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248 wie das vorher beschriebene Oel. Nach der Untersuchung des Hrn. Dr. de Vrij ist es ebenfalls inactiv gegen den polarisirten Licht- strahl. Bei der fractionirten Destillation ging es bis auf den letzten Tropfen zwiscben 2‘21 -2230 (uncorr.) iiber und war alsdann voll- standig farllos und ron starkem Lichtbrechungsvermogen. Elementar- nnalyse und Verseifungsversuch gaben dse niimliche Resultat wie im rorhergehznden Fall, dass namlicb auch dieses Oel aus dem Methyl- ester der Salicylsaure besteht. Elementaranalyse. 0.1496 g Substanz ergaben 0.3413 g Koh- leiisiiure und 0.0730 g Wasser. Theorie : Analyse : H,, 5.25 - 5.42 - C, 63.03 pCt. 62.70 pCt. - 31.66 - 0 3 .~ 100.00 pct. Reim Verseifen erhielt ich am 3 g des Esters 2.8 g Salicylslure (Schmelzp. 155-1560), was mit der Theorie fast genau iiberein- stimmt. - Die vorstehende Untersuchung verdankt ibre Entstehung der An- regung des Hrn. Prof. Oudenians, dem ich fiir seine freuiidliche Unterstiitzung hierbei meinen besten Dank ausspreche. Delft, am 1. Februar 1879. 68. L. C. de C opp e t : Ueber die beim Zusammenbringen von wa88er- freiem, schwefelsanrem Natron nnd Wasser hervorgebrachte Warmeentwickelung. (Eingegangen am 10. Februar; verlesen in der Sitzung von Hrn. A. Pinner.) Die von mir beobachtete Erscbeinung (Compt. rend. 79, 167), dass wasserfreies, schwefelsaures Natron , mit Wasser zusammenge- bracht, eine TemperaturerhGhung hervorbringen kann, welche den Siedepunkt des Wassers iibersteigt, hat neulich Herr Thoms e n (diese Berichte XI, 2042) durch die Annahme zu erklaren gesucht, dms sich das Hydrat Na,SO,, H,O bilde. Dass dies jedenfalls ein lrrthum ist, und dass die Erkliirung jener Erscheinung anderewo gesucht werden muss, liisst sich in folgender Weise zeigen. Bekanntlich nirnmt die Loslichkeit des schwefelsauren Natrons iiber 330 mit steigender Temperatur ab. Erwiirmt man sehr langsam in geschlossenem Gefiisse eiue bei 35 bis 400 gesiittigte Lo- sung, so bilden sich harte, zuweilen durchsichtige Krystalle von wasserfreiem, schwefelsaurem Natron 1). __ ___ I) Diese Krystalle verlieren, wenn man sie 811s der Mntterlauge nirnrnt und mit Fliesspapier abtrocknet, nach mehrsttlndigem Erwiirmen im trocknen Lnftetrom bei 1000 hochstens ein halbes Pracent ihres Gewichtes.

Ueber die beim Zusammenbringen von wasserfreiem, schwefelsaurem Natron und Wasser hervorgebrachte Wärmeentwickelung

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wie das vorher beschriebene Oel. Nach der Untersuchung des Hrn. Dr. d e V r i j ist es ebenfalls inactiv gegen den polarisirten Licht- strahl. Bei der fractionirten Destillation ging es bis auf den letzten Tropfen zwiscben 2‘21 -2230 (uncorr.) iiber und war alsdann voll- standig far l los und ron starkem Lichtbrechungsvermogen. Elementar- nnalyse und Verseifungsversuch gaben dse niimliche Resultat wie im rorhergehznden Fal l , dass namlicb auch dieses Oel aus dem Methyl- ester der Salicylsaure besteht.

E l e m e n t a r a n a l y s e . 0.1496 g Substanz ergaben 0.3413 g Koh- leiisiiure und 0.0730 g Wasser.

Theorie : Analyse :

H, , 5.25 - 5.42 - C, 63.03 pCt. 62.70 pCt.

- 31.66 - 0 3 .~

100.00 pct . Reim Verseifen erhielt ich am 3 g des Esters 2.8 g Salicylslure

(Schmelzp. 155-1560), was mit der Theorie fast genau iiberein- stimmt. -

Die vorstehende Untersuchung verdankt ibre Entstehung der An- regung des Hrn. Prof. O u d e n i a n s , dem ich fiir seine freuiidliche Unterstiitzung hierbei meinen besten Dank ausspreche.

D e l f t , am 1. Februar 1879.

68. L. C. de C opp e t : Ueber die beim Zusammenbringen von wa88er- freiem, schwefelsanrem Natron nnd Wasser hervorgebrachte

Warmeentwickelung. (Eingegangen am 10. Februar; verlesen in der Sitzung von Hrn. A. Pinner.)

Die von mir beobachtete Erscbeinung (Compt. rend. 79, 167), dass wasserfreies, schwefelsaures Natron , mit Wasser zusammenge- bracht, eine TemperaturerhGhung hervorbringen kann, welche den Siedepunkt des Wassers iibersteigt, hat neulich Herr Thoms e n (diese Berichte XI, 2042) durch die Annahme zu erklaren gesucht, d m s sich das Hydrat Na,SO,, H , O bilde.

Dass dies jedenfalls ein lrrthum ist, und dass die Erkliirung jener Erscheinung anderewo gesucht werden muss, liisst sich in folgender Weise zeigen. Bekanntlich nirnmt die Loslichkeit des schwefelsauren Natrons iiber 330 mit steigender Temperatur ab. Erwiirmt man sehr langsam in geschlossenem Gefiisse eiue bei 35 bis 400 gesiittigte Lo- sung, so bilden sich harte, zuweilen durchsichtige Krystalle von w a s s e r f r e i e m , schwefelsaurem Natron 1).

__ ___ I ) Diese Krystalle verlieren, wenn man sie 811s der Mntterlauge nirnrnt und

mit Fliesspapier abtrocknet, nach mehrsttlndigem Erwiirmen im trocknen Lnftetrom bei 1000 hochstens ein halbes Pracent ihres Gewichtes.

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Glaubersalzlrryetalle echmelzen bekanntlich bei 33O. Man erhlilt dabei eine Liisung mit iiberschiissigem Salze in Form eines krystalli- oischen Pulvers. Diem Liisung kann, wie L o e w e l zuerst gezeigt hat, bis gegen 1 8 O (in geschlossenen Gefassen) obne Bildung des bekannten Hydrats Na, SO,, 7H, 0 abgekiihlt werden. Ob jenee krystallinische Pulver wasserfrei oder wasserhaltig sei , ist schwer zu entscheiden. Versucht man, es von der Mutterlauge zu trennen, 80

backt das Salz unter Erwarmung zu einer festen Masse zusammen, welche wechselnde Mengen (1 bis 2 Mol.) Wasser enthHlt.

N i z z a , Februar 1879.

69. E. Schulze: Ueber das specifische Drehungrvermogen des Isocholesterins.

(Eiogegangen am 13. Februar.)

Wie fruher von mir gezeigt wurde’), enthiilt daa Wollfett neben Ch o l e s t e r i n einen zweiten Alkohol von gleicher Elementarzusammen- aetzung, welchen ich als I s o c h o l e s t e r i n bezeichnet habe. Den iiber aeine Eigenschaften friiher gemachten Mittheilungen ist noch die Angabe beizufugen, dass e r optisch wirksam ist und zwar r e c h t a - d r e h e n d (wahrend Cholesterin bekanntlich n a c h l i n ke dreht). Eine ltherische Isocholesterinliieung, welche in 100 ccm 6.435 g Substanz enthielt, drehte in einem S o l e i l - V e n t z ke’schen Apperatc in 200mm langer Riihre 22.0° nacb rechts. Eine halb so concenirirte Liisong drehte 11.25O j die Concentration scheint also nicht von wesentlichem Einfluss zu sein. Ein iibereinstimmcndes Resultat lieferte ein Ieo- cholesterinpraparat von einer zweiten Darstellung; eine Btherische Liisung desselben, welche in lOOccm 7.3448 Substanz enthielt, drehte in 200mm langer Schicht 25.5O.

Aue diesen Beobachtungen berechnet sich fiir das Isocholesterin [a]D = + 600 a).

70. Fr. Riidorff: Ueber die Bestimmnng den speci5echen Qewichts pulveriger Korper.

>lEingegangen am 10. Februar; verlesen in der Sitzung von Hm. A. Pinner.)

Die Bestimmung des specifischen Gewichtes zahlreicher chemi- scher Verbindungen, welche von pulveriger Beschaffenheit oder in vielen Fliiseigkeiten liislich sind, bietet oft erhebliche Schwierigkeiten.

1) Diese Berichte VI, 261. 1) Unter der Annahme, daes man die am S o l e i l - V e n t z ke’schen Apparate

abgelesenen Grade mit 0.846 multiplicircn musa, um die absolute Ablenkung der Polarisntionsebene zu finden (man rgl. L an d o 1 t , Zeitschr. fur analyt. Cbemie VII, 9. 9 nnd T o l l e n s , diese Berichte IX, 498 und 616).