15
1 Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik Anmerkungen zu Teil 2 [email protected]

Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

  • Upload
    nikki

  • View
    29

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik. Anmerkungen zu Teil 2. [email protected]. Rohschallspektrum. Rohschall an der Glottis: Amplitude der Obertöne fallen um ca. 12 dB pro Oktave ab -> z. B. 200 Hz: 60 dB 400 Hz: 48 dB 800 Hz: 36 dB. Übertragungsfunktion des Filters. - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

1

Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

Anmerkungen zu Teil 2

[email protected]

Page 2: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

2

Rohschall an der Glottis:Amplitude der Obertöne fallen um ca. 12 dBpro Oktave ab-> z. B. 200 Hz: 60 dB

400 Hz: 48 dB800 Hz: 36 dB

Rohschallspektrum

Übertragungsfunktion des Filters

F1 F2 F3

Verknüpfung Quelle und Filter

Sprachschall: Multiplikation von Rohschallspektrum und Übertragungsfunktion=> wenn Quellsignal Linienspektrum hatte, dann auch Ausgangssignal!

F1

Ansatzrohr lässt Resonanzfrequenzen desEingangssignals verstärkt durch und dämpft andere=> Vorstellung: Ansatzrohr als neutrales Rohr

Page 3: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

3

zum Thema Ansatzrohr („neutrales Rohr“)

- viele vereinfachende Annahmen (Siehe Skript S. 13), u. a. „schallharte Glottis“ => totale Reflexion bei Impuls

Voraussetzung für Bildung stehender Wellen (Resonanzen):- Schwingungsbauch an Glottis (wegen totaler Reflexion- Schwingungsknoten an den Lippen (kein Reflexionswiderstand)

Zur Berechnung der stehenden Wellen im neutralen Rohr suchen wir also diejenigen Wellen, die an der Glottis einen Schwingungsbauch und an Lippen Schwingungsknoten haben

- Stehende Welle = Überlagerung zweier gegenläufig fortschreitender Wellen gleicher Frequenz und gleicher Amplitude => konstante Positionen von Schwingungsbäuchen und Schwingungsknoten

Page 4: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

4

- 2. Welle mit diesen Eigenschaften:

Cosinuswelle, die zu ¾ in das Ansatzrohr passt => Wellenlänge = 4/3*L

- 3. Welle mit diesen Eigenschaften:

Cosinuswelle, die zu 5/4 in das Ansatzrohr passt => Wellenlänge = 4/5*L

- 1. Welle, die diesen Bedingungen genügt:

Cosinuswelle, die zu ¼ in das Ansatzrohr passt => Wellenlänge = 4*L

Page 5: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

5

- In Wirklichkeit ist das menschliche Ansatzrohr nicht und die Glottis nicht zu jedem Zeitpunkt verschlossen=> keine einzelnen Resonanzfrequenzen, sondern Frequenzbänder (Formanten)

- gekennzeichnet durch Frequenzlage und Bandbreite (Frequenzbereich, den der Formant bei –3dB unter seiner Spitzenamplitude in der Breite einnimmt)

Formanten

Bandbreite von F2

Page 6: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

6

Verknüpfung von Quelle und Filter

a) Im Frequenzbereich: Multiplikation Rohschallspektrum x(f) mit Übertragungsfunktion h(f) des Filters=> y(f) = x(f) * h(f)

b) Im Zeitbereich: Faltung des Quellsignals x(t) mit h(t)=> vereinfachte Formel: y(t) = x(t) * h(t)

steht eigentlich für:

y(t) = Ausgangssignalx(t) = Druckschwankungen an Glottish(t) ist hier komplex, da die Systemantwort länger dauert als der auslösende Impuls und somit auch noch darauf folgende Impulse beeinflusst

Page 7: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

7

Formantverschieber

- modelliert die Form des Ansatzrohrs bei der Produktion von Schwa (Vokalsystem als Abbildung der geometrischen Veränderungen gegenüber dem neutralen Rohr)- nach oben geöffnet: Verengung- - bedeutet: Absenkung des Formanten zum Plosiv hin- + bedeutet: Erhöhung des Formanten zum Plosiv hin- bilabial: Verengung im 8. Achtel des Vokaltrakts- alveolar: Verengung im 7. Achtel des Vokaltrakts- velar: Verengung im 5. Achtel des Vokaltrakts

velar alveolar bilabial

Page 8: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

8

velar alveolar bilabial

- Vorhersage Formantverschieber bei bilabialer Verengung: - - - => F1, F2 und F3 fallen zum Plosiv hin (steigen zum Vokal hin)

- Vorhersage Formantverschieber bei alveolarer Verengung: - + + => F1, F2 und F3 fallen zum Plosiv hin (steigen zum Vokal hin)

- Vorhersage Formantverschieber bei velarer Verengung: - + - => F1, F2 und F3 fallen zum Plosiv hin (steigen zum Vokal hin)

Page 9: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

9

Lautklassen im Oszillogramm

- wichtigste Merkmale im akustischen Zeitsignal:

- Amplitude- Periodizität (-> Stimmqualität)- Nulldurchgangsdichte (Anzahl, wie oft der Signalmittelwert (Nullinie) durchlaufen wird- Extremwertdichte (Anzahl der Signalpunkte, in denen sich die Signalrichtung von positiv nach negativ (bzw. umgekehrt) ändert

Bei Vokalen:

- Nulldurchgangsdichte spiegelt F1 wieder (hoch bei a, niedrig bei i und u)- Extremwertdichte spiegelt F2 wieder (niedrig bei u, hoch bei i)

[i]: niedrige Nulldurchgangsdichte, hohe Extremwertdichte

[u]: niedrige Nulldurchgangsdichte, niedrige Extremwertdichte

Page 10: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

10

Nasale

- Hauptansatzrohr: Rachen und Nasaltrakt- Nasaltrakt hat Eigenresonanz bei ca. 250 Hz => diese Frequenzen werden verstärkt, andere gedämpft- zusätzlich noch Antiresonanzen des Mundraums, die dem Sprachschall Energie entziehen

Page 11: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

11

(Warum sieht der Formantverschieber so aus, wie er aussieht? Warum ist F1 zweimal unterteilt, F2 viermal, F3 sechsmal? Und woher kommen überhaupt die ganzen Achtel, z. B. alveolar = Verengung im siebten Achtel?)=> http://www.phonetik.uni-muenchen.de/~reichelu/kurse/akustik/aap_2f_4p.pdf

Nachtrag zum Formantverschieber

Page 12: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

12

Entsprechend den Vorzeichen der drei Empfindlichkeitsfunktionen (siehe Link) teilen Mrayati, Meyer-Eppler und Ungeheuer den Vokaltrakt in 23=8 Regionen auf. In jeder dieser Regionen verhält sich der Vokaltrakt bezüglich aller drei Formanten gleich.

Page 13: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

13

Nachtrag: Nomogramm- horizontale Achse: artikulatorischer Parameter = Länge des Hinterrohrs [cm]- vertikale Achse: akustischer Output = Resonanzfrequenzen des Vokaltrakts [Hz]

- F1h – F3h: Formanten des Hinterrohrs für alle möglichen Längen des Hinterrohrs- F1v – F3v: Formanten des Vorderrohrs für alle möglichen Längen des Vorderrohrs

Page 15: Tutorium zur Einführung in die Phonetik II - Akustik

15

Erinnerung: Area-Funktion:

- “Die Querschnittsfläche des Vokaltrakts als Funktion der Entfernung von der Glottis”- Die akustischen Eigenschaften des Vokaltrakts (Resonanzfrequenzen / Formanten) hängen allein von der Fläche ab, nicht von der Form.