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UE Kinderopern
All the King´s Men
L’elisir d‘amore
Die Heilige Ente
Das schlaue Füchslein
Das geheime Königreich
Die Entführung aus dem Serail
Die Zauberflöte
La Cenerentola
Il barbiere di Siviglia
Dulcinea
Universal Edition
3
Vorwort Zehn spannende und auf neugierige Kinderohren wartende Operngeschichten werden Ihnen in diesem speziellen Katalog UE Kinderopern fürs Abo vorgestellt. Unserem jüngsten Publikum wird erzählt, dass bereits einige Jahrzehnte vor Walt Disney Maestro Rossini das beliebte Märchen um Aschenputtel musikalisch darstellte. Dass es dem großen Mozart gelang, auf witzige und lehrreiche Art und Weise, die Herzen von Groß und Klein zu erobern. Seine Opernhauptfiguren laden Kinder, aber auch ihre erwachsenen Begleiter zu zwei abenteuerlichen Reisen ein, auf denen nach Glück und Liebe gesucht wird. Der große Natur- und Lebensbewunderer Janáček zieht mit der rührenden Geschichte der Füchsin Schlaukopf jedes Kind in seinen Bann und lässt uns das Schicksal seiner kleinen Tierfreunde miterleben. In Dulcinea wird bei den Kindern die Liebe zu den „langweiligen“ Büchern erweckt, und zwar in dem Moment, in dem die Hauptfiguren aus dem Buch hervorkommen und beginnen, den jungen Zuschauern von ihren spannenden und lustigen Abenteuern zu berichten. Blättern Sie den Katalog UE Kinderopern fürs Abo durch und erfahren Sie mehr. Die vorgestellten Opern, die ungefähr 60 Minuten dauern, eignen sich ideal für Kinder ab vier Jahren. Auf diesen abenteuerlichen Reisen werden sie zu neuen Erkenntnissen kommen, viel Witziges erleben und Liebe und Interesse für die spannende Opernwelt entdecken. Ihre UE Promotion
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Inhalt
Vorwort ................................................................................................................................................... 3
Sir Richard Rodney Bennett ................................................................................................................... 6
All the King´s Men ....................................................................................................................... 6
Gaetano Donizetti .................................................................................................................................. 8
L’elisir d’amore (Der Liebestrank) ......................................................................................... 8
Hans Gál .................................................................................................................................................. 9
Die Heilige Ente ............................................................................................................................ 9
Leoš Janáček ......................................................................................................................................... 10
Příhody lišky Bystroušky (Das schlaue Füchslein) ......................................................... 10
Ernst Krenek ......................................................................................................................................... 12
Das geheime Königreich ......................................................................................................... 12
Wolfgang Amadeus Mozart ............................................................................................................... .14
Die Entführung aus dem Serail ............................................................................................ 14
Die Zauberflöte ........................................................................................................................... 16
Gioacchino Rossini ............................................................................................................................... 18
La Cenerentola (Das Aschenputtel) .................................................................................... 18
Gioacchino Rossini ............................................................................................................................... 20
Il barbiere di Siviglia (Der Barbier von Sevilla) .............................................................. 20
Gioacchino Rossini ............................................................................................................................... 22
Il barbiere di Siviglia (Der Barbier von Sevilla) .............................................................. 22
Mauricio Sotelo .................................................................................................................................... 23
Dulcinea ......................................................................................................................................... 23
6
Sir Richard Rodney Bennett (1936–2012)
All the King´s Men (1968)
Kinderoper für Soli und Ensemble Libretto: Beverley Cross Sprache: Englisch
Rollen:
Loyalisten:
König Charles I.
Königin Henrietta Maria (Sprechrolle)
Dr. Chillingworth, wissenschaftlicher Erfinder, Ratgeber des Königs
Herold des Königs (Sprechrolle)
Trommler
Generale des Königs (min. 4)
Soldaten des Königs (min. 6, inklusive 2 Soli)
Hofdamen der Königin (min. 6, inklusive 1 Solo)
Rundköpfe:
Oberst Massey, junger Kommandant, Gloucesters Verteidiger
Die Pagen (Sprechrolle)
Colonel Masseys Soldaten (min. 6)
Frauen und Kinder von Gloucester (min. 6)
1 1 2 1 - 2 2 1 0 - Schl(5), Klav.4hd, Str
Uraufführung: 1969 Coventry, Großbritannien
Dauer: 40'
Einführung:
Richard Rodney Bennetts rührige 45-
minütige Kinderoper All the King’s Men ist
ein Auftragswerk der Coventry Schools‘
Music Association. Das Libretto stammt von
Beverley Cross. Die Vorlage dazu bildet der
im englischen Sprachraum sehr populäre
Kinderreim Humpty Dumpty, der von einer
Kanone handelt, die 1643 im englischen
Bürgerkrieg auf dem Kirchturm der Stadt
Gloucester aufgestellt und durch einen
Treffer der republikanischen Belagerer zum
Absturz gebracht wurde. Bennetts Oper
besticht vor allem durch die bezaubernden
Melodien, die beschwingte Orchestrierung
und die feinsinnige Darstellung der
Charaktere.
7
Gaetano Donizetti (1797–1848)
L’elisir d’amore (Der Liebestrank) (1832)
Fassung für Kinder
für Soli und Ensemble
Musikalische Bearbeitung: Alexander Krampe (2018)
Libretto: Felice Romani
Sprache: Italienisch
Roles:
Nemorino – junger Bauer (Tenor)
Adina – reiche junge Pächterin (Sopran)
Belcore – Sergeant (Bariton)
Dulcamara – Quacksalber (Bass)
Gianetta – junge Bäuerin (Sopran)
1 1 1 1 - 1 1 0 0 - Hf, Akk, Schl, Vl(2), Va, Vc, Kb
Uraufführung: 04.07.2018 Mailand (I), Teatro alla Scala, Solisten und Orchester des Teatro alla
Scala Academy, Pietro Mianiti
Duration: 75' Einführung in die Kinder-Version von Alexander Krampe: Bei der Kinderfassung von „Elisir d’more“ handelt es sich um eine Version der beliebten Oper von Gaetano Donizetti ohne Pause und in einem Aufzug, Dauer, etwa 70 Minuten. Die Fassung beschränkt sich auf eine Besetzung von 5 Solisten ohne Chor und einen Schauspieler. Inhaltlich wurde bei der Kürzung besonders viel Wert gelegt auf eine klare Dramaturgie und kindgerechte Verständlichkeit der Handlung. Musikalisch blieben alle wesentlichen Melodien und Bestandteile trotz zahlreicher unauffällig gestalteter Kürzungen und Striche erhalten. Diese Kurzversion der Oper ist kompakt und abwechslungsreich, kurzweilig, dabei überraschend organisch und bietet einen vollständigen Eindruck des Werkes. Die Instrumentierung folgt in jedem Detail dem Original und bietet hier und da Pointen und Farben, die in der verkleinerten Orchesterbesetzung eine Alternative zum romantischen Duktus der großbesetzten Originalpartitur darstellen. Dadurch ist die Fassung auch und besonders für junge Sänger sehr gut geeignet.
© New York Public Library
8
Hans Gál (1890–1987)
Die Heilige Ente (1922)
Fassung für Kinder
Ein Spiel mit Göttern und Menschen
Musikalische Bearbeitung: Rainer Schottstädt
Originaltext: Leo Feld; Karl M. von Levetzow
Stückfassung: Christian Schuller
Textfassung: Elke Heidenreich
Sprache: Deutsch
Rollen:
Der Mandarin (Bariton)
Li, seine Gemahlin (Sopran)
Der Kuli Yang (Tenor)
Die Tänzerin (Sopran)
Der Gaukler (Bassbuffo)
Der Bonze (Bass)
Der Haushofmeister (Tenorbuffo)
Drei Götter (Bass, Tenor, Bariton)
Schl, Hf, Klav(2), Str(6 6 4 4 2)
Uraufführung: 03.05.2003 Köln, Yakult Halle, Gürzenich-Orchester Kölner Philharmonie, Alvaro
Palmen
Dauer: 75'
Einführung in die Kinderfassung:
Wie auch Kreneks Das geheime Königreich entstand die Kinderopernfassung von Hans Gáls Die
heilige Ente aufgrund der Initiative von Christian Schuller, der die Reihe Kinderoper in der Yakult
Halle an der Oper Köln leitete. Für das Libretto mit all den Strichen (die Dauer von 3 Stunden ist
auf ungefähr 60 Minuten reduziert worden) zeichnet Christian Schuller in Zusammenarbeit mit
Elke Heidenreich verantwortlich.
In einem fernöstlichen Land beschließen die Götter aus Langeweile, sich in die Angelegenheiten
der Menschen einzumischen. Der einfache Entenzüchter Yang lässt sich auf dem Weg zum
Palast des Mandarins, wo er eine Ente für den abendlichen Festschmaus abliefern muss, durch
die Schönheit und den Gesang der Gattin des Mandarin verzaubern. So bemerkt er nicht, dass
ihm die Ente gestohlen wird. Als das Fest beginnt, droht der Mandarin Yang mit der
Todesstrafe, falls dieser die Ente nicht herbei schafft. Da greifen die Götter ein und vertauschen
die Seele von Yang mit der des Mandarin. Yang schafft die Todesstrafe ab; als er jedoch auch
die Götter für überflüssig erklärt, wird es denen zu bunt: sie machen den Seelentausch
rückgängig. Am nächsten Morgen taucht die Ente wieder auf. Der Mandarin deutet dies als
göttliches Zeichen und erhebt Yang in den Rang eines Bonzen. Der jedoch verzichtet auf diese
Ehre und will lieber in der weiten Welt sein Glück suchen.
9
Leoš Janáček (1854–1928)
Příhody lišky Bystroušky (Das schlaue Füchslein) (1922–23)
Fassung für Kinder
für Soli und Ensemble
Musikalische Bearbeitung: Alexander Krampe (2006)
Textfassung: Rudolf Těsnohlídek
Libretto: Ronny Dietrich
Sprache: Deutsch
Rollen:
Füchslein Schlaukopf (Sopran)
Jäger (Bariton)
Frau des Jägers / Specht (Alt)
Grille / Franzl (des Försters Enkel) / Eule (Sopran)
Fuchs (Sopran)
Heuschreck (Sopran)
Junger Frosch / Eichelhäher (Sopran)
Mücke / Hahn (Tenor)
Dackel (Tenor)
Dachs (Bass)
3 Hennen (2 Soprane, Alt)
Waldgetier (Kinder- und Jugendchor l SA)
Stimme des Waldes (Kinder- und Jugendchor l SA)
Fuchskinder (Kinderchor)
Blaue Libelle, Fliegen (Ballett)
Eichhörnchen, Igel, ein Fuchsjunges, allerlei Waldgetier
1 1 1 1 - 1 0 0 0 - Schl, Akk, Str(1 1 1 1 1)
Uraufführung: 26.12.2006 Zürich, Opernhaus Zürich / Dir. Thomas Barthel
Dauer: 65'
Ronny Dietrich über die Kinderfassung:
Leoš Janáčeks Oper The Cunning Little Vixen ist eine Fabel, die sowohl Erwachsene wie auch
Kinder in ihren Bann zieht. Menschen und Tiere treten auf, die Welten verschränken sich. Die
Fassung für Kinder konzentriert sich
auf die Abenteuer der Füchsin
Schlaukopf. Förster und Wilderer
wurden in der Person des Jägers
zusammengelegt. Dieser schläft auf
einer Waldlichtung ein. Ein junges
Füchslein nähert sich ihm neugierig,
wird von ihm gefangen genommen
und aus dem heimatlichen Wald zu
den Menschen gebracht.
© Opernhaus Zürich
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Dort fühlt es sich einsam. Selbst die Hühner haben keinen Respekt vor ihm, so dass es ein
Massaker im Hühnerstall anrichtet und das daraufhin entstehende Chaos zur Flucht nutzt.
Zurück im Wald vertreibt das Füchslein den Dachs aus seiner Höhle und richtet sich dort seine
neue Wohnung ein. Bald verliebt es sich in einen prächtigen Fuchs und feiert eine rauschende
Waldhochzeit mit allen Tieren als Gäste. Mit ihren zahlreichen Kindern verlebt das Fuchspaar
eine glückliche Zeit, doch dann wird das Füchslein von jenem Jäger erschossen, der es einst
gefangen nahm. Immer wieder zieht es den Jäger in den Wald, wo er schließlich auf der
gleichen Lichtung wie zu Beginn einschläft. Ein junges Füchslein läuft herbei. Es ist der Mutter
wie aus dem Gesicht geschnitten. Angesichts des ewigen Kreislaufes der Natur tröstet sich der
Jäger.
Die Kinderfassung bemüht sich den Farbenreichtum von Janáčeks Oper Das schlaue Füchslein zu
bewahren. Bei der Textfassung wurde darauf geachtet, dass sie einerseits der originalen
Melodieführung Janáčeks folgt und andererseits die Vokale so weit wie möglich dem originalen
tschechischen Wortlaut angleicht, um die für Janáček so charakteristische Sprachmelodie zu
erhalten.
© Opéra national de Paris / Xavier Pinon
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Ernst Krenek (1900–1991)
Das geheime Königreich (1926–27)
Fassung für Kinder Märchenoper in einem Akt Musikalische Bearbeitung: Rainer Schottstädt (2002) Libretto: Elke Heidenreich Sprache: Deutsch
Rollen:
Der König (Bariton)
Die Königin (Koloratursopran)
Der Narr (Bariton)
Der Rebell (Tenor)
Die drei singenden Damen (Sopran, Mezzosopran, Alt)
Erster Revolutionär (Tenorbuffo)
Zweiter Revolutionär (Baßbuffo)
Ein Wächter (Tenor)
Besetzung: 1 1 1 1 - 1 0 0 0 - Schl(2), Klav, Str(1 1 1 1 1)
Uraufführung: 03.11.2002 Köln, Gürzenich-Orchester Köln, Kölner Philharmonie
Dauer: 55'
Einführung in die Kinderfassung:
Die Idee, Ernst Kreneks Einakter in einer reduzierten Orchesterfassung und einigen Änderungen
im Text für Kinder zugänglich zu machen, stammt von Christian Schuller, der außer seiner Arbeit
als Regisseur auch für die
Kinderopernreihe an der Oper
Köln zuständig war. Er meinte,
man finde kaum eigens für
Kinder entstandene
Musiktheaterwerke, die die
Kinder – und die Aufgabe, für sie
zu schreiben – ernst genommen
hätten. Er suchte also nach
Opern, deren Musik die junge
Generation anspricht und ließ die
Partituren für den winzigen
Orchestergraben reduzieren. Die
notwendigen textlichen
Änderungen hat Schuller selbst
vorgenommen
Nach einer erfolgreichen Aufführungsserie in Köln ist die Kinderoper in Erfurt und Hamburg
über die Bühne gegangen, bevor sie in Köln wieder aufgenommen wurde.
© Oper Köln / Klaus Lefebvre
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Aus dem Kölner Programmheft:
Wie der König in Kreneks Opern Das geheime Königreich und Karl V hat auch Lear auf seine Macht verzichtet. Als er von seinen Töchtern verstoßen wird, bleibt der Narr, der das Unglück schon vorausgesehen, aber kein Gehör gefunden hatte, an seiner Seite. In der zentralen Szene des Dramas, dem Unwetter auf der nächtlichen Heide, wird Lear selbst zum Narren. Erst nach diesem Erlebnis kann er von seiner Verbitterung und seinem Schmerz geheilt werden. Auch Kreneks König findet nach seiner äußerlichen Verwandlung zum Narren in der Natur zu sich selbst. Während der Narr im ersten Bild des Geheimen Königreichs ein weiser Mahner ist, der das Wesen der Welt und der Gesellschaft klarer durchschaut als alle anderen Personen, wird im zweiten Bild darüber hinaus seine Verwandtschaft zum Kobold Puck aus Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum erkennbar. Der Narr steht in engem Kontakt mit der Natur und weiß um ihre geheime Macht. Er ist es, der schließlich – wie Puck – die Ordnung unter den schlafenden Menschen wieder herstellt, sie den heilenden Kräften der Natur anvertraut und zum Schluss den Epilog spricht. Aber schon während des Stückes bewegt er sich zwischen der Ebene des Märchens und der Realität, er schlüpft in die Rolle eines Kommentators und nimmt so als Einziger direkten Kontakt zum Publikum auf.
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Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Die Entführung aus dem Serail (1782)
Opernfassung für Kinder
für Soli und Ensemble
Musikalische Bearbeitung: Alexander Krampe
Libretto: Johann Gottlieb Stephanie
Dialoge: Johannes Schmid
Sprache: Deutsch
Rollen:
Belmonte – schiffbrüchiger Edelmann, gut erzogen, kein Senkrechtstarter (Tenor)
Konstanze – Belmontes Verlobte, ein vornehmes Fräulein (Sopran)
Blonde – Konstanzes Zofe, kess und selbstbewusst (Sopran)
Pedrillo – Diener des Belmonte, aufgeweckt, aber ziemlich nervig (Tenor)
Bassa Selim – Inselfürst und unglücklich verliebter Gentleman (Bariton)
Osmin – Sicherheitschef auf der Insel, grob, sehnt sich nach Liebe (Bariton)
Palastwachen (Ballett / Statisterie)
Chor (von den Musikern gesungen)
Besetzung: 1 0 1 1 - 0 0 0 0 - Schl, Akk, Str(1 1 1 1 1)
Uraufführung: 27.07.2013 Salzburg, Salzburger Festspiele, Salzburger Orchester Solistsen, Ben
Gernon
Dauer: 65', keine Pause
Alexander Krampe über die Kinderfassung:
65 Minuten Zeit für die Opernfassung eines Werkes, das im Original mehr als drei Stunden
dauert. Und doch bleibt nach dem Anhören dieser „kleinen Entführung“ der Eindruck, als hätte
man nichts Wesentliches versäumt. Und noch mehr: Im Original eine Sprechrolle, erhebt der
Bassa Selim hier seine schöne Baritonstimme, um im Duett mit Konstanze seine „Traurigkeit“ zu
besingen. Oder gegen Schluss, als er Konstanze auf die Heimreise schickt und eine Strophe aus
dem perfekt passenden Lied der Trennung (Originaltitel, KV 519) anstimmt, um zu zeigen, dass
er Konstanze nie vergessen wird.
Doch was ist bis dahin geschehen?
Unterwegs auf einem Segeltörn geraten
Konstanze, Belmonte, Blonde und Pedrillo
in einen Sturm. Schließlich gehen alle
außer Belmonte über Bord und werden auf
einer Insel an Land gespült. Osmin findet
die Gestrandeten und lässt sie in den
Inselpalast des Bassa Selim bringen.
Schließlich trifft auch Belmonte auf der
Insel ein. Zusammen mit Pedrillo schmiedet
er einen Plan zur Flucht. Denn der elegante
Bassa hat sich in Konstanze, der bärbeißige
Osmin sich in Blonde verliebt und beide
© Salzburger Festspiele / Wolfgang Kirchner
© Salzburger Festspiele / Wolfgang Kirchner
14
möchten ihre neuen Herzensdamen gerne bei sich behalten. Die Flucht misslingt, alles wird
aufgedeckt, doch der Bassa kennt keinen Groll: die vier Seereisenden dürfen in ihre Heimat
zurückreisen.
Mozarts Entführung aus dem Serail erzählt die Geschichte um Freiheit und liebevolle
Freundschaft, Exotik und Fremdsein in dieser kompakten Fassung durch ein 10-köpfiges
Instrumentalensemble mit heiterem Temperament und vielen überraschenden Pointen.
© Salzburger Festspiele / Wolfgang Kirchner
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Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Die Zauberflöte (1791)
Opernfassung für Kinder
für Soli und Ensemble
Musikalische Bearbeitung: Alexander Krampe
Libretto. Emanuel Schikaneder
Textfassung: Ulrich Peter
Sprache: Deutsch
Rollen:
Pamina (Sopran)
Tamino (Tenor)
Papageno (Bariton)
Papagena (Sopran)
Königin der Nacht (Sopran)
Sarastro (Bass)
Monostatos (Tenor)
Eine Dame (Sopran)
Chor (von Musikern gesungen)
Besetzung: 1 1 1 1 - 1 0 0 0 - Klav(+grTr), Klavglsp(+Trgl; vom Dirigenten gespielt),
Str(1 1 1 1 1)
Uraufführung: 28.07.2012 Salzburg, Salzburger Festspiele, Ensemble der Philharmonie Salzburg,
Elisabeth Fuchs
Dauer: 65'
Alexander Krampe über die Kinderfassung:
Eine Parabel von Liebe und Freundschaft,
von Treue und Standhaftigkeit, die von
Mozarts Musik zu einem der schönsten
wahren Märchen – denn was könnte
wahrer sein als ein Märchen – der
Weltgeschichte erhoben wurde.
Die vorliegende Fassung reduziert den
großen personellen Aufwand des Originals
auf eine achtköpfige Sängerbesetzung. Mit
ihr lässt sich die Geschichte vom Prinzen
Tamino und seiner Pamina und der auf sie
wartenden Abenteuer sowohl szenisch als
auch musikalisch erfüllend wiedergeben.
Als Erzähler und Verbündeter des
Auditoriums kommt natürlich der
sympathische Papageno bestens in Frage.
Die erheblich gekürzte Dialogfassung
verwendet weitgehend Versatzstücke des
Originals: Es ist vor allem der kindlich
aufgeweckte Ton von Emanuel
© Salzburger Festspiele / Silvia Lelli
16
Schikaneders Text, der mit der Musik eine geschlossene Einheit bildet und darüber hinaus
abseits von allen Zeitbezügen die Überzeugungskraft ewiger Poesie behält.
Die musikalische Bearbeitung erhält in einem großflächig kammermusikalischen Wohlklang die
Vorgabe der Originalpartitur. Das 11-köpfige Orchester (Perkussionsinstrumente werden vom
Pianisten und auch vom Dirigenten gespielt) vermittelt mit vielen klanglichen Nuancen den
Eindruck eines kompletten Opernerlebnisses.
So unschätzbar wertvoll ist Mozarts Zauberflöte für das kulturelle Erbe der Menschheit. Und
ebenso selbstverständlich ist sie auch in jedem Kinderohr zuhause.
© Salzburger Festspiele / Franz Neumayr
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Gioacchino Rossini (1792–1868)
La Cenerentola (Das Aschenputtel) (1816–1817)
Fassung für Kinder
für Soli und Ensemble Musikalische Bearbeitung: Alexander Krampe (2014) Libretto: Jacopo Ferretti Textfassung: Ulrich Peter, Tanja Lelgemann, Lucio Gregoretti
Sprache: Deutsch / Italienisch
Rollen:
Cenerentola – Stieftochter im Hause Donna Magnificas, als Magd gehalten
(Mezzosopran)
Donna Magnifica – selbstsüchtige Baronin, eingebildet und pleite (Bassbariton)
Clorinda – deren eine Tochter (Sopran)
Tisbe – deren andere Tochter (Mezzosopran)
Don Ramiro – hübscher und äußerst netter Prinz (Tenor)
Dandini – des Prinzen pfiffiger Kammerdiener (Bariton)
Alidoro – des Prinzen weiser Ratgeber (Bass)
Besetzung: 1 1 1 1 - 1 0 0 0 - Mar, Akk, Str(1 1 1 1 1)
Uraufführung: 26.07.2014 Salzburg, Salzburg Festival, Salzburger Orchester, Maxime Pascal
Dauer: 65'
Alexander Krampe über die Kinderfassung:
Nicht einmal fünf Wochen waren bis zur geplanten Premiere am 25. Januar 1817 noch Zeit, als
Rossini mit seinem Librettisten nach einem guten Abendessen beschloss, eine Oper nach der
Märchenerzählung Cinderella oder der kleine gläserne Pantoffel von Charles Perrault zu
schreiben. Unbestritten ist das Märchen eine der schönsten und eingängigsten Geschichten der
Weltliteratur.
Auf der Suche nach einer passenden Gattin für den Prinzen Ramiro hat sich Alidoro, des Prinzen
weiser Ratgeber, als Bettler verkleidet. Im Hause der Donna Magnifica wird er von den zwei
eitlen Töchtern hartherzig abgewiesen. Nur die Magd Angelina (Cenerentola) gibt ihm zu Essen.
Zum Prinzen zurückgekehrt sagt Alidoro,
dass er in diesem Haus die passende
Braut finden würde, mit einem Herz aus
purem Gold.
Der kluge Prinz überlegt sich nun eine
kleine List: um sich das Ganze in Ruhe
ansehen zu können, tauscht er mit
seinem Kammerdiener Dandini die
Rollen. Derart verkleidet trifft Ramiro
schon bei seinem ersten Besuch auf
Angelina und schließt sie sofort in sein
Herz. Nun erscheint „Prinz Dandini“ und
flirtet, was das Zeug hält mit den beiden
offiziellen Töchtern. Familie Magnifica
18
soll zum Ball ins Schloss kommen, da werde man die rechte Tochter zum Heiraten schon
herausfinden.
Magnifica und ihre Töchter putzen sich für den Ball heraus. Und der armen Cenerentola
verbieten sie entschieden, sich auf dem Ball sehen zu lassen. Sie hat ja nicht einmal ein Kleid.
Alles kommt, wie es kommen soll und muss, am Ende bekommt der Prinz seine Cenerentola.
Die Kinderfassung hat sich gegenüber dem Original nur eine kleine Korrektur erlaubt: Der
gläserne Pantoffel, der einzig auf den hübschen Fuß von Cenerentola passt, musste unbedingt
wieder hinein ins Stück. Den hatten Meister Rossini und sein Librettist einst gegen einen
schnöden Armreif ersetzt.
Wie mit der Geschichte, so ist es auch mit Rossinis La Cenerentola: Kein Ohr kann sich ihr
verschließen. Die 12-köpfige Orchesterbesetzung, einschließlich Akkordeon und Marimbaphon,
gibt die originale Vorlage in schillernden Farben und mit gehörigem Temperament wieder.
19
Gioacchino Rossini (1792–1868)
Il barbiere di Siviglia (Der Barbier von Sevilla) (1816–1817)
Fassung für Kinder für Soli und Ensemble Musikalische Bearbeitung: Uwe Sochaczewsky (2015) Libretto: Cesare Sterbini (1831), edited by Elena Tzavara (2015) Sprache: Deutsch
Rollen:
Graf – (Tenor)
Rosina – (Sopran)
Basilio – (Bassbariton)
Figaro – (Bariton)
Bartolo – (Bariton)
1 1 1 1 - 1 0 0 0 - Flöte (+Picc); Oboe; Klarinette in B (+Kl(A)); Fagott; Horn in F; große Trommel
(vom Dirigenten oder von Sängern gespielt); 1. Violine; 2. Violine; Viola; Violoncello; Kontrabass
Uraufführung: 25.07.2015 Salzburg, Salzburger Festspiel, Duncan Ward
Dauer: 60'
Einführung in die Kinder Version der Salzburger Festspiele:
Eine der meistgespielten Opern der Welt macht Uwe Sochaczewsky nun auch für Kinder und die
ganze Familie zugänglich: Die Geschichte um den einfallsreichen, gewitzten und charmanten
Barbier von Sevilla, genannt Figaro, der seinem Freund Almaviva durch geniale Tricks hilft,
dessen angebetete Rosina zu befreien, ist nicht nur die Vorgeschichte zu Figaros Hochzeit,
sondern auch ein Meilenstein der Operngeschichte. Das junge Publikum wird federleicht in die
Welt der Oper eingeführt, erfährt ganz nebenbei, wie ein „Gesamtkunstwerk” entsteht und
erlebt die virtuosen Melodien Rossinis und eine der turbulentesten Geschichten der
Opernliteratur.
© Salzburger Festspiele / Matthias Baus
20
In unserer Bearbeitung von Der Barbier von Sevilla versuchten wir, den Witz und den
musikalischen Reichtum des Originals in eine reduziert und gekürzte Fassung für Kinder hinüber
zu nehmen. Gekürzt wurden vor allem die Rezitative, welche wir in kurze Dialoge umwandelten.
In den Arien wurde nur wenig gestrichten, in den Ensembles viel. Dabei bemühten wir uns, die
für Rossini Typischen Crescendi in Wiederholungen in ihrer speziellen Wirkung nicht zu
beeinträchtigen, wir kürzten also eher in großen Blöcken als vielen kleinen.
In den Gesangspartien wurden die originalen Vortragsbezeichnungen weitgehend beibehalten.
Verzierungen, Variationen und Fermaten können und sollen natürlich hinzugefügt werden. Eine
Besonderheit sind Rossinis Artikulationszeichen und Legatobögen, die er häufig unabhängig
vom Text schreibt, also beispielsweise Staccati auf Melismen oder Legatobögen über mehrere
Textsilben. Obwohl natürlich die deutsche Übersetzung die Artikulation ohnehin verändert,
wurden diese Bezeichnungen meist beibehalten. Am besten wird während der Proben
festgestellt, was davon noch sinnvoll umsetzbar ist.
Da die Arien Rosinas (Nr. 3) und Basilos (Nr. 4) häufig transponiert gegeben werden, finden sich
im Anhang Transpositionen der Nr. 3 in F-Dur un der Nr. 4 in C-Dur. In den Ensembles stehen
einige Alternativtakte der originalen tiefen Version der Rosina.
Die Flötenstimme springt wie auch schon bei Rossini zwischen Piccolo und Großer Flöte hin und
her. In zwei Nummern - Nr. 1 und Nr. 10 - ist es geboten zu experimentieren, was under den
jeweiligen räumlichen Gegebenheiten mit dem Kammerorchester besser klingt. Die große
Trommel ist in Nr. 4 inhaltlich wichtig, kann heir aber auch vom Dirigenten selbst gespielt
werden; im Finale II ist sie ad libitum einsetzbar.
(Uwe Sochaczewsky)
© Salzburger Festspiele / Franz Neumayr
21
Gioacchino Rossini (1792–1868)
Il barbiere di Siviglia (Der Barbier von Sevilla) (1816–1817)
Fassung für Kinder für Soli und Ensemble Musikalische Bearbeitung: Alexander Krampe (2017) Libretto: Cesare Sterbini (1831) Textfassung: N.N. Sprache: Italian
Rollen:
Count Almaviva – (Tenor)
Rosina – (Mezzosopran)
Basilio –(Bass)
Figaro – (Bariton)
Bartolo – (Bass)
Berta – (Sopran)
Sergeant – (Bariton)
Ambrogio – (Presenter)
Actor – (Sänger)
1 1 1 1 - 1 0 0 0 Git, Str (5 4 3 2 2)
World première: 12.11.2017 Mailand (I), Orchestra Teatro Alla Scala, Pietro Mianiti
Dauer: 75'
Alexander Krampe über die Kinderfassung:
Der Barbier von Sevilla für Kinder ist eine Fassung des Werkes für 7 Solisten und einen
Schauspieler in einem Aufzug und dauert etwa 75 Minuten.
Die verkleinerte Orchesterbesetzung folgt in jedem Detail der Absicht der Originalpartitur und
liefert in neuem Arrangement ein abgerundetes und stimmiges Klangbild. Kürzungen und
Striche sind unauffällig gestaltet, alle tragenden Melodien bleiben erhalten.
© Teatro Alla Scala / Marco Brescia & Rudy Amisano
22
Mauricio Sotelo (*1961)
Dulcinea (2004–06)
Eine Kinderoper basierend auf Don Quijote von Miguel de Cervantes
Libretto: Andrés Ibáñez
Sprache: Spanisch
Rollen:
Niño / Kind (hoher, lyrischer Sopran)
Madre / Mutter – Dulcinea (dramatischer Sopran)
Don Quijote (Kontratenor)
Sancho (Bariton)
Chor (Kinderchor auf dem Tonträger)
Besetzung: Kl, Schl, Klav, Vl, Vc, Tonträger, Live-Elektronik
Uraufführung: 18.05.2006 Madrid (E), Orquesta Sinfónica de Madrid, Joan Cerveró Dauer: 50'
Andrés Ibáñez über die Kinderoper:
Miguel de Cervantes' Abenteuer des Don Quijote de la Mancha haben die bezaubernde
Kinderoper von Mauricio Sotelo mit dem Titel Dulcinea inspiriert. Die Geschichte dreht sich um
den Traum eines kleinen Jungen, der beim Lesen des "alten und langweiligen" Don Quijote
eingeschlafen ist. Die Figuren von Don Quijote und Sancho Panza mit all ihren Fantasien und
Abenteuern werden vor seinen Augen lebendig, und auch Cervantes selbst (als "der gelehrte
Freston") und Don Quijote's imaginärer Liebhaber Dulcinea erscheinen als Produkte seiner
Fantasie.
Die Handlung von Dulcinea spielt des Nachts im Zimmer eines Jungen. Ein Zimmer voll mit
Spielzeug und modernen Geräten, die für den Verlauf der Abenteuer von grundlegender
Bedeutung sein werden. Dem Jungen haben sie in der Schule aufgetragen, den Don Quijote de
la Mancha zu lesen, aber die Lektüre dieses „alten und langweiligen“ Buches ödet ihn an. Seine
Mutter versucht, ihn mit kraftlosen Argumenten zu überzeugen, aber schließlich schmeißt der
Junge das Buch auf den Boden
und geht schlafen.
Don Quijote und Sancho Panza,
so gekleidet, wie wir sie uns
immer vorstellen, kommen
daraufhin aus dem Buch hervor
und nähern sich dem Jungen, um
mit ihm zu reden. Alle drei
Personen, der Junge, Don
Quijote und Sancho, bleiben von
da an bis zum Ende der Oper
immer auf der Bühne. Bei den
folgenden, sich vor den Augen
des Kindes abspielenden
Abenteuern nimmt der Junge die
Rolle eines privilegierten
Zuschauers ein. © Teatro Real / Javier del Real
23
er Junge fragt Don Quijote und Sancho, warum sie ihn unbedingt davon überzeugen wollen,
dass sich das Lesen ihrer Abenteuer lohnt. Die beiden unglückseligen Abenteurer erklären ihm,
dass sie immer nur dann lebendig werden und wirklich sind, wenn jemand ihr Buch ergreift und
es zu lesen beginnt. Die Abenteuer, die sich nun ereignen, finden vor den Augen des Jungen
statt: der Kampf gegen die Windmühlen, der Kampf mit den Schafherden, die Hirngespinste des
Don Quijote in der Sierra Morena, das Abenteuer um die verzauberte Dulcinea, das Abenteuer
in der Höhle des Montesinos und das Abenteuer mit dem verzauberten Boot.
Erschöpft nach so vielen fehlgeschlagenen Abenteuern träumt Don Quijote ein letztes, nicht im
Buch von Cervantes vorkommendes Abenteuer, das von der Insel der Dulcinea. Don Quijote
träumt, dass das verzauberte Boot seines letzten Abenteuers ihn zu einer Insel bringt, auf der
Dulcinea als Königin herrscht. Dulcinea tritt auf, sie beschreibt die Insel, auf der sie lebt, und es
entspinnt sich ein Dialog mit Don Quijote, der sich in ein Liebesduett verwandelt.
In diesem Moment erscheint als virtuelles Bild der Zauberer Freston, der Erzfeind Don Quijotes:
es ist kein anderer als Miguel de Cervantes, der Autor. Höchst verärgert sagt der Autor, dass
Dulcinea nicht existiere und dass man die Geschichte des Buches nicht ändern könne. Der Junge
bittet sie, sich nicht mehr zu streiten und ihm das Ende der Geschichte zu erzählen. Bei seinem
Auftreten muss selbst der Autor schweigen: denn der Junge als Leser ist es, der beim Lesen des
Buches nicht nur die Romanpersonen, sondern auch den Autor lebendig werden lässt. Don
Quijote und Sancho erklären, dass es kein Ende gibt, denn immer, wenn ein Leser das Buch
aufschlage, beginne die Geschichte von neuem. Sie verschwinden so geheimnisvoll, wie sie
aufgetaucht sind. Der Junge ergreift das immer noch auf dem Boden liegende Buch und beginnt
zu lesen …
© Teatro Real / Javier del Real
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UE Kinderopern fürs Abo; herausgegeben von Universal Edition
Ein kommentierter Katalog
Redaktion: Michael Everett, Johannes Michael Feigl, Jana Gajdošíková, Eric Marinitsch
Translations: Grant Chorley and Michael Everett
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