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13 Wolfgang Rihm. I am a mistake mit Jan Fabre 14 Luciano Berio. Vier wertvolle Orchesterminiaturen 22 Kurt Weill / Bertolt Brecht. Mahagonny - ein Sündenfall 36 Gustav Mahler. Die Mahler–Jahre 2010 / 2011 Morton Feldman M o r t o n F e l d m a n F e s t i v a l i n A m s t e r d a m newsletter 01/08 • winter 2007/2008

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Winter 2008. Neueste Nachrichten über Komponisten und Werke der Universal Edition

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13 Wolfgang Rihm. I am a mistake mit Jan Fabre

14 Luciano Berio.Vier wertvolle Orchesterminiaturen

22 Kurt Weill /Bertolt Brecht.Mahagonny - ein Sündenfall

36 Gustav Mahler. Die Mahler–Jahre 2010 / 2011

Morton Feldman

Morton Feldman Festivalin Amsterdam

newsletter01/08 • winter 2007/2008

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inhalt 01/2008

KOMPONISTENPärt — 4Staud — 5Haddad — 7Schwartz — 7Luke Bedford — 8Panufnik — 8Sotelo — 9Baltakas — 11Lentz — 11Haas — 12Rihm — 13Berio — 14Bennett — 14Cerha — 15Birtwistle — 16Sawer — 16Boulez — 17Stockhausen — 18Borisova-Ollas — 18Halffter — 19Ligeti — 19Feldman — 21Mahagonny, ein Sündenfall — 22Schnittke — 24Messiaen — 24Schostakowitsch — 24Milhaud — 25Martin — 25Korngold — 27Kodály — 27Bartók — 28Eisler — 28Szymanowski — 29Schoeck — 29Braunfels — 30Foerster — 30

Inhalt

UA = Uraufführung

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Schreker — 31Krenek — 31Zemlinsky — 32Martinu — 32Webern — 33Schönberg — 34Berg — 35Mahler — 36Janácek — 37von Einem — 37

WIEDERENTDECKTZádor — 26Apostel — 26

GEDENKTAGE — 38 - 39

URAUFFÜHRUNGEN — 40 - 41

NEUERSCHEINUNGEN — 42 - 43

NEU AUF CD — 44 - 45

WERKLISTEMartinu — 46

IMPRESSUM — 48

Liebe Leserin,

lieber Leser

Ein in unserer Branche häufig stra-pazierter Begriff ist der der künst-lerischen Freiheit. Ohne sie gibt eskeine Weiterentwicklung künstleri-scher Inhalte oder ästhetischerAusformungen. Recht schnell wirdjedoch diese offenbar einforderbareFreiheit auch ins Spiel gebracht,wenn es darum geht, die ursprüng-liche Intention eines Komponistenneu zu interpretieren und einemWerk ein neues Gesicht zu verlei-hen. Im Fall eines Klassikers wieAufstieg und Fall der Stadt Maha-gonny von Weill/Brecht (s. S. 22–23)treibt gerade diese künstlerischeFreiheit bisweilen recht sonderbareBlüten, ja stellt sich sogar gegendie Autoren, für die künstlerischeFreiheit zur Willkür wird, sodass wiruns als Verlag und somit als Ver-treter des Komponisten und seinesWerks genötigt sehen, dort einzu-schreiten, wo ihre Rechte verletztwerden. Der Komponist nimmtsich die Freiheit heraus, auf eineoriginale Aufführung seines Werkeszu bestehen. Wiegt diese Freiheitdes Komponisten weniger als diekünstlerische Freiheit eines Regis-seurs?

Die Redaktion

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pärt

PÄRT

Zwei neue

Chorwerke und

Fratres

Im Herbst 2003 erhieltArvo Pärt von der Univer-sity of Durham (UK) ein

Ehrendoktorat verliehen. Seine Verbundenheit zur UniversitätDurham hat jetzt ein Chorwerkhervorgebracht, das Pärt zum 175-jährigen Jubiläum der Universitätgeschrieben hat: Morning Star fürChor a cappella, basierend aufeiner Gebetsinschrift am Grab-mahl des Beda Venerabilis, das sichin der Kathedrale von Durham befindet. Uraufführung: 10. Dez. inSt Martin-in-the-Fields in London.

Eine andere Geschichte, nämlichdie des Heiligen Patrick, inspiriertePärt zu dem Chorstück The Deer’sCry. Durch das Gebet des HeiligenPatrick (Lorica of Saint Patrick) er-kannten seine Feinde ihn und seineGefolgsleute nicht, sondern nah-men nur Hirsche wahr. The Deer’sCry für Chor a cappella wird am 13.Feb. in Dundalk und Drogheda (Irland) uraufgeführt.

Im Anschluss steht Pärt im Mittel-punkt des RTÉ Living Music Festivals,das von James MacMillan geleitetwird. Vom 15.–17. Feb. werden

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23 Werke von Arvo Pärt dem irischen Publikum präsentiert. Details in Kürze unterwww.rte.ie/livingmusic/

Arvo Pärt hat für sein Werk Fratresimmer wieder neue Besetzungengeschaffen. Die neueste und spiel-technisch sehr anspruchsvolle Fassung ist für vier Schlagzeuger.Sie wurde am 20. Nov. in New Yorkdurch das renommierte New Yor-ker Schlagzeug Ensemble So Per-cussion erstmals in den USA aufge-führt. Details:www.sopercussion.com

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staud

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STAUD

Im Lichte

Der Titel Im Lichte istNietzsches Ecce Homoentnommen und macht

auf Johannes Maria Stauds neueMusik für 2 Klaviere und Orchesterneugierig, die im Auftrag der Inter-nationalen Stiftung Mozarteum,der Bamberger Symphoniker, derZaterdagMatinee Amsterdam unddes Festivals Musica Strasbourgentstanden ist. Die Uraufführungfindet am 31. Jän. in Salzburg statt.Die Solisten sind Tamara Stefano-vich und Pierre-Laurent Aimard, Jonathan Nott dirigiert die Came-rata Salzburg. „Die Klaviere sind absolut gleich-berechtigt und stehen ganz imZentrum des Stückes; es geht dabeimehr um Verschmelzung als umDialog, um Texturen, die mit einemKlavier unmöglich realisiert wer-den könnten. Das hat die Phantasieungemein angeregt, aber auchherausgefordert“, so der Kompo-nist. Die Celesta, die sich in derMitte hinter den Klavieren befin-det, besitzt eine wichtige Rolle alsAngelpunkt und erweitert häufigdie Paarbeziehung zum Dreieck.Im Lichte beginnt nach einer kurzenIntroduktion, die schon keimzellen-haft auf Späteres verweist, mitMusik, die irisierend von oben her-unterzufallen scheint, um sich all-mählich zu einem soghaften

Klangrausch zu verdichten.

Nach der erfolgreichen japanischenPremiere von Apeiron im Septem-ber dirigiert nun Franz Welser-Möst die amerikanische Erstauf-führung am 28. Feb. mit dem Cleve-land Orchestra (weiters am 1. und 2. März), quasi als Ouverturezu Stauds ‚Daniel Lewis ComposerFellowship’, der auch mit einemKompositionsauftrag verbunden ist.

Viviane Hagner spielt Towards aBrighter Hue für Violine am 2. Dez.in Berlin, Stefan Blum Portugal fürSchlagzeug am 12. Dez. in München.

UA

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FEB 16–232008

International contemporary music festival

sonic art and seminars

TRA

DITIO

N IN

TRA

NSITIO

N

Saturday 23 The Stockholm Concert HallKammarensembleN Cond. Franck Ollu Elia Khoury, oud Anders Kilström, pianoSaed Haddad (World Premières)One Love II for piano and ensemble La Mémoire et l´Inconnu for oud and ensemble

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haddad / schwartz

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HADDAD

On Love II

Als christlicher Araber undwestlicher Komponist zeit-genössischer Musik be-

zeichnet sich der jordanische Kom-ponist Saed Haddad selbst als ‚an-ders’ innerhalb des kulturellenwestlichen Kontexts und seines ei-genen kulturellen Erbes (in der keinezeitgenössische Musik existiert).Zu seinem neuen Werk On Love IIschreibt er: „On Love II ist das Erle-ben einer arabischen Liebe, die sichnach Vereinigung sehnt, obwohlsie im Bereich des Bruchs, der Klageund der Trennung verharrt“. Es isteines der beiden Werke, deren Ur-aufführungen am 23. Feb. beimStockholm New Music Festival zuhören sind. Das 2. Stück trägt denTitel La Mémoire et L’Inconnu undist ein Konzert für Ud (arabischeLaute) und Ensemble. Es basiert auf2 Gedichtzeilen aus Khalil GibransSammelband „Sand and Foam”:„Erinnerung ist eine Form von

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Begegnung. Vergesslichkeit ist eineForm von Freiheit”. Das Kammar-ensembleN wird von Franck Olludirigiert.

SCHWARTZ

Dreidimensionale

Klänge

Die Neuen VocalsolistenStuttgart präsentiertenam 15. Nov. in Stuttgart

zum 1. Mal Jay Schwartz’ Bearbei-tung von The First Time Ever I SawYour Face von Roberta Flack / EwanMacColl, arrangiert für 6 Stimmen. Music for 12 Cellos (2002) setzt sichmit den räumlichen Aspekten eineskreisrunden Ensembles auseinan-der. „Eine Art Dreidimensionalitätdes Klanges und die Illusion desdurch den Raum reisenden Toneswerden durch die Platzierung derMusiker um das Publikum herumerzielt“ (Schwartz). Cellisten des RSOStuttgart unter Erik Nielsen brach-ten es am 23. Nov. in Stuttgart.

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Jay Schwartz, Teatro la Fenice Venedig

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bedford / panufnik

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BEDFORD

Wreathe

Wir erwähnten diesesneue Werk in unseremletzten Newsletter, nun

hat es einen Namen. Ungewöhnli-cherweise inspirierte Luke Bedforddazu keine literarische Vorlage.Stattdessen wählte der Komponistdas Wort Wreathe aus dem 16.Jahrhundert (altenglische Formdes Wortes ‚sich winden’) als Titel,weil es die Struktur des Stückeshervorhebt, in dem sich die musi-kalischen Ideen drehen, ineinandergreifen und sich aus dem Hinter-

grund in den Vordergrund ‚winden’und umgekehrt. Das Wort als solches hat also auf Bedford einenbesonderen Reiz ausgeübt. DerMittelteil des Werks weist einekleinere Besetzung auf und be-nützt die unteren Register aller ein-gesetzten Instrumente, u. a. eineKontrabassklarinette. Die Urauf-führung von Wreathe findet am 7.Dez. im Wiltshire Music Centre inBradford-on-Avon statt, Thierry Fischer dirigiert das BBC NationalOrchestra of Wales.

PANUFNIK

Tochter

und Vater

Die Uraufführung von Roxanna Panufniks TheConversation of Prayer,

ein Stück für Soloflöte, zu dem sieein Gedicht von Dylan Thomas in-spirierte, findet am 3. Feb. mit Elisa-beth Möst in Stade/D statt. Am 31. Jän. interpretieren das IsisEnsemble und Jacques Cohen dieneue Version für Streichorchestervon Modlitwa (Andrzej und RoxannaPanufnik) in der St. James Kathe-drale in London, wovon auch eineneue CD erscheint. Roxanna feiertam 24. Apr. ihren 40. Geburtstag,wir gratulieren herzlichst! www.roxannapanufnik.com

UA

UA

Luke Bedford

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sotelo

SOTELO

Unendliches

Lauschen

„Man hört nur ein unend-liches Lauschen“, charak-terisiert der spanische

Lyriker José Angel Valente dieMusik von Mauricio Sotelo. Für dasFestival de Música de Canariasschrieb Sotelo Como llora el viento,ein Konzert für Gitarre und Orche-ster, das am 18. Jän. in Las Palmasde Canaria vom Nederlands Phil-harmonisch Orkest unter YakovKreizberg uraufgeführt wird. Solistist der renommierte Gitarrist Juan Manuel Canizares (weitere Auffüh-rung: 20. Jän., Santa Cruz de Tenerife).

Die musikFabrik ist vom 18. – 20.Feb. in Madrid, Granada und Sevillazu Gast und realisiert die spani-schen Erstaufführungen von Night

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für Schlagzeug und Ensemble(2007) und Wall of light black forSean Scully (2006) für Saxophonund Ensemble. Die Inspiration dazuholte sich Sotelo bei den Bilderndes irischen Malers Sean Scully, diefür ihn zu den intensivsten der zeit-genössischen Malerei gehören. DasBild mit dem Titel mit Wall of lightblack ist für den Komponisten wieein ‚schwarzer Schrei'.

Am 16. und 17. Feb. kommt es in Bar-celona zu weiteren Aufführungender Kinderoper Dulcinea (2004/6),basierend auf Miguel de Cervantes'Don Quijote. Damit ist es Sotelo ge-lungen, eine für Kinder leicht er-fassbare und trotzdem anspruchs-volle Musik voller Farben zu kom-ponieren. Allein im Teatro de laMaestranza in Sevilla haben imJuni 12600 Schüler die 7 Auffüh-rungen besucht und bewiesen, wiegroß der Bedarf an guten Kinder-opern ist.

Mauricio Sotelo Dulcinea Teatro Real Madrid 2006

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baltakas / lentz

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BALTAKAS

Zauberspruch

für Stuttgart

Im Auftrag der Neuen Vocalsoli-sten schreibt der litauische Kom-ponist Vykintas Baltakas ein Stückmit dem Titel Information für dieDurchführung einer alten Liebesbe-schwörung, die Ihre/Ihren Gelieb-te(n) auf einmal und für immer anSie binden wird, worin er mit eineralten Zauberformel spielt. DerKomponist versichert uns jedoch,dass das Publikum heil bleibt: „Esist keine Hexerei, kein Verzaube-rungsritual, kein Theaterstück undsicherlich keine Psychotherapie.“Die Uraufführung findet am 14.Feb. in Stuttgart beim Eclat Festivalstatt.

LENTZ

Leuchtende

Sternennacht

Mit seinem im Auftrag der Luxem-burger Philharmonie entstande-nen großen Stück für E-Gitarre solohat Georges Lentz wieder ein sehrpersönliches Werk geschaffen (UAam 8. Dez. mit Zane Banks). Ingwe(Nacht) sei ein Verzweiflungs-schrei, so der Komponist, auch„eine Meditation über die Unmög-lichkeit zu beten. Ingwe, die leuch-tende Sternennacht und die ‚inne-re Nacht’, ist wie Finsternis im per-sönlichen Leben. Schmerz, Depres-sion.“ Das Werk ist Teil des 1989 be-gonnenen Zyklus „Caeli enarrant ...,“den Lentz als stetige „Bergabwärts-fahrt“ bezeichnet. Mit Ingwe hätteder Zyklus „seine vorläufige dämo-nisch-düstere Endstation“ erreicht.

Ngangkar (1998/2000) hatte zweiweitere Aufführungen in Japan:Christian Arming dirigierte dasWerk am 15./16. Juni mit seinemNew Japan Philharmonic Orche-stra. Dem Dirigenten verdankenwir auch die japanische Erstauf-führung am 28. Feb. 2007.

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haas

wie dem des Streichquartetts …Haas erreicht geradezu poetischeWirkung durch ausgedehnte Har-monieinseln …“.

Das Werk REMIX, ein Komposi-tionsauftrag des Remix Ensemblesin Portugal, ist eben eine solcheVerschmelzung von musikalischenElementen, die schon in früherenWerken zur Anwendung kamen.Haas schreibt: „Eigentlich wollteich nur Elemente, die ich bereits er-probt hatte und mit denen ich Er-fahrungen sammeln konnte, ineinen anderen Zusammenhangstellen.“ Die Uraufführung fand am12. November mit dem KlangforumWien unter Enno Poppe statt. DasPublikum in Porto/P hat die einma-lige Gelegenheit, dasselbe Werkinterpretiert von 2 Ensembles zuhören: mit dem Klangforum Wienunter Sylvain Cambreling am 29.Nov. und dem Remix Ensemble mitPeter Rundel am 30. Nov. Die Uraufführung von Open Spaces IIfindet am 1. Dez. mit dem EnsembleResonanz in Berlin statt.

HAAS

Poesie der

Obertöne

Nach der umfangreichen Werkprä-sentation von Georg Friedrich Haasbei Wien Modern werden seine Stückeauch diesen Winter zahlreich zu er-leben sein. Nach der Uraufführungseines Klavierkonzertes durch Tho-mas Larcher am 7. Nov. in Wien reistdas Werk nach Basel, Luxemburgund München (1., 2. und 14. Dez.).Am 28. Nov. ist sein 5. Streichquar-tett in Wien zu hören. Die deutscheErstaufführung ist mit dem ArdittiQuartet am 20. Jän. beim Ultra-schall Festival in Berlin angesetzt.Nach der Premiere in Schwaz imHerbst war im Standard zu lesen:„Erstaunlich, wie die gerne in Abre-de gestellte Möglichkeit, neueWege klanglicher Erkundungen zufinden, weiterhin besteht. Nochmehr fasziniert dies bei einem soüberschaubaren Instrumentarium

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rihm

1984 komponierte Rihm das 4-mi-nütige Orchesterwerk Fusée zum60. Geburtstag von Pierre Boulezim darauf folgenden Jahr. Aus seinerProgrammnotiz erfahren wir, dassdiese Hommage aus dem Umkreisdes Chiffre-Zyklus (der damals nochaus fünf Werken bestand) stammt;den Titel hatte er einem Konvolutintimer Aufzeichnungen CharlesBaudelaires entnommen (Lichtblitze,Raketen). David de Villiers dirigiertdas Stück in Essen am 29. Jän.

Verwandlung erklingt in Chemnitzunter Anu Tali (16. und 17. Jän.) undin Tokyo mit Christian Arming amPult (29. Feb.).

RIHM

Schrift–

Um–Schrift

Der Titel des jüngsten WerkesSchrift-Um-Schrift (für 2 Klaviereund 2 Schlagzeuger, Uraufführungin Köln am 3. Nov.) könnte als eineKurzbeschreibung für die Arbeits-weise von Wolfgang Rihm dienen,für Kenner seines Oeuvres liegt die Assoziation mit dem Ensemble-werk Nachschrift oder Über-Schriftfür 2 Klaviere nahe.

Der Spross aus der Ehe zweierWerkfamilien (Séraphin und Sphere),der in der Verbindung mit Jan Fabreden Titel I am a Mistake trägt undam 29. Nov. in Athen uraufgeführtwird, geht im Dezember auf eineausgedehnte Tournee mit dem ensemble recherche unter Lucas Visund macht Station in Wien, Amsterdam, Birmingham, London,Luxembourg, Brüssel, Köln undParis. Fabrice Bollon und das OrchesterHolland Symfonia präsentieren Tutuguri I (1981), Musik nach AntoninArtaud am 11. Dez. im AmsterdamerMuziekgebouw aan’t IJ.

Claron McFadden und das DoelenKwartett interpretieren Akt undTag. 2 Studien für Sopran undStreichquartett am 27. Jän. in Veerleund am 1. Feb. in Amsterdam.

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berio / bennett

BERIO

Orchester-

miniaturen

Luciano Berios vier kurze Orche-sterstücke Entrata, Fanfara, Festumund Encore entstanden zwischen1978 und 1989, fanden bisher wohlwegen ihrer Kürze in den Konzert-programmen kaum Berücksichti-gung, flossen aber in der einenoder anderen Form in andereWerke Berios ein. Unter dem Titel4 Dédicaces hat Pierre Boulez dieseStücke nun zusammengefasst(Dauer ca. 12’) und bringt sie erst-mals am 31. Jän. (sowie 1. und 2.Feb.) mit dem Chicago SO in Chicagozur Aufführung; weiters am 26. Feb.in der Carnegie Hall und im Som-mer 2008 in Luzern.

Un re in ascolto, Berios „azione mu-sicale“ in zwei Teilen, spiegelt die

Sehnsucht Berios nach einemneuen, phantastischen Musikthea-ter wider. Die Neuproduktion derStädtischen Bühnen Münster unterder Regie von Ernö Weil und dermusikalischen Leitung von FabrizioVentura hat am 1. Feb. Premiere.

BENNETT

Humpty-Dumpty

in Omaha

Die Opera Omaha wird im Jänner2008 Richard Rodney BennettsKinderoper All the King’s Men miteinem Ensemble aus Kindern ausder Stadt Omaha und Jugend-orchestermitgliedern aus der Um-gebung produzieren. Insgesamtwerden fünf Aufführungen imRose Theater in Omaha, New Eng-land gezeigt (am 24., 25., 26. (2) und27. Jan.). Das Libretto von Beverley Crossnimmt sich in dieser wirklich amü-santen Oper eines Themas des englischen Bürgerkriegs des 17. Jhs.an, im Speziellen der Erfindungeiner neuen Belagerungsmaschinenamens Humpty-Dumpty.

Richard Rodney Bennett All theKing’s Men Opera Omaha 2007

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cerha

„Les Adieux erwartet ein aufmerk-sames Hineinhören in die klang-lich-varianten-gehaltenen Klängeund Nachhallakkorde, wie sie etwadas ‚künstliche Pedal’ des Klaviersdurch stummes Niederdrücken vonTasten vor dem Anschlag vonTönen in einem anderen Bereichhervorbringt.“ Momente für Orchester, ebenfalls2005 im Auftrag der musica vivaMünchen komponiert, ist am 20.Feb. zum ersten Mal in Wien zuhören, mit einer Folgeaufführungam 22. Feb. (RSO Wien unter Bertrand de Billy). Cerha: „Ich binmüde des monomanen Fortspinnens,des ‚gearbeiteten’ Ausbreitens musikalischer Ideen ...“

Eine Komposition älteren Datumsdirigiert Ingo Metzmacher mit denWiener Philharmonikern am 8. Jän:das Orchesterwerk Monumentumfür Karl Prantl (1988/89) ist dembedeutenden österreichischenBildhauer gewidmet, mit demCerha eng befreundet ist. „Prantlhat einmal gesagt: Kunst ist Hilfe.Die konzentrierte, einfache Ruheund Kraft seiner Steine war fürmich eine Hilfe, die Sprache des‚Monumentum’ zu finden. Ich ver-stehe es als Dank und wäre glük-klich, wenn ich damit Hilfe weiter-reichen könnte.“

CERHA

Kunst ist Hilfe

Friedrich Cerhas Les Adieux (Elegie)für Ensemble, komponiert 2005und mit dem Klangforum Wienunter Johannes Kalitzke am 7. Okt.bei der Biennale di Venezia urauf-geführt, wird mit den gleichenInterpreten am 16. Feb. beim Stock-holm Festival für Neue Musik unddrei Tage später im Wiener Kon-zerthaus zur schwedischen bzw.österreichischen Erstaufführunggebracht. Der Komponist schreibt:

Ingo Metzmacher

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birtwistle / sawer

So sind zwei Festivals in Großbri-tannien vorgesehen, eines von derEMFEB in und um Manchester undein weiteres von der Royal Acade-my of Music. Settembre Musica inItalien plant noch vor 2009 einegroße Retrospektive von BirtwistlesSchaffen. Inzwischen wird Cortege weiteraufgeführt: die deutsche Erstauf-führung wurde von der musikFa-brik im November gespielt, und dasAsko Ensemble unter Reinbert deLeeuw hat die niederländische Pre-miere für Sep. 2008 programmiert.

SAWER

Ein imaginärer

Wald

Am 24. Jan. 2008 dirigiert Jac vanSteen das BBC National Orchestraof Wales in der walisischen Premie-re von David Sawers Byrnan Woodin der St. David’s Hall in Cardiff. Dieses gut eingeführte Werk ist indrei große Sektionen unterteilt,von denen jede zu Beginn dasselbeTonmaterial verwendet, es aber inunterschiedlicher Art weiterent-wickelt. Dadurch soll die Idee hör-bar gemacht werden, dass derHörer jedes Mal auf dieselbe Lich-tung in einem imaginären Waldstößt, bevor er einen neuen Pfadwählt.

BIRTWISTLE

Energetische

Fantasie

Alarm Will Sound interpretiert am28. Feb. unter Alan Pierson dasrecht oft aufgeführte Carmen Arca-diae Mechanicae Perpetuum in derZankel Hall in New York. Das Werk,eine „energetische, üppige Fanta-sie aus Ostinatos”, ist eine Hom-mage an Paul Klee und klingt sofrisch wie 1978. Harrison Birtwistles 75. Geburtstagfällt auf den 15. Juli 2009, und es gibtweltweite Pläne, diesen zu feiern.

Harrison Birtwistle

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boulez

BOULEZ

Verspätete

Erstaufführung

Es ist kaum zu glauben: Tombeau,Nr. 5 aus Pli selon Pli von PierreBoulez, hat 47 Jahre gebraucht, umeinen norwegischen Konzertsaalzu erreichen. Die recht verspäteteErstaufführung findet am 6. Dez. inOslo statt, Peter Szilvay dirigiertdas Norwegian Radio Orchestra.

Drei weitere Teile dieses großenmusikalischen Mallarmé-Portraitserklingen in Paris einen Tag davor.Alle drei Improvisations werdenvom Orchestre de Paris unter derLeitung von Christoph Eschenbachaufgeführt, mit der Solistin ValdineAnderson.

Es ist faszinierend, wie die Werkedes französischen Komponisten,die teilweise eine Aufführungsge-

schichte von mehreren Jahrzehn-ten aufweisen und längst Teil desRepertoires geworden sind, in zahl-reichen verschiedenen Interpreta-tionen zu erleben sind – und mankann sie weiterhin live mit demKomponisten selbst erleben. DerWeg zur Quelle ist offen.

So wird demnächst etwa Dérive 1dreimal gespielt – unter Boulez,Eschenbach und Peter Wiegold. Die Cité de la musique ist der Ort,wo Boulez Éclat/Multiple und … explosante – fixe … dirigiert (mitdem EIC am 12. bzw. 16. Dez.) Im gleichen Saal kommt es am 16.Dez. zur Aufführung von Mémorialeund Messagesquisse mit VicensPrats, fl, Éric Picards, vlc, und Mit-gliedern des Orchestre de Parisunter Christoph Eschenbach. Die Londoner Gruppe LCMG spieltam 12. Nov. Improvisé für 5 Instru-mente, das in dieser Form in Eng-land noch nie zu hören war

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stockhausen / borisova-ollas

STOCKHAUSEN

Intuitive Musik

„Ich habe diese Musik, die aus dergeistigen Einstimmung der Musikerdurch kurze Texte entsteht, intuitiveMusik genannt. … Es geht wohldarum, durch die verschiedenenTexte verschiedene Archetypenmusikalischer Prozesse zu entdek-ken, von denen jeder zu ganz eige-nen musikalischen Geschehnissenführt ...“ So beschrieb KarlheinzStockhausen im Jahr 1969 seine 15Textkompositionen Aus den siebenTagen für variable Besetzung. DasEnsemble Recherche interpretiertdieses Werk am 10. Jän. in Freiburg.In der Accademia Nazionale diSanta Cecilia in Rom kommen am22. Feb. weitere Werke zur Auffüh-rung: die Klavierstücke 7 und 8 mitMaurizio Pollini sowie Kontra-Punkte und Zeitmaße mit demKlangforum Wien unter Peter Eötvös.

Am 22. August 2008 begeht Karl-heinz Stockhausen seinen 80. Ge-burtstag!

BORISOVA-OLLAS

Jenseitiges

Unter dem Einfluss des Todes ihresLehrers Nikolai Korndorf schriebVictoria Borisova-Ollas 2003 ihrOrchesterwerk The Kingdom of Silence. Ihre Musik gibt sich hierkeineswegs dramatisch, keinKampf wird dargestellt. Es ist viel-mehr ein Hinübergleiten, einDurchschreiten verschiedener Stationen. „Der mysteriöse Ort, anden wir alle nach unserem Lebengehen, hat viele Namen. The King-dom of Silence ist einer davon.“ DasSchwedische RSO spielt das Werkam 10. und 11. Jän. in Stockholmunter Lionel Bringuier.

Victoria Borisova-Ollas

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halffter / ligeti

HALFFTER

Effektvolle

Klangflächen

Fast auf den Tag genau 63 Jahrennach der Zerstörung Dresdens im2. Weltkrieg wird am 12. und 13. Feb.im Dresdner Kulturpalast CristóbalHalffters Orchesterwerk Mementoà Dresden (1995) aufgeführt, einAuftragswerk der Dresdner Phil-harmonie. Halffter versucht hier„mit musikalischen Mitteln dieVernichtung Dresdens zu reflektie-ren. … Das Werk lebt von effektvol-len Klangflächen, umfangreichemSchlagwerk, extremen rhythmi-schen Anforderungen und selte-nen, sehr wirksamen Melodieflo-skeln und Harmonieelementen“.(Sächsische Zeitung).

Im Teatro Monumental in Madridinterpretiert das Orquesta Sinfonica

de RVTE unter Adrian Leaper am24. und 25. Jän. Palimsesto(1956/2004) für Pauken und Orche-ster. Halffter legt hier über einWerk aus 1956 Klangflächen vonunterschiedlicher dynamischerDichte, sodass alte und neue Ele-mente hörbar werden.Am 7. und 8. Feb. bringt das Orque-sta de Extremadura unter JesúsAmigo Obertura festiva (2006) fürBlechbläser und Pauken in Madrid.

LIGETI

Studioerfahrung

Das 1958/1959, zwei Jahre vorAtmosphères entstandene Orche-sterwerk Apparitions ist ein Pro-dukt der Kölner Zeit, wo György Ligeti im elektronischen Studio arbeitete und viel Zeit mit Karl-heinz Stockhausen verbrachte. „In tatsächlich differenzierter Formwandte ich die Studioerfahrungenauf Orchestermusik im zweitenSatz von Apparitions an, 1959, un-mittelbar nach dem Kölner Aufent-halt“, schrieb Ligeti. Ivan Volkov dirigiert das Werk mit dem BBCScottish SO am 13. Dez. in Glasgow.

Dresden

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SIX CONCERTS BY THE IVES ENSEMBLE

FEBRUARY 7 - 10, 2008

PIET HE INKADE 1, AMSTERDAM THE NETHERLANDS | WWW.MUZIEKGEBOUW.NL

MORTON FELDMAN FESTIVAL

WORKS BY MORTON FELDMAN

TO BE FEATURED AT THE FESTIVAL

For Stefan Wolpe

Rothko

Routine Investigations

Three clarinets, cello and piano

For Frank O’Hara

Violin and String Quartet

Crippled Symmetry

Words and Music

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feldman

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FELDMAN

Liebesdienst

1961 schrieb Samuel Beckett fürBBC Radio Words and Music, einStück mit den Hauptrollen ‚Words'und ‚Music’, Joe und Bob genannt.Aufgrund Becketts Missfallenwurde das Werk nach der Urauf-führung zurückgezogen. 20 Jahrespäter empfahl Beckett, MortonFeldman solle die Musik dazuschreiben, was 1987 (dem TodesjahrFeldmans) in der ersten vollständi-gen Aufführung resultierte, die fürdas American Beckett Hörspiel-festival produziert wurde. In Feld-mans Worten: „Es war ein riesigerSpaß, etwas für Beckett zu machen, sozusagen ihm zu Ehren,der seit den 1950er Jahren Teil mei-nes Lebens war … es war gewisser-maßen ein Liebesdienst, den ichihm voller Freude leistete“.

Vom 7. bis 10. Feb. realisieren dasIves Ensemble und Muziekgebouwaan ’t IJ Amsterdam ein Festival mitMorton Feldmans Musik. Es wirdein umfangreiches Portrait seinermusikalischen Leistung gezeichnet.Es umfasst Konzerte mit For StefanWolpe, Rothko Chapel, Routine Investigations und die niederländi-sche Erstaufführung von Violin andString Quartet sowie Crippled Sym-metry. Das Festival endet mit einerInszenierung von Words and Music.Das Ives Ensemble reist kurzerhand

über die Grenze nach Brügge undwird dort am 13. Feb. das Werk erneut aufführen. Das Publikum inBrügge erwartet am 15. Feb. einweiteres Konzert von FeldmansMusik mit dem Prometheus En-semble und dem Vlaams RadioKoor unter Etienne Siebens. NähereInformationen auf der Website vonTim Conley unter:www.tinyurl.com/2geopo

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weill

WEILL

Mahagonny –

ein Sündenfall

Die ungeheure Popularität, die dasTeam Kurt Weill / Bertolt Brecht1928 mit der Uraufführung derDreigroschenoper erlangte, weckteim Publikum und auch teilweisebei der Presse falsche Erwartun-gen, als 1930 in Leipzig Aufstiegund Fall der Stadt Mahagonnyuraufgeführt wurde. Viele erwarte-ten sich ein weiteres Schauspielmit Musik, aber Weill hatte für Mahagonny einen eigenen, neuenStil der Oper im Kopf, den er in An-sätzen noch vor der Dreigroschen-oper in Form des Mahagonny-Songspiels in Baden-Baden 1927ausprobierte und der in der OperAufstieg und Fall der Stadt Maha-gonny zur Reife gelangte. Weill hielt den Songstil, wie er ihnin der Dreigroschenoper oder inHappy End einsetzte, für nicht kopierbar und hatte sich mit Ma-hagonny endgültig davon losge-löst.

Die Uraufführung der Oper standunter keinem guten Stern. Sie fandam 9. März 1930 in Leipzig statt undwar von heftigen Tumulten beglei-tet. Diese Tumulte waren vor allempolitisch motiviert und richtetensich im Klima wachsenden Antise-mitismus größtenteils gegen den

jüdischen Komponisten Weill undden Kommunisten Brecht. Dieernstzunehmenden Musikkritikererkannten allerdings sehr wohl dasepochale Opernereignis. Um auf-tretenden, stilistischen Fehlein-schätzungen vorzubeugen, beton-te Weill in jener Zeit immer wieder,dass es sich bei Aufstieg und Fallder Stadt Mahagonny um eine „Ge-sangsoper“ handelt, die nicht mitSchauspielern besetzbar ist unddie als durchkomponiertes Werkauch keinen Veränderungen unter-zogen werden darf.

Bedingt durch die politische Zu-spitzung in Deutschland wurde esbald klar, dass sich keine BerlinerOpernbühne mehr trauen würde,das Werk anzusetzen. Die einzigeMöglichkeit bot sich im privat ge-führten Theater am Kurfürsten-damm. Lotte Lenya übernahm indieser von Sängern und singendenSchauspielern gemischt besetztenProduktion die Rolle der Jenny, waseinige Adaptationen notwendigmachte, um die Rolle für sie sing-bar zu machen. Dies war letztlichein Kompromiss, zu dem sich Weilldurch die politischen Umständegezwungen sah, der aber nicht alsPräzedenzfall herangezogen wer-den kann.

30 Jahre waren nach dieser BerlinerProduktion notwendig, um den„Sündenfall Berlin“ aus der Welt zuschaffen und das Werk in seiner ursprünglich von Weill und Brecht

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weill

intendierten Form wieder auf deninternationalen Opernbühnen zuetablieren.

Das Gespenst, die Oper Aufstiegund Fall der Stadt Mahagonny alseine Art Singspiel misszuverstehenund daher mit singenden Schau-spielern statt mit Opernsängern zubesetzen, geht auch heute nochum. Die Universal Edition als derVerlag Kurt Weills leistet hier wich-tige Aufklärungsarbeit bereits imVorfeld durch die klare Definitionder Rahmenbedingungen, inner-halb derer die Oper aufgeführtwerden darf.

Teil dieser Aufklärungsarbeit istauch die grundsätzliche Einigungaller an einer Produktion Beteilig-ten darauf, dass das Werk in derOriginalität im Sinne von Kurt Weillund Bertolt Brecht geschütztbleibt. Dem Verlag obliegt es dann auch,Produktionen kontrollierend zu

begleiten und gegebenenfalls auchmit gebotener Strenge einzu-schreiten (wie dies unlängst in Madrid notwendig war), solltendurch die Nichtbeachtung dieserRahmenbedingungen die Rechtevon Kurt Weill oder Bertolt Brechtverletzt werden.

In den Entstehungsjahren von Mahagonny war Weill aus Gründenpolitischer Verfolgtheit gezwun-gen, unliebsame Kompromisse ein-zugehen, um sein Werk überhauptaufgeführt zu sehen. Es kann nichtsein, dass unter dem Deckmantelder „künstlerischen Freiheit“ erheute einem analogen Druck aus-gesetzt wird.

Kurt Weill / Bertolt Brecht Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Spoleto Festival 2007

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schnittke / messiaen/ schostakowitsch

SCHNITTKE

(K)ein Sommer-

nachtstraum

Adorno meinte einmal über Mahlers4. Sinfonie, sie sei ein „Als-Ob vonder ersten bis zur letzten Note“.Ähnliches gilt auch für AlfredSchnittkes (K)ein Sommernachts-traum. Denn die Musik, ein Muster-beispiel polystilistischer Schreib-weise, die ganz harmlos im TonfallMozartscher Menuette beginnt,nimmt mit „gefälschten“ Stilzita-ten und ironischer Brechung denCharakter jenes musikalischenScherzes an, dessen Stimmungjeden Moment ins albtraumhafteabzugleiten droht (16. und 17. Dez.,Staatsorchester Braunschweigunter Georg Mark).

MESSIAEN

Exotische Vögel

In dem auf Anregung von PierreBoulez 1955/56 entstandenen, farbig-beredten Stück Oiseaux exotiques für Klavier und kleinesOrchester verarbeitet Olivier Messiaen insgesamt 47 unter-schiedliche Gesänge exotischerVögel aus Indien, China, Malaysiaund den beiden Amerikas. Sprach-liche Homogenität, kompakte

Formulierung sowie das steteGleichgewicht zwischen instru-mentalen Abschnitten und denKlavierkadenzen nennt Boulez alsCharakteristika des Werks. Boulezdirigiert es mit dem EnsembleIntercontemporain am 3. Dez. inParis.

SCHOSTAKOWITSCH

Das goldene

Zeitalter

Das Wichita SO interpretierte vom6. – 8. Nov. in Wichita/USA drei Auf-führungen der Ballettsuite Das goldene Zeitalter. Dmitri Schosta-kowitsch komponierte sein erstesBallett in sehr jungen Jahren (Ur-aufführung 1930) und entwickeltedarin alle Aspekte dramatischerMusik. Das Ballett selbst hat dieTournee eines heldenhaften sowje-tischen Fussballteams in den deka-denten Westen zum Thema undbeinhaltet viele populäre Tänze derdamaligen Zeit, wie Foxtrotts,Charlestons und Tangos, alle mitcharakteristischem Gefühl undWitz orchestriert.

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milhaud / martin

MILHAUD

Bratschenkonzert

Das Paul Hindemith gewidmeteKonzert für Viola op. 108 von Darius Milhaud entstand 1929 inzwei Fassungen: für 15 Soloinstru-mente und für Symphonieorche-ster. Letztere kam im Mai 2007 inAmsterdam zu Gehör, mit Suzannevan Els als Solistin. Nun spielt siedie Version für 15 Soloinstrumentein Gouda am 2. Dez., unter Mitwir-kung des Schönberg Ensembles.Das Stück hat es zwar nicht geschafft, einen festen Platz im Repertoire zu erobern, Violaspielergreifen aber immer wieder daraufzurück.

MARTIN

Funkelnder

Hintergrund

Der Titel Cantate pour le temps deNoël stammt von Maria Martin, derWitwe des Komponisten FrankMartin. Auf Initiative des DirigentenAlois Koch ergänzte sie das 1929 /1930 angefangene, aber unvollen-det hinterlassene Manuskript mitMusik Martins und ermöglichte1994 die Uraufführung in Luzern.Von Maria Martin wissen wir, dassihr Mann sich von den byzantini-

Ravenna Basilika di San Vitale

schen Mosaiken in Ravenna inspi-rieren ließ: „Die Verwandtschaftdes Werkes mit dieser Kunst ist offensichtlich: statisch konzipierteHauptpersonen (Soli) vor einemfunkelnden, farbenreichen Hinter-grund (Orchester). Auch der Ein-fluss des gregorianischen Gesangsist spürbar. Der Eindruck dieser historisierenden Atmosphäre warzweifellos von Frank Martin beab-sichtigt.“ Peter Dijkstra dirigiertdas Werk am 22. Dez. in Berlin mitdem DSO, dem Rundfunkchorsowie dem Staats- und DomchorBerlin.

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zádor / apostel

ZÁDOR

Auferstehung

Der 1894 im ungarischen Bátaszékgeborene und 1977 in den USA ver-storbene Eugen Zádor war in denletzten Jahrzehnten zu einer bloßen Lexikonexistenz verurteilt.Zu Lebzeiten hatte er viel Erfolg,vor der Emigration 1939 mit seinenBühnen- und Orchesterwerken,später in Hollywood mit Filmmusik.Ein (leider) typischer Lebenswegmancher „entarteter“ Komponi-sten. Seine 1928/1929 komponierteOpernburleske X-mal Rembrandtwurde 1930 in Gera uraufgeführt,sie erlebte in den darauffolgendenJahren mehrere Produktionen inDeutschland, bevor sie fast spurlosverschwand. Kurioserweise erlebtdas Stück seine Auferstehunggleich in zwei Produktionen: an derOper Köln (Premiere 16. Dez.) undin Gießen (10. Mai). Da die Hand-lung in einer Gemäldegalerie

stattfindet, hat Regisseur Uwe Hergenröder die Kölner Produktionins Kölner Wallraf-Richartz-Museumverlegt.

APOSTEL

So klar, so witzig

Wenn man die einhellig positivenKritiken über das 7-min. Streich-quartett 6 Epigramme (1962) vonHans Erich Apostel liest, wundertman sich, wieso es so selten ge-spielt wird. „Ein hervorragendesWerk“, urteilte die ÖsterreichischeMusikzeitschrift 1964. „So klar, sowitzig, so prägnant ist Musik sel-ten“, heißt es in der Presse vom 1. März 1972. Apostel selbst, der vor35 Jahren in Wien starb, hielt es fürsein bestes Werk. Das AthenaQuartett gibt dem Publikum am26. Jan. in Köln eine neue Chance,sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Wallraf-Richartz-Museum Köln

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korngold / kodály

KORNGOLD

Der kleine

Korngold

Die Pantomine Der Schneemann(1908) des erst 11-jährigen ErichWolfgang Korngold (1897–1957)wurde am 4. Okt. 1910 an der Wiener Hofoper in der Instrumen-tierung seines Lehrers AlexanderZemlinsky uraufgeführt. Der sen-sationelle Erfolg dieses Abendsmachte „den kleinen Korngold“über die Grenzen Wiens hinaus be-kannt. Die Musik ist überaus char-mant, voller raffinierter melodi-scher und harmonischer Einfälleund wirkt überhaupt nicht kind-lich. Im Anhaltischen Theater inDessau ist das Werk am 8., 14. und22. Dez. konzertant am Programm.

KODÁLY

125. Geburtstag

Am 16. Dez. jährt sich der Geburts-tag Zoltán Kodálys zum 125. Mal. InBudapest beginnen die Feierlich-keiten schon am 12. Dez. mit Kon-zerten im Großen und Kleinen Saalder Akademie für Musik, die denganzen Tag über dauern. Es wirkendie besten ungarischen Solisten,Ensembles, Chöre und Orchestermit. Am 16. Dez. findet dann einGeburtstagskonzert im GroßenSaal statt.

Kodály wird in der gesamten musi-kalischen Welt dadurch gefeiert,dass seine Kompositionen weiter-hin mit einer Selbstverständlich-keit auf den Programmen stehen,die nur wenigen Komponisten des20. Jahrhunderts zuteil gewordenist. In den kommenden Monatenwird das Heidelberger Publikumdie Háry János Suite hören (2. Dez.),die Tänze aus Galánta werden inEindhoven, Oldenburg, ´s-Herto-genbosch und Breda gespielt (6.–12. Dez.) Die Serenade kommtim Berliner Konzerthaus zu Gehör(2. Dez.).

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bartók / eisler

BARTÓK

Wendepunkt

Die Zahl der szenischen und kon-zertanten Aufführungen von BélaBartóks Der wunderbare Mandarinin den letzten 10 Jahren beläuftsich auf weit über 500. Allein inden nächsten 3 Monaten wird dasStück 7-mal gespielt, in Glasgow,Den Haag, Essen, Wuppertal, Stutt-gart, Frankfurt und Amsterdam.Allerdings wurde diesem epochalenMeisterwerk das Schicksal nicht er-spart, bei der Kölner Uraufführung1926 auf Ablehnung zu stoßen, ja,es wurde sogar mit Schimpf undSchande überhäuft. In Bartóks Hei-mat durfte es vor 1945 überhauptnicht auf dem Spielplan erschei-nen, der Durchbruch gelang erst1955/1956. György Kroó betrachtetden Mandarin als einen Wende-punkt im Schaffen Bartóks undstellt fest: „Es ist eine bewusste

Abrechnung mit der Weltanschau-ung und dem Stil seiner Jugend. ...Hier wandeln sich Sprache undTechnik völlig zum Ausdrucksmit-tel des 20. Jahrhunderts.“

EISLER

Balladen

1930 war ein produktives Jahr fürHanns Eisler. Er komponierte eineganze Reihe von Werken, darunterDie Maßnahme auf einen Text vonBrecht, die Suite für Orchester, undzwei Werke für Stimme und En-semble, die Ballade vom Nigger Jimund die Ballade von der Krüppel-garde auf Worte von David Weber(dem Pseudonym von Robert Win-terfeld). HK Gruber hat sich ihrerangenommen und sie aufs Pro-gramm seines Konzerts mit derZankel Band gesetzt. Das Konzertfand am 8. Nov. in der New YorkerZankel Hall statt.

Béla Bartók Der wunderbare Mandarin Grand Théâtre de Genève 2007

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szymanowski /schoeck

Othmar Schoeck Notturno Theater St. Gallen 2007

SZYMANOWSKI

Raffinierte Klänge

In den Jahren der Einkapselung, dieihm der 1. Weltkrieg auferlegthatte, schöpfte Karol Szymanowskiauf dem Landgut seiner Familie inder Ukraine aus der Erinnerung anseine Reisen in den mediterranenRaum, was ihm Inspiration für vieleseiner Werke gab. In Masques(1915/16) für Klavier wechseln träu-merische Klänge mit eigenwilligerRhythmik und mehrschichtiger To-nalität. Der polnische Pianist PiotrAnderszewski interpretiert das Werkin Bern (9. Dez.) und Paris (12. Dez.).Mit Mythes und dem 1. Violinkon-zert (1916) schuf Szymanowski denganz eigenartigen Stil eines „Vio-lin-Impressionismus“. Im Violin-konzert ist die Solostimme außer-ordentlich virtuos gestaltet, undein ungewöhnlich reich besetztesOrchester schillert in allen Farben.

Die Münchner Philharmonikerunter Markus Poschner bringendas Werk am 19. und 20. Jän. inMünchen zur Aufführung (Solist:Christian Tetzlaff).

SCHOECK

Notturno

Das Theater St. Gallen gedenkt des50. Todestages des Schweizer Kom-ponisten Othmar Schoeck undzeigt derzeit eine szenische Pro-duktion seines 1931/1933 kompo-nierten Notturno für tiefe Stimmeund Streichorchester. Es ist eineVertonung von Texten von Niko-laus Lenau und Gottfried Kellerund hat eine Dauer von 45’. AureliaEggers führt Regie, Philipp Egli istfür die Choreographie verantwort-lich. Dirigent ist Peter Tilling; mitThilo Dahlmann, Bariton und derTanzkompanie des Theaters St.Gallen (bis 16. Jän. 2008).

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braunfels /foerster

ebenso neugierig, was kommenwird. Die Oper behandelt dasLeben der Jeanne d’Arc und reflek-tiert unvermeidbar die Unterdrük-kung, die Braunfels selbst unterden Nazis erlitten hatte.

FOERSTER

Die große Nacht

Der tschechische Komponist Joseph Bohuslav Foerster war umein Jahr älter als sein Freund Gustav Mahler und überlebte ihnum 40 Jahre. Sein umfangreichesOeuvre ist von dem Janáceks über-lagert, ganz in Vergessenheit gera-ten ist es aber nicht. So dirigiert JiriBelohlávek sein Konzert für Violineam 8. Dez. im Londoner Barbicanmit Ivan Zenaty und dem BBC SO.Das Werk entstand 1911 in Wienund stellt den Solisten musikalischund technisch vor außergewöhn-lich hohe Aufgaben. Es steht in derTradition von Brahms und Dvorák,erscheint aber in der Behandlungdes Soloparts und im Verhältniszwischen Geige und Orchesterdurchaus originell.Hermann Bäumer hat Foersters 4. Symphonie (1905) mit dem Osnabrücker SO angesetzt (10. und11. Feb.). Es trägt den Namen „Diegroße Nacht“, die das persönlicheErleben der Botschaft Christi undder Ostertradition in Böhmenwiderspiegelt.

BRAUNFELS

Eine

Provokation?

Im April 2008 wird Walter Braun-fels’ Oper Szenen aus dem Lebender Heiligen Johanna in der szeni-schen UA an der Deutschen OperBerlin präsentiert, Regie führt dervon der Kritik gefeierte Theater-macher und Künstler ChristophSchlingensief. Ihn einfach mit demKlischee ‚enfant terrible’ abzutun,wird seinen künstlerischen Talen-ten kaum gerecht. Die Presse er-wartet sich Provokation, ist jedoch

J.-A.-D. Ingres Jeanne d’Arc

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schreker / krenek

Ernst Krenek Jonny spielt auf Wiener Staatsoper 2002

SCHREKER

Vertanzt

James Conlon dirigiert das JuilliardOrchestra in New York in einerneuen Produktion von zeitgenössi-schem Tanz, das zu drei ‘RecoveredVoices’ entstanden ist: SchrekersVorspiel zu einem Drama, Die Ge-zeichneten in der Choreografie vonAdam Hougland, Zemlinskys Sinfo-nietta in der Choreografie von Nicolo Fonte und Schulhoffs Ogelala(Ballettmysterium) in einer neuenChoreografie von Robert Battle.Die Neue Philharmonie Westfalenpräsentiert Schrekers Musik imHinblick auf seinen 75. Todestag imJahr 2009. Sie spielen die Phanta-stische Ouverture in Recklinghau-sen (29. Feb.), in Gelsenkirchen (3.und 4. März) und Kamen (5. März).Schrekers Der Wind, nach demBühnenbild für eine Tanzperfor-mance von Grete Wiesenthal, ist

eine programmatische Reise einesstürmischen Windes. Das Werkwird am 17. Feb. durch die Solistendes Berner SO in Basel aufgeführt

KRENEK

Verkaufsschlager

Ernst Krenek durchlief währendseiner langen und produktiven Kar-riere viele Kompositionsstile undästhetische Haltungen. Berühmtwurde er jedoch aufgrund des Er-folges seiner Oper Jonny spielt auf(1925/26), für die er auch das Libretto schrieb. Am 10. Feb. 1927 inLeipzig uraufgeführt, avanciertedie Oper in kurzer Zeit zum Ver-kaufsschlager und erlebte in derSaison 1927–28 421 Aufführungenin 45 verschiedenen Städten. ImPfalztheater Kaiserslautern ist sieab 16. Feb. angesetzt.

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zemlinsky / martinu

verfehmter Komponisten: nebenSchrekers Vorspiel zu einem Dramaund Schulhoffs Ogelala (USA-EA)steht auch Zemlinskys Sinfoniettaauf dem Programm.

MARTINU

Gastspiel in China

Im Rahmen des Jahres der Griechi-schen Kultur in China kommt es am14. Dez. zur konzertanten EA dreierAusschnitte aus der Urfassung vonBohuslav Martinus Oper Die griechi-sche Passion in Beijing. Miron Mi-chaelidis dirigiert das Staatsorche-ster von Saloniki, mit Marina Fideliund Aris Argiris in den Hauptrollen. Les Fresques de Piero della France-sca für Orchester steht am 19. und20. Jän. auf dem Programm derMünchener Philharmoniker unterMarkus Poschner. Jaap van Zwedendirigiert es am 14. Feb. in Brüsselmit deFilharmonie.

ZEMLINSKY

Conlon dirigiert

Alexander Zemlinsky verdankt esdem kompetenten Engagementund der uneingeschränkten Begei-sterung von James Conlon, dasssein Werk jetzt vermehrt auch inden USA zur Aufführung gelangt.James Conlon ist seit 2006 MusicalDirector der Los Angeles Opera undhat sofort einen programmati-schen Schwerpunkt auf die Musikder von den Nazis vertriebenenKomponisten gelegt (RecoveredVoices: A Lost Generation's Long-Forgotten Masterpieces). Am 17.Feb. kommt eine Neuproduktionvon Zemlinskys Der Zwerg auf dieBühne in der Regie von DarkoTresnjak und mit James Conlon amPult. Noch im Dezember (13.) diri-giert Conlon in New York das Juilli-ard Orchestra an einem Abend mit3 neuen Choreografien von Werken

Alexander Zemlinsky Der Zwerg Oper Frankfurt 2007

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webern

WEBERN

Meisterwerke der

Konzentration

Am 3. Dez. 2008 jährt sich AntonWeberns Geburtstag zum 125. Mal.In der Salzburger Mozartwoche2008 werden geistliche WerkeMozarts in Gegenklang mit moder-ner und zeitgenössischer Musik ge-setzt. Dabei stehen vor allem dieWerke von Webern im Mittelpunkt.Einige seiner geistlichen Werkesowie Meisterwerke aus dem Be-reich der Kammermusik, kleinsteMiniaturen von oft nur wenigenMinuten Dauer, die mit extremsterKlarheit und Konzentration denKlang bannen und von größter Ent-schiedenheit und Intensität sind,werden mit Mozart kombiniert.Auf dem Programm stehen vom 27.Jän bis 2. Feb. neben 5 Canons op.16, 5 geistliche Lieder op. 15, 2. Kan-tate op. 31 weitere Stücke (op. 7, op.10 und op. 11) und Lieder (op. 4, op.12 und op. 25), sowie die VariatioVariatio--nen op. 30nen op. 30 für Klavier und die Be-arbeitung von Bachs Fuga.

Die Berliner Philharmoniker unterBernard Haitink haben vom 10. – 12.Jän. Weberns Bearbeitung der Bachschen Fuga angesetzt, unterSir Simon Rattle spielen sie am 9.Feb. in Berlin Variationen für Orche-ster. Mit Dorothea Röschmann,ebenfalls unter Rattle, interpretieren

sie am 16. Feb. in Berlin 4 Lieder op.13 für Gesang und Orchester.

James Levine bringt am 17. Feb.6 Stücke op. 6 für Orchester mitdem Metropolitain Opera Orchestrain New York, und Susanna Mälkkidirigiert die reduzierte Fassung der6 Stücke mit dem Ensemble Inter-contemporain am 26. Jän. in Paris.

Die 5 Sätze op. 5 für Streichorche-ster sind ebenfalls in Paris zuhören, am 5. Dez. mit dem Orche-stre de Paris unter ChristophEschenbach.

Sir Simon Rattle

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schönberg

SCHÖNBERG

El Gran Èxit

Nein, das hat nichts mit Ausgangzu tun: Èxit ist nur das katalanischeWort für Erfolg. ‚El Gran Èxit deSchönberg’ ist der Titel eines Kon-zerts des Orquesta Simfònica deBarcelona mit Arnold SchönbergsGurre-Liedern (am 12. und 13. Jän.).

In Krefeld/D wurde diesen FrühlingSchönbergs Monodrama Erwartungin einem innovativen und über-raschenden Kontext – mitten inHenry Purcells Dido und Aeneas –präsentiert. Schönbergs Werkwurde in die Schlussszene der Didointegriert, direkt vor der berühm-ten Arie: ‚When I am laid in earth’.Die Handlung auf der Bühnewurde ‚eingefroren’, und KerstinBrix gab eine umjubelte Vorstel-lung als ‚Die Frau’ in Erwartung. Danach setzte sich die Handlungder Oper bis zu ihrem tragischenEnde fort. Die Presse begrüßte leb-haft diese gewagte Verbindungzweier so kontrastierender Werke. Am 12. Dez. wird Erwartung in Helsinki präsentiert, mit Susan Bullock und dem Finnish RSO unterLothar Zagrosek.

Das Theater Duisburg zeigt am 13.und 14. Feb. einen Maeterlink-Abend und bringt in einem Konzertdrei verschiedene musikalischeInterpretationen des Stücks Pelléas

und Mélisande. Schönbergs sym-phonische Dichtung wurde 1902komponiert, gerade vor der Urauf-führung von Debussys gleichnami-ger Oper in Paris, was Schönberg zudieser Zeit nicht wusste. Die Duis-burger Philharmoniker werden vonJonathan Darlington dirigiert.

In Tychy/PL präsentiert das 1998gegründete AUKSO Chamber Or-chestra am 12. Dez. Verklärte Nachtunter Marek Mos.

Arnold Schönberg ErwartungTheater Krefeld 2007

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berg

BERG

Entdecker-

Konzerte

Alban Bergs Violinkonzert „DemAndenken eines Engels“ steht imGewandhaus in Leipzig an dreiAbenden im Jänner auf dem Pro-gramm. Das erste Konzert ist einesder Entdecker-Konzerte des Gewand-hauses. In diesen einstündigenKonzerten präsentiert der DirigentRiccardo Chailly Schlüsselelementedes jeweiligen Werks und dirigiertes danach in voller Länge. Miteinem Preis von EUR 10,- reißt diese

Entdeckung kein Loch ins Porte-monnaie. Chailly sagt selbst: „Un-bekannte Musik, neue Musik, zeit-genössische Musik – jedes dieserdrei Worte macht die Leute nervös.Ich möchte den Zuhörern die Chan-ce geben, diese Angst zu überwin-den und herausragende neueMusik zu entdecken und Komponi-sten, die in meinen Augen unver-meidbar sind für das musikalischeProfil eines Jahrhunderts“. Solistam 16., 17. und 18. Jän. ist BenjaminSchmid.

Jürgen Flimm, Intendant der Salz-burger Festspiele, produzierte 1997Bergs Oper Wozzeck an der Mailän-der Scala. Diese gefeierte Produk-tion –„Klug genug, um die Vorgänge pla-stisch werden zu lassen, ohne inNaturalismus zu verfallen.” (Opern-welt) – kommt ab dem 19. Feb. fürsieben Aufführungen an die Scalazurück. Daniele Gatti tritt in dieFußstapfen von Sinopoli (1997) undConlon (2000).

An der Monnaie in Brüssel wird einneuer Wozzeck von David Freemanproduziert, der am 26. Feb. unterdem Dirigat von Mark Wiggles-worth Premiere hat. Ein musikali-sches Echo der Oper ist am 29. Feb.in Paris zu hören, wenn das Orche-stre du Conservatoire de Paris unddas Ensemble IntercontemporainBruchstücke aus „Wozzeck“ inter-pretieren.

Alban Berg WozzeckStaatstheater Wiesbaden 2003

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mahler

MAHLER

Mahler 2010/11 –

das Handbuch zur

Programm-

gestaltung

In Vorbereitung auf die beidenMahler-Gedenkjahre 2010 (150. Ge-burtstag) und 2011 (100. Todestag)ist soeben eine Mahler-Broschüreder Universal Edition erschienen,die einen Überblick über die WerkeGustav (und Alma) Mahlers bietet,sowie auf zahlreiche interessante

Bearbeitungen aus teilweise sehrprominenter Feder hinweist. Nichtzuletzt werden auch Werke ande-rer Komponisten präsentiert, die inihren Kompositionen auf Mahlerdirekt oder indirekt Bezug nehmen.Die Broschüre können Sie online alsPDF ausdrucken oder anfordernunter www.universaledition.com/mahler

Zu den gewiss interessantestenNeuigkeiten gehören mehrere reduzierte Fassungen großer Mah-ler-Werke, die damit auch mittlereund kleinere Konzertsäle erreichen:4. Symphonie (für Kammerorche-ster), Lied von der Erde (für Kam-merorchester oder für Kammeren-semble), Lieder eines fahrenden Gesellen (für Kammerorchester vonSchönberg/Riehn bzw. für Kam-merorchester von Eberhard Kloke).Die neue Kritische Ausgabe der 2. Symphonie (durch Gilbert Kaplan)sowie die Rekonstruktion und Reorchestrierung der kompletten10. Symphonie durch Rudolf Barshai. Dass das Lied von der Erde auch aufchinesisch gesungen werden kann– geht der Text doch auf chinesi-sche Lyrik zurück – wird viele über-raschen und nicht zu Unrecht neu-gierig machen. Warum diese chinesische Fassung mehr als eineKuriosität ist, finden Sie in dieserBroschüre. Mahler ist und bleibt ein faszinie-rendes Thema.Gustav Mahler

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janácek / einem

JANÁCEK

Über den Atlantik

Nach dem in Europa bejubelten Er-folg von Leos Janáceks Oper Auseinem Totenhaus von Pierre Boulezund Patrice Chéreau, überquert dasWerk den Atlantik, wo im Februareine neue Produktion der CanadianOpera Company in Toronto heraus-kommt. Regie führt Dmitri Bert-man, der künstlerische Leiter derHelikon Opera Moskau. Seine gera-de in Toronto laufende Traviatawurde sowohl als aufregend alsauch kontroversiell beschriebenund „setzte das Opernpublikum inBrand“ (laut Opera Now).Jenufa wird im Februar drei Mal ander Opéra de Toulon gezeigt. Friedrich Pleyer dirigiert und RuthOrthmann führt Regie, im Bühnen-bild von Jean-Louis Martinelli.Das schlaue Füchslein in KatharinaThalbachs umjubelten Produktionaus 2000 kehrt ab 11. Dez. für vierAufführungen an die Deutsche

Oper Berlin zurück. Ihre „Inszenie-rung wimmelt von Einfällen wieein Waldboden vor Getier,“ schriebdie Berliner Zeitung.

VON EINEM

Echte

Musizierfreude

Gottfried von Einem (1918–1996)hätte am 24. Jän. 2008 seinen 90.Geburtstag gefeiert. Die Auffüh-rung seiner Serenade für doppeltesStreichorchester (1949) durch ErnstKovacic und dessen WroclawChamber Orchestra Leopoldinumin Wroclaw/PL am 7. Okt. könnte alsein vorgezogener Geburtagstributan den großen österreichischenKomponisten gesehen werden. Diemelodische und harmonischeSchönheit der viersätzigen, tonalenSerenade „ist ein aus echter Musi-zierfreude geborenes Werk“ (DieFurche).

Leos Janácek Aus einem Totenhaus Wiener Festwochen 2007

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gedenktage

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2008

25. Todestag Cathy Berberian † 06.03.1983125. Geburtstag Alfredo Casella * 25.07.188390. Geburtstag Gottfried von Einem * 24.01.191870. Geburtstag Zygmunt Krauze * 19.09.193880. Geburtstag Gerhard Lampersberg * 05.07.1928

100. Geburtstag Olivier Messiaen * 10.12.190860. Geburtstag Nigel Osborne * 23.06.194860. Geburtstag Peter Ruzicka * 03.07.194875. Geburtstag R. Murray Schafer * 18.07.193370. Geburtstag Tona Scherchen * 12.03.193875. Todestag Max von Schillings † 24.07.193380. Geburtstag Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928

100. Geburtstag Eugen Suchon * 25.09.1908125. Geburtstag Anton Webern * 03.12.1883

2009

50. Todestag George Antheil † 12.02.195975. Geburtstag Harrison Birtwistle * 15.07.193475. Todestag Frederick Delius † 10.06.193480. Geburtstag Edison W. Denisow * 06.04.1929

150. Geburtstag Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.185990. Geburtstag Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.191950. Todestag Josef Matthias Hauer † 22.09.1959

200. Todestag Joseph Haydn † 31.05.180950. Todestag Bohuslav Martinu † 28.08.195980. Geburtstag Henri Pousseur * 23.06.192975. Geburtstag Bernard Rands * 02.03.1934

100. Geburtstag Karl Scheit * 21.04.190975. Geburtstag Alfred Schnittke * 24.11.193475. Todestag Franz Schreker † 21.03.1934

100. Geburtstag Alfred Uhl * 05.06.190990. Geburtstag Roman Vlad * 29.12.191950. Todestag Eric Zeisl † 18.02.1959

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gedenktage

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2010

50. Todestag Hugo Alfvén † 08.05.196075. Todestag Alban Berg * 24.12.193580. Geburtstag Paul-Heinz Dittrich * 04.12.193080. Geburtstag Cristóbal Halffter * 24.03.1930

100. Geburtstag Rolf Liebermann * 14.09.1910150. Geburtstag Gustav Mahler * 07.07.1860

75. Geburtstag Arvo Pärt * 11.09.193580. Geburtstag Toru Takemitsu * 08.10.1930125. Geburtstag Egon Wellesz * 21.10.1885

2011

75. Geburtstag Gilbert Amy * 29.08.193675. Geburtstag Richard Rodney Bennett * 29.03.1936

100. Geburtstag Paul Burkhard * 21.12.191175. Geburtstag Cornelius Cardew * 07.05.193680. Geburtstag Mauricio Kagel * 24.12.193175. Geburtstag Ladislav Kupkovic * 17.03.1936

100. Todestag Gustav Mahler † 18.05.191175. Geburtstag Steve Reich * 03.10.193675. Todestag Ottorino Respighi † 18.04.193650. Geburtstag David Sawer * 14.09.196150. Geburtstag Daniel Schnyder * 12.03.1961

125. Geburtstag Othmar Schoeck * 01.09.188650. Geburtstag Mauricio Sotelo * 02.10.196125. Todestag Alexandre Tansman † 15.11.198675. Geburtstag Hans Zender * 22.11.1936

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uraufführungen

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VYKINTAS BALTAKAS Information für die Durchführung einer alten Liebesbeschwörung, dieIhre/Ihren Geliebte(n) auf einmal und für immer an Sie binden wirdfür 6 Stimmen, Festival Éclat, Neue Vocalsolisten Stuttgart14. 02. 2008 · Theaterhaus Stuttgart/D

LUKE BEDFORD Wreathe für OrchesterBBC National Orchestra of Wales, c. Thierry Fischer07. 12. 2007 · Wiltshire Music Center Bradford-on-Avon/GB

LUCIANO BERIO 4 Dédicaces für OrchesterChicago SO, c. Pierre Boulez31. 01. 2008 · Symphony Center Chicago/USA

GEORG FRIEDRICH HAAS Open Spaces II für Streichinstrumente und 2 SchlagzeugspielerVersion für vierchörige Raumdisposition der InstrumenteEnsemble Resonanz, Ulrich Grafe, Roland Neffe, perc.01.12. 2007 · Ballhaus Naunynstraße Berlin/D

SAED HADDAD La Mémoire et l'Inconnu Concerto für Ud (arabische Laute) und EnsembleOn Love II für Klavier und EnsembleStockholm New Music Festival KammarensembleN, c. Franck Ollu, Elia Khoury, oud23. 02. 2008 · Philharmonic Concert Hall Stockholm/S

GEORGES LENTZ Ingwe für Elektrogitarre, Zane Banks, e-guit08. 12. 2007 · Philharmonie Luxembourg/LUX

ARVO PÄRT Morning Star für Chor (SATB) a cappellac. Jeremy Dibble10. 12. 2007 · St Martin-in-the-Fields London/GB

The Deer’s Cry für gemischten Chor a cappellaState Choir Latvija, c. Fergus Sheil 14. 02. 2008 · Louth/IRL

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uraufführungen

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MAURICIO SOTELO Como llora el viento für Gitarre und OrchesterFestival de Música de Canarias, Nederlands Philharmonisch Orkest II,c. Yakov Kreizberg,Juan Manuel Cañizares, guit18.01. 2008 · Auditorio Alfredo Kraus, Las Palmas de Gran Canaria/E

ROXANNA PANUFNIK The Conversation of Prayer für SoloflöteElisabeth Möst, fl03. 02. 2008 · Stade/D

Modlitwa für StreichorchesterIsis Ensemble, c. Jacques Cohen31. 01. 2008 · St. James Cathedral London/GB

JAY SCHWARTZ / ROBERTA FLACK / EWAN MACCOLL The First Time Ever I Saw Your Face für 6 StimmenLove Songs, NeueVocalsolisten Stuttgart15. 11. 2007 · Theaterhaus Stuttgart/D

JOHANNES MARIA STAUD Im Lichte für 2 Klaviere und OrchesterMozartwoche, Camerata Academica Salzburgc. Jonathan Nott, Pierre Laurent Aimard und Tamara Stefanovich, pno31. 01. 2008 · Mozarteum Salzburg/A

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neuerscheinungen

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JOHANN SEBASTIAN BACHSuite 1 für Violoncello soloUrtext-Neuausgabe hrsg. von Ulrich Leisinger UT 50260

LUCIANO BERIO6 Encores für Klavier (Neuausgabe) UE 33013

MIKE CORNICK Blue Baroque Violin für Violine und Klavier UE 21397

FRANZ HABÖCK (HRSG.)Die Gesangskunst der Kastraten Eine Stimmbiographie in Beispielen für Gesang (Kontratenor) und KlavierUE 7032A

ROXANNA PANUFNIK Ave Maria für Chor SSA und OrgelPartitur UE 70293, Chorpartitur UE 70294

ARVO PÄRT Da pacem Domine für StreichorchesterStudienpartitur UE 33664

ARVO PÄRTSumma für Chor SATB oder SolistenVokalpartitur UE 33686

JAMES RAE Play it Cool – Saxophone mit CDfür Alt- oder Tenorsaxophon und Klavier UE 21404

RICHARD STRAUSS Sonate Es-Dur op. 18 für Violine und Klavier UE 33385

ANTONIO VIVALDI Sämtliche Sonaten für Violoncello solo, Cembalo (Klavier), Vcl. continuo (ad lib.)Urtext-Ausgabe hrsg. von Bernhard MoosbauerUT 50175

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neuerscheinungen

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UNIVERSAL EDITION

Piano Project

für Klavierhrsg. von Anne-Lise Gastaldi undValerie Haluk UE 33662

Neue zeitgenössische Stücke fürPodium und Unterricht

Sprachunterricht auf Musikalisch!

Für einige ist sie einfach Kauder-welsch, anderen kommt sieschlicht spanisch vor! Wer aber dieSprache der zeitgenössischenMusik beherrscht, dem eröffnensich faszinierende Klangwelten!Und je früher man diese Sprachekennenlernt, desto mehr Spaßmacht es auch, sie selbst zu spre-chen. Aus diesem Grunde habensich im Piano Project einige der bedeutendsten Komponisten unsererTage ganz der Jugend gewidmet.Nach dem Vorbild etwa von AntonWeberns Kinderstück oder BélaBartóks Mikrokosmos führen Geor-ges Aperghis, Pierre Boulez, PeterEötvös, Ivan Fedele, CristóbalHalffter, Michael Jarrell, GyörgyKurtág, Luis de Pablo und Salvato-re Sciarrino junge Pianisten in ihrecharakteristische Musiksprache ein.

In 11 speziell für dieses Album ent-standenen Originalkompositionengehen die angehenden Musiker ge-meinsam mit den großen Meistern

auf eine vielseitige und begeisterndeExpedition durch die Musikspra-chen unserer Zeit. Aha-Effekte garantiert!

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neu auf cd

BÉLA BARTÓK Der wunderbare MandarinSO des Bayerischen Rundfunks, c. Mariss JansonsSony BMG CD 0886971236323

SAED HADDAD Joie voilée Donaueschinger Musiktage 2006 Vol.1, Arditti Quartet NEOS Music CD 10724

CRISTÓBAL HALLFTER ParafrasisRSO Berlin, c. Cristóbal HalffterRCA RED SEAL CD 74321 73613 2

ERNST KRENEK Alpbach Quintett, Symphonische MusikPetersen Quartett, Rosetti BläserquintettCapriccio CD 67176

ERNST KRENEK 3. und 5. StreichquartetPetersen Quartett Capriccio CD 67197

GYÖRGY LIGETI AtmosphèresWiener Philharmoniker, c. Claudio AbbadoDeutsche Grammophon DG 4 CDs 477 644-3

PAUL PATTERSON Missa brevis op. 54 London Philharmonic Choir, c. Owain Arwel Hughes EMI Classics British Composers series CD 505 9212

STEVE REICH Piano PhaseLondon Steve Recih Einsemble cpo 777 CD 337-2

WOLFGANG RIHM Chiffre Zyklus musikFabrik, c. Stefan Asburycpo CD 777 169-2

WOLFGANG RIHM Akt und TagArditti Quartet, Claron McFadden, SopranNEOS Music CD 10724

WOLFGANG RIHM Umriss – Aufzeichnung RSO Berlin, c. Gerd AlbrechtRCA RED SEAL CD 74321 73611 2

WOLFGANG RIHM Ungemaltes BildRSO Saarbrücken, c. Leonid GrinRCA RED SEAL CD 74321 73612 2

WOLFGANG RIHM Im InnerstenDoelenKwartet Attacca 2 CDs 27108-109&110

ROBERT SCHUMANN 2. und 4. Symphonie (arr. Gustav Mahler) Gewandhausorchester Leipzig, c. Riccardo ChaillyDecca CD 4758352

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neu auf cd

KARLHEINZ STOCKHAUSEN Stimmung Theatre of Voices, Paul Hillier harmonia mundi usa HMU 807408 / LC 7045

ALEXANDRE TANSMAN Le SermentOrchestre Philharm. et Choeur de Radio France, c. Alain AltinogluHarmonia mundi 90 FRF 001

KURT WEILL Matrosen-Song, Seeräuber Jenny, Bilbao-Song, Alabama Song Christiane Oelze, Eric Schneider, pnCapriccio CD 71062

FELIX WEINGARTNER Aus ernster Zeit Ouverture Sinfonieorchester Basel, c. Marko Letonjacpo 777 101-2 SACD

IAN WILSON Veer, In fretta, in vento, … wander, darkling, Lyric Suite The Callino QuartetRiverrun RVR CD 77

FRIEDRICHCERHAKonzert fürVioloncelloHeinrich Schiff,vcl, Netherlands Radio ChamberOrchestra ECM New Series CD 1887

MORTON FELDMAN String Quartet Ives Ensemblehat (now) ARTCD 167

GEORG FRIED-RICH HAASHyperion SWR SO Baden-Baden/FreiburgRupert Huber,rosalie (Licht)NEOS MusicCD 10725

DAVID SAWERSounds: ThreeKandinskyPoemsExmoor Singersof London, c. James JarvisClassical Recor-ding CompanyCRC 1716

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werkliste martinu

BOHUSLAV MARTINU (1890–1959)Werkliste

Concerto 17’30’’ 1935für Cembalo und kleines Orchester

Concerto da camera 24’ 1941für Violine und Streichorchester mit Klavier und Schlagzeug

Concerto grosso 16’ 1937für Kammerorchester

Les Fresques de Piero della Francesca 19’ 1955für Orchester

Das Gilgamesch-Epos 50’ 1955Oratorium für Soli, gemischten Chor und Orchester

(Soli: Sopran, Tenor, Bariton, Bass; Chor: SATB)

The Greek Passion Music drama in 4 acts 130’ 1957Textquelle: Christ Recrucified von KazantzakisLibrettist: Bohuslav Martinu1. Fassung (Londoner Fassung) hrsg. von Ales BrezinaWissenschaftliche Herausgabe und Rekonstruktion der UrfassungDie griechische Passion Oper in 4 Akten 170’ 1957–19592. Fassung (Züricher Fassung) 5. Konzert in B-Dur 23’30” 1957–1958Fantasia concertante für Klavier und Orchester

2 Pièces 7’ 1935für Cembalo

The RockPrélude symphonique für Orchester 13’ 19572. Streichquartett 20’ 1925

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Samstag 01.12.2007 18:00 & 20:00opera silens: «see my songs» Vadim Karassikov, Jochen Neurath

Sonntag 02.12.2007 20:00basel sinfonietta / Emilio Pomarico / Thomas LarcherFerruccio Busoni, György Ligeti, Claude Debussy Georg Friedrich Haas: Konzert für Klavier und Orchester (Auftrag basel sinfonietta, Philharmonie Luxembourg, Wien Modern)

Freitag 07.12.2007 19:00 & 20:00 (Bock-Kasematten & Église Saint-Michel)Schüler des Conservatoire Luxembourg / Brice Pauset LeitungNoise Watchers UnlimitedJames Tenney, Salvatore Sciarrino, Claude Lenners (UA), …

Samstag 08.12.2007 19:30 & So. 09.12.2007 18:30«the moon in the moonless sky.» United Instruments of Lucilin / Claudia Doderer RaumKlaus Lang: the moon in the moonless sky. (UA)

Samstag 08.12.2007 21:00«Nocturne» – Marcus Weiss Saxophon, Zane Banks E-GitarreGiorgio Netti: Necessità d’interrogare il cieloGeorges Lentz: Ingwe für E-Gitarre solo («Caeli enarrant…» VII) (UA)(Auftrag Philharmonie Luxembourg

Sonntag 09.12.2007 20:00«I am a mistake» – Jan Fabre Text, Choreographie, Bühne, LeitungWolfgang Rihm Musik Chantal Akerman Film Matthias Horn, Johannes M. Kösters, Hilde van Mieghem Stimme ensemble recherche / Lucas VisTroubleyn /Jan Fabre actors & dancers(Commissioned and produced by the European Concert Hall Organisation ECHO)

Tickets 0–25 €Festivalpass 45 € (<27 Jahre: 27 €)www.rainydays.lu – www.philharmonie.lu

(+352) 26 32 26 32

«…zum einen die leuchtende Sternennacht in der Wüsten-Stille, zum anderen … die ‹innere Nacht›» (Georges Lentz)

paint it blackrainy days23.11.–09.12.2007

Festival de musique nouvelle

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IMPRESSUM

Universal Edition

Austria: A-1015 Wien, Postfach 3, Austria

Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400

UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB

Tel +44-20-7437-6880, Fax +44-20-7292-9173.

USA: European American Music Distributors LLC

254 West 31st Street, 15th Floor, New York, NY 10001-2813

Tel +1-212-461-6940, Fax +1-212-870-4565.

Web: www.universaledition.com

Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch

Beiträge: Bálint András Varga, Angelika Dworak, Eric Marinitsch,

Jonathan Irons, Rebecca Dawson, Marion Dürr und Kieran Morris

Design: Egger & Lerch, Wien

Fotonachweis: Barbara Monk-Feldman, Eric Marinitsch (5), Jona-

than Irons, Teatro Real / Javier del Real, Marion Kalter, Astrid

Karger, Opera Omaha, ROC Berlin, UE Archiv (6), Spoleto Festival,

Basilica di San Vitale, Wallraf-Richartz-Museum, Grand Théâtre

de Genève / Mario del Curto, Theater St. Gallen / Lukas Unseld,

Musée du Louvre Paris, Wiener Staatsoper / Axel Zeininger, Oper

Frankfurt / Monika Rittershaus, Berliner Philharmoniker / Cordula

Groth, Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld-Mönchengladbach /

Stutte, Staatstheater Wiesbaden / Martin Kaufhold, Internationale

Gustav Mahler Gesellschaft, Wiener Festwochen / Ros Ribas, Festival

de Música de Canarias; CDs: ECM, hat (now) ART, NEOS, CRC.

DVR: 0836702