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5. NOVEMBER 1926 KLINISCHE WOCI-I ENSCH Untersuchungen mit dem Nicholsschen Framboesiestamme zurfickzuweisen. Wir waren ngmlich in der Lage, Kontrolt- untersuchungen an nichtsyphilitischen Individuen durch- zuffihren, die als Nebenprodukt von in anderer Richtung gehenden therapeutischen 13estrebungen abgefallen waren. Bei tastenden Versuchen, die Framboesie in der Behandlung der multiplen Sklerose zu verwenden -- ein Urteil fiber die Brauchbarkeit dieses therapeutischen Verfahrens kann noch nicht abgegeben werden --, zeigte es sich, dal3 auch dieses Framboesievirus auf der menschlichen Haut bei Benutzung der fiblichen Scarificationstechnik leieht zum Haften zu bringen ist. Es muB daher die dem Ausfall yon Tierexperi- menten konformgehende Unempf~nglichkeit der Paralytiker f fir Framboesie als Immunit~ttsph~nomen interpretiert werden. Um das Studium dieser Erscheinung, welche die nahen Be- ziehungen zwischen Framboesie und Syphilis in ein neues Licht riickt, nach allen Richtungen zu vervollstS~ndigen, sind yon uns Untersuchungen mit weiteren Framboesiest~mrnen, insbeson- dere auch einem solchen ostindischer Herkunft, eingeleitet. Literatur: 1), FR. JAHNEL und JOH. LANGE, Ein Beitrag zu den Beziehungen zwischen Framboesie und Syphilis: die Fram- boesieirnrnunitiit yon Paralytikern. Mfinch. rned. Wochenschrl I925., Nr. 35, S. I452 u. 1453; Frarnboesie, Syphilis, Paralyse, Erseheint demn~chst in der Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie. -- ~) HO- WARD Fox, Yaws, Aead. of rned., New York, 3. I. 1922, Arch. of derrnatol, a. syphilol. 5, Nr. 5, S. 666. -- a) PEARCE and BROWN, Distinctive Characteristics of Infections produced by Treponema Pertenue in the Rabbit. The Journ. of exp. reed. 4~, 673. New York i925: __ 4) NICHOLS, Experimental immunity in Syphilis and yaws. Arneric. journl of trop. reed. 5, Nr. 6. November i925. UBER CARCINOMVERSUCHE. Bemerkungen zu der Arbeit von Bauer und Nyiri in Jg. 5, Nr. 44, S. 2055 und Dische und Laszlo in Jg. 5, Nr. 42, S. ~973 dieser Wochenschrift. Von OTTO WARBURG, Berlin-Dahlem. BAUXR und NYIRI nehrnen ihre Behanptung, dab menschliche Carcinomzellen, irn Gegensatz zu tierischen Carcinomzellen, nicht g~ren, zurfick*). Es sei mir erlaubt, auf einige noch jetzt bestehende Unzul~nglichkeiten ihrer Arbeitsweise aufrnerksarn zu rnachen. BAUER und NYIRI Iinden zwar die GXrung der rnensch- lichen Krebszellen, abet sie finden sie noch irnrner zu klein. RIFT. 5. JAtlRGANG. Nr. 45 2119 Noch imrner berClcksichtigen sie nicht hinreichend, dab die Milch- sgmreg~rung eine Eigenschaft der Krebszelle ist, nicht eine Eigen- schaft dessen, was der Chirurg als ,,Krebsgewebe" exstirpiert. Die rnenschlichen Spontanturnoren bestehen in der Regel nur zu einem kleinen Tell aus Krebszellen, in ihrem Haupttei1 aus ~Bindegeweb e, Nekrosen und Ursprungsgewebe. Sachgem~8 transplantierte Tumoren dagegen, in 'guten St~tmmen, sind fast Reinkulturen yon t{rebszellen. Deshalb finder jeder leicht die wahre G~.rungsgr6Be der Krebszellen" in den transplantierten Turnoren, abet schwieriger und nur unter sorgfXltiger histologischer ~ontrolle in den Spontanturnoren. W~hrend nun BAUER und NYIRI die G~rung der Carcinomzelle zu klein linden, weil sie sic an histologisch unreinem Material rnessen, ist die G~rung der normalen Gewebe, die sie angeben, viel zu hoch. Dies hat zwei Grfinde. Einmal arbeiten sie nicht, wie vorgeschrieben, in Sauerstoff, sondern in Luft, nnd haben dann, wegen der un- genflgenden Sauerstoffversorgung, partielle Anaerobiose. Ferner benutzen sie als Vergleichsobjekte nicht die Ursprungsgewebe der Krebse, das normale Epithel und t3indegewebe, sondern rnit Vor: l iebe zerschnittenen Muskel (Uterus, Magenwand), yon dem man durch die Arbeiten yon MEYER~OF weiB, dag er anaerob und aerob groBe Mengen Milchsaure ausscheidet. Bekanntlich scheidet der intakte und mit Sauerstoff ges~ttigte Muskel keine Milchsi~ure aus. Wenn BAUER und NYIRI das hier Gesagte bert~cksichtigen, so werden sich ihre Ergebnisse noch mehr der Wahrheit ni~hern, als das jetzt schon der Fall ist. II. In einer Arbeit ,,lJber das glykolytische VerrnOgen tierischer Organe beim Carcinom" teilen Z. DlSCHE und D. LASZLO 1) rnit, dab Lebern yon Carcinorntieren starker glykolysieren, als Lebern yon Normaltieren. Unter Glykolyse verstehen die Autoren die' Abnahme des Gesamtkohlerihydrats in Organbreien, w~hrend in den Arbeiten aus meinem Laboratorium die Milchs~ureg~rung der intakten Gewebe als Glykolyse bezeichnet wird. Es ist nicht zu erwarten ~ und yon DISCHE und LASZLO auch nicht er- wartet worden --, dab beide Vorg~nge parallel gehen. Die Milch- s~ureg~rung yon Lebern carcinomkranker Tiere ist nach rneinen Erfahrungen nicht grOl3er als die Milchs~uregXrung yon Lebern normaler Tiere. Vielleicht emPfiehlt es sich, den Ausdruck Glykolyse ganz fallen zu lassen, urn so rnehr, als Ls yon dem das Wort Gly- kolyse starnrnt, wiederum etwas anderes darunter versteht als DlscI~g und LAszno und als wir. Ansdrficke wie ,,Abnahme des Gesamtkohlenhydrats in Organbreien" oder ,,Milchsi~uregg~rung in lebenden Zellen" sind zwar l~nger aber ersparen Verwechslungen und Zeit. Li tera ~ur: ~) Klin.Wochenschr. I926, Nr. 42 , S. 1973; Biochem. Zeitschr 17~, 412, I926. KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN. ZUR PHOTOAKTIVIERUNG DES LEBERTRANS. \ton F. HAFFNER und P. PULEWKA. Die atten Beobachtungen yon MOLISCH, RUSSEL, SCHIZs (Pftfigers Arch, f. d. ges. Physiol Io8. I9o5) und anderen fiber die Photoaktivit~t belichteter organischer Substanzen, wie Holz, Harze, haben neuerdings erhebliches medizinisches Interesse gewonnen durch die Mitteilungen yon TAKAHASHI und seines Mitarbeiters I~IAMANO (Biochem. Zeitschr. I63, 438. I925), dab Cholesterin, Lebertran und andere Fette durch ultraviolette Bestrahlung neben der Steigerung ihrer antirachitischen Eigenschaften ,,photoaktiv" werden. Nachdem in letzter Zeit yon verschiedenen Seiten (DR~/MMOND, ]3ECK, ADAM, HAXTHAUSEN und soeben sehr ausfiihrlich yon H. VOLLi~ER (Biochem. Zeitschr. x72, 467 . 1925)) fiber weitere Versuche berichtet worden ist, wollen wir ebenfalls die bisherigen Ergebnisse unserer Untersuchungen kurz mitteilen, die wir ii~ den letzten Monaten vor bzw. un- abhgngig von den ebengenannten Ver6ffentlichungen an- gestellt haben. *} BAUER und NYIRI glauben, dab an ihren /rfiheren negativen Ergebnissen die manometrische Methode schuld sei. Sic benutzen und rfihmen jetzt die noto- metrische Methode von CLAUSEN, die ich ihnen gelegentlich zur Erg~nzung ihrer manometrisehen Yersuche empfohlen habe. In WirMichkeit erh~ilt man mit beiden Methoden, wie ich ggzei~ habe, sehr genau tibereinstimmende Garungswerte. Die geringe Wirksamkeit auf die photographische Platte, welche zahlreiehe organische Substanzen lipoider Natur schon im gew6hnlichen Zustand mehr oder weniger deutlich besitzen, wird durch diffuses Tageslicht merklieh, durch I 4stfindige direkte Sonnenbestrahlung erheblich versf~rkt. Es bestehen bedeutende Unterschiede zwischen den einzelnen Substanzen; besonders stark aktivierbar sind ~ttherische ~)le und yon den Fetten der Lebertran, dessen Aktivit/~t wochen- lang anh~lt. Die Aktivierung des Lebertrans im Sonnenlicht geht nur bei Anwesenheit yon Sauerstoff, die Beeinflussung der photographischen Platte ist dagegen nicht an das Vor- handensein yon Sauerstoff zwischen Tran und Platte gebun- den ; daffir kann im letzteren Fall geringer Wasser- oder Chloro- formzusatz stark hemmen. Aktiver Tran wird durch Kochen inaktiv, l~8t sich aber durch erneute ]3elichtung wieder ak- tivieren; durch Jodieren wird die Aktivierbarkeit aufgehoben. SC~ILs (1. C.) und WERNER (Mfinch. reed. Wochenschr. I9o6) hatten angegeben, daf3 Blur und Gewebe Photoaktivit~t besitzen bzw. gewinnen k6nnen, nach SCiqLs sogar durch Bestrahlung cles lebenden Tieres. Unter den yon den Autoren angegebenen Versuchsbedingungen erhielten wir ebenfa!ls positive Ergebnisse, die n~here Untersuchung ergab jedoch, dab es sich hierbei um Schwefelwasserstoffwirkung infolge F/~ulnis andelte; eme andere Photoaktivmrung" yon t31ut oder Geweben durch Sonnenlictit haben wir nicht erhalten, auch nict~t nach Trocknung. Dagegen gelingt es, durch Ex-

über Carcinomversuche

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5. NOVEMBER 1926 K L I N I S C H E W O C I - I E N S C H

U n t e r s u c h u n g e n m i t d e m Nicho lsschen F r a m b o e s i e s t a m m e zurf ickzuweisen. W i r w a r e n ngm l i ch in der Lage, Kon t ro l t - u n t e r s u c h u n g e n an n i c h t s y p h i l i t i s c h e n I n d i v i d u e n du rch - zuff ihren, die als N e b e n p r o d u k t von in a n d e r e r R i c h t u n g g e h e n d e n t h e r a p e u t i s c h e n 13es t rebungen abgefa l len waren . Bei t a s t e n d e n Versuchen , die F r a m b o e s i e in der B e h a n d l u n g de r m u l t i p l e n S k l e r o s e zu v e r w e n d e n - - ein Ur t e i l f iber die B r a u c h b a r k e i t dieses t h e r a p e u t i s c h e n V e r f a h r e n s k a n n noch n i c h t abgegeben werden - - , zeigte es sich, dal3 a u c h dieses F r a m b o e s i e v i r u s au f de r m ens ch l i chen H a u t bei B e n u t z u n g de r f ib l ichen Sca r i f i ca t ions t echn ik l e ieh t zum H a f t e n zu b r i ngen ist. Es muB d a h e r die d e m Ausfa l l yon Tie rexper i - m e n t e n k o n f o r m g e h e n d e U n e m p f ~ n g l i c h k e i t der P a r a l y t i k e r f fir F r a m b o e s i e als I m m u n i t ~ t t s p h ~ n o m e n i n t e r p r e t i e r t werden. U m das S t u d i u m dieser E r s c h e i n u n g , welche die n a h e n Be- z i ehungen zwischen F r a m b o e s i e und Syphi l i s in ein neues L i c h t r i ickt , n a c h a l len R i c h t u n g e n zu vervollstS~ndigen, s ind yon uns U n t e r s u c h u n g e n m i t we i t e r en F r a m b o e s i e s t ~ m r n e n , insbeson- �9 dere a u c h e inem so lchen os t i nd i sche r H e r k u n f t , e ingele i te t .

L i t e r a t u r : 1), FR. JAHNEL und JOH. LANGE, Ein Beitrag zu den Beziehungen zwischen Framboesie und Syphilis: die Fram- boesieirnrnunitiit yon Paralyt ikern. Mfinch. rned. Wochenschrl I925. , Nr. 35, S. I452 u. 1453; Frarnboesie, Syphilis, Paralyse, Erseheint demn~chst in der Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie. -- ~) HO- WARD Fox, Yaws, Aead. of rned., New York, 3. I. 1922, Arch. of derrnatol, a. syphilol. 5, Nr. 5, S. 666. -- a) PEARCE and BROWN, Distinctive Characteristics of Infections produced by Treponema Pertenue in the Rabbit . The Journ. of exp. reed. 4~, 673. New Y o r k i925: __ 4) NICHOLS, Exper imental immuni ty in Syphilis and yaws. Arneric. journl of trop. reed. 5, Nr. 6. November i925.

UBER CARCINOMVERSUCHE. B e m e r k u n g e n zu der Arbei t von Baue r u n d Nyiri i n Jg. 5,

Nr. 44, S. 2055 und Dische u n d Laszlo in Jg . 5, Nr. 42, S. ~973 dieser Wochens ch r i f t .

V o n

OTTO WARBURG, B e r l i n - D a h l e m .

BAUXR und NYIRI nehrnen ihre Behanptung, dab menschliche Carcinomzellen, irn Gegensatz zu tierischen Carcinomzellen, nicht g~ren, zurfick*). Es sei mir erlaubt, auf einige noch jetzt bestehende Unzul~nglichkeiten ihrer Arbeitsweise aufrnerksarn zu rnachen.

BAUER und NYIRI Iinden zwar die GXrung der rnensch- lichen Krebszellen, abet sie finden sie noch irnrner zu klein.

R I F T . 5. J A t l R G A N G . Nr . 45 2 1 1 9

Noch imrner berClcksichtigen sie nicht hinreichend, dab die Milch- sgmreg~rung eine Eigenschaft der Krebszelle ist, nicht eine Eigen- schaft dessen, was der Chirurg als , ,Krebsgewebe" exstirpiert. Die rnenschlichen Spontanturnoren bestehen in der Regel nur zu einem kleinen Tell aus Krebszellen, in ihrem Haupttei1 aus ~Bindegeweb e, Nekrosen und Ursprungsgewebe. Sachgem~8 t ransplant ier te Tumoren dagegen, in 'guten St~tmmen, sind fast Reinkul turen yon t{rebszellen. Deshalb finder jeder leicht die wahre G~.rungsgr6Be der Krebszellen" in den t ransplant ier ten Turnoren, abet schwieriger und nur unter sorgfXltiger histologischer ~ont ro l le in den Spontanturnoren.

W~hrend nun BAUER und NYIRI die G~rung der Carcinomzelle zu klein linden, weil sie sic an histologisch unreinem Material rnessen, ist die G~rung der normalen Gewebe, die sie angeben, viel zu hoch. Dies ha t zwei Grfinde. Einmal arbeiten sie nicht, wie vorgeschrieben, in Sauerstoff, sondern in Luft, nnd haben dann, wegen der un- genflgenden Sauerstoffversorgung, partielle Anaerobiose. Ferner benutzen sie als Vergleichsobjekte nicht die Ursprungsgewebe der Krebse, das normale Epithel und t3indegewebe, sondern rnit Vor: l iebe zerschnittenen Muskel (Uterus, Magenwand), yon dem man durch die Arbeiten yon MEYER~OF weiB, dag er anaerob und aerob groBe Mengen Milchsaure ausscheidet. Bekannt l ich scheidet der in takte und mit Sauerstoff ges~ttigte Muskel keine Milchsi~ure aus.

Wenn BAUER und NYIRI das hier Gesagte bert~cksichtigen, so werden sich ihre Ergebnisse noch mehr der Wahrhe i t ni~hern, als das je tzt schon der Fall ist.

II. In einer Arbeit ,,lJber das glykolytische VerrnOgen tierischer

Organe beim Carcinom" teilen Z. DlSCHE und D. LASZLO 1) rnit, dab Lebern yon Carcinorntieren starker glykolysieren, als Lebern yon Normaltieren. Unter Glykolyse verstehen die Autoren die' Abnahme des Gesamtkohlerihydrats in Organbreien, w~hrend in den Arbeiten aus meinem Laborator ium die Milchs~ureg~rung der in takten Gewebe als Glykolyse bezeichnet wird. Es ist n icht zu erwarten ~ und yon DISCHE und LASZLO auch nicht er- wartet worden - - , dab beide Vorg~nge parallel gehen. Die Milch- s~ureg~rung yon Lebern carcinomkranker Tiere ist nach rneinen Erfahrungen nicht grOl3er als die Milchs~uregXrung yon Lebern normaler Tiere.

Vielleicht emPfiehlt es sich, den Ausdruck Glykolyse ganz fallen zu lassen, urn so rnehr, als Ls yon dem das Wor t Gly- kolyse starnrnt, wiederum etwas anderes darunter vers teht als DlscI~g und LAszno und als wir. Ansdrficke wie , ,Abnahme des Gesamtkohlenhydrats in Organbreien" oder ,,Milchsi~uregg~rung in lebenden Zellen" sind zwar l~nger aber ersparen Verwechslungen und Zeit.

L i t e r a ~ u r : ~) Klin.Wochenschr. I926, Nr. 42 , S. 1973; Biochem. Zeitschr 17~, 412, I926.

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

ZUR PHOTOAKTIVIERUNG DES LEBERTRANS. \ t o n

F. HAFFNER u n d P. PULEWKA.

Die a t t en B e o b a c h t u n g e n yon MOLISCH, RUSSEL, SCHIZs (Pftfigers Arch , f. d. ges. Physio l Io8. I9o5) u n d a n d e r e n fiber die P h o t o a k t i v i t ~ t b e l i c h t e t e r o rgan i sche r S u b s t a n z e n , wie Holz, Harze , h a b e n neue rd ings e rheb l iches mediz in i sches In te resse g e w o n n e n d u r c h die Mi t t e i l ungen yon TAKAHASHI und seines Mi t a r be i t e r s I~IAMANO (Biochem. Zei tschr . I63, 438. I925), dab Cholester in , L e b e r t r a n u n d ande re F e t t e d u r c h u l t r a v i o l e t t e B e s t r a h l u n g n e b e n der S te ige rung ih re r a n t i r a c h i t i s c h e n E i g e n s c h a f t e n , , p h o t o a k t i v " werden . N a c h d e m in l e t z t e r Ze i t yon ve r sch iedenen Sei ten ( D R ~ / M M O N D , ] 3 E C K , A D A M , H A X T H A U S E N u n d s o e b e n s e h r

ausf i ih r l ich yon H. VOLLi~ER (Biochem. Zei t schr . x72, 467 . 1925)) fiber wei tere Ver suche b e r i c h t e t worden ist, wollen wir ebenfa l ls die b i sher igen Ergebn isse unserer U n t e r s u c h u n g e n kurz mi t te i l en , die wir ii~ den l e t z t en M o n a t e n vo r bzw. un- a b h g n g i g von den e b e n g e n a n n t e n Ver6 f f en t l i chungen an- geste l l t haben .

*} B A U E R und N Y I R I glauben, dab an ihren /rfiheren negativen Ergebnissen die manometrische Methode schuld sei. Sic benutzen und rfihmen jetzt die noto- metrische Methode von CLAUSEN, die ich ihnen gelegentlich zur Erg~nzung ihrer manometrisehen Yersuche empfohlen habe. In WirMichkeit erh~ilt man mit beiden Methoden, wie ich ggzei~ habe, sehr genau tibereinstimmende Garungswerte.

Die ger inge W i r k s a m k e i t au f die p h o t o g r a p h i s c h e P la t t e , welche zah l re iehe o rgan i sche S u b s t a n z e n l ipoider N a t u r schon im gew6hn l i chen Z u s t a n d m e h r oder weniger deu t l i ch besi tzen, wi rd d u r c h diffuses Tages l i ch t merkl ieh , d u r c h I 4stf indige d i r ek t e S o n n e n b e s t r a h l u n g e rheb l i ch ve r s f~ rk t . Es be s t ehen b e d e u t e n d e U n t e r s c h i e d e zwischen den e inze lnen S u b s t a n z e n ; besonders s t a r k a k t i v i e r b a r s ind ~ttherische ~)le und yon den F e t t e n der L e b e r t r a n , dessen Akt ivi t /~t wochen- lang anh~l t . Die A k t i v i e r u n g des L e b e r t r a n s im S o n n e n l i c h t geh t n u r bei A n w e s e n h e i t yon Sauers toff , die Bee in f lu s sung der p h o t o g r a p h i s c h e n P l a t t e i s t dagegen n i c h t a n das Vor- h a n d e n s e i n yon Sauers to f f zwischen T r a n u n d P l a t t e g e b u n - den ; daff ir k a n n im l e t z t e ren Fa l l ger inger Wasser - oder Chloro- fo rmzusa t z s t a r k h e m m e n . A k t i v e r T r a n wi rd d u r c h K o c h e n inak t iv , l~8 t s ich abe r d u r c h e rneu t e ]3e l ich tung wieder ak- t i v i e ren ; d u r c h Jod ie ren wird die A k t i v i e r b a r k e i t au fgehoben .

SC~ILs (1. C.) u n d WERNER (Mfinch. reed. Wochensch r . I9o6) h a t t e n angegeben , daf3 B lu r u n d Gewebe P h o t o a k t i v i t ~ t bes i t zen bzw. gewinnen k6nnen , n a c h SCiqLs sogar d u r c h B e s t r a h l u n g cles l e b e n d e n T i e r e s . U n t e r d e n yon den A u t o r e n a n g e g e b e n e n V e r s u c h s b e d i n g u n g e n e rh i e l t en wir ebenfa! ls pos i t ive Ergebnisse , die n~he re U n t e r s u c h u n g e rgab jedoch, d a b es s ich h ie rbe i u m Schwefe lwasse r s to f fwi rkung info lge F/~ulnis a n d e l t e ; eme a n d e r e P h o t o a k t i v m r u n g " yon t31ut oder Geweben d u r c h Sonnen l ic t i t h a b e n wir n i c h t e r h a l t e n , auch nict~t n a c h Trocknung . Dagegen gel ingt es, d u r c h Ex -