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1]1 be r C tisium-Kw p f ero hlo ru re. VOll H. L. WILLS.~ Die zu beschreibenden Salze aurden dargestellt durch Erhitzeii von Lijsungeii von Clsium- und Kupferchlorid niit Kupferdraht und einer geniigenden Menge Salzsiime, UM die Rildung basischer Sdze xu verhindern. War das Kupferchlorid zuni grofsten Teile in Chloriir verwandelt , so wm.de zur Krystnllisation abgekuhlt. Wenn die Losung verdiinnt war und einen flberschufs von C‘asiumchlorid enthielt , PO wurden unter den versehiedensten Be- dingungen sehi. dunne , weifsc Prismen erhalten. Beim Trocknen auf Papier wurdeen die Krystalle gelblich, waren jedoch, im trockencii ZustancIe der Luft ausgesetzt, ntnniihernd bestandig. Durch Wasser wirde dlzs Salz zersetzt. Zwei verschiedene Pr oduk t e w urd en au a1 y siert . G cifundeii Berechnet fur Cs(’1. CIl,CI, Casioin 86.93 36.37 36.29 CIilor 28.94 28-87 29.07 Kapfer 34.33 34.17 34.64 Die Hesultate zeigen, dafs dns Salz cler Forincl CsCu,Cl,; eritspricht , Wendet rnaii konzentriertcre Losungen an, ebenfalls init einern Cberschufs von Chlorclisium, so entstehen dunne, rektangulare farblose ‘I‘afeln, die zuweilen 10 biu 20 mii iiii Durchniesser erreichen. Die Bedingungen, unter deiien sich dieses Salz bildet, liegen zwischen weiten Grenzen, so dnfs innn niit Leichtigkeit grofsere Mengen davon gewinneii konnte. Als die Konzentration der Casiumchloridlosungen erhoht wurde, erschien dieselbe Verbindung in der Form von 1eistenfiirmigenKrystallen mit spitzen Enden. Wurde dieses Sala in Wasser gelost, so krystallisierte das Sala CsCuC1, RUS. Wiihrend des Trocknens wird die Obex-flache der Krystalle gelb , irn trockeneii Zustande scheinen sie dagegen Xach dem Manuslnipte deutsch von RICH. Jos. MXYER.

Über Cäsium-Kupferchlorüre

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Page 1: Über Cäsium-Kupferchlorüre

1]1 be r C tisium-Kw p f ero hlo ru re. VOll

H. L. WILLS.~

Die zu beschreibenden Salze aurden dargestellt durch Erhitzeii von Lijsungeii von Clsium- und Kupferchlorid niit Kupferdraht und einer geniigenden Menge Salzsiime, UM die Rildung basischer Sdze xu verhindern. War das Kupferchlorid zuni grofsten Teile in Chloriir verwandelt , so wm.de zur Krystnllisation abgekuhlt.

Wenn die Losung verdiinnt war und einen flberschufs von C‘asiumchlorid enthielt , PO wurden unter den versehiedensten Be- dingungen sehi. dunne , weifsc Prismen erhalten. Beim Trocknen auf Papier wurdeen die Krystalle gelblich, waren jedoch, im trockencii ZustancIe der Luft ausgesetzt, ntnniihernd bestandig.

Durch Wasser wirde dlzs Salz zersetzt. Zwei verschiedene Pr oduk t e w urd en au a1 y siert .

G cifundeii Berechnet fur Cs(’1. CIl,CI,

Casioin 86.93 36.37 36.29

CIilor 28.94 28-87 29.07 Kapfer 34.33 34.17 34.64

Die Hesultate zeigen, dafs dns Salz cler Forincl CsCu,Cl,; eritspricht ,

Wendet rnaii konzentriertcre Losungen an, ebenfalls init einern Cberschufs von Chlorclisium, so entstehen dunne, rektangulare farblose ‘I‘afeln, die zuweilen 10 biu 20 mii iiii Durchniesser erreichen. Die Bedingungen, unter deiien sich dieses Salz bildet, liegen zwischen weiten Grenzen, so dnfs innn niit Leichtigkeit grofsere Mengen davon gewinneii konnte.

Als die Konzentration der Casiumchloridlosungen erhoht wurde, erschien dieselbe Verbindung in der Form von 1eistenfiirmigenKrystallen mit spitzen Enden. Wurde dieses Sala in Wasser gelost, so krystallisierte das Sala CsCuC1, RUS. Wiihrend des Trocknens wird die Obex-flache der Krystalle gelb , irn trockeneii Zustande scheinen sie dagegen

Xach dem Manuslnipte deutsch von RICH. Jos. MXYER.

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sehr bestandig zu sein. Die beiden ersten Analysen beziehen sich auf verschiedene Darstellungen der rektangularen Tafeln, die diitte auf eine Probe der leistenformigen Krystalle.

Gefunderi Berechnet flir I. 11. 111. 3 CSC1.CU,('l,

Casium 56.81 56.66 56.84 56.72 Kiipfer 17.93 17.89 17.84 i8.05 Chlor 25.03 25.08 25.13 25.23

Offenbar entspricht die Zusammensetzung dieses Salzes der Formel Cs,Cu,Cl,.

Aus annahernd oder ganz gesattigten Losungen voii Casium- chlorid, welche verhaltnikmafsig wenig Kupferchloriir enthalten , scheiden sich beim Abliiihlen prismatische lirystalle ab. Dieselben sitid ganz blassgelb gefarht, und ihr Glanz ist weniger strahlend, als bei der vorhergehenden Verbindung. Sie haben einen Ihrchmesser von 2 bis 3 mm und hlinfig eine Lange von mehrereii Centimetern. Dieses Salz bildet sich unter sehr eng begrenzten Bedingungen und ist aufserordentlich schwer frei von dem vorhergehenden Salze und ganz besonders schaer frei von Casiumchlorid zu erhalten. Letzteres krystallisiert namlich unter den Bedingungen, welche fiir die Bildung des Doppelsalzes giinstig sincl, ebenfalls aus. Each einer grofsen Reihe von Versuchen wurden drei Proben, als fur die Analyse geeignet, ausgev lihlt. Die dritte Analgse bezieht sich auf Krystalle, welche einer nach dem anderen aus der Mutterlauge ausgesucht und dam einzeln zwischen glattem Filtrierpapier getrocknet worden waren. A le Produkte wurden sorgfaltig unter deni Mikroskope gepriift und rein befunden.

Gefiindeii : Rercchnet fur 6 CsCI.Cu,C1,.2 H,O

('asium 64.77 65.06 64.09 64.10

Chlor 22.70 22.83 - 22.81 Wasser (Diff.) (3.15) (2.69) (3.14) 2.89.

Kupfer 9.38 9.42 10.04 10.20

Die Arialysen zeigen, dafs die Zusammensetzurig des Salzes der

Wir stellen die bereits fruher beschriebenen Cupro-Doppel- Foiniel Cs,CuCl,. H,O entspricht.

halogenide mit den neuen Casiuinsalzen vergleichsm 7 e' ise zusammen: C a s iu rn s alz e.

GsCl . CU,Cl, 3 Cscll. CU,CI, 6 CSCl . Cu,CI,. 2 H,O.

F r i i h e r b e s e h r i e b e n e Salzr. 4NH4C1. 3 Cu,CI, 2 NH,J. Cu,J, . H,O 4KC1. Cu,CI, 4NH4C1. Cn,Cl,.

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Es ist bemerkenswert, dafs bei den Kalium- und Ammonium- salzen kejne den Casiumverbindungen entsprerhenden Typen beschrieben sind. Die Forrnel 4NH4C1. 3Cu,CI, durfte in Hinblick auf ihr komplexes Verhdtnis, sowie in Rucksicht darauf, dafs sie dem erstcn Casium- salz entsprechen wurde, wenn p i e den vierten Teil Chlorammoniuin weniger enthielte, nicht iiber alleiii Zweifel erhaben sein.

Das Salz Cs,Cu,Cl, verdient Keachtung wegen seiner zieirilich komplexen Forinel, und weil es dasselbe Verhiiltnis von CSisium zu Kupfer hat, wie das fruher erwahnte Iiupferoxydsalz Cs,Cu,Cl, , 2 H,O. I)a dieses Verhiiltnis un ter den Doppelchloriden der zweiwertigen Xetalle einzig dasteht , so darf man wohl eine enge strukturelle Reziehung zmischen den beiden Verbindungen vermuten.

Diese Casium-Coprochloride stehen entschieden nicht im Einklang mit RBMSENS Gesetz iiber die Zusanimensetzung yon Doppelhaloiden. Zwei von den drei Salzen stehen init deinselben in entschiedenein Widerspruch, wahrend das eine dieser Salze, anstat,t auf e in CuCl nicht mehr als e in CsCl zu enthalten, wie es das &mIsmsche Gesetz erfordern wurde, thatsachlich dreirrial soviel Casiunichlorid enthalt.

Herrn L. C. DUPEE, melcher eine Probe des Salzes CsCu,CI, ciarstellte und analysierte, gebuhrt mein bester Dank.

,Sheffield Scientific ,School. X e w Hnve)i, Conit., Sephnbev 1893.

Bci dcr Hedaktion eingegarigen am 22. Septcmber 1893.