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152 Bericht: Spezielle analytische Methoden 0,2 n Essigs~ure an, erw~rmt auf 50--60 ~ C und versetzt mit 5 ml Benzidinhydro- ehloridl5sung (6,7 g Benzidin in Mischung yon 20 ml 6 n Salzsiure + 750 ml Wasser 15sen, fiber Nacht stehenlassen, auf 1 Liter verdfinnen und filtrieren). Nach dem Abkfihlen filtriert man das ausgeschiedene Benzidinsulfa~ ab, wischt es zuerst mit 50%igem, dann mit 94%igem Alkohol, 15st es mit heii3er verdfinnter Salzs~ure, verdfinnt je nach Niederschlagsmenge auf 25--1000 ml und migt die Extinktion bei 250 m/~ gegen eine Blindprobe, welche mit gleichen Reagensmengen (angefangen mit der ammoniakalischen WasserstoffperoxydlSsung) hergestellt wurde. Mit reinem Ka]iumsulfat stellt man sich eine Eichkurve her. -- ErfaBbar sind nach dieser Methode bei Verbrennung yon 20 g Sprit Schwefelmengen yon 0,015--6,0 mg in 100 ml Sprit. Bei Probebestimmungen mit 0,77 und 2,1 mg S betrug die Streuung 0,09 und der mittlere Fehler 0,04 mg S. F. ~EU~AN~ ~ber den Nachweis yon Diaeetyl im rohen Sulfitsprit beriehten H. SVOMA- LAINE~, A. I~IRJONEN und R. J. ~:)ELTONEN 1. Die Isolierung erfolgt durch Fallung mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin in 94%igem )~thanol. -- Arbeitsweise. Zu 101 Roh- sprit gibt man 30 1 einer fil~rierten DinitrophenylhydrazinlSsung (2,5 gauf 1 1 2 n Salzsaure) und digeriert fiber 2 Std auf dem Wasserbad. AnschlieBend wird in einem dampfbeheizten B~C~NE~-Trichter abfiltriert (Papier Sch. & Sch. Nr. 589), und, naehdem zweimal mit jeweils 30 ml 2 n SMzsiure und 2real mit je 30 ml dest. Wasser ausgewaschen wurde, 1 Std bei 105 ~ C getrocknet. Zur Reinigung wird der Rfickstand mit 1 Liter _~thanol zum Sieden erhitzt und der Niederschlag 2mM mi~ je 30 m] siedendem ~thanol nachgewasehen. Zur Identifizierung wird noch 4real mit 15, 10, 8 und 6 ml aus Nitrobenzol umkristalliert, im Vakuumexsiccator fiber konz. Schwefelsiure getrocknet und die Zersetzungstemperatur im Schmelzpunkt- apparat nach REIC~ERT bestimmt. Bei Diaeetyl soll diese Temperatur 352 ~ C be- tragen. Ebenso kann die Messung der Extinktion der mit alkalihaltigem ~thanol (0,03% NaOH in 94%igem Athanol) erhaltenen violetten L5sung bei 550 m# zur Identifizierung dienen. Bei Aeetaldehyd wird, da hier die LSslichkeit des Dinitro- phenylhydrazons in Athanol grSi~er ist, nur annihernd die HMfte der zugesetzten Menge gefunden. Dol~IS ]-~EILIGMA~N Uber die Bestimmung des Restbenzins in extrahierten 01en und Extraktions- sehroten beriehten A. PURR und A. HETTICH2. Die Verff. diskutieren zuniehst eine Reihe der gebr~uchliehsten Verfahren. Zur Bestimmung wird die modifizierte Methode nach H. P~RDU~ ~ empfohlen, bei der die Benzinreste mit einem Gasstrom bei 180 ~ C ausgetrieben und nach Reinigung mit Kaliumhydroxyd dutch Adsorp- tion an Aktivkohle gravimetriseh bestimmt werden. Als Fehlergrenze wird • 1 mg angegeben. W~hrend diese Methode ein einfaches Arbeiten gesta~tet, hat die folgende Methode den Vorteil einer gr5Beren Empfindlichkeit. Bei diesem Vert'ahren wird das Entfernen des Benzins durch eine Destill~tion mit Eisessig bzw. einer Eisessig- Wassermischung erreicht. Naeh der Reinigung dureh Sehiitteln mit einer definierten Luftmenge aus einer LSsung yon Benzin in Eisessig oder Propions~ure wird das Benzin aus der Luft bestimmt dureh Verbrennen im Kohlenwasserstoff-Spuren- sehreiber nach A. I)ERLICK ~. Die Bestimmung wird in Apparaturen vorgenommen, die ausffihrlich beschrieben werden. Sie ermSglichen sowohl eine ]3estimmung des i Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 102, 338--341 (1955). Staatl. Alkohol- monopol, Helsinki (Finn]and). 2 Fette u. Seifen 57, 782--789 (1955). Inst. Lebensm.-Technol. u. -Verpaek., Miinchen. 3 Seffensieder-Ztg. 73, 101, 121, 141 (1947). t Pn~LICK, A.: Fa. Ges. f. Linde's Eismaschinen, Mfinehen-HSllriegelskreuth.

Über die Bestimmung des Restbenzins in extrahierten Ölen und Extraktionsschroten

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152 Bericht: Spezielle analytische Methoden

0,2 n Essigs~ure an, erw~rmt auf 50--60 ~ C und versetzt mit 5 ml Benzidinhydro- ehloridl5sung (6,7 g Benzidin in Mischung yon 20 ml 6 n Salzsiure + 750 ml Wasser 15sen, fiber Nacht stehenlassen, auf 1 Liter verdfinnen und filtrieren). Nach dem Abkfihlen filtriert man das ausgeschiedene Benzidinsulfa~ ab, wischt es zuerst mit 50%igem, dann mit 94%igem Alkohol, 15st es mit heii3er verdfinnter Salzs~ure, verdfinnt je nach Niederschlagsmenge auf 25--1000 ml und migt die Extinktion bei 250 m/~ gegen eine Blindprobe, welche mit gleichen Reagensmengen (angefangen mit der ammoniakalischen WasserstoffperoxydlSsung) hergestellt wurde. Mit reinem Ka]iumsulfat stellt man sich eine Eichkurve her. - - ErfaBbar sind nach dieser Methode bei Verbrennung yon 20 g Sprit Schwefelmengen yon 0,015--6,0 mg in 100 ml Sprit. Bei Probebestimmungen mit 0,77 und 2,1 mg S betrug die Streuung 0,09 und der mittlere Fehler 0,04 mg S. F. ~EU~AN~

~ber den Nachweis yon Diaeetyl im rohen Sulfitsprit beriehten H. SVOMA- LAINE~, A. I~IRJONEN und R. J . ~:)ELTONEN 1. Die Isolierung erfolgt durch Fallung mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin in 94%igem )~thanol. - - Arbeitsweise. Zu 101 Roh- sprit gibt man 30 1 einer fil~rierten DinitrophenylhydrazinlSsung (2,5 g a u f 1 1 2 n Salzsaure) und digeriert fiber 2 Std auf dem Wasserbad. AnschlieBend wird in einem dampfbeheizten B~C~NE~-Trichter abfiltriert (Papier Sch. & Sch. Nr. 589), und, naehdem zweimal mit jeweils 30 ml 2 n SMzsiure und 2real mit je 30 ml dest. Wasser ausgewaschen wurde, 1 Std bei 105 ~ C getrocknet. Zur Reinigung wird der Rfickstand mit 1 Liter _~thanol zum Sieden erhitzt und der Niederschlag 2mM mi~ je 30 m] siedendem ~thanol nachgewasehen. Zur Identifizierung wird noch 4real mit 15, 10, 8 und 6 ml aus Nitrobenzol umkristalliert, im Vakuumexsiccator fiber konz. Schwefelsiure getrocknet und die Zersetzungstemperatur im Schmelzpunkt- apparat nach REIC~ERT bestimmt. Bei Diaeetyl soll diese Temperatur 352 ~ C be- tragen. Ebenso kann die Messung der Extinktion der mit alkalihaltigem ~thanol (0,03% NaOH in 94%igem Athanol) erhaltenen violetten L5sung bei 550 m# zur Identifizierung dienen. Bei Aeetaldehyd wird, da hier die LSslichkeit des Dinitro- phenylhydrazons in Athanol grSi~er ist, nur annihernd die HMfte der zugesetzten Menge gefunden. Dol~IS ]-~EILIGMA~N

Uber die Bestimmung des Restbenzins in extrahierten 01en und Extraktions- sehroten beriehten A. PURR und A. HETTICH 2. Die Verff. diskutieren zuniehst eine Reihe der gebr~uchliehsten Verfahren. Zur Bestimmung wird die modifizierte Methode nach H. P~RDU~ ~ empfohlen, bei der die Benzinreste mit einem Gasstrom bei 180 ~ C ausgetrieben und nach Reinigung mit Kaliumhydroxyd dutch Adsorp- tion an Aktivkohle gravimetriseh bestimmt werden. Als Fehlergrenze wird • 1 mg angegeben. W~hrend diese Methode ein einfaches Arbeiten gesta~tet, hat die folgende Methode den Vorteil einer gr5Beren Empfindlichkeit. Bei diesem Vert'ahren wird das Entfernen des Benzins durch eine Destill~tion mit Eisessig bzw. einer Eisessig- Wassermischung erreicht. Naeh der Reinigung dureh Sehiitteln mit einer definierten Luftmenge aus einer LSsung yon Benzin in Eisessig oder Propions~ure wird das Benzin aus der Luft bestimmt dureh Verbrennen im Kohlenwasserstoff-Spuren- sehreiber nach A. I)ERLICK ~. Die Bestimmung wird in Apparaturen vorgenommen, die ausffihrlich beschrieben werden. Sie ermSglichen sowohl eine ]3estimmung des

i Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 102, 338--341 (1955). Staatl. Alkohol- monopol, Helsinki (Finn]and).

2 Fette u. Seifen 57, 782--789 (1955). Inst. Lebensm.-Technol. u. -Verpaek., Miinchen.

3 Seffensieder-Ztg. 73, 101, 121, 141 (1947). t Pn~LICK, A.: Fa. Ges. f. Linde's Eismaschinen, Mfinehen-HSllriegelskreuth.

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des ttandels und der Landwirtschaft 153

Benzins in 01 als auch in Schrot. Die Empfindlichkeit der Methode soll 10/~g be- tragen. Verg]eichende Versuche mit beiden Verfahren ergaben eine gute Uberein- stimmung. Annghernd gleiehe Werte warden auch dureh Kombination beider Ver- fahren erhalten. Hierbei wurde die an die Luft abgegebene Menge Benzin an Aktiv- kohle gebunden und gravimetrisch bestimmt. Die Erfassungsgrenze wird mit 1 mg angegeben. Einzelheiten der Verfahren mSgen der Originalarbeit entnommen werden. D o ~ i s ~-~ EILIG1Vs

Die Anwendung der Spektroskopie auf (lie Probleme der Industrie der 01e und Fette wird yon R. T. O'ConnoR1, 2 in zwei grS]eren LTbersichtsartikeln be- schrieben. Die erste Abhandlang behande]t die U V.Spe~troskopie. Der Verf. gibt nach einer a]lgemeinen Besehreibung der Grundiagen der Molekiilspektren an Hand yon 50 Literatarzitaten zahh-eiche Beispiele fiir analytische Probleme dieses Industriezweiges, in denen die UV-Spektroskopie mit Vorteil angewandt werden kann. - - So wird die sehr einfache Bestimmung von g-El&ostearins/~ure in TungS1 als Beispiel fiir die quantitative Analyse einer einzelnen absorbierenden, mehrfach konjugierten Komponente ausfiihrlich besehrieben, als Beispiel ffir die Mehrkom- ponentenanalyse wird die Analyse des Isomerengemisches an c~- und fl-El~ostearin- s&ure (cis-trans-trans bzw. tr~ns-trans-trans 9,ll,13-Octadecatriencarbons~ure) herangezogen. Die Bestimmung der nichtkonjugierten, mehrfach unges&ttigten S~ure gelingt leicht naeh Isomerisation zu konjugierten Verbindungen durch Er- hitzen in alkoholiseher Kalilauge (besser noch im Gemiseh mit Athylenglyko]). Aller- dings werden hier Abweichungen fiir verschiedene cis-trans-Isomere und StSrungen durch bereits anf~nglieh vorhandene konjugierte S~uren beobactltet. - - Qualitative und quantitative ]~estimmungen yon Vitamin A and die Verfolgung des Verarbei- tungsvorganges yon Fetten, insbesondere auch das Studinm der Autoxydantien und weitere Anwendungsgebiete der UV-Spektroskopie werden angegeben.

Die Anwendung der UR-Spe~tros~opie ist Gegenstand tier zweiten Mitteilung. An Hand yon 72 Zit~ten gibt R. T. O'Co~o~ ~ nach einem kurzen Einblick in die Grund- lagen der Rotationsschwingungsspektren zahlreiche Beispiele fiir die erfolgreiche Verwendung und Auswertung der UR-Spektren. Insbesondere wird die wichtige qualitative und quantitative ]~estimmung der unges/~ttigten trans-Fetts/~ta'en an Hand der charakteristischen Gruppenfrequenzen im 10#-Gebiet behandelt. Die Untersuehung der Autoxydation, der Trocknung and des Ranzigwerdens yon 01en und Fetten, u. a. yon Milchfett, kann mit Erfolg in den Gebieten yon 3 # (OH- Gruppen, CH-Sehwingungen an olefinischen Doppelbindungen), 6# (Carbonyl- gruppen) und 10 # (C:C-Doppelbindungen) ausgeftihrt werden. Zahlreiche Unter- suchungen shad zur Konstitutionsaufkl/~rung yon Glyceriden, Lipoiden usw. be- kannt geworden, wie fiberhaupt die UR-Spektroskopie im Gebie~ der 01e nnd ' Fette neben ihrer analytischen Anwendung wertvolle I-Iilfe bei der Strukturauf- kl/irung und in der Verfolgung yon Reak~ionsmechanismen ]eisten ka~m. Wesentlich fiir eine rationelle und effektive Anwendung der U~-Spektroskopie in der Zukunft wird die Erweiterung der inzwischen begonnenen Spektrenkataloge sein, die meeha- nisch auswertbar sind. H. SP~CK~

(~ber die Bestimmung des SehInelzpunktes, Erstarrungspunktes und iiber die Konsistenz yon Fetten und ()lea beriehtet H. M. SMIT~ 3. Verf. erl~utert zun~chst

1 j . Amer. 0il Chemists' Soc. 32, 616--624 (1955). Southern Regional Res. Lab., New Orleans, La. (USA).

.9 j . Amer. Oil Chemists' Soc. 32, 624--633 (1955). 3 j . Amer. 0il Chemists' Soe. 3% 593--595 (1955). South. Cotton Oil Comp.

Chicago, Ill. (USA).