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Uebcr die Durchdriugbarkcit d. Eiscns bci hohcr Tcmperstur. 151 Nach dicsein Ergehniss scheint mir die Fragc nach der Natur Jet*Gcstoinsqnellcn, aus welchcn die vulkanischcn Gebilde der Azoren, Canaricn und Madeira-Inseln geflos- scn tiind, oiner Beantwortung nod uicht fahig zu sein. In dem Znstande, in welchem sicli die Gcbirgsmassen, dencn die untecsuahtcn Handstuckc cntnommen sind , gegmwdrlig befinden, beweist ilire clicmische Zusamnicnsetzung rricfit, dass sic durch Verecbmalzung dcr beiden Xornialrnassen cptstandcn sind , welche bci dcr Bildung der isliindischen Gebirgc eine so hervorragende Rolle gespielt zu haben schei- nen ; auch nuf Normnlmassen von anderer chcmischcr Zusam- mensctzung kann ails den vorliegenden Analyscn nicbt ge- schlossen merdcn. Die Frage, in wie weit diesoe negative Reeultat dodurch bedingt ist, dass die urspril~ag&chau Gesteino dureh die Einwirknng dcr Atniosphiire und des Wassers chentisclt rerd,itlerl sind, wagc ich nicht zu entscheidcn. Je- dcnfalls crscheint indess das Regultat bemerkenswerth, dass geradc Knlk und Mugiresiu in der grossan BIehrzrthl der ana- lysirten Gesteine in geringerer IvIenge vorhanden sind , ah dieses bei Giiltigkeit des B u n s e n’echen Gesetzos fur diese vulkanischen llassen der Fall sein musste. Kalk und Mag- nesia sind eben diejenigcn Bestandtheile, cler Gebirgsarten, welche der auflijsendcn Icraft der eindringendcn Gewasser, zurnal der kohlens~~urehaltigen , dcn gcringsten Widerstand entgegensetzen. XXVIV. t‘eber die Durclidriugbarkei t rles Eisens bei hoher Temperalur. IT. St. Claire ncvillc imd I,. Troost(Compt. rend. LVII, 905) habm ziir l’riifung des Eisens hinsichtlich seiner Durchdringlichkeit fiir Gnec (\as Vcrfahrcn angewendct, wclches D e v i 11 e bei seincn Uotersuchungcn iiber die endos- motischen Eigenschaften der porosen Kiirper benutzte.

Ueber die Durchdringbarkeit des Eisens bei hoher Temperatur

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Page 1: Ueber die Durchdringbarkeit des Eisens bei hoher Temperatur

Uebcr die Durchdriugbarkcit d. Eiscns bci hohcr Tcmperstur. 151

Nach dicsein Ergehniss scheint mir die Fragc nach der Natur Jet* Gcstoinsqnellcn, aus welchcn die vulkanischcn Gebilde der Azoren, Canaricn und Madeira-Inseln geflos- scn tiind, oiner Beantwortung n o d uicht fahig zu sein. In dem Znstande, in welchem sicli die Gcbirgsmassen, dencn die untecsuahtcn Handstuckc cntnommen sind , gegmwdrlig befinden, beweist ilire clicmische Zusamnicnsetzung rricfit, dass sic durch Verecbmalzung dcr beiden Xornialrnassen cptstandcn sind , welche bci dcr Bildung der isliindischen Gebirgc eine so hervorragende Rolle gespielt zu haben schei- nen ; auch nuf Normnlmassen von anderer chcmischcr Zusam- mensctzung kann ails den vorliegenden Analyscn nicbt ge- schlossen merdcn. Die Frage, in wie weit diesoe negative Reeultat dodurch bedingt ist, dass die urspril~ag&chau Gesteino dureh die Einwirknng dcr Atniosphiire und des Wassers chentisclt rerd,itlerl sind, wagc ich nicht zu entscheidcn. Je- dcnfalls crscheint indess das Regultat bemerkenswerth, dass geradc Knlk und Mugiresiu in der grossan BIehrzrthl der ana- lysirten Gesteine in geringerer IvIenge vorhanden sind , a h dieses bei Giiltigkeit des B u n s e n’echen Gesetzos fur diese vulkanischen llassen der Fall sein musste. Kalk und Mag- nesia sind eben diejenigcn Bestandtheile, cler Gebirgsarten, welche der auflijsendcn Icraft der eindringendcn Gewasser, zurnal der kohlens~~urehaltigen , dcn gcringsten Widerstand entgegensetzen.

XXVIV. t‘eber die Durclidriugbarkei t rles Eisens

bei hoher Temperalur. IT. St. C l a i r e n c v i l l c imd I,. Troos t (Compt . rend.

LVII, 905) habm ziir l’riifung des Eisens hinsichtlich seiner Durchdringlichkeit fiir Gnec (\as Vcrfahrcn angewendct, wclches D e v i 11 e bei seincn Uotersuchungcn iiber die endos- motischen Eigenschaften der porosen Kiirper benutzte.

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352 Ueber die Durehdringbarkcit d. Eiscns be1 hoher Temperatur.

Da dae beste im Handel vorlrommende Eisen doch nur einen mittelst des Hammers verdichteten Schmamm dar- stellt wie dss Platin, so verschafften sie sich eine Riihre a m Gussstahl der so arm an Kohlenstoff war, dass er sich nioht mehr hartete, also in der That aus geschmolzenem Ji" a e n . Diese Rohre war so weich, dass man sie kalt ausziehen konnte, ohne Nnth und nach dem dusxiehen 3-4 Millim. dick. An diese Riihre wurden mittelst Silber zwei kupferne Rijhl.cn von schwachem Durchmesser angelothet und das Ganze sodann in eine offene Porcellanrohre gesteckt und diese in einen Olcn gebrncht. Diese Vorriclitung commu- nicirte eincrseits niit cinern Apparate, ails welchcin sich rci- nes luftfreies Wasserstoffgas entwickelte, andcrerseits mit einer rechtwinklig gebogcnen 80 Centim. langen Glasrohre, welche in eine bleine Quecksilbcrwanne tnuchtc.

Es wnrde zuniichst 10- 12 Stundcn lang Wasserstoff- gas durch den erhitxten Apparat geleitet urn alle Liift und Feuchtigkeit EU vertreiben. Darnnf wurde das Zuleitnngs- rohr abgeschmoleen , uni deli Stroin zu niiterbrechen , wo- rauf das Quecksilber in der Rohre, welche in die pneu- matische Wanne tanchtc, bis zu 740 hlillini. lioher anfstieg, also nahe bis ziir Earometerliohe. Der Versucli wurde 8 bis 10 Ma1 mit gleichem ltesnltate wiedcrholt. Das Qucck- silber steigt mit einer Uescliwindigkeit von 3 - 4 Centim. in dcr Minute wlihreizd d ~ r erstcn IIiilfte des Versuchs und diese Gescliwindigkeit bcschlcunigt sich, wenil man die Temperatur des Ofcns steigert.

Hiernacli crzeugt sich cin fast vollstlindiges Vacuum in der Rohrc uncl der Wasserstoff geht dnrch die Wandnn- gen des Rohres, trotz iles atrnospharischen Drucks, in Folge der endosmotischcn Kraft der mctallischcn Nolckule. Die Wandungcn der Riihrc wirlrcn wie eiiie Pnmpc, wclclie fahig ist, den Wasserstoff bis an dic aussere Oberflache der Rohrc zu drangcn, die init der Luft oder vielinehr rnit dem Stickstoff 7md der Porccllanrohre in Beriihrung steht. Eine eiserne Rohre im Innern eines Ofens dessen Gase re- ducircnd wirkeri, ist demnach als ein Apparat zur Absorp- tion des darin enthaltenen Wawmtoffs zu betrnchten.

Es bleibt noch zu untt:rswhen, ok d w Eisen wuch Stick-

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Durchdringbarkeit des Ei6enS yon Gasen i n hohcr Temperatur. 153

stoff hindurchdringen lasse. Diess wird sich aus der Ana- lyse der kleinen im Apparate zuruckbleibenden Luftmenge ermitteln lassen, welcher allerdings vie1 Schwierigkeiten enb gegenstehen.

xxx. Ueber die Durchdringbarkeit des Eisens

voii Gasen in hoher Temperatur. Angeregt durch die vorstehenden Mittheilungen K. D e-

v i l l e ’ s und T r o o s t ’ s hat C. C a i l l e t e t (Compt. rend. LVIZI, 327) einige Versuche angestellt, urn diese Durch- dringbarlrcit des Eisens a n d fur andere Gase zu priifen und daraas Schlusse auf inanclie zur Zeit noch nicht ge- augend erkliiirte Erscheiniingen gewisser metallurgischer Operationen en machen.

Der Verf. l i e s Stucke \’on Flintenlgufen unter Cylin- dern platt walzen, schweisste deren beide Enden zu- mnmen nnd erhielt so liingliche Rectangnla, die aus zwei sicli beruhrenden und an den Riindern zusarnmengeschweiss- ten Plattcn bestanden. Erhitztc man diese in holier Tem- peratnr cines Rcvrrberirofcns, so trennten sich bald die nicht gcschwcimtcn Stellcn von einander und nahmen ihre ur- spriingliclie cylindrische Forni und ihr friiheres Voluni wie- der an - cin Beleg dafiir, dass clie Heerdgase durcli das Eiscn eingedrungen sind und die Aiiseineinandertreibung bewirkt haben.

Diesein Gaseindringen sind riach dem Verfasser die Iliiufigei? Blasen grosser Schmiedestucke xuzuschreiben. Wcnn nian ein solches unfcrtiges Stuck aus Clem Ofen nimmt und eine solche Blase aufstijsst, so entweicht ein Strahl breiinbarer Gase.

Bekanntlich besitzt der rohe Camentstahl in der Regel m e h oder weniger solclier Klasen auf seiner Oberflache und jede derselben entspricht einem Theile, wo die Schweis-