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XIV. Ueber die Dnrslelluitg einer niatten VergoE- dung ujif gnivanischens CVeye, tiebst einern Nachtruge zii~ AbhondlPtng iiber gaZzlu2ziSche Ver si Eb er fin y. Van Dr. L. IZLSNER. (Am den Verhandlungen dee Vereias mzr Eefijrd. d. Gmerbfkiaser Iri Preussen. 1843. Zweite Lief.) Ich babe in rneiner Abhandlong iiber galvaoische Vergob dung (in der sechslen Liefcrung der Verkandlungen von $843, (1. Journ.XXVIII.265) gezcigt, dass such auC die von mir an- gegebene Weive eine mntlo Vergolilung, sowobl nul' Silber, mi9 such auP Mewing und Bronze, sich hervorbriogen !asse. Die- sen Mittheilungcn hnbo ich nur, was die matteVergoldung ad Messing., Bronze anbelangf, noch bcizufiigen, dass dicselbc be- nunciers schiiii wird , wcnn die Oegenstlinde vor lbrer Vergol- dung reclit gut gelb gebtannt worden sind. Uie darauf nach meiner Metirode vergoldeten Objecfe hulten die echarl'e Prrnzii- aische Fnrbe aus, ohne hierdurcb zu leiden, nnd babeo eia schihes relcbes Ansehen. E8 id mir nun auch gelungen, eine matte Vcrgoldnog an2 galvadeche Weise zu erbalten, welche dem schrinen Pariser Matt nicbt nechsteht. Ich wurde dwch einw Auf'fz des Hrn. M. R. J a cob i ,,iiber die ga Zcanische kvergo13ung(c [Bullelin tle St. Pdersbourg, T. I. Nu. 6, im Jooro. I. prdkt. Chemie, XXVIII. 183) bicrrur geleitet, in welchern die Metbode dee Hrn. B r i a n t nfiher bescbrieben ist. Oeraelbe bedlent sich als Ver~rldongsflussigkeit einer AiiNiisong von blmusaurem Eiscn-2 kali, welche er cinigo Minutmt long mit Goldoxyd ond einem Zosatz von Aetxkali liocht , darauP den enlstandenen brauneo Niederschlag ( Eisenoxydhydrat ) abfiltrirt. Die flltrirte gelbe, klare Fltiseigkeit ist die Vcrgoldungssolution. Dns Ooldoxyd wird, auf bek:rnn(e Weise, duroh Digestion Ton Magnesia mit doer Auf16snng von Gotdchlorid (salzslrarem Goldoxyd ) dar- gestelit.

Ueber die Darstellung einer matten Vergoldung auf galvanischem Wege, nebst einem Nachtrage zur Abhandlung über galvanische Versilberung

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Page 1: Ueber die Darstellung einer matten Vergoldung auf galvanischem Wege, nebst einem Nachtrage zur Abhandlung über galvanische Versilberung

XIV. U e b e r d i e Dnrs le l lu i tg e i n e r n i a t t e n VergoE- dung ujif gnivanischens CVeye, t i e b s t einern N a c h t r u g e z i i ~ AbhondlPtng i iber gaZzlu2ziSche

Ver si Eb er f i n y.

Van Dr. L. IZLSNER.

( A m den Verhandlungen dee Vereias mzr Eefijrd. d. Gmerbfkiaser Iri

Preussen. 1843. Zweite Lief.)

Ich babe in rneiner Abhandlong iiber galvaoische Vergob dung (in der sechslen Liefcrung der Verkandlungen von $843, (1. Journ.XXVIII.265) gezcigt, dass such auC die von mir an- gegebene Weive eine mntlo Vergolilung, sowobl nul' Silber, m i 9

such auP Mewing und Bronze, sich hervorbriogen !asse. Die- sen Mittheilungcn hnbo ich nur, was die matteVergoldung a d Messing., Bronze anbelangf, noch bcizufiigen, dass dicselbc be- nunciers schiiii wird , wcnn die Oegenstlinde vor lbrer Vergol- dung reclit gut gelb gebtannt worden sind. Uie darauf nach meiner Metirode vergoldeten Objecfe hulten die echarl'e Prrnzii- aische Fnrbe aus, ohne hierdurcb zu leiden, nnd babeo eia schihes relcbes Ansehen.

E8 id mir n u n auch gelungen, eine matte Vcrgoldnog an2 galvadeche Weise zu erbalten, welche dem schrinen Pariser Matt nicbt nechsteht. Ich wurde dwch einw Auf'fz des Hrn. M. R. J a cob i ,,iiber die ga Zcanische kvergo13ung(c [Bullelin tle S t . Pdersbourg, T. I . Nu. 6, im Jooro. I. prdkt. Chemie, XXVIII. 183) bicrrur geleitet, in welchern die Metbode dee Hrn. B r i a n t nfiher bescbrieben ist. Oeraelbe bedlent sich als Ver~rldongsflussigkeit einer AiiNiisong von blmusaurem Eiscn-2 kali, welche er cinigo Minutmt long mit Goldoxyd ond einem Zosatz von Aetxkali liocht , darauP den enlstandenen brauneo Niederschlag ( Eisenoxydhydrat ) abfiltrirt. Die flltrirte gelbe, klare Fltiseigkeit ist die Vcrgoldungssolution. Dns Ooldoxyd wird, auf bek:rnn(e Weise, duroh Digestion Ton Magnesia mit doer Auf16snng von Gotdchlorid (salzslrarem Goldoxyd ) dar- gestelit.

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160 El s ne r , ub. Vergolduag auf gaIvsnischern Wege.

Ich habe diese VergoldungsRiivsigkeit auf rolgende Weise rlargestelll: 2 Ducaten wurden in KBnigswasser anP die bekannte Weise aufgeliist, die fast trockne Salzmassc rnit reinem Wasser verdiinnt und mit ‘/s Pfund gebrannfer Magnesia in einer Por- ceilsnscbale als diinner Urei erwiirmt, die erhaltene hellgelbe goldsawe Coder Goldoxyd-) Magnesia abflllrirf, mit Wmser aus- gewltschen und rnit verdiinuter reiner Bnlpetersiiure erwiirmt. Das enfsfnndene gelbbraune Goidoxydliydrat ivordc abfiltrirt, mil dem Filler Peucht in eine kocheade LBsung von y2 Pfd. gelbem blau5aurcm Eiseakali und 1 Lalh Aetzkrli gelban and etwa 6 Minufen lang koabend erhalten, otsdann voo dem nus- gesohieknen Eisenoxyd abfillrirt und die mfltrirte Fldssigkeit zum Vergolden verwandt. - E3 wurde miltelet derselben eine reine matte Vergolduag erbalteo.

Man sielit eogleich, dasa die von €Ira. B r i a n t in Anwen- dong gesetxte Vergoldungeflitaoigkeit mit det Yon mir angege- benen Fast ideiilisch ist, iior Ist die nach tpeioer Methodc be- reitele Pliissiglieil minder amstiudlich drrrusfellen wid minder kostbar; soch habe ich mit der nach meiner Angabe geferlig- ten Goldsolution ein schiioes Parker Matt erbalteo ; ruP welche Art, werde ich aogleich aogebeo.

fcs iat diese Erfnhrung ein Beweis meht Piir die Yorzsg- lichkeit der Anwetidung des gelben blawnuren Ebnkdi’s bci der Vergolduug; - eiiie Erhhrung, die urn 80 wichtiger ist, da hierdurch day weit kosiapiellgeie und giflige Cyankslium enibehrlich gemcbt wird. Icb babe rnit Aufliisungcn von Cyangold in Cyankalium ebenFslle vergddet, ltber durchaos niclit echdnere ResolMe erhaltea sls be1 Anwenduag des r m e c h n d ~ ~ oben und bllligero BJotlaugensrJscs.

Als Vergolduogstliinalgteit nnhm icb, wie mbon bemerkt, eiae nach meiner Rlethode bereitete SoJufion, dbrigens verhhr icli gaos 80 wis Hr. B r i s n t angegeben hat, am t)n mhbncs, dem Pariser gleichkommendes Mtft t a erzeogen. Hr. 6 r i a a t bedienfc sich zur Zersetzaag der Qoldfliidgkeit kcdirer viet- plattigen Batterie, sondera nor e1me eiafuthen 0 ah i e l t’echen Pbttenpaare. Ich arhm zur Erklugung dee eleklrbcbco Sfroms eia einxigcs Element, w k leh cin 8olchss’bei der Verkopfwong beschrieben babe (eia Glas, elwa a,!! Qaarl halttnd, 6 Loll boch, 3 Zoll Durchmeaaer, paft eingeeetzteu Boprer-, Tho+

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E I s n 'e r, i i l i Vergoldung aof galvnilischem Wege. i 6 i unit. Zjiboylinder); der h i a m zwischen den1 Gilase, Kupfer- und Thoncyhder wurdc mit t(uliferviltioi-LiiJung thcilwciw ge- fiillt in den Ttionc:ylinder starke Kochs,ilzlBenng gegossm und in denselben der Zirilicylinilcr hineingesteilt. Um dss KupPcr- ende warde eiii Kupfcrdrahl mehrere Male geaicliclt ond an dae indere Pnile desselben ein pbtinblech hefesligf; urn den Zinlilqjpen dcr Kelte rvortle ebenf+ ein Kupferdrnht gewaa- den w)iI :in diesen der .mntt ZB vergoldcnde Gegmsttuld befatigt. So wfgericfitet, taochlen beide Dwhteaden, obac sich zu krlibren, in die V e r g o l d i i o ~ s l l ~ ~ ~ i ~ k e i l d n . Ich bemerkie fnet grtr keine iiusserlicho Vcriinderang i n dor Blkaigbeif, der etelitriache Etrom war tlamiinuli ein nor sebr wbwacher; iinch 94 Slunden t'and ish sber 8 0 ~ 0 b l den Kupferdraht, nls urich die mi demseibw bel'cscigfe Blgur, IIUS mawivcm Silber bestehend (Eijhe der Figtir rf wa 4 %-5. Zoll') wlir schJin znacczf.4 rcrgoldet. Icb verdtiante j i t x t die Vergaklung~fliissigkeit init etwm Wnsser und lieas noeh eCw;i 6-8 Statitlea den Gegenshnd in dcr Solution; ale- dtinn nctIiin icb densclbcn fmn)ua, epii!(e ihri in Regenwaeser nb, kaiichf0 ilrn pinige Minutco in kocheadcs Regenwitsuer, nahm ihn tins Jonteelben herau3 und lieas iha an derLuftnbtrocknen, WILS selir. bald stat Mndet. HierJurcb erliielt icb ein schones Matt. Eben RO erhielt ich nuch aufMessing (Bronze) ein schones Matt, nur tinfte i1.h vorher dic Etnluette (4-5 2ioll. hocb) rrilcti mciner Methodc maft versilbert ; die Farbe der Vergol- dung Iiiiftc diidtirch ein etwi is Irelfet'es , mi t t goldgelbes en- selicii erhaltcii. I( 11 nrbeitetc, !vie imiiier, oliiie :dIe Erwiir- rauug der Fluasigkcit, bri dcr gewobnlichen Temperatur. Nooh hermrlie ich , dws, wenn nuch rot' dsr Vergo!dulkg die Flii- cticii gliiiixend \tarcri, die Vergddong dennooh ein scbiines m ; ~ t ~ c s Anschen crliilt. Die weseullichen Bedingurigen , am eine solc!~c Vergoldu:is mi erzislea, eind demnach, nichst der jo Ariwcndiing pebrnc}!lcn Colifl6snog, einc selrt schzoaclte und lunge a,ndunerntlo elektrische Zersetxungs - Thiiligkeit.

WOS tibrigens die yon mir in Anweudung gebraebte Gold- riiHung anlangf , s war eR eiuc solchc, welche minilealens ein h~1Ses .!nlir ; ~ l t w a r , in tvelcher schon eine ziemliche Anzahl von Gcgens~iiriileri vcrscliicdeiier Mehlle vergoldet worden war iiber deren Zusamrneiisetzung ich also nicht mehr RechenschaR geben knnn. But jecten Pall wird man gut ihun, sich bei der

Jourrr. 1: prakt. ('licruie SXIS. 3. 1 1

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I 6 2 E I s n er , iib. Vergoldung auf galvanischem Wege.

mt&n VergoItfung derjenigen Ffiisaigkeit za bedieaen, weG che mit Goldosyd bereitet worden irct, wie ich o h angege- ben habe, denn diem giebt, nach der angegebenen @eratione- metbode, immcr ein sicheres Resultat, wovon ich mich durch angestellte Vwsuche iiberzeugt hnbe.

Daa scbiine, auf diese Weise erhaltene Matt verbblt sich fibrigens gerade so wie daa mittelst Ffirben nuf im Peoer ver- goldete Gegemtiinde craeugte Matt, d. h. es darf weder atarlr gestuesen, noch gerieben werden, denn sonst entstehen, wo die zu heflige Beriihrung stattgefundcn hat, aogleich belle, gold- gliinzende Flecke.

Dadurch, dnss ein Verfahren gefunden worden ist, das schijne Pnriscr Matt hervorzubringen, ist dic Untersuchung iiber die gnlvanische Vergoldung als i n sich abgeschlol <sen zu be- trachtcn, dcnn nur diese Aufgabe war ROC^ zu liisen. Es ist nun die Sache des Praktikem, die durch den Versueh erhaltenen gilnstigen Resultate fiir seincn Zweck i m grBssern Maassstabe und nach seiner Linsicht za verwenden. Xoch vor eintger Zeit wollte eln Durcbreisender hier in Berlin dae G e beimniss, ein Rchunes Pariser Watt hervoraubringen, fiir eine PrImie von mehreren Tausend Thalern verkaufen. Urn RO mehr ist es errreiilich, nut' dem Wege d e s Versuches ein Verfahrori gerunden xu hahen, welches, nach den Proben, die ich Sncb- verstiindigcn vorgclegt hnbe , allen AnPorderungen entspricht, welche man in dieser Eeziehung fedstellen ksnn.

Einiye nachlt'iiggliche Brmerkungen iiber ciic yalr*aniPche Versiiberu1y.

Ich hsbe In nieiner Abhandlung iiber gslvanische Ver- gofdtlrrg m i l Versilbcrung bei lelzterer angegeben : Man so11 1 Loth salpelcrsmres Silberoxyd in 1 Pl'und Regenwaaser auf- liisen uad so lrnge Cyankaiium msetzen, bis der onfangs ent- standone Niederschlrg (Cyansilber) sich wieder klar aufgel&t hat.

Es kommt bisweilen vor, dass sich nicht Alles klar nuf- 16st, wenn auch noch 60 vie1 Cyanksiium binzngesetzt wird; man setxo dsher nie mehr 81s auf ein Loth aafpeter- saures SiIberoxyd etws 8-3 Loth Cpankalium himu; liist sich nicht Alles auf', so flltrire man ab nod brauche die klare dorch- gelsukne Pliissigkeit zum Vewilbern. Dec Backstand nuf dem

Hierzu erlaube ich mir folgende Bemerkuogen :

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E I s n er , iib. galvaa. Verkupferung etc. 163

Piker 1st alsdaos gcwirbnlich cyansaoreil and aoch koblen- mrefl Sllberoxyd ; diem k6rrnen gclegentlich wieder zu metal- liecbetn Silber cingesohtnoben werden. Diese Scrlzo lken sich in CyanhJiam nicbt rar, d&er kann es kommen, und isi mir aohon vorgekommen, d m dumb den Zosatz yon CyanLnUom, selbst in dem grbseten Uebermaasse, docb die Flilwigkeit nicht ganz klar wird. Be ist liier nicht der Ort, LU zeigeii, wle cynneaures und koklensauna Ksli mit dem Cgankahm znsnm- men vorkommen liiinneo; en wird geniigcn, den Praktiker nuP diesen Umslsnd hiertlurch aufmerksam p;cmacht ZH habar.

Ferner hrbe ick noch nnzufiihren, dase nrit einer eonan- M k n LBsung von Cynnsilber in Cpnnknlnim eine schiio matt weisse Vereilberang erhtlten wird, dnas die Versjlbwung aber gliinzcnd W&R wird, wenn man die 1,iiaung mebr mil Wawer verdiiant, wenn man nuP 1 Loth snlpeteraoree Silberoxylt etwn 1, 1) bis 2 Qunrt Waseer aimmt. Gegenstiiaile, \vie Kndpft-, aft der aulefzt rngegebenen verdiinntea SilberlLung vereilbert, lasaen sich sehr schdn poliren and steigen nicht beim Poliren rut'. - Durch Vcrmischung vcn, Cyanailbet- und Cjangold- Lasungen erhiill man Versilberungen von vcrsahiedcner Fiirbong. So erhielt ich eine atigenebm griinlich-weisse Versilberung dnreh eine Vermiechung von einer CoId- and Pilberlbsung, in wel- chor die letefera vorwallde.

xv. Ueber V e r k i c p f e r u n g d e s Z i n k s und d e s Ei- s e n s , s o tcie i iber Bronr;irring, Verble iu i ty ,

V e v s i n k u n g und Verziiniiung d e s E i s e n s auf ga lvan i schem W e g e .

Vcrn

Dr. L. RLYNEB. (Aw d. Verbandl. d. Vsreiaa B. Eef. d. 6ewerblleigc9 in Preorsen.

1815. Zrvelte Lief.)

Die Wicbtlgkeit der Anfllndung einer Methode, daa so leiobt von der Loft and Peucbtigkeit engreifbare Bink gcgm diesen, seiner atmgedehnteren Anweadneg Wr die Praxis so aogiinatlgen Elnfluse eo schPtzeo , i d Veranhssong geweseo,

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