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98 hmerikaniaches Erdol. XIL. Geinische mehrerer Alkohole und mehrerer Sauren: Aea. Grenz- werth. wahrend 96 Stunden bei 130° 12,6 2,7 Alkohol 2,s Glycerin 236,5 Wasser XV. Ueber das arnerikaiiische Erdol. Im weiteren Verlauf ihrer Untersuchungen iiber die Zusammensetzung des amerikanischen Erdols (dies. Journ. LXXXVIII, 314) stiessen J. Pelouze und A. Cahours (Compt. rend. LVII, 62) auf eine Probe, welche noch fluch- tigere Kohlenwasscrstoffe barg, als die friiheren. Sie er- hielten etwa als + vom Volum ein Destillat unter 35O und sonderten daraus durch Fractioiiirung eine zwischeii 5 und loo siedende Flussigkeit ab , die mit Chlor behandelt nach ublicher Reinigung eine Verbindung von 64- 68O Siede- punkt der Zusammensetzung CsH9 C1 uiid der Dampfdichte 3,302 (bei 114O bestimmt) lieferte. Diese war also But+ chloriir und demnach muss der fluchtigste Gemengtheil des Erdols Butyliuasserslof gewesen sein mit einem Siedepunkt von nahe 09 Amylwasserstoff und Caproylwasserstoff gaben mit Chlor ebenfalls die entsprechendcn Chloriire und in gleicher Weise der Oenanthylwasserstoff, aus welchein die Verf. das Chloriir C11Hi5CI von 148 - 152O Siedepunkt und dcr Dampfdichte 4,779 (bei 200O genommen) erhielten. Das Caprylhydriir, C16H18, lieferte als erstes Chlorpro- duct eine Flussigkeit, Ci6Hi7 C1, von 168-172O Siedepunkt und 5,273 (berechnet 5,201) Dampfdichte. Das Yelargyllzydriir, Ci8H20, gab mit Chlor, C~8H~~C1, yon 185-18S0 Siedepunkt und 5,769 Dampfdichte (bei 238O genommen) berechnet 5,693.

Ueber das amerikanische Erdöl

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Page 1: Ueber das amerikanische Erdöl

98 hmerikaniaches Erdol.

XIL. Geinische mehrerer Alkohole und mehrerer Sauren:

Aea. Grenz- werth.

wahrend 96 Stunden bei 130° 12,6 2,7 Alkohol 2,s Glycerin

236,5 Wasser

XV. Ueber das arnerikaiiische Erdol.

Im weiteren Verlauf ihrer Untersuchungen iiber die Zusammensetzung des amerikanischen Erdols (dies. Journ. LXXXVIII, 314) stiessen J. P e l o u z e und A. C a h o u r s (Compt. rend. LVII, 62) auf eine Probe, welche noch fluch- tigere Kohlenwasscrstoffe barg, als die friiheren. Sie er- hielten etwa als + vom Volum ein Destillat unter 35O und sonderten daraus durch Fractioiiirung eine zwischeii 5 und loo siedende Flussigkeit ab , die mit Chlor behandelt nach ublicher Reinigung eine Verbindung von 64- 68O Siede- punkt der Zusammensetzung CsH9 C1 uiid der Dampfdichte 3,302 (bei 114O bestimmt) lieferte. Diese war also But+ chloriir und demnach muss der fluchtigste Gemengtheil des Erdols Butyliuasserslof gewesen sein mit einem Siedepunkt von nahe 09

Amylwasserstoff und Caproylwasserstoff gaben mit Chlor ebenfalls die entsprechendcn Chloriire und in gleicher Weise der Oenanthylwasserstoff, aus welchein die Verf. das Chloriir C11Hi5CI von 148 - 152O Siedepunkt und dcr Dampfdichte 4,779 (bei 200O genommen) erhielten.

Das Caprylhydriir, C16H18, lieferte als erstes Chlorpro- duct eine Flussigkeit, Ci6Hi7 C1, von 168-172O Siedepunkt und 5,273 (berechnet 5,201) Dampfdichte.

Das Yelargyllzydriir, Ci8H20, gab mit Chlor, C ~ 8 H ~ ~ C 1 , yon 185-18S0 Siedepunkt und 5,769 Dampfdichte (bei 238O genommen) berechnet 5,693.

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Amerikanisches Erdiil. 99

Die folgenden Kohlenwasserstoffe awischen Cz0 und C3,, lieferten alle Chlorverbindungen von der den Haloidiither- arten entsprechenden Zusammensetzung, aber ihre Siede- punkte liegeii meist so hoch (zwischen 220 und 300°), dass ihre Dampfdichten nicht ohne Zersetzung bestimmt werden konnten.

Die hoheren Kohlenwasserstoffe, durch Fractionirung ge- trennt, reinigten die Verf. durch successive Behandlung mit concentrirter Schwefelsaure, Soda, Chlorcalcium und Natri'um.

Das Laurylhydriir, CZ4Hz6, ist klar und farblos, von 0,776 spec. Gew. bei Zoo, siedet bei 196- 200° und rieaht schwach terpentinig. Dampfdichte 5,972 (berechnet 6,987) genommen bei 235O. In der Kalte wird es durch Brom, rauchende Salpetersaure und Schwefelsaure nicht angegriffen; die beiden letzteren aber zersetzen es in der Warme in verschiedene Producte , darunter ranzige Sauren und ein gelbes Oel.

Das Cocinylhydriir, CZ6HzS, ist sehr klar und farblos, von 0,792 spec. Gew. bei 20°, riecht noch mehr terpentinig und siedet bei 216- 218O. Dampfdichte 6,569 (genommen bei 263O) berechnet 6,481. Gegen Brom, Salpeter- und Schwefelsaure verhaIt es sich wie das vorige.

Das Myristylhydriir, C28H30, gleicht dem vorigen in An- sehen, Geruch und Verhalten gegen Reagentien, siedet bei 236-240° und hat eine Dampfdichte = 7,019 (berechnet 6,974) bei 281O genommen.

Der letzte Kohlenwasserstoff, den die Verf. isolirten, gleicht den vorigen in seinen Eigenschaften und wiirde das Hydriir eines Radicals sein, welches zu dem unbekannten Alkohol der Bernsteinsaure gehoren durfte. Er siedet zwi- schen 255 und 260°, hat die Zusammensetzung CaoH32 und die Dampfdichte 7,523 (berechnet 7,467).

Die Siedepunkte der Chloriire, welche aus den hShe- ren Gliedern der Kohlenwasserstoffe dargestellt wurden, waren folgende :

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100 Stein: Neuer Pflanzenstoff aus der gelben Wandflechte.

Cz,H,,Cl 204-206'. CzzH23C1 222-225'. C24HzSC1 240-245'. C2,H,,CI 258-262". C2,H,9Cl 250° circa. C30HSICl 300') circa.

In den zahlreicheii Proben Erdds aus ziemlich ver- schiedenen Quellen liaben die Verf. niemals Benzin ange- troffen, auch keiiies seiner Homologe, und sie schliessen daraus, dass das E d 6 1 scinen Ursprung entweder nicht der Zersetzung der Steinlsohle verdankt, oder wenigstens musste diese in einer ganx ungewijhnlichcn Art vor sich gehen. [Diese Annahme sclieint iiicht gerrchtfertigt , cla S c h o r - 1 e m m er in dem leicliten Kohlentheerd Oenanthylwasser- stoff fand. D. Red.]

XVI. Ueber einen iieiieri Pflanzenstoff aus der

g e lb en Wand fle c h t e .

vo 11

W. Stein.

Kachdem die I'wrcll.nielia ycirzetina 11. A. von H e r b e r g e r untersucht worden war, 11-elcher darin einen rothcn und einen gelben Fnrbstoff gehnden hatti., untersuchteii R o c h- 1 e d e r und W e l d t diese Fleclite (von Baumen aw der Umgcgend von Giessen). Sie lionntcii darin den rothen Farbstoff H e r b e r g e r's nicht finden, wohl abcr den gelbeii den sie, wie bckannt, Chrysophansaure nannten.

In friiherer Zeit bereitete man aus der Parmelza punk- [inn eine bitterschmeckeiide Tinctur, welclie von den Aerzten als ein Mittel gegen Wecliselfieber angewendet wurde. Da auch die Rhabarber, aus ~wlcl ier o e p p i n g und S c b 1 o s s -