12
R. Rehs tiber den Indikationsbereich meiner dynamischen tlegulierungsapparate 109 {]ber den Indikationsbereich meiner dynamischen Regulierungsapparate Von Rudolf Reh~k, Budapest Mit 34 Abbildungen Meine dynamischen Regulierungsapparate sind dem Wesen nach skelettierte Acrylatplatten mit Kaufl/tchenauflagen. Dutch die kappenartige Ausfiihrung wird eine Bil~sperre meist bis zur physiologischen Ruhelage des Unterkiefers erzielt. Wird durch die Kappcn der Unterkiefer blockicrt, d.h., wird das Zurtickgleiten in die physiologische Ruhelage durch tiberm/iBige Kunststoffauflagen verhindert, nur dann kommt es zu einer Nivellierung der Zahnreihen und zu ausgedehnten Parafunktionen. Meine Regulierungsapparate kSnnen in ein iibersichtliches Sy- stem von drei grundlegendcn Behelfen eingcreiht werden. Es gibt n/imlich Ein- blockger~te, Zweibloekger~tte und Dreiblockger/tte. Was soll die Bezcichnung dynamisch bedeuten? Gemeint ist darunter, dab die Zahnbewegungen und der Umbau der Kieferknochen dureh treibende Kr/~fte der Federelemente bewcrkstelligt wird. Die Voraussetzung f/Jr eine rein dynamische Wirkung ist, dab das Blockger~t einen guten Prim/~rhalt auf den Zs und auf der Gewebsunterlagc aufweisen soll. Wir mfissen cine Selbsthemmung des Kappenapparates auf den durch die Zahnoberfls darge- stellten schiefen Ebcnen herbeif/ihren. Durch Ausfr/isen des Inneren der Kappen kann der Behelf zum loscn Sitz gebracht werden. Der rein dynamische Regulierungsapparat ist nun in einen Mechanismus verwandelt worden, welcher auch zur 1]bertragung yon Muskelkr~ften geeignet ist. Man kann sich also be- liebig rein dynamisch wirkende oder dynamisch-funktionell arbeitende Ger/~te herstellen. Beide sind sehr mundgenehme, elastische Plattenapparate. Keiner gilt als Universalapparat, aber es kSnnen mit ihnen vicle in der kieferorthop~- dischen Praxis sich ergebende Probleme gelSst werden. Es soll an Hand yon eini- gen Beispielen die vielseitigc VerwendungsmSglichkeit der Apparate mit den allernotwendigsten diagnostischcn Hinweisen veranschaulicht werden. Die Einblockger/ite Die Einblockger/tte sind dem Wesen nach Frontzahnkappen mit Federelemcn- ten. Es gibt zwei Formen dcrselben: a)Einblockger/~t zur Bil3erhShung, b) Ein- blockger/tt zur Distalisierung der Seitenz/ihne. Wird dutch die Federelemcntc nur der bessere Prim/~rhalt der Frontzahnkappe bezweekt, so handelt es sich um ein Ger/~t zur Behebung des tiefen Bisses (Abb. 1). Die EinblockgerAte eignen sich besonders zur Distalverschiebung yon Z~hnen bzw. Zahngruppen. Man mul3 sich die eingebauten Federelemente nur entspre- chend zurechtbiegen und man kann dynamische Distalverschiebungsapparate her- stellen (Abb. 2). Bekanntlich cntsteht bei Zusammenbruch der sog. seitlichcn Sttitzzone, d.h. nach friihzeitiger Extraktion yon Milchmolaren (in erster Linic des zweiten Milch-

Über den Indikationsbereich meiner dynamischen Regulierungsapparate

Embed Size (px)

Citation preview

R. Rehs tiber den Indikationsbereich meiner dynamischen tlegulierungsapparate 109

{]ber den Indikationsbereich meiner dynamischen Regulierungsapparate

Von Rudolf Reh~k, Budapest

Mit 34 Abbildungen

Meine dynamischen Regulierungsapparate sind dem Wesen nach skelettierte Acrylatplatten mit Kaufl/tchenauflagen. Dutch die kappenartige Ausfiihrung wird eine Bil~sperre meist bis zur physiologischen Ruhelage des Unterkiefers erzielt. Wird durch die Kappcn der Unterkiefer blockicrt, d.h., wird das Zurtickgleiten in die physiologische Ruhelage durch tiberm/iBige Kunststoffauflagen verhindert, nur dann kommt es zu einer Nivellierung der Zahnreihen und zu ausgedehnten Parafunktionen. Meine Regulierungsapparate kSnnen in ein iibersichtliches Sy- stem von drei grundlegendcn Behelfen eingcreiht werden. Es gibt n/imlich E i n - b l o c k g e r ~ t e , Z w e i b l o e k g e r ~ t t e und D r e i b l o c k g e r / t t e .

Was soll die Bezcichnung d y n a m i s c h bedeuten? Gemeint ist darunter, dab die Zahnbewegungen und der Umbau der Kieferknochen dureh treibende Kr/~fte der Federelemente bewcrkstelligt wird. Die Voraussetzung f/Jr eine rein dynamische Wirkung ist, dab das Blockger~t einen guten Prim/~rhalt auf den Zs und auf der Gewebsunterlagc aufweisen soll. W i r mf i s sen c ine S e l b s t h e m m u n g des K a p p e n a p p a r a t e s a u f d e n d u r c h d ie Z a h n o b e r f l s d a r g e - s t e l l t e n s c h i e f e n E b c n e n h e r b e i f / i h r e n . Durch Ausfr/isen des Inneren der Kappen kann der Behelf zum loscn Sitz gebracht werden. Der rein dynamische Regulierungsapparat ist nun in einen Mechanismus verwandelt worden, welcher auch zur 1]bertragung yon Muskelkr~ften geeignet ist. Man kann sich also be- liebig rein dynamisch wirkende oder dynamisch-funktionell arbeitende Ger/~te herstellen. Beide sind sehr mundgenehme, elastische Plattenapparate. Keiner gilt als Universalapparat, aber es kSnnen mit ihnen vicle in der kieferorthop~- dischen Praxis sich ergebende Probleme gelSst werden. Es soll an Hand yon eini- gen Beispielen die vielseitigc VerwendungsmSglichkeit der Apparate mit den allernotwendigsten diagnostischcn Hinweisen veranschaulicht werden.

Die E i n b l o c k g e r / i t e Die Einblockger/tte sind dem Wesen nach Frontzahnkappen mit Federelemcn-

ten. Es gibt zwei Formen dcrselben: a)Einblockger/~t zur Bil3erhShung, b) Ein- blockger/tt zur Distalisierung der Seitenz/ihne.

Wird dutch die Federelemcntc nur der bessere Prim/~rhalt der Frontzahnkappe bezweekt, so handelt es sich um ein Ger/~t zur Behebung des tiefen Bisses (Abb. 1). Die EinblockgerAte eignen sich besonders zur Distalverschiebung yon Z~hnen bzw. Zahngruppen. Man mul3 sich die eingebauten Federelemente nur entspre- chend zurechtbiegen und man kann dynamische Distalverschiebungsapparate her- stellen (Abb. 2).

Bekanntlich cntsteht bei Zusammenbruch der sog. seitlichcn Sttitzzone, d.h. nach friihzeitiger Extraktion yon Milchmolaren (in erster Linic des zweiten Milch-

110 Fortschritte der Kieferorthopiidie Bd. 25 H. 1 (1964)

molaren) durch Vorwandern der Sechsjahrmolaren Platzmangel fiir die Pr/~mo- laren. Das typische Bild des Eckzahnhochstandes wird dagegen meist durch frfih- zeitigen Verlust eines Milcheckzahnes, infolge Distalwanderung der Schneide- z/~hne verursacht. Selbstredend ist die Entscheidung, welcher Fall vorliegt, zur Anwendung des richtigen therapeutischen Vorgehens sehr wichtig. Ein Vorwan- dern der Sechsjahrmolaren ist durch die gestSrte Regelbil~stellung der Seiten- z~hne gekennzeichnet. Dutch eine Distalverschiebung der Schneidez/~hne kommt es zur Verkfirzung der vorderen Zahnbogenl/~nge, dies kann aus der K o r k h a u s -

Abb. 1. EinbtockgerEt zur Behebung des Tiefbisses

Abb. 2. Dynamischer Distal- verschiebungsapparat

Abb. 3. Modellaufnahme des 8j/ihrigen Jungen vor der

Behandlung

Abb. 4. Das verwendete Einblockgeriit im Munde

Abb. 5. ~VIodellaufnahme des vorigen Falles nach der Be-

handlung

schen Tabelle abgelesen werden. Nach unseren Erfahrungen kommen aber in der Praxis meist Mischf/~lle vor, so da$ man im allgemeinen die Seitenzahne nach distal und die Schneidez/~hne nach vorn und mesial verschieben mu$, um den Eckzahn- hochstand ohne Pr/~molarenextraktion beseitigen zu k6nnen.

Mit einem dynamischen Einblockger/~t kann man besonders dann die Sechs- jahrmolaren nach distal verschieben, wenn die Zw61fjahrmolaren noch nicht durchgebrochen sind. Bei St. E., einem 8j~hrigen Jungen, wanderten die Sechs- jahrmolaren nach vorn (Abb. 3). Es wurde ein Einblockger/~t mit Hilfsfedern ein- gegliedert (Abb. 4). Der Junge hat den Apparat etwa 11/2 Jahre lang getragen. Dutch Aktivierung der Seitenfedern wurde der linke erste Molar um 4,0 mm der rechte um 3,0 mm nach distal verschoben (Abb. 5) und es erfolgte auch Beseiti- gung des Tiefbisses.

R. RehAk, Uber den Indikationsbereich meiner dynamischen Regulierungsapparate ]11

Die Z w e i b l o c k g e r / ~ t e Die Zweiblockger/~te sind eigentlich Doppelkappenapparate. Es werden zwei

auf die Kaufl/~chen der Seitenz/~hne sich erstreckende AcrylatblScke angefertigt. Nach unseren Erfahrungen k a n n e ine B i B e r h S h u n g bis zu r p h y s i o l o g i - s c h e n R u h e l a g e des U n t e r k i e f e r s v o r g e n o m m e n w e r d e n , o h n e d a b d a d u r c h eine N i v e l l i e r u n g der Z a h n r e i h e n e r f o l g e n w/irde. Wird aber durch die seitliche Kaufl/ichenauflage das Zurficktreffen des Unterkiefers in die physiologische Ruhelage verhindert, so entsteht eine Verkfirzung der Seitenz/ihne, was mit einer BiBsenkung im Frontzahnbereich einhergeht. Bei offenem BiB ist dies erwiinscht, bei KopfbiB spielt eine geringe BiBsenkung keine bedeutende Rolle, bei Scherenbig und beim TiefbiB soll eine Bigsenkung im Frontzahnbereich vermieden werden.

Abb. 6. Zweiblockger~t mit Labial- biigel, Coffin-Feder und palatina-

len Hilfsfedern

Abb. 7. Doppelkappenapparat mit fliigelartigen Forts/~tzen im Munde

In der physiologischen Ruhelage des Unterkiefers befindet sich bekanntlich zwischen den Zahnreihen ein individuell verschieden groBer freier Raum (free way space). Dieser sog. Interartikulationsraum h/ingt nach den Beobachtungcn von K e m S n y - R e h s mit der Okklusionslage zusammen. Er ist bei KopfbiB kaum mel]bar, da er meist nicht einmal einen Millimeter ausmacht. Bei Scheren- bib betr/~gt er, - - zwischen Subnasale und Gnathion gcmessen - - 2 bis 3 mm. Bei tiefem BiB wird man meist einen Wert yon 5 bis 6 mm vorfinden, aber dieser kann sich bei genuinem TiefbiB in pathologischen F/~llen manchmal bis zu 12 mm steigern.

Aus all dem folgt, dab man bei ScherenbiB die Kaufl/s der Seitenz/ihne nur mit einer ganz dfinnen Acrylatschicht belegen darf. Ein Naehteil der dfinnen Kunststoffauflage ist die Bruchgefahr, der man durch entsprcchendes Einschleifen der sehr st6renden HScker mittels Blaupapier vorbeugen kann. Die Bruchgefahr kann durch Verarbeitung des Aerylats im SpritzguBverfahren stark herabgesetzt werden.

Die beiderseitigen Aerylatkappen werden im Frontzahnbereieh mit einer fort- laufenden Klammer, welche aus 0,7 mm federhartem Wipladraht, im Gaumen- bereieh mit einer Coffin-Feder, welehe aus 1,0--1,2 mm starkem federharten Wipladraht besteht verbunden. Diese Federelemente dienen zur Seitendehnung und zum Abflaehen der Front. Die betr/~ehtliche Dieke der transpalatinalen Feder ist um der Stabilit/~t willen erforderlich, mahnt aber zu einem sehr vorsiehtigen

112 Fortschritte der Kieferorthopadie Bd. 25 H. 1 (1964)

Vorgehen bei der Aktivierung zur Zahnbogendehnung. Is t eine Verschiebung in labialer Richtung oder eine Drehung der Schneidez/ihne erwiinscht, dann wet- den Hilfsfedern aus 0,5 m m starkem, federharten Draht angebogen (Abb. 6).

Die aus Warmpolymerisaten nach einem Alginatabdruck hergestellten dyna- mischen Kappenappara te k6nnen meist nicht anstandlsos im Munde eingeglie-

Abb. 8. Modellaufnahmen eines 15j/ihrigen M~dchens vor der Behandlung

Abb. 9. Modellaufnahmen des vorigen Fanes nach ll/2j~hriger Verwendung eines Zweiblock- ger~tes

R. Reh~k, ~'ber den Indikationsbereieh meiner dynamischen lRegulierungsapparate 113

dert werden. Man muB ausschleifen, und wenn man einen Kappenappara t mit Selbsthemmung, d. h. mit ganz festem Prim/irhalt erzielen will, naehher mit einem Kaltpolymerisat unterffittern. Kalth/irtende Prothesenwerkstoffe weisen bekannt- lieh gegeniiber den warmh/irtenden wesentliehe Vorteile auf. Warmpolymerisate expandieren beim Aufheizen, wodureh die Paggenauigkeit und Formtreue eine Einbuge erleidet. Die kalth/irtenden Materialien nehmen dutch die freiwerdende Reaktionsw/irme allerdings aueh etwas Temperatur an, expandieren abet dabei viel weniger. Einen weiteren Vorteil bildet, dab die Bil3erh6hung oder das Vor- holen des Unterkiefers im Munde des Patienten unter Kontrolle des Auges vor- genommen werden kann.

Naeh unseren Erfahrungen ist ein dynamiseher Doppelkappenapparat zur LSsung folgender sieh in der kieferorthop/idisehen Praxis oft ergebender Probleme verwertbar :

a) Zur Dehnung des Zahnbogens, b) zur Behandlung des einseitigen Kreuz- bisses, e) zu Einzelzahnversehiebungen, d) zur Behandlung des tiefen Bisses, e) zur Behandlung des progenen Zwangsbisses und f) als n/iehtliehe AufbiBsehiene.

Ieh kann nieht auf s/imtliehe Einzelheiten eingehen und will nur einige kenn- zeiehnende Beispiele bringen.

Bei mittelm/iftigen Kontrakt ionen bis zu etwa 6,0 m m kann man beide Zahn- b6gen gleiehzeitig dehnen, wenn man fliigelartige Forts/itze zu den lingualen F1/iehen der unteren Seitenz/ihne anbringt (Abb. 7). Natiirlieh muB die apikale Basis entspreehend entwiekelt sein.

Als Beispiel soll der Fall eines 15j/ihrigen M/idehens dienen, das anderweitig zwei Jahre hindureh mit einem Aktivator erfolglos behandelt wurde, Di a g n o s e : bimaxill/~re, mittehnfiBige (5,0 mm) prim/ire Kontrakt ion. Gut entwiekelte apikale Basis, obere inzisale dentale und alvelo/ire Protraktion. TiefbiB (Abb. 8). Es wurde ein oberer Doppelkappenapparat mit fliigelartigen Forts/itzen eingegliedert. Die letzten Z/ihne der Zahnreihe (die 2. Molaren) wurden freigelassen, damit sie hoehwaehsen k6nnen. Dureh entspreehendes Aktivieren der Federelemente wurde innerhalb 11/2 Jahren der in Abb. 9 dargestellte Erfolg erzielt. Die Zahnb6gen wurden auf normale Breite gebraeht. Der obere Frontzahnbereieh wurde abge- flaeht, der tiefe BiB dureh Hoehwaehsen der Siebener behoben.

Bei der Behandlung des einseitigen Kreuzbisses wird der BiB im Bereieh der normal okkludierenden Z/ihne gesperrt. An der KreuzbiBseite reieht der Kunst- stoff nur bis zu den Konturen der Seitenz/ihne. Als Beispiel wollen wit den Fall eines 15j/ihrigen M/idchens anfiihren. Bei Sz. E. brach der rechte obere zweite Pr/imolar palatinal dureh, da sein Platz dutch Zahnwanderungen verlorenging. Dieser Zahn wurde entfernt. Reehts bestand Kreuzbig (Abb. 10). Es wurde der in Abb. 11 dargestellte dynamisehe Behelf eingegliedert. Das M/idehen hat das Ge- t/it zwei Jahre hindureh getragen. Zweiw6ehentlieh wurden die Cof f in -Sehl inge und die Hilfsfedern entspreehend aktiviert, so dag der in Abb. 12 veransehau- liehte Erfolg erzielt werden konnte.

Natiirlieh kann mit einer /ihnliehen Vorriehtung ein Kreuzbig im Weehsel- gebig noeh viel leiehter behoben werden. Wit haben als Beispiel absiehtlieh ein etwas /ilteres Kind herangezogen, um die Wirksamkeit des einseitigen Kreuz- bigapparates noeh deutlieher herauszustellen.

Mit einem dynamisehen Doppelkappenapparat kann man aueh Einzelzahn- versehiebungen vornehmen. Diese Behelfe eignen sieh besonders zur Behandlung der Ang le -Klas se I I , Abt. 2. Bei K. M., einem 17j/ihrigen Mgdehen, war eine geringe prim/ire Kontrakt ion mit Distalbig und typiseher Klassenstellung der 8 . F o r t s c h r i t t e d e r K i e f e r o r t h o p g . d i c B d . 25 I t . 1

114 Fortschritte der Kieferorthop~idie Bd. 25 H. 1 (1964)

Schneidez~hne vorhanden (Abb. 13). Sie wurde anderweitig mit Plat tenappara- ten zwei Jahre hindurch erfolglos behandelt. Wir haben im Oberkiefer den in Abb. 6 veranschaulichten dynamischen Doppelkappenapparat eingesetzt. Durch entsprechendes Aktivieren der tIilfsfedern und des Labialbfigels konnte inner- halb yon 9 Monaten der in Abb. 14 dargestellte Erfolg erzielt werden.

Es klingt zwar unwahrscheinlich, aber man kann dutch Kunststoffauflagen auf die Kaufls der Seitenz~hne auch Bil~erh6hungen erreichen. Die Bedin- gung ffir das Zustandekommen dieses Effektes wird durch zwei Voraussetzungen gebildet: 1. Das Stadium des Wechselgebisses und 2. die Sechsjahrmolaren dfirfen nicht gesperrt werden.

Abb. 10. Rechtsseitiger KreuzbiB vor der Be-

handlung

Abb. 11. Das zur Behandlung verwendete Zweiblockgeriit

Abb. 12. Der gleiche Fall nach zweijiihriger Behand-

lung

Abb. 13. Typische Angle- Klasse II, Abteilung 2. - - Stellung der Schneideziihne

Abb. 14. Der'gleiche Fall nach 9monatiger Verwendung eines

Zweiblockger~ites

Wenn der Acrylatblock nur auf die Kaufl/ichen der Milchmolaren angebracht wird, die Sechsjahrmolaren aber freigelassen werden, so schafft man durch die Ver~nderung der hydrostatischen Druckverhi~ltnisse die M6glichkeit zu einer BiBerh6hung. Bei einem jeden AufbiB werden n/~mlich die Blutgef/il]e oberhalb der Milehmolaren verengt. Bekanntlich s t r6mt das Blut im Blutkreislauf laminar. Bei einer laminaren Str6mung werden dutch Einengung im Rohr die Stromlinien der Flfissigkeit zusammengedr/ingt. Nach dem Satz yon B e r n o u i l l i herrscht in den Gebieten zusammengedr/~ngter Stromlinien ein geringerer statischer Druck als in der Umgebung. Dies ist die physikalische Erkls der Tatsache, dab Ziihne durch einen AufbiBwulst oder eine Kaufls versenkt wet- den k6nnen, hingegen die nicht gesperrten hochwachsen. Die BiBsperre muB aber nach unseren bisherigen Erfahrungen in solchen Fallen die physiologische Ruhelage des Unterkiefers fibersteigen. L~Bt man die Sechsjahrmolaren frei,

R. Reh~k, [)ber den Indikat~onsbereich meiner dynamischen Regulierungsapparate 115

so wachsen diese Z/ihne in einem viel schnellerem Tempo hoch als die Frontz/ihne. Wahrseheinlich wirken sich die ver/inderten hydrostatischen Druckverh/iltnisse in der unmittelbaren N/ihe der Seehsjahrmolaren st/irker aus, als weiter entfernt im Frontzahngebiet.

Einer unerw/insehten Verl/ingerung der Schneidez/ihne kann man dadurch entgegenwirken, dat3 der an den Milehmolaren angebraehte Aufbil3wulst gleich- zeitig eine Vorschiebung des Unterkiefers bewerkstelligt.

Das Gesagte soll durch den Fall eines 8j/~hrigen M/~dchens veranschaulicht werden. A n g l e Klasse I I , Abteilung 2. Bimaxill/ire prim/ire Kontrakt ion yon 6,0 mm, Schneidezahnengstand (Abb. 15). Es wurde der in Abb. 16 gezeigte Kappenappara t eingesetzt. Naeh einem Jahr war eine Zahnbogendehnung yon 5,0 mm erreieht, die zur Einreihung der Sehneidez/ihne sehon fast ausreiehte (Abb. 17).

Abb. 15. Bimaxill/ire mittel- m/iBige Kontraktion mit

Schn~idezahnengstand

Abb. 16. Der zur Behand- lung verwendete Kappen-

apparat

Abb. 17. Der Gebfl3zustand nach einj~hriger Verwen-

dung des Apparates

Ein Zweibloekger/it ist auch zur Behandlung des progenen Zwangsbisses ge- eignet. Man mul~ nur entsprechende Hilfsfedern zu den oberen und unteren Schneidez/ihnen in den Acrylatkappen anbringen. Zum Vorschieben der oberen Schneidez/ihne dienen palatinal angebrachte, zum Zur/ickdr/ingen der unteren labial angelegte Hilfsfedern. Die Stabilit/it des Ger/ites kann durch an die Eckz/ihne angebogenen Klammern erh6ht werden.

Bei 1. A., einem 19j/ihrigem M/idchen, war ein progener Zwangsbig vorhanden, was durch die Neutralbil3stellung der 1. Molaren bekr/~ftigt wurde (Abb. 18 u. 19). Es wurde der in Abb. 20 dargestellte dynamische Behelf eingegliedert. Mittels palatinalen Hilfsfedern wurden die oberen Schneidez/ihne nach vorn, mittels buk- kalen die unteren nach lingual bewegt. Nach einem Jahr war Scherenbil3 im Frontzahngebiet erreicht und eine ziemliche Verbesserung des Profils zu verzeich- hen (Abb. 21 und 22).

Die D r e i b l o e k g e r / i t e

Die Dreiblockger/ite sind eigentlich Doppelkappenapparate mit vorderem Auf- bigwulst. Sie dienen in erster Linie zur Nivellierung der Zahnreihen beim Tief- biB. I m Gegensatz zu den einfachen oberen AufbiBplatten mit erhShtem pala- tinalen Frontabschnit t bzw. den VorbiBplatten (jumping the bite) kSnnen mit diesem Behelf die Seitenz/~hne auch akt iv verl~ngert werden. Wurden bei einer maxill/iren Protraktion die oberen ersten Pr/imolaren entfernt, so kann das Drei- blockger/it auch zur Distalverschiebung der Eckz~hne verwendet werden, man mug nur entsprechende Hilfsfedern einbauen. 8 " "

116 Fortschritte der Kieferorthop~die Bd. 25 H. 1 (1964)

Bei e inem nach dem Zahnwechsel vo rhandenen t iefen BiB, da r f m a n na t i i r - l ich die Kaufli~chen der Seitenz/~hne n icht einfaeh mi t Kuns t s to f fauf l agen be- legen. Man muB dafi i r Sorge t ragen, dab der Bil~ durch einen pa la t ina l h in te r

Abb. 18 Abb. I9

Abb. 20

Abb. 18. ~[odellaufnahme eines progenen Zwangsbisses bei einem 19jiihrigen Miidchen

Abb. 19. Profilaufnahme vor der Behand- lung

Abb. 20. Der zur Behandlung verwendete dynamisehe Behelf

Abb. 21. Modellaufnahme des vorigen Fal- les nach der Behandlung

Abb. 22. Profilbild naeh der Behandlung

Abb. 21 Abb. 22

dem oberen F r o n t z a h n b e r e i c h l iegenden Aufb igwul s t gesperr t wird. Zu diesem Zweek fe r t ig t m a n sich fo lgenden Behel f an.

Es werden zuers t am Oberkiefermodel l die Fede re l emen te zurechtgebogen. Es s ind dies der Labia lb i ige l aus 0,7 m m federha r t en W i p l a d r a h t , dann ein t rans- pa l a t ina l e r Bogen und ein zur Aufnahme des vorderen Aufb igwuls tes angebogener Drah t an t e i l , beide aus 1,5 m m dicken fede rha r t en D r a h t bes tehend (Abb. 23). Der

R. Rehs ~)ber den lndikationsbereich meiner dynamischen Ilegulierungsapparate 117

Transpalatinalbogen dient zur Stabilisierung des Ger~tes, der Labialbfigel er- mBglicht ein Zurfickdr/tngen einer lfickigen Protraktion.

Zur Beeinflussung des tiefen Bisses ist an dem von den palatinalen F1/tchen der Acrylatkappen ausgehenden Drahtgerfist ein vorderer Aufbigwulst ange- braeht. Man mug darauf achten, dab in der SehluBbigstellung nur die unteren Frontz/ihne mit diesem in Kontakt kon~men sollen. Die unteren Seitenz/~hne dfir- fen die oberen Doppelkappen nicht beriihren, es muB zwischen ihnen ein geringer Spalt zurfickbleiben (Abb. 24).

Beim Anstogen der unteren Frontz/~hne auf den oberen Aufbigwulst versucht die treibende Kraft eine Drehbewegung einzuleiten. Auf diese Weise entsteht hier ein Hebel, dessen Drehachse sich in verschiedenem Abstand v o n d e r Wir- kungslinie der Kraft befinden wird. Das Hypomoehlion des entstandenen Hebels wird sich, - - nach unseren Erfahrungen - - meist beim Austrittspunkt des Draht-

Abb. 23. Dynanfisches Dreiblockgeriit zur Nivellierung der Zahnreihen (sche- matisch) W~ Wirkungslinie der Kraft.

H ~ Hypomochlion (Drehachse)

Abb. 24. Dreibloekgeriit in situ. Die unteren Seitenziihne diirfen die oberen Doppelkappen

nicht beriihren

gerfistes aus den seitliehen Doppelkappen befinden. Die L~tnge des Kraftarmes dieses I-Iebels ist bestimmt dureh die Distanz zwisehen Hypomoehlion und Wix- kungslinie der Kraft am AufbiBwulst, die L/~nge des Widerstandsarmes hingegen dureh die Entfernung zwisehen Drehaehse (Hypomochlion) und dem hinteren Rand der Doppelkappen. Der Hebel ist in unserem Falle desto gfinstiger, je kfirzer der Kraftarm und je 1/tnger der Widerstandsarm gestaltet werden kann. Um eine Drehbewegung in Wirkliehkeit hervorzurufen, d.h., die seitliehen Doppelkappen tats/tehlich abzuhebeln, muB die Kraft n~mlieh um so gr6Ber sein, je kleiner der Kraftarm ist. Wenn es uns gelingt, den Kraftarm reeht kurz zu fassen, so wird die Kaukraft meist nieht imstande sein, in Wirkliehkeit eine Drehbewegung her- vorzurufen und so die Doppelkappen yon ihrer Unterlage abzuheben, Es werden in einem solehen Falle nur s t a t i s e h e M o m e n t e auftreten, welehe die seitliehen Kunststoffauflagen von ihrer Unterlage abheben wollen. Haben wir durch Unter- ffitterung eine Selbsthemmung der Doppelkappen auf den durch die Zahnober- fl/tchen dargestellten schiefen Ebenen herbeigeffihrt, so fiben die auftretenden statischen Momente auf die oberen Seitenz/~hne eine Zugwirkung aus, was sich in e ine r V e r l / i n g e r u n g de r o b e r e n Se i t enz /~hne k u n d g i b t . Eine uner- 1/iBliehe Bedingung fiir das Zustandekommen dieses Effektes wird durch die Voraussetzung gebildet, dab der AufbiBwulst nieht lest auf seiner Unterlage aufliegt. Dies kann man am besten dureh vorangehendes Belegen von Zinnfolien

118 Fortschritte der Kieferorthop~idie Bd. 25 H. 1 (1964)

am Modell in 1,0 bis 2,0 mm Dieke erreiehen. Ist der Apparat richtig angelegt, so d f i r f en in S c h l u B b i B s t e l l u n g n u r die u n t e ~ e n F r o n t z i ~ h n e in K o n - t a k t k o m m e n . D a d u r c h e r f o l g t e ine a k t i v e V e r k t i r z u n g der u n t e r e n :Frontz i~hne u n d e ine p a s s i v e V e r l ~ n g e r u n g der u n t e r e n S e i t e n -

Abb. 25. Modellaufnnhme eines tiefen Bisses bei einem 12j~hrigen

Knaben

Abb. 26. Modellaufnahme des vori- gen F~lles nach der Behandlung

Abb. 27. Mundaufnahme vor der Behandlung

Abb. 28. Mundaufnahme des vori- gen Falles nach halbj~hriger Ver- wendung eines Dreiblockger~ites

zi~hne. Man kann also siimthche zur Beseitigung eines tiefen Bisses erwfinschten Zahngruppenverschie- bungen "durchffihren. Meinen bis- herigen Erfahrungen gemi~B kann mit einer solchen Vorrichtung der tiefe BiB viel wirksamer beeinfluBt werden als mit den gew6hnlichen oberen AufbiBplatten. Ich habe wenigstens viel raschere Erfolge zu verzeichnen, so dan nach 2- bis 3monatiger fleiBiger Verwendung des GerKtes der vordere AufbiBwulst

Abb. 29. Dreiblockgeri~t mit Rilfsfedern meist mit schnellhiirtendem Acry]at erh6ht werden muB.

Bei Cs. Gy., einem 12ji~hrigem Knaben, war ein TiefbiB mit geringer Protru- sion der oberen SehneidezKhne und DistalbiB vorhanden. Keine Zahnbogenver- engung (Abb. 25 und 26). Es wurde ein vorher beschriebenes DreiblockgerKt ein- gegliedert. Innerhalb eines halben Jahres haben wir eine erhebliche BiBerh6hung, ein Abflachen des oberon Frontzahnbereiches und NeutralbiBlage der 1. Molaren

R. Reh~k, t?ber den Indikationsbereich meiner dynamischen Regulierungsapparate 119

erre icht (Abb. 27 und 28). Nat i i r l i ch wurde der vordere Aufbi l3wulst en t sp rechend beschliffen bzw. m i t schnel lh i i r tendem A c r y l a t erhSht , der Labia lb t ige l ze i tweise ak t iv ie r t . Die sei t l ichen A c r y l a t k a p p e n wurden s e lb s themmend angelegt .

Abb. 30 Abb. 31

Abb. 30. Maxill~ire Protraktion eines llj~ihri- gen Madchens

Abb. 31. Modellaufnahme nach Entfernung der 1. Pr~molaren

Abb. 32. Dreiblockger~t mit I-Iilfsfedern im Munde

Abb. 33. Mundaufnahme nach der Behandlung

Abb. 34. Profilbild nach der Behandlung

Abb. 32

Abb. 33 Abb. 34

Die Vorausse tzung ffir die Anwendung eines Dreiblockger i i tes zur Nive l l i e rung der Zahnre ihen ist , dab keine t r ansve r sa l en Abweichungen vo rhanden sein di irfen.

I s t bei Neutralbil3 oder Distalbif t eine maxi l l~re P r o t r a k t i o n vorhanden , so kann m a n die E x t r a k t i o n s t h e r a p i e me i s t n ich t umgehen. H a t m a n nun die e rs ten Pr/~molaren ent fernt , so s teh t man vor der Aufgabe, die Eckz~hne in die P r s renli icke zu bringen. Zum Lfickenschlu8 mu~ m a n im Oberkiefer for eine r ech t

120 Fortschritte der Kieferorthop~idie Bd. 25 It. 1 (1964)

widerstandsf/~hige station/~re Verankerung sorgen, um das Vorwandern der Sei- tenz/ihne hintanzuhalten. Mit einem Dreiblockger/it kann man sich diese station/ire Verankerung verwirklichen. Um die Eckz/ihne zu distalisieren muB man zwei Hilfsfedern mit je einer Schlaufe anbringen (Abb. 29).

Bei I. E., einem llj/~hrigem M/~dchen, war eine A n g l e Klasse I, mit Sympto- men der A n g l e Klasse I I , Abteilung 1, vorhanden. Durch die Fernr6ntgen- und Profilanalyse wurde eine maxill/ire Protrakt ion ermittelt . Es wurden deshalb die oberen ersten Pr/imolaren entfernt (Abb. 30 und 31). Dann wurde ein eben besehriebenes Dreibloekger/it angelegt, dessen Mundaufnahme die Abb. 32 ver- ansehaulieht. Naeh einem Jahr konnte durch zeitweiliges Aktivieren des Labial- biigels und der Hilfsfedern der in Abb. 33 und 34 gezeigte Gebil3zustand und Profil- linienverlauf erzielt werden.

S e h l u B w o r t Zusammenfassend darf wohl behauptet werden, dab die Behandlung mit

meinen eben gezeigten Regulierungsapparaten schneller und gezielter ist als mi t den starren, klobigen funktionell wirkenden Aktivatoren oder mit den dyna- miseh wirkenden aktiven Platten. Durch die kappenartige Ausffihrung kann man leicht station/ire Verankerungen zustande bringen, die dann eine einwandfreie Durchfiihrung yon Einzelzahn- oder Zahngruppen-Versehiebungen erm6glichen. Unter Verankerung versteht man bekanntlich den Widerstand gegen den Riick- stog der Arbeitsbestandteile eines Ger/ites. Bei Selbsthemmung der Kappen ist dieser Widerstand besonders erheblieh, abet es treten auch bei beweglich gestal- teten Kappenappara ten zu gezielten Zahnbewegungen ausreiehende Widerst/inde auf. Ein entsehiedener Vorteil meiner Kappenappara te ist, dab man sie beliebig festsitzend oder beweglich anfertigen kann. Das bewegliche Ger/it kommt der Kaufunkt ion und der Bewegungsenergie des Unterkiefers viel n/iher als ein starrer Apparat , der die Unterkieferlage bloekiert und die Zunge dorsal verdr/ingt. Durch Anspannen der Federelemente erh/tlt man elastische, zierliche, mundgenehme dynamiseh-funktionell wirkende Plattenbehelfe, mi t denen sch6ne Behandlungs- erfolge erzielt werden k6nnen. Natfirlich wird die Frage auftauchen, ob ein solehes Get/it nachts nicht eventuell verschluckt werden k6nnte? Gegen das Versehluckt- werden wird der Behelf immer mit einem Seidenfaden gesichert.

Man ist natfirlieh wie bei jedem abnehmbaren A~parat auf die Mitarbeit der kleinen Patienten angewiesen. Da auch ein selbsthemmend gestalteter Kappen- appara t vom Kinde - - wenn aueh mit gr5gerer Mfihe als eine Platte - - aus dem Munde entfernt werden kann, so werden sieh bei mangelnder Bereitwilligkeit zum Behandeltwerden manchmal auch mit diesen Apparaten Migerfolge ergeben. Unseren Erfahrungen naeh haben sieh aber die Behandelten an die zierlichen Ger/ite, auch wenn sie beweglich gestaltet waren, viel leichter gew6hnt. Es kann t rotzdem vorkommen, dab ein Kappenappara t unbewugt immer wieder entfernt wird. Hier und da werden auch den zwar n/iehtliehen kontinuierlichen aber tags- fiber unterbrochenen, intermitt ierenden Belastungen zu starke Widerst/inde ent- gegengesetzt, so dab man zu festsitzenden Ger/iten seine Zuflueht nehmen mug. Mit diesen kSnnen meist aueh dann noch-Behandlungserfolge erzielt werden, wenn die abnehmbaren Behelfe versagt haben.

Mit diesen Ausftihrungen will ich der Forderung yon K o r k h a u s : ,,dem Fort- schritt unserer therapeutisehen Bemfihungen weitere wesentliche Impulse zu vermit teln," Folge leisten.

Anschrift d. Verf. : Dr. R u d o 1 f R e h ~ k, Budapest V, lR6giposta-utca 19, Ungarn