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IJBER DEN EINFLUSS DEI~ DUNGUNG AUF DIE FASERENTWICKLUNG DEI~ YUCCA-PFLANZE 1) VOI# A. TI=L CZAJA (Mit 16 Abbildungen im Text) Aus dem Botan. Institut der Techn. Hochschule Aachen I. EI~ILEITUNG Im ersten Teil dieser Untersuchungen ('Einige Gef~ssdiingungsver- suche zu Yucca', Angewandte Botanik 1951) wurde die Wirkung ver- schiedener Dfingung auf Entwick]ung und Wachstum der ober- irdischen und unterirdischen Tei!c der Yuccapflanze, sowie auf den Ernteertrag an Blattmasse und Rhizomen geprfift. Von besonderem Interesse muss aber nebcn der Allgemeinwirkung der Dfingestoffe auf diese Pflanze die quantitative und qualitative Beeinflussung der Fascr sein. Die hierbei gewonnenen Erfahrungen sollen im Folgenden mitgeteilt werden. Irgend welche greifbaren Unterlagen fiber die Einwirkung der Bodenfaktoren auf die F~serbildung bei der Yucca- pflanze liegen bislang nicht vor. Alle bishcrigen Diskussionen und die wenigen Anbauversuehe haben nur die Frage nach dem Blatter- trag behandelt, haben also nur die Quantit~t der l~ohernte zum Gegenstand gehabt, ohne dass dabei auch nur einmal die Faser- ausbeute oder gar die Qualit~t dessen, was daraus gewonnen werden sollte, in Riicksicht gezogen worden w~ire. II. IViE TIIO D ISCHES Die aus den schon beschriebenen Dfingeversuchen geernteten BlOtter wurden nach dem Kalkaufschlussverfahren aufgeschlossen und auf Langfaser verarbeitct. Ein Teil der BlOtter wurde jeweils zur Be- stimmung des Trockengewichtes vcrwendet. Vor der Ernte wurden an einzelnen Bli~ttern der basale Querschnitt, sowie diejenigen am Beginn und am Ende der grSssten Bre~ite, auf- genommen. Hierzu wurden yon den Bl~tttern Handschnitte her- gestellt und diese als Glycerinpriiparate mit dem Projektionszeichen- apparat 'Promar' (W. und H. SEIBERT, Wctzlar) mit Objektiv PA ohne Okular auf 15-fache VergrSsserung gezeichnet. Die BlOtter wurden je an der gleichen Stellc der Pflanze entnommen, so dass gleich alte gut entwickelte Bli~tter miteinandcr in Vergleich ge- stellt wurden. 1) Hans FITTING zum 75. Geburtstag gewidmet 75

Über den Einfluss der Düngung auf die Faserentwicklung der Yucca-pflanze

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I J B E R D E N E I N F L U S S DEI~ D U N G U N G A U F D I E F A S E R E N T W I C K L U N G DEI~

Y U C C A - P F L A N Z E 1)

VOI# A. TI=L CZAJA

(Mit 16 Abbildungen im Text)

Aus dem Botan. Insti tut der Techn. Hochschule Aachen

I. EI~ILEITUNG

Im ersten Teil dieser Untersuchungen ('Einige Gef~ssdiingungsver- suche zu Yucca', Angewandte Botanik 1951) wurde die Wirkung ver- schiedener Dfingung auf Entwick]ung und Wachstum der ober- irdischen und unterirdischen Tei!c der Yuccapflanze, sowie auf den Ernteertrag an Blattmasse und Rhizomen geprfift. Von besonderem Interesse muss aber nebcn der Allgemeinwirkung der Dfingestoffe auf diese Pflanze die quantitative und qualitative Beeinflussung der Fascr sein. Die hierbei gewonnenen Erfahrungen sollen im Folgenden mitgeteilt werden. Irgend welche greifbaren Unterlagen fiber die Einwirkung der Bodenfaktoren auf die F~serbildung bei der Yucca- pflanze liegen bislang nicht vor. Alle bishcrigen Diskussionen und die wenigen Anbauversuehe haben nur die Frage nach dem Blatter- trag behandelt, haben also nur die Quantit~t der l~ohernte zum Gegenstand gehabt, ohne dass dabei auch nur einmal die Faser- ausbeute oder gar die Qualit~t dessen, was daraus gewonnen werden sollte, in Riicksicht gezogen worden w~ire.

II. IViE TIIO D ISCHES

Die aus den schon beschriebenen Dfingeversuchen geernteten BlOtter wurden nach dem Kalkaufschlussverfahren aufgeschlossen und auf Langfaser verarbeitct. Ein Teil der BlOtter wurde jeweils zur Be- stimmung des Trockengewichtes vcrwendet.

Vor der Ernte wurden an einzelnen Bli~ttern der basale Querschnitt, sowie diejenigen am Beginn und am Ende der grSssten Bre~ite, auf- genommen. Hierzu wurden yon den Bl~tttern Handschnitte her- gestellt und diese als Glycerinpriiparate mit dem Projektionszeichen- apparat 'Promar' (W. und H. SEIBERT, Wctzlar) mit Objektiv PA ohne Okular auf 15-fache VergrSsserung gezeichnet. Die BlOtter wurden je an der gleichen Stellc der Pflanze entnommen, so dass gleich alte gut entwickelte Bli~tter miteinandcr in Vergleich ge- stellt wurden. 1) H a n s F I T T I N G zum 75. Gebur t s t ag gewid me t

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Von si~mtlichen Versuchspflanzen wurde die Reissli~nge der Fasern mit dem Reissprtifer nach SCHO~PEa bestimmt bei 65 % rel. Lufffeuchtigkeit. Die Faserli~ngen betrugen durehweg 100 ram, die Einspannl~nge 50 ram, die Reissdauer 20 Sekunden. Als Vorspann- gewicht wurde lg gewi~hlt, als Aufsteckgewieht bei feinen Fasern 500 g, bei groben 1000 g~

Zur Ermitt lung des Fasergehaltes ist folgendes zu bemerken. Die aufgeschlossenen Bli~tter wurden je Pflanze getrennt yon Hand ent- fasert. Das ist zur Zeit die sieherste ~ethode, welche mit den ge- ringsten Verlusten arbeitet. Prozesse der Entfaserung, wie sie bei den Bestimmungen des Fasergehaltes z.B. yon Flaehs angewendet werden (z.B. yon Ba~DEMANN 1922), sind wegen des v511ig anders- artigen Baues der Yuccabl~tter mit ihrer sehr zi~hen Epidermis n icht anwendbar.

Zu den schon im 1. Teil der Untersuchungen zur Charakterisierung der Pflanzen verwendeten GrSssen:

1, basaler Durchmesser der Pflanzen, 2. grSsste Breite der BlOtter, 3. Li~nge der BlOtter, 4. Frischgewicht der Blattmasse je Pfianze zur Erntezeit, 5. Frischgewicht der l~hizome bei der Ernte

kommen nun als neue noch hinzu, 6. Trockengewicht der Bli~tter je Pfianze, 7. prozentuales Trockengewicht der Pflanzen, 8. Fasergehalt der Pflanze bzw. je Diingungsreihe, bezogen auf

das Trockengewicht, 9. Reissl~nge der Fasern je Pflanze, bzw. je Dfingungsreihe.

III. EXFERIMENTELLE~ TEIL

Den folgenden Untersuehungen soll in Tabelle 1 das Ergebnis der Blatternte und der Rhizomgewichte der zehn verschiedenen Diin- gungsreihen vorangestellt werden, welches schon im ersten Tell der Untersuchungen mitgeteilt worden ist. An dem hier aufgeffihrten Blattmaterial sind die folgenden Bestimmungen des Trockenge- wichtes, des Fasergehaltes und der l~eissl~nge ausgefiihrt worden.

1. Frischgewicht, Trockengewicht und Faserausbeute

Die Ermittlungen yon Trockengewicht, Fasergewicht j e Pflanze und dem prozentualen Fasergehalt, bezogen auf d~s Trockengewicht der Pflanzen aller zehn Diingungsreihen, sind in Tabelle 2 zusammen- gestellt.

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T A B E L L E I

Nr. A r t der Diingung

| | | NO 4a bl " i ~

g g

E r d e

1 Unged / ing t . . . . . . . . 6 52,39 103,00 2 @ 20 m g Mangansulfag . . . 5 52,61 101,75 3 + 30 g Ni t rophoska

( , ,kalkhal t ig") . . . . . 6 76,15 84,13 4 + 40 g Kalidi ingesalz 40% 6 41,51 66,35 5 -~- 75 g Kalidi ingesalz 400/0 2 16,19 35,50

S a n d b o d e n 6 unged i ing t . . . . . . . . 2 23,37 47,35 7 q- 30 g Ka lk . . . . . . . 2 29,19 59,10 8 @ 30 g Ni t rophoska . . . .

( , ,kalkhal t ig") . . . . . 1 52,17 75,85 9 -t- 30 g Ni t rophoska +

30 g K a l k 2 34,24 44,02

10 Ka lkmerge l (Freiland) . . . 4 34,06 54,99

T A B E L L E 2 Blatternte, Trockengewieht u n d Faserausbeute

1 : 1,96 1 : 1,93

1 : 1 ,10 1 : 1,59 1 : 2,09

1 : 2,02 1 : 2,02

1 : 1,45

1 : 1,28"

1 : 1,61

Ar t de r Dt ingung

- ~ 0 ' ~ a ' ~ m ' ~ ~ o

g g % g %

Erde

ungediing~ . . . . . . . . 6 + 2 0 m g N a n g a n s u l f a t . . . 4 + 30 g Nitrolohoska (kalk). 6 -f-40 g Kal id i ingesa lz 40 % 6 @ 75 g Kal id i ingesa lz 40 % 2

S a n d b o d e n unged / ing t . . . . . . . . 2 @ 30 g K a l k . . . . . . . 2 ~-30 g N i t r o p h o s k a (kalkh.) . 1 ~ 3 0 g N i t r o p h o s k a (kalkh.)

30 g Kalk . . . . . . 2

Kalkmerge l (Frei land) . . . . 4

52,394- 5.63 14,674-1.63 28,00 4 ,22• 28,52 6 0 , 9 2 • 8,52 17 ,77• 29,17 5,48=E0,91 30,84 76.154-15,54 20,214-2,26 26,53 ~,68:k0,83 23,72 41,51=L 8,53 11,474-2,07 27,63 2,894-0,68 24,11 16 ,91• 2,18 4 ,18• 24,72 0,89 4-0,17 21,26

2 3 , 3 7 4 - 0 , 6 7 6,674-0,60 29.39 1 ,19• 17,27 29,19z= 6,46 9,094-1,67 31.14 2,394-0,31 26,60 52,17 14.77 - - 27,92 3,36 22,75

34 ,24• 9 ,02 • 26,34 2,434-1,60 25,94

34 ,061 4,08 12 ,75• 37,43 1,704-0,89 13,20

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Die F r i s c h g e w i c h t e der Blattmasse in den zehn Versuchsreihen zeigten nicht unerhebliche Unterschiede. Die Pfianzcn in unge- dtingter Erde ergaben mit rund 52,4 g doch ein relativ hohes Frisch- gewicht, welches bei den Pflanzen in der gleichen Erde mit geringer Mangangabe sogar auf rund 61 g je Pflanze heraufging (Mangan- wirkung?). Das hSchste Frischgewicht aller Versuchsreihen resul- tierte in der mit Volldiingung (Nitrophoska)versehenen Erde. In bciden mit Kalisalz gedfingten Erdkulturen war das Frischgewicht geringer als ohne jede Diingung, am geringsten bei der hSchsten Kaligabe. Wie nicht anders zu erwarten, erreichte das Frischgewicht mit 23,4 g in dem ungedfingtcn mageren Sandboden noch nicht die H~tlfte desjenigen in ungediingter Erde. Aber schon eine blosse Gabe yon kohlensaurem Kalk zu diesem Sandboden konnte eine Erh6hung des Frischgewichtes auf 29,2 g erzielen. Eine Nitrophoskagabe stei- gerte auch im Sandboden das Frischgewicht zur maximalen HShe, welche den Betrag der Pflanzen aus der ungedfingten Erde erreichte, wghrend bci gleichzeitiger Kalkgabe sich wieder ein Abfall auf 34 g einstellte. Die Freilandpfianzen im Kalkmergel ergaben etwa die gleiche Blattmenge. In allen Fgllen brachte also die Dfingung mit Stickstoff (Volldiingung) das h6chste Frischgewicht, w~hrend ein- seitige Kaligaben in Erde dieses herabdriickten gegentiber vSllig ungedfingten Kulturen. In magerem Sandboden wirkte schon blosse Kalkzufuhr auf des Frischgewicht.

])as Trockengewicht. Im Vergleich zur Gr6sse des Frischge- wichtes unter dem Einfluss verschiedcner Dtingergaben zeigt das Trockengewicht dcr BlOtter auf die Einzelpflanze berechnet zwar im ganzen eine ~hnliche Verteilung der Mengen. Aber die Unterschiede sind wesentlich gemildert. Absolut genommen entspricht dem gr6s- seren Frischgewicht auch das gr6ssere Trockengewicht. Das gilt fiir die Kulturen in Erde genau so, wie fiir diejenigen in magcrem Sand- boden und ftir die Mangelkulturen im Freiland. Diese Tatsache geht aus Abb. 1 deutlich hervor. Prozentual genommen ergibt sich aber ein anderes ]~ild. Die hohen Gipfel der Frischgewichte in der ])fin-

gungsreihe sind nun verschwunden. Es zeigt sich, dass die vSllig uz/gediingten Pflanzen in der mageren Erde prozentual ein relativ hohes Trockengewicht besitzen. I)ieser Wert steigert sich bis zum Maximum aller Gew~ichshausversuche fiberhaupt bei den zus~itzlich mit Mangan versorgten Pflanzen (Manganwirkung?). Von den s~mt- lichen Erdkulturen ergaben die ungedfingten Pflanzen und die- jenigen mit Manganzusatz den hSchsten prozentuaIen Anteil der Trockensub~tanz. Die mit Nitrophoska vollgediingten Pflanzen lie- ferten zwar absolut genommen je Einzelpflanze die grSsste Menge Trockensubstanz, prozentual dagegen fiel diese mit 26,53% gegen 28,00% ungedfingt und gegen 33,77~o mit Manganzusatz deutlich

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ab. Die einseitige Kalidfingung drfickte die absolute Menge an _Trockengewieht je Pflanze erheblich herunter, w~hrend der prozen- tuale Anteil mit 27,63% bei 40 g Kalidiingesalz, bzw. 24,72% bei 75 g KalidiingesMz keine so wesentliche Abweichung gegeniiber der Volldiingung mit Nitrophoska bedeutet. In den Kulturen mit Sand- boden waren die Blatternten wesentlich geringer, in entsprechendom Masse sind auch die erzeugten Trockensubstanzmengen je Pflanze vermindert. Verst~ndlicherweise ist die absolute Menge an Trocken- substanz im ungediingten Sandboden am geringsten mit 6,87 g je Pflanze (gegen 14,67 g in der ungdfingeten Erde). Aber schon die ein- fache Kalkgabe zum Sandboden bringt eine erhebliche Steigerung der Troekensubstanzmenge auf 9,09 g. Prozentual betrachtet ver- halten sich die Pflanzen im ungediingtem Sandboden ~hnlich denen in der ungedfingten Erde. Ihre Trockensubstanz betr~gt 29,39%, bei reiner KMkdtmgung sogar 31,14~ . Im vollgedfingten Sand- boden mit 30 g Nitrophoska schnellt die absolute Menge des TroCken- gewiehtes auf 14,77 g je Pflanze hinauf (hierfiir liegt leider nur eine Pflanze vor), auf das Frisehgewicht bezogen erreieht es aber nur 27,92~o. Obwohl diese letzteren Zahlen zun~ehst wegen zu geringer Anzahl der Versuchspflanzen noch nicht geniigend gesiehert sind, stehen sie doch durchaus in Ubereinstimmung mit denjenigen, welche an den Erdkulturen gewonnen worden sind. Die zus~ttzliche

40-

20-

% Foser yore T, ocken~ewicl~.

2O ~ .15. $.

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60-

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30"

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5"

q 2 5 4 5 6 7 8 c~ "/o

Abbildung 1 Frischgewich% Trockengewicht, Faserausbeute und Faserge- haltG der Y~ccAbl~tter je Pflanze unter dem Einfluss verschie- dener Dtingung.

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Kalkgabe zu der Dtingung mit Nitrophoska wirkte sich bei dem Sandboden gen~u wie auf das Frisehgewieht, aneh aufdas Troeken- gewieht der BlOtter ungfinstig aus. Bei beiden Werten ist ein deut- lieher l~tiekgang zu verzeiehnen absolut und prozentuM. - - Wenn zus~tzlieh bier aueh die Freilandkultur in K~lkmergel besproehen werden soil, so ist trotz des geringen Frisehgewiehtes je Pflanze ein relativ hohes Troekengewieht (12,75 g) bemerkenswert, welches mit 37,43~o den h6ehsten Prozentgehalt yon allen Kulturen ausmaehte.

Zieht man nun aus allen Dfingungsversuehen einen Vergleieh in bezug auf die Bildung cler Troekenmasse dureh die BlOtter, so ist zu sagen, dass im Gegensatz zur Produktion an friseher Blattmasse die ungediingten Erdkulturen absolut genommen zwar etwas hinter den mit Nitrophoska vollgedfingten Erdkulturen zurfiekstehen, pro- zentual abet diese fibertreffen. Genau das Gleiehe gilt abet aueh ffir die Sandkulturen. Die Hungerpflanzen in dem vSllig ungedtingten Sandboden bleiben mit 6,87 g je Pflanze - bzw. 9,09 g bei Kalk- g a b e - hinter den vollgedfingten mit 14,77~o zurtiek;, bezogen auf das Frisehgewieht stehen sie abet mit 2 9 , 3 9 % - bzw. mit 31,14% bei KMkgabe - gegen 27,92~o mit N~trol~hoska - Voll- d t ingung- an der Spitze.

Die F a s e r a u s b e u t e i. Noeh aufsehlussreieher ~ die Auswer- tung der Troekengewiehtsbildung ist diejenige der X, aserausbeute (Abb. 1). Die je Pfllanze gewonnene Fasermenge betr~gt in unge- dfingter Erde 4,22 g, w~hrend bei Manganzusatz dieser Weft auf 5,23 g ansteigt (Manganwirkung?). ])emgegenfiber braehte die mit Nitrophoska vollgedtingte Pflanze in der gleiehen Erde nut 4,66 g Fasern. In der fibliehen Weise auf das Troekengewieht bezogen enthielten die ungediingten Pflanzen 28,52% Fasern, diejenigen mit Manganzusatz sogar 31,19 ~o, w~hrend die vollgedtingten Pflanzen nut 26,53 o/o braehten. Nimmt man aus den Pflanzen der ungedfing- ten Erdkulturen und denjenigen mit Manganzusatz zusammen das Mittel der Faserausbeute in Gramm je Pflanze, so stehen die unge- dfingten Pflanzen mit 4,72 g Fasern je Pflanze und 29,1~o ahsolut und prozentual fiber den mit Nitrophoska vollgedfingten. Der starke Abfall des Friseh- und Troekengewiehtes bei einseitiger Kalidfin- gung maeht sieh aueh bei der Faserausbeute bemerkbar. Mit 40 g K~lidfingesalz bringt die Pflanze 2,89 g Fasern, mit 75 g Kalidfinge- salz sogar nur 0,89 g; auf das Troekengewieht bezogen sind das 24,11 bzw. 21,26~ Fasern. Es daft aneh bei der Ermitt lung der F~serausbeute der Pflanzen in ungedfingtem Sandboden nieht fiber- rasehen, wenn aueh diese niedrig ist (1,19 g) ,anf d~s Troekengewieht

1 Es muss hier ausdrtieklieh bemerkt werden; dass die ~rt den beengten Gef~sskulturen ermittelten Faserausbeuten keinen Masstab abgeben kSn- nen fiir die Faserausbeute yon Freilandpflanzen (vergl. dazu Cza]a 1944).

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bezogen 17,27 %, denn der Sandboden enthie l t au f das gleiche Volu- men nu r 5/13 der ungedi ingten E rde u n d d a m i t auch n u t diesen Bruchte i l an Mineralsalzen. I n Bezug a u f die Fase rausbeu te d er im ungedf ingten Sandboden gewachsenen Pf lanzen ergibt sich genau wie in bezug au f den B l a t t e r t r a g (Frischgewicht) der t r iviale Fal l (CzAJA, 1951), dass yon wirklich hunge rnden Pf lanzen keine Le i s tungen zu e rwar ten sind. I n mark t schre ie r i schen P rospek t en is t aber fri iher b e h a u p t e t worden, dass die Yucca mi t sterflen BSden vorl ieh n immt . Sie w~chst se lbs tvers t~ndl ich in solchen ]35den, e rg ib t p rozentua l auch eine ansehnliche Faserausbeu te , ab- solut g e n o m m e n ist d iese aber sehr gering. Schon die Ka lkgabe yon 30 g je Kt ibel ve rmoch te das Trockengewich t der Bli~tter erhebl ich zu vergrSsseren, idle Fase rausbeu te wurde mi t 2,39 g sogar verdop- pelt . A u f das TrockCngewicht bezogen sind das 26,60~o. Bei VolL di ingung m i t N i t roph0ska ging in diesem Sandboden die Faseraus- beu t e je Pf ianze auf 3,36 g hinauf. Auf das Trockengewich t bezogen bedcu t e t das aber n u r 22,75%. K a l k und N i t rophoska gleichzeitig

T A B E L L E 3 Reisslgngen der Fasern sgmtlibher Versuchspfl~nzen; Mittel- werte aus ]~ 30 Einzelmessungen bei will/~rlich gewdShlten Feinheitsnummern

E r d e ungedfingt Pflanze Pflanze

1 35,81 4 45,70 2 42,76 5 51,64

3 45,98 6 48,85 Mittel (6) 45,12 km

E r d e-k 20 mg Mangansulfat Pflanze Pflanze

1 43,17 4 36,60 2 27,82 5 45,28

(krank) 3 41,77 6 42,97

Mittel (5) 41,96 km

E r d e ~- 30 g Nitrophoska (kalkh.)

1 35,60 4 40,65 2 33,93 5 41,45 3 38,63 6 40,15

Mittel (6) 38,40 km

E r d e -~ 40 g Kalidiingesalz 40 %

1 41,29 4 44,51 2 44,35 5 27,17 3 42,98 6 46,28

Mittel (6) 41,09 km

Erded~75 g Kalidiingesalz 40~o 1 42,00 2 36,89

Mittel (2) 39,44 km

S a n d b o d e n ungediingt 39,63 2 43,42

Mittel (2) 41,52 km

Sandboden-b30 g Kalk

41,44 2 35,18 Mittel (2) 38,31 km

S an d b o d e n ~- 30 g Nitrophoska (kalkh.)

1 34,44 2 Mittel - -

S an db o d e n d- 30 g Nitrophosk~ -t-30 g Kalk

1 31,26 2 39,06

Mittel (2) 35,16 km

K a l k m e r g e l (Freiland)

1 28,80 3 28,89 2 29,12 4 40,22

Mitre] (4) 31,75 km

81

gegeben hat nieht nur Verminderung des Troekengewiehtes zur Folge, sondern aueh Herabsetzung der Faserausbeute auf 2,43 g je Pflanze, das sind 25, 94 ~ Sehr auff~llige Faserausbeute trotz erheb- lichen Trockengewichtes zeigen die Pflanzen im Kalkmergel im Freilandversueh mit 1,7 g Fasern je Pflanze oder 13,20~ bezogen auf das Troekengewieht. Diese Pflanzen lieferten somit also neben dem hSehsten prozentualen Troekengewieht die geringste prozen- tuale Faserausbeute von allen Dfingungsreihen.

In Bezug auf den wesentliehsten Faktor, die Faserausbeute, stehen die Pflanzen aus der ungedfingten Erde mit geringem Miner~l- salzgehalt an erster Stelle. Hier sind nun die vollgedfingten Planzen

P~z~

Abbildung 2 Verteilung der gerissenen Fasern auf die verschiedenen Num- mernbereiche bei den 6 verschiedenen Versuchspfianzen: Er~ie ungedfingt; linke Spalte" willkfirlich gegriffene Fasern, rechte Spal~e: Nummernbereich 0-300.

(Stickstoff) yon den nicht gedfingten absolut und relativ geschlagen. Diese Tatsache ist zun~chst wiederum zwar nur an wenigen Pflanzen �9 und nur an Gew~ehshauskulturen in beengenden Vegetationsgef~s- sen gefunden worden und bedarf daher der Best~tigung an Freiland- pflanzen. Sie steht aber in Einklang mit oft best~tigten Erfahrungen an anderen Faserpflanzen.

82

2. Die t~eissli~nge der Fasern verschieden gedangter Pflanzen Um ausser dem Einfluss der verschiedenen Diingungsweisen auf das Frisch- und Trockengewicht der Bli~%er, auf die absolute und pro- zentuale Faserausbeute je Pflanze auch noch die Auswirkung ~uf die Fasergfite kennenzulernen, wurde die Reissl~nge bei jeder Einzel- pflanze aus den 10 verschiedenen Dtingungsreihen bestimmt. Dabei wurde zo vorgegangen, dass an zun~chst je 30 Fasern von jeder Pflanze in willkfirlicher Auswahl die Reissli~nge ermit tel t wurde. Diese Werte finden sich in Tabelle 3 zusammengestellt. Der vergleichende Uberblick fiber die Tabelle 3 li~ss~ bei den Einzel- pflanzen jeder Dfingungsreihe Unterschiede der Reissl~ngen erken- nen, ferner aber auch in den Mittelwerten aus den verschiedenen Diingungsreihen. Da das Ziel dieser Untcrsuchungen die Beant- wortung der Frage ist, ob ein Einfluss der Dfingung sich auch in der Fasergfite zu erkennen gibt, so musste gepriift werden, wie weir die in der Tab. 3 hervorgetre~enen Unterschiede den tatsi~chlichen Ver- h~ltnissen entsprechen.

In den Abb. 2 und 3 (jeweils linke: Spal te) is t ein Bild dieser ersten Priifung gegeben und zwar von der Verteilung der gemes- senen Reissl~tngen auf die willkfirlich gegriffenen Nummernbe- reiche ffir die Pflanzen in ungedtingter Erde mit 30 g Nitro- ph0ska. Die Versuchsprotokolle der einzelnen Pflanzen zeigen deut- lich, dass bei der vorgenommen Reissprfifung yon jeder Pflanze eine willkiirliche, aber verschiedcne Auswahl von Fasern herangezogen wurde. Es ist daher versti~ndlich, dass jeder andere beliebige Aus- schnitt yon 3,0 anderen Fasern auch wieder einen anderen Mittel- wert liefern muss, der yon dem anf~nglichen erheblich verschieden sein kann. Der Untcrschied in der Zusammensetzung der Nummern- bereiche der in Tab. 3 miteinander verglichenen Reissl~ngen legte angesichts der TatSache, dass auch bei der Yuccafaser die feineren Fasern hShere Reissl~ngen ergeben (CzAzA 1941), den Versuch nahe, nun einmal die Mittelwerte der Reissl~ngen der verschiedenen Pflanzen aber aus enger begrenzten Nummernbereichen miteinander zu vergleichen. Aus den Versuchsprotokollen ergab sich, dass be i s~mtlichen Pflanzen Fasern der metrischen Nummer 0-300 vor- handen waren, w~hrend dartiber hinaus die Verteilung nicht un- erhebliche Unregelmi~ssigkeiten aufwies. Es wurde daher wiederum yon s~tmtli~hen Pflanzen aus allen Dfingungsreihen eine gleiche Anzahl Fasern des Nummernbereiches 0-300 miteinander in Ver- gleich gesetzt. Dazu wurden einmal die schon ermittelten Werte ver- wendet, soweit die metrischen Nummern das erlaubten; ferner wur- den in bestimmter Auswahl weitere Fasern geprfift. Auf dicse Weise wurden nun yon jeder Pflanze aus 40 in Bezug auf die Faserfeinheit ausgew~hlten Wertcn der Mittelwert gebildet und in Tab. 4 zusam-

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~ L ~Q~ 2~

"~o ~ o 5

~o

i @ , ,

4O 0

5' 20.

O 45"

4 0 ' , fo-

Abbildung 3 Wie Abb. 2 bei den 6 Versuchspflanzen: Erde ~ 30 g ~itro- phoska (kalkhal~ig).

mengestellt. Gleichzeitig geben jeweils die rechten Spalten der Abb. 2 und 3 ein Bild yon der Verteilung der gepriiften Fasern aus dem zugelassenen Ausschnitt aus der Nummernskala. Ein Blick auf die beiden Abbildungen zeigt, dass die Treppenkurven nunmehr zwar mehr gegli~ttet sind, aber trotzdem noch individuellen Verlauf be- sitzen. Die Tab. 4 l~sst erkennen, dass die an 30 wiilkfirlicli ausge- w~hlten Fasern ermittelten Werte sich im grossen und ganzen mit denen an 40 Fasern der Feinheitsnummern 0-300 gemessenen deeken, ebenfalls die Mittelwerte der einzelnen Dfingungsreihen. Andererseits ist aber aueh nicht zu verkennen, dass grSssere Ab- weichungen auftreten kSnnen.

Um nun fiber den Einfluss der Dtingungsweise auf die Fasergfite im Rahmen der angestellten Versuehe eine Aussage maehen zu kSnnen, die Ansprueh auf eine gewisse Wahrseheinliehkeit erheben kann, wurden nun noch die Einzelprfifungen yon jeder Versuchs-

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T A B E L L E 4 Reissldngen sdmtlicher Versuchspflanzen; Mittelwerte aua je gO Einzelmessungen; 2' einheitsnummern 0-300

Erde ungedfingt Pflanze Pflanze

1 34,53 4 41,40 2 47,64 5 48,51

3 4 ] , 1 7 6 43,26 Mittel (6) 42,75 km

E rde + 30 g Nitrophoska (kalkh.)

1 32,72 4 38,72 2 35,08 5 40,45 3 38,58 6 39,39

Mittel (6) 37,49 km

E rde + 20 mg Mangansulfat Pflanze Pflanze

1 42,02 4 38,15 2 30,23 5 43,90

(krank) 3 43,41 6 43,09

Mittel (5) 42,11 km

E r d e + 4 0 g Kalidiingesa]z 40%

1 36,58 4 46,13 2 43,12 5 26,22 3 43,05 6 42,21

Mittel (6) 39,55 km

E r d e + 75 g KalidiingesMz 40 ~o 1 37,67 2 41,04

Mittel (2) 39,35 km

Sandboden ungedfingt 35,50 2 42,06

Mittel (2) 38,78 km

S a n d b o d e n + 30 g Kalk

36,27 2 35,75 Mittel (2) 36,01 km

S a n d b o d e n + 3 0 g Nitrophoska (kalkh.)

1 33,51 2 - - Mittel - -

S an d b o d e n + 30 g I~litrophoska + 30 g Kalk

1 28,96 2 35,65

Mittel (2) 32,30 km

K a l k m e r g e l (Freiland)

1 29,63 3 30,62 2 27,52 4 36,17

Mittel (4) 30,98 km

pflanze auf 300 erg~tnzt. Diese Anzahl wurde gewi~hlt, um die Streu- ung der Wer te kennenzulernen, wenn die anfiingliche Pri ifung von nur 30 Fasern zehnmal an der gleichen Pflanze nacheinander wieder- holt wird und um andererseits eine geniigend hohe Zahl yon Einzel- werten fiir die Bildung des Mittels zu erhalten. I n Tab. 5 sind nun- mehr die Durchschni t t swer te der einzelnen Pflanzen und diejenigen der Diingungsreihcn yon je 300 Bes t immungen zusammengestel l t . Auch in dieser Tabelle sind wiederum in grossen Ziigen wenigstens i~hnliche Wer te und Wer tegruppierungen gegeben, wie in den beiden vorhergehenden Tabellen. Aber fast durchweg liegen die Wer te etwas niedriger, als die an wenigen Einzelfasern ermittelten. Das k o m m t besonders in der Zusammenste l lung der Reihenmit te lwerte in Tab. 6 und in der graphischen Veranschaul ichung Abb. 4 zum Ausdruck.

Betrachtet man das Ergebnis der Reisspriifungen an der Einzel- pflanze, wie es durch die zehnmal 30 Bestimmungen gegeben ist, so bekommt man ein Bild yon der mSglichen Streuung der Werte.

85

T A B E L L E 5 l~eisslgngen der Fasern s~mtlicher Versuchspflanzen; M ittel- wert~ aus ~e 300 Einzelmessungen bei wiEki~rlich gew~hlten 2' einheitsnun~nern

E r d e ungedfingt :Pflanze Pflanze

1 37,18 4 43,40 2 42,92 5 49,75 3 40,57 6 37,45

Mittel (6) 41,88 km

E r d e -I- 20 mg Mangansulfat Pflanze Pflanze

i 42,53 4 35,62 2 (krank) 5 37,72 3 38,44 6 42,08

Mittel (5) 39,27 km

E r d e + 30 g Nitrophoska (kalkh.)

1 31,01 4 34,71 2 41,53 5 36,08 3 39,35 6 39,13

Mittel (6) 36,96 km

E r d e + 4 0 g Kalidtingesalz 40%

1 37,26 4 40,82 2 39,94 5 34,66 3 41,36 6 37,88

Mittel (6) 38,65 km

E r d e + 7 5 g KalidfingesMz 40% 1 33,73 2 35,86

Mittel (2) 34,79 km

S a n d b o d e n ungedfing~ 33,68 2 39,70

Mittel (2) 36,69 km

S a n d b o d e n ~ - 3 0 g Kalk

36,55 2 38,23 Mittel (2) 37,39 km

S a n d b o d e n + 3 0 g Nitrophoska (kalkh.)

1 35,71 2 - - Mittel

S a n d b o d e n ~- 30 g Ni~rophoska + 30 g :Kalk

1 29,711) 2 35,04

Mittel (2) 32,37 km

K a l k m e r g e l (Freiland)

1 29,84 3 32,87 2 31,32 4 34,48

Mittel (4) 32,12 km

Es ]/~sst sich an Hand der je 300 Einzelbestimmungen an den 37 Versuchspflanzen der 10 Dfingungsreihen folgendes feststellen. In dem untersuchten Pflanzenmaterial befanden s i c h - wohl sicher in Unabh~ngigkeit yon den jeweiligen Kulturbedingungen -Einzel - Km

1 2 5 Z,,. 5 6 Y 8 9 ' - 10 50 R~ssproben gO N m 0-~0o

300 '

Abbildung 4 !Y[it~lero l~eissl/~ngen je Dfingungsreihe bei versohiedener An- zahl yon Reissproben.

i) Mitlbel aus 60 Versuchen

86

T A B E L L E 6 Reisslgngen

Art der Dfingtmg Nr.

Mittel aus Mittel aus Mittel aus 30 Bestim- 40 Bestim- 300 Bestim- mungen mungen mungen

willkiirlich Nm 0-300 willkfirlich km km km

Erde ungedfingt . . . . . . . . . 1 45,12 42,75 -41,88 ~-20 rag Mangansulfat . . 2 41,96 42,11 39,27 -~30gNitrophoska (kalkh.) . 3 38,40 37,49 36,96 -~40 g Kalidfingesalz 40~ 4 41,09 39,55 38,65 ~-75 g Kalidfingesalz 400/0 5 39,44 39,35 34,79

S a n d b o d e n ungediingt . . . . . . . . 6 41,52 38,78 36,69 430 g Kalk . . . . . . . 7 38,31 36,01 37,39

30gNitrophoska (kMkh.) . 8 34,44 33,51 35,71 ~- 30 g Ni~rophoska ~ 30 g Kalk 9 35,16 32,30 32,37

K a l k m e r g e l (Freiland) . . . 10 31,75 30,98 32,12

pflanzen, deren Fasern bei willkfirlicher Auswahl in 30 Einzelprfi- fungen in bezug auf dig metrischen N u m m e r n s tark streuten, und solche mit geringer Streuung (vgL Tab. 7 u. 8) wie sie z.B. in den beiden Pflanzen (1) und (5) der Dfingungsreihe 1 (Erde ungedfingt) gegeben sind, I n gleicher Weise s t reuten bei diesen beiden Typen auch die Wer te der Reissl~ngen. U m ein Urteil fiber die Fasergfite yon Einzelpflanzen zu bekommen, genfigten bei den Pflanzen mit geringer St reuung sehon 30 l%eissproben, um einefi b rauchbaren Mittelwert zu bilden, der demjenigen aus einer zehnmal grSsseren Auswahl yon Proben sehr nahe kommt . Bei den Pflanzen mit s tarker St reuung der Fe inhe i t snummern und der Reissl~tngen wurde eine Anzahl yon mindestens 300 l%eissproben als notwendig be- funden, um einen brauehbaren Mittelwert ffir dig Fasergfite zu erhalten, da zwischen den einzelnen Gruppen yon je 30 Einzel- werten Unterschiede yon l0 km l%eissl~nge auf t re ten kSnnen.

Vergleicht man nun die Mittelwerte der I{eissl~ngen der Einzel- pflanzen der versehiedenen Dfingungsarten miteinander, "so ist zu sagen, dass die h6ehsten l%eissl~ngen bei den Versuchen

1 Erde ungedfingt . . . . . . . . . rund 42 km 2 ,, Jr 2 0 m g Mangansulfat . . . . . . 39 ,,

3 ,, Jr 3 0 g l\litrophoska . . . . ,, 37 ,, 4 ,, ~- 4 0 g KMidfingesalz . . . . ,, 39 ,, 6 Sandboden ungedfingt . . . . . . . ,, 37 ,, 7 Sandboden ~- 30 g Ka lk . . . . . . . . 37 ,,

87

T A B E L L E 7 Erde ungedi~ngt, 1)flanze 1, 10 verschiedene Bestimm/ungen dec mittleren Reisslgnge yon ]e 30 willki~rlich ausgew(~hlten .Fasern

Reissl~nge Feinheitsnummern Mittlere Bruchlast

km Mittel Maximum Minimum g

32,28 197,12 434,7 86,9 163,8 35,18 271,0 588,2 128,2 132,2 4-1,34 270,2 526,3 161,3 153,0 37,26 277,7 714,3 166,6 134,2 39,05 294,1 625,0 169,5 132,8 40,66 256,4 526,3 178,5 158,6 34,40 256,4 625,0 136,9 134,2 32,36 270,2 714,3 147,0 119,8 35,52 232,5 384,6 147,0 152,8 42,25 250,0 526,3 175,4 169,0

Mi~telwerte 37,18 212,7 - - - - 173,5

zu vcrzeichnen sind. U n t c r diesen sind unzweife lhaf t aber die Pf lanzen in E rde ohne jede Dtingergabe durch die hSchsten Reiss- li~ngen ausgczeichnet , wi~hrend diejenigen mi t Ni t rophoskad i ingung unter diesen die niedr igs ten Wer te zeigen. Auch die einseitig mi t Kal i gedt ingten Pf lanzen haben mi t 38,6 k m gute l~eissli~nge, wi~hrend die einseitige ~Tberdtingung mi t Ka l i die Reissli~nge auf 34,7 k m offensichtlich herabgedr t i ck t hat . Wenn m a n den W e r t der einen Pflanze in Sandboden mi t 30 g Ni t rophoska mi t berficksich- t igt , so k a n n m a n auch hier ein Abfal len der Reissl~nge gegen die beiden K u l t u r e n ohne St ickstoffgabe bemerken . Noch wei ter ver -

T A B E L L E 8 Erde ungedi~ngt, Pflanze 5, 10 verschiedene Bestimmungen der mittleren Reissldinge yon ]e 30 willlci~rlich ausgewdihlten JFasern

R e i s s l ~ L n g e Feinheitsnummern Mittlere Bruchlast

km Mittel Maximum Minimum g

51,64 186,5 357,1 107,5 46,07 250,0 526,3 133,3 47,82 277,7 526,3 156,2 48,60 238,0 434,7 149,2 48,37 232,5 384,6 156,2 49,66 227,2 555,5~ 161,3 47,75 243,9 400,0 133,3 53,33 238,0 500,0 158,7 51,94 256,4 ' 526,3 131,6 46,17 227,2 ~ 476,1 142,8

Mittelwerte 49,75 238,0

276,8 184,3 172,2 204,2 208,5 218,6 195,8 224,1 202,6 203,2

209,05

88

mindert wird die t~eissl~nge (auf 32,3 km) bei zus~tzlicher Kalkgabe zur Nitrophoskadfingung. Den geringsten Wert (32,1 kin) aber er- gaben die Pflanzen, welche in Kalkmergel im Freiland gezogen wurden.

Obwohl die Unterschiede zwischen den Mittelwerten der Reiss- l~ngen der einzelnen Dfingungsreihen nicht besonders gross sind - s i e betragen 5-10 km - und obwohl sie ja nur an einer geringen Anzahl von Planzen gewonnen worden sind, so scheint ihnen doch nach der Lage der Durschschnittswerte ftir die Einzelpflanzen Realit~t zuzukommen. Es ist selbstversti~ndlich, dass weitere Prfifungen zur Erh~rtung dieser ersten Ableitungen noch notwendig sind und vielleicht auch unter Berficksichtigung weiterer Einblicke in die Eigenart der u vor allem auch an Freiland- kulturen. Die mitgeteilten Ergebnisse liefern immerhim gewisse Anhaltspunkte fiber den m6glichen Einfiuss der mineralischen Dfingung auf die Fasergfite. Sie zeigen andererseits - und das mit aller Sicherheit - dass auch unter den absonderlichen Bedingungen in Vegetationsgefitssen im Gew~chshaus gezogene Pflanzen Fasern mit Reissli~ngen yon der gleichen GrSssenordnung ergeben, wie im Freiland gewachsene n~mlich 42 kin. (Vgl. z. B. CzAJA und JAEGER 1939 und CAM~N 1938). Ausserdem wird dadurch der Nachweis geliefert, dass auch schon zweij~hrige Pflanzen Fasern yon befrie- digender Reissli~nge enthalten. Nich~ zuletzt ist aber besonders hervorzuheben, dass die Reisl~ngen der Fasern aus s~mtlichen Versuchsreihen fiber 30 km liegen, wodurch die Gfite der Faser erneut unter Beweis gestellt ist.

3. Das Blatt unter der Wirlcung verscheidener Dangung

Um den Einfluss der vcrschiedenen Dfingungsweisen in den Gef~ss- versuchen darzulegen, soll hier zun~chst noch einmal die lJbersicht fiber die bislang gewonnenen Abmessungen der Pflanzen und BlOtter gegeben werden (Tab.9), welche schon im ersten Tell der Unter- suchungen verSffentlicht worden ist. Die darin mitgeteilten Ab- messungen der BlOtter, besonders hinsichtlich ihrer Breite, sind morphologisch yon wesentlicher Bedeutung ffir den Einfluss der verschiedenen Dfingungsweisen. Der Vergleich der verschiedenen Breitenentwickiung der BlOtter ergibt - neben demjenigen der L~ngenentwicklung - ein deutliches Anzeichen daffir, dass die Yuccapflanze auf verschiedenen Ni~hrstoffgehalt des Bodens mit ihrem Blat t sehr empfindlich zu reagieren in der Lage ist. In diesem Teil der Untersuchungen soll wesentlich die innere Ausbildung des Blattes, also die Reaktion des anatomisch-histologischen Baues

89

T A B E L L E 9 Durchmesser der Pflanzen, grSsste Blattbreite, Blattl4nge und Anzahl der Blgtter zur Erntezeit

Nr. A r t der D i i n g u n g

Durch- A n z a h l der messer der GrTsste B l ~ t t e r zur

P f l anzen a n B l a t t - B la t t l i i nge E r n t e z e i t der Bas is b re i t e

m m m m c m

E r d e 1 u n g e d i i n g t . . . . . . 6 22,5 • 1 5 , 3 7 • 44,52-4-0,78 17,3 • 1,61 2 ~ 2 0 m g M a n g a n s u l f a t . 5 22,3 • 1 7 , 8 8 • 5 2 , 5 9 • 15,8 =[: 1,77 3 q-30 g N i t r o p h o s k a

(kalkh.) . . . . . . . 6 27,1 • 2 0 , 3 6 • 5 1 , 0 2 • 18,3 • 2,37 4 q - 4 0 g K a l i d i i n g e s a l z 4 0 % 6 20,6 • 17 ,62• 4 8 , 9 7 • 13,2 • 1,35 5 + 7 5 g Ka l id i ingesa lz 400/0 2 17 ,75• 15 ,91• 36 ,42• 7,0 • 0,00

S a n d b o d e n 6 unged f ing t . . . . . . 2 15,5 • 14 ,78 • 38,534-2,78 11,5 • 7 ~ 3 0 g K a l k . . . . . . 2 17 ,25• 1 4 , 4 0 • 4 4 , 5 1 • 16,0 • 3,00 8 + 30 g N i t r o p h o s k a

(kalkh.) . . . . . . . 1 20,50 ~-" '18,59 - - 4 4 , 5 2 - - 16,0 - - 9 -~30 g N i t r o p h o s k a

( k a l k h . ) q - 3 0 g K a l k . 2 16 ,75 • 1 4 , 4 5 • 4 8 , 8 5 • 12,5 • 5,50

10 K a l k m e r g e l ( F r e i l a n d ) . 4 2 1 , 7 5 • 1 5 , 2 6 • 3 1 , 6 1 • 1 8 , 7 5 • 0,63

auf die Ern~thrungsweise zur Betrachtung gelangen. Es handelt sich dabei im wesentlichen um die Auswertung des Dfingungs- versuches nach mikroskopischer Me~hode, wie sie von TOBLE~ seit li~ngeren Jahren vertreten wird (1929 und spgter).

D I E G E S T A L T D E S B L A T T E S

Es hat sich bei den bisherigen Blattuntersuchungen als praktisch erwiesen, das etwa fischbauchfSrmige Blatt an drei Stellen auf seinen Querschnitt zu prtifen und zwar 1. an seiner Basis, da wo die scheidenfSrmige Erweiterung beginnt, 2. am Beginn und 3. am Ende der grSssten Breite. Im Abschnitt des Blattes zwischen d6m Quer- schnitt 2. und 3. verlaufen die beiden Kanten etwa parallel. Wie H. GREIFF in seinen noch unverSffentlichten 'Untersuchungen zur speiiellen Anatomie der Yuccapflanze' darlegt, enth~tlt das monoko- tyle Blatt Leit- und Faserbfindel yon grTsserem und geringerem Querschnitt, dazu unvollsti~ndige Leit- und Faserbiindel yon nur geringem Querschnitt und endlich reine Faserbiindel. Betrachtet man zuni~chst den basalen Querschnitt, welcher die Verh~ltnisse am iibersichtlichsten zeigt, so ist folgendes zu bemerken. Unter den umfangreichen Leit- und Faserbfindeln f~l|t eine Reihe, welche die

90

stgrksten Btindel enthglt und welche sich yon einer Blattkante zur anderen dicht unter des Dorsalfli~che quer durch das Blatt erstreckt, besonders auf (vgl. Z. B. Abb. 8). Diese Reihe nennen wir die Hauptreihe, weft sie die Btindel fiir die Hauptnerven enthi~lt, welche nicht nut den grSssten Querschnitt besitzen, sondern auch die gr6sste Lgngserstreckung im Blat t zeigen. Die Leit- und Faser~ bfindel verlaufen nun nicht vollstgndig parallel im sich gegen die Spitze zu verjtingenden Blatt, sondern weichen vonde r Basis gegen die Spitze zu yon der Lgngsachse nach aussen ab. So kommen nach und nach die i~ussersten Btindel an die Kante des Blattes, laufen eine Zeitlang an dieser entlang und lSsen sich endlich yon dieser als Fgden ab. Daher die Gruppen- und Artbezeichnung filamentosa. Infolge dieses Auskeilens der ~usseren Randbtindel der t tauptreihe verringert sich auf immer welter yon dem basalen Querschnitt entfernt gelegenen die Anzaht der Btindel der t Iaupt- reihe. Unter diss~r Hauptreihe yon Bfindeln befindet sich eine erste U n t e r r e i h e schwgcherer Leit- und Faserbiindel, meist in der Mitte der Hauptreihe etwas genghert, und ausserdem noch eine zweite Unterreihe yon meist nur schwachen Bfindeln. Ausserdem finden sich nahe der Oberflgche des Blattes mehr oder weniger unvollst~ndige Leit- und Faserbtindel in tells erheblicher Anzahl ('Randbfindel'). Von der ziemlich dicken Basis des Blattes gegen die Mitre zu fortschreitend, wird das Blair dtinner und breiter. Dabei schieben sich die Biindel der Unterreihen, sowie die schwachen i~andbtindel fortschreitend zwischen die Biindel der Hauptreihe ein, so dass die Biindel, welche vordem auf dem basalen Querschnitt unter- und tibereinander gelagert waren, auf hSher gelegenen Querschnitten mehr und mehr abwechselnd nebeneinander zu liegen kommen. Aber die auch dann noch verschiedene Stgrke, sowie der gegenseitige Abstand lassen ihre ReihenzugehSrigkeit immer noch erkennen.

Der Zwischenraum zwischen den verschiedenen Btindeln ist mit Parenchymgewebe ausgefiillt, welches an der Peripherie des Blattes der Assimilation dient.

Nach dieser kurzen Beschreibung der allgemeinen anatomisch- histologischen Verhi~ltnisse des Yuccablattes ist es yon Int~resse zu sehen, in welcher Weise verschiedene Ernghrung auf diese einwirkt. In den vorhergehendcn Ausftihrungen konnte schon gezeigt werden, dass die Menge der je Pflanze gebildeten Fasern bei verschiedener Dfingung verschieden gross ist. Diese quantitativen Unterschiede k6nnen nun auf mehrere einzelne Gr6ssen zurfickgeffihrt werden.

1. Die Anzahl der Bl~ttter kann verschieden gross sein; 2. die Faserbfindel kSnnen verschieden lang sein (d.h. die Bl~ttter) ;

91

3. die Anzahl der Einzelbtindel je Bla t t kann verschieden gross sein;

4. bei gleicher Anzahl kann die St~rke der Einzelbtindel ver- schieden gross scin.

Von diesen genannten Gr6ssen, welche auf die Faserausbeute der Einzelpflanze Einfluss haben kSnnen, sind in den Tabe l l en schon als verschieden aufgeftihrt :

1. die verschiedene Anzahl der BlOtter, 2. die verschiedene L~inge der Faserbtindel und dami t der BlOtter.

Es bleiben dagegen an den Bla t tquerschni t ten noch zu untersuchen die Anzahl der Einzelbiindel je Bla t t ; ferner die St~irke, d.h. die Querschnit~e der Einzelbtindel. D a m i t wird die E inwirkung der Diingung au f die Fascrausbeute z. T. zu einer Frage des Einflusses de r Dfingung auf die anatomischen Verh~ltnisse im Blatt , besonders soweit sie die Faserbfindel betreffen. Wie schon die Abmessungen der Bli~tter in Tab. 9 zeigen, ist die Querschnittsfl~che der BlOtter verschieden gross. Die mikroskopische Pri i fung der Querschnit te l~sst zun~chst einmM erkennen, dass die Anzahl der Leitbfindel

d e r Haupt re ihe bei den verschiedenen B la t typen keineswegs die gleiche ist. Sie scheint un ter dem Einfluss yon Ern~hrungsfak toren zu variieren. Es ist zwar noch nichts Ni~heres bekann t fiber ihr allgemeines Verhalten. Daher wurden an 201 Pflanzen van ' Y u c c a

• lamentosa ' (Hybriden) aus feldm~ssigem Anbau der ehenialigen Deutschen Yucca-Gesellschaft in Drossen Nm., Obers te t ten (Tau- nus), Da rms tad t und Kuppen t in (Mecklbg.) die Anzahlen der Leit-

T A B E L L E 10 Anzahl der Hauptleit- (und Faser-) . Bi~ndel der Yuccablditter bei verschiede - her Dfengung

Anzahl der Biindel der I-Iauptreihe gr6sste

Nr. Art der Diingung basaler Querschnitt zu Blattbreite Blattl~inge

Quer- Beginn Ende schnitt der grSss~en Breite mm cm

Erde

l ungediingt . . . . . . . . 34

2 ~20mgMangansulfat . . . 34

3 ~-30 g Nitrophoska (kalkh.) . 34 4 +40 g Kalidiingesalz 400/0 34 5 +75 g Kalidiingesalz 40% 26

S a n d b o d e n 6 ungediingt . . . . . . . . 29 7 ~-39 g Kalk . . . . . . . 32 8 ~- 30 g Nitrophoska (kalkh.) . 33 9 ~- 30 g Nigrophoska (kalkh.)

~-30 g Kalk . . . . . . 34 10 K a l k m e r g e l (Freiland) . . 28

21 19 15,37 4-1,15 44,52 4-0,78 22 18 17,88 4-0,96 52,59 4-2,27 22 20 20,36 4-0,95 51,024-0,72 22 18 17,62 4-1,21 48,97 4-1,35 17 15 15,91 4-0,37 36,42 4-3,00

19 17 14,78• 38,53 =k2,78 20 18 14,40i0,25 44,51i0,60 18 16 18,59 - - 44,52 - -

20 16 14,45 4-2,25 48,85 4-5,43 19 15 15,264-1,62 31,614-1,93

92

biindel der Hauptreihe im basalen Querschnitt je eines Btattes ausgez~hlt. 99 P f l anzen- also praktisch die Halfte - ergaben den Weft 34, w~hrend 102 Pflanzen niedere und hShere Anzahlen auf- wiesen. ])as Minimum betrug dabei 26, das Maximum 42, der Mittelwert 34,2. Somit darf die Anzahl yon 34 Leit- und Faser- biindeln der Haulotreihe im 1Oasalen Querschnitt des ausgewaehsenen Blattes yon wohlentwickelten Freilandpflanzen als die Regel an- gesehen werden. Bei Jungpflanzen (S~tmlingen) ist die Biindelzahl zun~ehst geringer. Wie die Tab. 10 erkennen l~sst, scheint auch fiir die Versuehspflanzen die Btindelzahl 34 in der Hauptreihe eine l~o]le zu spielen. Es f~illt besonders die relative Konstanz der Biindelzahl bei den Diingungsreihen 1-4 und 7-9 auf, sowie ihre Verminderung in den geihen 5, 6 und 10. In entsprechendem Masse sind dann auch die Anzahlen dieser Biinde] auf den beiden hSher gefiihrten Querschnitten aus den oben dargelegten Grtinden zwar vermindert, aber yon mehr oder weniger konstanter GrSsse. Bei den basalen Querschnitten mit der konstanten Anzahl von 34 Btindeln der Hauptreihe handelt es sieh um die vier ersten ~ Erdkulturen (ohne Diingung, mit Manganzusatz, mit Nitrophoska und mit der

[ B,eite del" BlStier mm ]

1

4 0

, 3 0

Abbildung 5 Anzahl der Leit- und Faserbiindel in der Hauptreihe am basa- len Querschnitt der Bl~itter tier verschiedenen Dfingungsreihen in Parallele zu L~inge und Breite der Bl~itter.

93

Abbildung 6

~ ~ , .... o..1:0 .,..... S \ \ % ; ~ 1 7 6 1 7 6 o ~ o. : / ~ /

Quersehni t t des Blat tes an der Basis (1), zu Beginn (2) und a m Ende (3) der grSssten Breite: Erde ungedi ingt .

,

�9 . . q o o , . ".,~"

Abbildung :7 Wie Abb. 6: E rde -~ 20 mg Mangansulfa t .

Abbildung 8 Wie Abb. 6 : Erde + 30 g Ni t rophoska (kalkhaltig).

94

schw~cheren Kaligabe). Die in Sandboden gezogenen Pflanzen mit Kalk und Nitrophoskagabe zeigen im basalen Quersehnitt 32 und 33 Bfindel, also nur geringe Verminderung, w~hrend bei Kalk und gleichzeitigen Nitrophoskazusatz die Zahl 34 wieder erreieht wird. Erhebliche Verminderung der Bfindelzahl zeigen aber die mit K~li fiberdiingten Pflanzen in Erde (26), sowie die Hungerkulturen in ungedfingtem Sandboden (29) und die Freilandpflanzen im Kalk- mergel (28). Auch bei diesen Pflanzen ist auf den hSher gelegenen Quersehnitten entsprechende Verringerung der Bfindel der Haupt- reihe zu bemerken. Sieht man nun nach, welche Anderu.ngen in den Abmessungen der BlOtter der Konstanz bzw. Verminderung der Bfindelzahlen in der Hauptreihe parallel gehen, so kann dafiir die immerhin weehselnde Blattbreite nicht herangezogen werden, wie die graphische Veranschaulichung (Abb. 5) erkennen l~sst. Es seheint daher so, als ob die Breiten~nderungen des Blattes sieh in erster Linie im Parenchymgewebe abspielen und das Leitungsgewebe im allgemeinen nicht berfihren. Ganz auff~ll~ge Parallelit~t mit der Verminderung der Bfindelzahl in der Hauptreihe zeigt aber die mittlere Blattl~nge (Ab.b. 5), indem n~mlich die Pflanzen mit erheblicher Verminderung der mittleren Blattl~nge aueh die wenig- sten Bfindel besitzen. Die L~nge des Blattes der Yucca filamentosa wird in der Diagnose mit 50 em (TRELEASE 1902) angegeben. Diese L~nge des Blattes erreiehen die Pflanzen der meisten Dfingungs- versuehe bzw. kommen ihr ziemlich nahe. Allein die Pflanzen der drei bezeichneten Dfingungsreihen (5, 6 und 10) bleiben erheblieh hinter dem angegebenen Mass zurfick. Welche direkten Beziehungen zwischen der L~tngenverminderung des Blattes und der Verminde- rung der Anzahl der Leit- und Faserbfindel der Hauptreihe bestehen, kann auf dem augenbliekliehen Stadium der Untersuchungen noeh nieht gesagt werden. Bekannt ist aber, dass BlOtter jfingerer Pflanzen, welehe noeh erheblich kfirzer sind als die jenigen aus- gewachsener Pflanzen, ebenfalls eine geringere Anzahl yon Bfindeln in der Hauptreihe aufweisen.

Wichtig ist nun noeh die Prfifung der Frage, wie die verschiedenen Dfingungsarten das Gesamtquerschnittsgeffige des Blattes b~ein- flussen. Dazu ist ein Vergleich der Blattquerschnitte aus de~ Dfin- gungsreihen notwendig (Abb. 6-15). Bei Betraehtung der Quer- schnittszeichnungen der BlOtter f~llt zun~chst einmal der erhebliche Unterschied zwischen den ziemlich fibereinstimmenden Bl~ttern der beiden ungedfingten Erdkulturen (1) und (2) (Abb. 6 u. 7) und dem massig entwickelten Quersehnitt der vollgedfingten Kultur (3) (Abb. 8) besonders auf. Die grSssere Breite der Quersehnitte und damit auch der BlOtter beruht messbar auf dem grSsseren seitlichen Abstand zwischen den Bfindeln der Hauptreihe bei der Nitrophos-

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Abbildung 9 Wie Abb. 6: Erde ~- 40 g Kalidtingesalz 40~

Abbildung 10 Wie Abb. 6: Erde ~- 75 g Kalidiingesalz 40%.

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!

Abbildung 11 Wie Abb. 6 : Sandboden ungedtingt.

1

Abbildung 12 Wie Abb. 6 : Sandboden -~- 30 g KMk.

Abbildung 13 Wie Abb. 6 : Sandboden -~ 30 g N i t rophoska (kMkhaltig).

Abbildung ld Wie Abb. 6: Sandboden + 30 g Nitrolohoska (kalkhaltig) ~- 30 g Kalk .

Abbildung 15 Wie Abb. 6 : Ka lkmerge l (Freiland).

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kakultur (3), d.h. also auf der stiirkeren Entwicklung des Grund- gewebes. Die einzelnen Biindel sind nur wenig voneinander ver- schieden. Die Bl/~tter der vollgedfingten Kultur sind auch deutlich dicker, als die der nichtgedfingten, sowohl an der Basis, wie aueh an den beiden anderen Stellen der Spreite. Auch die mit 40 g Kalidiingesalz gedfingten Pflanzen (4) (Abb. 9) zeigen noch massige Entwicklung der Blatter n~ch den Querschnittszeichnungen, wieder- um bedingt durch bevorzugte Grundgewebeausbildung, d.h. also durch gr6ssere seitliche Abst~nde zwischen den ]3iindeln der Haupt- reihe. Die Bl~ttdicke ist kaum versehieden gegen diejenige der BlOtter (1) und (2). Das Blatt dermi t Kali fiberdfingten Pflanzen (5) (Abb. 10)zeigt nun gegenfiber den bisher besprochenen eine Ver- minderung der Anzahl der Bfindel in der Hauptreihe auf 26 gegen- fiber 34 in Normalentwicklung. Dieser, Ausfall wird durch Vergr5sse- rung der seitlichen Abst~nde zwischen den Bfindeln wieder aus- geg]ichen, sodass eine Verminderung der Blattbreite nicht eintritt. Die einzelnen Biindel erscheinen aber schwacher entwickelt als bei den vorhergehenden Kulturreihen, was besonders bei den beiden Querschnitte dutch die Spreite auff~llt.

2 ~ ~ ~ 6 7 g 9 10 Abbildung 16 Querschnitt des rnittleren Lei~-und Faserbiindels der Haupt-

reihe je eines Blat~es s/~mtlicher Dfingungsreihen (1-10); Oben: aus dem basalen Querschni~t des Blattes, Mitte: aus dem Querschnitt zu Beginn, unten: am Ende der gr6ssten Breite in Parallele zur mi~tleren L/~nge der ]31/~tter jeder Dfingungsreihe.

Gegenfiber den Blattquerschnitten der 5 Erdkulturreihen heben sich diejenigen der Sandkultur (6) (Abb. 11) besonders deutlich ab. Hier sind nur 29 Bfindel in der Hauptreihe zur Entwicklung ge- kommen, diese besi~zen aber nur geringen Querschnitt. Bei den mittleren fehlt der untere Belag yon Bastfasern fiberhaupt, bei den mehr randst/~ndigen ist dieser eben nur angedeutet. Auch die Randbiindel sind stark verarmt (33 gegenfiber 105 bei der Nitro-

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phoskakultur (3)). Das gleiche gilt ffir die an hSheren Stellen der Spreite gefiihrten Querschnitte. Die zusgtzlich nur mit Kalk ver- sehene Sandkultur (7) (Abb. 12) lgsst auf den Blattquerschnitten weitgehende Ubereinstimmung mit der reinen Sandkultur (6) er- kennen, aber die Reduktion ist nicht so wei~gehend wie dort. Hatten diese beiden Sandkulturen auch eine merkliche Verminderung der Blattdicke erkennen lassen, so zeigt die mit Nitrophoska gedtingte Sandkultur (8) (Abb. 13) wieder deutliche Zunahme der Blattbreite. Die ttauptreihe enthglt wieder 33 Btindel, deren Einzelausbildung wieder gefSrdert erscheint. Diese FSrderung geht sichtlich weiter bei der Kultur (9) (Abb. 14), wenn ausser Nitrophoska auch noch Xalk gegeben wurde. Das Blatt der Freilandkultur in Kalkmergel (Abb. 15) lgsst neben der Verringerung der Btindelzahl in der t~auptreihe deut]iche Hemmung der Einzelbfindel erkennen, be- sonders an der Blattbasis.

Der Vergleich der zehn verschiedenen Blgtter auf ihren Quer- schnitten lgsst neben den oben aufgeftihrten grundsgtzlichen Unter- schieden aber auch erkennen, dass jedes Blurt gewisse Besonder- heiten aufweist, welche teils in der individuellen Gestaltung der BfindelquerschnJtte liegen, teils auch in ihrer Anordnung auf dem Gesamtquerschnitt und endlich in der verschiedenen Anzahl und Verteilung der feinen Randbfindel begrtindet sind. Es ist hier noch nicht mSglich zu entscheiden, wie welt diese feinen Unterschiede individuelle (d.h. genctisch bedingte) Verschiedenheiten der Blgtter und damit der Pflanzen darstellen und in welchem Umfang es sich dabei um Standortsmodifikationen handelt, also um Auswirkungen der verschiedenen Dtingungsweisen.

Es wurde nun welter versucht, auch die Leit- und Faserbiindel entsprechend ihrer Beeinflussung durch die verschiedene Diingung zu charakterisieren. In Abb. 16 ist aus den verarbeiteten Blgttern der 10 Diingungsreihen je das mittlere und grSsste Leitbfindel der Hauptreihe herausgezeichnet und zwar in der oberen Reihe im basalen Querschnitt, in der mittleren im Querschnitt zu Beginn der grSssten Breite und in der unteren im Querschnitt am Ende der grSssten Breite. Sgmtliche Bfindelquerschnitte wurden 53 fach ver- grSssert gezeichnet. Die Faserbelege sind jeweils schwarz ~ngelegt. Uber die Qualitgt der Einzelfasern, ob welt- oder englumig, diinn- oder dickwandig ist dabei keine Aussage gemacht. Der Vergleich der BfindelgrSsse erscheint zungchst schwierig und ist zahlenmgssig kaum zu erfassen, da der Querschnitt sehr heterogene Gewebe enthglt. Aber der Vergleich der Querschnittsreihen zeigt doch deutlich einen Abfall von den Reihen 1 nach 4, 5 und 6; 5 und 6 haben den kleinsten Qnerschnitt, d.h. Kaliiiberdtingung und die Hungerkultur in ungediingtem Sandboden. Die Reihen 7, 8 und 9

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lassen dann wieder Zun~hme dos Quorschnittes erkennen, w~hrend die Freilandkultur 10 in Kalkmergel wieder Verringerung des Querschnittes ergibt. Diese Gr6ssenunterschiede der ]3findelquer- schnitte sind zwar nicht exakt herauszuarbeiten, aber der Vergleich zeigt doch eindeutig die geschilderten Unterschiede. Genau wie bei der Anzahl der Leitbfindel auf dem Querschnitt des ganzen Blattes ergibt sich bei diesem Vergleich der QuerschnittgrSss~ der einzelnen Btindel eine Parallele zur mittleren L~nge der B1/~tter, nicht aber zu ihrer Breite. In Abb. 16 sind zu den 10 Bfindelreihen die zugeh6rigen mittleren Blattl~ngen in der untersten Reihe hinzugezeichnet.

Ein weitergehender Vergleich der Einzelpflanzen aus den ver- schiedenen Dfingungsreihen, der etwa die Zellen der einzelnen Faserbfindel erfasst, scheint mir mit dem vorliegenden Material noch nicht ang~ngig.

Die Untersuchung der Einwirkung verschiedener mineralischer Diingung auf die Ausbildung des Yuccablattes und besonders auf seinen anatomisch-histologischen Bau hat gezeigt, dass L/~nge und Breite des Blattes Ver~tnderungen erfahren. ~ i t Abnahme des N/~hrstoffgehaltes im Boden entwickelt die Pflanze schm~lere und kfirzere BlOtter. Wie gezeigt werden konnte, muss mit der Ver- ringerung der Querschifittsfl/~che nicht auch eine l~eduktion der Faser fiihrenden Biindel verbunden sein. Die Verminderung der Querschnittfl~che muss sich demnach zun~tchst am Grundgewebe (Parenchym) auswirken. Wird jedoch die Blattl~nge infolge yon N~hrstoffverh/~ltnissen im Boden herabgedrfickt, so geht damit aueh eine Verringerung der Anzahl der Leitbiindel mit Faserbelegen auf dem Querschnitt parallel, w/~hrend diese unter gfinstigen Ent- wicklungsbedingungen auff~llige Konstanz erkennen l~sst. Mit der Verkfirzung der parallelen Leitbfindel - und damit der technisehen Faser - geht also eine Verminderung der Anzahl der Leitbfindel parallel und damit auch der Anzahl der technischen Einzolfasern.

IV. BESI~RECItUlgO I)EI~ UNTERSUCHUNGEI~

Es wurde schon im ersten Teil der Untersuchungen hervorgehoben, dass es sich nur um ers~e und vorlaufige Versuche handelt, deren Ergebnisse in weiteren und besonders in Freilandversuchen erharte~ werden mtissen. Es ergeben sich jedoch schon aus diesen Versuchen wichtige Fingerzeige ffir die weiteren Untersuchtlngen.

l)ber den Einfluss der Dfingung auf die Fasererzeugung monoko- tyler Faserpflanzen ]iegen bislang keine oder wenigstens keine all- gemein zuganglichen Ergebnisse vor (vgl. auch WIss 1925), so dass ein Vergleich mit der Yuccapflanze nicht m6glich ist. Immerhin kann eino Gegeniiberstellung mit entsprechenden Versuchen an

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Bastfaser~, besonders dem Lein, gewisse Aufschliisse geben. So gilt. "z.B. auch ffir den Lein, dass schlecht ern~ihrte, verktimmerte Pflanzen weniger Fasern besitzen, a!s gut entw~iekelte (ScroLLInG 1930). Nach HEvsnR (1927) bringt auch der t tanf auf Sandboden etwa nur die H~ilfte des Faserertrages als auf besseren BSden. Der Ausfall der Yuccakulturen in vSllig ungedtingten Sandboden, welcher zu 7/12 aus reinem gewaschenen Sand bestand, mit noeh nicht der H~lfte des Fasergewichtes je Einzelpflanze in den unge- diingten Erdkulturen und mit nur rund 17,3~0 Fasergehalt, finder also seine Parallele bei den Bastfaserpflanzen. Die Faserqualit~t der ttungerkulturen in Sandboden ist mit 36,7 km ansehnlich hoch und nur wenig niedriger als diejenige der ungediingten Erdkulturen. Auch der Rtiekgang des Faserertrages unter besonderen Bedin- gungen finder sich bei Bastfaserpflanzen. So beriehtet z.B. HEUSE~, dass Hanf auf nicht unfruchtbarem, aber abgetorftem Moorb0den viel weniger Fasern enth~lt als auf magerem und fettem Boden. Auch beim Lein kSnnen ungtinstige Bodenfaktoren den Faserertrag erheblieh vermindern. Er ist s~ureempfindlich und vertr~gt frische Kalkung nieht. Der Parallelfall bei der Yucca ist etwa in dem Ausfall der Kultur in Kalkmergel zu sehen, in welchem zweifellos ztl hohe Alkalinit~t des Bodens das Frisehgewicht der BlOtter auf den ftir Freilandpflanzen sehr niedrigen Wert yon 34 g je Pflanze her- abzudriieken vermoehte. Obwohl bei diesen Pflanzen das Troeken- gewicht prozentual den hSehsten Betrag yon allen Kulturen er- reieht, wird doch der Fasergehalt der Pflanzen bis auf 13,2% ver- mindert und auf unter die H/tlfte des Fasergewiehtes der Einzel- pflanze aus den ungedtingten Erdkulturen gebracht. Aueh die Faserqualit~t ist unter diesem Einfluss stark abgesunken bis auf 32,2 kin. Aueh die Kulturen in Sandboden mit Nitrophoskagabe und zus~tzlicher Kalkmenge leiden zweifellos an zu hoher Alkalini- t~tt. Das komm~ zum Ausdruck in dem verringerten Erntegewicht und in dem verminderten Trockengewieht. Aueh das Fasergewieht ist mit 2,43 g je Pflanze niedriger, als ohne die zus~tzliehe Kalkgabe, der prozentuale Fasergehalt mit 25,9% aber nicht erheblieh ge- sunken. Trotzdem wirken sich die ungiinstigen Kulturbedingungen auf die Fasergtite aus, welehe mit 32,4 km die gleiche Verminderung erfahren hat, wie diejenige der Pflanzen aus dem Kalkmergel.

Am aufschlussreiehsten sind die Versuche mit Stiekstoff-Voll- dtingung verlaufen. An Flaehs, Hanf und Nessel wurde yon ver- sehiedenen Autoren ermittelt, dass Stickstoffgaben auf Fasermenge und Fasergiite ganz erheblichen Einfluss haben kSnnen. W~hrend bei HanfStiekstoffdtingung als ganz unerl/tsslich anzusehen ist (HEusER 1927), zeigt sich der Flaehs als recht empfindlich daftir. In bestimmtem Umfange ist Stickstoffdtingung (m~ssige Gaben)

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such ftir den Flachs no~wendig. Stickstoffmangel ruf~ sbarken Riick~ang des Faserertr~ges und auch der ~asergii~e hervor. GrSss~re Stickstoffgaben dagegen werden allgemein als sehr gefi~hr- lich ~ngesehen, indem sic nicht nur den Faserertrag herabsetzen, sondern aueh die F~sergiite beeintri~chtigen. Diese Tatsachen werden wiederholt best~tigt yon z~hlreichen Forschern (Gl~oss 1925; FABIAN 1928; BI~:EDEMANN und FABIAN 1928; SCHEEL 1929; TOBLEtr 1933; SCI~ILLING 1930; ~r 1935; 0PITZ und EGGLHUBER 1939; V. ]3OGUSLAWSKI 1940 u.a.). Daneben wird aber allgemein massige Entwicklung der Pflanzen beobachte~ bei reicher S~ickstoff- versorgung, eine Tatsache, auf welche, auch schon van VOLK und TI~IEMANN (1927) und yon SCI~AFF~IT und VoLt( ( 1928) hingewiesen wurde. Nach dem Ausfa]l der Versuche mit der Yuccapflanze liegt offenbar auch bei dieSer eine ~hnliche Wirkung der Stickstoffdtingung vor. Sehr deutlich wird der Einfluss der Nitrophoska-Volldtingung in der Kultur in Sandboden (Kulturreihe 8), bei der sich nicht nur das Frischgewicht, sondern auch der Faserertr~g der Einzelpftanze mehr als verdoppelt gegeniiber der ungedtingten Kultur. Der Faser- gehalt geht yon fund 17,30/0 auf 22,8 % hinaufi Bei den Erdkulturen dagegen liegen die Verh~ltnisse schon ein wenig anders. Das Frisch- gewicht erhSht sich zwar unter dem Einfluss der ~Titrophosk~-Voll- diingung van 52,39 g auf 76,15 g je Pflanze, also mn 45,2%, das Fasergewicht geht aber yon 4,2 g nur auf 4,68 g hinauf, also um 11.4%. Auf des Trockengewicht bezogen vermindert sich sogar der prozcntuale Fasergehalt yon 28,5% ~uf 23,7 o/0 unter dem Einfluss der S~ickstoffdiingung. Ganz offenbar reagiert die u ~hnlich wie der Flachs sehr empfindlich auf Stickstoffgaben und in den Erdkulturen ist mit 30 g NRrophoska je Gefass die optimale Diingergabe schon fiberschritten worden. Wenn auch bei dieser Stickstoffdtingung der prozen~uale Fasorgeh~lt abnimmt, so erf~hrt doch dieser Verlust eine gewisse Kompensation, indem der Faser- gehalt der Einzelpflanze infolge des erhShten Erntegewichtes der BlOtter etwas hSher liegt, Ms bei den nich~gedfingten Pflanzen. In Freilandkulturen kSnnen sich dabei vielleicht noch gtinstigere Er~rgge einstellen ~ls in den beengenden Kulturgefgssen. Aber auch die Faserqualitgt, ausgedrtick~ durch die Reisslgnge, ist etwas ver- ringert gegenfiber ungedtingt, wenn ~uch dadurch in diesem Zu- sammenhang keine merkliche Einbusse auftritt.

Bemerkenswert erscheint die Tatsache, dass gegeniiber den Pflan- zen in ungedfingter Erde diejenigen mit Zusatz yon 20 mg Mang~n- sulfat (Ms LSsung zugegeben) je Gef~Lss hShere BlaLternte je Pflanze, grSsseres Trockengewicht, hSheren Faserertr~g je Pfl~nze, sowie den h~chsten Fasergehalt yon sgmtlichen Kulturen und mit 30,8 ~o auch den hSchsten Fasergehalt yon sgmthchen Versuchspflanzen auf-

102

, weisen. Es liegt sehr nuhe, dubei an eine Munganwirkung zu denken, zumal die Aschenanulysen deutlichen Mungangehal~ der Pflanzen ergeben batten. Versuche fiber die Bedeutung des Mangans ftir die Yueeapfl.anze sind inzwischen unternommen worden (CzAJx 1944).

Die einseitige Ka/idfingung mit 40 g Kalidiingesulz (40~ je Kul- turgefiiss hat ganz offensichtlich sehon die optimale Kaliummenge fiberschritten, denn Blattgewicht je Pflanze, Trockengewicht, pro- zentuales Trockengewicht und Faserertrag sind gegenfiber unge- dfingt verringert. Trotzdem liegt der prozentuale Fasergehalt mit 24,1~ noch fiber dem der vollgedfingten Pflanzen. Mit 75 g Kali- diingesalz pro Gefgss ist endlich gunz erhebliche (Jberdfingung ein- getreten. Abgesehen duvon, dass mehrere Pflanzen schon frfihzeitig eingegangen sind, weisen die fiberlebenden mit 16,9 g Blatternte den geringsten Ertrag auf, mit 4,18 g auch das geringste Trocken- gewicht und mit 0,89 g uuch das geringste Fasergewicht je pflanze. Trotzdem bleibt der prozentuale Fasergehalt noch bei 21,26%. Die Reisslgngen der Fasern uus den weniger gedfingten Kulturen liegen mit 38,6 km noch h6her als diejenigen der vollgedfingten, eine Tatsache, welche sicher auf die allgemein giinstige Wirkung des Kuliums uuf die Fuserquulit~t bei Bastfuserpflanzen zurfickzuffihren ist (ToBLE~ 1929, 1933 U. 1936; FABIA~ 1928; B~EDE~AN~ U. FABIAN 1928; MENZEL, TO~LE~ und ULBRICI~IT 1937; SCH~ALFUSS 1938; O~ITZ, T A ~ , EGCLHUBn~ U. K~I~S 1939 u.a.). Auch bei den starker fiberdfingten Pflanzen liegt die mittlere I%eissl~nge noch bei rund 34,8 kin. Daes sich bei beiden Versuchsreihen um fiberoptimule Kaliumguben handelt, li~sst sich im einzelnen fiber die Wirkung des Kaliums auf die Fuserentwicklung der Yucca so lunge nichts aus- sugen, bis nicht neue Versuche vorliegen.

Von Interesse ist endlich noch die Kulturreihe 7 in ungedtingtem Sandboden mit Zusutz yon 30 g kohlensuuren Kulk je Gefi~ss. Dieser blosse Kalkzusatz ist in der Lage, das Erntegewicht der Einzel- pflanze um 24,9~/o, das Trockengewicht um 32,2~o, dus Fasergewioht je Pflanze sogar um 100~o heraufzudrfieken und dumit auch den Fasergehult yon 17,27% auf 26,6% zu erhShen. Die Fusergfite bleibt bei Zunahme um fast 1 km pruktisch unver~ndert und mit rund 37,4 km sehr ansehnlich. Im Vergleich mit der Kulturreihe 8 (Sandboden + 30 g 1NiVrophoska + 30 g Kalk) ergib~ sich, dass der Kalkzusatz im armen Sandboden immerhin sehr f6rdernd auf die Entwicklung der Pflanzen sein und ertragsteigernd wirken kunn, wi~hrend er in n~hrstoffreicherem Boden eher hemmend wirkt.

v . ZUSAM~ENFASSUNO EINIOEE E R O E ~ N l S S ~

1. Unter dem Einfluss verschiedener I)fingung erfiihrt der Faser-

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gehal~ der Yuccabl~tter, bezogen auf das Trockengewicht, bestimmt gerichtete Veriinderungen. ttungerpflanzen in sehr armen Sand- boden ergeben geringen Fasergehalt (17,27 ~o), Pflanzen in unge- d/ingter Erde zeigen hohen Fasergehalt (28,52~o, bzw. 31,19~/o), welcher durch Volldtingung mit Stiekstoff auf 23,72% , oder durch einseitige Kalidtingung auf 24,11 ~ bzw. 21,26 ~o herabgedrtickt wird.

2. Die Verminderung des Fasergehaltes der Yuccabli~tter kommt nach den bisherigen Untersuchungen zum Ausdruck in

Verkfirzung der Gesamtl~nge des Blattes, Verringerung der Anzahl der Leit- und Faserbfindel, Verminderung der Querschnit~grSsse dieser Btindel.

3. ])as Trockengewicht der B1/itter der Yuecapflanze zeigt bei keiner oder mangelnder Diingung die hSchsten Werte. Mit zuneh- mender mineralischer D f i n g u n g - und damit bei vermehrter B l a t t e r n t e - verringert sich das Trockengewicht der BlOtter.

4. Der gr6ssten ]~latternte bei Volldiingung mit Stickstoff ent- spricht keineswegs auch der hSchste Fasergehalt der BlOtter.

5. Die mit Manganzusatz versehenen Pflanzen ergeben den h6chsten Prozentsatz Trockengewicht je Pflanze, die hSchste Faser- ausbeute je Pflanze, sowie den hSchsten Fasergehalt bezogen auf das Trockengewicht.

6. Die Reissl/~ngen der Fasern yon verschieden gedfingten Pflanzen zeigen geringe, aber deutliche Unterschiede. Die h6chsten Werte (41,88 kin) ergeben Pflanzen in ungedfingter Erde. Ebenfalls hohe Reissl~ngen (38,65 km) liefern nur mit Kali versehene Pflanzen, w/~hrend Volldtingung mit Stickstoff (Nitrophoska)deutliches Absinken (36,96 kin) erkennen l~sst. Itohe einseitige Kaligaben drticken ebenfalls die Reissl/ingen herab (34,79 kin). Die Reissl/~ngen der in armen Sandboden gewachsenen Pflanzen sind durchweg nie- driger als diejenigen der in Erde gewachsenen. Die niedrigsten Reissl~ngen (32,12 kin) wurden an Pflanzen aus Kalkmergel in Freilandkulturen ermittelt.

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