4
mid cleren VerLinduiigen. 37 1 salzes u. s. w. der Gummisiure bei iOOo C. ganz ent- gangen sein. Die Gummisaws entsteht bei vorsichtiger vorschrift- mtifsiger Zersetzung des Zuckers auf bekannte Weisc in griifiter Menge, wie die Pc'iederschlige der Blei-, oder Bnryt-, oder Kalksalze leicht erwoisen und durch Analyseii besliili- gen lassen ; sie ist aber fufserst leicht zersetzbar, wie zuerst von mir, dann von B e y e r , F e l s k o und auch von C l a u s erwiesen worden ist; B e y e r hat die Producte and den Vorgang erkannt. DieDifferenz ist eine vie1 zu grofse, als dafs sie in den Untersuchungen Qbersehen werden kann , indem siimmtliche Salze der Gummisfure dns Anhydrid C8H5010 unangetastet enthalten, und die Siure nunmehr nach den Angaben von F e l s k o CGH*OIS zu bezeiclinen ist, wiihrend die Tartron- siiure C6H4010 die Salze durclr Subslitulion der in dieser Formel enthaltenen Ha zu bilden scheint, so weit die An- gaben von Dessaignes und Deichsel dariiber vor- liegen. J en a, den 25. October 1868. Ueber das zweifach-gechlorte Aldehyd ; von E. Paterno"). Lieben **) hat nach dem Nachweis, dafs man durch Einwirkung des Cblors auf wasserhaltigen Alkohol die chlor- haitigen Derivate des Acetals erhiilt, die Bildung des Chlorals *) Compt. rend. LXVII, 456. **) Ann. chim. pliys. [3] LII, 310 [vgl. diem Anurlen CIY, 1141.

Ueber das zweifach-gechlorte Aldehyd

Embed Size (px)

Citation preview

mid cleren VerLinduiigen. 37 1

salzes u. s. w. der Gummisiure bei iOOo C. ganz ent- gangen sein.

Die Gummisaws entsteht bei vorsichtiger vorschrift- mtifsiger Zersetzung des Zuckers auf bekannte Weisc in griifiter Menge, wie die Pc'iederschlige der Blei-, oder Bnryt-, oder Kalksalze leicht erwoisen und durch Analyseii besliili- gen lassen ; sie ist aber fufserst leicht zersetzbar, wie zuerst von mir, dann von B e y e r , F e l s k o und auch von C l a u s erwiesen worden ist; B e y e r hat die Producte and den Vorgang erkannt.

DieDifferenz ist eine vie1 zu grofse, als dafs sie in den Untersuchungen Qbersehen werden kann , indem siimmtliche Salze der Gummisfure dns Anhydrid C8H5010 unangetastet enthalten, und die Siure nunmehr nach den Angaben von Fe l sko CGH*OIS zu bezeiclinen ist, wiihrend die Tartron- siiure C6H4010 die Salze durclr Subslitulion der in dieser Formel enthaltenen Ha zu bilden scheint, so weit die An- gaben von D e s s a i g n e s und D e i c h s e l dariiber vor- liegen.

J e n a , den 25. October 1868.

Ueber das zweifach-gechlorte Aldehyd ; von E. Paterno").

L i e b e n **) hat nach dem Nachweis, dafs man durch Einwirkung des Cblors auf wasserhaltigen Alkohol die chlor- haitigen Derivate des Acetals erhiilt, die Bildung des Chlorals

*) Compt. rend. LXVII, 456. **) Ann. chim. pliys. [3] LII, 310 [vgl. diem Anurlen CIY, 1141.

372 P n t e r n o , iiber das

bei Einwirkung von Clilor auf wasserfreien Alkohol in der Art erkliirt, d a b cr annimrnt, es bilde sich zunlchst dreifach- gechlortes Acetal, und dieses spnlte sich dann bei Einwir- kung der Chlorwasserstoll'siiure zu Aethylchloriir und drcifach- gechlortern Aldehyd (Chloral) gerniifs folgender Gleichung :

6C1&H*c2H6 + 2 IICl = 2 6&&1 4- SCl~SlIO + H&. Q W S

3 f. -gechlortes Acetal Chloral

Diese Erkllrung wird einerseits durch die von S t a s beobachtete Thatsaclie bestiitigt , dafs das Acetal unter den Producten der Einwirkung des Chlors anf den Alkohol exislirt, und andererseits durch die von Wu r t z *) und von B e i 1 s t e i n **) beobachtete Zersetzung des Acetals zu essig- saurem Aethyl und Aldehyd, welche es bei Einwirkung von Essigslure erleidct.

Ich beabsichtigtc , experimental L i e b en's Annahrnc zu bestiitigen : durch Untersuchung der Urnwandlung dcr cltlor- haltigen Derivate des Acetals durch Siiuren, und zugleicli auf diese Art die chlorhaltigen Derivate des Aldehyds dw- zuslcllen , welclie inan noch n i c k direct crhalteri konnle. Ich habc das zweifach -gechlortc Acetal gewiihlt, welches man, wie dieb L i e b e n erkannt hat, leicht durch Einwir- kung von Chlor auf Wgriidigcn Alkohol darstellen kann.

Ich habe dieses zweifach -gcchlorte Acetal dcr Einwir- kung der Schwefelslure nnterworfen , und ich habe auf diese Art das zweifach - gechlortc Aldehyd € C I , H W H erhalten, welches mit dem von W u r t 1: erhaltenen Chloracetylchloriir €C11!2€0CI isomer ist. Die Reaction wird durch folgcndc Gleichung ausgedriickt : 6 C ' l z H ~ l l ~ > $ + 28OZOH 811 = %S8*e11) 86 H * 4- 6c'lP11CBII -+ 11,Q.

P I

") Ann. eltiin. pLys. 131 SLVIII, 370 [~g l . cliesc Aiinalen C, IlG].

'") ('cwpt. reid. SLVIJJ, 1121 [dicse .11i11~1w CSIJ, ?39].

zwc@A -gechlorte dldehyl. 313

Diese Reaction bestltigt die Annahme, dafs in dein zweifach - gechlorten Acetal die beidcn Chloratome an das- selbe Kohlenstofatom gebunden sind, was iibrigens dem far die anderen chlorhaltigcn Producte aus den fctten Reihen Bcobachtelen analog ist.

Ich lasse hier einige Details beziiglich meincr Versuclie folgen :

Zur Darstellung des zmeifacli - gechlorten Aldehyds habe ich ein Gemenge von zweifach- gechlortem Acetrl mit 4 bis 6 Volunien gcwchnlicher Schwefelslure der Destillntion unter- worfen. Um das Aufbllhen der Masse und dic Destillation des Wassers zu vermeiden, ist es niitzlich, das Gemische in einem auf 130' erhaltenen Oelbade zu erhitzcn. Man sammelt das Product in einer gut kalt gehallenen Vorlage und rectificirt es inehrere Male; der zwischen 88 und 90" iibergeheiide Theil ist das reine zweifach-gechlorte Aldehyd. Frisch dar- gestellt ist dasselbe cine leicht bewegliche Fliissigkeit von griifserein specilsclieiir Cewicht nls das dcs Wasscrs, in welclieiii es liislicli isl. Es litst sich such in Alkohol und in Aether. Es sietlet zwischeii 58 uiid 90'. Sein Dampf greift die Augeii slurli an. - Eine in zugeschinolzenen Glas- rBhren aufbewahrte Porlion erlitt keinc Verfindcrung ; aber cine aiidere Portion, welclie i n , init Glasst6pseln geschlos- seiieii Gefiben aufbewalirt wurdc , verdicktc sich uiid wurde zuletzt zu einer weifscn atnorpheii starren Substanz. Diese Modification des zweifacli-gcchlortcn Aldehyds, welcho wahr- scheinlich derii unlbsliclien Chloral cirtspriclit dcstiliirt bei dem Erhitzen auf 1 2 0 0 , indeni wiedcruni das llassige zwei- fach -geclilorte Aldehyd entsteht.

Die Analyscn haben rolgende ZRlileii crgeben : gefundcn l~creclinet

Kohlenstoff 20,71 ?0,21 ?0,98 21,34 21,23 \\-asserstoff 2,02 ?,20 2.21 ?,MI l , i 7 Chlor GI,% - - G?,R6 1;2,8R.

Die ersle Analyse ist mit fliissigem zweifach-gechlortem Aldohyd vor der Uniwandlung desselben ausgefiihrt worden. Die drei folgendcn Analysen heziehen sicli auf drei Portionen, welclre nacli einander durch Destillation der starren isomcren Modification erhalten waren.

Fiir die zwei letztea Portionen wurde auclr die Dainpf- diclite beslimmt; sie wurde gefunden zu 3,7 bei 133O und zu 3,46 bei 153". Bei dcm zweiten Versuclie war beginnende Zersetzung bemerkbar. Die Dampfdichte berechnet sicli fir die Formel €Jl2C1& zu 3,9.

Diese Versuche sind im Universitiits - Laboratorium zu Palermo unter C a n n i z z a r 0's Leitung ausgefiihrt worden ; sie werden fortgesetzt werden.

Ueber eiiiigc Thatsaclien xur VervollstSndi- gnng der Kcnntnif's dcr Kiirper der Ftilbil-

reihe ; von N . Ziaila *).

In dem Naclifolgenden will ich Qber cinigc Thatsachen berichten, welche ich bei der Verfolgung meiner Unter- suchungen iiber die Kiirper aus der Benzil- oder Stilbilreihe beobaclrtet habe.

Wird Chlorobenzil mil Wasser in einer zugeschmolzenen Glasriihrc auf 180" C. erhitzt, so wird es vollsliindig zu Benzil und Chlorwasscrstoffsiiure zersetzt :

C,,H,,OCI, + I&O = C!141T,oOp f 2 ILCI.

*) C'anipt. rend. LS\'If, 720.