13
TYPICALLY GERMAN? WIE DAS AUSLAND DIE DEUTSCHEN SIEHT

Typically German?

  • Upload
    dci-ag

  • View
    232

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

 

Citation preview

Page 1: Typically German?

Typically German? Wie das ausland die deutschen sieht

Page 2: Typically German?

Ein Blick von außen kann nicht schaden – oder doch?

Allgemein werden wir Deutschen in vielen Ländern bekanntermaßen als

fleißig, aber ziemlich steif und humorlos angesehen. Worauf man bei einer

ausgiebigen Recherche in Presse und Internet über das Deutschlandbild

in Großbritannien und den Vereinigten Staaten so stößt, das haben wir auf

den folgenden Seiten für Sie zusammengefasst. Vieles ist nicht unbedingt

erfreulich, zeichnet aber - mit Witz verstanden - eine recht amüsante, von

kulturellen Unterschieden und Missverständnissen geprägte Karikatur unserer

Kultur.

Die aufgeführten Vorurteile und Stereotypen stellen natürlich ein überspitztes

Bild davon dar, wie man uns Deutsche sieht. Fast jeder Brite oder Amerikaner,

der einmal längere Zeit in Deutschland verbracht hat, ist positiv überrascht

und ändert seine Meinung anschließend.

Dass wir in den folgenden Kapiteln so schlecht wegkommen, liegt sicherlich

unter anderem auch daran, dass man über negative Eigenschaften

grundsätzlich einfach mehr zu sagen und zu lachen hat als über die positiven

Seiten der Anderen.

Ein kleiner Trost vorweg: Die BBC führt jedes Jahr den „BBC Country Rating

Poll“, eine Studie zum Ansehen und Einfluss verschiedener Schlüsselländer in

der Welt durch. Die Studie bezieht sich auf die Frage, ob das jeweilige Land

1.1

typically German? Wie das Ausland die Deutschen sieht

Page 3: Typically German?

insgesamt einen eher positiven oder negativen Einfluss auf die Welt hat. Seit

Deutschland 2008 in die Studie einbezogen wird, belegt es jedes Jahr einen

Spitzenplatz. Im März 2011 haben wir erneut den ersten Platz bei der Studie

belegt. Die folgenden Vorurteile sollten daher mit Humor verstanden werden –

für den wir ja offenbar im Ausland nicht sonderlich berühmt sind.

Page 4: Typically German?

USA: Krauts und Squareheads mit guten Autos

Sauerkraut essende Quadratschädel?

Die wohl bekannteste Bezeichnung, die unsere Freunde aus den Vereinigten

Staaten für uns Deutsche verwenden, ist „Krauts“. Die Bezeichnung stammt

mit höchster Wahrscheinlichkeit von dem Wort Sauerkraut ab. Über die

genaue Zeit und Herkunft dieses Spitznamens herrschen unterschiedliche

Ansichten. So wird sie beispielsweise auf die einstige Verwendung von

Sauerkraut als Vitamin C-Lieferant zur Vorbeugung der Skorbut in der

Schifffahrt, oder auf dessen hohen Konsum in Kriegszeiten zurückgeführt.

Ein weiterer Spitzname aus Kriegszeiten ist „Squareheads“ (Quadratschädel,

sinngemäß). So wurden Deutsche und Skandinavier einst bezeichnet, da man

ihnen besonders große Köpfe nachsagte.

Ein kleiner Witz zur Untermalung:

Why do Germans pay 6 marks for a haircut?

One mark for each side.

(Übersetzung: Warum kostet ein Haarschnitt für Deutsche 6 Mark? Eine Mark

für jede Seite).

Allgemein sind viele Amerikaner offenbar überzeugt, wir Deutschen

würden uns ausschließlich von Sauerkraut und Würsten ernähren.

Dazu selbstverständlich immer ein Bier, gekleidet mit dem typisch

deutschen Gewand: Lederhosen oder Dirndl. Das Bild des typischen

Oktoberfestbesuchers wird scheinbar noch heute gerne auf das gesamte

Land übertragen. Angeblich wurden in deutschen Städten schon

1.2

Page 5: Typically German?

anpassungsfreudige Amerikaner angetroffen, die sich höchst erstaunt

in bayrischer Trachtenkleidung in einer Straßenbahn voller ganz normal

gekleideter Deutscher wiederfanden.

Mittelalter in „Old Europe“

Berichte von Auslandsaufenthalten und –reisen in den USA beinhalten auch

heute noch oft kuriose Nachfragen, ob es denn bei uns auch Elektrizität aus der

Steckdose und Toiletten mit fließendem Wasser gebe. Manch einer fragt sich

auch, wie es wohl jetzt bei uns läuft, seit Hitler in die DDR geschickt wurde, um

dort einmal richtig für Ordnung zu sorgen.

Doch Spaß und Vorurteile beiseite, es gibt auch zahlreiche Amerikaner, die sich

wirklich für Deutschland interessieren. Meist sind sie begeistert von unseren

Schlössern und unserer vielseitigen Architektur, deren Zeugnisse teils noch aus

dem Mittelalter stammen.

Unsere Rettung: Bier und Autos

Auch unser gutes Bier und natürlich deutsche Autos werden im „Land der

unbegrenzten Möglichkeiten“ geschätzt.

Ganz nebenbei ein statistischer Fakt zu unserem angeblich rekordverdächtigen

Bierkonsum: In der Weltrangliste nehmen übrigens die Tschechen den

Spitzenplatz ein.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass viele US-Amerikaner schlicht

ein etwas veraltetes Bild von Deutschland und Europa haben. Die meisten

sind allerdings nach einem tatsächlichen Deutschlandbesuch ganz angetan

von unserer Heimat, auch wenn ihnen amerikanische Annehmlichkeiten wie

klimatisierte Hotelzimmer, kostenfreie Toiletten und große Portionen beim

Essen gelegentlich etwas fehlen.

Page 6: Typically German?

Aus britischer Sicht: präzise Hunnen mit hohem Lebensstandard

Bier, Krieg, Fußball

Verschiedene Umfragen in Großbritannien ergaben auf die Frage „An was

denken Sie, wenn Sie an Deutschland denken?“ folgende Top-Antworten: Bier,

Fußball, Zweiter Weltkrieg, pünktlich, Berlin, Oktoberfest.

Der Zweite Weltkrieg scheint das Deutschlandbild in Großbritannien bis heute

besonders stark zu prägen. Nazi-Witze über die Deutschen gibt es zuhauf, und

besonders in der Fußballberichterstattung werden sehr gerne Metaphern aus

der Kriegszeit wie „Blitzkrieg“ oder „Panzer“ verwendet. Schon vor dem Krieg

waren die Deutschen hier als besonders barbarisches, gewalttätiges Volk

verschrien und werden auch gerne als „Huns“ (Hunnen) bezeichnet.

Es ist wohl bekannt, dass Deutsche nicht über „Hitler-Witze“ lachen. Unter

anderem daher kommt vielleicht auch die Vorstellung des humorlosen

Deutschen.

Pünktlich, preußisch, penibel

Berühmt sind wir in England (wie in vielen anderen Ländern) außerdem für

eine Vielzahl von Eigenschaften, die sich auch als „Preußische Tugenden“

bezeichnen lassen: Pünktlichkeit, Fleiß, Pflichtbewusstsein und eiserne

Disziplin. Deutsche gelten außerdem als penibel und übertrieben gesetzestreu.

Mancher Brite wundert sich über deutsche Fußgänger, die selbst morgens um

vier Uhr an einer leeren Straße vor einer roten Ampel stehen bleiben.

Was Pünktlichkeit betrifft, liegt das Missverständnis vermutlich, wie fast

immer, wenn es um Vorurteile geht, in kulturellen Unterschieden.

1.3

Page 7: Typically German?

In Großbritannien gehört es beispielsweise zum guten Ton, etwas verspätet

zu Einladungen zu erscheinen. So gibt man dem Gastgeber Zeit, auch

wirklich mit allen Vorbereitungen fertig geworden zu sein (Achtung: Dies

gilt nicht für geschäftliche Termine). Ein deutscher Gastgeber wäre über

eine Verspätung vermutlich weit weniger erfreut, womit wir beim nächsten

Unterschied angekommen wären: Wir Deutschen sind es gewohnt, unsere

Meinung direkt zu sagen und auch Kritik offen auszusprechen. Das kann bei

einem Briten schon als grob unfreundlich gelten, verpackt er doch selbst eine

gegensätzliche Meinung eher in ein „Könnte es nicht möglicherweise auch

sein, dass...?“

Spaß, ein Fremdwort?

Viele Briten sagen über die Deutschen, sie arbeiten viel und lachen wenig.

Natürlich amüsiert man sich auch in Großbritannien über unseren vermeintlich

endlosen Bier- und Wurstkonsum.

Wie fast überall sind wir übrigens auch in England dafür berühmt, im Urlaub

früh morgens sämtliche Liegestühle und Strandplätze mit Handtüchern

belegen.

Made in Germany

Positiv bemerkt werden unsere starke Wirtschaft, gute

Ausbildungsmöglichkeiten und Umweltschutz. Auch deutsche Autos und

Markenprodukte werden geschätzt und sind für ihre hohe Qualität berühmt.

Außerdem blickt man in Großbritannien positiv auf unsere wissenschaftlichen

und technischen Leistungen und man schreibt uns eine gute Infrastruktur

zu. Aus britischer Sicht genießen wir zudem in Deutschland einen hohen

Lebensstandard.

Page 8: Typically German?

German Sore Spots: Unsere wunden Punkte

Soso, unter anderem sind wir also für unsere angebliche Humorlosigkeit

berühmt. Um das Gegenteil zu beweisen, sehen wir uns doch jetzt

zusammenfassend einmal die wunden Punkte an, die man im

englischsprachigen Ausland offenbar gerne humoristisch angreift – als Belege

ziehen wir hierbei nichts minderes herbei als englische Witze auf unsere

Kosten.

Liebe Leser, wenn Engländer oder Amerikaner in Ihrer Nähe sind, sollten Sie

an dieser Stelle unbedingt lachen – egal, ob sie sie lustig finden oder nicht.

Sollten Sie die Witze nicht lustig finden – nicht schlimm. Sagen Sie es einfach

niemandem.

Essgewohnheiten

Germans make fast automobiles because anything that doesn’t move fast

enough in Germany is in danger of getting ground up into sausage.

Übersetzung:

Deutsche bauen so schnelle Autos, weil alles, was nicht schnell genug ist,

Gefahr läuft, zu Wurst verarbeitet zu werden.

1.4

Page 9: Typically German?

Deutsche Sprache und Aussprache (des Englischen)

An Englishman, Spaniard, Frenchman, and German were having a drink in a

garden. A butterfly swooped down and sat on the edge of the table.

“Ah, a butterfly”, said the Englishman, “What a lovely name for such a delicate,

beautiful creature”.

“In my country, it’s papillon”, said the Frenchman, “the word just rolls off the

tongue -- papillon”.

“Well, we call the lovely creature a mariposa”, said the Spaniard, “mariposa”.

The German replied: “Und vat ist wrong mit Schmetterling?”

(Hier amüsiert man sich über den harten Klang deutscher Worte, auch wenn sie

für etwas sehr zartes stehen, in diesem Fall den Schmetterling, der in anderen

Sprachen so poetisch klingt wie butterfly, papillon oder mariposa).

Arbeitswut

What’s the difference between an English, a French and a German pensioner?

The English one takes a Whisky and goes fishing.

The French one takes a glass of wine and goes to play Boule.

The Germany one takes his cardiac drug and goes to work.

Übersetzung:

Was ist der Unterschied zwischen einem britischen, einem französischen und

einem deutschen Rentner?

Der Engländer trinkt einen Whisky und geht fischen.

Der Franzose trinkt ein Glas Wein und geht Boule spielen.

Der Deutsche nimmt seine Herztabletten und geht arbeiten.

Page 10: Typically German?

Der Zweite Weltkrieg

Football is a simple game: 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end,

the Germans always win.

Übersetzung:

Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball

nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.

I heard that now that Germany was reunited they were thinking about getting

a new name.

Odd...Germany was always keen on giving its neighbours a new name...

GERMANY.

Übersetzung:

Ich hab gehört, dass man in Deutschland jetzt nach der Wiedervereinigung

darüber nachdenkt, das Land umzubenennen. Komisch… Sonst waren die

Deutschen doch eher scharf darauf, ihren Nachbarländern einen neuen Namen

zu geben… nämlich DEUTSCHLAND.

Page 11: Typically German?

Humorlosigkeit und Unfreundlichkeit

Do you know why Germans build such high-quality products? So they won’t

have to go around being nice while they fix them.

Übersetzung:

Warum bauen die Deutschen so hochwertige Qualitätsprodukte? Damit Sie

nachher nicht freundlich sein müssen, wenn sie sie reparieren müssen.

What is the definition of the European Heaven?

British humour, French food, German technology.

And the European Hell?

British food, German humour, French technology.

Übersetzung:

Wie sieht der europäische Himmel aus? Britischer Humor, französisches Essen

und deutsche Technologie. Und die europäische Hölle? Britisches Essen,

französische Technologie und deutscher Humor.

Page 12: Typically German?

Und was jetzt?

Insgesamt müssen wir uns keine Sorgen machen. International genießen

wir trotz allem – summa summarum – ein positives Ansehen. Und unser Ruf

bessert sich offenbar mit jedem Jahr ein wenig mehr.

Menschen, die uns noch nicht so gut kennen gelernt haben, haben vielleicht

etwas merkwürdige Vorstellungen von unserem Alltag. Wer jedoch längere Zeit

in Deutschland verbracht hat, ist meist positiv überrascht.

Das Beste, was wir gegen negative Vorurteile tun können, ist die betroffenen

Länder zu besuchen und möglichst viele Menschen vom Gegenteil zu

überzeugen.

Tipps für den Auslandsaufenthalt: Viel lachen, Aussprache üben und lieber mal

ein paar Minuten zu spät zu Verabredungen kommen.

1.5

Page 13: Typically German?

Für mehr Informationen kontaktieren Sie uns:

0800-050 8050www.wallstreetinstitute.de