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Philosophie Psychoanalyse Kulturwissenschaften
Frühjahr 2019
T U R I A + K A N T
1
Psychoanalyse
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Daniel Pick, Historiker und praktizierender Analytiker, lehrt und forscht am Birkbeck College der University of London und ist Mitglied der British Psychoanalytical Society. Er ist Autor zahlreicher Texte zur Geschichte der Psychoana-lyse und der Psychiatrie, u.a. The Pursuit of the Nazi Mind (2014), und Mitherausgeber von Psychoanalysis in the Age of Totalitarianism (2016). Psycho-analysis – A very short introduc-tion erschien 2015 bei Oxford University Press.
Brita Pohl ist Übersetzerin in Wien.
223 S., € 22,-ISBN 978-3-85132-926-1
Daniel Pick
PsychoanalyseEine sehr kurze Einführung
Aus dem Englischen von Brita Pohl
Seit ihrer Gründung gilt die Psychoanalyse als revolu-
tionäre Theorie, die ein neues Verständnis des Seelen-
lebens ermöglicht hat und zugleich – man denke an
Begriffe wie Ödipuskomplex, Verdrängung oder das
Unbewusste – zum selbstverständlichen Teil unserer
Alltagssprache geworden ist.
Daniel Pick, Historiker und Psychoanalytiker, bietet eine
brillante, kurzweilige und dennoch breitgefasste Einfüh-
rung in die wichtigsten Konzepte und die theoretisch-
klinischen Ausrichtungen der Psychoanalyse. Dabei
gewährt er Einblick in das psychoanalytische Setting,
den möglichen Nutzen und die Überraschungen,
denen Analytiker und Patienten im Laufe einer Thera-
pie begegnen können.
Dieses Buch begegnet offen der Kritik, der die Psycho-
analyse ausgesetzt war und immer noch ist, indem
ihren Methoden abwechselnd Unwissenschaftlichkeit,
Unwirksamkeit oder auch Gefährlichkeit vorgeworfen
werden. Doch hält Pick an den vielen kulturellen und
klinischen Leistungen der Psychoanalyse fest und emp-
fiehlt ihr, weiterhin ein »experimentelles Handwerk«
und eine kreative Anstrengung zu bleiben.
»Psychoanalysis – A very short introduction« erschien bei Oxford University Press in der Reihe »Very Short Introduc-tions«, Oxford 2015
2
Philosophie
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Dylan Trigg promovierte in Philo-sophie an der University of Sussex und ist derzeit Lise Meitner Senior Fellow an der Universität Wien. Seine Forschung zu Phänomeno-logie, Ästhetik und Existenzialismus umkreist oft das Feld von Körper und Subjektivität. Trigg ist Autor u.a. von The Memory of Place: a Phenomenology of the Uncanny (2012) und Topophobia: a Pheno-menology of Anxiety (2016). The Thing: a Phenomenology of Horror erschien 2014 bei John Hunt Publi-shing, London.
Maximilian Gregor Hepach studierete Philosophie in Wien und absolviert derzeit ein Dokto-ratsstudium an der University of Cambridge.
245 S., € 28,-ISBN 978-3-85132-920-9
Dylan Trigg
The ThingEine Phänomenologie des Horrors
Aus dem Englischen von Maximilian Gregor Hepach
In der philosophischen Phänomenologie ist der
menschliche Körper und das Körperhafte eine immer
wieder gestellte, nie abgeschlossene Frage. Dylan
Triggs Buch stellt sich der Aufgabe, die Phänomenolo-
gie unter Einbeziehung der Bilderwelten des (Horror-)
Films neu zu orientieren. Der Körper, der unser In-der-
Welt-sein ermöglicht und durch ein Gefühl der Selbst-
identität bestimmt bleibt, soll nun erweitert und zum
Schauplatz eines anderen, fremden, der individuellen
Existenz vorgängigen Lebens werden.
Im Dialog mit Lévinas und dem späten Merleau-Ponty,
den Filmen von Carpenter und Cronenberg und den
Schriften von H.P. Lovecraft versucht Trigg, jenem
Unheimlichen und Unmenschlichen auf die Spur zu
kommen, von dem der Mensch heimgesucht wird und
das nicht völlig in die Menschlichkeit integriert werden
kann. Die Erfahrung des Grauens, das immer ein »Kör-
pergrauen« ist, kennzeichnet dabei sowohl den Verrat
an der als auch die Erneuerung der anthropozentri-
schen Phänomenologie, oder besser: die Begründung
einer »unmenschlichen Phänomenologie«.
»The Thing – A Phenomenology of Horror« erschien bei John Hunt Publishing, London 2014
3
Philosophie
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Marc Rölli
Macht der WiederholungDeleuze – Kant – Nietzsche
Immanent Denken Bd. 2
Der alltägliche Veränderungswunsch und das Behar-
rungsvermögen: Worin liegt die Macht der Wiederho-
lung? Wie gelingt es ihr, uns zu tyrannisieren? In seinem
neuen Buch erzählt Marc Rölli ihre Geschichte aus
philosophischer Sicht, erläutert ihre Zeitverhältnisse
und ihre Verstrickung in die vielfältigen Themen des
Getrieben-Seins und Regiert-Werdens. Ist die Wieder-
holung auf die Differenz verpflichtet, wie Deleuze mein-
te, oder doch auf das »Wiederkäuen des Immerglei-
chen«? Liegen ihre Entstehungsgründe in der
Vergangenheit, die sie umkreist, oder doch in einer
Zukunft, die sich nicht einholen lässt? Verkörpert sie
einen »depravierten«, »vulgären« Modus des Existie-
rens, oder kann ihre Macht auch produktiv entfaltet und
aus ihrer eigenen Dynamik heraus gestärkt werden?
Auf der Ebene der Immanenz entfaltet sich die Macht
der Wiederholung ungehindert. Nietzsches Gedanken
von der »Ewigen Wiederkunft« interpretiert Deleuze als
eine Wiederholung der Zukunft, die nicht durch
Erkenntnismodelle des kantischen Typs blockiert ist.
.
Marc Rölli ist Professor für Philo-sophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen: Gilles Deleuze. Philosophie des trans-zendentalen Empirismus (Turia + Kant 2003, 2012, 2016, engl. 2018) und Kritik der anthropolo-gischen Vernunft (2011).
176 S., € 22,-ISBN 978-3-85132-922-3
4
Philosophie
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Judith Butler
Wenn die Geste zum Ereignis wirdHg. v. Anna Babka und Matthias Schmidt
Aus dem amerikanischen Englisch von Anna Wieder und Sergej Seitz
In dem hier vorliegenden Text rückt Judith Butler ihre
Überlegungen zum Theater ins Zentrum. Schon mit
dem Ausdruck »Performance« stehen diese Überlegun-
gen in der Nähe der »Performanz« aus der Sprechakt-
theorie, sodass sich vielfache Anknüpfungspunkte
ergeben.
Es geht also darum, die Verkörperung, den Körper
zwischen Sprache und Performance zu analysieren.
Butler geht von John L. Austins Philosophie der
»Sprechakte« und Walter Benjamins Begriff der
»Geste« aus und gelangt schließlich zu einer theoreti-
schen Skizze der Verkörperung in kollektiven Aktions-
formen bis hin zu politischen Protesten.
Reihe: aka | texte #7
Judith Butler ist Professorin für Rhetoric and Comparative Litera-ture und Ko-Direktorin für das Programm Critical Theory an der University of California, Berkeley.
Anna Wieder und Sergej Seitz unterrichten am Institut für Philoso-phie der Universität Wien.
Anna Babka und Matthias Schmidt sind Gründungsmitglieder der Studiengruppe aka – Arbeitskreis Kulturanalyse.
85 S., € 12,-ISBN 978-3-85132-927-8
5
Philosophie / Gesellschaftstheorie
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Lawrence Grossberg
Pessimismus des Willens, Optimismus des VerstandsSchlussstriche und Neuanfänge
Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Roman Horak
Aus dem Amerikanischen von Brita Pohl
Der Mitbegründer der »Cultural Studies« zieht Bilanz.
Europa ist dabei, sich radikal nach rechts zu entwickeln,
und die Situation in den Vereinigten Staaten stellt sich
auch nicht allzu erfreulich dar. Von der Spaltung des
Landes ist die Rede und in amerikanischen Qualitätszei-
tungen wird das Szenario eines drohenden Bürger-
kriegs gezeichnet.
Vor diesem Hintergrund versucht Lawrence Grossberg
in seinem Essay, die Logik des Erfolges der amerikani-
schen Rechten der vergangenen Jahrzehnte – und nicht
erst der Wahl Donald Trumps – zu begreifen. Zugleich
analysiert er das, wie er es aussdrückt, Scheitern linker
Alternativen. Dieser Text präsentiert eine kleine
Geschichte des politischen Intellektuellen; er reflektiert
über die Grenzen seiner Analysen und über die Bedin-
gungen, die oppositionelle Politik überhaupt erst vor-
stellbar machen.
»Pessimism of the Will, Optimism of the Intellect: Endings and Beginnings« ist ein Vortrag, den Grossberg 2018 in Wien hielt.
Lawrence Grossberg ist Professor an der University Chapel Hill (North Carolina). Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze, die in 18 Sprachen übersetzt wurden. Zuletzt erschienen We All Want to Change the World und Under the Cover of Chaos.
Roman Horak ist Sozialwissen-schaftler in Wien und war bis zu seiner Pensionierung im Herbst 2018 Professor an der Univer-sität für angewandte Kunst.
Brita Pohl ist Übersetzerin in Wien.
ca. 80 S., ca. € 12,-ISBN 978-3-85132-931-5
6
Literatur / Feminismus
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Shulamith Firestone
Airless SpacesErzählungen
Aus dem Amerikanischen von Benjamin Dittmann
»She was a knife cutting through everything.«
(Ann Snitow)
Warum man nicht atmen kann, darüber muss man
schreiben: »Airless Spaces« – das sind psychiatrische
Kliniken, Übergangshäuser und Altenwohnungen.
Shulamith Firestone, Ikone des Feminismus in den
1970er Jahren, schreibt über ihre Erfahrungen damit im
zunehmend technokratischen New York der 1980er und
90er Jahre, das für »Verlierer« und eine Bohème im
freien Fall keinerlei Empathie und Freiräume mehr
übrig hat.
Die literarische Wucht der dichten Texte besteht in
ihrem denkbar unsentimentalen Blick auf Einzelfälle
und Alltägliches. Ihre grimmige Lakonie vernachlässigt
dabei jedoch nie eine tiefe Solidarität mit den Geschei-
terten und ihrem unzerstörbaren Wunsch nach würde-
vollem Leben.
Shulamith Firestones letztes Buch berichtet über verlo-
rene Kämpfe mit und gegen Institutionen. Es ist genau
diese Perspektive der Fürsprache – die Stimme, die für
die Verstummten spricht –, die das Buch zu einem
genuin feministischen Vermächtnis macht: Das Private
ist politisch – wenn es öffentlich wird. Es handelt sich
um Fallstudien.
»Airless Spaces« erschien, herausgegeben von Chris Kraus, im Verlag Semiotext(e), Pasadena/USA 1998
Shulamith Firestone (1945-2012) zählte zu den Mitbegründerinnen und exponiertesten Figuren des Radikalfeminismus in den USA. Nach dem Erscheinen von The Dialectic of Sex. The Case for Feminist Revolution (1970), durch das sie große Bekanntheit erlangte, zog sich Firestone zunehmend zurück. Ihre letzten Jahre waren von einer ernsthaften psychischen Erkrankung gezeichnet.
Benjamin Dittmann studierte Neuere und Ältere Deutsche Literatur und Philosophie in Bonn und Berlin. Konzipiert, lektoriert, recherchiert und übersetzt.
ca. 140 S., ca. € 16,-ISBN 978-3-85132-930-8
7
Film / Medien
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Film und Gesellschaft denken mit Siegfried KracauerHg. von Bernhard Groß, Vrääth Öhner, Drehli Robnik
Zwischen Alltagsdiagnose, Theoriebildung und philo-
sophischer Essayistik: Siegfried Kracauer hinterlässt uns
am Film geprägte Modelle, Gesellschaft kritisch zu
denken. Diesem Denken, seiner Geschichte, seiner
Aktualität und seinen unerschlossenen Potenzialen
gehen die film-, medien-, geschichts- und sozialtheore-
tischen Beiträge dieses Bandes nach.
Mit Kracauer lässt sich ein Verständnis des Films gewin-
nen, das über bloßen Abbildrealismus und Regelpoetik
hinausgeht. Das betrifft die oft problematischen Nah-
beziehungen zwischen Film und einem »Denken von
Gesellschaft, das der Erfahrung affin, von Wahrneh-
mung durchquert, zur Geschichtlichkeit geöffnet und
ins Theoretische gewendet ist«.
Siegfried Kracauer (1898-1966) flüchtete 1933 über Paris in die USA, als Soziologe und Philosoph beeinflusste er die Frankfurter Schule.
Bernhard Groß ist Professor für Filmwissenschaft an der Universität Jena.
Drehli Robnik Theoretiker in Sachen Film & Politik, Essayist, »Edutainer« in Wien.
Vrääth Öhner Universitätsassis tent am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, derzeit am Ludwig-Boltz-mann-Institut für Geschichte und Gesellschaft.
154 S., EUR 20,–ISBN 978-3-85132-924-7
8
Kultur- und Gesellschaftstheorie / Brasilien
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Suely Rolnik
Zombie AnthropophagieZur neoliberalen Subjektivität
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Oliver Precht
In Zombie Anthropophagie fragt Suely Rolnik, ob die
perverse Funktionsweise des neoliberalen Kapitalismus
aus einer brasilianischen Perspektive zur Darstellung
gebracht werden kann: Welche Lehren lassen sich aus
der ausgesprochen grausamen Kolonialgeschichte
Brasiliens ziehen? Können wir von den brasilianischen
Indigenen etwas lernen über die Funktionsweise des
Kapitalismus, der so maßgeblichen Anteil an ihrer
Auslöschung hatte? Kann die von den sogenannten
»Wilden« praktizierte rituelle Menschenfresserei heute
noch als Paradigma für den Widerstand gegen kolonia-
le Ausbeutung dienen, wie sie es für die Avantgarden
der 1920er und 60er Jahre konnte? Oder hat sich nicht
vielmehr der neoliberale Kapitalismus die kannibalische
Weltsicht längst schon zu eigen gemacht?
Reihe: Neue Subjektile
Suely Rolnik ist Philosophin und Kulturwissenschaftlerin an der Universidade Católica de São Paulo. Neben ihren zahlreichen Publikationen und Übersetzungen, unter anderem mit Félix Guattari (Micropolítica. Cartografias do desejo), arbeitet sie auch als Kuratorin und Psychoanalytikerin.
Oliver Precht ist Philosoph und Literaturwissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
107 S., € 14,-ISBN 978-3-85132-923-0
9
Kultur- und Gesellschaftstheorie / Frankreich
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Michaela Ott
Welches Außen des Denkens?Französische Theorien in (post)kolonialer Kritik
Dieses Buch bietet einen kritischen historischen Durch-
gang durch die französische Theoriebildung von 1944
bis heute. Sein Fokus liegt auf dem »Denken des
Außen« – dem hervorstechendsten Anspruch der fran-
zösischen Theorien in der zweiten Hälfte des 20. Jahr-
hunderts. Dem Appell, sich dem »Anderen« und den
Grenzen des Denkbaren auszuliefern.
Das Denken des Außen fand seinen Niederschlag in
der Kritik der Autorposition und in Versuchen des Spre-
chenlassens des Materials, in diskursiven Selbstent-
mächtigungen und Verzeitlichungen des Strukturalen,
in entgrenzenden Lektüren von Literatur und Kunst, in
Begriffserfindungen und disziplintransversalen Theorie-
entwürfen.
Aber so wagemutig und unhintergehbar diese Ansätze
bis heute sind, so haben sie doch Entscheidendes
übersehen: die anderskulturellen Personen und ihr
Wirken auf dem französischen Territorium, ja die zuneh-
mende Heterogenisierung Frankreichs selbst.
In ihrer umsichtigen Darstellung der einflussreichen
französischen Philosophien fragt Michaela Ott auch
nach der methodischen Farbenblindheit, nach der
Taubheit des philosophischen Denkens und nach den
Stimmen, die zu hören gewesen wären und zumindest
heute – oft unabweisbar – wahrzunehmen sind.
Michaela Ott ist Professorin für Ästhetische Theorien an der Hochschule für bildende Künste (HFBK) in Hamburg.
218 S., € 26,-ISBN 978-3-85132-925-4
10
Psychologie / Kunsttherapie
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Karl-Heinz Menzen
Drei auf einer BankEin Neurologe, ein Kunst- und ein Quantentheoretiker im Gespräch über Funktion und Wirkung der Bilder und über ein Fach, das Neuro-Ästhetik heißt
Karl-Heinz Menzen, Wegbereiter der Kunsttherapie,
geht in diesem Buch auf die wissenschaftlichen Hinter-
gründe seiner Disziplin ein.
Viele Gesundheitsberufe, vor allem die der klinischen
Psychologen und der tiefen- und analytischen Psycho-
therapeuten, haben etwas gemein: Sie kümmern sich
um die inneren Bilder von Menschen. Oft sind es behin-
derte, psychisch oder neurologisch kranke Menschen,
denen mithilfe der Methoden der Kunsttherapie besser
als mit anderen Methoden geholfen werden kann.
Der Autor lässt daher in seinem Buch einen Neurolo-
gen und einen Kunsttheoretiker zusammenkommen,
um diese Vorgänge zu erklären. Er lädt schließlich einen
Dritten ein, einen Quantentheoretiker, der die Funktion
der kleinsten Sinn-Einheiten – der ›Quanten‹ – in die
Wahrnehmungsprozesse einführt. Der quantentheoreti-
sche Blick auf die Welt verändert die herkömmlichen
Sichtweisen auf die Kunsttherapie. Das neue, daraus
hervorgehende Fach – die ›Neuro-Ästhetik‹ – verleiht
auch dem Unbewussten einen merklich neuen, wissen-
schaftlich fundierten Stellenwert.
Karl-Heinz Menzen ist Professor für Kunsttherapie an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Er war klinischer Psychologe, leitete eine Beratungsstelle für psychisch schwer erkrankte Menschen und spezialisierte sich im Fach Neuro-logie. Er gehörte zu jener Arbeits-gruppe, die Anfang der 1980er die Kunsttherapie und deren klinische Standards neu formulierte.
311 S., € 36,-ISBN 978-3-85132-932-2
11
Kulturgeschichte / Medizingeschichte
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Sabine Arnaud
Die Erfindung der Hysterie im Zeitalter der Aufklärung(1670-1820)
Aus dem Französischen von Heiko Pollmeier
Das Buch rekonstruiert erstmals die frühe Genese und
Veränderungen des medizinischen Begriffs »Hysterie«.
Die Karriere dieser Kategorie beginnt nämlich weit
früher als bisher angenommen – im 18. und nicht erst
im 19. Jahrhundert – und wurde auch schon früh in
einen medizinischen Kontext gestellt. Die mit dem
religiösen Erleben einhergehenden Konvulsionen
waren dagegen nur selten Gegenstand von Schriften
zur hysterischen Pathologie.
Anfangs wurde die Hysterie auch noch nicht als typisch
weibliches Leiden aufgefasst, sondern wurde vielmehr
mit der Aristokratie assoziiert. Erst mit der Französi-
schen Revolution beginnen die Ärzte, die Hysterie als
eine Krankheit darzustellen, von der vor allem Frauen
aller Gesellschaftsklassen betroffen sind.
Das Buch hat mehrere Preise gewonnen und ist in
mehrere Sprachen übersetzt worden. Es bietet ein
reichhaltiges Quellenmaterial, das, zum Teil erstmals in
deutscher Spreche zugänglich, für weitere Forschungen
herangezogen werden kann.
»L’invention de l’hystérie au temps des Lumières (1670-1820)« erschien bei Éditions de l’EHESS, Paris 2014
Sabine Arnaud ist Programmdirek-torin am CNRS – Centre Alexandre Koyré Histoire des Sciences et des Techniques, Paris.
ca. 450 S., ca. € 40,-ISBN 978-3-85132-933-9
12
Philosophie
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Erik M. Vogt
Zwischen Sensologie und ästhetischem DissensEssays zu Mario Perniola und Jacques Rancière
Erik M. Vogt spürt in den Texten zweier herausragender
ästhetischer Denker der Gegenwart – Mario Perniola
und Jacques Rancière – deren Verknüpfungen von
Ästhetik und Politik nach. Bei beiden zeigt sich eine
Verdoppelung des Ästhetischen: Erstens in eine »pri-
märe Ästhetik«, in deren Rahmen die Konstitutionswei-
sen der bestehenden »sensologisch-kommunikativen«
(Perniola) beziehungsweise »polizeilich-konsensuellen«
Welt (Rancière) analysiert und neue affektive Praktiken
elaboriert werden; und zweitens in eine »sekundäre
Ästhetik«, welche sich in ihren konkreten Identifizierun-
gen von Kunst einer Ästhetik des Realen und einer
Ästhetik des Restes zuwendet. Beide Formen werden in
vielfache Bezüge zu zeitgenössischen Konzepten wie
Slavoj Žižeks und Robert Pfallers »Interpassivität« oder
Alain Badious »Inästhetik« gesetzt.
Erik M. Vogt, geboren in Oberöster-reich, ist Professor für Philosophie am Trinity College in Hartford (USA). Er unterrichtet auch noch an der Universität Wien und war zuvor u.a. an Universitäten in New Orleans, Oxford (England) tätig.
ca. 250 S., € 36,-ISBN 978-3-85132-929-2
13
Philosophie
Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Anna Babka
postcolonial-queerErkundungen in Theorie und Literatur
Begriffe wie gender, queer und postcolonial bilden den
theoretischen Fokus des Bands, der einen weiteren
Baustein zur Verankerung der Gender-, Queer- und
Postcolonial Studies in der (germanistischen) Literatur-
und Kulturwissenschaft liefern soll.
Teil I enthält Überblicke und Einsichten zu den ver-
schiedenen »Studies«, Teil II ein breites Spektrum
exemplarischer Lektüren ausgehend von der Literatur
des 18. Jahr hunderts (Heinrich von Kleist) und 19. Jahr-
hunderts (Karl May) über die Literatur der Jahrhundert-
wende und der Moderne (Robert Michel, Else Lasker-
Schüler) bis zur Literatur des 20. Jahrhunderts (Barbara
Frischmuth, Elfriede Jelinek, Josef Winkler) und der
Literatur nach der Jahrtausendwende (Semier Insayif ).
Anna Babka ist assoziierte Profes-sorin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Sie lehrt und forscht u.a. im Bereich zeitgenös-sischer deutscher Literatur, der Gender Studies und der Postkolo-nialen Studien.
303 S., € 36,-ISBN 978-3-85132-928-5
14 Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019
Turia Reprint
Fortsetzung unserer Reihe von preisgünstigen Neuauflagen vergriffener Bände aus dem Archiv:
Michel de Certeau: Theoreti-sche Fiktionen. Geschichte und PsychoanalyseISBN 978-3-85132-941-4, 19,–
Dominik Finkelde: Slavoj Žižek zwischen Lacan und HegelISBN 978-3-85132-946-9, 16,–
François Jullien: Vom IntimenISBN 978-3-85132-940-7, 22,–
Walter D. Mignolo: Epistemi-scher UngehorsamISBN 978-3-85132-943-8, 14,–
Juan-David Nasio: Der unbe-wusste KörperISBN 978-3-85132-944-5, 19,–
J.-B. Pontalis: Zusammenfas-sende Wiedergabe der Semi-nare IV–VI von Jacques LacanISBN 978-3-85132-942-1, 19,–
VERLAG TURIA + K ANT
Philosophie Psychoanalyse Kulturwissenschaften
Schottengasse 3A / 5 / DG 1
A-1010 Wien
Telefon +43(0) 699 107 08 978
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Büro Berlin
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D-10827 Berlin
Telefon +49(0) 30 61 29 63 74
Telefax +49(0) 30 61 29 63 78
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Der Verlag Turia + Kant wird im
Rahmen der Kunst förderung vom
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unterstützt.
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