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Fehlerlos Gute Aussicht heißt für Ian Bolger: nichts sehen Laser-Tempo STK beschleunigt den Blechzuschnitt Zucker-Antrieb Agrarflieger hebt ohne Kerosin ab Edelstahl-Küchen MSM lässt Malaysias Reis kochen Report Das Navi für die Blechfertigung: TruTops Fab 2/09

TRUMPF Express 2/09

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Magazin zur Blechbearbeitung

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Page 1: TRUMPF Express 2/09

FehlerlosGute Aussicht heißt für Ian Bolger: nichts sehen

Laser-Tempo STK beschleunigt den Blechzuschnitt

Zucker-Antrieb Agrarflieger hebt ohne Kerosin ab

Edelstahl-Küchen MSM lässt Malaysias Reis kochen

ReportDas Navi für die Blechfertigung: TruTops Fab

2/09

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08Fehlern hat Bolgers den Kampf angesagt. Mithilfe von

Six Sigma und einem Ingenieur mit schwarzem Gürtel.

QuAlItät

Null Toleranz

tItel

041928

PAnorAMA

WISSen

ChArAKtere

BleCh-GeSChIChten

IMPreSSuM

SChluSSPunKt

StAndArdS

theMen

Report Produktionssteuerung

mit TruTops Fab in der Praxis Seite 22

303032

InhAlt

12 HochdruckleistungKärcher reinigt Sehenswürdigkeiten und schafft manch- mal neue. Wie am Matsudagawa-Staudamm in Japan.

14 „Ein Quantum Zeit“Um der Konkurrenz voraus zu sein, investiert STK in maximale Laserleistung und sprintet davon.

16 Grüner fliegenIpanema ist das schnellste Agrarflugzeug seiner Art. Dem Zuckerrohrschnaps sei Dank.

20 SchwerathletDirk Matyssek brauchte einen, der anpackt. Seitdem stemmt ein TRUMPF BendMaster die Biegefertigung.

26 Erfolg geht durch den MagenExotische Gewürze und köstliche Speisen sind die Schätze malaysischer Küche. Edelstahl von MSM hütet sie.

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exPreSS 2/09

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Mal ehrlich: Sind Qualifizierungsmaßnahmen in den letzten Jahren nicht häufig auf der Strecke geblieben, weil einfach zu viel zu tun war ? Sind die Leute auf Schulung, können sie im Betrieb nicht arbeiten. Was früher ein Problem war, ist im Moment eine Chance. Das ist wie beim Haus-bau: Jahrelang schafft man wie verrückt, bis der Traum bezugsfertig ist. Und dann muss man innehalten und gründlich darüber nachdenken, wie die perfekte Einrichtung aussieht, eventuell Experten hinzuziehen, verschiedene Möbelstandorte ausprobieren, um das ganze Potenzial aus den Räumen herauszuholen.

In dieser Optimierungsphase befinden sich gerade viele Unternehmen. Denn die derzeitige Situation bietet großes Potenzial für die verbesserte Nutzung der installierten Maschinenbasis. Während der zurückliegenden Jahre starker Expansion konnte in zahlreichen Firmen die Entwicklung von Struktur und Organisation mit dem Absatzwachstum nicht Schritt halten. Der jetzige Rückgang eröffnet die Chance, Know-how, Prozesse und Strategien auf ein höheres Niveau zu heben. Deshalb ist das Inter-esse an Schulungen momentan so hoch. Die staatlichen Weiterbildungs-förderungen, die es zumindest in Deutschland für Phasen der Kurzarbeit gibt, tun ein Übriges.

Oft können erst jetzt Mitarbeiter, die in den letzten Jahren eingestellt wurden, systematisch auf die Maschinen geschult werden. Erfahrene Bediener nehmen an Expertenkursen teil, um die Bearbeitungsprozesse zu optimieren. Zu diesem Zweck kommen TRUMPF Spezialisten übri-gens auch gerne mal ins Haus. Die Anwendungsprofis können zu einer enormen Bandbreite von Themen gebucht werden, von der Ablaufopti-mierung der Programme bis zur logistischen Beratung. Sie wissen auch, wie sich ideale Technologieparameter finden lassen und wie die richtigen Standard- oder Sonderwerkzeuge die Bearbeitung beschleunigen. Oder um welche Funktionen eine Maschine sinnvoll erweitert werden kann. Denn es gibt jede Menge Möglichkeiten, sich mit den vorhandenen An-lagen noch flexibler aufzustellen, noch bessere Qualität zu liefern und noch mehr Leistungen zu bieten !

Dr.-Ing. Mathias Kammüller

Vorsitzender des TRUMPF Geschäftsbereichs

Werkzeugmaschinen / Elektrowerkzeuge

„RauM füR PERfEkTioNiSMuS“

StAndPunKt

Express 2/09 3

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1

60 Prozent der Betroffenen entdeckten die Plagiate auf Messen.

Minderwertige Produkte führen allein in Deutschland jährlich

zu rund 4 000 Arbeitsunfällen.

China nennen 71 Prozent der Betroffenen als Ursprungsland der Plagiate.

„Wir sehen, dass in der letzten Zeit immer mehr komplette Maschinen kopiert werden.“

Dr. Hannes Hesse, VDMA-Hauptgeschäftsführer

Zahl

7 000 000 000 €Schaden durch Produktpiraterie im Maschinenbau

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07

Das robotergeführte Laserschweißverfahren RobScan von TRUMPF wurde im März mit dem Daimler Key Supplier Award in der Katego-rie Inno vation ausgezeichnet. Die neuartige Fertigungstechnologie schweißt Türen, Heckklappen und weitere Bauteile der Karosserie in der Groß serienproduktion der Mercedes-Benz E- und C-Klasse. Durch RobScan konnte Daimler die Schweißgeschwindigkeit und die Qualität der Schweißnähte deutlich erhöhen — und das bei einer Verringerung des Fahrzeuggewichts und gleichzeitig verbesserten Crash-Eigenschaften. Bei dem Verfahren führt ein Roboterarm die Laseroptik über die Werk-stücke, während zeitgleich Kippspiegel den Laserstrahl blitzschnell von einem Schweißpunkt zum nächsten lenken.

kundenlobdaimler-Zuliefererpreis für truMPF

Jens Bleher, Geschäftsführer der TRUMPF Laser- und Systemtechnik, nahm die Auszeichnung von Daimler-Vorstand Dr. Thomas Weber (links) entgegen.

VerkettungenBei renold zählt die Stanz-laser-Kombination

Ketten für die industrielle Anwendung sind hochgenaue Teile, die eine präzise Fertigung voraussetzen. Die Renold GmbH ist Spe zi a-list für Hochleistungsketten, beispielsweise Rollenketten für Ver-packungs-, Druck- oder Landmaschinen. Bei deren Her stellung ist die Kombimaschine TruMatic 3000 von TRUMPF für Renold ideal, weil sie genau und aufgrund ihrer Stanz- und Lasereinheit sehr flex ibel ist. „Bei größeren Stückzahlen stanzt die Maschine die

Ketten laschen, rundet sie ab und erstellt dann die nötigen Bohr ungen mit einer Genauigkeit von zwei Hunderts-

tel im Durchmesser und Lochabstand. Oft sind aber Kleinstmengen gefragt. Da ist der Laser günsti-

ger und flexibler“, erklärt Detlef Ragnitz, Glo-bal Manufacturing Engineering Manager bei Renold. Mit der TruMatic können Ketten-laschen vor dem Vergüten und Polieren in einem einzigen Arbeitsgang ausgeschnitten und gelocht werden. Viele Prozessschritte in der Fertigung entfallen, wodurch auch kleine Aufträge kostengünstig und schnell umgesetzt werden können.

> Weitere Informationen: www.renold.com

Präzise bis aufs Hundertstel: Renold-Kettenglieder bringen von

Land- und Druckmaschinen bis Achter bahnen einiges

zum Laufen.

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PAnorAMA

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2> Ist Glück planbar ?

Stellen Sie sich vor, Sie selber wären das Glück. Würden Sie dann gerne bei sich vorbeikommen ? Die Perspektive umzudrehen, überrascht ! Automatisch fällt uns vieles ein, was wir tun können, um dem Glück eine Freude zu machen, damit es eher zu uns kommt. Und in welchen Ecken unseres Lebens wir besser noch aufräumen, für den Fall, dass das Glück bleiben will. Glück ist keine Glückssache, sondern die Summe der täglichen Gedanken und Handlungen. Oder etwas philosophischer ausgedrückt: Glück ist Unglück, das man nicht hat.

> Warum ist Lachen die beste Medizin ?

Nicht jeder, der gesund ist, ist glücklich. Nicht jeder, der krank ist, ist unglücklich. Aber wer öfter glücklich ist und häufiger lacht, wird seltener krank. Lachen entspannt die Muskulatur. Man lacht sich schlapp und sorgt für neuen Sauerstoff im Körper, da man dafür tief einatmen muss. Dieser Vorgang hat positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und das gesamte Immun- und Kreislaufsystem.

> Weitere Informationen: www.hirschhausen.com

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Testnote „Sehr gut“!

Andreas Kempf gibt der TruLaser 3030 NEU gern die Bestnote. Ihr hohes Tempo und die Blechdickenflexibilität sprechen für sich.

trulaser 3030 neu überzeugt Kempf Gmbh

> Weitere Informationen: www.kempf-blechtechnik.com

„Die TruLaser 3030 NEU wurde bereits nach einer Woche in den vol-len Dreischichtbetrieb genommen und produziert seitdem munter vor sich hin.“ So resümiert Andreas Kempf den Testbetrieb der TRUMPF Laserschneidanlage in seiner Firma. Die Kempf GmbH & Co. KG ver-arbeitet hauptsächlich Bleche mit Dicken bis zu zehn Millimetern, aber auch 25-Millimeter-Teile kommen vor — ein Kinderspiel für den Fünf-Kilowatt-Laser der neuen Maschine. Von der Ein-Schneidkopf-Strate-gie der Laseranlage sind auch Kempfs Mitarbeiter begeistert. Sie haben keine Arbeit mehr mit dem Wechseln des Bearbeitungskopfs und müs-sen die Linsen seltener reinigen. „Die Merkmale Zuverlässigkeit und Prozess sicherheit kann die TruLaser 3030 NEU absolut für sich in An-spruch nehmen“, fasst Andreas Kempf seine Erfahrungen zusammen. Generell setzt der Unternehmer auf einen jungen Maschinenpark, in dem die Anlagen im Schnitt nur drei Jahre verweilen, um anschließend in einem Topzustand verkauft zu werden. „So ist der Invest planbar und ballt sich nicht. Gleichzeitig bleibt die Leistungsfähigkeit immer auf Spitzenniveau.“ Mit diesem Konzept hat er eine Rundumbetreu-ung aufgebaut : vom Laserschneiden über Kombibearbeitung, Biegen, Schweißen, Oberflächenveredelung bis hin zur CAD-Konstruktion. Der Bereich Rohrbearbeitung, der vor Kurzem als eigene Firma ausgeglie-dert wurde, ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.

Dr. Eckart von Hirschhausen — Autor, Arzt und Kabarettist — hat Sprechstunde

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3 Schweißen & Schneiden 2009

in Essen ( Deutschland )14. – 19. September 2009Zur 17. Ausgabe der wichtigsten Messeder Branche werden etwa 1 000 Aussteller erwartet. Im Mittelpunktdes Angebots in 18 Messehallenstehen die neuesten Technologien, Maschinen und Werkstoffe fürdas Fügen, Trennen und Beschichten.www.schweissenuschneiden.de

Fabtech & AWSin Chicago (USA)15. – 18. November 2009Die Fabtech International & AWSWelding Show ist die größte Fach-messe für Metallbearbeitung in Nord-amerika und zeigt Produkte und Dienst leistungen aus den Bereichen Metall bearbeitung, Herstellungvon Roh ren sowie Schweißtechnik.www.fmafabtech.com

TeRMINe

Intern. Techn. Messe 2009in Plovdiv (Bulgarien)28. Sept. – 03. Okt. 2009Die ITM ist eine der weltweit um fassendsten Technik-Schauen für Investitions güter und Techno lo gien. Als zweitgrößte Stadt Bulgariens zählt das Industrie- und Handelszentrum Plovdiv heute zu den bedeutenden internationalen Messestädten.

www.fair.bg / en

Wohin mit den Restgittern ? Die Automatisie-rungskomponente ShearMaster für Stanz- und Kombimaschinen zerkleinert sie schnell, effi -zient und hauptzeitparallel. Geht es um eine Groß formattafel, benötigt ihre Restgitterschere gerade einmal drei Minuten. Auch mit kleine-ren Tafeln und mit Überformaten bis zu vier Meter Länge kommt der ShearMaster klar. Ganz ohne Personaleinsatz entsorgt er die maximal 400 mal 100 Millimeter großen Schnittteile si-cher in einem großen Schrottbehälter. Sperrige, scharfk antige Restgitter mit Gabelstaplern zu

transportieren, ist Vergangenheit. Und: „Ein Schrottbehälterwechsel steht seltener an und geht schneller, sodass sich die Hauptzeit der Stanzmaschine verlängert“, berichtet die Firma Viessmann in Allendorf. Zudem passt sich der ShearMaster den räumlichen Gegebenheiten an: Von der kleinen Lösung mit integriertem Behälter bis zur automatischen Schrottbeför-derung in den Hof ist alles möglich. So sin-ken die Prozesskosten, während gleichzeitig der Schrottwert der geschnittenen Teile steigt.

„Wir haben einen Mehrerlös von 30 bis 50 Euro

pro Tonne Schrott, und das bei vereinfachtem Handling“, so die Erfahrung der Firma Bott in Gaildorf. „Addiert man alle Einsparpotenziale, hat sich die Investition in den ShearMaster im Schnitt in gut zweieinhalb Jahren amortisiert“, hat Alex an der Schmitt, Produktmanager bei TRUMPF, errechnet.

> Ihre Fragen beantwortet: Alexander Schmitt, Telefon: + 49 (0) 7156 303 – 3 21 61, E-Mail: [email protected]

Egal in welcher Ausbaustufe:Der ShearMaster schafft

Schrott weg und spart dabeiZeit und Kosten.

für Rechenkünstlerder truMPF ShearMaster schneidet restgitter und kappt Kosten

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neues aus dertruMPF Welt

> Zuversicht in China

Die 11. Internationale Maschinenbaumesse in China (CIMT) war für TRUMPF China ein voller Er-folg. „Während TRUMPF China schon Mitte 2008 den wirtschaftlichen Abschwung zu spüren bekam, zog nach dem chinesischen Neujahr im Februar der Auftragseingang wieder deutlich an“, so Eva Schwinghammer, Head of Global Key Account Management von TRUMPF Werkzeugmaschinen.

> Verstärkung in Taiwan

Taiwan zählt laut Außenwirtschaftsagentur „Ger-man Trade and Invest“ zur Weltspitze beim Bau von Produktionsanlagen für Halbleiter und Flach-bildschirme. Herzstück der Anlagen sind TRUMPF Generatoren zur Stromversorgung. Daher verstärkt TRUMPF am Standort Taiwan die Elektroniksparte. Die Service- und Wartungsangebote werden aus-gebaut und neue Servicemitarbeiter eingestellt.

> Neubau in den USA

Rund 4,3 Millionen Euro investiert die TRUMPF Medizintechnik in einen weiteren Standort in den USA. In Charleston entsteht ein circa 49 000 Quadratmeter großes Gebäude für Büros, Produk-tion und ein Kundenzentrum. „Charleston bietet uns beste Voraussetzungen: Eine Vielzahl von medizintechnischen Firmen ist hier angesiedelt, es mangelt nicht an Fachpersonal und wir habeneine sehr gute Infrastruktur“, so Andy Reding, CEO und Präsident der TRUMPF Medizintechnik USA.

> Forschungserfolg in Brasilien

Studenten der Universidade Paulista in Brasilien haben mit Unterstützung von TRUMPF Brasilien ein bahnbrechendes Markierverfahren entwickelt. Der Markierlaser in der Fertigungslinie erkennt verschiedene Objekte, ihre Position und Farben. So können unterschiedliche Werkstückarten parallel und ohne manuelles Rüsten auf einer Produktionslinie markiert werden.

Damit das Zusammenspiel von Leuchtmit-teln und lichtdurchlässigem Kunststoff per-fekt zur Geltung kommt, bedarf es formschö-ner Blechkonstruktionen, hergestellt mit hochwertiger Technik. Die Kubald GmbH in Neustadt, Trägersystem-Hersteller für Reklameschilder, hat ihre Produktivität im Blechzuschnitt mit der neuen Tru Shear 5063um 25 Prozent erhöht. Gründe dafür nennt Andreas Nikolaus, Betriebsleiter bei Kubald: „An unserer alten Tafelschere mussten Schnitt spalt und Schnittwinkelverstellung manuell eingegeben werden. Die TruS-hear Serie 5000 erledigt das automatisch, wenn man Materialart und Blechdicke in die Steuerung eingibt. Die Maschine steht bei Produktwechseln nur kurz still und die Software ist einfach zu bedienen.“ Mit einer Schnittleistung von 0,7 bis 6 Millimeter (bei 450 N/mm²), einer Schnitt-

länge von 3 050 Millimetern und einem Schnittwinkel von 0,5 bis 2,5 Grad erfüllt die TruShear Serie 5000 alle Voraussetzungen für Kubald. Eine Blechhochhalteeinrich-tung gewährleistet überdies stets kratzer-freie Gutbleche. Das NC-gesteuerte Hin-teranschlagsystem sorgt dafür, dass Bleche immer im richtigen Abstand eingelegt wer-den, die Blechrückführung befördert die Bleche zur Maschinenvorderseite und der inte grierte Restblechentsorgungswagen transportiert Abfälle risikolos ab. Mehr als 80 Prozent des Kubald-Maschinenparks in der Blechfertigung kommen inzwischen von TRUMPF und EHT. Verarbeitet wer-den unterschiedlichste Materialien: von Baustählen für Unterkonstruktionen bis hin zu Aluminium und Edelstahl für den Sichtbereich — der perfekte Rahmen für strahlende Werbe-Statements.

Das macht ihm keiner vor: Der neue Schweißkantenfor-mer TruTool TKF 1500 mit Eigenantrieb erzeugt oxydfreie, blanke Kantenoberfl ächen im automatischen Selbstantrieb. Das Elektrowerkzeug wird einfach am Blech angesetzt, läuft dann ohne manuelle Führung und muss während des Kan-tenformens lediglich überwacht werden. Das reduziert den

Kraft einsatz des Bedieners erheblich und macht eine Nacharbeit an Kanten überfl üssig. Mit einer Arbeits-geschwindigkeit von 2 m/min trägt das neue Werk-

zeug Fasenlängen von bis zu 15 Millimetern in einem Arbeitsgang ab. Die Bleche können eine

Materialstärke von sechs bis 40 Millimetern haben und in einem Winkel zwischen 20 und 55 Grad stufenlos bearbeitet werden.

Seine Flexibilität zeigt das TruTool TKF 1500 mit Eigenan-trieb besonders bei der Bearbeitung von geraden Blechkan-ten großer Werkstücke sowie von T- und Doppel-T-Trägern.

Schnitte mit Signalwirkung

Do it yourself

Kubalds reklameschilder entstehen mit der truShear 5063

Kantenformer mit eigenantrieb

lÄNDeR

> Weitere Informationen: www.kubald.com

> Ihre Fragen beantwortet: Werner Cloos, Telefon: + 49 (0) 7156 303 – 3 03 83, E-Mail: [email protected]

Wendig und automobil:das TruTool TKF 1500mit Eigenantrieb

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nulltoleranz

Der Blick fürs Detail macht Ian Bolgers Philosophie aus.

Für Bolgers ist null eine große Zahl. die Firma

strebt nach bestmöglicher Qualität. und das heißt:

kein Ausschuss, keine Fehler, keine Verspätungen.

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M it prüfenden Blicken müssen bei Bol-gers nicht nur die frisch lackierten Gehäuseteile rechnen. Das Unter-

nehmen aus dem irischen Shannon hinterfragt jeden Prozess — permanent. Wo lässt sich etwas optimieren ?

Wo liegen versteckte Einsparpotenziale ? Der führende Blechexporteur Irlands hat sich voll und ganz der Pro-zessoptimierung verschrieben. Und das mit Erfolg: Bol-gers liefert 98 Prozent seiner Aufträge pünktlich aus. Die Ausschussrate ist kleiner als 200 Teile pro Million. Dank dieser Zahlen ist der irische Job-Shop stolz auf eine besondere Auszeich-nung: Als ersten europäischen Fertigungsbetrieb zertifizierte ihn Caterpillar im Rahmen des „Supplier Quality Excellence Pro-gram“ mit Silber. „Wir unterschei-den uns am Markt durch unsere hohen Qualitätsstandards“, sagt Geschäftsführer Ian Bolger. „Das ist unser Wettbewerbsvorteil.“

Bolgers bietet die komplette Pa-lette der Blechbearbeitung und liefert montagefertige Gehäuse in kleinen und mittleren Serien. Die Kunden des 1980 gegründe-ten Familienbetriebs kommen hauptsächlich aus der Automo-bil-, Energie- und Verteidigungs-industrie. Hauptmärkte sind Irland, Nordirland und Großbritannien. „Die Erleichterung des grenzüberschrei-tenden Handels zwischen der Republik Irland und Nord-irland trug maßgeblich zu unserem Wachstum bei“, so Ian Bolger. Auch die USA beliefert Bolgers von Shannon aus. Insgesamt erwirtschaftet das Unternehmen, das die Brüder Ian und Graham Bolger gemeinsam leiten, fast 80 Pro-zent seines Gewinns im Ausland. In Nordirland begann

auch die Zusammenarbeit mit FG Wilson, einem Un-ternehmen der Caterpillar-Gruppe. Ende 2006 ließ

sich Bolgers von Wilson inspirieren, der Fertigung hinsichtlich Qualitäts- und Prozess-

optimierung strategisch auf den Zahn zu füh-len. „Unsere größeren Kunden erwarten, dass wir jedes Jahr ein bisschen günstiger werden, denn auch sie sind dem harten Wettbewerb auf dem Markt ausge-setzt“, so Ian Bolger. „Früher haben wir Entscheidungen eher intuitiv getroffen, heute haben wir einen fakten- und datengestützten Prozess entwickelt, um die Produktions-kosten kontinuierlich zu senken.“ Möglich macht dies das gewinn- und kundenorientierte Qualitätsmanagementsys-tem Six Sigma. Als datenbasiertes System hilft Six Sigma,

gesteckte Ziele und kritische Erfolgsfak-toren zu erreichen. Es nimmt Pro-

zesse genauer unter die Lupe und zeigt Optimierungs- und Gewinn-möglichkeiten auf.

Am Anfang stehen dabei im-mer die Ideen von Fertigungs-leiter Peter Hennessy. Er hat im Rahmen von Six Sigma mit dem schwarzen Gürtel den höchsten Rang. Angelehnt an japanische Kampfsportarten stuft Six Sigma die Mitarbeiter je nach Quali fi-zier ungsgrad als Träger des gel-ben, grünen oder schwarzen Gürtels ein. Hennessys Aufgabe ist es, die Prozesse zu beobachten und Einsparpotenziale zu suchen. Six Sigma schreibt dabei das Vorge-hen genau vor: definieren, messen, analysieren, verbessern, steuern. Das jüngste Projekt des Ingenieurs mit dem schwarzen Gürtel: die Au-

tomatisierung der bisher manuell be-stückten Lack ier straße. „Wir erfassen alle

Daten des Prozesses. Eine spezielle Software analysiert sie. Dann wissen wir, ob wir durch die Veränderung in kurzer Zeit genug sparen würden, sodass es sich lohnt, das Projekt umzusetzen“, erklärt Ian Bolger. Im Falle der Lackierstraße hat es sich gelohnt: Die Automatisierung der Sprühanlage brachte eine Produktionssteigerung von 30 Prozent.

Meistens laufen bei Bolgers mehrere Prozessuntersu-chungen gleichzeitig. Dann werden zuerst die Pro-jekte umgesetzt, die die größte Ersparnis in der kürzesten Zeit bringen. „Alle anderen

QuAlItät

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QuAlItät

> Ihre Fragen beantwortet: Fergus Dunne, Telefon: +353 (1) 41917 – 03, E-Mail: [email protected]

sammeln wir. So legen wir eine Art Six-Sigma- Konto mit möglichen Einsparungen an. Wenn ein

Kunde dann am Ende des Jahres zu neuen Preisver-handlungen kommt, haben wir eine handfeste Methode,

um die verlangte Kostenreduzierung zu realisieren“, sagt Ian Bolger. Six Sigma wird jedoch nicht nur auf der Führungsebe-ne gelebt: Alle Mitarbeiter im Unternehmen werden speziell geschult und sind mindestens Träger des gelben Gürtels.

Six Sigma unterstützt die Prozessoptimierung, ist gleich-zeitig aber auch ein Messwert, der die Prozessgüte des Un-ternehmens beschreibt. Je höher der Six-Sigma-Wert, desto leistungsfä-higer der Prozess. Sieben Sigma-Niveaus unterscheidet das System, je nach Fehlerquotient pro Milli-on. Eine Fehlerquote von 69 Pro-zent, was 691 462 Defekte pro Mil-lion produzierter Teile bedeutet, entspricht Niveau eins. Sigma-Ni-veau sechs hingegen setzt eine Fehlerquote von nur 0,00034 Pro-zent, also 3,4 Defekte pro Million, voraus. In Sigma-Niveaus ausge-drückt bewegt sich zum Beispiel die Sicherheit von Fluggesell-schaften auf einem Niveau von sechs, die Gepäckabfertigung er-reicht dagegen nur Niveau vier. Das heißt, Flug gäste kommen 2 000-mal wahrscheinlicher am Zielflughafen an als ihr Gepäck. Was für Fluggesellschaften funk-tioniert, hat sich für Six Sigma all-gemein bewährt. Schon bei der Ent-wicklung des Qualitätsmanagementsys-tems in den 1980er-Jahren ergaben Praxistests, dass die Ge-samtheit der Prozesse herausragend ist, sobald jeder einzelne auf Six-Sigma-Niveau verläuft. Mit anderen Worten: Niveau sechs von sieben reicht aus, und selbst wenn dieses niemals erreicht wird, führt die Anstrengung zu einer kontinuier-lichen Verbesserung im Unternehmen. Bolgers steht mit

weniger als 200 Defekten pro Million, also einer Fehler-quote von 0,02 Prozent, auf Sigma-Niveau fünf. Zah-

len, die auch Bolgers größten Kunden Caterpillar beeindrucken. Ein Grund mehr, die

erfolgreiche Zusammenarbeit zu intensivieren. „Wir sehen uns nicht als bloßen Lieferanten, son-dern als langfristigen und strategischen Partner für unsere Kunden“, erklärt Ian Bolger. Als Caterpillar 2007 sein „Supplier Quality Excellence Program“ startete, nahm Bolgers als eines der ersten Unternehmen daran teil. Das Programm gibt den Lieferanten beispielsweise eine Höchst-grenze für Ausschussraten sowie Richtwerte für die Liefer-treue vor. Vorausgesetzt werden außerdem die Zertifizierung nach TS 16949:2002, dem Standard der Automobilindustrie,

und der Einsatz von Six Sigma. „Das Pro gramm ist eine gute Selb st-

kontrol le für uns. Auf die niedri ge Ausschussrate sind wir be sonders stolz. Denn unsere Losgrößen vari ieren vom Prototyp über Vor-seri en bis hin zu mittleren Los-größen“, so Ian Bolger.

Die Kunden von Bolgers profi-tieren von den hohen Standards in der Produktion, schätzen aber gleichermaßen, dass das Unter-nehmen in allen Blechdicken operiert. Dieses breite Spektrum konnte Bolgers nicht immer an-bieten. „Unsere Kunden und der Markt haben nach mehr Flexi bi-lität verlangt“, so Ian Bolger. Im Mai 2008 eröffnete das Unter-neh men deshalb eine zweite Fer tigungshalle, in der eine TruLaser 3030 im Zweischichtbe-trieb Dickbleche bearbeitet. In der

rund 3 000 Quadratmeter großen Hal-le findet außerdem eine TruPunch 3000

mit SheetMaster Platz. „Wir sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Die neue Halle erweitert unse-re Kapazität und Leistungsfähigkeit. So können wir den steigenden Anforderungen unserer Kunden begegnen“, meint Ian Bolger. Sein Ziel ist es nun, das Erreichte zu erhalten und weiter zu verbessern. „In unserer Welt ist Null eine große Zahl“, fasst er zusammen. „Wir streben nach null Ausschuss, null Fehlern und null Spätzu-stellungen“. Dafür nimmt Bolgers jeden Pro-zess gern zweimal unter die Lupe.

Six Sigma

erlaubt eine

fehlerquote

von maximal

0,00034

Prozent.

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Schnelle Auslieferung und minimale Fehlerquote: Dafür erhielten die Brüder Graham und Ian Bolger (oben rechts) 2007 erstmals die silberne Zuliefererauszeichnung von Caterpillar. Dies verdanken sie auch Fer ti gungsleiter Peter Hennessy, der als Träger des schwarzen Six-Sigma-Gürtels die Prozesse optimiert.

Wer: Bolgers, Shannon, Irland. Gegründet 1980, 75 Mitarbeiter. www.bolgers.com

Was: Irlands größter Exporteur von Präzisionsteilen für die Auto mobil-, Energie- und Verteidigungsin-dustrie sowie Vorzugs lieferant der Caterpillar-Gruppe

Womit: TruLaser 3030, TruPunch 3000 mit SheetMaster, TruPunch 2020, TRUMATIC 500 R, TRUMATIC 200 R

Blechfertigung auf hohem Niveau

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Mit Kärcher-Hochdruckreinigern entsteht eine meterhohe Blütenpracht.

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hochdruckleistungKärcher ist als führender Hersteller von Reinigungstechnik per Berufung auf Sauberkeit und Gründlichkeit bedacht. Doch dass es auch mal vorteilhaft sein kann, wenn man die Arbeit „nicht zu Ende macht“, zeigt das Unternehmen mit einem Reinigungsprojekt aus dem vergangenen Sommer. Die Kunst am Matsudagawa-Staudamm in Ashikaga, Japan, lebt vom Kontrast zwi-schen getanem und unverrichtetem Werk. Nach einem Entwurf des deutschen Aktionskünstlers Klaus Dauven arbeiteten die Reiniger von Kärcher an der Talseite des Bauwerks mit Hochdruck Blumenmotive heraus. Fünf Blüten, „Hanazakari“, entstanden auf dem 228 langen und bis zu 56 Meter hohen Staudamm durch den optischen Gegensatz von gereinigter und ungereinigter Fläche. In fünf Jahren werden die filigranen Blumen jedoch verblüht sein. So lange dauert es, bis die gereinigten Stellen wieder mit Moosen und Algen bedeckt sind. Die Grundplatten der in Japan eingesetzten Kaltwasser-Hochdruckreiniger werden übrigens auf einer TruMatic 6000 Kombi-maschine gefertigt.

Normalerweise hat Kärcher mit seinem Kultursponsoring die Rettung von Kunstwerken vor der Vergänglichkeit im Sinn. So wurden Monumente wie die Kolonnaden des Petersplatzes in Rom, die ägyptischen Memnonkolosse oder die Präsidentenköpfe am Mount Rushmore (USA) seit den frühen 1980er-Jahren unter anderem mit der Hochdrucktechnik gesäubert. „Mit der restauratorischen Reinigung beseitigen wir substanzschädlichen Schmutz, der die Oberfläche der Monumente angreift. Dabei müssen wir natürlich sehr schonend vorgehen“, so Frank Schad, Presse sprecher der Alfred Kärcher GmbH & Co. KG. www.kaercher.de

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In Japan wird aus zwölf Jahre altem Schmutz filigrane Kunst.

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Der Name war zwei Jahrzehnte lang Solo-Programm: STK Gesellschaft für Stanztechnik. Was für den Vater 1973 begann, bauten seine Söhne Jürgen und Marcel zum leistungsfähigen Job-Shop mit derzeit 85 Mitarbeitern aus. Auch heute fertigen 30 Exzenter- und Hydraulikpressen sowie Stanzautomaten mit einer Druckkraft von 40 bis 500 Tonnen Serienteile in Millionen Stückzahlen. Nur ist das Unternehmen deutlich breiter aufgestellt und liefert auch Kleinserien und Proto-typen — dank der Flexibilität von Laserschneidanlagen. Zwei Maschinen von TRUMPF markierten den Anfang: Seit dem Jahreswechsel 2007/2008 ergänzen die TruLaser 5030 Mo-delle den Bereich der Laserbearbeitung, der bis dato aus einer Kombimaschine sowie einer TruLaser Cell 1005 bestand. Für diesen Schritt hatte STK gute Gründe.

Konsequent stellten Sie die Weichen für die Laserbearbeitung. Was war der Auslöser?Jürgen Kasterka: Wir wollten weg von der hohen Kapital-bindung im konventionellen Stanzen mit Werkzeugkosten, die schnell im sechsstelligen Bereich liegen. Und wir wollten hin zu kleinen Losgrößen, zur Baugruppenfertigung und der Begleitung eines Produkts vom Prototyp bis zur Serie.Deshalb haben wir uns voll und ganz auf das 2-D- und 3-D-Laserschneiden eingestellt.

Mit der Anschaff ung von zwei TruLaser 5030 mit sechs und sieben Kilowatt Laserleistung setzen Sie ganz gezielt auf Spitzenleistung?Jürgen Kasterka: In der Tat. In unserer Wirtschaft sregion gibt es starke und zahlreiche Konkurrenz an Lohnfertigern. Wir mussten uns also überlegen, wie man sich vom Wettbewerb ab-heben kann. Da ist die Laserleistung ein entscheidendes Kriteri-um. Insbesondere der Sieben-Kilowatt-Laser verschafft uns die

paar Prozentpunkte mehr Geschwindig-keit und damit das ent scheidende Quan-tum Zeit, mit dem wir gegenüber unserem Wett bewerb punkten können. Was sich zu-nächst nach nicht vielanhört, ist in der Lohn-fertigung das Zünglein an der Waage.Marcel Kasterka : Genausowichtig ist die gesteigerte Flexi-bilität im Blechdickenbereich. Mit den größeren Materialstärken konn-ten wir uns bei einem unserer Kunden vom „Lieferanten für Exotenteile“ zu einem bedeutenden Partner entwickeln.

Beide Laserschneidanlagen stehen gemeinsam mit vier TruBend Biegemaschinen in einer neuen Halle. Welches Konzept steckt dahinter?Marcel Kasterka: Wer seine Position als Lieferant entscheidend verbessern will, muss Baugruppen liefern. In unserer neuen Halle mit direkter Anbindung an das Rohmateriallager haben wir kürzeste Wege vom Schneiden übers Biegen bis zur Mon-tagelinie und damit zum fertigen Produkt.

Trotzdem verzichten Sie auf verfügbare Automatisierungs komponenten?Jürgen Kasterka: Mit Bedacht. Wir haben mit spitzem Blei-stift gerechnet und bei unserem Auft ragsportfolio keinen

Marcel und Jürgen Kasterka von StK in neunkirchen

haben ihr Ziel fest im Blick: immer ein bisschen

schneller sein als die Konkurrenz. dabei hilft eine

laserschneidanlage mit Sieben-Kilowatt-laser.

„Ein Quantum Zeit“

1414 Express 2/09

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Mehrwert für eine weitergehende Auto-ma tisierung gesehen. Die Aufstellung der Maschinen und die direkte Anbindung einer Montagelinie

garantieren einen rei-bungslosen Ablauf.

Dabei führte kein Weg an TRUMPF vorbei ?

Marcel Kasterka: Die Qualifi ka-tion unserer Mitarbeiter an den

bereits installierten TRUMPF Ma -schinen war ausschlaggebend. Weil

wir immer das Beste aus den Maschi-nen herausholen wollen, nehmen unsere

Maschinenführer regelmäßig an Schulungen in Ditzingen teil. Darüber hinaus haben wir fest-

gestellt, dass Versprechen immer eingehalten werden. Und das ist, was unterm Strich zählt !Jürgen Kasterka: Überzeugt hat uns auch die Ein-Schneidkopf-Strategie. Besonders bei Kleinserien ist die Rüstzeit immer ein Th ema, da bietet diese Funktion einen echten Mehrwert.

Kaum ein Jahr nach der Maschinenanschaff ung steckt die Wirt -schaft in der Krise. Hat sich die Investition trotzdem ausgezahlt?Marcel Kasterka: In jedem Fall. Unsere Abteilung Laserschnei-den ist heute eine tragende Säule unseres Unternehmens. Wir haben in zusätzliche Branchen diversifi ziert und uns ein Stück weit von der Automobilindustrie unabhängig gemacht. Trotz-dem können wir es uns nicht leisten, stehen zu bleiben. Wir

wollen immer noch ein kleines bisschen besser werden. Neben einer sauberen Auft ragsabwicklung zur Reduzierung der Lie-ferzeiten ist natürlich auch eine optimale Tafelausnutzung wichtig. Derzeit investieren wir in ein ausgeklügeltes Com-puterprogramm zur Optimierung unserer Abläufe.

Woher kommt bei STK das ständige Streben nach Optimierung, kurzen Lieferzeiten und stabilen Prozessen?Jürgen Kasterka: Das ist schnell erklärt. Wir sind als Auto-mobilzulieferer groß geworden und selbstverständlich auch TS -16949-zertifi ziert. Da eignet man sich unversehens ein paar Tugenden an, die man nicht mehr loswird !

> Ihre Fragen beantwortet: Steffen Henzler, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 3 13 44, E-Mail: [email protected]

Die Entscheidung zwischen sechs und sieben Kilowatt Laserleistungfi el für die Brüder Marcel und Jürgen Kasterka eindeutig aus: beides.

Wer: STK Gesellschaft für Stanztechnik mbH, Neunkirchen, Deutschland. Gegründet 1985, 85 Mitarbeiter,12 Mio. Euro Umsatz. www.stk-nk.de

Was: Sonder- und Einzelfertigung bis hin zur Massenproduktion von Stanz-, Zieh-, Präge-, Laser- und Biegeteilen für Zu-lieferer der Automobilindustrie, den Stahl- und Maschinen-bau sowie Handwerksbetriebe und Schlossereien

Womit: TruLaser 5030 mit 7 kW, TruLaser 5030 mit 6 kW, TRUMATIC 600 L, TruLaser Cell 1005, TruBend 5230, TruBend 5130, TruBend 5085, TruBend 5050, TruPunch 5000

Laserzuschnitt mit Tempo

Als Lohnfertiger muss STK bei

Teilespektrum und Lieferzeiten

fl exibel sein. Gut, dass die

TruLaser 5030 da mitmacht.

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Das Agrarflugzeug Ipanema fliegt mit reinem Alkohol und über-

holt dabei ganz nüchtern seine benzinbetriebenen Kollegen.

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AntrIeBSteChnIK

Grüner fliegendie Ipanema ist in Brasilien eine kleine Berühmtheit: das Agrarflugzeug

ist schnell, zuverlässig — und fliegt mit reinem Bioalkohol.

Keine Schlangenlinien, kein Taumeln. Das kleine Flugzeug fliegt und fliegt — mit literweise Alkohol an Bord. Die Ipanema EMB 202A, entwickelt vom brasilianischen Flugzeugbauer Embraer, verbrennt als erstes serienpro-duziertes Flugzeug der Welt reines Ethanol. Der von ihr genutzte Flug-zeugalkohol kostet nur einen Bruchteil des Kerosinpreises. Und obwohl der Verbrauch im Vergleich etwa 30 bis 40 Prozent höher liegt, ist Ethanol für Umwelt und Technik die bessere Wahl: Seine Verbrennung setzt kein gefährliches Tetraethylblei und weniger Kohlendioxid frei. Laut Embraer erhöht der hochprozentige Treibstoff die Effizienz des Motors zudem um sieben Prozent und maximiert die Sprühleistung des Agrarflugzeugs. Von der verbesserten Technik profitieren nicht nur Neukunden, denn ähnlich wie Autos kann auch Ipanema mit einem Ethanol-Motor nach-gerüstet werden.

Im tiefflug über die FelderEin sechszylindriger Kolbenmotor hält den speziell für die Landwirtschaft ausgerüsteten und zugelassenen Tiefdecker in der Luft. Ipanema versprüht

Dünger und Insektenvernichter oder dient als Lösch- und Schleppflug-zeug. Ausgestattet mit zwei Tanks, fasst die Ipanema 292 Liter Ethanol und schluckt davon etwa 100 Liter in der Stunde. Sie erreicht eine Höchstge-schwindigkeit von 222 Stundenkilometern, während sie nur wenige Me-ter über dem Boden dahingleitet und ihre Fracht auf die Felder bringt. Herzstück des Fliegers ist der Chemikalientank mit einem Fassungsver-mögen von 950 Litern.

Mit truMPF für die luftfahrt gerüstetBei der Herstellung von Ipanema setzt Embraer auf manuelle Montage und TRUMPF Qualität. „Etwa 30 Prozent der Stahl- und Titanbleche, die für den Rumpf und die Außenhaut der Ipanema eingesetzt werden, bear-beiten wir mit der TruPunch 3000“, erklärt José Carlos Bertolucci, Ver-fahrenstechniker bei Embraer. Dabei kommt die TRUMPF Maschine den hohen Ansprüchen der Luftfahrt sehr entgegen: „Wir setzen eine große Bandbreite von Teilen mit sehr komplexer Geometrie und sehr kleinen Losgrößen ein, daher haben wir uns die Werkzeuge und Rüstvorgänge

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AntrIeBSteChnIK

> Ihre Fragen beantwortet: Vanessa Serafim, Telefon: +55 (11) 41 33 – 35 62, E-Mail: [email protected]

Wer: Embraer Unidade Botucatu, Botucatu, Brasilien. Gegründet 1954 als Indústria Aeronáutica Neiva, 1980 von der staatlichen Embraer S.A. übernommen, die 1994 privatisiert wurde. 1 800 Mitarbeiter, 4,5 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2008. www.aeroneiva.com.br, www.embraer.com

Was: Produktion von Nutzflugzeugen und Flugzeugkomponenten, unter anderem der Embraer Ipanema EMB 202 A

Womit: TruPunch 3000

Nutzflugzeuge in Alkoholbetrieb

Technik Ethanol verspricht die schrittweise Unabhängigkeit vom Erdöl: In herkömm- lich en Ottomotoren lässt es sich dem Benzin beimischen. Flexifuel-Motoren tanken Benzin oder bis zu 85-prozentiges Ethanol. Auch Motoren mit reinem Ethanol-Betrieb starten durch. Im Vergleich zum Benzin liegt der Verbrauch von Ethanol um ein Drittel höher, der Alkohol sorgt aber für bessere Leistung.

Herstellung Bioethanol wird durch die Vergärung zuckerhaltiger Früchte zu Alkohol gewonnen. Besonders geeignet sind Zuckerrohr und -rüben. Mithilfe von Enzymen ist auch die Stärke von Kartoffeln, Mais oder Getreide nutzbar.

Zukunft Da nachwachsende Rohstoffe beim Anbau zunächst CO2 binden, gilt ihre Verbrennung als klimaneutral. Dabei sind jedoch weder Düngemittel und Pestizide für den Anbau noch fossile Brennstoffe für Herstellung und Transport berücksichtigt. Die Erforschung effizienterer Pflanzen und die Entwicklung neuer Enzyme, die zum Beispiel auch Pflanzenabfälle umwandeln, sind daher elementar für die Zukunft von Bioethanol.

Bioethanol: Kraftstoff der Zukunft?genau angesehen, und TRUMPF hat uns absolut über-zeugt“, so Bertolucci weiter. Produziert wird das Agrarflug-zeug zusammen mit anderen Kleinflugzeugen am Standort Botucatu im Bundesstaat São Paulo. Auf fast 48 000 Qua-dratmetern fertigen hier 1 800 Mitarbeiter Nutzflugzeuge sowie Komponenten für Personen- und Militärmaschi-nen. Klarer Verkaufsschlager des Werks: Ipanema, Brasi-liens unbestrittener Marktführer bei landwirtschaftlichen Nutzflugzeugen.

ein typisch brasilianisches ProjektDoch Ipanema ist nicht nur Embraers beliebtester Flieger. Das kleine Agrarflugzeug vereint auch zwei politische Stra tegien Brasiliens in sich. Als 1969 die erste Flugzeug-fertigung des Landes gegründet wurde, geschah dies auf staatliche Initiative: Die Empresa Brasileira de Aeronáu-tica S.A., kurz Embraer, in São José dos Campos bekam den Auftrag, die vom benachbarten Institut für Luftfahrt-technik konstruierten Prototypen in Serie zu produzieren. Einer davon war Ipanema. Parallel zur Investition in die Flugzeugproduktion löste die brasilianische Regierung die Ölkrise in den 1970er-Jahren auf ihre eigene Art. Alterna-tive Brennstoffe und nationale Ressourcen sollten die Ab-hängigkeit von der internationalen Ölindustrie beenden. Das Konzept ging auf. Heute tanken nahezu alle brasilia-ni schen Neuwagen Ethanol und das Tankstellennetz ist lückenlos. So ist es also nur konsequent, dass mit Ipanema auch das erste Ethanol-Flugzeug seinen Jungfernflug von brasilianischem Boden startete.

Die Gewinnung von Ethanol aus Zuckerrohr hat in Brasilien eine lange Tradition. Mit der Bio-Ipanema kommt dies den einheimischen Bauern gleich doppelt zugute.

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Illustration TRX 209 Seite 19 — WissenStand 2009 06 02

gernot walter | aichwald

WISSen

W ochenendschicht. Einsam arbeitet die Laserschneidanlage in der Werkshalle, 125 Paletten mit verschiedenen Blecharten hat sie noch

vor sich. Ausgestattet mit der neuen Ein-Schneidkopf-Strategie passt die Maschine den Strahlfokus ihres Lasers an die Dicke des zu schneidenden Blechs automatisch an, das kostet den Augenblick von 0,3 Sekunden. Vor-bei die Zeiten, als es der helfenden Hand eines Mitarbeiters bedurfte, um beim Wechsel der Blechdicke den Schneidkopf zu tauschen. Zwar gab es da ein bisschen Gesellschaft. Doch das ging nicht immer glatt. Häufig ver-schmutzte bei Abnahme des Schneidkopfs die Optik. Und regelmäßig ließ der Kopfwechsel auf sich warten: Denn der Bediener hatte nicht immer sofort Zeit, es gibt ja auch noch anderes zu tun. Da ist die heutige Unabhängigkeit schon besser. Schließlich kann nicht jeder von sich behaupten, mit nur einem Schneidkopf durch dick und dünn zu gehen.

Möglich machen dies zwei in der Strahlführung angebrachte adaptive Spiegel. Wie bei einer Kamera übernimmt dabei einer die Aufgabe des Auto-fokus und der andere die eines automatischen Zoomobjektivs. Ein minima-ler Druck des Kühlwassers hinter der Spiegelfläche beeinflusst die Wölbung im Mikrometerbereich. Dies reicht aus, um mit dem ersten Spiegel den Öffnungswinkel und somit die Fokuslage des Laser strahls zu verändern. Der zweite Spiegel ist etwas weiter entfernt von der Linse ange-bracht. Ändert er die Oberflächenkrümmung, vergrößert oder verkleinert sich der Strahl-durchmesser auf der Linse, wodurch der Strahl-fokus durch messer angepasst wird. Dies hat denselben Effekt wie ein Kopfwechsel (Brenn-weitenwechsel). Bei Dickblech muss der Schnitt spalt breiter, also der Fokusdurchmesser größer sein. Dünnblech hingegen wird eng fo-kussiert geschnitten. Der Strahl ist schmaler und dichter, so wird weniger Material aufge-schmolzen und die Schneidgeschwindigkeit er-höht. Die beiden Spiegel haben Bleche von einem bis 30 Millimeter im Griff. Um die Leis-tung der fliegenden Optik nicht zu verlangsa-men, sind sie in der Strahlführung angeordnet, also weit weg vom Schneidkopf, der sich dyna-misch über das Blech bewegt.

Ist bei der Dünnblechbearbeitung eine noch höhere Geschwindigkeit gefragt, kommen Ma-schine und Bediener wieder zusammen. Ein Hochgeschwindigkeitsschneidkopf benötigt ei-nen extrem kleinen Fokusdurchmesser von nur 0,2 Millimetern und erreicht damit eine sehr starke Intensität. Um die Ein-Schneidkopf -Stra tegie einfach und damit prozesssicher zu halten, wurde auf den Einsatz von derart kleinen Fokusdurchmessern im Standardkopf verzichtet. Doch auch beim Hochgeschwindigkeitsschneiden lassen sich die Vorteile der neuen Strategie nutzen. Die Umschalttechnik wird hier zwar nicht für das Blechdickenspektrum benötigt, aber sie ermöglicht den Wechsel von Schneidprozessen: Die Einstellung der adaptiven Spiegel justiert die Fokusdurchmesser so, dass im Blechdickenbereich bis drei Milli-meter zwischen Standard- und Hochgeschwindigkeitsschneiden gewechselt werden kann, ohne den Schneidkopf zu tauschen. So schafft die Maschine über Nacht noch mehr Blech weg.

> Ihre Fragen beantwortet: Tobias Reuther, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 3 66 58, E-Mail: [email protected]

> Die Ein-Schneidkopf-Strategie ist auf der TruLaser Serie 3000 und 5000 in zwei verschiedenen Ausführungen im Einsatz. Während die TruLaser Serie 5000 über eine stufenlose Fokusanpassung verfügt, sind die wasserverstellbaren Spiegel der TruLaser 3030 NEU wie bei einem Wechselobjektiv zwischen zwei Einstellungen schaltbar.

Zwei adaptive Spiegel in der Strahlführung der Lasermaschine justieren den Laserstrahl und machen einen Schneidkopfwechsel überflüssig. Dabei stellt der weiter entfernte Spiegel den Strahldurchmesser ein. Die Fokus-lage ändert der näher an der Optik angebrachte Spiegel (hier vereinfacht dargestellt). So können Blechdicken von einem bis 30 Millimeter mit einem Schneidkopf geschnitten werden.

Adaptiver Spiegel

Adaptiver Spiegel

FokussierlinseFokussierlinse

Durch dick und dünnMit der ein-Schneid kopf-Strategie

schneiden trulaser Maschinen

rüstfrei alle Blechdicken.

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U nverkennbar: Hier war einst militärisches Sperrgebiet. Ein robustes Eingangstor, Kame-

ras zur Geländesicherung, massive Stahltore und gewaltige Betonpoller prägen das 5,5 Hektar gro-ße Areal der Matyssek Metalltechnik GmbH in Stadtoldendorf. Als Wehrpflichtiger schob Dirk Matyssek vor 20 Jahren im ehemaligen Panzer-instandsetzungswerk selbst Wache. Heute gilt sein wachsamer Blick der Präzisionsarbeit seiner rund 50 Facharbeiter, Techniker und Ingenieure. Sie fertigen den „Maßanzug aus Blech“ — auf den Anwendungsfall zugeschnitte Gehäuse und Verkleidungen. Spezialität der Matyssek Metall-technik: Maschineneinhausungen, die schnell mal bis zu 16 Meter lang und vier Meter hoch werden können. Schon wird klar, wozu man bei Matyssek den Platz braucht.

Gewichtheben mit FeingefühlSeit Dirk Matyssek in der 1930 vom Großvater gegründeten Firma das Sagen hat, baut er die Spezialisierung auf Industriegehäuse und die

damit verbundene Feinblechverarbeitung kon-sequent aus. Er bietet nicht nur die Fertigung, sondern leistet auch Entwicklungs- und Kon-struktionsarbeiten rund um Gehäusekonst-ruktionen und Lärmschutzlösungen. Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der La-bor- und Medizintechnik, der Verkehrstechnik und Elektroindustrie schätzen die Präzision aus Niedersachsen.

Seit Mitte der 1990er-Jahre investiert Matys-sek kontinuierlich in seinen Maschinenpark. Jüngste Anschaffung: der neue BendMaster für Schwerlasten bis 100 Kilogramm Bauteilgewicht in Verbindung mit einer TruBend 5170. „Wir haben für die zunehmende Zahl von Biegeteilen mit mehr als 50 Kilogramm Stückgewicht eine ergonomische Lösung gesucht. Unzeitgemäß schwere und belastende körperliche Pressen-arbeit ,wegzurationalisieren‘ ist durchaus ein gutes Gefühl — zumal sich die Investition rech-net.“ Im Vergleich mit Schwenkbiegetechnologie und anderen Roboterkonzepten setzte sich der

BendMaster durch. „Überzeugt hat uns das Ge-samtpaket aus Pressen- und Robotersensorik. Insbesondere ermöglicht der optische Blech-sensor, auch kleine Losgrößen mit minimalem Rüstaufwand prozesssicher zu biegen.“ Mit Ka-meras, Waage und Kreuzlinienlaser erkennt der BendMaster automatisch die Teileposition und vereinzelt zuverlässig Doppelbleche. Die Plati-nen können in nahezu beliebiger Ausrichtung auf der Palette liegen. Zeitaufwendiges Zent-rieren entfällt.

richtig zupackenWährend die bisherige Automatisierungsvarian-te von TRUMPF für Teile bis 40 Kilogramm Ge-wicht geeignet war, kann das neue BendMaster Modell mit einem maximalen Teilegewicht von 100 Kilogramm beziehungsweise einer Trag-last von bis zu 150 Kilogramm arbeiten. Bis zu 50 Kilogramm reserviert der BendMaster für das Greifergewicht. Analog zur bereits etab-lierten Version zeichnet sich der Schwerathlet

Schwerathlet

Eine echte Entlastung: Seit Kurzem hebt ein BendMaster für

Matyssek die 100 Kilogramm schweren Bleche für

Großgehäuse.

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vor allem durch prozesssichere Sensorik, ein-fache Offline-Programmierung und hohe Fle-xibilität dank Vakuumgreiftechnik aus. Zwei NC-gesteu erte Umgreifkonsolen gewährleis-ten, dass der BendMaster allen Positionierungs-anforderungen im Biegeprozess gewachsen ist. Die Programmiersoftware TruTops Bend, die gleichzeitig für die Biegemaschine und den BendMaster eingesetzt werden kann, integriert nicht nur das Umgreifen, sie stellt auch unter-schiedliche Abstapelroutinen zur Verfügung und macht jegliches Nach-Teachen überflüssig. Dirk Matyssek: „Bereits kurz nach der Inbe-triebnahme wurden meine Erwartungen hin-sichtlich Prozesssicherheit und Arbeitstempo deutlich übertroffen.“

Arbeit für zweiDie Geschwindigkeit ist, so schätzen die Ex-perten aus Stadtoldendorf, bei Biegeteilen bis 25 Kilogramm um den Faktor drei bis sechs höher als beim manuellen Prozess. Komplexe

und noch schwerere Biegeteile schafft der BendMaster bis zu zehnmal schneller als zwei Maschinenbediener. Dirk Matyssek: „Derzeit starten wir ab Losgröße fünf mit dem Bend-Master. Allerdings sehe ich keinen Grund, ent sprechend schwere und komplexe wieder-kehrende Biegeteile nicht auch in der Los-größe eins mit dem BendMaster zu fertigen.“ Betriebsleiter Ralf Janik ergänzt: „Die Basis-daten unserer Rentabilitätsrechnung wurden von der Realität im Eilgang überholt.“

Bei Matyssek Metalltechnik übernimmt der BendMaster überwiegend große Zuschnitte mit bis zu drei Meter Länge und einer Blech-dicke zwischen einem und fünf Millimetern. Waren damit im manuellen Betrieb zwei Mit-arbeiter befasst, rechnen Experten im auto-matischen Betrieb mit 30 bis 50 Prozent der Arbeitszeit eines Bedieners. Und: Bei Matyssek hat der BendMaster bereits einige unbemann-te Wochen endschichten von über 40 Stunden erfolgreich gemeistert.

dirk Matyssek brauchte Platz und wollte ergonomische

Arbeitsbedingungen. Platz fand er in einem ehemaligen Panzer -

instandsetzungswerk. Für ergonomie sorgt der BendMaster.

> Ihre Fragen beantwortet: Alexander Kunz, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 3 30 33, E-Mail: [email protected]

Wer: Matyssek Metalltechnik GmbH, Stadtol dendorf, Deutschland. Gegründet 1930, rund 50 Mitarbeiter, 5,8 Mio. Euro Umsatz. www.matyssek.com

Was: Komplexe Gehäuse und Grundrahmen, Verkleidungen, Schaltschränke sowie Lärmschutzgehäuse für den Maschinen- und Apparatebau

Womit: TruBend 5170 mit BendMaster, TRUMATIC 500 R

Maschinengehäuse im Großformat

Dirk Matyssek ist auf XXL-Behausungen für Maschinen und Anlagen spezialisiert.

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Mit Argusaugenliefertreue, Qualität und unbedingte Zuverlässigkeit bilden das magische erfolgsgestirn der Blech-

bearbeitung. erreicht wird es nur mit optimalen Prozessen und dem ungetrübten Blick aufs detail.

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R alf Berger kennt es noch: das Phänomen „Fertigungssteuerung per pedes“. „Wenn früher ein Kunde nach dem Stand seines Auft rags fragte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg in die Produktion und suchte nach seinem Job. Heute bin ich auf

Knopfdruck vom Schreibtisch aus auskunft sfähig.“ Früher war vor Juli 2005. Das Heute begann mit der Installation der Soft warelösung zur transparenten Blechbearbeitungs-steuerung TruTops Fab. Dank TruTops Fab weiß der Geschäft sführer von DK Metall mit einem Blick auf den Monitor, welche Maschinen- und Fertigungsauft räge es gibt und in welchem Status sich diese gerade befi nden. Nun kann Berger seine gesamten Abläufe von der Angebotserstellung bis zu den Versandpapieren überwachen und lenken. TruTops Fab dient dabei als Navigationssystem: Es bietet den kompletten Überblick von der Kalkulation über die Produktion bis hin zur Rechnungserstellung. Fertigungsauft räge lassen sich auf der Basis der einzelnen Arbeitsplatzkapazitäten ex-akt terminieren. Entscheidend für die Praxis: Der modulare Aufb au von TruTops Fab bietet jedem Anwender die Möglichkeit, den Umfang des Systems an seine individuel-len Anforderungen anzupassen.

Vernetzte BlechfertigungUnd die individuellen Anforderungen liegen in der Praxis weit auseinander. In Gold-kronach, dem deutschen Mekka der Goldwäscher unweit von Bayreuth, und in der Elbmetropole Dresden sind mit der DK Metallbearbeitung GmbH und der PreTec Schneidtechnologien GmbH zwei typische deutsche Job-Shops mit TruTops Fab erfolg-reich. Auch Stevens Rowsell & Co. Ltd. in Großbritannien setzt auf die Soft ware lösung in Sachen Blechfertigung.

Alle drei sind klassische Zulieferer — und fertigen Blechteile vom Einzelstück bis zur kompletten Baugruppe. Sie sind Partner vieler Auft raggeber und müssen sich im tagtäglichen Wettbewerb beweisen. „Schließlich“, weiß PreTec-Geschäft sführer Steff en Albrecht, „muss es schon bei der Angebotserstellung ganz schnell gehen“. Das gilt auch für das Blechbearbeitungswerk von Kaeser Kompressoren. Hier allerdings ist das Coburger Stammwerk einziger Auft raggeber — mit hohen Anforderungen.

QUICKJOBDas Grundmodul Quickjob ist das Herz von TruTops Fab. Es steuert und verwaltet die Produktion, schachtelt Aufträge und gibt die NC-Programmdaten an die Maschinen-steuerung weiter. Mit einem Ar beits platz-kalender vereinfacht es die Kapa zitäts-planung von Maschinen und Mitarbeitern und warnt bei Doppel belegung sowie zeitkritischen oder überfälligen Aufträgen. Maschinen können so besser ausgelastet und die Fertigungsprozesse übergreifend optimiert werden.

TruTops Fab steuert alle Produktionsprozesse in der Blechferti-gung. Von Auftragskalkulation und Auftragsschachtelung über NC-Programmverwaltung bis zum Lager sind alle Bereiche inte griert. Per Mausklick ist jederzeit der aktuelle Auftragsstand abrufbar. TruTops Fab ist modular aufgebaut und kann je nach Bedarf individuell zusammengestellt werden. Es lässt sich problemlosin vorhandene Netzwerke einbinden, tauscht Daten mit ERP- undPPS-Systemen aus und kommuniziert direkt mit TRUMPF Ma-schinen, Fremdsystemen und Lagern. Das Leistungsspektrum entspricht dem aktuellen Softwarestand der Version 4.0, die seit April auch als Update verfügbar ist. TRUMPF bietet zudem ein umfangreiches Programm an Update- und Softwareschulungen und unterstützt selbstverständlich den Installationsprozess vor Ort.

FERTIGUNGSSTEUERUNG MIT DURCHBLICK

Ob genereller Überblick oder

Zoom aufs Detail: TruTops

Fab steuert die komplette

Blechfertigung und hat ein

Auge auf die Prozesse.

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Kürzeste Lieferzeiten und unbedingte Termintreue gilt es einzuhalten. Auch hier — eingebunden in das SAP-Umfeld des Stammhauses — be-währt sich TruTops Fab. Th omas Menzel, Leiter des Produktionszent-rums Blechteilefertigung: „Wir haben uns mit dem Aufb au einer hoch automati sier ten Blechfertigung bewusst für ein Gesamtsystem ent-schieden. Schließlich liefern wir Verkleidungsblechteile für die Kaeser-Schrauben kompressoren taktgenau an die Mon tage linien im Stammhaus.“ Mittel zum Erfolg ist ein ausgefeiltes Kanbansystem. Die Kanbanbehälter sind gleichzeitig Transport-behälter. Deren Leersetzen im Stammwerk stößt im Blechproduktionszentrum den Fer-tigungsauft rag an. Und zwar unmittelbar am Folgetag der Leerung, nach dem Dispolauf in SAP. Die entsprechenden Prozessdaten über-nimmt TruTops Fab aus dem SAP-ERP-System automatisch über eine Datenschnittstelle. Auf diesem Weg verläuft auch die Rückmeldung der erledigten Auft räge.

Am Tag des Bestelleingangs erfolgt dann die komplette Blechbearbeitung der Teile. Eingebunden in den Fertigungs-ablauf sind ein Stopa-Großlager mit Platinenpuff er, zwei TruPunch 000 sowie eine vollautomatische Biegezelle von RAS. Th omas Menzel: „Die Integration der Biegezelle als Fremdprodukt aus TRUMPF Sicht war eine wichtige Bedingung, um die kurzen Lieferzeiten realisieren zu können. Allerdings ist es mit schnellen und zuverlässigen Automati-sierungskomponenten alleine nicht getan. Auch die fertigungsvorbe-rei tenden Prozesse dürfen nur ein Minimum an Zeit benötigen.“

Kaeser nutzt bei diesem Prozess die TruTops Fab Module „Quickjob“ und „Production“ für die Arbeitsgänge Stanzen und Biegen. Sie weisen den Maschinen automatisch das auft ragsbezogene NC-Programm so-wie die Systempalette zum Abstapeln der Platinen zu. Ähnlich wird der Platinenpuff er im Großlager verwaltet. Sobald der Meldebestand erreicht ist, wird über SAP ein Bedarf generiert und an TruTops Fab übergeben.

Hier erfolgt dann die Zuweisung von NC-Programm und Systempalette. Menzel: „So ist sichergestellt, dass immer Platinen für Stan-dardteile zur Verfügung stehen. Wesentlicher Vorteil ist, dass Routinetätigkeiten vollauto-matisch ablaufen und höchste Transparenz gegeben ist.“ Positive Nebeneff ekte des Sys-tems sind ein weitgehender Abbau von Puff er- und Sicherheitsbeständen sowie eine enorme Platzersparnis rund um die Montagelinien im Stammhaus.

Was sich bei Kaeser intralogistisch bewährt, schafft auch bei DK, PreTec und Stevens Row-sell Transparenz in allen Prozessen. Steff en

Albrecht von PreTec beispielsweise hat mit der Soft warelösung quasi neben-bei Abläufe vereinheitlicht, Fehlerquellen beseitigt und Verschwendung minimiert: „TruTops Fab ist die perfekte Ergänzung zur voll automati-sierten Prozesskette Blech.“ Albrecht war als studiertem Fertigungspro-zessgestalter von Anfang an klar, dass eine automatisierte Produktion ohne die passende Soft ware nur eine halbe Sache ist: „Nicht nur über die Hardwareautomatisierung muss man sich heutzutage Gedanken machen, auch in der Soft wareautomatisierung liegt enormes Potenzial.“ Dabei setzt

PRODUCTIONAufbauend auf Quickjob fasst das Modul Production verschiedene Einzelbauteile zu Baugruppen zusammen und behält auch bei vielteiligen Aufträgen den Überblick. Production berücksichtigt zudem die manuelle Weiterverarbeitung und Veredelung und steuert somit den gesamten Fertigungsprozess. Dabei verwaltet es die Abfolge der Tätigkeiten und alle Arbeitspläne pro Artikel, selbstverständlich wird auch der Lagerbestand geprüft.

STORAGEMit Storage können Einzelbestände, manuelle Lagerorte und Behälter einfach verwaltet und zusammen-geführt werden. Durch eine Kopplung mit dem Einkaufsmodul wird der Bestand in Echtzeit angezeigt. Über eine Schnittstelle zur Software TC-CELL, die den Materialbestand aller Maschinen und Universallager erfasst, wird der komplette Material -fl uss sichtbar und die Resttafel-verwaltung wird optimiert.

CUSTOMERCustomer ist das Modul zum Anneh-men, Abwickeln und Archivieren von Kundenaufträgen. Durch die enge Vernetzung mit den anderen Modulen verfolgt es den Status jeder einzelnen Auftragsposition. Engpässe werden schon bei der Auftragsannahme angezeigt. Per Knopfdruck wird aus einem Ange-bot ein Kundenauftrag, aus dem Kundenauftrag ein Produktionsauftrag. Auch die Zahlungseingänge und das Mahnwesen verwaltet Customer.

„in der Software-automatisierungliegt enormesPotenzial.“ Steffen Albrecht, PreTec

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er nicht nur aus langjähriger Erfahrung auf TRUMPF. „TRUMPF ist ein großes Unternehmen mit ständigem Innovationsdrang. Somit kann ich als Kunde sicher sein, dass ich die Entwicklungen der Zukunft gleich mit-kaufe, die ich später durch Nachrüsten oder Updates bekomme. Das zeigt sich auch bei TruTops Fab, das sich allein in den letzten zwei Jahren noch einmal stark verbessert hat“, fasst er seine Entscheidung zusammen.

Kalkulieren, schachteln, produzieren — per KnopfdruckFür DK-Chef Berger wiederum zählen neben der permanenten Trans-parenz des Auft ragszustands vor allem Kostenaspekte. So optimiert die auft ragsübergreifende Verschachtelung mit variablen Kriterien den Ma-terialverbrauch. Als bewährter Partner von Sondermaschinenbauern weist DK dabei eine außerordentliche Variantenvielfalt aus. Ralf Berger: „Wir haben im System rund 200 000 Artikel angelegt und arbeiten der-zeit aktiv mit etwa 40 000 Auft rägen.“ Nach Investition in ausreichend dimensionierte Hardware hat DK auch dieses Datenvolumen im Griff . Berger hat wie seine Kollegen gelernt, dass es sich lohnt, eingefahre-ne Prozesse infrage zu stellen: „Wir profi tieren vom in der Soft ware abgebildeten Erfahrungsschatz. Deshalb lohnt es sich, Prozesse an die Soft warevorgaben anzupassen.“ Derzeit setzt er sich intensiv mit der neuesten Funktion Nachkalkulation auseinander. Zuverlässig werden dabei schon beim Erstellen eines Musterteils Zeit- und Materialauf-wand erfasst: So lässt sich leicht überprüfen, ob der fertige Auft rag innerhalb der angegebenen Parameter bearbeitet wurde.

Auch für Hugh Ross, technischer Leiter bei Stevens Rowsell & Co. Ltd., geht es um Kostenaspekte: „Unser Hauptanliegen war es, den Materialeinsatz beim Laserschneiden zu redu-zieren.“ TruTops Fab hat das auf zweierlei Art erreicht:

Zum einen prüft es alle Teile, die lasergeschnitten werden, und zeigt den Programmierern die Bleche nach Materialart sortiert. Somit werden Ma-terialien pro Arbeitstag und nicht pro Auft rag geschachtelt. Zum anderen kontrolliert die Soft ware jedes Restblech und schlägt den Programmie-rern vor, es für spätere Auft räge statt eines neuen Blechs zu verwenden. Ross erwarb die Soft ware zusammen mit einer TruLaser 3030 und an-geschlossenem Stopa-Lager. „Wir wollten eine Soft ware, die alle Teile beim Schachteln, Programmieren, Laser-schneiden, Lagern und Herausnehmen begleitet.“ Dabei wird via Schnittstelle vom ERP-Sys-tem für jeden Fertigungsauft rag die entsprechende Datei an TruTops Fab exportiert, das dann den ge-samten Prozess begleitet und nach Auft ragsabschluss wie-der zurückmeldet. Auch den Erfolg. Denn seit TruTops Fab installiertist, sank der Material-verbrauch bei StevensRowsell um gut sieben Prozent.

CALCULATIONAngebotspreise und Fertigungs-zeiten für die Produktionsplanung ermittelt das Modul Calculation. Auch parallel zur Produktion kalkuliert es Fertigungszeiten und Produktionskosten als permanenten Soll-Ist-Vergleich. Schachtelprozesse werden hierbei ebenso berücksichtigt wie Kapazitäten. Abweichungen bei Zeit oder Ressourcen zeigt die Software sofort an.

PURCHASINGLieferantenverwaltung, Abwick-lung von Bestellungen sowie der Abgleich von Rechnungen und Zahlungen sind die Aufgaben des Purchasing-Moduls. Parallele Anfragen an mehrere Lieferanten geschehen in einem Arbeitsgang. Da Lieferantenverwaltung und hinterlegte Mindestbestände mit der Materialverwaltung gekoppelt sind, schlägt das Modul bei Bedarf automatisch eine Bestellliste vor.

Durchblick trotz Datenfl ut: TruTops Fab wertet alle Informationen zu einem Gesamtbild aus.

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Ein MSM-Mitarbeiter montiert den Kältekom-pressor eines Kühlschranks.pressor eines Kühlschranks.

Erfolg geht durch den Magen unternehmerisches Geschick und Verständnis für

Malaysias Köche brachten die MSM-Gruppe nach oben.

Essen ist im Vielvölkerstaat Malaysia eine große Leidenschaft . Ob Malai-en, Chinesen oder Inder: Die Menschen lieben gutes Essen und sie lieben es vor allem, gut essen zu gehen. Diese Leidenschaft hat auch für MSM (Mann Seng Metal), einen der größten Blechverarbeiter Malaysias, eine besondere Bedeutung. Denn schon in den 1960er-Jahren belieferte der Unternehmensgründer Yik Seng Chan viele der unzähligen kleinen Re-staurants und Garküchen an den Straßenrändern der Hauptstadt Kuala Lumpur mit Holzkohle zur Befeuerung ihrer Öfen und Herde. Voraus-schauend sicherte er sich eine Lizenz für den Vertrieb von LPG-Kartu-schen (Liquefi ed Petroleum Gas) und legte damit den Grundstein für eine Unternehmensgruppe, die heute über 400 Mitarbeiter beschäft igt.

„Mein Großvater erkannte, dass mit der Umstellung auf Gas auch der Bedarf nach geeigneten Herden und Öfen wachsen würde, und begann 1973 zusammen mit meinem Vater und meinen beiden Onkeln, die ersten Gasherde aus Edelstahl zu bauen und zu vertreiben“, berichtet Gründer-Enkel Charles Chan. Er arbeitet seit 1998 in dem Familienbetrieb und

führt seit zehn Jahren die operativen Geschäft e der MSM-Gruppe. Vater K. S. Chan leitet mit seinen beiden Brüdern mittlerweile den Aufsichtsrat und konzentriert sich auf die strategische Ausrichtung der Gruppe.

Was mit einer Stanz- sowie einer Biegemaschine und einer Handvoll Mitarbeiter begann, entwickelte sich zügig zu einem der führenden An-bieter von Einrichtungen für Restaurantküchen. Zwei Dinge waren aus Charles Chans Sicht dafür verantwortlich: „Zum einen hatten wir den direkten Draht in die Restaurants und wussten, was hier gebraucht wird. Zum anderen haben wir von Anfang an auf die Verarbeitung von Edel-stahl gesetzt.“ Eine Entscheidung, die sich bezahlt machen sollte: Ende der 1980er-Jahre erließ die malaysische Regierung eine Verordnung, wo-nach in gewerblichen Küchen alle Einrichtungsgegenstände nur noch aus Edelstahl gefertigt sein durft en. „Mit unseren Produkten und unse-rer Erfahrung in der Verarbeitung von Edelstahlblechen hatten wir ei-nen enormen Wettbewerbsvorsprung“, erklärt der Manager und erzählt stolz: „Als die malaysische Regierung dann einen Sicherheitsstandard

Unzählige Garküchen und

Restaurantssind die wich-

tigsten Kunden des größten

Blech verarbeiters in Malaysia.

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KÜChenBedArF

für den Gasbetrieb in Restaurants festlegte, wurden wir von MSM sogar in das Fachgremium berufen.“

Für ein günstiges Wachstumsklima während der letzten 25 Jahre sorgteauch bei MSM der enorme wirtschaft liche Aufschwung des Landes. „Al-lerdings zeichnete sich im Zuge der asiatischen Finanzkrise 1997 eine Wachstumsdelle ab und wir mussten uns schnell nach neuen Geschäft s-feldern umsehen“, berichtet Charles Chan. Den stagnierenden Absatz auf dem Binnenmarkt wollten die fi ndigen Geschäft sleute mit Auft rägen aus dem Ausland kompensieren — und zwar als Lohnfertiger und als OEM (Original Equipment Manufacturer). „Um unser Leistungsangebot hier-für auszubauen, waren jedoch erst Investitionen in eine ganze Reihe von Maschinen nötig. Unter anderem haben wir zu dieser Zeit unsere erste Laserschneidmaschine von TRUMPF gekauft “, erinnert sich Chan.

Von der Garküche zum reinstraumIn den Folgejahren entwickelte die Familie Chan auch diesen Geschäft s-bereich erfolgreich weiter und konnte somit von der Schwäche der Lan-deswährung Ringgit sogar noch profi tieren. „Wir erwirtschaft en derzeit rund 60 Prozent unseres Umsatzes mit dem Auft rags- und OEM-Ge-schäft “, erläutert Charles Chan. Heute baut MSM neben Einrichtungen für Restaurantküchen beispielsweise Reinstraumschleusen für die füh-renden Chiphersteller, Krankenhausausstattungen, Filteranlagen für Öl-bohrtürme, Kompostiermaschinen und Blechkonstruktionen, wie sie in den zahlreichen Wolkenkratzern Kuala Lumpurs zum Einsatz kom-men. So stammt die Edelstahlspitze des bekannten KL Towers, des mit 421 Metern dritthöchsten Fernsehturms der Welt, von MSM.

Insbesondere um Auft raggebern aus Europa, wie beispielsweise dem nie-derländischen Chipproduzenten Besi oder dem Anbieter von Getränke-anlagen Sidel, die gewünschte hohe Qualität liefern zu können, hat MSM immer wieder in TRUMPF Maschinen investiert. „Heute verfügen wir über zwei weitere Laserschneidanlagen sowie eine Kombimaschine, einen Beschrift ungslaser und eine Stanzmaschine von TRUMPF und nutzen diese vor allem zur Bearbeitung von Edelstahl- und Aluminiumblechen. Mit keinen anderen Maschinen erreichen wir diese Präzision“, schwärmt Charles Chan und fügt hinzu: „So stellen wir mit TRUMPF Technik auch unsere anspruchsvollsten Kunden zufrieden.“

> Ihre Fragen beantwortet: K. C. Loh, Telefon: +6 (03) 22 82 82 32, E-Mail: [email protected]

Wer: MSM Metal Industries Sdn Bhd, Selangor bei Kuala Lumpur, Malaysia. Gegründet 1973, 400 Mitarbeiter.www.msmmgroup.com

Was: Internationaler Lohnfertiger und Hersteller von Original -ausrüstung (OEM) sowie Kücheneinrichtungen und Maschinen

Womit: TruPunch 2020, TruLaser 3030, TruLaser 5030, TruLaser 2525, TruMatic 6000, TruMark 3130

Führender Blechbearbeiter Malaysias

Auch die komplette Ausstattung für Profi küchen und Restaurant-ketten übernimmt MSM.

Vorsprung durch Edelstahl: Charles Chan leitet MSM in

der dritten Generation.

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ChArAKtere : MenSChen und BleCh

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Herr des Zaubergartensder Künstler lutz Ackermann liebt Metall.

Sein Skulpturenpark ist eine hommage an den Werkstoff eisen.

Lutz Ackermann ist ein Mann mit Ecken und Kanten. Geradlinig, direkt, von brummigem

Charme, sensibel und voller Begeisterung, aber auch streitbar, wenn er von Kunst spricht. Bildhauer wollte er schon immer werden, beugte sich jedoch dem „Erst-wird-was-Gescheites-gelernt“ seines Vaters und

absolvierte bei Daimler eine Ausbildung zum Feinblechner. „Ich lernte da, mit Eisen, Kupfer

und Aluminium umzugehen, und habe gesehen, was ich daraus machen kann“, blickt Ackermann zurück und ist dankbar dafür, denn die künst-lerische Arbeit mit diesen Werkstoff en setzt handwerkliches Können voraus. Nach einer erfolgreichen Karriere als Grafi ker und Indus-triedesigner kauft e er 1972 ein altes Bahnwär-terhaus im schwäbischen Nebringen, rund 40 Kilometer südwestlich von Stuttgart, und legte den Grundstein für sein sogenanntes KKW, das Kunst-Kraft -Werk. Mittlerweile ist daraus die Kunststift ung Lutz Ackermann geworden. Das Geld, das der Bildhauer mit Kunstwerken ver-dient, die öff entliche Plätze und Firmengelän-de von Schwäbisch Hall bis Atlanta schmücken, steckt er in sein Lebensprojekt: das KKW — eine Retrospektive seines Schaff ens und beeindru-

ckendes Gesamtkunstwerk.

Moderne technik schneidet KunstAckermanns Werke atmen Geschichte. „Ich bevorzuge als Arbeitsmaterial Fund-stücke, die einen Hintergrund haben, und bringe sie in einen Kontext mit der Um-gebung, in der die fertige Skulptur aufge-stellt wird“, beschreibt der Künstler seine Arbeit. „Drei befreundete Schrotthändler wissen schon, welche Teile für mich inte-ressant sind“, ergänzt er schmunzelnd. Die

zum Teil monumentalen Kunstwerke ent-stehen mithilfe von schwerem Werkzeug.

Schweißgerät und Winkelschleifer kommen ebenso zum Einsatz wie innovative Technik.

„Die Firma Fleck in Nufringen arbeitet mit mo-dernsten TRUMPF Maschinen und hilft mir mit ihren Laserschneidanlagen beim Ausschneiden von Teilen. Das ist vor allem bei der Herstellung von kleinen Modellen praktisch“, so Ackermann pragmatisch.

der himmel als MuseumsdachAckermanns Kunst-Welt ist so facettenreich wie er selbst und auf den ersten Blick gar nicht fass-bar. Das KKW steht auf einem ein Hektar gro-ßen Gelände und mutet von Weitem wie ein stillgelegtes Stahlwerk an. Eine 20 Meter hohe ehemalige Eisenbahndrehscheibe, senkrecht aufgestellt, verwehrt und zieht gleichzeitig den Blick in den Park. Den Besucher erwartet ein Sammelsurium rostüberzogener Säulen: aufge-brochen, abgebrochen, verschweißt mit glän-zenden Stahl- oder zerbrechlichen Glaskugeln. Eisenelemente umfassen Felsbrocken oder gar die Karosserie eines Buick Roadmasters aus dem Jahre 1953. Das Werks- und Gästeatelier — fi ligran wirkende Gebäude aus Glas und Metall

— sind Werkstatt und Kunstwerk in einem. Glänzende Flächen aus rostfreiem Stahl, Flügel einer Nachbildung des berühmten Jerg-Ratgeb- Altars, spiegeln unzählige kleine Skulpturen inmitten der Natur, die perfekt mit den Kunstwerken harmo-niert. „Ich mag Eisen, weil es ein mystisches Material ist. In der Antike wurde Ei-sen aus Meteoriten gewon-nen, war magnetisch und galt daher als heilig“, erklärt Ackermann. Heute kommt sein bevorzugtes Arbeitsmaterial nicht mehr aus dem All, aber sein zauberhaft er Skulpturengarten zieht — wie er selbst — den Be-sucher trotzdem magnetisch in seinen Bann.

Handwerkliches und künstlerisch es

Können ver schmilzt Lutz Ackermann zu

eisernen Kunstobjekten.

Sagen Sie mal, Herr Ackermann …

… was halten Sie für Ihre größte Stärke ? Was für Ihre größte Schwäche?Meine größte Stärke sind die hand-werklichen Fähigkeiten, die ich im Laufe meines Lebens erlernt habe. Meine größte Schwäche ist meine Ungeduld.

… wie würden Sie sich in wenigen Worten charakterisieren?Hartnäckig, unbeirrt, zielstrebig, ein-fühlsam und verständnisvoll.

… woraus beziehen Sie Ihre Energie?Aus einem täglichen zweistündigen heißen Wannenbad.

… was würden Sie mit auf die sprich-wörtliche einsame Insel nehmen?So viel Handwerkszeug wie möglich, meine Frau und meinen Hund. Außerdem Blumen- und Gemüsesamen.

… welchen Traum möchten Sie sich in Ihrem Leben auf jeden Fall noch erfüllen?Ich wünsche mir einen Galeriebau in meinem Skulpturengarten. Es soll einWürfel, zwölf auf zwölf Meter, ohneFenster, nur mit Oberlicht werden.

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Illustration TRX 209 Seite 30 — BlechgeschichtenStand 2009 05 28

gernot walter | aichwald

Wann haben Sie zum letzten Mal einen Niet ge-sehen ? Einen Vollniet, wie er einst die Stahl-träume der Industrialisierung zusammenfügte ?30, 40, 80 Gramm schwer, oft dicker als ein klei-ner Finger und am Ende mit einem Niethammer rundgeschlagen ? War es beim letzten Ausfl ug nach Paris ? Zweieinhalb Millionen Nieten ste-cken im Eiff elturm. Oder war es nur noch auf der Leinwand ? Vielleicht war es der Film Tita-nic: Drei Millionen Nieten schlugen die Werft -arbeiter von Harland & Wolff 1911 durch ihre Stahlplatten. In der Filmkulisse hat Regisseur James Cameron jedem Einzelnen von ihnen ein Denkmal gesetzt. Ja damals, zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, das waren ihre ganz großen Tage. Die endlosen Reihen aus Niet-köpfen auf dem schwarzen Stahl von Kesseln, Schiff srümpfen, Brückenträgern oder in Fab-rikhallen prägten die modernen Zeiten, die da anbrachen: Jeder konnte an ihrer Größe und ih-rer Zahl ablesen, welche gewaltigen Kräft e die Ingenieure gelernt hatten zu beherrschen.

Mehr als 7 000 Jahre lang verbanden Nieten alles, was sich nicht nähen, mörteln, nageln oder leimen ließ. An ihren Aufgaben wuchsen sie

bis in die Wolken über den Metropolen.

1931 wurde das Empire State Building gebaut. Wie viele Millionen Nieten das Stahlskelett hin-ter der Sandsteinfassade halten, weiß nicht mal Wikipedia. Aber die Bilder wurden berühmt: In zweihundert, dreihundert Metern Höhe war-fen sich Stahlbauer die glühenden Rohlinge zu — über 40 Meter hinweg. Bis zu 800 Stück fi ng ein Arbeiter pro Tag mit seinem Leder-handschuh auf, schob sie durch Platte und Trä-ger, wo sein Kollege sie festschlug. Wen wundert es da noch, dass die New York Yankees sich zu einer der besten Baseballmannschaft en der Welt entwickelten ?

das ende kam schnell und leiseObwohl Nietverbindungen unter Dauerschwing-belastung jedem anderen Fügeverfahren über-legen sind, stirbt der Vollniet aus: zu groß, zu schwer. Der Eiff elturm wiegt rund zehntausend Tonnen. Auf die zweieinhalb Millionen Nieten entfallen gut 100 Tonnen — das ist mehr, als ein Mittelstreckenfl ugzeug wiegt. Vor allem aber sind Nieten zu teuer, zum Material kommen Vorbereitungs- und Einsatzkosten. Ihre Zeit war um, als die ersten Lichtbogen-Schweißbrenner auffl ammten. Kleinere, leichtere Nieten über-dauern noch an Fügestellen, an denen sie schwer schweißbare Werkstoff e wie Aluminium ver-binden. Sie halten Flugzeugrümpfe zusammen

und starteten 1969 sogar Richtung Mond. Geholfen hat es nicht. Verbundwerk-

stoff e, Hightechkleber und neue Verfahren wie Laserschweißen

verdrängen sie weiter. Was bleibt, sind Nischen. Acht

Kupfernieten verstärken die Taschennähte einer Jeans. Tragen wir sie in Ehren: im Gedenken an ihre großen Brü-der, die einst die Welt beherrschten.

TRUMPF express 2/09

Magazin zur Blechbearbeitung

herausgeber

TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG

Johann-Maus-Straße 2, 71254 Ditzingen

www.trumpf.com

Verantwortlich für den Inhalt

Dr.-Ing. Mathias Kammüller

Chefredaktion

Anke Roser, +49 (0) 7156 303 – 3 04 28

[email protected]

Redaktion

pr+co. gmbh, Stuttgart

Norbert Hiller

Julie Steinen

gestaltung und Produktion

pr+co. gmbh, Stuttgart

Gernot Walter

Markus Weißenhorn

Martin Reinhardt

Reproduktion

Reprotechnik Herzog GmbH, Stuttgart

herstellung

frechdruck GmbH, Stuttgart

autoren

Bianca BöttcherMartin Reinhardt

Ralf Schluricke

Julie Steinen

Monika Unkelbach

Fotografi e

KD Busch

Frank Eidel

Padraic O‘Reilly

Illustration

Gernot Walter

Der Niet: ein NachrufWir haben seinen leisen Abschied kaum bemerkt.

dabei hielt er doch über Jahrtausende unsere Welt zusammen.

BleCh : StArKe GeSChIChte

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Die Niete an Losbuden stammt vom niederländischen Wort für nichts (niets). Wer Glück hat, kann aber trotzdem noch einen echten Niet nach Hause tragen.

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ordentlich dampf ablassen

… und das ganz ohne Konsequenzen. Für Kombidämpfer in Profi küchen ist das kein Problem. Denn der Kondensierauf-satz von Uwe Pionati Apparatebau hält dicht. Ein Wärmetau-scher in der Haube wandelt den beim Garen entstandenen Dunst in Wasser um und leitet es ab. Gleichzeitig heizt die Kondensationswärme das Dampfwasser für die nächste Ladung Marktgemüse oder Forellenfi let vor. Eine Energie- und Wasserersparnis, die der zum Patent angemeldeten

Kondensierhaube den Förderpreis „Innovatives Handwerk“ einbrachte. Auf Innovationen setzt Uwe Pionati auch bei der Produktion — und zwar aus dem Hause TRUMPF. Mit der manuellen Laserschweißanlage TruLaser Station 00lassen sich die Aluminiumseitenteile des Kondensierauf-satzes präzise verbinden. Damit Gerüche und im Dampf gelöste Fette keine Chance haben. www.pionati.de

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Kondensierhaube den Förderpreis „Innovatives Handwerk“ einbrachte. Auf Innovationen setzt Uwe Pionati auch bei der Produktion und zwar aus dem Hause