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2735 392 Unrrr Bezugnahme auf die hinsichtlich der Einrichtung und des Ganges der ulierschriftlich genannten Pendeluhr in den .I. N. Nr. 2 182-84. sowie in den Jahresberichten der Ber!iner Sternwarte (in der Vierteljahrsschrift der astrono- mischen Gesellschaft) von Herrn Prof. Foerster gemachten hlittheilungen, erlaube ich mir, als einen Beweis dafiir, welche Genauigkeit der Leistung, wenigstens vorubergehend, niit solchen Einrichtungen zu erreichen ist, in Folgendein eine Zusammenstellung derjenigen .lbweichungen zu ver- offentiichen, welche die von niir beobachteten taglichen Gange der genannten Pendeluhr im letzten \Vinter gegen einen mittlere:n \Vzrth des taglichen Ganges gezeigt hsben : 1885 Nov. 29 bis Dec. 7 -1-oT029 Uec. 7 P B 18 +O.OIO B 18 P 31 -0.001 1886 Jan. o > Jan. 7 +0.033 7 )’> x 18 -0.014 D 18 D P 24 .-0.009 d 24 x 2 30 -0.004 3 30 x Febr. 8 +0.022 Febr. 8 )) , ) I 3 -0.010 ?b I3 # * 25 -0.01 3 x ’5 D Marz I --0.020 Berlin 1884 Mai. 1886 Marz I bis Marz 8 -0503 I 0 I3 > n 23 +0.002 +o.cr I 2 23 3 n 29 Der mittlere Zahlentverth oliiger .4I)weichungen I,etr+t OTOI 5, was fur einen Zeitraum von I 20 ‘I’agen in der ‘rhat als eine ganz befriedigende L,eistung bezeichnet werden darf, Ila wahrend dieser I 20 l‘age das durchschnittliche Interval1 zwischen zwei %eitl)estimnitingen acht ‘rage be- tragen hat, so wiirdc ein in demselhen Sinne genommener mittlerer Fehler einer Zeitbestimmung in1 Eetrage von OSOZ in den .Abweichungen der taglichen (kinye von einenl Mittel- werthe nur mit deni sehr kleinen Netrage von oToo3 zllr Erscheinung kommen, SO dass die obigen Abweichungen fast ausschliesslich die noch verbliebenen Schwankungen des Ganges der Pendeluhr selber darstellen. Dieselben werden iibrigens noch etwas kleiner ausfallen, wenn der kleine Temperatureinfluss, der nach dem Zeugniss anderer Reihen von Gangen in ihnen noch enthalten ist, definitiv in Rechnung gezogen wird. Ein vorlaufiger Ueberschlag dieser Art Iasst bereits erkennen, dass die alsdann noch iibrig bleibende mittlere .\hweichung auf etwas weniger als oBo I herabgeht. ) 8 9 )) 13 -0.012 F. k%stm9*. Ueber den Gang der Winnerl’schen Pendeluhr clei. St.eriirvarte ZU Neuch&tel. (Aus einem Briefe des Herrn Dr. HzLfker an den Herausgeber.) In1 14. Bande Seite 16 und I 7 des ))Bulletin de la SOC. des Sciences nat. de Neuchhtele bespricht Herr Prof. Hirsch die ausgezeichneten Gangresultate der Hipp’schen elektrischen Pendeluhr der Neuenburger Sternwarte. Die seither angestellten Beobachtungen haben die dort ausge- sprochenen Erwartungen, soweit sie die tagliche Variation betreffen, vDllkommen bestatigt, indeni die mittlere. tagliche Variation des beobachteten Ganges seit der Zeit voni I. Sept. 1885 bis Mitte April 1886 bloss +oTo31 betragt. Ich habe es unternommen, die an der Hipp’schen Uhr ausgefiihrten Zeitbestimmungen zu einer vergleichenden Studie uber den Gang der astronomischen Pendeluhr Winner1 zu benutzen, die seit 1861 als Nornialuhr der Sternwarte ge- dient und stets vorzugliche Resultate gegeben hat. Die Uhr steht neben den] Meridiankreis und hat zur Seite das Zeiger- werk des Hipp’schen Pendels, so dass sie durch eine chrono- graphische Vergleichung vor und nach der Zeitbestimmung niit grosser Genauigkeit an die Hipp’sche Normaluhr ange- schlossen werden konnte. Winnerl benutzt eine Rostpendel- compensation ; die Restimmllng des RarometercoefficientPn hat deshalb ein besonderes Interesse, da fast sammtliche bisher publicirten Resultate derartiger Rechnungen sich auf Uhren mit Quecksilbercompensation beziehen, die also alle die namliche Form der Linse haben. Ich erwahne noch, dass die in Rede stehende Uhr ein Graham’sches Echappement besitzt und dass sie bis zum Jahre I 880 zum Registriren der Secunden auf dem Chronographen gedient hat. Sie hat wahrend der 35 Jahre zu keinen Reparaturen Veranlassung gegeben und wie aus den hier folgenden Resultaten ersichtlich ist, kann auch heute noch ihr Gang als ein durchaus befriedigender erklart werden. Es ist selbstverstandlich, dass man das Oel von Zeit zu Zeit erneuert und die Uhr gereinigt hat; ini Durch- schnitt ist dies alle drei Jahre geschehen. Die Rechnung erstreckt sich zunachst auf das Inter- vall von 1883 Juni 3 bis 1884 Juli 30. Von den sehr zahlreichen Zeitbestimmungen wurden nur solche benutzt, die aus wenigstens 10 bis 12 Zeitsternen, den] Berliner Jahrbuch entnommen, und einem Polstern bestehen. Das Azimut ist also durchweg direct bestimnit und die Miren- ablesungen dienten lediglich zur Controle. Der mittlere. Fehler der Uhrcorrection einer Zeitbestimmung fur Hipp. stellt sich auf & oTor 5. Der mittlere Fehler einer chrono- graphischen Vergleichung der Uhren ist sehr gering (f oToog), dagegen ist die Veranderlichkeit der personlichen Gleichung yon einer Serie zur andcrn erhcblich grosscr. ,2us einer grossen .bzahl solcher Vergleichungen finde ich als Un-- sicherheit der Gleichung der beiden Uhren fur die Mittel- zeit der Zeitbestimmung +olo13, so dass der mittlere- Fehler einer Uhrcorrection fur Winnerl sehr nahe auf - + oToz 5 anzuschlagen ist.

Ueber den Gang der auf der Berliner Sternwarte in luftdichtem Verschluss aufgestellten Pendeluhr Tiede Nr. 400

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Page 1: Ueber den Gang der auf der Berliner Sternwarte in luftdichtem Verschluss aufgestellten Pendeluhr Tiede Nr. 400

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Unrrr Bezugnahme auf die hinsichtlich der Einrichtung und des Ganges der ulierschriftlich genannten Pendeluhr in den .I. N. Nr. 2 182-84. sowie in den Jahresberichten der Ber!iner Sternwarte (in der Vierteljahrsschrift der astrono- mischen Gesellschaft) von Herrn Prof. Foerster gemachten hlittheilungen, erlaube ich mir, als einen Beweis dafiir, welche Genauigkeit der Leistung, wenigstens vorubergehend, niit solchen Einrichtungen zu erreichen ist, in Folgendein eine Zusammenstellung derjenigen .lbweichungen zu ver- offentiichen, welche die von niir beobachteten taglichen Gange der genannten Pendeluhr im letzten \Vinter gegen einen mittlere:n \Vzrth des taglichen Ganges gezeigt hsben :

1885 Nov. 29 bis Dec. 7 -1-oT029 Uec. 7 P B 1 8 + O . O I O

B 1 8 P 31 -0.001

1886 Jan. o > Jan. 7 +0.033 7 )’> x 18 -0.014

D 18 D P 24 .-0.009 d 2 4 x 2 3 0 -0.004 3 30 x Febr. 8 +0.022

Febr. 8 )) ,) I 3 -0.010

?b I 3 # * 2 5 -0.01 3 x ’5 D Marz I --0.020

Berlin 1884 Mai.

1886 Marz I bis Marz 8 -0503 I

0 I 3 > n 2 3 +0.002

+o.cr I 2 23 3 n 2 9

Der mittlere Zahlentverth oliiger .4I)weichungen I,etr+t O T O I 5 , was fur einen Zeitraum von I 20 ‘I’agen in der ‘ rhat als eine ganz befriedigende L,eistung bezeichnet werden darf,

Ila wahrend dieser I 20 l‘age das durchschnittliche Interval1 zwischen zwei %eitl)estimnitingen acht ‘rage be- tragen hat, so wiirdc ein in demselhen Sinne genommener mittlerer Fehler einer Zeitbestimmung in1 Eetrage von OSOZ

in den .Abweichungen der taglichen (kinye von einenl Mittel- werthe nur mit deni sehr kleinen Netrage von oToo3 zllr Erscheinung kommen, SO dass die obigen Abweichungen fast ausschliesslich die noch verbliebenen Schwankungen des Ganges der Pendeluhr selber darstellen. Dieselben werden iibrigens noch etwas kleiner ausfallen, wenn der kleine Temperatureinfluss, der nach dem Zeugniss anderer Reihen von Gangen in ihnen noch enthalten ist, definitiv in Rechnung gezogen wird. Ein vorlaufiger Ueberschlag dieser Art Iasst bereits erkennen, dass die alsdann noch iibrig bleibende mittlere .\hweichung auf etwas weniger als oBo I herabgeht.

) 8 9 )) 1 3 - 0 . 0 1 2

F. k%stm9*.

Ueber den Gang der Winnerl’schen Pendeluhr clei. St.eriirvarte ZU Neuch&tel. (Aus einem Briefe des Herrn Dr. HzLfker a n den Herausgeber.)

In1 14. Bande Seite 16 und I 7 des ))Bulletin de la SOC. des Sciences nat. d e Neuchhtele bespricht Herr Prof. Hirsch die ausgezeichneten Gangresultate der Hipp’schen elektrischen Pendeluhr der Neuenburger Sternwarte. Die seither angestellten Beobachtungen haben die dort ausge- sprochenen Erwartungen, soweit sie die tagliche Variation betreffen, vDllkommen bestatigt, indeni die mittlere. tagliche Variation des beobachteten Ganges seit der Zeit voni I . Sept. 1885 bis Mitte April 1886 bloss +oTo31 betragt.

Ich habe es unternommen, die a n der Hipp’schen Uhr ausgefiihrten Zeitbestimmungen zu einer vergleichenden Studie uber den Gang der astronomischen Pendeluhr Winner1 zu benutzen, die seit 1861 als Nornialuhr der Sternwarte ge- dient und stets vorzugliche Resultate gegeben hat. Die Uhr steht neben den] Meridiankreis und hat zur Seite das Zeiger- werk des Hipp’schen Pendels, so dass sie durch eine chrono- graphische Vergleichung vor und nach der Zeitbestimmung niit grosser Genauigkeit an die Hipp’sche Normaluhr ange- schlossen werden konnte. Winnerl benutzt eine Rostpendel- compensation ; die Restimmllng des RarometercoefficientPn hat deshalb ein besonderes Interesse, d a fast sammtliche bisher publicirten Resultate derartiger Rechnungen sich auf Uhren mit Quecksilbercompensation beziehen, die also alle die namliche Form der Linse haben. Ich erwahne noch, dass die in Rede stehende Uhr ein Graham’sches Echappement besitzt und dass

sie bis zum Jahre I 880 zum Registriren der Secunden auf dem Chronographen gedient hat. Sie hat wahrend der 35 Jahre zu keinen Reparaturen Veranlassung gegeben und wie aus den hier folgenden Resultaten ersichtlich ist, kann auch heute noch ihr Gang als ein durchaus befriedigender erklart werden. Es ist selbstverstandlich, dass man das Oel von Zeit zu Zeit erneuert und die Uhr gereinigt hat; ini Durch- schnitt ist dies alle drei Jahre geschehen.

Die Rechnung erstreckt sich zunachst auf das Inter- vall von 1883 Juni 3 bis 1884 Jul i 30. Von den sehr zahlreichen Zeitbestimmungen wurden nur solche benutzt, die aus wenigstens 10 bis 1 2 Zeitsternen, den] Berliner Jahrbuch entnommen, und einem Polstern bestehen. Das Azimut ist also durchweg direct bestimnit und die Miren- ablesungen dienten lediglich zur Controle. Der mittlere. Fehler der Uhrcorrection einer Zeitbestimmung fur Hipp. stellt sich auf & oTor 5 . Der mittlere Fehler einer chrono- graphischen Vergleichung der Uhren ist sehr gering (f oToog), dagegen ist die Veranderlichkeit der personlichen Gleichung yon einer Serie zur andcrn erhcblich grosscr. ,2us einer grossen .bzahl solcher Vergleichungen finde ich als Un-- sicherheit der Gleichung der beiden Uhren fur die Mittel- zeit der Zeitbestimmung +olo13, so dass der mittlere- Fehler einer Uhrcorrection fur Winnerl sehr nahe auf - + oToz 5 anzuschlagen ist.