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Philosophie Psychoanalyse Kulturwissenschaften Frühjahr 2019 TURIA + KANT

TURIA + KANT · 2018. 12. 14. · nen, das über bloßen Abbildrealismus und Regelpoetik hinausgeht. Das betrifft die oft problematischen Nah-beziehungen zwischen Film und einem »Denken

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Philosophie Psychoanalyse Kulturwissenschaften

Frühjahr 2019

T U R I A + K A N T

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Psychoanalyse

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Daniel Pick, Historiker und praktizierender Analytiker, lehrt und forscht am Birkbeck College der University of London und ist Mitglied der British Psychoanalytical Society. Er ist Autor zahlreicher Texte zur Geschichte der Psychoana-lyse und der Psychiatrie, u.a. The Pursuit of the Nazi Mind (2014), und Mitherausgeber von Psychoanalysis in the Age of Totalitarianism (2016). Psycho-analysis – A very short introduc-tion erschien 2015 bei Oxford University Press.

Brita Pohl ist Übersetzerin in Wien.

223 S., € 22,-ISBN 978-3-85132-926-1

Daniel Pick

PsychoanalyseEine sehr kurze Einführung

Aus dem Englischen von Brita Pohl

Seit ihrer Gründung gilt die Psychoanalyse als revolu-

tionäre Theorie, die ein neues Verständnis des Seelen-

lebens ermöglicht hat und zugleich – man denke an

Begriffe wie Ödipuskomplex, Verdrängung oder das

Unbewusste – zum selbstverständlichen Teil unserer

Alltagssprache geworden ist.

Daniel Pick, Historiker und Psychoanalytiker, bietet eine

brillante, kurzweilige und dennoch breitgefasste Einfüh-

rung in die wichtigsten Konzepte und die theoretisch-

klinischen Ausrichtungen der Psychoanalyse. Dabei

gewährt er Einblick in das psychoanalytische Setting,

den möglichen Nutzen und die Überraschungen,

denen Analytiker und Patienten im Laufe einer Thera-

pie begegnen können.

Dieses Buch begegnet offen der Kritik, der die Psycho-

analyse ausgesetzt war und immer noch ist, indem

ihren Methoden abwechselnd Unwissenschaftlichkeit,

Unwirksamkeit oder auch Gefährlichkeit vorgeworfen

werden. Doch hält Pick an den vielen kulturellen und

klinischen Leistungen der Psychoanalyse fest und emp-

fiehlt ihr, weiterhin ein »experimentelles Handwerk«

und eine kreative Anstrengung zu bleiben.

»Psychoanalysis – A very short introduction« erschien bei Oxford University Press in der Reihe »Very Short Introduc-tions«, Oxford 2015

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Philosophie

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Dylan Trigg promovierte in Philo-sophie an der University of Sussex und ist derzeit Lise Meitner Senior Fellow an der Universität Wien. Seine Forschung zu Phänomeno-logie, Ästhetik und Existenzialismus umkreist oft das Feld von Körper und Subjektivität. Trigg ist Autor u.a. von The Memory of Place: a Phenomenology of the Uncanny (2012) und Topophobia: a Pheno-menology of Anxiety (2016). The Thing: a Phenomenology of Horror erschien 2014 bei John Hunt Publi-shing, London.

Maximilian Gregor Hepach studierete Philosophie in Wien und absolviert derzeit ein Dokto-ratsstudium an der University of Cambridge.

245 S., € 28,-ISBN 978-3-85132-920-9

Dylan Trigg

The ThingEine Phänomenologie des Horrors

Aus dem Englischen von Maximilian Gregor Hepach

In der philosophischen Phänomenologie ist der

menschliche Körper und das Körperhafte eine immer

wieder gestellte, nie abgeschlossene Frage. Dylan

Triggs Buch stellt sich der Aufgabe, die Phänomenolo-

gie unter Einbeziehung der Bilderwelten des (Horror-)

Films neu zu orientieren. Der Körper, der unser In-der-

Welt-sein ermöglicht und durch ein Gefühl der Selbst-

identität bestimmt bleibt, soll nun erweitert und zum

Schauplatz eines anderen, fremden, der individuellen

Existenz vorgängigen Lebens werden.

Im Dialog mit Lévinas und dem späten Merleau-Ponty,

den Filmen von Carpenter und Cronenberg und den

Schriften von H.P. Lovecraft versucht Trigg, jenem

Unheimlichen und Unmenschlichen auf die Spur zu

kommen, von dem der Mensch heimgesucht wird und

das nicht völlig in die Menschlichkeit integriert werden

kann. Die Erfahrung des Grauens, das immer ein »Kör-

pergrauen« ist, kennzeichnet dabei sowohl den Verrat

an der als auch die Erneuerung der anthropozentri-

schen Phänomenologie, oder besser: die Begründung

einer »unmenschlichen Phänomenologie«.

»The Thing – A Phenomenology of Horror« erschien bei John Hunt Publishing, London 2014

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Philosophie

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Marc Rölli

Macht der WiederholungDeleuze – Kant – Nietzsche

Immanent Denken Bd. 2

Der alltägliche Veränderungswunsch und das Behar-

rungsvermögen: Worin liegt die Macht der Wiederho-

lung? Wie gelingt es ihr, uns zu tyrannisieren? In seinem

neuen Buch erzählt Marc Rölli ihre Geschichte aus

philosophischer Sicht, erläutert ihre Zeitverhältnisse

und ihre Verstrickung in die vielfältigen Themen des

Getrieben-Seins und Regiert-Werdens. Ist die Wieder-

holung auf die Differenz verpflichtet, wie Deleuze mein-

te, oder doch auf das »Wiederkäuen des Immerglei-

chen«? Liegen ihre Entstehungsgründe in der

Vergangenheit, die sie umkreist, oder doch in einer

Zukunft, die sich nicht einholen lässt? Verkörpert sie

einen »depravierten«, »vulgären« Modus des Existie-

rens, oder kann ihre Macht auch produktiv entfaltet und

aus ihrer eigenen Dynamik heraus gestärkt werden?

Auf der Ebene der Immanenz entfaltet sich die Macht

der Wiederholung ungehindert. Nietzsches Gedanken

von der »Ewigen Wiederkunft« interpretiert Deleuze als

eine Wiederholung der Zukunft, die nicht durch

Erkenntnismodelle des kantischen Typs blockiert ist.

.

Marc Rölli ist Professor für Philo-sophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen: Gilles Deleuze. Philosophie des trans-zendentalen Empirismus (Turia + Kant 2003, 2012, 2016, engl. 2018) und Kritik der anthropolo-gischen Vernunft (2011).

176 S., € 22,-ISBN 978-3-85132-922-3

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Philosophie

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Judith Butler

Wenn die Geste zum Ereignis wirdHg. v. Anna Babka und Matthias Schmidt

Aus dem amerikanischen Englisch von Anna Wieder und Sergej Seitz

In dem hier vorliegenden Text rückt Judith Butler ihre

Überlegungen zum Theater ins Zentrum. Schon mit

dem Ausdruck »Performance« stehen diese Überlegun-

gen in der Nähe der »Performanz« aus der Sprechakt-

theorie, sodass sich vielfache Anknüpfungspunkte

ergeben.

Es geht also darum, die Verkörperung, den Körper

zwischen Sprache und Performance zu analysieren.

Butler geht von John L. Austins Philosophie der

»Sprechakte« und Walter Benjamins Begriff der

»Geste« aus und gelangt schließlich zu einer theoreti-

schen Skizze der Verkörperung in kollektiven Aktions-

formen bis hin zu politischen Protesten.

Reihe: aka | texte #7

Judith Butler ist Professorin für Rhetoric and Comparative Litera-ture und Ko-Direktorin für das Programm Critical Theory an der University of California, Berkeley.

Anna Wieder und Sergej Seitz unterrichten am Institut für Philoso-phie der Universität Wien.

Anna Babka und Matthias Schmidt sind Gründungsmitglieder der Studiengruppe aka – Arbeitskreis Kulturanalyse.

85 S., € 12,-ISBN 978-3-85132-927-8

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Philosophie / Gesellschaftstheorie

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Lawrence Grossberg

Pessimismus des Willens, Optimismus des VerstandsSchlussstriche und Neuanfänge

Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Roman Horak

Aus dem Amerikanischen von Brita Pohl

Der Mitbegründer der »Cultural Studies« zieht Bilanz.

Europa ist dabei, sich radikal nach rechts zu entwickeln,

und die Situation in den Vereinigten Staaten stellt sich

auch nicht allzu erfreulich dar. Von der Spaltung des

Landes ist die Rede und in amerikanischen Qualitätszei-

tungen wird das Szenario eines drohenden Bürger-

kriegs gezeichnet.

Vor diesem Hintergrund versucht Lawrence Grossberg

in seinem Essay, die Logik des Erfolges der amerikani-

schen Rechten der vergangenen Jahrzehnte – und nicht

erst der Wahl Donald Trumps – zu begreifen. Zugleich

analysiert er das, wie er es aussdrückt, Scheitern linker

Alternativen. Dieser Text präsentiert eine kleine

Geschichte des politischen Intellektuellen; er reflektiert

über die Grenzen seiner Analysen und über die Bedin-

gungen, die oppositionelle Politik überhaupt erst vor-

stellbar machen.

»Pessimism of the Will, Optimism of the Intellect: Endings and Beginnings« ist ein Vortrag, den Grossberg 2018 in Wien hielt.

Lawrence Grossberg ist Professor an der University Chapel Hill (North Carolina). Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze, die in 18 Sprachen übersetzt wurden. Zuletzt erschienen We All Want to Change the World und Under the Cover of Chaos.

Roman Horak ist Sozialwissen-schaftler in Wien und war bis zu seiner Pensionierung im Herbst 2018 Professor an der Univer-sität für angewandte Kunst.

Brita Pohl ist Übersetzerin in Wien.

ca. 80 S., ca. € 12,-ISBN 978-3-85132-931-5

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Literatur / Feminismus

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Shulamith Firestone

Airless SpacesErzählungen

Aus dem Amerikanischen von Benjamin Dittmann

»She was a knife cutting through everything.«

(Ann Snitow)

Warum man nicht atmen kann, darüber muss man

schreiben: »Airless Spaces« – das sind psychiatrische

Kliniken, Übergangshäuser und Altenwohnungen.

Shulamith Firestone, Ikone des Feminismus in den

1970er Jahren, schreibt über ihre Erfahrungen damit im

zunehmend technokratischen New York der 1980er und

90er Jahre, das für »Verlierer« und eine Bohème im

freien Fall keinerlei Empathie und Freiräume mehr

übrig hat.

Die literarische Wucht der dichten Texte besteht in

ihrem denkbar unsentimentalen Blick auf Einzelfälle

und Alltägliches. Ihre grimmige Lakonie vernachlässigt

dabei jedoch nie eine tiefe Solidarität mit den Geschei-

terten und ihrem unzerstörbaren Wunsch nach würde-

vollem Leben.

Shulamith Firestones letztes Buch berichtet über verlo-

rene Kämpfe mit und gegen Institutionen. Es ist genau

diese Perspektive der Fürsprache – die Stimme, die für

die Verstummten spricht –, die das Buch zu einem

genuin feministischen Vermächtnis macht: Das Private

ist politisch – wenn es öffentlich wird. Es handelt sich

um Fallstudien.

»Airless Spaces« erschien, herausgegeben von Chris Kraus, im Verlag Semiotext(e), Pasadena/USA 1998

Shulamith Firestone (1945-2012) zählte zu den Mitbegründerinnen und exponiertesten Figuren des Radikalfeminismus in den USA. Nach dem Erscheinen von The Dialectic of Sex. The Case for Feminist Revolution (1970), durch das sie große Bekanntheit erlangte, zog sich Firestone zunehmend zurück. Ihre letzten Jahre waren von einer ernsthaften psychischen Erkrankung gezeichnet.

Benjamin Dittmann studierte Neuere und Ältere Deutsche Literatur und Philosophie in Bonn und Berlin. Konzipiert, lektoriert, recherchiert und übersetzt.

ca. 140 S., ca. € 16,-ISBN 978-3-85132-930-8

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Film / Medien

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Film und Gesellschaft denken mit Siegfried KracauerHg. von Bernhard Groß, Vrääth Öhner, Drehli Robnik

Zwischen Alltagsdiagnose, Theoriebildung und philo-

sophischer Essayistik: Siegfried Kracauer hinterlässt uns

am Film geprägte Modelle, Gesellschaft kritisch zu

denken. Diesem Denken, seiner Geschichte, seiner

Aktualität und seinen unerschlossenen Potenzialen

gehen die film-, medien-, geschichts- und sozialtheore-

tischen Beiträge dieses Bandes nach.

Mit Kracauer lässt sich ein Verständnis des Films gewin-

nen, das über bloßen Abbildrealismus und Regelpoetik

hinausgeht. Das betrifft die oft problematischen Nah-

beziehungen zwischen Film und einem »Denken von

Gesellschaft, das der Erfahrung affin, von Wahrneh-

mung durchquert, zur Geschichtlichkeit geöffnet und

ins Theoretische gewendet ist«.

Siegfried Kracauer (1898-1966) flüchtete 1933 über Paris in die USA, als Soziologe und Philosoph beeinflusste er die Frankfurter Schule.

Bernhard Groß ist Professor für Filmwissenschaft an der Universität Jena.

Drehli Robnik Theoretiker in Sachen Film & Politik, Essayist, »Edutainer« in Wien.

Vrääth Öhner Universitätsassis tent am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, derzeit am Ludwig-Boltz-mann-Institut für Geschichte und Gesellschaft.

154 S., EUR 20,–ISBN 978-3-85132-924-7

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Kultur- und Gesellschaftstheorie / Brasilien

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Suely Rolnik

Zombie AnthropophagieZur neoliberalen Subjektivität

Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Oliver Precht

In Zombie Anthropophagie fragt Suely Rolnik, ob die

perverse Funktionsweise des neoliberalen Kapitalismus

aus einer brasilianischen Perspektive zur Darstellung

gebracht werden kann: Welche Lehren lassen sich aus

der ausgesprochen grausamen Kolonialgeschichte

Brasiliens ziehen? Können wir von den brasilianischen

Indigenen etwas lernen über die Funktionsweise des

Kapitalismus, der so maßgeblichen Anteil an ihrer

Auslöschung hatte? Kann die von den sogenannten

»Wilden« praktizierte rituelle Menschenfresserei heute

noch als Paradigma für den Widerstand gegen kolonia-

le Ausbeutung dienen, wie sie es für die Avantgarden

der 1920er und 60er Jahre konnte? Oder hat sich nicht

vielmehr der neoliberale Kapitalismus die kannibalische

Weltsicht längst schon zu eigen gemacht?

Reihe: Neue Subjektile

Suely Rolnik ist Philosophin und Kulturwissenschaftlerin an der Universidade Católica de São Paulo. Neben ihren zahlreichen Publikationen und Übersetzungen, unter anderem mit Félix Guattari (Micropolítica. Cartografias do desejo), arbeitet sie auch als Kuratorin und Psychoanalytikerin.

Oliver Precht ist Philosoph und Literaturwissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

107 S., € 14,-ISBN 978-3-85132-923-0

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Kultur- und Gesellschaftstheorie / Frankreich

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Michaela Ott

Welches Außen des Denkens?Französische Theorien in (post)kolonialer Kritik

Dieses Buch bietet einen kritischen historischen Durch-

gang durch die französische Theoriebildung von 1944

bis heute. Sein Fokus liegt auf dem »Denken des

Außen« – dem hervorstechendsten Anspruch der fran-

zösischen Theorien in der zweiten Hälfte des 20. Jahr-

hunderts. Dem Appell, sich dem »Anderen« und den

Grenzen des Denkbaren auszuliefern.

Das Denken des Außen fand seinen Niederschlag in

der Kritik der Autorposition und in Versuchen des Spre-

chenlassens des Materials, in diskursiven Selbstent-

mächtigungen und Verzeitlichungen des Strukturalen,

in entgrenzenden Lektüren von Literatur und Kunst, in

Begriffserfindungen und disziplintransversalen Theorie-

entwürfen.

Aber so wagemutig und unhintergehbar diese Ansätze

bis heute sind, so haben sie doch Entscheidendes

übersehen: die anderskulturellen Personen und ihr

Wirken auf dem französischen Territorium, ja die zuneh-

mende Heterogenisierung Frankreichs selbst.

In ihrer umsichtigen Darstellung der einflussreichen

französischen Philosophien fragt Michaela Ott auch

nach der methodischen Farbenblindheit, nach der

Taubheit des philosophischen Denkens und nach den

Stimmen, die zu hören gewesen wären und zumindest

heute – oft unabweisbar – wahrzunehmen sind.

Michaela Ott ist Professorin für Ästhetische Theorien an der Hochschule für bildende Künste (HFBK) in Hamburg.

218 S., € 26,-ISBN 978-3-85132-925-4

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Psychologie / Kunsttherapie

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Karl-Heinz Menzen

Drei auf einer BankEin Neurologe, ein Kunst- und ein Quantentheoretiker im Gespräch über Funktion und Wirkung der Bilder und über ein Fach, das Neuro-Ästhetik heißt

Karl-Heinz Menzen, Wegbereiter der Kunsttherapie,

geht in diesem Buch auf die wissenschaftlichen Hinter-

gründe seiner Disziplin ein.

Viele Gesundheitsberufe, vor allem die der klinischen

Psychologen und der tiefen- und analytischen Psycho-

therapeuten, haben etwas gemein: Sie kümmern sich

um die inneren Bilder von Menschen. Oft sind es behin-

derte, psychisch oder neurologisch kranke Menschen,

denen mithilfe der Methoden der Kunsttherapie besser

als mit anderen Methoden geholfen werden kann.

Der Autor lässt daher in seinem Buch einen Neurolo-

gen und einen Kunsttheoretiker zusammenkommen,

um diese Vorgänge zu erklären. Er lädt schließlich einen

Dritten ein, einen Quantentheoretiker, der die Funktion

der kleinsten Sinn-Einheiten – der ›Quanten‹ – in die

Wahrnehmungsprozesse einführt. Der quantentheoreti-

sche Blick auf die Welt verändert die herkömmlichen

Sichtweisen auf die Kunsttherapie. Das neue, daraus

hervorgehende Fach – die ›Neuro-Ästhetik‹ – verleiht

auch dem Unbewussten einen merklich neuen, wissen-

schaftlich fundierten Stellenwert.

Karl-Heinz Menzen ist Professor für Kunsttherapie an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Er war klinischer Psychologe, leitete eine Beratungsstelle für psychisch schwer erkrankte Menschen und spezialisierte sich im Fach Neuro-logie. Er gehörte zu jener Arbeits-gruppe, die Anfang der 1980er die Kunsttherapie und deren klinische Standards neu formulierte.

311 S., € 36,-ISBN 978-3-85132-932-2

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Kulturgeschichte / Medizingeschichte

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Sabine Arnaud

Die Erfindung der Hysterie im Zeitalter der Aufklärung(1670-1820)

Aus dem Französischen von Heiko Pollmeier

Das Buch rekonstruiert erstmals die frühe Genese und

Veränderungen des medizinischen Begriffs »Hysterie«.

Die Karriere dieser Kategorie beginnt nämlich weit

früher als bisher angenommen – im 18. und nicht erst

im 19. Jahrhundert – und wurde auch schon früh in

einen medizinischen Kontext gestellt. Die mit dem

religiösen Erleben einhergehenden Konvulsionen

waren dagegen nur selten Gegenstand von Schriften

zur hysterischen Pathologie.

Anfangs wurde die Hysterie auch noch nicht als typisch

weibliches Leiden aufgefasst, sondern wurde vielmehr

mit der Aristokratie assoziiert. Erst mit der Französi-

schen Revolution beginnen die Ärzte, die Hysterie als

eine Krankheit darzustellen, von der vor allem Frauen

aller Gesellschaftsklassen betroffen sind.

Das Buch hat mehrere Preise gewonnen und ist in

mehrere Sprachen übersetzt worden. Es bietet ein

reichhaltiges Quellenmaterial, das, zum Teil erstmals in

deutscher Spreche zugänglich, für weitere Forschungen

herangezogen werden kann.

»L’invention de l’hystérie au temps des Lumières (1670-1820)« erschien bei Éditions de l’EHESS, Paris 2014

Sabine Arnaud ist Programmdirek-torin am CNRS – Centre Alexandre Koyré Histoire des Sciences et des Techniques, Paris.

ca. 450 S., ca. € 40,-ISBN 978-3-85132-933-9

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Philosophie

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Erik M. Vogt

Zwischen Sensologie und ästhetischem DissensEssays zu Mario Perniola und Jacques Rancière

Erik M. Vogt spürt in den Texten zweier herausragender

ästhetischer Denker der Gegenwart – Mario Perniola

und Jacques Rancière – deren Verknüpfungen von

Ästhetik und Politik nach. Bei beiden zeigt sich eine

Verdoppelung des Ästhetischen: Erstens in eine »pri-

märe Ästhetik«, in deren Rahmen die Konstitutionswei-

sen der bestehenden »sensologisch-kommunikativen«

(Perniola) beziehungsweise »polizeilich-konsensuellen«

Welt (Rancière) analysiert und neue affektive Praktiken

elaboriert werden; und zweitens in eine »sekundäre

Ästhetik«, welche sich in ihren konkreten Identifizierun-

gen von Kunst einer Ästhetik des Realen und einer

Ästhetik des Restes zuwendet. Beide Formen werden in

vielfache Bezüge zu zeitgenössischen Konzepten wie

Slavoj Žižeks und Robert Pfallers »Interpassivität« oder

Alain Badious »Inästhetik« gesetzt.

Erik M. Vogt, geboren in Oberöster-reich, ist Professor für Philosophie am Trinity College in Hartford (USA). Er unterrichtet auch noch an der Universität Wien und war zuvor u.a. an Universitäten in New Orleans, Oxford (England) tätig.

ca. 250 S., € 36,-ISBN 978-3-85132-929-2

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Philosophie

Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Anna Babka

postcolonial-queerErkundungen in Theorie und Literatur

Begriffe wie gender, queer und postcolonial bilden den

theoretischen Fokus des Bands, der einen weiteren

Baustein zur Verankerung der Gender-, Queer- und

Postcolonial Studies in der (germanistischen) Literatur-

und Kulturwissenschaft liefern soll.

Teil I enthält Überblicke und Einsichten zu den ver-

schiedenen »Studies«, Teil II ein breites Spektrum

exemplarischer Lektüren ausgehend von der Literatur

des 18. Jahr hunderts (Heinrich von Kleist) und 19. Jahr-

hunderts (Karl May) über die Literatur der Jahrhundert-

wende und der Moderne (Robert Michel, Else Lasker-

Schüler) bis zur Literatur des 20. Jahrhunderts (Barbara

Frischmuth, Elfriede Jelinek, Josef Winkler) und der

Literatur nach der Jahrtausendwende (Semier Insayif ).

Anna Babka ist assoziierte Profes-sorin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Sie lehrt und forscht u.a. im Bereich zeitgenös-sischer deutscher Literatur, der Gender Studies und der Postkolo-nialen Studien.

303 S., € 36,-ISBN 978-3-85132-928-5

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14 Verlag Turia + Kant, Frühjahr 2019

Turia Reprint

Fortsetzung unserer Reihe von preisgünstigen Neuauflagen vergriffener Bände aus dem Archiv:

Michel de Certeau: Theoreti-sche Fiktionen. Geschichte und PsychoanalyseISBN 978-3-85132-941-4, 19,–

Dominik Finkelde: Slavoj Žižek zwischen Lacan und HegelISBN 978-3-85132-946-9, 16,–

François Jullien: Vom IntimenISBN 978-3-85132-940-7, 22,–

Walter D. Mignolo: Epistemi-scher UngehorsamISBN 978-3-85132-943-8, 14,–

Juan-David Nasio: Der unbe-wusste KörperISBN 978-3-85132-944-5, 19,–

J.-B. Pontalis: Zusammenfas-sende Wiedergabe der Semi-nare IV–VI von Jacques LacanISBN 978-3-85132-942-1, 19,–

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VERLAG TURIA + K ANT

Philosophie Psychoanalyse Kulturwissenschaften

Schottengasse 3A / 5 / DG 1

A-1010 Wien

Telefon +43(0) 699 107 08 978

E-Mail: [email protected]

Büro Berlin

Crellestraße 14 / Remise

D-10827 Berlin

Telefon +49(0) 30 61 29 63 74

Telefax +49(0) 30 61 29 63 78

E-Mail: [email protected]

Der Verlag Turia + Kant wird im

Rahmen der Kunst förderung vom

Österreichischen Bundeskanzleramt

unterstützt.

Erscheinungstermine, Inhaltsverzeichnisse

und weitere Details auf www.turia.at.

Änderungen und Fehler vorbehalten.

BUCHHANDELSAUSLIEFERUNGEN

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Medien Service Runge (MSR)

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Günter Thiel

Reiharting 11

A-4652 Steinerkirchen/Traun

Handy: +43(0) 664 / 391 28 35

E-Mail: [email protected]