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3050 Eine Zersetzung findet bei den 3 Salzen also nicht statt. Die- selben zeigen sich also als moleculare Verbindungen. J. T homsen ') betrachtet die Phosphorsaure in Folge ihres thermochemischen Ver- haltens als eigentlich zweibasische Saure im Gegensatz zur Citronen- saure, welche sich durch ihr thermochemisches Verhalten als entschieden dreibasische Saure zeigt. T h o m s en giebt diesem Verhalten der beiden Sauren Ausdruck durch die Constitutionsformeln : In dem Verhalten der Liisungen der Salze dieser Sauren findet diese Auffassung T h o m s en 's eine Bestiitigung. 559. Fr. Rudorff: Ueber die Bestimmung des Kupfers auf elektrolytischem Wege. (Eingegangen am 23. October; mitgetheilt in der Sitzung oon Hrn. W. Will.) Rei den zahlreichen Bestimmungen des Kupfers, welche ich ge- legentlich der Versuche iiber Diffusion von Liisungen der Doppelsalze vorzunehmen hatte , habe ich das Kupfer auf elektrolytischem Wege ausgeschieden. Bekanntlich wird das Rupfer am zweckmiissigsten aus einer Liisung ausgeschieden , welche mit etwas Salpetersaure an- gesaiuert ist. Ein Zusatz von Salpetersaure hat aber seine Bedenken, wenn die Liisung Chloride enthalt. Gm aber das zeitraubende Zer- setzen der Chloride durch Eindampfen mit Schwefelsaure zu unigehen, habe ich eine ammoniakalische Liisung der Elektrolyse unterworfen. Indessen scheidet sich das Kupfer aus einer solchen Liisung fast stets schwammig aus. Das Kupfer kann aber glanzend und dicht nieder- geschlagen werden, wenn man der Kupferliisung 2 bis 3 g Kalium- oder Ammoniumnitrat zusetet und dann etwa 10ccm Ammoniak auf ungefahr 100 ccm Kupferliisung mit 0.1 bis 0.3 g Kupfer. Die Aus- scheidung des Kupfers erfolgt d a m an der zum negativen Pol ge- machten Platinschale oder an dem Platinblech von tadelloser Be- schaffenheit und zwar innerhalb ziemlich weiter Grenzen der Strom- stlrke. Die viillige Entfiirbung der Liisung zeigt das Ende der Kupfer- ausscheidung. Zur Messung der Stromstarken bediene ich mich eines ') Poggendorff's Annalen 1-10> 537 (1870).

Ueber die Bestimmung des Kupfers auf elektrolytischem Wege

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Eine Zersetzung findet bei den 3 Salzen also nicht statt. Die- selben zeigen sich also als moleculare Verbindungen. J. T h o m s e n ') betrachtet die Phosphorsaure in Folge ihres thermochemischen Ver- haltens als eigentlich zweibasische Saure im Gegensatz zur Citronen- saure, welche sich durch ihr thermochemisches Verhalten als entschieden dreibasische Saure zeigt. T h o m s e n giebt diesem Verhalten der beiden Sauren Ausdruck durch die Constitutionsformeln :

I n dem Verhalten der Liisungen der Salze dieser Sauren findet diese Auffassung T h o m s e n 's eine Bestiitigung.

559. Fr. Rudorff : Ueber die Bestimmung des Kupfers auf elektrolytischem Wege.

(Eingegangen am 23. October; mitgetheilt in der Sitzung oon Hrn. W. Will.)

Rei den zahlreichen Bestimmungen des Kupfers, welche ich ge- legentlich der Versuche iiber Diffusion von Liisungen der Doppelsalze vorzunehmen hatte , habe ich das Kupfer auf elektrolytischem Wege ausgeschieden. Bekanntlich wird das Rupfer am zweckmiissigsten aus einer Liisung ausgeschieden , welche mit etwas Salpetersaure an- gesaiuert ist. Ein Zusatz von Salpetersaure hat aber seine Bedenken, wenn die Liisung Chloride enthalt. Gm aber das zeitraubende Zer- setzen der Chloride durch Eindampfen mit Schwefelsaure zu unigehen, habe ich eine ammoniakalische Liisung der Elektrolyse unterworfen. Indessen scheidet sich das Kupfer aus einer solchen Liisung fast stets schwammig aus. Das Kupfer kann aber glanzend und dicht nieder- geschlagen werden, wenn man der Kupferliisung 2 bis 3 g Kalium- oder Ammoniumnitrat zusetet und dann etwa 10ccm Ammoniak auf ungefahr 100 ccm Kupferliisung mit 0.1 bis 0.3 g Kupfer. Die Aus- scheidung des Kupfers erfolgt d a m an der zum negativen Pol ge- machten Platinschale oder an dem Platinblech von tadelloser Be- schaffenheit und zwar innerhalb ziemlich weiter Grenzen der Strom- stlrke. Die viillige Entfiirbung der Liisung zeigt das Ende der Kupfer- ausscheidung. Zur Messung der Stromstarken bediene ich mich eines

') Poggendorff's Annalen 1-10> 537 (1870).

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von Hrn. K o h l r a u s c h angegebenen Federgalvanometers - Ampcre- meters - wie es aus der Fabrik physikalischer Apparate von A a r t - m x n n und B r a u n in Bockenheim bei Frankfurt a. M. zu beziehen ist. Das Instrument erlanbt fStromstarkc bis ' / 2 0 A m p h e abzulesen und reicht fiir unsere Zweckc bis 1 Ampkre.

560. Fr. Riidorff: Ueber Verbindungen des Arsentrioxydee mit Jod- und Bromnatrium.

(Eingegangen am 23. October: mitgctheilt in der Sitzung Ton Hrn. \I7. Will.)

In diesen Uerichtcn Rd. XIS, S. 2665 (1x86) habe ich die Dar- stellung und Zusammensetzung einiger Verbindungen dcs Arsen- trioxydes rnit Jod-, Brom- und Chlorkalium und Ammonium be- schrieben. I m Verfolg der dort mitgetheilten Versuche gelang es mir einige der entsprechenden Natriuniverbindungen zu erhalten.

R r o m n at r i u m v e r b i n d u n g. Wenn man in 350 ccm Wasser untcr Erhitzen bis zum Sieden

20 g Arsentrioxyd und 120 g Bromnatrium &t, die fast blare Liisung filtrirt und in derselben Weise, wie ich es in der friiheren Mittheilung ausfiihrlich bcschrieberi habe. langsam crkalten lasst, so krystallisirt a n eingestellten Glasplatten die Verbindung. Dieselbe bedcckt die Glasplatten und zeigt unter dem Mikroskop die Form sechs- seitigw Tafelchen. Dieselben sind weich und lassen sich leicht, selbst mit dem Finger, von der Glasplatte entfernen. Die Krystalle wurden auf der Glasplatte mit kaltem Wasser abgespiilt, zwischen Fliesspapier rasch abgepresst und nach dem Trocknen an der Luft abgekratzt. Sodann wurde die Verbindung fein pulverisirt und bei 130'1 bis zum constanten Gcwicht getrocknet. Die Analyse der Verbindung ergab folgendes Resultat :

Gefunden Eerechnet

20.6 2

As2 03 77.7 79.4 p c t .

100.4 100.0 p c t . . ._

Na Br 22.7 _.

Das Ergebniss der Analyse fiihrt zu der Formel: Ka B r + 2 As2 0 3 .

Wie aber aus der unter )>berechnete angegebenen Zwanimen- setzung ersichtlich ist, hat die Analyse einen urn 2.1 pCt. zu hohen

Herichte d. D. chem. Gesellschaft. Jahrg. XXI. 1!)6