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261. Karl Brunner: Vorlesungsversuch. [ C 110 m . Ins t i t ti t der Uu i vers i t fit Inns Iiix~ck .] (Eingegungen am 3. April 190.5.) Die A b s c h e i d ung ron K oh 1 e n s to ff a 3 s K o 11 1 end i o x y d urittele Magnesiuni lisst sicli auffilliger als mit gasformigrm Kohlendioxyd mit festem Kohlendioxyd zeigen. Ich benutzte dabei cine flache Schale iius festem Kohlendioxyd, deren becjrieme Herstellung H. E rd m a n II in beiuem Lehrbuch der nnorganischen Cliemie, 3. Aufl., S. 462, angegeben Itat, nder sphter iioch einfacher eiu IIolzfutteral eines Plstiutiegeia, in dessen Hohlraum da3 feste Kohlendioxyd mittels der inneren Iloleform eingepresst wurde, atreute in die durch das Eindriicken rntstandene Grube etwas M,tgnesiumpulrer und entzundete dasselbe durcli Einwerferi von Mag- nesiunipulver, das ich in eineni eiserneri Liiffelclien ~II der Buusen- flamrne bis zum Reginn der Verbrenniing erhitzt hatte. D:is Magnesiumpnlver brennt dann mit fast unerfr5glichern Glanz ;iuf dem Knhlrridioxyd fort und bildet endlich einen grauvn Kuchen. wrlcher ails dem zum griissten Theil nnch nicht aufgel~raiirhtenfesten Kohlendioxyd mit dem Eisenl6ffel hereusgeholt werden kann. Kringt man dieaeo Kiichen in Wasser, das in ein Becli~i-glm gegosaen wurdr. llriil setzt Saleslure z11, so wird al3b,zld tief achwarze, flnckige Kolile writhin erkennbar. A 1 u in in i II rn 1) u 1 ve r hrennt gleiclifdls niit blendendeni Lichte au f tlein festen Rolilendioxvd, jedoch bildet sicli hierbei, nrben etwas Alu- miniunicarbid, scliwer losliches Alumininmoxyd und dichte graphitartige Kohle. Innsbruck, 1. April 1905. 253. K. A. Hofmann: Uebar die Einwirkung von Schwefel auf Anilin und salzsaures Anilin. (Eingpgangcn am 3. .ipril 1305.) Im letzten Heft dieser Rerichtel) teilte 0. Ilinsberg mit. er h:tbe in der Schrnelze vnn Anilin, Aniliiichlorliydrat und Scbwefel vier krystallisirte KArper - nlmlich Diphenylarnin, Dithioanilin vorn Schmp. 76--77O, Thioanilin rom Schnip. 108O und ein komeres Thio- anilin vorn Scbmp.5S0 - aufgefunden. AIII Sclrlusse sclireibt Hr. Hius- I> Diesc Berichtc 38, 1130 [19O.i].

Ueber die Einwirkung von Schwefel auf Anilin und salzsaures Anilin

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Page 1: Ueber die Einwirkung von Schwefel auf Anilin und salzsaures Anilin

261. K a r l Brunner: Vorlesungsversuch.

[ C 110 m . I n s t i t ti t der Uu i vers i t fit Inns Iiix~ck .]

(Eingegungen am 3. Apri l 190.5.)

Die A b s c h e i d u n g r o n K o h 1 e n s t o f f a 3 s K o 11 1 e n d i o x y d u r i t t e l e M a g n e s i u n i l i s s t sicli auffilliger als mit gasformigrm Kohlendioxyd mit festem Kohlendioxyd zeigen.

Ich benutzte dabei cine flache Schale iius festem Kohlendioxyd, deren becjrieme Herstellung H. E r d m a n II in beiuem Lehrbuch de r nnorganischen Cliemie, 3 . Aufl., S. 462, angegeben Itat, nder sphter iioch einfacher eiu IIolzfutteral eines Plstiutiegeia, in dessen Hohlraum da3 feste Kohlendioxyd mittels d e r inneren Iloleform eingepresst wurde, atreute in die durch d a s Eindriicken rntstandene G r u b e e twas M,tgnesiumpulrer und entzundete dasselbe durcli Einwerferi von Mag- nesiunipulver, das ich in eineni eiserneri Liiffelclien ~ I I de r Buusen- flamrne bis zum Reginn d e r Verbrenniing erhitzt hatte.

D:is Magnesiumpnlver brennt dann mit fast unerfr5glichern Glanz ; iu f dem Knhlrridioxyd fort und bildet endlich einen grauvn Kuchen. wrlcher ails dem zum griissten The i l nnch nicht aufgel~raiirhten festen Kohlendioxyd mit dem Eisenl6ffel hereusgeholt werden kann. Kringt man dieaeo Kiichen in Wasser, das in ein Becli~i-glm gegosaen wurdr. l l r i i l setzt Sa le s lu re z11, so wird al3b,zld tief achwarze, flnckige Kolile writhin erkennbar.

A 1 u in i n i II rn 1) u 1 v e r hrennt gleiclifdls niit blendendeni Lichte au f tlein festen Rolilendioxvd, jedoch bildet sicli hierbei, n rben e twas Alu- miniunicarbid, scliwer losliches Alumininmoxyd und dichte graphitart ige Kohle.

I n n s b r u c k , 1. Apr i l 1905.

253. K. A. H o f m a n n : Uebar die Einwirkung von Schwefel auf Anilin und salzsaures Anilin.

(Eingpgangcn am 3. .ipril 1305.)

Im letzten Hef t dieser Rer ich te l ) teilte 0. I l i n s b e r g mit. e r h:tbe in de r Schrnelze vnn Anilin, Aniliiichlorliydrat und Scbwefel vier krystallisirte KArper - nlml ich Diphenylarnin, Dithioanilin vorn Schmp. 76--77O, Thioanilin r o m Schnip. 108O und ein komeres Th io - anilin vorn Scbmp.5S0 - aufgefunden. AIII Sclrlusse sclireibt Hr. H i u s -

I> Diesc Berichtc 38, 1130 [19O.i].

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b e r g : Von diesen Rorperii hat H o f m a n n in seiner mehrfach er- wiihnten Untersuchung keinm isolir t.

Hierzu sei bemerkt, dass ich irn Laofe meiner ror 12 Jahren bc.;;onnenen, aber lusserer Umstande wegen nicht abgeschlossenen A I beiten iiber diesen Gegeristand ein Dithioanilin abgeschieden habe, diis mit deni von H i na b e r g iieuerdings beschriebenen Praparat identl6ch ist. E r gibt den Schmelzpunkt der in festem Zustande wie in Liisung gelb gefarbten Base z u 76-77O, den des Iieirn Schiitteln mi t Wasser und Essigsiureanhydrid entstehenden Acetylderivates zn 1E;Y 37.

Iclt beschrieb') das Cblorbydrat, die freie Base und d i s nach der 1Sinwirkunp \on Schwrfelwasserstoff mit Hilfe Ton Eisessig und Es.igsaureiinhydrid refiii!tireude Acetylproduct. Fur Letzteres fand ich den Schmp. 182", wahrend die oftnials umkrystallisirte, in Alko- 1 i o 1 mit gelber Farbe liisliche Base bei 800 schniolz. Durch Zer- setzung der Di.tzoverliindung in Alkohol mit Kupferpulver erhielt ich Thiopheuol, nncli S a n d m e p e r ' s Methode bei Gegenwart w i t Kupfer- brontiir aber p-HrontthioplienoI vom Schmp. 73", woraus die Para- stellung wcnigstens einer =imidogruppe folgt.

Ausscr dent Disnllid rrhielt ich ein krystillisiertes Tliioaniliu corn Schmp. 85,5", wviihrend K i e t z k i nnd R o t h o f ?) nach dern ron ~ r i i i . artgegebeiieit Verf;ihrrn eine Thiobase voin Schmp. 80'' abschie- drn. Dieses Tliionnilin bestand, wie man jetzt unter Heriicksichtigung der Resultate des Hrn . I I i n s h e r g schliessen darf, aue den beiden Isome- ren. nknilich dem M e r z 'schen 'I'hioanilin (Schmp. 108O) nitd dent o-p-Thiounilin rom Schmp. 58O, die sich durch Krystallisiren nicltt trenn en liessen.

Eiitr Keimenguiig YOU Diantidodisullid. wie t l i n s b e r g nieiut, ist nicltt anzunelimen, weil sonst die Schwefelbestirnmungen einen Iicihc- ren Procentsatz hgitten ergeben miissen, was nach den loc. cit. rnitge- ttizilten Analysen niclit der Fall war.

' j biesc Bcrichte 27, 2881.3 und f8lti oben [1894]. ?) D.ew Berichte 29, P i i 4 [18!t@.