2
Uber Clsium-Kupferbromide. Von H. L. WELLS und P. T. WALDEX.' Wir haben eine systematische Untersuchung der Casium-Kupfer- bromide ausgefuhrt, bei der wir dieselbe Arbeitsweise einhielten, wie sie in der vorhergehenden Abhandlung bei der Beschreibung der entspreehenden Choride dargelegt worden ist. Obgleich wir mit grofster Grundlichkeit verfuhren, konnten wir doch nur die zwei Salze Cs,CuBr, und CsCuBr, darstellen. Diese Salze entsprechen den beiden, den Kupfer-Doppel- halogeniden gemeinsamen Typen. Die Thatsache, dafs keine wasser- haltigen Salze erhalten werden konnten, war einigermafsen unerwartet in IIinblick auf €?,XMSENS* Erfahrungen bei gewissen Doppelhalo- geniden, sowie in Rucksicht auf die Beobachtungen, die der eine von uns bei Gelegenheit des Studiums der Alkali Bleihal~genide~ machte, dds namlich die Tendene, sich mit Wasser zu verbinden, mit dem Atomgewichte des Ealogens zu wachsen scheint. Die Thatsache, dds wasserhaltige Doppelchloride von Casium und Kupfer existieren, wahrend entsprechende Bromide nicht erhalten wurden, beweist, dak die geriannte Gesetzmafsigkeit nicht in allen Fallen zutrifft. Ctisium-Kupferbromid 2 : 1, Cs,CuBr@ Diese Verbindung bildet undurchsichtige, schwarze Krystalle niit grunlichem Ton; gepulvert ist sie schwarz. In Form upd dus- bildung ahnelt sie dem entsprechenden Chlorid und krystallisiert, wie letzteres, orthorhombisch. Grofsere Piismen, gewohnlich nicht iiber 5 bis 10 mm lang, die sich meist gruppenweise parallel angeordnet zeigten, beobachtete man, wenn ein Uberschuk von Casiumbromid angewandt wurde; stieg dagegen die Menge des Kupfer- bromids, so erschienen kleine, kurze Krystalle. IXe Verbindung bildet sich bei Anweridung von 50 g Casiuin- bromid und 5 biu 70 g Kupferbrornid. Die Bedingungen, unter Sach deiri Manuskripte deiitscli von RICH. Jos. MEYEB. Diese Zeitschr. 4, 131. ' dmer. Chetn. Jown. 14, 88.

Über Cäsium-Kupferbromide

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Über Cäsium-Kupferbromide

Uber Clsium-Kupferbromide. Von

H. L. WELLS und P. T. WALDEX.'

Wir haben eine systematische Untersuchung der Casium-Kupfer- bromide ausgefuhrt, bei der wir dieselbe Arbeitsweise einhielten, wie sie in der vorhergehenden Abhandlung bei der Beschreibung der entspreehenden Choride dargelegt worden ist. Obgleich wir mit grofster Grundlichkeit verfuhren, konnten wir doch nur die zwei Salze Cs,CuBr, und CsCuBr, darstellen.

Diese Salze entsprechen den beiden, den Kupfer-Doppel- halogeniden gemeinsamen Typen. Die Thatsache, dafs keine wasser- haltigen Salze erhalten werden konnten, war einigermafsen unerwartet in IIinblick auf €?,XMSENS* Erfahrungen bei gewissen Doppelhalo- geniden, sowie in Rucksicht auf die Beobachtungen, die der eine von uns bei Gelegenheit des Studiums der Alkali Bleihal~genide~ machte, dds namlich die Tendene, sich mit Wasser zu verbinden, mit dem Atomgewichte des Ealogens zu wachsen scheint. Die Thatsache, d d s wasserhaltige Doppelchloride von Casium und Kupfer existieren, wahrend entsprechende Bromide nicht erhalten wurden, beweist, dak die geriannte Gesetzmafsigkeit nicht in allen Fallen zutrifft.

Ctisium-Kupferbromid 2 : 1, Cs,CuBr@ Diese Verbindung bildet undurchsichtige, schwarze Krystalle

niit grunlichem Ton; gepulvert ist sie schwarz. In Form upd dus- bildung ahnelt sie dem entsprechenden Chlorid und krystallisiert, wie letzteres, orthorhombisch. Grofsere Piismen, gewohnlich nicht iiber 5 bis 10 mm lang, die sich meist gruppenweise parallel angeordnet zeigten, beobachtete man, wenn ein Uberschuk von Casiumbromid angewandt wurde; stieg dagegen die Menge des Kupfer- bromids, so erschienen kleine, kurze Krystalle.

IXe Verbindung bildet sich bei Anweridung von 50 g Casiuin- bromid und 5 biu 70 g Kupferbrornid. Die Bedingungen, unter

Sach deiri Manuskripte deiitscli von RICH. Jos. MEYEB.

Diese Zeitschr. 4, 131. ' dmer. Chetn. Jown. 14, 88.

Page 2: Über Cäsium-Kupferbromide

- 30.5 -

welchen die Bildung vor sich geht, liegen also zwischen vie1 weiteren Grenzen, als bei dem entsprechenden Chlorid.

Von den unten gegebenen Analysen beziehen sich A, B, C, D und E auf eine Reihe von Darstellungen, bei denen die Mengen Kupferbromid schrittweise von 5 g (A) bis zu 46 g (E) erhoht wurden, wiihread die aogewandte Menge Casiumbromid konstant etwa 50 g betrug und das Volumen von 100 ccm (A) bis 150 ccm (E) anwuchs. Die Probe F wurde erhalten durch Umkrystallisieren des Salzes aus Wasser, wfihrend G durch Umkrystallisieren von CsCuBr, gewonnen war.

(-'b C U Br A 4080 9.46 49.38 = 99.64. B - 9.68 - C 40.75 9.74 48.97= 99.46 D 40.88 9.69 4 8 . 9 5 ~ 99.52 E - 9.78 49.40 F 41.11 9 69 - G - 10.00 -

} 40.96 9.77 49.27 = 100,OO. Berechnet

fur ('s,CuBr,

Cas iuni -Kupferbromid 1 : 1, CsCuBr,. Dieses Salz bildet kurze, hexagonale Krystalle , welche an den

Enden zusnminengewachsen sind. Sie sind dunkel nnd undurchsichtig und geben einen bronzefarbenen Reflex, ~Blirend das Pulver fast schwarz aussieht. Krystallisiert man das Salz aus Wasser um, so entsteht die Verbindung 2: 1, wodurch es sich von den1 entsprechenden Chlorid unterscheidet. Es wurde erhalten aus 50 g Casiumbroniid und 70 g Knpferbromid, gelost in 200 ccm Wasser, und bildete sich beim Zusatz von Kupferbromid fortwahrend, bis die Losung mit letzterem Salze gesattigt war.

Die folgenden Annlysen beziehen sicli auf getrennte, unter den verschiedenartigsten Bedingungen erhaltene Darstellungen.

Gefunden Ber. fur Cs Cu C1, Casium 29.93 29.09 - 30.43 30.48 Kupfer 14.72 15.09 1473 14.81 14.53 Hrom 55.09 54.96 - 54.96 54.99

99.74 99.14 100.10 100.00 _ _ -

Sheffield Scientific School, September 1893.

Bei der Redaktion eingegangen am 22. September 1893.