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4909 708. E Rupe: h Chrmma6L Vorlhafige Mitteilnng.] (Eingegangen am 2. Dezember 1907.) Das C u r c u m a o l (aus dem Rhizom von Curcuma longa) ist zu- letzt von J a c k s o n und M e n k e l ) untersucht worden. Sie fanden darin einen Akohol C~OHSSO oder C13H180, den sie T u r m e r o l nannten; sie stellten einige Ester davon dar und unterwarfen ihn der Oxydation rnit Kahmpermanganat. Dabei bildeten sich neben Tere- phthalsiiure zwei Siiuren, die Turmerinsiiure, C~IHI~OS, rrnd die Apoturmerinsiiure, &&O,. Gemeinschaftlich mit den HHm. E. Luksch und A. Steinbach habe ich die Untersuchung des Curcumaijles aufgenommen. Wird dss 61 destilliert, so erhiilt man auSer einem niedrig siedenden Vorlaufe, der, wie schon fruher iril Laboratorium von Schimmel & (30.') gehnden worden war, aus P h e l l a n d r e n besteht, keine einheitlich siedenden Anteile. Kocht man jedoch dns 6 1 mit rerdiinnter Nstronlauge, so entsteht nebea einer phenohrtigen Subatanz (noch nicht niiher untersucht) hauptsbh- lich ein sauerstoffhaltiger Kbrper, der unter 12 mm Druck bei ca. 156O siedet, vermutlich aber noch nicht ganz rein ist, sondern noch etwas von dem nachfolgend beechriebenen Keton enthalt. Dieser KBrper, der noch nicht eingehend unteraueht wurde, ist wahrscheinlich nicht mit dem Turmerol von J a c k s o n und M & k e identisch, jedenfalls ist er auch kein Alkohol, er besitzt ferner weder die Eigenschaften eines Ketons, eines Aldehyds, noch einer SHure. Kocht man ihn aber (oder direkt das rohe Curcumaill) mit Mrkeren Alkalilaugen, so -entsteht daraus eine Substanz Clr HI, 0 mit den charakteristischen Eigenschaften eines Ketone. Sap. 8 mm: 119-120O. Stark optiech-aktiv. Es liefert eio krystallisierendes Semicar bazon vom Schmp. 119.5-120.5O und ein nussiges O x i m vom Sdp. 11 mm: 159O; niit Benzaldehyd und anderen aromatischen Aldahyden lis& es eich zu gut krystallisierenden Kondensationsprodukten vereiuigen. Mit Permanganat oxydiert, liefert es neben einigen, in kleinerer Nenge auftrPltenden Verbindungen hauyt- sachlich T e r e p h thalsiinr e und p-Me thy l a cet o p he no n. Bei der Behadung mit unterbromigeaurem Alkali wird das Keton in eine Siiure von der Zusammenaetzung GSHISOS verwandelt vom Schmp. 33-34., daneben entsteht in kleinet Menge eine OxysHure G,HlSo1, deren Schmp. bei 150° liegt. Wird die Siiure vom Schmp. l) Jbckson und Manke, Bmat Chem, Jonm. 4, 368 [1882], 6, 81 9 Schimmel [1884]; Phrrm. Journ., London [a] 18, 889 [1883]. Co., Jahreaberioht 1888, I.

Über Curcumaöl

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Page 1: Über Curcumaöl

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708. E Rupe: h C h r m m a 6 L Vorlhafige Mitteilnng.]

(Eingegangen am 2. Dezember 1907.)

Das Curcumaol (aus dem Rhizom von Curcuma longa) ist zu- letzt von J a c k s o n und Menkel) untersucht worden. Sie fanden darin einen Akohol C~OHSSO oder C13H180, den sie T u r m e r o l nannten; sie stellten einige Ester davon dar und unterwarfen ihn der Oxydation rnit Kahmpermanganat. Dabei bildeten sich neben Tere- phthalsiiure zwei Siiuren, die Turmerinsi iure , C ~ I H I ~ O S , rrnd die Apoturmerinsi iure , &&O,. Gemeinschaftlich mit den HHm. E. Luksch und A. S te inbach habe ich die Untersuchung des Curcumaijles aufgenommen. Wird dss 61 destilliert, so erhiilt man auSer einem niedrig siedenden Vorlaufe, der, wie schon fruher iril Laboratorium von Schimmel & (30.') gehnden worden war, aus Phel landr en besteht, keine einheitlich siedenden Anteile. Kocht man jedoch dns 61 mit rerdiinnter Nstronlauge, so entsteht nebea einer phenohrtigen Subatanz (noch nicht niiher untersucht) hauptsbh- lich ein sauerstoffhaltiger Kbrper, der unter 12 mm Druck bei ca. 156O siedet, vermutlich aber noch nicht ganz rein ist, sondern noch etwas von dem nachfolgend beechriebenen Keton enthalt. Dieser KBrper, der noch nicht eingehend unteraueht wurde, ist wahrscheinlich nicht mit dem Turmerol von J a c k s o n und M&ke identisch, jedenfalls ist er auch kein Alkohol, er besitzt ferner weder die Eigenschaften eines Ketons, eines Aldehyds, noch einer SHure. Kocht man ihn aber (oder direkt das rohe Curcumaill) mit Mrkeren Alkalilaugen, so -entsteht daraus eine Substanz Clr HI, 0 mit den charakteristischen Eigenschaften eines Ketone. Sap. 8 mm: 119-120O. Stark optiech-aktiv. Es liefert eio krystallisierendes Semicar bazon vom Schmp. 119.5-120.5O und ein nussiges O x i m vom Sdp. 11 mm: 159O; niit Benzaldehyd und anderen aromatischen Aldahyden lis& es eich zu gut krystallisierenden Kondensationsprodukten vereiuigen. Mit Permanganat oxydiert, liefert es neben einigen, in kleinerer Nenge auftrPltenden Verbindungen hauyt- sachlich T e r e p h tha ls i inr e und p-Me thy l a ce t o p he no n. Bei der Behadung mit unterbromigeaurem Alkali wird das Keton in eine Siiure von der Zusammenaetzung GSHISOS verwandelt vom Schmp. 33-34., daneben entsteht in kleinet Menge eine OxysHure G,HlSo1, deren Schmp. bei 150° liegt. Wird die Siiure vom Schmp.

l) Jbckson und Manke, Bmat Chem, Jonm. 4, 368 [1882], 6, 81

9 Schimmel [1884]; Phrrm. Journ., London [a] 18, 889 [1883].

Co., Jahreaberioht 1888, I.

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XL-:M0 mit Yermanganat in der K a t e behandelt, so entstebt drvaus eine D i c a r h o n s i i u r e von der Formel CISHI~O, (Schmp. 228O). Wir sind mit Versiichen beschiiftigt, diese SBuren synthetiech dar- zustellen, und hoffen daruber, sowie uber die iibrigen Bestandteile des 4 ‘iirciimaiiles bald Genaueres mitteilen zii konnen.

H a se 1, Universitiitalaboratorium 11.

710. St. v. Koetaneoki und V. Lampe: Zur Kanntnh dee a a t e w .

(Eingegangen om 2. Deeernber 1907.)

Wir halien bereits betont, daM der Catechintetrtliirethylather sebr geeigiict ist, urn die Gatechine verschiedener Provenienx zii chamkte- risieren. E r entsteht in guter Ausbeute beim Methyliereu des kiiuf- lichen Crttechins (Mer c k ) niittels Ihiethylsulfat nach der fruher an- gegelbenen Vorschriftl), laWt sich o h m Schwierigkeiten aus Alkohol iimkrystallisieren iind liefert ein schon krgstallisierendes Monobroni- prodtikt 3, :iiis ?em sich der Catechintetrametbyliither, wie w i r jetzt gefunden haben, leicht regenerieren 1HBt. Kocht man niimlich eine alkoholiache Liisung des hl o i i o b r o m - c a t e c h in t e t r a m e t h y 1 iith e r s niit Zinkataub und Alkali, so wird das Brom eliminiert, iind mail er- hiilt, glstt den C a t e c h i n t e t r a m et,h y 1 a t h e r zuriick.

CI~HpiOs. Ber. C 65.89, H 6.35. Get. D 65.55, )) 6.56.

Mit derselben Leichtiglieit wie der Monobromcntechintetrametbyl- iit.her IjiBt sich :riivh der

darstelleii. In eine Liisung on 5 g Catechintetrsmethyliither in 200 ccni

Alkohol tragt man eine mit etwas Jodsiiiire veruetzte alkoholische

1) K o s t a n e c k i und T a m b o r , diese BericLte 85, 1868 [1902]. 3 K o s t s n e c k i nnd Krembs , diese Berichte 86, 2410 [1902]. Dar-

stellung des Monobromcatechmtetramethyliithers s. Kos tanecki nad L r m p e , diem Berichte 89, 4011 [1906].