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234 G lo ds t o n e, uber dea, gewolrtdkh uls Jodstickstoff und aurserdem auch die Eigcnschafleri des ncuen Kiirpers ge- nauer zu studiren Gelegenheit haben. Von deni Chloranil unter- scheidet er sich namentlich auch dadurch, dafs er in kaltetn Alkohol vie1 loslicher ist , und in heifsern Alkohol wenigstens scheinbar langere Zeit zur aollstandigen Losung bedarf. Das Kreosot, welches ich zu nieinen Versuchcn benulzle, habe ich von B a 1 k a in Prag bezogen, aber imtner genau vorher durch Bestitnniung dcs Siedepunctcs und specibchcn Gewichtes con- lrolirt. Einrnal erhielt ich eiri #reosol, welches niit Chlor Chloro- phenissaure gab. Auf ineine bcsliinnite Erkllrung , dicses Kreosot spy verfalscht , erfolgle das Gesttimhifs, in sciner Abwesenheit sey eine Verwechslung vur sich gcgangtvi. Ueber den, gewohnlich als Jodstickst#off hezeichneten, explodirenden Korper ; von J. H. Gladstone. (Gelesen vor der Chemical Society in London.) Die folgenden Versuche wurden in der Absicht, die Zusam- nienselzung des sogenannten ,, Jodstick~lofs~ festzustellen, unter- nommen ; dieser Korper, der durch die Einwirkung der Liisungen von Jod und Ammoniak auf einander gebildet wird, war schon vielfach Gegenstand der Nachforschung , und das Studiuni seiner Reactionen durch verscliiedene Cliemiker hat zu vier verschie- denen Forrneln fur denselben gcfuhrt. Die Leichtigkeit , mit welcher diese Substanz explodirt , schliefst die gewohnliche Me- thode der Analyse aus, da es unmiiglich seyn wiirdc, nach dein Trocknen eine Portion derselben mit Sicherheit auf die Wag- whale zu bringen, allein vielfache Zersetzungcn, welchen man

Ueber den, gewöhnlich als Jodstickstoff bezeichneten, explodirenden Körper

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234 G lo ds t o n e, uber dea, gewolrtdkh uls Jodstickstoff

und aurserdem auch die Eigcnschafleri des ncuen Kiirpers ge- nauer zu studiren Gelegenheit haben. Von deni Chloranil unter- scheidet er sich namentlich auch dadurch, dafs er in kaltetn Alkohol vie1 loslicher ist , und in heifsern Alkohol wenigstens scheinbar langere Zeit zur aollstandigen Losung bedarf.

Das Kreosot, welches ich zu nieinen Versuchcn benulzle, habe ich von B a 1 k a in Prag bezogen, aber imtner genau vorher durch Bestitnniung dcs Siedepunctcs und specibchcn Gewichtes con- lrolirt. Einrnal erhielt ich eiri #reosol, welches niit Chlor Chloro- phenissaure gab. A u f ineine bcsliinnite Erkllrung , dicses Kreosot spy verfalscht , erfolgle das Gesttimhifs, in sciner Abwesenheit sey eine Verwechslung vur sich gcgangtvi.

Ueber den, gewohnlich als Jodstickst#off hezeichneten, explodirenden Korper ;

von J . H. Gladstone.

(Gelesen vor der Chemical Society in London.)

Die folgenden Versuche wurden in der Absicht, die Zusam- nienselzung des sogenannten ,, Jods t ick~lofs~ festzustellen, unter- nommen ; dieser Korper, der durch die Einwirkung der Liisungen von Jod und Ammoniak auf einander gebildet wird, war schon vielfach Gegenstand der Nachforschung , und das Studiuni seiner Reactionen durch verscliiedene Cliemiker hat zu vier verschie- denen Forrneln fur denselben gcfuhrt. Die Leichtigkeit , mit welcher diese Substanz explodirt , schliefst die gewohnliche Me- thode der Analyse aus, da es unmiiglich seyn wiirdc, nach dein Trocknen eine Portion derselben mit Sicherheit auf die Wag- whale zu bringen, allein vielfache Zersetzungcn, welchen man

das schwarzc Pulvcr unlerwerfen ltaiin , scheirieri iridirecte Mc- thodm zur Bcsliinrnung der relaliven Verliallnisse der dicscn Kiirper consliluireiiden Elerrienlc darzuhieten. Bis jelzt hat nur B i ii e a u *) pinige dirscr Zcrselzungsproccssc sludirl , urid cler- selbe gab, auf wine Yersuche gcsliitzt , deiri sogenaiintcn Jod- slicksloff die Formel NH J,. Die Richligkeit dieser Fornicl wird durch (lie unlrn aitfgefulirlen Resultale beslaligt.

Die von mir angcwandlc Substam, wwde irnmcr tlurcli Zer- selzung einer alkoliolischcn Liisung von Jod mil uberschussigeni .4rnmoiiiak dargeslellt. Das bei diesem Processe gebildett: schwerze Pulver wurde durcb Ucbergiefsen mit destillirtem Wasscr und Decanliren vollstandig ausgewaschen. Bei dieser Zersctzung wurde eine Qi~anlitat Jodammonium gebildet , deren Gehalt an Jod nur wenig mehr als die Hiilfte des angewandten Jods be- rug. Von Jodsaure erhiclt icli nur Spuren. Dicser Uinslantl sleht der von M i l s c h er l i cl i fiir das scliwarze Pulver anye- iioitriiiencn Forinel NJ entgegcn, dcnn da

4 NHS + 4 J = NJ + 3 NH, J , so wurde das erliallene Jodaininanium grade drei Vierllicilc dcs angewaridlcn Jods eiilhalten rnusscn ; allein er is1 nicht tnafs- gcbend dafur, ob 1, 2 oder 3 Aloine Wassersloff in dem Am- nioniak durch Jod vertrelen werden , denn

2 J + 2 NH, = NH,.J + NH,J (Milloti) 4 J + 3 NH, = 2 NH, J + NH J, (Bineau) 6 J -I- 4 NH, = 3 NH, J + NJ,.

Das schwarze Pulver erleidct in reinetn Wassrr eine frci- willige Zerselzung. Es enlwickcln sich Gasblascn, Jod wird frri und die sauer reagirendc I,iisung enlhalt Jodwasserstoffsaure, Jodsaure und Ammoniak. Bei emem Versuch~, dicse Zerselzung als Millcl zur Analyse zu benulzen, fand sich das Verliallnifs der Jodslure zh der Jodwasserstoffsiiure wie i : 8,44 Atomen,

*) Ann. chiin. phys. [3] XV, 71. Diese Aiinaleii L V I , 209.

236 G l a d s & owe, tibcr den, gcwoknlich alu Jodslickstof

allein es is1 nicht wahrschoiiilich, dars tlieses Vcrhiltiiifs iri jedein Falle das niirnliche ist. Selzt tnan deio Wasscr , iri welcheni sich das schwarzc Pulver befindet, Ainmoniak zu, so wird die freiwillige Zersetzung vcrhindert , diirch Zusatz von Kali wird sie i in Gegcnlheil Iieschleuiiigt ; ebcnso wirkcii die Siiiren i in

Allgenieinen. Eiiie Liisung von kohlensaurein I h l i hat zienilicli tlieselbe M’irkung , wie reines Wasser. Clilor zcrstiirt das schwarzc Pulver, abcr niclit augcnlJlicklicli ; brornlialtiges M‘asser bewirkt sofortige Zcrsctzuiig. Durch starkc Salpetersaure wird es haftig angegriffen.

Schwefe~wassersloff vcriirsacbt aiigenblichlich %ersclzung oline allc Entwicklung von Gas, und es wertlen dabci iiur Am- iiioniak und Jodwassersloffsaure gcbildet , wiihrend sich Schwcfcl tiiederschlagl. In dicscr Rcaclioii war einc leichte Methotle zur Besliintiiung des relaliven Vorhiilliiisses voii Jod uritl SlickstoR gcgebeii. Das schwarzc I’iiIvcr wrirde in Wasser susperitlirt und Fin Strorn Scliwcfclrrasscrslolf~as so lange hindurch ge- leibut, bis die Liisuiig, welclic zucrst cine rothe Pirliung annahiii, farblos geworden war und stark nach dem Gase roch. Sie wurde daiin gelind erhitzt und liltrirt ; die Jodwassersloffsiure wurde iii der Forin dcs Silbcrsalzcs gcfiilll, dcr Ucberschufs an Silber durch Zusalz cines grolsen Ucberschusses an Salzsaure cn!farnt und das gebildelc Cliloratriirioiiiriin nach der gewohn- lichen Meiliotle besliniitit. Das a u l diesc Art erhaltene Platin- aminonitrmclilorid betrug 5,83 Grs. , das Jodsilbrr 12,53 Grs., und diese Gewichk entsprechcn

0,366 Grs. Stickstoff. 6,75 ,, Jod.

nividirt inaii diese Zalilen ni i t den Atoingewichlen der be- lreffendeti Eleineale, so erlialt man

Stickstoff 261 Jod 533,

tea pichneles , eqlodirenden Kiirper . 237

iiiid this V~rl~iillid’s IIPS Slickstofis zum Jod ergiebl sit-h \vie i : 2414 Aloiiirn.

Die Einwirkung tlcr schwefligen Slurc scliieii einen Weg ziir Brsliinmung der relulivcn Vrrhiillnissc des Slicksloffs , (lea Jods rind tles \\‘asscrst offs darxubit!len, vorausgcselzt, dds diesrs lelztrre Eleiiieiit einen Eeslantlllieil dcs schwarzeii Pulvers bil- di~lc. Die Uinwantllung tler Subsliiriz in Aimoniak untl Jotl- wussttrstollj;iiure gelit augciililicklicli ohiie die geriiigsle Gusenl- wit4iltiilg vor sidi , wenn itian cine zu starlie Erhiihung der ‘Teltlpt~raiiir vcriiic*itlcl ; tritt tliese eiii, so wird eine secundiire Zrrselzung eingdeitel. Eiii Tht4 der schwrfligen Siiure vrr- wantlell sicli zit glciclicr Zeit i n Srliwcfelsaitre , dercn Icngt? tiilliirlich tler zur Biltliiiig dcs niilliigen Wasscrsloffs zersclzlrn N’iisseriiieiige iiqtiivah.nt ist. Dcr Vcrsuch wiirtle in der Art aiigestellt , tlaL eine iiiil Sorgfall bcrcitele frisrltc Liisung von sdiwcfliger Siiure dcin in Wasscr suspendirten scliwarzen Pulver nllniiilig so lange xugesctet wurde , Lis die Zerselzung vollendet w r . Die so erliiillciic Liisung wurde in zwci gleiclie Theile getlieilt , von deneii der cine iiiit ciiicin Uebersclrut yon Snls- siiure abgcda~t~pll uiitl tlas in tleinselbeii enlliallcne Ammoniak iii

tlas Plaliiisilz vcrwandcll wurdc. Der andere Thcil wurde vor- siclilig gelindc erwiiriiil, urn die uberschussige sclirvcfligc Siiurt? ~uszutreibcn , uiid deiiisclben dann salpclersaurcs Silberoxyd zu- geselzt, uin das Jod zu fiillcn; cndlicli wurde (lie Scliwefclsiiure als Barylselz niedergesclllugcn. Es wurden 8,65 Grs. Plalin- riiiit~oniuiiicliloriil, 18,53 Grs. Jodsilbcr und i7,57 Grs. sclirvefel- satirttr Bsryl crliallen. Diese Gewichlc enlsprerlien

0,542 Grs. Slicksloff 9,98 ,, Jod 6,04 ,, Schwefelsiiure.

Divitlirl man init den Alonigewicliten, so erhiill man Slicksloff . . 388 oiler i Aeq. Jod . . . . 788 ,, 2,03 Aeq. $t*h\w~li.lsiiurt?eIsiurt!. 1520 ,, 3,92

!238 Gladstane, tier dm~, gewiihnlich als Jodstickstnff

Hierdwch wird das friibera Rusullal bcslIiligl rmd md’w-

dtw tlic+ Gegcnwarl van 1 At~quivnltwl \l’asswsloR in dtw

schwarzen Pulver daygelhan; denn 1 Alom Ammoniak, 2 Alome

Jod und 4 Atome Schwefelsiiurc kiinnen nur aus 4 Alomen schwefliger Stiure, 4 Alomen Wasser und NH J, enlslanden se,yn

NH dn + 4 SO, + 4 HO = NHI + 2 HJ + 4 SO,.

Serullas *) bemerkle, dafs bei der Zerselzung des

schwarzen Pulvers mit verdiinnler Salzsiiure eine rolhe Liisung erhalten werdr, aus der bei Zusatz eines Alkalis die explodirende

Verbindung wieder geftilll werde, wobei iibrigcns ein Theil der-

selben stels in ihre Elemenle gespaltcn werde. M i II o n >?*) machle ferner die Bcmerkung, dafs das schwarze Pulver bei der Be-

lrandlung mit concentrirter SalzsPure ohne Gasenlwicklung geliist werde und dafs die LSsung sick gegen Reagcnspapier nculral

verhalte. Er glaubt, dafs die Subslanz zu Ammoniak und den

Siiuren des Jods zerselzt wcrde, und schliefsl aus dieser eig’n- thtimlichcn Reaction, dafs der explodircnde K&per die Zusam- mensctzung NH, J haben miisse. Es ist schwierig, diese Fol- gerung aus den gegebenen Umstiinden zu verstehen; die nattir- lichere Erkl#rung wiirde seyn, dafs das schwarze Pulvcr -

Ammoniak, in wclchem ein Theil des WasserslolTs durch Jod

vertreten ist - sich mit der Salzslure vcrbinde, wodureh diese neulralisirt werde. Indesscn hat Serul las schon vor langer

Zeit verschiedene Griinde aufgefiibrt, welche gegen diese An-

nahme sprechen ; er glauble, dafs die Liisung neben der Salz- sBure noch Jodstiure und Jodwasserstoflssiiure enlhalte, und wurde in dieser Ansicht durch die Beobachtung besltirkt, dafs die ex-

plodirende Verbindung erhaltcn werde, wenn man eine Mischung dieser beiden Siiuren des Jods, besonders bei Gegenwart von

Salzslure, mit Ammoniak iiberstitligt. Aber gewifs riihrt diefs

*) Ann. ch. phys. [2] XLII, 200.

*“) Ann. ch. phys. [Z] LXIX, ES

besdclweien , eaplodirwden Ko~per . 239

tlavon her, dafs durch die Einwirkung dieser beiden Siiuren auf- einaiitler Jod frei wirtl; lint1 die Erklarung BPS gcnrnnten nusgc- zeichnelen Chemikers giebl keinen AufschluL uber den Utnstand, dds inan bei der Zersetzung des scliwarzen Pulvers durch Wasser, oder eine andere Saure als die Salzsaure, einc Liisung erhalt, aus welchw es durch Ammoniak niclil wieder gefalll wird.

Bei der Wiederholung des Versuches fand ich, d a k die bei Behandlung des explodirenden Korpers mil starker Salzsiiure erhallene rolhe Liisung nicht eine Spur freien Jodes eathiilt; sie giebt mit Slarke keine blaue Farbung. Beim Abdampfen zur Trockne auf dern Wasserbad erhiilt man einen festen Korper von gelblicher Farbe, dcr in Wasser oder Alkoliol loslich ist und sich gegen Reagenspapier neutral oder fast neulral verhalt. Fiigt man zu einer solchen Liisung Kali odcr Barytwasser, so wird das schwarze Pulver wieder gefallt. Bei Zusatz von sal- petersaurein Silberoxyd erliiilt man einen Niedersclilag , der BUS

einern Gemenge von Chlor - und Jodsilber bestelit. Scliweflige Saure tnacht Jod frei, und in griilerer Menge verwandell sie dieses in Jodwassersloffsaure, Wenn man die gctrocknete Sub- stanz fur sich erhitzt, so erleidet sie Zerselzung; cs entwickelt sich ein stecliender Geruch , dann sublimirt Jod , und zulelzt Chlorammonium. Aether entzieht der eingedatnpflen Liisung ihren Farbstoff und laQt etwas Chlorainmonium zuriick. Alle diese Reaclionen Gnden ihre Erkliirung vollstandig in der An- nahme, d a b die mit Salzsiiure erhaltene LBsung aus einer Mischung von Chlorammoniurn und Jodchloriir bestehe. Man bat dunn folgende Gleichung

und schon M its c h e r 1 i c h hat gefunden , d a t der explodirende Kiirper entstehe, wenn man Jodchloriir init Amnioniak behandrlt, In diesem Falle Gndet folgentie Reaclion slalt :

2 J C1 + 3 NH, = NH J, + 2 NH, CI.

NH J, + 3 11 CI = NH, CI + 2 J CI,

240 C I u 3s t o n e, iiber deli, geirdinlich als Jodrtickstoff

Aucli tlas Drcifacli - Cliloijotl gidit n a d i dieseni Chnniker mi! Aninioiiiiik tlasst4)c scli\varztf l'ulvt~r. \ \ ' twn tlieses wirlilicli dvr Fall isl, so miissen wir annelinien, dars zu glciclier Zeit eine dcr Sauerslo~verbindungen des Clilors gebildet wertle. Jetlenhlls ist eine wiisserige Liisung von Dreifach-Chlorjod von sehr ungewisser Conslilulion, und selbst die aus der Einwirkung von Kiinigswassrr ituf Jot1 erhallene Fliissigkeit kann das Chloriir enhallen. Wenn nian Jodsiiure in tler Iiiille in slarkcr Salzsiiurt? liist , so bckoniint lliiili cine gelbe Fliissigkeil, init einem Gerucli nsch Chlor ; i11lei11 icli erliiell nus ciner solclien Liisung auf Zusatz von Ainrnoniali ohnc \wlierigcs Erliilzcri lieinen scliwnrzen N iedcrsclilag.

I n Uebereinslirnmung niit tleni jclzl iingenornrnenen Gebraucli fiir die Benennung solclicr Verbindungen, welclie ninn als Ammo- iiiak belraclilen kann, in drm zwci Aequivalcnle WassersloB tlurch einm nntlern Iiiirper vcrlrelen sind , iiiiifste nian diesr? rxplodirende Vcrbindung als Jodiniid bezciclincn.

Als dicse Athandlung vor der Cliciii. Society gelesen \vurdt*, bemerkle Dr. PI R y fa i r , dds er vor einiger Zrit tlasselbe ex- plodiientle Pulver durcli Zusalz eiiier Liisung von unlerclilorig- saureni Kalk zu ciner Liisung von Jodamnioniurn erhallen habe. Er glauble , die Subslanzen wiiken aufeinander i in ~'erIii4tni~s itirer Aequivalenle, und da sich diese Reaclion leiclil durch die Annahiiie der Forinel NH, J fur die Verbindung erkliiren lieb, so schien ilirn dieselbc 11 i I I o n's Ansicht zu besliiligen. Als icli tlcn Vcrsuch wiederholle, fand ich, daL aus densclbrn Salzen , in denselben Verhallnisseri , aucli eine Verbindung von B i n ea u's Forniel erhallcn wcrden kiinnc, dars aber dann unttv den Zerst.lzungsproducleii Ammoniak seyn miisse. Die Reaclion kann auf zwri Arlcn vor sicli gellen, niinilich enlwetler nacli driu Sclrrnin

beseichnetcn , explodkenden hii'rper. 24 1

CaO, CIO + NA, J = NH, J + Ca CI + 2 HO oder 2 (CaO, ClO) + 2 XH, J = SH J, + 2 CR CI + 4 HO + 311,.

Bei der Wiederholung tles Versuclis tiiil Blciclikalk, dcssco alktllische Reaction durdi eine nirlir als Iiinreicliendu Qunntitiit Essigsiiiire weggenominen war, wurdc! eiiie groTse hlenge A h - nioiiidi in Freiheil geselzl. Es gelit also aus diuser, wie ails jeder andrrn dcr von iiiir versuctiten Reacliorieii diesellie Zii- sriiiiiirnsrtztuig fur ~ H S explodirendt. Pulvcr hervor.

Ueber Zerselziingsprodiicte des Dinitranilins und des ltaconanilids , und eine verbesserte Metliode drr

Slickston'bes~immi~ng ; von J. Goliliel *).

Die Anal yse einiger von Dinilranilin abgcleilelen Basrn uiid

ihrer Salze ha1 inich liingere Zeit t)cschaftigt. Die mciiskn tler lelzteren kryslallisiren sehr scliiin untl bielen reclit iiiteressante aplischc Vt?rhallnisse dtir, da sicli bei ihnen dcr Dichroisrniis tlrr Base init anderen Fltrben wiederholl . Ein Plaliiitloppelsalz lilfst sich wegen einlretender Reduction niclit darstellen. Die Salze tnit sslpetrigsaurem Kali behandelt liefern neben Stickstoff eine in langeti weifsen Nadeln krystallisirende Siiure , offenbar eiti Oxytlationsproduct tlrs in der Basis enthallenen veriindcrleii

Phenyls : C,% & N. Ich bin eben init der Uiilersuchung dieser

Subslanz, so wie einer daraus entstehrnderi nitrirten Verbindung beschiifligt.

H 4

*) Briefliclie Mittheilung.

Aiiiiul. d. Clteiiiir 11. l'tfiariu. I . Y X \ ' I I I . Bd. 2. Heft. lti