorium Deutsche Altershilfe, Köln

32. Richard, Nicole: “ Wertschätzende Begegnung – Integrative Validation (IVA)”, in :Dürrmann, Peter (Hrsg.): Besondere stationäre Dementenbetreuung, 2001 Vin-centz-Verlag

33. Romero, Barbara: “Selbst-Erhaltungs-Therapie:ein psychologisches Konzept zurBehandlung und Betreuung der Alzheimer Kranken”, 1998, verfügbar im Internet:http://www.alzheimerforum.de

34. Ruhe, Hans Georg: “Methoden der Biographiearbeit – Lebensspuren entdecken undverstehen”, 2. neu ausgestattete und korrigierte Auflage, 2003 Beltz Verlag

35. Staak, Swen: “Milieutherapie – ein Konzept zur Betreuung demenziell Erkrankter”,Hannover 2004 Vincentz Network

36. Schmitt/Wojnar: “Leitlinien zum Umgang mit Verwirrten” – Schwierigen Situatio-nen sicher begegnen, Hannover 1999 Vincentz Verlag

37. Schirrmacher, Frank: “Das Methusalem-Komplott”, 2004 Copyright by Karl BlessingVerlag GmbH München

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6 Anhang

6.1 7 Stufen der Erreichbarkeit nach Erwin Böhm

Geburt

Die 7 Stufen der Interaktion / Erreichbarkeit

Pubertät

Jugendlicher

Schulkind-alter

Kindheit

Säugling

Aktivie-

Reaktivie- Pathologi-scher

biologischerAbbau

Tod

25. Leben s-jahr

7

6

5

4

3

2

1

Erfahrungen / Erlebnisse / Trauma

Entwicklungsphasen bis zumErwachsenen-ICH

Niedergang

1. Stufe: SOZIALISATION2. Stufe: MUTTERWITZ3. Stufe: SEELISCHE, SOZIALE GRUNDBEDÜRFNISSE4. Stufe: PRÄGUNGEN5. Stufe: TRIEBE6. Stufe: INTUITION7. Stufe: URKOMMUNIKATION

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IntegratIntegratIntegratIntegratiiiionononon

BeschäftBeschäftBeschäftBeschäftiiiigunggunggunggung

TrostTrostTrostTrost

BiBiBiBinnnndungdungdungdung

LiebeLiebeLiebeLiebe

6.2 Psychosoziale Bedürfnisse dementer Menschen

6.3 Flexibles Arbeitszeitmodell zur Betreuung von Menschen mit Demenz

IdentitätIdentitätIdentitätIdentität

Arbeitsanfall

Zeit

2 MA

3 MA

4 MA

5 MA

6 MA

6:00 7:00 8:00 9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00

Flexibles Mehrschichtmodellmit TeilzeitkräftenStarres 2-Schichtmodell

Arbeitsspitzen in der Pflege

Überkapazität

Unterkapazi-