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11. Ueber deia Pjroclrtor , eine neue Miriern$@cci~w i Yon P. w 6 II L B R. DPS Mineral, deITen Befclireibnng und Analyre icIr Iiier mittlieilen will, iR ziierfi von hi. T a 11 k in der Gegend VOII Fredriksviirn in Norwegen im Zircon-. ryenit gefunden worden, und diefeni, Mlon urn ?is Auffinduiiy dee Polyniigiiils und der pl~ospliorfa~aure~x Yttererde fo verdienteli Mineldogen vcrdanke iclr such hauptfhlilicll dic zn dieCer U~iterl;~cl~ung ange- wandten Fragmente dieks felteneri Minerals. Auf ei- ner lieire, die icli mit den Hrii. Berzeliue und A 1 ex. B so 11 g n i a r t in Norwegen niachto, fanden wir diefee Mineral ebenfalls nahe bei der kleinen See- fiadt 'Lnnrvig, in einer gangartigen Formation in1 'Lirconl'yenit , die aiifeerdem durch die darin vorkom- menden Srol'scn Zircone, den griinen Elaeolitli, gro- , h Ccllwarze Hornblende- Kryfialle und griinen Apatit. aiisgezeiclinet ilt. - Hr. B e r z e 1 i u s liat fiir dielee Mineral deli Namen Pyroclrlor vorgefclilrgen, nm da- niit rein, am meihcn in die Aiigen fallendes, chenii- Idlee Unterfcl~eidungszeicl~en vom Polymignit , niit dem es bei Fredriksvgrli vorkomnit, anzudeuten, in- dem narnlich der Polymignit , fiir lich vor dern Lath- rohr ge6Iiiht, fcine fcliwarze Farbe niclit verzndert, der Pyroclilor aber gelb wird. Die Farbe des Pyrochlore ili rotlilicli brrun wia

Ueber den Pyrochlor, eine neue Mineralspecies

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11. Ueber deia Pjroclrtor , eine neue Miriern$@cci~w i

Y o n

P. w 6 II L B R.

DPS Mineral, deITen Befclireibnng und Analyre icIr Iiier mittlieilen will, iR ziierfi von h i . T a 11 k i n der Gegend VOII Fredriksviirn in Norwegen i m Zircon-. ryenit gefunden worden, und diefeni, Mlon urn ? is Auffinduiiy dee Polyniigiiils und der pl~ospliorfa~aure~x Yttererde fo verdienteli Mineldogen vcrdanke iclr such hauptfhlilicll dic zn dieCer U~i te r l ;~c l~ung ange- wandten Fragmente dieks felteneri Minerals. Auf ei- ner lieire, die icli mit den Hrii. B e r z e l i u e und A 1 ex. B so 11 g n i a r t in Norwegen niachto, fanden wir diefee Mineral ebenfalls nahe bei der kleinen See-

fiadt 'Lnnrvig, i n einer gangartigen Formation in1 'Lirconl'yenit , die aiifeerdem durch die darin vorkom- menden Srol'scn Zircone, den griinen Elaeolitli, gro- ,

h Ccllwarze Hornblende- Kryfialle und griinen Apatit. aiisgezeiclinet ilt. - Hr. B e r z e 1 i u s liat fiir dielee Mineral deli Namen Pyroclrlor vorgefclilrgen, nm da- niit rein, am meihcn i n die Aiigen fallendes, chenii- Idlee Unterfcl~eidungszeicl~en vom Polymignit , niit dem es bei Fredriksvgrli vorkomnit, anzudeuten, in- dem narnlich der Polymignit , fiir lich vor dern Lath- rohr ge6Iiiht, fcine fcliwarze Farbe niclit verzndert, der Pyroclilor aber gelb wird.

Die Farbe des Pyrochlore ili rotlilicli brrun wia

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brnurier Titanit, und frifclie, ghnzende Bruclifl~clien rehrn fall fcliwarz aim. An dliniicn Kaiiten odcr i n diinnen Splittern ift er ungefdir mit derle'ellen Farbe, wie der braune Titanit, durchrch~inend. In grijlberen Stucken ill er ganz undurclilicliiig.

Er fcheint fart inimer kryfiallifirt zu fepn, wenn a i d h i f i g die KryRalle fo intiig mit der Bergart ver- wachren f ind, dal's Gc!i keine eiiizise Fiitche alli;fen Iitlbt. Seh r oft abcr Ipriiigen die Kryfialle beim Zer- fclilagen vollkommen mit glatten Fliclien heraus. Seine Kryfiallform i R , nacli der h'Ic.[rung voni Prof. G 11 s t a v R o 3 e, ciil regidtires OctaSdcr. Der gral'ste Kryftall, welclicn ich davon z u felien Gelegenlicit hat- te, l ia t iingelrlrr die G r 6 h einer grofsen ErbTe. Sie find eingewaclifen, meifiens in Feldl'path, niclit felten aber niicli i n Elaeolith, u n d erfcheinen meifierls auf den erfien Blick a h iuiregelmiifsige Piinkte, VOII dcr Grsfse eines Stecknadelltnopfs bis ZLI der einer Erbl'e, und dariiber,

Sein fpecififches Gewioht in, nach zwei Wtt- gungeii vorn Prof. Gust . R o s e , bei -+ 1o0 R. == 4,206 - 4,216.

Er ritzt Flufsfpath und lafst hcIi von Feldrpath ritzen. Er liat eineii Iiellbraiinen Stricli und giebt ein liellbrauiies Pulver.

Der Brucli ifi mufclilig, oline Zeiclien van Diirch- gtingen. Die Ohcrfltiche dcr Kryfitplle l i a t mittelniafsi- geii Olanz u n d ifi glatt, aiif dein Bruclie aber ifi, er fiarkgl8nzend, ewilclien Fett - und Glas- Glanz.

Fur Jch vor den1 LGthrolir erhitzt, wird der Py- rochlor hell braungelb, bleibt dabei glarizcnd , und

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C 419 J Ichrnilzt fehr fcliwer zii einer Ccliwarzbraunen, fchlak- kigen Mare.

111 Borax l5It er ficli vollkonimen ZLI einem, im Oxydationefeuer rothselben, durcliGclitigen Glare aiif, das Gcli leiclit uiidiirchGchti;. gelb flattern lafst, Hat mail vie1 VOII der Probe genommen, To wird die Perle bcim Erkalten von Celbfi ziim weil'seii Emnil. Irn Re- ductionslkiier e r l id t man eiiie dunkelrothe Perle, wie von eil'enhalliger T i t a n h i r e , die lich zu einem hell g a d i c l i blaiien Email, oft mit Streifen voii reineirl

In Phospiiofalz lalt er fich, anfnngs mit etwas Aidbraden, volllionimen auf. Irn Oxydationsfeiier if i die Perle, Co lange fie Jlcifs i f i , gelb, irird aber beini Erkalten ge\viilii~lich fcliijn grasgrfin. I111 Reductions- fener wird diel'e griine Farbe allni~lig dnrcli das Auf- treteii einer andern I'chniaziger , uiid iiacli kurzein Itednciren erlirlt nian 1t:iclit eiiie clnnlielrotl~c, ine Violette ziehende Perle, \vie von, ctwas E i L n Iialteii- der, Titanl'iiure. In1 Oxydniioiisfciier liif'st ficli diel'e Farbe wicder wegblahi uiid dann wird die Perle, \yen11 man niclit ZLI ltlnge g e b l a h hat, fclir fch6n grasgriin, \vie von Uran.

Mit soda auf Platiiiblccli giebt e r griine Mangan- Reaction *I.

B h , flattern larst.

*) Mit dem Pyrochlor kommt nocli ein , den lufsern VerhiltciiUen nacii, ganz gleiclies, und von i l im nicht zu unterfcheidcndes Mineral vor, das vielleicht nur auf diefelbc Weife eine Ab- ginderuirg von demfelben in, wie es verfcliiedene Yttrotantale giebt. Es fclieint ebenfalls hryfiallifirt zu rep , und unter- fcheidet licli vom Fyrochlor i n feinem Verhalten vor dcm Ltith- rohre beRimmt dadurch. drfs es Cart nur. und zwar fehr Ruk,

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c 420 1 Durch eine vorlaafige Unterfuchnng hatte ich

mich iiberzeiigt, dare die ZuCarnmenretzung diefes Mi- nerals dor des POlyIlIigilitS A'ehr ahrilicli fey, dafs es iiltmlich, wie dierer , atis einer Verbindung von me114 reren titanfaiiren Salzen befielie. Der Gang der Ana- lyre ifi dalier aucli i m Ganzen derfelbe, welclien B e r r z e 1 i u s bei der Aiialyfe des Polymignits befol8t hat.

1,o Gramme kleine, ansgcfuchte Stiicke wurden i n einer zur Retorte geblafcnen Glasriilire abgewogen tind iiber der Argand'fchen Spirituslampe gegliiht. Kurz vor anfangendem Gliilien zeigten einige Stiick- clieii eiii eben fo lebhaftes Verglirnruungs -Ph%nomen, wie der Gadqlinit , oline dd's n ~ ~ c l i h e r ilir Anfehen YOU deni der andern verlchieden wurde. Es deliillir- l e WiITer ab, welclies etwas h u e r reagirte und beim Verdampferi einen ziemlicli Rarkeii , feuerbefiilndigen Fleck Iiinterliefs. Die Stiickchen waren dabei Selb- braun geworden. 32elirere Slellen der kleinen Re- torte waren inwendig ganz matt, wie angegriffen, ge- worden. Als keiii WaITcr nielir errchien und d i e h V611i6 aus den1 kleinen Apparate nusgetriebeii war,

wurdc er gewogen. Dae Mineral wog nun 0,958 Grm., liatte alfo 4,2 Procent a11 Gcwiclit verloren.

1,294 Grrn. fein geriebenes, getrocknetes Pul- ver von ausgefuchten, iingegluliten Stiickclien wiirde liingere Zeit mit verdiinnter Sclirrefell'iiure digerirt, und dos verdampfeiide WaKer mehrere Male mieder

a.

die Umn-Reaction giebt. Ich habe er nicht anrtylirt, weil ich kaine hiarcichcnde Mcnge davon berafi, hoffc abcr, dafs icb nichtr davon In die anrlyfirteo Fragments von Pyrochlor singemengt bekommco hrbe.

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f 42' 3 erfetzt, bis dd9 endlicli Allee zerretzt erl'chien und ficli eine homogene, weifse , breiartige Mare gebildet liatte. Ea entwickelten ficli dabei fortwahrend h e r riechende Dgmpfe, wodnrch die, den Platintiegel be- deckende, Glasplatte ganz matt getitzt wurde, und ei- ne anf die mit w a d i s iiberzogene Glasplatte gemacli- te Zeiclinung fehr deiitlicli geatzt erfchien, Es iR alfo in dielem Forfile eino nicht unbedeutende Menge F1 tifsfaure entlialten. Zuletzt wiirda die fiberfcliiifigo Schwefelfiiure fall vallig ab3craiiclit, nnd die riick- liiindige weilse, fcchwacli ins Blaulichgriine zieliendc MaiTe mit felir vie1 WaKcr verniil'cht und dainit ge- koclit. Hiermit yiirde bezweckt , A'o'owolil die Titan- fzLtre, welclle Ecli magliclieriveifo aufgeliifi haben konnte, auszufsllen *), als aucli den gcbildeten Gyps aufznliifen. Die Fl i i igkei t wurde liierauf yon dcm weilden , fcliweren Nicderl'chln~e abfiltrirt , uiid dielkr auspvafclien.

b. Die yon dem Niederfclllage abfiltrirte Flufig- keit wurde mit kauffircliem Ammoniak vcrniifclit, \YO- durcli ein f'cliwaclz braunlicligelbcr Ilicderfclili~g ent- Iiand , der Cchneli abfiltrirt und ausgewafclien \v tirde. Er warde dabei braun. Die davon abfiltrirte Fliil'lig- keit wurde niit oxalfaurern Ammoniak gefallt. Die niedergefallene abfiltrirte iind getrockncte oxall'mre Kalkerde wiirde gegliiht , dniin niit etwae kohlenfau- rem Ammoniak befeuclitet uxid wiedcr erhitzt. Sie gab 0,295 koldciifaure Kalkerdc = 0,1665 reine Kalk-

*) Nach B c r z c l i o r wird die Titrrilgnrb IUS ihrer Aufltihng In Scbwefelfiure. weno b feht verdtlnar iQ, durch Kochen rolWLndig ausgefillt.

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[ 4 2 2 I erde. Sie l6Re ficli vollkommen' in vcrdiinnter 6 a h - fitare auf rind die Auflafung gab mit Aiumoniak kei- xien Niederklrlag.

c. Die FlulTigkeit , woroue die oxallhiire Kalkerde riiedergdcldagen war, wurde abgedanipft und die Salz- mare zur Verjagun~ der Ammoniakfalzc 6egliilit. Es blieben 0,075 Grm, eiiier graiiliclieii SiibRanz zuriick, die lich fan vollfftldig in WalTer aiifliifte. &'Kt Anr- moniak nnd phosphorfaurcm Natrori gab fie Spiircn voii Talkerde zit erkeiincn; fie befiaiid aber liaupt- r~clil;cIr 011s fclrwefelfiturem Maiiganoxydul und ent- rlwiclit allb 0,0557 Gmi. Mongaiioxrdiil.

d. Die in a. bei dcr Zerfetzung dee Foflils iin- anfgcllifi gcbhbeno Subffanz, dio fich fclion i n der VOrl5 11 fig an~efiell ten Un terfUcl1 ulig als Tit a n h i re cliarakteriht liatte, wnrde noch feuclit iiiit Hydro- lliiori - Aiririioiiinni iibergoflen und daniit cinon Tog lang fielien ge~ak?11. Sie wurde dadiircli fogleicll lauc11- griin, wiewolil nnr in einem folclien Grade, daG die Meiige des, diefe Farbe verarfoohenden , Eifens nur lidclifi gering f e p konnte. Die Iiierauf davon abfil- trirte liepatifclie Fliifipkeit wurdc ziir Trockiie alge- donipfi und der RiickRoiid ail Jer Luft gegliil~t. Es blieben 0,008 Grm. eines fchmuzi6 gelbliclieii Pulvers euriick, woraus ficli vor dem Ltitlrrolir mit Soda leiclit kloine Kugeln von.Zinn reducircn liefsen.

Die To beliaiidelte Titaiifiiure, get rocknot nnd ge- gliilit, wo6 0:812 Gnn. Es war in der That reine T i t a n h r e , Ir6clilL:tis cliirch eine Spur von EXen ver- iinrcinigt. So longe fie Iieil's war, erl'cliicli fie Cclliin citrongelb, Rind Z W ~ T vollkoinineii 1'0 gelb, wie eina daiieben gelegle l'robo UIIS llutil bereileter, gain reiner

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t 433 1 Titaiifaure. Boim Erkalten wurdo fio wjeder weirs, riiit einem felir iinbedetiteiidcn S h l i ins Brhnliche. In1 I ' l ~ ~ ~ p l ~ ~ r l b l ~ liilie Go Gcli in M e q u zit einer kla- reii Perle a d , dio im Reductionsfciier dio bekannte 'ritaltfarbe gab, iirid init Soda I'cltniolz fie zii ciner gclleii, undurclificlitigen Kugcl, die vor dem ErRar- re11 nocli einmal anfSliihte. - IndelTen konnte diefe Titanfhire iiocli Taiitall'gurc wid Zircoacixle eiitlial- ten. Icli Cclimolz dalter eine Portion davon niit fan- reni fclirvefclfauren l i r l i , und dariti ld ie fie ficli lo vollkoninien auf, dal's inan in dur 6liilioiid fliefsendrn, klarvii hlilfle niclits Frctndes l'clirvimtnen Mi, miin Bewc+il'i, drfs dio TitaiiI'aiire keine Kielilraure ent- Itielt. Dic MaRo blieb, vie icli dicfs LbnR nocli iiiclit bci illiiiliclier BcliaiidliinS der I'itaiihire bemerkt ha- be, leini Erkalten vollkoinmen klrr und dtirclif icl~~i~, \vie Glss. In Wall'cr gcbraclit, wnrdeii die Stiicko lbbglcicli niilcliweil's, iiiid in den1 Rfal'se, als Gcli das Srlz aiifliifte, l'cliied Gcli ein wifses I'ulvsr ab, dne ausgewal'clieii iiiid abfiltrirt wurdc. Ails der abtiltrir- ten Fliiffigkeit fallte Aniinonialt wenigc yeil'se Flocken, die, gofaninielt , ficli vdlig wie Ti tanhi re verliielteji, Das weifso l'ulver wurde mil concc;itrirler Salzftriire UbergoNen und damit gelisde digerirt. Es li;fie Gcll drriii volkonimen aiif, zumd a18 iiocli etwns Wafler zugeretzt w d e . Hieraus gelit liervor , dal's die Ti- tiliiliiure niclit niit Tantallhire verniifclit war, dean diefc jfi in Salol'hire iInalifl~6lic~:.

Diefe l'alzhurc AuIli,liing gab init Gallapfcltink- tur einen voliiriiitrijfc~i orangcroilieii, gcradc wie frifcli gefallter Sulpliiir auratiiin ansrelienden, Niederlbblag, der durcliaus iiiclit voii d u n zu uii trrfclieiden war,

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I 424 I welchen e h e Titan-Aiifliifung gab, die mit ganz re;- ner, atis Rntil drrgefiellter Titanhire bereitet war. - M i t Cyaneil'enkalium gab jeiie AuflOCwig einen ftarken , flockigen , wie Eileuoxydh ydrat ausleliendeii Niederfchlag *I.

Fur Gcli gekoclit , triibte Gcli diere ~ ~ I z T ~ u ~ c Aaf- 16Cuns fiark. Der abfiltrirte IVicderrclilag verhielt f c b vollkomme~i wie Titanfuure **I. Die davon ab~elai i - fene l i d d i d 1 Koclien ficli njclit melir triibeiide FliiC- figkeit w i d e kocliendlleifs niit einer AiifliiTiang von rcliwefell'aurem Kali verfetzt , wodurcll logleich eiii fiarkcr , flockiger Pu'iederfkhlag entfiand , deli icli fiir Zirkoncrdc Iiielt. Er wiirde abfiltrirt, nnsgewalilieii i ind iiocli ~ial's mit kaufiil'clier Kalilauge digerirr. Er veranderte dadiircli fogleicli l'eiii Anl'eheii und liifio Gcli bald vollkommen i r i i Kali auf. Die Aufl3Ciin~, mit Salzf%tire vermil'clit, lie[; fogleicli wieilcr Alley fal- len i ind dcr NicderIililag 1Bfie Gcli i n dcr iibcrlcliiilfig zugeretzten Sa lzhnrc nicht wieder n u t Er w d c ab- fittrirt, ge\vafclien, getrocknet iind gegliiht. So l a n p er Iieil$ war , erlcliieii er lebliaft citrongelb und vcr- hielt Gcli aucli l'onlt wie die reiiifieTitanf2iire. - Fer- ner liel's icli obige Calzfaure Titan - Aufliil'iing tropfen- weire i i i kaufiifches Kali fallen. Dcr aiifiliiss eiitfie- licnde Nicdarfchlag liifie Gcli jedesnial beini Uml'cliiit-

0 ) Nacli Be r z e l i u s wird aus der rermifchten Aufliifung VOD

Zirconerde und Titsnfiure durch Cyarieifenkalium Nichts ge- f i l l t .

**) Nacli B e r z e l i u s tr;ibt lich die vermifcllte AuflSfung von

Zirconerde und fitanllure durch Kochen wenig oder gar aicht.

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f 4 5 I tell1 wicder vollkomnieri ailf, lo Jafe eiiie, a n Titan- fsure ziemlicli reiclie, a1l;alil'clie Auflijlhng erlialten wnrde, a m der verdiiniite Schwcfelfsure wiedcr alie T i t an f~ ii re n i e der fclil uz.

Ails diefen verfcliicderien V c r f t d e n , obgleicli fie die Abwefenlieit dcr Zirconerdo niclrt cntlhheidcnd beweil'eii (cieiin wie B e r z c 1 i u s gczcigt hat , kennt man iiocli keine Methode zur qiiontitativea Trei inung beider Subllanzen) , lclicint doc11 niit ziemliclier Ge- wilslieit Iiervorzugelieii, d a b die unterliiclite Titan- h i r e keiiic Zirconerde entliielt. BeI'onders rcheint diel's die Aiifl6slicIikeit diefer T i t a n h r e in kanfii- fclicsii Lali ZLI bekrsftigcn, cleiin, Co vie1 mir beknnnt ifi, lafi Iicli Zirconerde dari i i iiiclit auf, nnd cs ift niclit walirfclieinlich, dal's fich titanlaure Zirconerde aarin mzerfctzt aufliil'eii werdc.

e. Der in b. ditrcli Animoiiiak bewirkte Riedcr- rclllag wnrde niit kanliiCclicni Kali iiber8oKeii rind di- gerirt. Die filtrirte I'liifii~kcit p b , niit Salzhure iiberCstti6t iuid niit Animoniak vermiklit, keineii Nie- derfclilag. In dem Mineral ifi alfo keiiie Tlionerde en t ha1 t en.

Der ausgewafchene Niederfchlag wurde hieranf mit einer coiicentrirten Aufl6hiig voii koirlcnfanrem Amnioniak macerirt. Er wiirrle dadnrch nocli diinkd ler , braun und 8s eiitfiaiid eiiie Ccliiin gelbe Aiifliifung, die Tom Unanfgelijfien abliltrirt wnrde. Schon als fie durcli das VVaCcliwalTrr verdiinnt wnrde, fing 60 an ficli 21.1 triiben , und als fie znr Verjagiing dee kohlen- h r e n Aminoaiaks erwiirrnt wiirde, fetzte he gelb- .lid1 ve ih Flocken nh. Sie wirdon abfdtrirt, gewa-

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[ 426 1 fclien und getrocknet ( wobci diefer Niederfchlag im- mer diinlr~er wurde) und gCgliiht. I:r WOS 0,04 Crm. ~ i i d liatte e ino gaubraune Farbe, Vor dern Liitlirol~r koiitilc icli damit iiiir die Heaction von Cerium und vori Zinii dcutlich Iiervorbringen.

Die davoii abfiltrirte gelbe, ammoniakali~che FliiG ligkeit wurde 1 1 ~ 1 1 bis ziir Trocline nbgedampft, mor- oi i f lbliiin gelbes Ux*moxgd znriickb1it.b. Grgliilit gab es 0,067 dimkdgriines Oxydul. Darclbc I& ficli leiciit niit gclber Farbe in SalpeterCXurc acif. Uurch Aninioiiial; iviirde d i e h Aiifliil'iinS fcIiiin gclb iind durch Cyaneil'enkaliiunin rein bliitrotii gcfillt.

f. Der <&rip, braun SefurLte, Niedcrfclilag von 6., wclclier Gcli niclit im kohlenl'auren Arnmoiiiak aiiflGfie, wnrcle mi t verdiinn ter S a l z h r e iibergon'en. Er 1i;fiie Gcli dariii auf, bis anf 0 ~ 0 0 1 Grnt. ciner diin- kelbraaiien Siibf'tanz, die ficli wie m i t i c s hlangan- oxyd verliiclt. Die l'dzi'nure AiiflGl'iing wiirdc niit Ammoniak ncatralifirt niid Iiierauf cine KryllalI - Kriifie von reinem fcliwefelTaurcn Kali IiinciiigefiaIlt. Sclion iiacIi einer Stiuide bildete Gcli eiii wcil'ser, pul- veriser Kie&rCcllln~. Nacli 2 i Staiitleii w i i i d e er aL- filtrirt uiid niit ciner gelkttigten Aufliil'iulg von lcliwe- fellaureni 1Cali aasgcwalclien. Mieraiif wiirdc cr niit etwas Kalilange digerirt. Es I'cliicd Iicli ein l'c111nu~zig weiLer NiederCclllag ziis, der auf den1 Filler inimer diiilltler wurde. Nacli dem Troclcnen iind Gliiheii .&b er 0,048 ziiiimtlriuunes Ceroxyd. 13s ];fie GcIi in concentrirter Salzlkare beim ErwYrmeii mit Entwick- lung von Clilor auf , liinterlicrs aber dabei etwas eiiier weilken Subfiianz, dic Zirconerde ZLI feyn ~cli ien.

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R. Die vom Ceriiini - Niederfchla~c abfiltrirte Fliiffigkeit wiirde niit Animoi~iak ver~r~irc l~t , wo- durcli 0,028 Grnt Xil‘cnoxyd erhaltcii wurden, das no& auf &langan reagirtc. In der Javoii abfiltrir- ten FIiiIGgkeit war ~ i o c l i eine Spur troll Manpi ent- l idten.

Nach Uielekr Ai~alyfc ersiebt Gch tiiin folgendc ZnCainmenhtz~~ng fiir deli i’yroclilor :

In Procent.

TitanCirite . c,srz . 62,7;

Kallerde . 0,166 . 12,s; I

Uranoxydul . 0,067 . 5,18

Ceroxyd (unrein) 0,O:;g . 6,So

Manganoxydul 0,036 . 2,7j

Eifenoxyd . 0,028 . 2.16

Zinnoxyd . o,ccg . c,61 Walier . . C.C~J. . 4 2 3

Flursfiure

Talkerde, Spur

1,259 91830.

Icli wage es nicli t , a m diefein Rernltate eine For- me1 fiir die Zufat l irnc l~Tci~L~~~g des I’yrocliloi-s abzu- leiten. Dio Quaniitgt der I’lnrsfrinrc, dio niclit be- fiinimt wiirde, ifi oline Zwcifel lo ~ I - o ~ s , dafs der ei- gentlichc Vcrlufi wolil lcliwerlicli inelir als i I’roccnt betrnsen k n n i i , uiicl Jn die S;ittiSun~scnracitBt dicCe1. S ~ u r c Co grofs ifi, fo kijnnen 3 l’rocent dcrfclben, die 2. B. u n ~ e f i l i r 7 Procent ICnlkerdc aufiiclirnen wiir- den , allerdings in Bctraclit komnicn. Ferner ifi es Tehr miiglich , dafs, olgleich die atgcl’cliiedeiie Ti-

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c 428 3 tanfiiuro keine Zirconerde zii enthalten fcliicn , doch die aus den1 kolilenfauren Ammoniak in e. niederge- fallene Siibfianz, aufeer Ceroxyd und Zinnoxyd, nocli Zirconerde enthalten habe, Ich liatte die klei- lie Q tiantitiit des Niederfclilags verbraucht , als icIx kaiim die beiden erfieren darin aufSefiinden liatto iind die letztere erfi darin, aber LIB guten Griinden, zn vermiitlieii anfing; - aber immer wird diere Ana- lyre liinreiclien, urn die Eigenthumlichkeit diefea hfi iierals zii beweifen.