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150 Gold und Silber. Kreuzweis gefurchte Kupferspiegel mus- sen uiiter deiu Gesichtspuiikt der Diffusion diesen letztereii beigeseIIt werden. Wir machten auch Versuche, uiii zii sehen, was aufser- halb der Einfallsebene geschehen werde. In diesein Fall konnte inan bei constaiit gelassener Richtung des einfallcn- den Riindels die Axe der Saule, rings uni die Norinale aus der RIitte des erleuchtetcn Theils der diffuudirenden Fla- che, Kegel von veranderlicher Ocffiiiing beschreiben lassen. In allen Fblleu erhielt inan das Maximum der Wirkung in der Reflexionsebene. Entfernte man sich nus dieser Lap, so iialiinen die erhaltanen Ablenkiingeii ab, aber desto we- nigcr rasch, je kleiner der Winkel des beschriebeneii Ke- gels wid je matter die reflectirende F1;iche war. Bei allen deli erwlhnten Versuchen war die nngewandte Warinequelle eine leuchtende. Einige aiidere, bei denen die Wiirinefluth von einerii init heifsem Wasser gefiillttii Wiirfel ausging, best2 tigtcn, tibereinstiininend init den Mei- nungen des Hrn. Melloni, dafs eine solche Wiirine vie1 weniger geschickt ist zur Reflexion an ciuer mit Rleiweifs bestrichenen Flache als diejeiiige, welche von einer Quelle von hoher Teinperatiir ausgeht. XVI. Ueber rius Gleichgewichf der hornogeiwn star- ren KCrper; von Hrn. W. Wcrlheirn. ( Compt. rend., T. XXVI, p. 206.) D i e allgemeinen Gleichungen des Gleichgewichts uud der Bewegung, wie sie von Navier, Poisson, Cauchg, Lain6 uiid C l a p e y r o n aufgestellt morden sind, stutzen sich auf gewisse fundamentale Hypotliesen in Betreff der Bezieliung zwischen den Verschiebungeii der Molecule und den entwickelten Kriften. Alle daraus hervorgehenden For- mcln bediirfen daher einer Controle durch die Erfahrung. Die eine derselben, das von Poisson gegebene Gesetz

Ueber das Gleichgewicht der homogenen starren Körper

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Gold und Silber. Kreuzweis gefurchte Kupferspiegel mus- sen uiiter deiu Gesichtspuiikt der Diffusion diesen letztereii beigeseIIt werden.

Wir machten auch Versuche, uiii zii sehen, was aufser- halb der Einfallsebene geschehen werde. In diesein Fall konnte inan bei constaiit gelassener Richtung des einfallcn- den Riindels die Axe der Saule, rings uni die Norinale aus der RIitte des erleuchtetcn Theils der diffuudirenden Fla- che, Kegel von veranderlicher Ocffiiiing beschreiben lassen. In allen Fblleu erhielt inan das Maximum der Wirkung i n der Reflexionsebene. Entfernte man sich nus dieser L a p , so iialiinen die erhaltanen Ablenkiingeii ab, aber desto we- nigcr rasch, je kleiner der Winkel des beschriebeneii Ke- gels wid je matter die reflectirende F1;iche war.

Bei allen deli erwlhnten Versuchen war die nngewandte Warinequelle eine leuchtende. Einige aiidere, bei denen die Wiirinefluth von einerii init heifsem Wasser gefiillttii Wiirfel ausging, best2 tigtcn, tibereinstiininend init den Mei- nungen des Hrn. M e l l o n i , dafs eine solche Wiirine vie1 weniger geschickt ist zur Reflexion an ciuer mit Rleiweifs bestrichenen Flache als diejeiiige, welche von einer Quelle von hoher Teinperatiir ausgeht.

XVI. Ueber rius Gleichgewichf der hornogeiwn star- ren KCrper; von Hrn. W. W c r l h e i r n .

( Compt. rend., T. XXVI, p. 206.)

D i e allgemeinen Gleichungen des Gleichgewichts uud der Bewegung, wie sie von N a v i e r , Po isson , C a u c h g , La in6 uiid C l a p e y r o n aufgestellt morden sind, stutzen sich auf gewisse fundamentale Hypotliesen in Betreff der Bezieliung zwischen den Verschiebungeii der Molecule und den entwickelten Kriften. Alle daraus hervorgehenden For- mcln bediirfen daher einer Controle durch die Erfahrung. Die eine derselben, das von Poisson gegebene Gesetz

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der Voluinver~oderungen , schien zwar drlrch den Versuch des Hrn. C a g n i a r d d e L a t o u r bestiitigt zu seyn; alleilt das angewandte Verfahren scheint nicht e~npfhdlicb genug zu seyn, uin geiiaue Messungen zu geben.

In der letzten Zeit bat Hr. R e g n a u l t , lnit Anwelldung der Fornieln des Hrn. L a in e' auf seine Vers~iclle, die Elasti- cil2tscoefficienten mehrer Piezometer bestimmt. Alle diese Co6fficienten fanden sich grofser als die VOII lnir bei den- selben Substanzcn durcli Verliingerung gefuadcnen. Nach Feststellung dieses Widerspruchs sclilsgt Hr. R e g n a u l t zur B cs t i in in u ng d es Verhl 1 t n isses zwisch en den Verl iing ern n- geii und Volumsveriinderungen eine genaue Methode vor.

Diese Metliode besteht in der Anwendung holiler Cy- linder, versehen init einer capillaren Kolire und gcfullt init Flussigkeit. Man inifst direct die Ver1:ingerungrn dcs Cg- linders, wiihrend inan die Riiuinliclikeitsver;indcrungei~ durcli die Veranderongen des Biveaus i n dcin Haarrohrchen be- stiinmt. Den Grad der Einpfindliclilieit dieser Ictzteren Mes- sung k a n n inan beliebig steigern, iiidem inan dss Vcrlikilt- nil's zwi~clien den inneren Qnerschnitten des Cylinders ond des Haarriihrclieiis gehorig abiindert.

Meine Versuche sind zun5chst angestcllt mit Staben ron Kautschuck von solchein Querschni~t, dafs man ihre Seitc direct init dem Dicken - Zirkel messen konnte, wiihrend sie einein gewissen Zug unterworfen waren. Darauf habe ich die Methode des Hrn. R e g n a n 1 t angewandt, bei einer gro- fscll Zahl von Vcrsuchen init Cylindern von Messing und Krystallglas. Dic Verliingerungen und die Niveauverande- rungen wurden mit zwei Kathetometern geinessen, die er- steren in Tausendsteln, die zweiten in Hunderteln des Mil- liiacters.

Nach dem Poisson'schen Gesetz mufs die Volumsveran- derung fur die Volumseinheit gleich seyn der Helfte der L~ngenveranderung fur die Langeneinbeit I ) .

Alle rneiiie Versuche zeigen, dafs diek Gesetz nicht rich- tig ist, und dafs die Voluinszunahmen gleich sind, nicht der Halfte, sondern dem Drittel der Verlangerung. 1) Annrlen, Bd. 12, S. 516.

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Das so abgelnderte Gesetz stimmt wohl mit der Erfah- rung. Die noch vorhandenen Unterschiede sind selir ge- ring; und da das Kautschuck, wie das Krystallglas uud das Messing das namliche Resultat lieferten, so kiiniien wir fur jetzt das Gesetz als strenge riclitig ansehen , uiid untersu- chen, welche Abhderungen mail an der Tlieorie anbrin- gen inusse, uin sie init der Erfahrung in Uebereinstiinmung zu setzen.

Die Fundainental- Hypothese des Urn. C a 11 ch y ist aus- gedruckt durch die Formel w = k e + K v , worin o den Haupt- Druck oder -Zug, E die lineare Verkiirzung oder Verlan- gerung, gemessen im Sinne der Kraft, v die Volumsverln- derung, und k und K die Cocfiicientcn der linearen oder cubischen Zusammendriickbarkeit oder Ausdehnbarkeit als die Constauten bei homogenen Kiirpern.

Bei einem im Sinne der Lange gezogenen Prisma oder Cylinder hat man :

Damit diese Formel mit dem Poisson'schen Gesetz tiber- cinstimme, inufs mart setzen k = 2 K . Allein nach dein Re- sultat unserer Versuclie hat man k = K und substituirte mau diels iu die allgeineiueu Gleichungen des Gleichgewichts und der Bewegung, so erhalt man andere Gleichungeu, die man nun auf mehre besondere Flille anwenden kann. So erbllt mail Formelu fur einen elastischeu Faden, fur cine volle oder hohle Kugel, fur eine volle oder hohle Riihre, fur einen Cylinder mit ebenen oder halbkugelformigen Grund- flachen. Diese letzteren Formeln, aagewandt auf Herrn Regx iau l t's Versuche uber die cubische Zusaminendriick- barkeit starrer Hullen hat mir eiu news Mittel der Bests- tigung geliefert, wovoa hier die Resultate:

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den elten 1 den neuei Formcln. 1 Quadratcentrn.

H i i l l e . ier Ver- ingerung. - 10519 1)

9277 ?)

-

Kupferne Krigel Mess ingene Ktigel GlAscriicr Cylinder

mit Iiemispb. Grnnd- fl iclien

0,000001 3377 11550 0,00000l4~88 10447 i 0,0000022897 I 6748

- 10266 9287

5998 GO40 ')

Unsere Rechnongen erklaren gleichfalls den scheinbar widersprechenden Versuch, welchen Hr. 0 e r s t e d mit An- wendung eines bleiernen PiEzonieters nngestcllt hat 4).

Unsere Gleichaog k = K giebt , weiin die Bczeichnun- gen des Hrn. C a u c h y beibehalten werden, R = - 3 G , eine Gleicliiing, welchcr inan geniigt, wenn inan setzt f(r)=r-*4.

Folgendes sind einige der in unseren Forineln enthalte- nen Gesetze:

1 ) Die cubische Zusaininendriickbarkeit ist gleich der linearen.

2 ) Der lineare Elasticitftscoefficient ist gleich drei Vier- teln des Verhaltnisses zwischen den Hauptzug- oder - Druck und der hewirkten Verlangerung oder Verkurzung.

3) Weiin ein Cylinder oder Prisina i& Sinne der Lange gezogen wird, so ist die Volumszunahme auf die Volums- einheit gleich dem Drittel der Verlangerung auf die Lan- geneinh eit.

4 ) W i r d ein Prisma oder Cylinder zusainmengedriickt a ) auf seinen beiden Grundflaclien, wghrend der Rest der Oberflache frei bleibt, b ) auf einer seiner Grnndflachen, wahrend das Uebrige von einer unausdebnsamen Buchse

1) Angelassenes Kupfer. - Ann. de chim. el dcphys., Ser. ZZI, T. XI[, p. 421. (Ann. Egzbd. 11, S. 36.)

2 ) Berliner Messing. - Ann. de chim. et de plrys., Ser. IZI, Y'. X f l , p. 598. (Ann. Ergzbd. 11, S. 89.)

3) Feines Natronglas. - C h e v a n d i e r und W e r t h e i m , Ann. Re chirrr. (Ann. Ergtbd. 11, S . 115. ) ct dc phys,, Ser. 111, T. XI& p. 137.

4 ) Ann. dr chitn. ct rill phys., Ser. I l , T. XXXVlIZ, p . 327.

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eingeschlossen ist, c) gleicbinafsig auf seiner ganzen Ober- fllche, so verhalten sich die Kraftc, welche man in diesen drei Fallen anwenden mufs, uin im Sinn der Axe eine glei- che Vcrkurzung hervorzubringen, wie 1 : : 3, und, bei gleiclier Kraft, die Verkijrzungcn wie 3 , 2, 1.

5 ) Die Scltallgesclirviiidig~cit in eiiicr Kugel oder einer unbegrtinzten II’Iasse verhzlt sich zu der in einein Faden von derselben Substanz wie I/$. : 1.

6 ) Man genugt zugleich der Rechnung und den Versu- chen , wenn inan anniinint, die Moleculurkraft nehnze ab im umgekehrten Verhaltnifs der uieraehnten Potenz der Ent- fernung.

Allc diese Entwicklungen geschahen in der Voraussetzun~, dafs die Gleichung k = K strenge fur alle starren Kiirper gelte. Allein abgeselieii VOII den Wirhungen der Hjirtung und der unvollkominencii Hoinogenitat der Kiirper, mit de- lien wir operiren konnten, wlire cs miiglich, dafs dicse Glci- chung gcringe Abtinderungen nach der Natur der Substanz er fiihre.

Es bcdarf iieuer Untersochungen, uin zii ermitteln, o b dcrgleichen Uiiterschicde vorhaiiden segcn, wie sie niit der Teinperatur variiren, und ob sic nicht deli Widerspruch er- kljiren, deli inan zwischen der aus Schn.ingnngen und der aus Verljingerungen bergeleiteten Schallgesclirvindigkeit antrifft.

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XVIZ. Ueler tlm Gehrairch der Gutta Perclia ah Eiek t r i c i ta t s -1~oIutor; uon M i c h a e l Fararlay.

(Ein Brief an Hrn. Ph i l l ips im Phif. :@agazine, Ser. I f l , Yo/. X X X f f . p . 163.)

Kiirzl ich habe ich gefunden, dafs die Gutta Percha sehr niitzlich ist zu elektrischeii Versuchen; deshalb, uud dainit auch Aiidere aus deren Eigenschaften Vortheil zieheii inii- gen, ubersende ich Ihnen diese Notiz zuin Eiiiriicken in das